probleme des stapellaufs
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Verschanzung stehende Wasser so weit abgelaufen war, daß sich das Schiff<br />
wieder aufrichten konnte.<br />
Es liegt daher auch auf der Hand, daß nur sehr stabile oder durch Ballast<br />
stabilisierte Schiffe eine derartige Belastung überstehen. Im betreffenden Fall<br />
wurde die Stabilität dadurch beträchtlich erhöht, daß man Maschinen und<br />
Kessel auf der Helling eingebaut hatte. Es erübrigt sich zu fragen, welche<br />
gewaltigen inneren Verstärkungen nötig gewesen sind, um sie während <strong>des</strong><br />
Kippens vor dem Verschieben bewahren.<br />
Bei großen Schiffen sind die Vorbereitungen selbstverständlich minder<br />
primitiv als das hierzulande bei kleinen Schiffen gebräuchlich ist. In der Regel<br />
werden dabei eine große Anzahl Auslösemechanismen aufgestellt, die so<br />
gebaut sind, daß ein ungleichzeitiges Auslösen vermieden wird. Mit Blick<br />
darauf, daß das Schiff rasch abläuft, wählt man einen hohen Fettdruck, in den<br />
Niederlanden bis 60 Tonnen je m 2 . Im Fall von Abbildung 32 betrug er sogar<br />
100 Tonnen je m 2 .<br />
Unbestreitbar besitzt der Querstapellauf einige Vorteile. Man kommt mit einer<br />
sehr beschränkten Wasserbreite und geringer Geländetiefe aus und der<br />
horizontale Bau, ganz im Trocknen, erfordert nur niedrige Aufklotzungen und<br />
niedrige Gerüste um das Schiff. Die Risiken, die damit verbunden sind und<br />
die Tatsache, daß sich längst nicht alle Schiffstypen hierfür eignen, ist in<strong>des</strong><br />
der Grund, warum das System auf Werften beschränkt bleibt, wo ein<br />
Längsablauf nicht möglich ist und wo man sich in der Regel auf einen<br />
bestimmten, für den Querablauf geeigneten Schiffstyp spezialisiert hat.<br />
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, glaube ich, hiermit in<br />
Umrissen eine Übersicht über die Praxis <strong>des</strong> Stapellaufs gegeben zu haben.<br />
Ein Punkt soll noch mit Nachdruck vorgebracht werden. Aus den<br />
verschiedenen angeführten Beispielen mißglückter Stapelläufe könnte der<br />
Leser versucht sein zu schließen, jeder Stapellauf wäre ein mehr oder weniger<br />
gewagtes Unterfangen. Das soll es nicht und muß es auch nicht sein.<br />
Ausnahmslos haben wir zeigen können, daß die Fehlschläge immer auf große<br />
oder kleine Fehler zurückzuführen waren. Werden diese vermieden und<br />
werden die Vorbereitungen mit der nötigen Fachkenntnis und Erfahrung<br />
sorgfältig getroffen, kann man mit vollkommenem Vertrauen dem Ergebnis<br />
entgegensehen. Nur nicht vorhersehbare Umstände können dann noch<br />
Ursache für die glücklicherweise sehr seltenen Fälle sein, in denen der<br />
Stapellauf einen weniger glücklichen Verlauf nimmt.<br />
____________________________<br />
Abbildungen:<br />
Zeichnungen: E. Vlig<br />
Abb. 16, 31, 32: R.D.M.<br />
Abb. 33: NV E.J. Smit en Zn.<br />
Abb. 34: Shipbuilding and Shipping Review