20.11.2013 Aufrufe

Kubas ökonomische Entwicklung und das US-amerikanische ...

Kubas ökonomische Entwicklung und das US-amerikanische ...

Kubas ökonomische Entwicklung und das US-amerikanische ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

In verschiedenen Bereichen der kubanischen Wirtschaft erfolgten nun<br />

umfangreiche Reformen. So wurden etwa im Zuge der „Dritten Agrarreform“<br />

unproduktive Großbetriebe in kleinere selbstverwaltete Kooperativen aufgespalten. Zur<br />

Bekämpfung des staatlichen Haushaltsdefizits (vergleiche hierzu Abb.3) wurden Ende<br />

1994 Geld- <strong>und</strong> Fiskalpolitik als Steuerinstrument eingeführt <strong>und</strong> mit der staatlichen<br />

Steuerbehörde OTAN eine Institution geschaffen, welche es vermag, die kubanische<br />

Wirtschaft durch indirekte Steuern anstelle direkter Planvoragen zu lenken. 35<br />

Zusätzlich zur verfassungsmäßigen<br />

Gewährleistung von<br />

Abb. 3 Staatshaushaltsdefizit 1989-1996<br />

Rechtssichertheit für ausländische<br />

Investoren 1992 wurde im<br />

Rahmen der zweiten Reformetappe<br />

1995 ein umfangreiches<br />

Investitionsgesetz verabschiedet,<br />

<strong>das</strong> die gesamte Wirtschaft<br />

mit Ausnahme von<br />

Ges<strong>und</strong>heits-, Bildungs- <strong>und</strong><br />

Militärsektor ausländischem<br />

Kapital öffnet. Erlaubt sind nun<br />

sowohl 100%-Besitz als auch<br />

Investitionen von Exilkubanern.<br />

Positive Wachstumsraten ab<br />

1994, ein sinkendes<br />

Staatshaushaltsdefizit ab 1994<br />

(siehe Tab.3) <strong>und</strong> eine<br />

Quelle: BURCHARDT 1996 zunehmender Anteil an<br />

Beschäftigten im privatwirtschaftlichen<br />

Bereich schienen<br />

den Erfolg der Reformbemühungen<br />

zu bestätigen.<br />

2.2.3. Dritte Reformetappe (seit 1996)<br />

Leider ließ der gerade erst enfachte „Reformeifer“ bereits 1996 merklich nach.<br />

Besonders im Binnensektor kann von „stabiler Stagnation“ 36 gesprochen werden. Die<br />

Stagnation des Zuckersektors, Verluste in den Agrarkooperativen <strong>und</strong> die anhaltende<br />

Energieintensität der kubanischen Wirtschaft schwächen die kubanische Konjunktur<br />

merklich. Politisch motivierte Steuererhöhungen bremsen die aufkommende<br />

Privatwirtschaft.<br />

Im Bereich der Exportwirtschaft hingegen lassen sich erfreulichere Tendenzen<br />

beobachten. Wie in Abb.4 <strong>und</strong> 5 erkennbar ist, erfolgte gerade hier innerhalb der<br />

vergangenen 10 Jahre eine deutliche Diversifizierung von Exportgütern <strong>und</strong><br />

Handelspartnern. So sank etwa der Anteil von Zucker / Derivaten am Gesamtexport bis<br />

zum Jahre 1998 auf einen Wert von knapp 40%, deutliche Zuwächse hingegen lassen<br />

sich bei allen anderen Exportprodukten (Tabakerzeugnisse, Erzkonzentrate, Fisch- <strong>und</strong><br />

sonstige Produkte) verzeichnen.<br />

35 BURCHARDT 2001:322<br />

36 BURCHARDT 1999:29fff.<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!