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probleme des stapellaufs

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kleineren Schiffen auf einem Schlitten genügt es oft, wenn einige Arbeiter an<br />

Deck schnell von Backbord nach Steuerbord laufen und auf diese Weise das<br />

Schiff zum Schwanken bringen. Dasselbe erreicht man, indem man unter der<br />

Kimm <strong>des</strong> Schiffs einen langen hölzernen Baum [dompschoor] steckt, der nahe<br />

der Stützbahn ansetzt. Einige Arbeiter können dann, indem sie sich auf das<br />

lange Ende <strong>des</strong> Holzes legen, das Schiff ebenfalls zum Schwanken bringen.<br />

Diese Schaukelbewegung ist möglich und wird im übrigen durch das geringe<br />

Spiel zwischen Stützbahn und Seitenschlitten begrenzt, von denen oben die<br />

Rede war.<br />

Bei einem Schiff auf zwei Schlitten ist das natürlich nicht möglich. Hier ist<br />

man ganz und gar auf die Pressen am Vordersteven angewiesen, von denen<br />

eine gegen jeden Schlitten aufgestellt wird und die bisweilen einen Druck von<br />

jeweils ein paar hundert Tonnen aufbringen können. Sind die Kolben dieser<br />

Pressen ganz ausgefahren, was einer Bewegung von ungefähr einem halben<br />

Meter entspricht, und sich das Schiff noch immer widersetzt, kann man die<br />

Angelegenheit getrost als vergeblich betrachten. Verzeichnet man nicht die<br />

min<strong>des</strong>te spontane Bewegung, werden einfach von achtern nach vorn die<br />

Kimmpallen wieder aufgebaut und festgekeilt, um in den folgenden Wochen<br />

Ursachenforschung zu betreiben und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.<br />

Der unangenehmste Fall ist, daß das Schiff auf halber Strecke stehen bleibt.<br />

Es mutet merkwürdig an, daß es in diesem Fall nicht ganz still stehen bleibt,<br />

sondern mit einer kaum merklichen Geschwindigkeit seinen Weg fortsetzt. Es<br />

kostet dann oft auch stundenlange Arbeit, um das Schiff ganz zum Stehen zu<br />

bringen. Manchmal gelingt das erst, wenn das Schiff schon über der Helling<br />

hinaussteht, wodurch es, vor allem bei Gezeiten-Werften, in eine äußerst<br />

prekäre Lage geraten kann. Es ist schon vorgekommen, daß in solch einem<br />

Fall das ganze Hinterschiff beim Fallen <strong>des</strong> Wassers abgebrochen ist.<br />

Das Abbremsen<br />

Selbst wenn alles rasch verläuft, heißt das noch nicht, daß der Schiffbauer mit<br />

dem Fallen <strong>des</strong> Stoppers aller Sorgen ledig wäre. Das Schiff muß nicht nur<br />

sicher vom Stapel laufen, sondern auch sicher am Abbaukai festgemacht<br />

werden. Bei ziemlich engem Fahrwasser vor der Helling sind Maßnahmen<br />

erforderlich, die Geschwindigkeit so zeitig und wirksam abzubremsen, damit<br />

das Schiff nicht mit dem gegenüberliegen Ufer in Berührung kommt. Welches<br />

Verfahren hierbei angewandt wird, hängt größtenteils vom Verhältnis von<br />

Schiffslänge zu Fahrwasserbreite ab. Bei mehr als genügender Wasserbreite<br />

und bei leichten Schiffen reicht es aus einen Anker zu setzen. Entspricht die<br />

Breite <strong>des</strong> Wassers der doppelten Schiffslänge, reichen die sog. Bremsdrähte<br />

(Abb. 30). Das Schiff wird mit einem Bremsdraht in seiner Stellung auf der

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