100 Jahre Mansfelder Kupfer- und Messingwerke (MKM)
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MANSFELD LINKS<br />
Informationsblatt<br />
Kreisverband Mansfeld-Südharz<br />
16.(19.) Jahrgang Nr. 3/2009<br />
27.02.2009<br />
Karin Paul<br />
Original sozial – darum DIE LINKE wählen!<br />
In den Basisorganisationen geht es in den Endspurt<br />
Nur noch wenige Tage, dann werden in den Basisorganisationen<br />
der Linken im Landkreis unsere offenen Listen<br />
zu den Kommunalwahlen am 7. Juni 2009 gewählt<br />
<strong>und</strong> bestätigt. Wir sind mit dem Anspruch in die Kandidatengewinnung<br />
gegangen, unsere Listen attraktiv <strong>und</strong><br />
für die Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger wählbar aufzustellen,<br />
aber auch quantitativ das Mögliche heraus zu holen. In<br />
den Städten liegen wir bei der Anzahl der Kandidaten<br />
fast am Limit (Anzahl der Gesamtsitze in den Parlamenten<br />
plus 5 ergibt die Anzahl der möglichen Kandidatenzahl),<br />
in den kleineren Ortschaften ist das Potenzial<br />
längst nicht ausgereizt, zum Teil haben wir weiße<br />
Flecke. Lasst uns in den letzten Tagen vor den Listenwahlen<br />
in den Basisorganisationen noch einmal all unsere<br />
Kräfte dahingehend aktivieren, unsere Ausgangssituation<br />
zu verbessern. Denn eines ist sicher: Die „wahlwilligen“<br />
Menschen wollen sich am 7. Juni aktiv an<br />
den Entscheidungen über ihre Zukunft beteiligen. Und<br />
wenn auf der Liste die Möglichkeit besteht, solidarische<br />
<strong>und</strong> gerechte Politik im Original zu wählen, dann<br />
hat jeder einzelne Kandidat selbst im kleinsten Dorf<br />
eine große Chance, gewählt zu werden.<br />
Am 7. Juni findet die Kommunalwahl gemeinsam mit<br />
der Europawahl statt. Beide Ebenen sind schon längst<br />
nicht mehr unabhängig voneinander: Energie- <strong>und</strong><br />
Wasserversorgung, Preise <strong>und</strong> Gebühren, Dienstleistungs-<br />
<strong>und</strong> Arbeitszeitrichtlinien, Verbraucherschutz<br />
<strong>und</strong> Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft – all<br />
das hat konkrete Auswirkungen auf die Situation vor<br />
Ort. Europäische Politik wirkt tief in die Mitgliedsstaaten<br />
der EU, in der Kommune genauso wie im Land <strong>und</strong><br />
im B<strong>und</strong>. DIE LINKE kämpft für gleichwertige Le-<br />
bensverhältnisse für alle Menschen, in Sachsen-Anhalt<br />
<strong>und</strong> in Europa insgesamt. Und darum wird der<br />
Anspruch, den die Menschen an ihre gewählten Vertreter<br />
haben, ein immer größerer, weil er als Einheit,<br />
als Verbindungsglied zwischen den einzelnen Parlamenten<br />
gesehen wird.<br />
Am 7. Juni demokratisch wählen heißt aber auch<br />
„Keine Stimme für Nazis!“. Eine geringe Wahlbeteiligung<br />
hilft den Rechten. Schon wenige Stimmen reichen<br />
gerade auf kommunaler Ebene bereits für zweifelhafte<br />
Erfolge. Es gilt zu verhindern, dass sich die<br />
Rechten analog der Situation im Kreistag Mansfeld-<br />
Südharz weiter in den kommunalen Gremien breitmachen,<br />
dass auch noch der Gemeinderat zur rechtsextremen<br />
Bühne wird - für Beleidigung, Provokation<br />
<strong>und</strong> maßlose Selbstdarstellung. Vielmehr sollte die<br />
Kommune zentraler Handlungsort gegen Rechts sein.<br />
Ich denke u.a. an den Aufbau von Jugendarbeit <strong>und</strong><br />
Sozialberatung <strong>und</strong> multikultureller Zentren, aber<br />
auch an den Erhalt <strong>und</strong> die Pflege antifaschistischer<br />
Gedenkstätten <strong>und</strong> die offensive Auseinandersetzung<br />
mit neofaschistischem Gedankengut. Hier haben sich<br />
die Linken durch kontinuierliche Arbeit, durch jahrzehntelanges<br />
Engagement eine Basis geschaffen, mit<br />
der man im Wahlkampf wuchern kann. – Weitere<br />
Themen, die wir besetzen, sind u.a. eine neue Gemeindefinanzierung,<br />
öffentliche Daseinsvorsorge,<br />
Bildungspolitik, Investitionen in ökologische Erneuerung,<br />
soziale Beteiligung aller. – Doch vor dem zweiten<br />
Schritt kommt der erste: das Aufstellen unserer<br />
Kandidaten auf der offenen Liste der LINKEN. Wenn<br />
Fortsetzung auf Seite 3<br />
Weiterer Inhalt<br />
Seite 2 Die Krise <strong>und</strong> ihre Herausforderungen<br />
Seite 3 Hartz IV <strong>und</strong> kein Ende !?<br />
Seite 4 Wozu haben wir als Lutherstadt überhaupt Stadtwerke gegründet?<br />
Seite 5/6 <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Mansfelder</strong> <strong>Kupfer</strong>- <strong>und</strong> <strong>Messingwerke</strong> (<strong>MKM</strong>)<br />
Beilage Frankfurter Erklärung der B<strong>und</strong>estagsfraktion Die Linke.
2 Mansfeld Links 3/2009<br />
Horst Gabriel<br />
Die Krise <strong>und</strong> ihre Herausforderungen<br />
Der von Karl Marx wissenschaftlich begründete<br />
Zyklus des Kapitalismus von Konjunktur <strong>und</strong><br />
Krise hat sich wieder bestätigt. Die Entwicklung<br />
vollzog sich eben entgegen allen neoliberalen<br />
Prophezeiungen!<br />
Die jetzt eingetretene weltweite Finanz- <strong>und</strong><br />
Wirtschaftskrise wird ihre großen negativen<br />
Auswirkungen erst noch ausbrüten. Leider zu<br />
Lasten der Bevölkerungsmehrheit <strong>und</strong> schlimmer<br />
als es die Regierung <strong>und</strong> die Medien darstellen.<br />
Die Unternehmen werden eine große<br />
Zahl der Beschäftigten entlassen <strong>und</strong> den Druck<br />
auf die Verminderung der Löhne erhöhen. Die<br />
Regierung wird die finanziellen Leistungen für<br />
alle sozialen Bereiche weiter kürzen <strong>und</strong> über<br />
die Vergrößerung der Staatsschulden die Inflation<br />
anheizen. Da dies alles die Mehrheit des Volkes<br />
treffen wird, handelt die Regierung keineswegs<br />
in deren Interesse.<br />
Die Maßnahmen der Regierung zu Gunsten der<br />
Banken <strong>und</strong> Konzerne dienen also primär der<br />
Systemerhaltung des Kapitalismus <strong>und</strong> sind<br />
Steuergeschenke für die Reichen.<br />
Aber damit lässt sich die Krise nicht aufhalten<br />
<strong>und</strong> ihre Ursachen werden so nicht beseitigt. Wir<br />
müssen damit rechnen, dass diese Krisen künftig<br />
sogar in kürzeren Abständen auftreten. Innerhalb<br />
des Kapitalismus sind solche gesellschaftlichen<br />
Katastrophen unvermeidlich. Die Ursache liegt<br />
einzig in den kapitalistischen Eigentumsverhältnissen,<br />
also im Privateigentum an den Produktionsmitteln.<br />
Daraus resultieren die Verfügungsgewalt<br />
über das Kapital <strong>und</strong> der Widerspruch<br />
zwischen der Profitmacherei der einen <strong>und</strong> der<br />
fehlenden Kaufkraft der Mehrheit der Bevölkerung.<br />
Wie uns die Erfahrung lehrt, droht die<br />
Schere zwischen Reich <strong>und</strong> Arm noch größer zu<br />
werden. Da hilft den Betroffenen nur eine deutliche<br />
Gegenwehr! Am wirksamsten durch eine außerparlamentarische<br />
Bewegung aber zu mindest<br />
bei den Wahlen dieses <strong>Jahre</strong>s; oder?<br />
Die Entwicklung der letzten Wochen widerlegt<br />
den neoliberalen Kurs einer zügellosen freien<br />
Marktwirtschaft <strong>und</strong> Privatisierung.<br />
Nun hört man von den Herren des Kapitals <strong>und</strong><br />
ihren Politikern der bürgerlichen Parteien den Ruf<br />
nach staatlicher Unterstützung, aber ohne Bedingungen,<br />
die dem Staat (Regierung <strong>und</strong> Parlament)<br />
Einfluss <strong>und</strong> Stimmrecht im Sinne des Gemeinwohls<br />
(Gr<strong>und</strong>gesetz) geben würden.<br />
Heuchlerisch <strong>und</strong> irreführend ist die Propagierung<br />
der sozialen Marktwirtschaft durch führende<br />
bürgerliche Politiker. Diese soziale Marktwirtschaft<br />
wurde seit Mitte der 90er <strong>Jahre</strong> <strong>und</strong> vor allem<br />
mit der Agenda 2010 ständig abgebaut, sodass<br />
von ihr nur noch Reste übrig sind. Erinnert<br />
sei hier an die negative Lohnpolitik in den verschiedenen<br />
Formen, an die Kürzung des ALG I<br />
<strong>und</strong> die Einführung des ALG II (Hartz IV), an die<br />
Erhöhung der Kranken- <strong>und</strong> Pflegekassenbeiträge,<br />
an die Zuzahlung für Medikamente <strong>und</strong> medizinische<br />
Leistungen, an die höhere Belastung der<br />
Bevölkerung für Bildung <strong>und</strong> Kinderbetreuung<br />
oder das Einfrieren der Renten über viele <strong>Jahre</strong>.<br />
Das alles bei ständiger Inflation, wodurch das Realeinkommen<br />
des Volkes gesunken ist.<br />
Dieser Abbau der sozialen Marktwirtschaft wurde<br />
möglich durch das Verschwinden des realen<br />
Sozialismus. Dadurch konnte sich die brutale<br />
Profitwirtschaft wieder ungehemmt entfalten.<br />
Das Schaufenster zum Sozialismus war nicht<br />
mehr notwendig. Die soziale Marktwirtschaft ist<br />
eben nicht, wie man uns einreden will, ein immanenter<br />
Bestandteil des Kapitalismus. Sie wurde<br />
in der BRD als Gegengewicht zum Sozialismus<br />
in der DDR geschaffen.<br />
Nach dem Untergang der DDR war dieses „Korsett“<br />
für das deutsche Kapital überflüssig. An<br />
eine Wiederherstellung des sozialen Marktwirtschaft<br />
durch die Herrschenden zu glauben, ist<br />
eine Illusion. Eine vorrangige Aufgabe ist es aber,<br />
die Fortführung des antisozialen Kurses seitens<br />
der jetzigen <strong>und</strong> künftigen Regierung zu verhindern.<br />
Dazu bedarf es allerdings solcher Massenaktionen,<br />
wie sie die Gewerkschaften in jüngster<br />
Zeit erfolgreich organisiert haben. Unsere Partei<br />
war dabei solidarisch <strong>und</strong> wird es sicher bleiben.<br />
Wenn man sich nicht von subjektivem<br />
Wunschdenken sondern von objektiven Gesetzmäßigkeiten<br />
des Kapitalismus leiten lässt, ergibt<br />
sich die Notwendigkeit einer neuen Gesellschaftsordnung.<br />
Sozialisten sind überzeugt, dass der Kapitalismus<br />
überw<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ein demokratischer Sozialismus<br />
erreicht werden muss. Die jetzt Herrschenden erklären<br />
den Sozialismus für tot oder diffamieren<br />
ihn unsachlich <strong>und</strong> böswillig bei jeder Gelegenheit.<br />
Ist es da angesichts der sich ausweitenden<br />
Krise <strong>und</strong> ihrer negativen Folgen für die Mehrheit<br />
des Volkes nicht umso dringender, unsere Vorstellungen<br />
vom neuen Sozialismus zu erarbeiten<br />
<strong>und</strong> in die Öffentlichkeit zu tragen?<br />
Außerdem will sich Die Linke 2009 ein Programm<br />
geben. Es wird die gegenwärtigen Aufgaben<br />
zur Sicherung der Arbeits-, Ausbildungs-<br />
Fortsetzung auf Seite 3
3/2009<br />
Mansfeld Links<br />
3<br />
Lothar Hentschel (9. Februar 2009)<br />
Hartz IV <strong>und</strong> kein Ende !?<br />
Agenda 2010 <strong>und</strong> Hartz IV sind der größte juristische<br />
Pfusch seit Bestehen der BRD. Wie der Geist<br />
dieses Gesetzes umgesetzt wird <strong>und</strong> welche Folgen<br />
das Gesetz hat, spüren Millionen von Menschen<br />
tagtäglich. Einige Beispiele: Nachdem das Ersparte,<br />
das Haus verkauft <strong>und</strong> der Erlös aufgebraucht<br />
war, musste die Familie X um Hartz IV betteln, obwohl<br />
eine Vollbeschäftigung besteht. Die ARGE<br />
wollte unangemeldet die Bedürftigkeit überprüfen.<br />
Der Hausbesitzer ließ die Arge nicht schnüffeln,<br />
verwährte ihnen den Zugang, was auch rechtens ist.<br />
Antwort kam von der Arge, in dem alle Leistungen<br />
gestrichen wurden. Den Leuten blieb nichts anderes<br />
über, um nicht zu verhungern. Sie verkauften<br />
das Auto. Auto weg, Mobilität weg. Medikamente,<br />
Heizung, Strom, Versicherungen, alle Fixkosten<br />
mussten nun vom Hungerlohn bezahlt werden. Das<br />
ist die b<strong>und</strong>esdeutsche Gerechtigkeit, die man über<br />
alles lobt. Klaus Zumwinkel veruntreute über eine<br />
Million Euro, bekommt dafür nur eine Bewährungsstrafe.<br />
Eine Frau aus Leipzig fährt mit der Straßenbahn<br />
ohne gültigen Fahrschein. Sie wird erwischt. Die<br />
Frau bekommt eine Geldstrafe. Da sie die Geldstrafe<br />
nicht bezahlen kann, geht sie in den Knast. Man<br />
nimmt auf die Frau keine Rücksicht, auch nicht auf<br />
ihr 14 Tage altes Baby! Was hat das mit Menschenwürde<br />
zu tun? Diese Frau hat im Jahr einen Renten-<br />
Fortsetzung von Seite 2<br />
Die Krise ...<br />
<strong>und</strong> Lebensbedingungen der Werktätigen, der Jugend<br />
<strong>und</strong> der Rentner sowie andere Fragen der<br />
Innenpolitik beinhalten. Es ist also die rechte<br />
Zeit, wieder über den künftigen Sozialismus zu<br />
sprechen.<br />
<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Original sozial ...<br />
ihr in den Basisorganisationen Unterstützung braucht,<br />
lasst uns gemeinsam die Kräfte mobilisieren. Bei Fragen<br />
wendet euch an eure Mitglieder des Wahlbüros<br />
(Manfred Lüning, Rainer Zühlke, Roland Teichmann,<br />
Frank Radschunat, Günter Schöwel, Günter Hahn,<br />
Herbert Kaps, Rita Methner, Peter Jung, Karin Paul).<br />
Der Countdown läuft – lasst es uns anpacken! Herzlichen<br />
Dank allen, die sich in den letzten Wochen eingebracht<br />
haben <strong>und</strong> viel Erfolg bei der vielleicht manchmal<br />
anstrengenden, aber immer auch spannenden,<br />
kommunikativen <strong>und</strong> konstruktiven Wahlkampfzeit! <br />
anteil von 26,28 Euro gleich 2,19 Euro im Monat<br />
<strong>und</strong> das führt zur Altersarmut. Unter Hartz wird der<br />
Umgang mit Arbeitslosen zu einer neuen Form der<br />
unsozialen Kontrolle <strong>und</strong> das führt weiter zur sozialen<br />
Kälte in Deutschland. Wer mit derartigen totalitären<br />
Zumutungen keine Probleme hat <strong>und</strong> bereit<br />
ist, den sozialen Abstieg hinzunehmen sowie selbst<br />
schlecht bezahlte <strong>und</strong> schmutzige Arbeit anzunehmen,<br />
könnte von der Aktivierung profitieren! Wer<br />
sich aber weigert, dem ergeht es schlecht. Die Verweigerer<br />
laufen Gefahr in das Visier der Arbeitsvermittler<br />
zu geraten <strong>und</strong> bekommen als Abweichler<br />
zusätzlich Probleme mit der Arge. Die Behörde mutiert<br />
zu einem Kontroll- <strong>und</strong> Bestrafungsamt. Nicht<br />
nur die Zurückweisung einer Arbeit wird sanktioniert,<br />
sondern auch der Wille, mit dem erlernten<br />
Beruf ausreichend Geld zu verdienen, das zum Leben<br />
reicht. Die Argen <strong>und</strong> Ämter werden so praktisch<br />
zur Schule der Armut <strong>und</strong> Demut. Armenhäuser<br />
<strong>und</strong> Arbeitshäuser des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts lassen<br />
ideologisch grüßen. Seid wachsam, der Schoß aus<br />
dem dies kroch, ist noch fruchtbar. Aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong>. Nieder mit Hartz IV, das Volk sind wir. <br />
Termine<br />
Kreisvorstandssitzung<br />
Do. 19. März 18.00 Uhr Hettstedt<br />
Sitzung des Arbeitspräsidiums<br />
Do. 26. März 18.00 Uhr Hettstedt<br />
Erfahrungsaustausch der BO-Vorsitzenden<br />
Do. 26. März 16.00 Uhr Hettstedt<br />
Mitgliederversammlungen<br />
OV Sangerhausen<br />
Mi. 11. März 15.00 Uhr<br />
BO Hettstedt <strong>und</strong> Umgebung<br />
Do. 12. März 16.30 Uhr Ratskeller<br />
Kranzniederlegung zum<br />
88. <strong>Jahre</strong>stag der Märzkämpfe<br />
So. 22. März 10.00 Uhr Sangerhausen<br />
Friedhof am Friesenstadion<br />
Regionalkonferenz zur Europawahl<br />
Sa. 04. April 10.00 Uhr Hettstedt<br />
Impressum<br />
Herausgeber: AG Mansfeld Links<br />
im Kreisverband Die Linke. Mansfeld-Südharz<br />
Postfach 10 11 51<br />
06295 Sangerhausen<br />
Die AG ist zu erreichen über:<br />
06333 Hettstedt, Obertor 2 ℡ (03476) 81 12 70<br />
Fax (03476) 81 12 75<br />
e-mail mansfeld-links@die-optimisten.net<br />
internet www. pds-mansfelder-land.de<br />
Ein Exemplar jeder Ausgabe kostet die Herausgeber 1 €.
4 Mansfeld Links 3/2009<br />
Horst Tetzel<br />
Wozu haben wir als Lutherstadt überhaupt<br />
Stadtwerke gegründet?<br />
Diese Frage muss erlaubt sein, denn mit dem Beschluss<br />
zu deren Gründung war meiner Meinung nach<br />
doch wohl beabsichtigt, unsere Betriebe, die Gewerbetreibenden<br />
sowie die Einwohner unserer Stadt <strong>und</strong> ihrer<br />
Umgebung vor den Einflüssen der großen Energieunternehmen<br />
mit ihren Preistreibereien zu schützen.<br />
Darin war bei der Gründung der Stadtwerke Konsens<br />
erreicht worden.<br />
Und was erleben wir jetzt:<br />
Ab 01. Februar 2009 steigt der Strompreis!<br />
Diese fre<strong>und</strong>liche Mitteilung zur Energiepreisanpassung<br />
wurde den Bürgern als Weihnachtsgeschenk ausgerechnet<br />
kurz vor Heiligabend zugestellt. Im<br />
Schreiben weist man zur Beruhigung auf eine angebliche<br />
geringe Mehrbelastung von nur 3,79 € brutto<br />
monatlich bei einem Verbrauch von 2000 kWh<br />
hin, wobei die Herrschaften <strong>und</strong> der Aufsichtsrat der<br />
Stadtwerke verschweigen oder vergessen haben, dass<br />
uns seit dem Jahr 2000 mehrfach ansteigende Preise<br />
bei der Energie <strong>und</strong> deren Nebenkosten beschert<br />
wurden. Was dagegen die Einkünfte der Bürger anbelangt,<br />
so ist es eine unbestreitbare Tatsache, dass<br />
den Rentnern über <strong>Jahre</strong> hinweg nur Nullr<strong>und</strong>en geboten<br />
wurden <strong>und</strong> die einfachen Arbeiter ohne<br />
Lohnerhöhungen auskommen mussten, wobei<br />
obendrein zusätzliche finanzielle Belastungen in<br />
Form einer erhöhten Mehrwertsteuer von 3 % <strong>und</strong><br />
eine fast eben so hohe jährliche Inflationsrate ihre<br />
Nettoeinkommen spürbar reduzierten<br />
Im Dezember 2008 wurde im R<strong>und</strong>funk berichtet,<br />
dass die Preisregulierungsbehörde Überprüfungen der<br />
Preistreiber durchführen will. Dabei ist noch nicht<br />
abzusehen, wann das geschieht <strong>und</strong> mit welchem<br />
Erfolg? Somit sind wir gezwungen, bis Ultimo die<br />
hohen Preise weiterhin zu berappen. Heute ist in<br />
den Medien zu vernehmen. dass die Stadtwerke in<br />
Hettstedt <strong>und</strong> Wittenberg beabsichtigen, den Gaspreis<br />
um 6% zu senken. Als Begründung dafür wird<br />
die Ölpreisveränderung angegeben <strong>und</strong> die damit zusammenhängende<br />
Koppelung mit dem Gaspreisen.<br />
Das geschieht dann regelmäßig mit einer Verzögerung<br />
von einem halben Jahr. Ich erinnere mich recht gut,<br />
dass im vergangenen Jahr die Gaspreise um 30 %<br />
gestiegen sind, was den Gaslieferanten <strong>und</strong> den<br />
staatlichen <strong>und</strong> örtlichen Haushalten weiterhin hohe<br />
Gewinne einbringt.<br />
Von den Stadtwerken der Lutherstadt hört man in dieser<br />
Angelegenheit überhaupt nichts, es sei denn davon,<br />
dass sie als Tochterbetrieb der Stadt von ihrem erwirtschafteten<br />
Gewinn ruhig <strong>und</strong> gut 1-2 Millionen<br />
Euro zurückgeben können. Dagegen ist ja durchaus<br />
nichts einzuwenden, umso mehr nicht, da die Haushaltsdefizite<br />
erheblich sind <strong>und</strong> die Stadt bemüht<br />
ist, diese nach Möglichkeit auszugleichen. Die<br />
Ausgleichung erfolgt aber dann ungerecht <strong>und</strong> unsozial,<br />
wenn die Finanzierung aus den Taschen der<br />
normalen Bürger erfolgt, denn diese pfeifen bereits auf<br />
den letzten Löchern, ihre Ersparnisse sind aus den<br />
oben angeführten Gründen so gut wie aufgebraucht.<br />
Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, um<br />
den notwendigen Ausgleich durch Einsparungen in<br />
anderen Bereichen der Stadt zu realisieren. <br />
Mansfeld Links gratuliert zum Geburtstag<br />
im März:<br />
am 01.03. Peter Dietrich Sangerhausen<br />
am 01.03. Klaus Kuhnhold Sangerhausen<br />
am 04.03. Helmut Angrick Welfelsholz<br />
am 05.03. Stefan Gebhardt Hettstedt<br />
am 05.03. Hans Köhler Eisleben<br />
am 06.03. Gerhard Gräfe Sangerhausen<br />
am 06.03. Uwe Henze Eisleben<br />
am 07.03. Horst Wadsack Mansfeld<br />
am 08.03. Lothar Hentschel Hettstedt<br />
am 08.03. Manfred Zander Ulzigerode<br />
am 09.03. Beate Berndt Benndorf<br />
am 09.03. Hagen Reifenstein Helbra<br />
am 12.03. Karl-Heinz Jung Eisleben<br />
am 12.03. Christa Sommer Sangerhausen<br />
am 13.03. Edith Knoch Hettstedt<br />
am 13.03. Udo Meyer Eisleben<br />
am 14.03. Armin Berger Gerbstedt<br />
am 14.03. Sigrid Füllgraf Ahlsdorf<br />
am 14.03. Edelgard Schumann Sangerhausen<br />
am 14.03. Iris Töpsch Sangerhausen<br />
am 16.03. Doris Berger Gerbstedt<br />
am 16.03. Hans Kleinlein Sangerhausen<br />
am 18.03. Otto Meier Allstedt<br />
am 20.03. Günter Schöwel Eisleben<br />
am 22.03. Ilse Drescher Sangerhausen<br />
am 22.03. Heidrun Schumann Agnesdorf<br />
am 26.03. Gerhard Mähne Sangerhausen<br />
am 26.03. Christiane Steinbrück Berga<br />
am 27.03. Werner Dietrich Erdeborn<br />
am 27.03. Helmut Dönau Klostermansfeld
3/2009 Mansfeld Links<br />
5<br />
Oskar Glaser Teil 2<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Mansfelder</strong> <strong>Kupfer</strong>- <strong>und</strong> <strong>Messingwerke</strong> (<strong>MKM</strong>)<br />
3. Die Zeit des 1.Weltkrieges<br />
Während des 1. Weltkrieges werden viele männliche<br />
Beschäftigte eingezogen <strong>und</strong> so sinkt auch<br />
die Anzahl der Beschäftigten. 1917 waren es nur<br />
noch 2.200 Personen, davon waren 492 Frauen<br />
<strong>und</strong> 828 russische Gefangene.<br />
1917 gab es in der Prinz-Carls-Hütte in Rothenburg<br />
einen großen Brand, der die Mansfeld AG<br />
veranlasste, den Berieb zu übernehmen <strong>und</strong> sich<br />
mit dem Messingwerk Rothenburg in das <strong>Kupfer</strong>-<br />
<strong>und</strong> Messingwerk Hettstedt zu integrieren.<br />
Bereits direkt nach dem Ende des 1.Weltkrieges<br />
fanden im Mansfeldischen Betriebsversammlungen<br />
statt, es bildeten sich Arbeiter- <strong>und</strong> Soldatenräte.<br />
In Hettstedt selbst gründete sich im ehemaligen<br />
Hohenzollernpark der Arbeiterrat, der am<br />
11. November 1918 zu einer K<strong>und</strong>gebung auf<br />
dem Hettstedter Marktplatz aufrief. In dem als<br />
Kriegslazarett eingerichteten Krankenhaus bildete<br />
sich u.a. auf Initiative von Hermann Beyling<br />
ein Soldatenrat.<br />
In den gegenwärtigen Veröffentlichungen wird<br />
z.T. bewusst verschwiegen oder auch verfälscht<br />
die Lage der <strong>Mansfelder</strong> Arbeiter wiedergegeben.<br />
Das ist ahistorisch <strong>und</strong> wird der Aufarbeitung<br />
der Geschichte nicht gerecht. Was wäre die<br />
industrielle Entwicklung der Region ohne die Arbeit<br />
von Tausenden Beschäftigten im Bergbau, in<br />
der Verhüttung <strong>und</strong> Verarbeitung in der Buntmetallindustrie.<br />
Ihre Beachtung soll sich auch wie<br />
ein roter Faden durch den kurzen historischen<br />
Abriss hindurchziehen.<br />
Im Walzwerk gibt es auch bauliche Veränderungen.<br />
Ein altes Verwaltungsgebäude wird erweitert,<br />
da die kaufmännische Verwaltung, Betriebsbuchhaltung<br />
<strong>und</strong> Kalkulation, die bisher in Eisleben<br />
<strong>und</strong> Berlin ansässig waren, nun nach Hettstedt<br />
verlagert wurden.<br />
4. Die 20er <strong>Jahre</strong><br />
Mit dem 2 .Dezember 1927 scheidet Dr. Busse<br />
aus dem <strong>Kupfer</strong>- <strong>und</strong> Messingwerk aus. Ihm ist<br />
u.a. der weitere Ausbau des Walzwerkes zu verdanken.<br />
So entsteht das Schmale Umkehrwalzwerk,<br />
die sogenannte Millionenwalze, eine Investition,<br />
die ihm den Unwillen der Generaldirektion<br />
des Mansfeld AG einbringt. Technologisch<br />
beschritt er Neuland. So hatte er die Idee,<br />
erstmalig breite Bleche auf einem Bandgerüst zu<br />
walzen <strong>und</strong> er entwickelte eine Tandemstraße<br />
(mehrgerüstig) zum Walzen von Messingband.<br />
Hermann Brucklacher, der bereits vorher im<br />
Walzwerk tätig war, wird sein Nachfolger. Ihm<br />
ist in den Folgejahren die weitere Modernisierung<br />
von Produktionsanlagen zu verdanken, neue<br />
Produktionen wurden aufgenommen. So die Fertigung<br />
von Widerstandsdrähten <strong>und</strong> -bändern für<br />
elektrische Widerstände, Thermoelemente <strong>und</strong><br />
nichtmagnetische Teile für Bildröhren. Der langjährige<br />
Produktionsdirektor Grunert entwickelte<br />
im Walzwerk 1931/32 einen Heizleiter mit Aluminium-Zusätzen.<br />
Die schwere Weltwirtschaftskrise im Herbst<br />
1929 trifft auch unsere Region. Analog den derzeitigen<br />
Verhältnissen machte sich ein Rückfahren<br />
sozialer Verhältnisse deutlich. Am 1. Mai<br />
1930 befinden sich über 50% der Beschäftigten<br />
des <strong>Kupfer</strong>- <strong>und</strong> <strong>Messingwerke</strong>s in einem Kurzstreik.<br />
Vom „Hunger-Mansfeld“ war die Rede,<br />
denn es wurden erbärmliche Löhne gezahlt. So<br />
verdiente eine gelernte Beschäftigte im Alter von<br />
21 <strong>Jahre</strong>n 4,60 Reichsmark je Schicht <strong>und</strong> unter<br />
18 <strong>Jahre</strong>n 2,25 RM. Geplante Lohnabsenkungen<br />
bis zu 15% waren im Gespräch <strong>und</strong> Einschränkungen<br />
der Arbeit auf den Schächten <strong>und</strong> Hütten.<br />
Sind dies nicht die gleichen Praktiken, wie sie in<br />
der Gegenwart bei der Bewältigung der weltweiten<br />
Finanz- <strong>und</strong> Wirtschafskrise zur Anwendung<br />
kommen? Ein Verweis auf den Umfang der Krise<br />
am Ende der 20er <strong>Jahre</strong> ist durchaus berechtigt.<br />
Eine Antwort kann darauf nur sein: Schlag nach<br />
bei Marx! Oder wie sagt man auch: Totgesagte<br />
leben länger!<br />
Der Kapitalismus ist zwar in der Lage, Maximalprofit<br />
zu erzeugen – er sieht sich aber außerstande,<br />
eine minimale Arbeitslosigkeit zu erreichen.<br />
5. Die 30er <strong>Jahre</strong><br />
Im März 1930 entsendet die Landesregierung<br />
drei Landjägerkommandos nach Eisleben, Helbra<br />
<strong>und</strong> Hettstedt, um gegen die aufmüpfigen Arbeiter<br />
vorzugehen <strong>und</strong> am 25. Juli konnte auf dem<br />
Marktplatz in Hettstedt vor 25.000 Mansfeld-Arbeitern<br />
festgestellt werden, dass der Streikbruchversuch<br />
zusammengebrochen war. Durch die Erteilung<br />
von Subventionen von ca. 350.000 RM<br />
im Jahr wird eine gewisse Stabilisierung erreicht,<br />
daneben wurden die <strong>Kupfer</strong>betriebe Bergbau <strong>und</strong><br />
Hütten von der Mansfeld AG losgelöst <strong>und</strong> es<br />
entstand am 1. Januar 1933 eine neue Gesellschaft,<br />
die Mansfeldische <strong>Kupfer</strong>schieferbergbau<br />
AG.<br />
Fortsetzung auf Seite 6
6 Mansfeld Links 3/2009<br />
Fortsetzung von Seite 5<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Mansfelder</strong> <strong>Kupfer</strong>- <strong>und</strong> <strong>Messingwerke</strong> (<strong>MKM</strong>)<br />
Bereits in dieser Zeit ist das Walzwerk in die<br />
Produktion von Kriegsmaterial voll eingeb<strong>und</strong>en.<br />
Mit der Produktion von Patronenblechen, Kartuschenplatinen<br />
<strong>und</strong> Geschossbändern kann die<br />
Mansfeld AG verkünden, dass die Reichswehr<br />
eine volle Auslastung der Walzwerksanlagen sichert.<br />
In den ersten dreißig <strong>Jahre</strong>n seit Bestehen produziert<br />
das Walzwerk durchschnittlich 30.000 Tonnen<br />
Buntmetallhalbzeuge im Jahr. Neben der Produktion<br />
von Großformaten erfolgt der Einstieg in<br />
sensiblere Produktionen. 1917 hatte der Feinzug<br />
seine Produktion aufgenommen. Er lieferte die<br />
Voraussetzung für die Fertigung von umsponnenen<br />
<strong>und</strong> isolierten Drähten, die im Kellergeschoss<br />
des Gebäudes untergebracht wurden <strong>und</strong> 1925 die<br />
Produktion aufnahm. Daneben wies das Lieferprogramm<br />
Feindrähte für die Kabelwerke <strong>und</strong><br />
Webezwecke, Antennenlitzen <strong>und</strong> Spinndrähte für<br />
Klaviersaiten aus. Die Messing- <strong>und</strong> Bronzeerzeugung<br />
auf dem Draht- <strong>und</strong> Bandsektor halten Einzug.<br />
In der Rohrfertigung werden Rohre bis 300<br />
mm Durchmesser erzeugt. Messingbleche bis zu<br />
einer Breite von 3.400 mm, Bronzedrähte bis minimal<br />
0,05 mm Durchmesser, die Erzeugung von<br />
Neusilber (Cu-Ni-Legierung) sind Pionierleistungen<br />
des Walzwerkes.<br />
Durch die ansteigende Produktion entwickelt<br />
sich das Walzwerk zu einer selbständigen Abteilung<br />
der Mansfeld AG. Dieser sind noch angeschlossen<br />
die Zweigbetriebe in Allstedt <strong>und</strong> Rothenburg<br />
<strong>und</strong> einige <strong>Jahre</strong> später das Caro-Werk<br />
in Wien.<br />
1934 hat das Walzwerk eine Flächenausdehnung<br />
von 160.000 qm, davon war die Hälfte überbaut.<br />
2.<strong>100</strong> Arbeiter <strong>und</strong> Angestellte standen in seinem<br />
Dienst.<br />
Die unmittelbare Nähe von Betrieben des Flugzeugbaus<br />
in Dessau, Köthen, Zerbst, Bernburg,<br />
Halberstadt <strong>und</strong> Aschersleben sowie die aufkommende<br />
Luftwaffe erfordern im Walzwerk ab<br />
1933 den Ausbau der Aluminium-Halbzeugherstellung.<br />
So entsteht der Aufbau einer eigenen<br />
Leichtmetallabteilung in den <strong>Jahre</strong>n 1934 bis<br />
1937. Bereits 1935 werden in der ersten Halle<br />
Aluminiumbleche gewalzt <strong>und</strong> in der zweiten<br />
Halle in Richtung Großörner erfolgt der Aufbau<br />
einer Strangpresserei mit ihren Nachfolgeeinrichtungen<br />
für die Produktion von Aluminium <strong>und</strong><br />
Aluminiumlegierungsstangen, -profilen, -rohren<br />
<strong>und</strong> -pressbändern. Diese Produktion bedingt das<br />
Vorhandensein einer eigenen Leichtmetallgießerei<br />
in direkter Nähe der Hallenkomplexe. Bis<br />
1945 steigt die Produktion bis auf 120 t Bleche,<br />
30 t Bänder <strong>und</strong> <strong>100</strong> t Profile <strong>und</strong> Rohre an.<br />
Der weitere Ausbau der Produktion verlangte die<br />
Errichtung eines modernen Laboratoriums im<br />
<strong>Jahre</strong> 1936 <strong>und</strong> einer neuen Lehrwerkstatt mit<br />
der Einstellung von 38 Lehrlingen 1938. Die<br />
Produktion arbeitet vorrangig für die Rüstungswirtschaft.<br />
In den <strong>Jahre</strong>n 1934/35 stellt das<br />
Oberkommando des Heeres eigene Maschinen<br />
für die Rüstungsindustrie zur Verfügung, die in<br />
Rothenburg zur Erzeugung von Gewehr- <strong>und</strong><br />
Pistolenmunition aufgebaut werden. Dieser Betrieb<br />
wurde am 1. Januar 1940 der Mansfeld AG<br />
für Bergbau <strong>und</strong> Hüttenbetrieb angegliedert.<br />
Aber auch das darf nicht unerwähnt bleiben:<br />
Zum 25-jährigen Bestehen des Walzwerkes gab<br />
Direktor Brucklacher am 20. Juli 1934 in einem<br />
R<strong>und</strong>schreiben bekannt, dass auf der Stallwiese<br />
in Burgörner eine Werksfeier für Walzwerkangehörige<br />
mit Familienmitgliedern stattfindet, auf<br />
welcher ein Bergmannsfrühstück ( frische Wurst,<br />
Gehacktes, Semmel, Brot <strong>und</strong> Gurke) auf Papptellern<br />
gereicht wird. Messer, Gabel <strong>und</strong> Kaffeelöffel<br />
sind mitzubringen!<br />
Qualifizierte Fachkräfte werden ins Land geholt<br />
<strong>und</strong> es entstanden für sie die Angestelltenhäuser<br />
in der jetzigen Johannisstraße.<br />
Ebenfalls in der Mitte der 30er <strong>Jahre</strong> veranlasst<br />
Direktor Brucklacher das Anlegen des sogenannten<br />
Brucklacher Hölzchens in Richtung Ölgr<strong>und</strong>teich.<br />
Über fünfzig <strong>Jahre</strong> lang war dies ein<br />
Schmuckstück für die Betriebsangehörigen <strong>und</strong><br />
darüber hinaus der Bürger von Hettstedt. In der<br />
Verantwortung des Walzwerkes war dieses Hölzchen<br />
ein Kleinod der Stadt.<br />
Laut einem Gesetz der Regierung der DDR aus<br />
dem <strong>Jahre</strong> 1990 gingen die sozialen Einrichtungen<br />
in die Verantwortung der Kommunen über,<br />
seit dem ist diese Einrichtung zu einem Schandfleck<br />
für die Stadt geworden. Die Verwahrlosung<br />
der Anpflanzungen <strong>und</strong> die Müllberge werden<br />
z.Z. immer größer.<br />
Zum 14. Oktober 1938 erscheint die erste Nummer<br />
der Werkszeitschrift für das <strong>Kupfer</strong>- <strong>und</strong><br />
Messingwerk, eine Neuheit für die sogenannte<br />
Gefolgschaft. Und im <strong>Jahre</strong> 1940 wird ein Werkfunk<br />
eingerichtet.<br />
Fortsetzung in den nächsten Mansfeld Links