ML-11-2008-Layout 1 - DIE LINKE. Kreisverband Mansfeld-Südharz
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M a n s f e l d L i n k s<br />
Informationsblatt<br />
<strong>Kreisverband</strong> <strong>Mansfeld</strong>-Südharz<br />
15.(18.) Jahrgang Nr. <strong>11</strong>/<strong>2008</strong><br />
30.10.<strong>2008</strong><br />
Ausbau der Demokratie und<br />
Sicherung der öffentlichen Daseinsvorsorge<br />
aus der Rede des Kreisvorsitzenden zum Kreisparteitag am 18.10.<strong>2008</strong><br />
Das Wahljahr 2009 wirft bereits seine Schatten<br />
voraus, geht es doch gleich mehrfach um eine<br />
Richtungsentscheidung in der Politik. Am 7. Juni<br />
sind Europa- und Kommunalwahlen. Für das Europaparlament<br />
wollen wir eine starke Gruppe der<br />
<strong>LINKE</strong>N und damit eine wirksame „Gemeinsame<br />
Fraktion der Linken“ im Europäischen Parlament.<br />
Bis zu 15 Mandate – „das ist realistisch, wenn die<br />
Wahlumfragen der letzten Zeit stimmen“ so Lothar<br />
Bisky – könnte die <strong>LINKE</strong> erhalten. Derzeit<br />
ist die <strong>LINKE</strong> mit sieben Abgeordneten in Brüssel<br />
und Straßburg vertreten. Damit hätten wir auch<br />
eine gute Ausgangsposition für die am 27. September<br />
2009 anstehende Bundestagswahl.<br />
Roland Wagner<br />
<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> ist eine pro-europäische Partei. Sie<br />
will ein demokratisches und soziales Europa.<br />
Globale Herausforderungen des gegenwärtig<br />
ungezügelten Kapitalismus sind nur lösbar,<br />
wenn sie in den Kommunen, den Regionen, den<br />
Nationalstaaten und in Europa gemeinsam angepackt<br />
werden.<br />
Wir erleben allerdings seit Jahren, dass die Politik<br />
der EU und ihrer Mitgliedsstaaten vor allem<br />
den Interessen des global agierenden Kapitals<br />
folgt und sich die Arbeits- und Lebensbedingungen<br />
der Bürgerinnen und Bürger verschlechtern.<br />
3. Flamme-Fest – ein Volksfest<br />
Mit einem herzlichen „Glück auf“ begrüßte der<br />
Vorsitzende des Fördervereins „Flamme der<br />
Freundschaft“ Lothar Hentschel mehr als 250<br />
Besucher, als Gäste die Bundestagsabgeordnete<br />
Elke Reinke (Die Linke), den Landtagsabgeordnete<br />
Stefan Gebhardt (Die Linke), den Vertreter<br />
des Landrates Hartmut Freier, den Vorsitzenden<br />
des Kreistages Klaus Kotzur (Die Linke), den<br />
Kreisvorsitzenden Die Linke Manfred Lüning,<br />
Stadträte von Hettstedt, Vertreter von gesellschaftlichen<br />
Organisationen und der Bergwerksund<br />
Hüttentraditionsvereine in ihren schmucken<br />
Uniformen. Der besondere Dank unseres Vorsitzenden<br />
galt der Firma Stocker für Sanierungsarbeiten<br />
am Sockel der Flamme, verbunden mit einer<br />
großzügigen Spende, wodurch das Denkmal<br />
ansehnlicher und das Kabinett nutzbar geworden<br />
ist. Stellvertretend für die vielen Spender dankte<br />
er besonders Mitgas, MKM, HBW, Frau Minister<br />
Wernicke, den Bundes- und Landtagsfraktionen<br />
Die Linke sowie Unterstützern wie Herrn Henze<br />
von der Wohnungsgesellschaft und Herrn Carpin<br />
von der Bauabteilung der Stadt. Und nicht zuletzt<br />
würdigte er den unermüdlichen Einsatz der<br />
Mitglieder des Fördervereins, wodurch auch das<br />
einst vermüllte Umfeld der Flamme wieder einen<br />
Weiterer Inhalt:<br />
Seite 6 Neue Friedhofsatzungen für Hettstedt<br />
Seite 7 Eine Schule für alle Kinder<br />
Seite 8 Danke Angie für Geschenke zum 18.<br />
Fortsetzung auf Seite 2<br />
Fortsetzung auf Seite 5
2 <strong>Mansfeld</strong> Links <strong>11</strong>/<strong>2008</strong><br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Ausbau der Demokratie und Sicherung der öffentlichen Daseinsvorsorge<br />
Dies wollen wir ändern. Deshalb fordert <strong>DIE</strong><br />
<strong>LINKE</strong> einen grundlegenden Politikwechsel in<br />
der EU und in den Mitgliedsstaaten. Ein anderes,<br />
ein besseres Europa beruht auf sozialer Sicherheit,<br />
demokratischer Teilhabe aller Menschen,<br />
ziviler Friedenssicherung, ökologischer<br />
Nachhaltigkeit, der Gleichstellung der Geschlechter<br />
und einer wirtschaftlichen Entwicklung,<br />
die den Menschen dient. Es ist ein Europa<br />
der Gerechtigkeit und der Solidarität.<br />
Wir wollen eine friedliche Europäische Union,<br />
in der die Charta der Vereinten Nationen uneingeschränkt<br />
und für alle verbindlich gilt, Krieg<br />
geächtet wird, die EU strukturell nicht angriffsfähig<br />
und frei von Massenvernichtungswaffen<br />
ist. Wir setzen auf Abrüstung, zivile Kooperation<br />
und Zusammenarbeit und die Entwicklung partnerschaftliche<br />
Beziehungen zu den Nachbarstaaten.<br />
Das politisch und wirtschaftlich einflussreiche<br />
Deutschland muss hierbei vorangehen.<br />
Einen Beitrag zur Festigung und zum Ausbau<br />
der partnerschaftlichen Beziehungen haben sieben<br />
Genossinnen und Genossen unseres <strong>Kreisverband</strong>es<br />
vom 5. bis 7. September beim<br />
Freundschaftsbesuch auf Einladung des <strong>Kreisverband</strong>es<br />
des KSCM in Hradec Kralove geleistet,<br />
wo ein internationales Treffen der Linken<br />
stattfand, zu dem eine Einladung an unseren<br />
<strong>Kreisverband</strong> ergangen war. Gemeinsam mit den<br />
tschechischen Genossen stellten wir fest, dass es<br />
großen Gesprächsbedarf zu den gleichgelagerten<br />
Problemen in den Bereichen Politik, Wirtschaft,<br />
Daseinsvorsorge gibt. Es wurde Einigkeit darüber<br />
erzielt, dass dieser Dialog fortzusetzen ist,<br />
wobei es auch der Hilfe und Unterstützung unseres<br />
Landesverbandes bedarf.<br />
Wir beginnen also mit einer breiten europapolitischen<br />
Debatte, die mit einem Europawahlprogramm<br />
für die kommenden fünf Jahre nicht beendet<br />
sein wird.<br />
Zu den Kommunalwahlen am 7. Juni werden die<br />
Wählerinnen und Wähler entscheiden, ob die<br />
mit der Agenda 2010 eingeschlagenen Wege mit<br />
einer neuen Qualität unsozialer Politik weiter<br />
beschritten werden sollen oder ob gerade mit der<br />
<strong>LINKE</strong>N ein Richtungswechsel gelingt.<br />
In diesem Kontext hat der Landesparteitag auf<br />
seiner zweitägigen Beratung am 20. und 21.<br />
September in mehreren wichtigen politischen<br />
Fragen inhaltliche Position für <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>.<br />
Sachsen-Anhalt bezogen.<br />
“Für Demokratisierung der Demokratie!“<br />
<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> kämpft für eine Gesellschaft, die jedem<br />
ein Leben in Würde und Selbstbestimmung<br />
ermöglicht. Wir vertreten einen Demokratieansatz,<br />
der mit den Freiheitsrechten verknüpft ist<br />
und auf soziale Gerechtigkeit sowie umfassende<br />
Mitbestimmung in allen gesellschaftlichen Bereichen<br />
abzielt. Eine lebendige Demokratie erfordert<br />
vor allem transparente Strukturen von<br />
Staat und Politik, eine wirklich gleichberechtigte<br />
Teilhabe aller am gesellschaftlichen Leben, die<br />
allgemeine und umfassende Zugänglichkeit von<br />
Informationen, die nachteillose Möglichkeit der<br />
Minderheitenposition, die Hinterfragung der politischen<br />
Praxis auf ihren tatsächlichen politischen<br />
Gehalt, die Kontrolle staatlicher Institutionen,<br />
das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit und<br />
nicht zuletzt auch der Schutz und die Verteidigung<br />
der Demokratie.<br />
Heute fragen viele, was vom Aufbruch und von<br />
der Leidenschaft des Herbstes’ 89 geblieben ist.<br />
Immer weniger Bürger machen von ihrem Wahlrecht<br />
Gebrauch.<br />
Aktuelles Beispiel: Bürgermeisterwahl in der<br />
Einheitsgemeinde Stadt <strong>Mansfeld</strong> mit einer<br />
Wahlbeteiligung von nur rund 28%.<br />
Immer weniger sind bereit, sich in Parteien zu<br />
engagieren. Hoffnung ist zunehmend der Angst<br />
vor der Zukunft gewichen. Fast 2 Millionen<br />
Menschen haben die neuen Bundesländer verlassen.<br />
Das Vertrauen in die demokratischen Institutionen<br />
dieses Landes ist auf einem Tiefpunkt.<br />
Demokratie wird sogar prinzipiell infrage gestellt<br />
und das Setzen auf die so genannte starke<br />
Hand greift Raum. Rechtsextremismus und<br />
Fremdenhass haben sich in der Mitte der Gesellschaft<br />
breit gemacht.<br />
Für uns gewinnt Demokratie ihren Gehalt aus<br />
dem Zusammenhang von sozialen und politischen<br />
Rechten.<br />
Wer gesellschaftlichen Ausgleich genauso anstrebt<br />
wie eine lebendige Demokratie, kommt<br />
um diese Verknüpfung nicht umhin. Aber genau<br />
dieser Zusammenhang ist längst in den Hintergrund<br />
getreten – in Ost und West. Die jüngsten<br />
Armuts- und Reichtumsberichte der Landes- und<br />
Bundesregierung sind dafür genauso überzeugender<br />
wie erschütternder Beleg. Für immer<br />
mehr Menschen ist die Teilnahme am gesellschaftlichen<br />
und kulturellen Leben nur noch eingeschränkt<br />
oder gar nicht mehr möglich. Das ist<br />
nicht nur unsozial, es ist auch undemokratisch.<br />
Fortsetzung auf Seite 3
<strong>11</strong>/<strong>2008</strong><br />
<strong>Mansfeld</strong> Links<br />
3<br />
Fortsetzung von Seite 2<br />
Ausbau der Demokratie und Sicherung der öffentlichen Daseinsvorsorge<br />
Unser Anspruch ist die gleichberechtigte Teilhabe<br />
aller. Dafür bedarf es eines grundsätzlichen<br />
sozialpolitischen Richtungswechsels – auf allen<br />
Ebenen der Politik.<br />
Und wir bauen darauf, dass viele sachkundige<br />
Genossinnen und Genossen, aber auch Bürgerinnen<br />
und Bürger, die mit unseren Grundsätzen<br />
konform gehen, unsere offene Liste zur Kommunalwahl<br />
attraktiv und wählbar machen.<br />
“Leitbild zur räumlichen Gliederung der öffentlichen<br />
Daseinsvorsorge<br />
in Sachsen-Anhalt“<br />
Unsere Leitidee geht von der Gleichwertigkeit<br />
der Lebensverhältnisse in allen Regionen unseres<br />
Landes aus.<br />
Ziel des Konzeptes ist es, unbedingt zu vermeiden,<br />
dass Regionen abgehängt werden und sie in<br />
eine negative Spirale von Abwanderung, Arbeitsplatzverlust<br />
und Verlust der öffentlichen<br />
Daseinsvorsorge geraten.<br />
Auf der Grundlage des Parteitagsbeschlusses<br />
wollen wir in eine breite gesellschaftliche Debatte<br />
über die räumliche Gliederung der Öffentlichen<br />
Daseinsvorsorge eintreten. Hier sind wir<br />
als <strong>Kreisverband</strong>, unsere kommunalen Abgeordneten<br />
gefordert, unsere Erfahrungen sowohl aus<br />
den Altkreisen als auch erste Erkenntnisse aus<br />
dem Prozess des Zusammenwachsens im neuen<br />
Landkreis <strong>Mansfeld</strong>-Südharz einzubringen.<br />
Nicht unerwähnt lassen möchte ich an dieser<br />
Stelle, dass unser fraktionsübergreifender Protest<br />
gegen die Veräußerung kommunaler Krankenhäuser<br />
und gegen die Schließung der Landesbühne<br />
von Erfolg gekrönt war.<br />
Allerdings gibt es nunmehr mit der Gründung<br />
der Krankenhausholding im Zusammenhang mit<br />
der doppischen Haushaltführung ein finanzielles<br />
Problem in der gestalt, dass das Eigenkapital der<br />
Kliniken in Höhe von 15 Mio. Euro aus dem<br />
Kreishaushalt an die Holding übertragen werden<br />
muss, woraus sich wiederum ergibt, dass diese<br />
Summe zusätzlich in das Konsolidierungsprogramm<br />
des Landkreises aufgenommen werden<br />
muss. Wir haben im letzten Kreistag beantragt,<br />
dass nach Beendigung der Tätigkeit der Holding,<br />
das ausgegliederte Eigenkapital in voller Höhe<br />
an den Kreishaushalt zurückgeführt wird. Unter<br />
welchen Voraussetzungen bzw. Bedingungen das<br />
möglich ist, wird derzeit geprüft.<br />
Gefragt sind weiterhin Ideen zur Gestaltung etwa<br />
der Struktur der öffentliche Verwaltung – wir<br />
meinen z. B., dass es nach mehr als einem Jahr<br />
nach der Fusion zweier Landkreise an der Zeit<br />
Fortsetzung auf Seite 4<br />
Vertagte und versagte innere Einheit<br />
• Die Arbeitslosigkeit im Osten war auch<br />
2007 mehr als doppelt so hoch wie im Westen.<br />
Die Arbeitslosenquote Ost betrug 15,1 Prozent,<br />
die im Westen 6,2 Prozent. 34 Prozent aller<br />
bundesdeutschen Arbeitslosen sind aus dem<br />
Osten, obwohl nur 20 Prozent der Wohnbevölkerung<br />
in den neuen Ländern leben.<br />
• Mehr als zwei Drittel aller ostdeutschen<br />
Arbeitslosen fallen unter die Hartz IV-Regelung.<br />
• Wohngeld empfangen doppelt so viele ostdeutsche<br />
wie westdeutsche Haushalte.<br />
• Der Rentenwert Ost lag im Juli <strong>2008</strong> bei<br />
23,34 Euro, der im Westen bei 26,56 Euro.<br />
• Der durchschnittliche Stundenlohn für Arbeitnehmer<br />
liegt bei 76,3 Prozent des Westniveaus.<br />
• Nach wie vor ist die Abwanderung aus dem<br />
Osten hoch. Jährlich verlassen etwa 50 000<br />
Menschen die neuen Länder in Richtung Westen.<br />
Zwei Drittel von ihnen sind zwischen 18<br />
und 30 Jahre alt.<br />
• Das Wirtschaftswachstum betrug 2007 im<br />
Osten 2,2 Prozent, im Westen 2,5 Prozent.<br />
• Die östliche Wirtschaftsleistung liegt 30<br />
Prozent unter Westniveau.<br />
• Die Exportquote im Osten beträgt rund 33,<br />
im Westen 46 Prozent.<br />
• Der Anteil der Aufwendungen in der ostdeutschen<br />
Industrieforschung beträgt weniger<br />
als 5 Prozent. 10,7 Prozent ist der Anteil an<br />
Forschungs- und Entwicklungspersonal im<br />
Wirtschaftssektor.<br />
• Die Steuerdeckungsquote - das Geld aus<br />
Steuern, das die Länder erhalten - liegt im Osten<br />
bei 55, im Westen bei 80 Prozent.<br />
(aus ND vom <strong>11</strong>.10.<strong>2008</strong>)
4 <strong>Mansfeld</strong> Links <strong>11</strong>/<strong>2008</strong><br />
Fortsetzung von Seite 3<br />
Ausbau der Demokratie und Sicherung der öffentlichen Daseinsvorsorge<br />
ist, dass die Kreisverwaltung eine schlüssige Organisationsstruktur<br />
sowie ein überschaubares<br />
Konzept der Personalentwicklung erarbeitet und<br />
dem Kreistag zur Beratung und Abstimmung<br />
vorlegt. Vom Landrat erwarten wir die Beendigung<br />
von Alleingängen insbesondere bei personellen<br />
Entscheidungen im Bereich der Beamten<br />
im gehobenen Dienst. Wir erwarten, wie unsere<br />
Fraktionsvorsitzende Christine Kümmel kürzlich<br />
deutlich gemacht hat, eine faire und kritische<br />
Zusammenarbeit mit dem Kreistag, um Probleme<br />
im Interesse aller Beteiligten zu lösen.<br />
Gefragt aus aktueller Sicht – Stichwort Schülerverkehr<br />
- sind Vorschläge zur Verbesserung der<br />
Organisation des öffentlichen Nahverkehrs, zur<br />
Gestaltung des kommunalen Finanzausgleichs,<br />
der künftigen Schulpolitik, um nur einige<br />
Schwerpunkte zu nennen.<br />
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der öffentlichen<br />
Daseinsvorsorge ist die Abfallbeseitigung.<br />
Wir haben uns z. B. dazu bekannt, das neue Abfallbeseitigungskonzept<br />
des Landkreises <strong>Mansfeld</strong>-Südharz<br />
im Interesse bezahlbarer Konditionen<br />
für unsere Bürger zu begleiten. Die dazu gebildete<br />
Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der Kreistagsfraktion<br />
muss nunmehr umgehend ihre Tätigkeit<br />
aufnehmen.<br />
Mit der Konzentration auf die Fragen, die unsere<br />
Menschen auf grund der erlebten Abwanderung,<br />
des Geburtenrückganges am stärksten bewegen:<br />
„Wie lange gibt es noch das Krankenhaus vor<br />
Ort“, „Werden die Schulwege zukünftig noch<br />
länger“, „Werde ich künftig im ländlichen<br />
Raum ausreichend ärztlich versorgt“ sind wir<br />
gut beraten, unser Kommunalwahlprogramm,<br />
das wir 2007 beschlossen haben, zu bereichern,<br />
will damit sagen, unser Kommunalwahlprogramm<br />
hat nichts an Aktualität eingebüßt.<br />
Darüber hinaus hat der Landesparteitag ein<br />
Konzept für eine politisch handlungsfähige<br />
und finanzierbare Struktur bis 2013<br />
beschlossen.<br />
Mit dem Beschluss der 1. Tagung des 9. Landesparteitages<br />
der PDS Sachsen-Anhalt am 18. und<br />
19. Juni 2005 in Wittenberg haben wir erstmals<br />
ein Konzept für die mittelfristige Entwicklung<br />
des Landesverbandes vorgelegt. Grundsätzlich<br />
ist vieles davon heute noch aktuell. Der Prozess<br />
der Parteineubildung und reale Entwicklungen<br />
im Landesverband erfordern jedoch Präzisierungen<br />
und Korrekturen.<br />
Das betrifft:<br />
• die Mitgliederentwicklung inklusive der Personalplanung<br />
auf allen Ebenen<br />
• die Kommunikation nach innen wie nach<br />
außen mit den Schwerpunkten Erscheinungsbild,<br />
Internet und Kommunikation und<br />
Vernetzung<br />
• Aufgabenbezogene Strukturen mit den<br />
Schwerpunkten Regionalisierung, flächendeckende<br />
Präsenz, Landesgeschäftsstelle<br />
und Personal<br />
• Finanzierung des Landesverbandes<br />
• Wahlkämpfe<br />
Zudem wählte der Landesparteitag mit einer Zustimmung<br />
von 90,7 % Jenny Schulz – bis dato<br />
Wahlkreismitarbeiterin unseres Bundestagsabgeordneten<br />
Jan Korte - zur neuen Landesgeschäftsführerin<br />
des Landesverbandes.<br />
Auch künftig müssen die Erwartungen der Bürgerinnen<br />
und Bürger, ihre Hoffnungen, aber<br />
auch ihre Befürchtungen und ihre alltäglichen<br />
Sorgen Bezugspunkt unserer Politik sein. Darum<br />
muss die soziale und wirtschaftliche Perspektive<br />
dieses Bundeslandes und unseres Landkreises<br />
<strong>Mansfeld</strong>-Südharz, in dem wir leben und<br />
politisch aktiv sind, unser Bezugspunkt sein.<br />
Wir wollen reale Veränderungen, Veränderungen,<br />
die den Menschen heute nutzen. Veränderungen,<br />
die nachhaltig sind.<br />
Unverzichtbar ist unsere gute Zusammenarbeit<br />
mit den demokratischen Parteien, Vereinen und<br />
Verbänden, die wir fortsetzen wollen. Und wir<br />
sind bereit, neue Partner zu gewinnen. Über unsere<br />
weiter gestärkte kommunalpolitische Präsenz<br />
wollen wir noch mehr Menschen als bisher<br />
aktiv für <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> gewinnen.<br />
Wenn wir uns den Problemen stellen, und auch<br />
den gesellschaftlichen Realitäten, dann gelingt<br />
es auch, in Entscheidungsprozesse einzugreifen.<br />
Es geht um Interventionsfähigkeit und das Werben<br />
um gesellschaftliche und politische Mehrheiten<br />
- demokratisch und sozial!<br />
Impressum<br />
Herausgeber: AG <strong>Mansfeld</strong> Links<br />
im <strong>Kreisverband</strong> Die Linke. <strong>Mansfeld</strong>-Südharz<br />
Postfach 10 <strong>11</strong> 51<br />
06295 Sangerhausen<br />
Die AG ist zu erreichen über:<br />
06333 Hettstedt, Obertor 2 ℡ (03476) 81 12 70<br />
Fax (03476) 81 12 75<br />
e-mail mansfeld-links@die-optimisten.net<br />
internet www. pds-mansfelder-land.de<br />
Ein Exemplar jeder Ausgabe kostet die Herausgeber 1 €.
<strong>11</strong>/<strong>2008</strong> <strong>Mansfeld</strong> Links<br />
5<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
3. Flamme-Fest – ein Volksfest<br />
gepflegten Eindruck macht. So wurde das Bauwerk<br />
allmählich wieder zu dem, „was es einmal<br />
war: Zu einem Wahrzeichen der Stadt“, wie es<br />
Frau Langelüttich in dem leider sehr verkürzten<br />
Artikel in der MZ beschrieb.<br />
Festredner Herr Dr. Müller, ehemals Werkdirektor<br />
der Kupfer-Silber-Hütte, dankte ebenfalls dem<br />
Förderverein für seinen selbstlosen Einsatz zur Erhaltung<br />
und Bewahrung eines Marksteins der Traditionspflege<br />
im <strong>Mansfeld</strong>er Land. „Das <strong>Mansfeld</strong>er<br />
Land wird nicht nur durch die <strong>Mansfeld</strong>er Grafen<br />
und Luther geprägt, sondern in erster Linie waren<br />
es der Fleiß und Ideenreichtum der Menschen<br />
zur Erschließung der Kupfervorkommen. Und das<br />
Denkmal „Flamme“ ist ebenfalls eng mit der Industriegeschichte<br />
der <strong>Mansfeld</strong>er Hütten- und<br />
Walzwerksentwicklung und darüber hinaus mit<br />
dem Territorium Hettstedt verbunden.“ Sehr anschaulich<br />
beschrieb er die herausragende Bedeutung<br />
des Erdgaseinsatzes für das <strong>Mansfeld</strong> Kombinat,<br />
für das Territorium und für seine Menschen.<br />
Im Besonderen sprach der Festredner die Stadtverwaltung<br />
an, dass fehlendes Geld eine zu einfache<br />
und abgenutzte Erklärung sei, vielmehr seien das<br />
öffentliche Bekenntnis zur Flamme sowie der unbedingte<br />
Wille zu gemeinsamen Aktionen mit dem<br />
Förderverein unter Einbeziehung von Spenden und<br />
Sponsoren der Bevölkerung notwendig. „Machen<br />
wir gemeinsam mit Presseunterstützung dieses Industriedenkmal<br />
und den für Hettstedt fast einmalig<br />
großen Platz zum neuen gesellschaftlich genutzten<br />
Ort für Ausstellungen bzw. Präsentationen der Heimat-<br />
und Traditionsvereine.“<br />
Hartmut Freier als Vertreter des Landrates lobte<br />
das bürgerschaftliche Engagement und sprach die<br />
Hoffnung aus, dass mit einer besseren kommunalen<br />
Finanzausstattung durch das Land mehr Gelder<br />
Termine<br />
in die Förderung von Kulturdenkmälern fließen<br />
könnten.<br />
Stefan Gebhardt überbrachte die Grüße des Vorsitzenden<br />
der Linksfraktion im Landtag, Wulf Gallert,<br />
und dankte namentlich Familie Hafenrichter,<br />
Lothar Hentschel, Lothar Schlanstedt stellvertretend<br />
für die engagierten Mitglieder des Vereins:<br />
„Der Verein sorgte dafür, dass die Flamme nicht<br />
unterging, sondern auf dem Weg zu neuem Strahlen<br />
ist.“<br />
Würdevoll wurde die Veranstaltung umrahmt vom<br />
Frauenchor Hettstedt, dem Kalinka-Chor, der<br />
Tanzgruppe „Tiegel“ und dem Fanfarenzug. Passend<br />
zum Anlass erklang, dargeboten vom Frauenchor,<br />
„Mein <strong>Mansfeld</strong>er Land, mein Gruß gilt<br />
dir“. Die kleinen und größeren Tänzerinnen vom<br />
„Tiegel“ sorgten für den optischen Höhepunkt und<br />
erhielten dafür viel Beifall. Der Fanfarenzug eröffnete<br />
und beendete die Veranstaltung mit flotter<br />
Marschmusik. Als Premiere sangen beide Chöre<br />
ohne vorherige Probe das alte Volkslied „Im schönen<br />
Wiesengrunde“.<br />
Nach der Veranstaltung konnten viele interessierte<br />
Besucher die Ausstellung zur Geschichte des Vereins<br />
und von bergmännischen Gegenständen im<br />
nun regendichten Traditionskabinett besuchen. Sie<br />
spendeten über 200 €; rührend, dass z.B. ein kleiner<br />
Junge, kaum des Schreibens mächtig, 2 € von<br />
seinem Taschengeld spendete.<br />
Auch die von Wilfried Schön initiierte Oldtimer-<br />
Ausstellung fand großen Anklang, das Mitfahren<br />
machte vor allem Kindern großen Spaß. Geplant<br />
sind weitere gemeinsame Veranstaltungen. Dank<br />
gilt auch Frank Hüpfel für die gute gastronomische<br />
Versorgung und nicht zuletzt dem Wettergott,<br />
der mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen<br />
zum Gelingen des Festes beitrug.<br />
Kreisvorstand<br />
Do. 20.<strong>11</strong>. 18 Uhr Hettstedt<br />
Arbeitspräsidium<br />
Do. 27.<strong>11</strong>. 18 Uhr Eisleben<br />
Erfahrungsaustausch der BO-Vorsitzenden<br />
Do. 27.<strong>11</strong>. 16 Uhr Eisleben<br />
Redaktion <strong>Mansfeld</strong> Links<br />
Mo. 03.<strong>11</strong>. 17.30 Uhr Hettstedt<br />
BO Hettstedt und Umgebung<br />
Mitgliederversammlung<br />
Do. 06.<strong>11</strong>. 16.30 Uhr Ratskeller<br />
Weitere Termine:<br />
Bundesbildungstag<br />
Sa. 08.<strong>11</strong>. <strong>11</strong> Uhr Bernau<br />
Hannes-Meyer-Campus<br />
Kreis-Vertreterversammlung<br />
in Vorbereitung der Bundestagswahl<br />
Sa. 22.<strong>11</strong>.<br />
Kommunaltour des Landesvorstandes<br />
Do. 27.<strong>11</strong>.<br />
Klausur des Kreisvorstandes<br />
Fr-So. 05.-07.12. Vatterode
6 <strong>Mansfeld</strong> Links <strong>11</strong>/<strong>2008</strong><br />
Harti Rische<br />
Neue Friedhofsatzungen für Hettstedt<br />
Bereits seit Ende des Jahres 2007 plant die<br />
Hettstedter Stadtverwaltung mit ihrem Bürgermeister<br />
an der Spitze die Friedhofsatzung und<br />
damit im Zusammenhang stehend die Friedhofgebührensatzung<br />
zu ändern und durch den Stadtrat<br />
beschließen zu lassen. Am Dienstag, dem 21.<br />
Oktober wird es soweit sein (dieser Beitrag wurde<br />
vorher geschrieben, die Abstimmung im Rat<br />
wird aber nach meiner Meinung eine Mehrheit<br />
für die Änderungen ergeben). Ich werde den<br />
vorgesehenen Änderungen vor allem in der Gebührensatzung<br />
nicht zustimmen und möchte das<br />
auch hier begründen.<br />
Ein Gemeinwesen, die Kommune, sprich in diesem<br />
Falle die Stadt Hettstedt ist für die Einwohner<br />
da und nicht umgekehrt. Seit Jahren ist der<br />
Hettstedter Haushalt defizitär, d.h. die Ausgaben<br />
übersteigen die Einnahmen. Die Schuld dafür<br />
liegt nicht unbedingt nur bei der Stadt. Seit Jahren<br />
schon spricht die <strong>LINKE</strong> von einer Neugestaltung<br />
der Kommunalfinanzierung in Bund<br />
und Ländern, beißt damit aber bei den neoliberal<br />
geprägten politischen Mehrheiten auf Granit. An<br />
der Spitze stehen Privatisierung, Flexibilisierung<br />
und Deregulierung, die in der Aussage gipfeln:<br />
Alles muss sich rechnen!<br />
Wie soll aber eine Kommune, die kaum noch<br />
über Eigentum verfügt, dass veräußerbar wäre,<br />
ihre Einnahmen erhöhen, um die Defizite auszugleichen.<br />
Der klassische Weg, der bereits seit der Sklavenhaltergesellschaft<br />
in allen Gesellschaftsformen<br />
angewandt wurde und wird, heißt: Erhöhung<br />
von Gebühren und Abgaben. Aber nicht für die,<br />
die genug haben. Nein für alle!<br />
Kommen wir zum konkreten Fall – der Friedhofsgebührensatzung<br />
in Hettstedt. Der Hettstedter<br />
Friedhof erhielt eine neue Trauerhalle, deren<br />
Nutzung mehr Kosten verursacht, also Gebühren<br />
hoch. Das ist noch nachvollziehbar. Auch Betriebskosten<br />
im umfassenden Sinn unterliegen<br />
der Inflation, also Gebühren hoch. Auch n och<br />
nachvollziehbar. Aber damit nicht genug.<br />
Wie kann die Verwaltung weitere Einnahmenquellen<br />
erschließen<br />
Da kam man auf die Erhöhung der „einmaligen<br />
Gebühren für den Erwerb des Nutzungsrechtes<br />
an einer Grabstätte“.<br />
In mehreren Beratungen beschäftigten sich die<br />
verschiedenen Ausschüsse des Stadtrates mit<br />
den dazu vorgelegten Satzungsentwürfen. Der<br />
Hauptausschuss war z.B. für eine Vereinheitlichung<br />
der Ruhezeiten in den verschiedenen Formen<br />
von Grabstätten. Einheitlich 20 Jahre, so<br />
waren die Vorstellungen. Im Amtsblatt kann<br />
dann jeder nachlesen, was davon übrig geblieben<br />
ist.<br />
Nun zum konkreten Grund meiner Ablehnung.<br />
Die Gebühren für Reihengrabstätten sollen von<br />
286 Euro auf 429 Euro angehoben werden, d.h.<br />
50% mehr.<br />
Wer die nicht bezahlen kann, muss auf andere<br />
Formen von Grabstätten „umsteigen“. Um diese<br />
Erhöhung zu rechtfertigen, wird auf die notwendigen<br />
Liegezeiten verwiesen. Diese werden für<br />
Reihengrabstätten von 20 auf 30 Jahre erhöht<br />
und damit kostet solch eine Grabstätte eben 50<br />
Prozent mehr. Ob sich dann mit fortschreitendem<br />
Alter der Hinterbliebenen überhaupt noch<br />
jemand um diese Gräber kümmern kann, steht<br />
nicht zur Debatte.<br />
Die Notwendigkeit der längeren Liegezeiten<br />
wird mit den in Hettstedt vorherrschenden Bodenverhältnissen<br />
begründet. Weiter will ich das<br />
aus Pietätsgründen hier nicht ausführen.<br />
Abzuwarten bleibt, ob die Hinterbliebenen, diese<br />
Form von Grabstätten dann weiterhin in Anspruch<br />
nehmen oder auf preisgünstigere Möglichkeiten<br />
ausweichen, dann hat man mit dieser<br />
Gebührenerhöhung nichts gekonnt.<br />
Ein weiteres Argument für die Gebührenerhöhung<br />
ist der Vergleich mit anderen Kommunen.<br />
Ich denke, wir stehen in Verantwortung<br />
für die Hettstedter. Wenn anderswo etwas billiger<br />
oder günstiger ist, zieht Hettstedt auch<br />
nicht gleich nach!<br />
Sprechstunden<br />
Dr. Angelika Klein (MdL Die Linke)<br />
Montag, 10.<strong>11</strong>.<strong>2008</strong> 15 - 17 Uhr<br />
Montag, 01.12.<strong>2008</strong> 14 - 16 Uhr<br />
jeweils in meinem BürgerInnenbüro<br />
Lutherstadt Eisleben, Markt 57.<br />
Individuelle Termine können telefonisch<br />
vereinbart werden unter 03475 / 68 01 94.
<strong>11</strong>/<strong>2008</strong><br />
<strong>Mansfeld</strong> Links<br />
7<br />
Karin Paul<br />
Eine Schule für alle Kinder<br />
Mitglieder der Linken waren unlängst im<br />
Rahmen ihres „Bildungskonvents vor Ort“<br />
im ehemaligen Landkreis <strong>Mansfeld</strong>-Südharz<br />
unterwegs. Landes- und Kommunalpolitiker,<br />
unter ihnen Mathias Höhn, Birke<br />
Bull, Jutta Fiedler, Angelika Klein, Stefan<br />
Gebhardt und Christine Kümmel, besuchten<br />
zunächst die KGS Benndorf sowie die<br />
Grundschule Helbra, um mit den Schulleitern<br />
ins Gespräch zu kommen. Sie nahmen<br />
in regem Diskussionsaustausch Empfehlungen<br />
mit für ihre bildungspolitische Arbeit.<br />
In der KGS begeisterte vor allem die Tatsache,<br />
dass die Schüler selbst bei Schullaufbahnwechsel<br />
in ihrer gewohnten Umgebung<br />
bleiben können und dass qualifizierte<br />
Angebote weit über das eigentliche Vermitteln<br />
von Schulwissen hinausgehen. In der<br />
Helbraer Grundschule interessierten sich die Politiker<br />
vor allem für die hervorragenden Lösungen,<br />
die den Übergang Kita – Schule durch Kooperationsverträge,<br />
Schnupperstunden und dergleichen<br />
zu einem fließenden machen und die Individualität<br />
jedes Kindes berücksichtigt.<br />
Abschließend fand in der Gaststätte „Zum Anker“<br />
eine inhaltliche Runde zu Bildungsfragen<br />
statt. Jutta Fiedler (Bildmitte) fordert wie ihre<br />
Fraktionskollegen einen schrittweisen Umbau<br />
des Schulsystems. „Wir wollen eine Schule für<br />
alle Kinder. Damit meinen wir jedes Kind, jeden<br />
Jugendlichen, mit seinen Stärken und Schwächen,<br />
auch mit seinem individuellen Anders-<br />
Sein.“ Dass es dazu andere Rahmenbedingungen<br />
braucht, weiß die Linksfraktion. Wie der<br />
Weg dahin aussehen könnte, zeigte Birke Bull<br />
anhand einer Präsentation.<br />
<strong>Mansfeld</strong> Links gratuliert zum Geburtstag<br />
im November:<br />
am 01.<strong>11</strong>. Werner Heda Wippra<br />
am 01.<strong>11</strong>. Gerda Krajewski Benndorf<br />
am 02.<strong>11</strong>. Kay Wuttke<br />
Berlin<br />
am 04.<strong>11</strong>. Iris Reiche<br />
Sangerhausen<br />
am 04.<strong>11</strong>. Marianne Rische Hettstedt<br />
am 05.<strong>11</strong>. Otto Kohlert<br />
Eisleben<br />
am 06.<strong>11</strong>. Roland Wagner Wiederstedt<br />
am 07.<strong>11</strong>. Klaus Kotzur<br />
Sangerhausen<br />
am 08.<strong>11</strong>. Ruth Hirschmüller Benndorf<br />
am 09.<strong>11</strong>. Gerhard Neutag Eisleben<br />
am <strong>11</strong>.<strong>11</strong>. Kurt Siebert Uftrungen<br />
am 13.<strong>11</strong>. Friedrich Hebestreit Gerbstedt<br />
am 14.<strong>11</strong>. Ingrid Pichl<br />
Uftrungen<br />
am 16.<strong>11</strong>. Ingeborg Echtner Eisleben<br />
am 16.<strong>11</strong>. Werner Thurm<br />
am 17.<strong>11</strong>. Wolfgang Paproth<br />
am 18.<strong>11</strong>. Klaus Felix<br />
am 20.<strong>11</strong>. Wally Schneider<br />
am 21.<strong>11</strong>. Elka Methner<br />
am 22.<strong>11</strong>. Charlotte Giertzuch<br />
am 22.<strong>11</strong>. Ruthild Zander<br />
am 23.<strong>11</strong>. Manfred Reitzenstein<br />
am 26.<strong>11</strong>. Jürgen Hellmuth<br />
am 26.<strong>11</strong>. Katrin Weber<br />
am 28.<strong>11</strong>. Helga Juwien<br />
am 30.<strong>11</strong>. Claus Focke<br />
am 30.<strong>11</strong>. Wolfgang Freist<br />
Helbra<br />
Eisleben<br />
Dederstedt<br />
Hornburg<br />
Eisleben<br />
<strong>Mansfeld</strong><br />
Ulzigerode<br />
Sangerhausen<br />
Siebigerode<br />
Kelbra<br />
Wimmelburg<br />
Sangerhausen<br />
Eisleben
8 <strong>Mansfeld</strong> Links <strong>11</strong>/<strong>2008</strong><br />
Lothar Hentschel<br />
Danke Angie für Geschenke zum 18.<br />
Was lag auf dem Geburtstagstisch Bankenkrise,<br />
der Steuerzahler wird bluten. Leute haben Angst,<br />
das Ersparte zu verlieren an die Banken und ihre<br />
Manager, die das Unheil zu verantworten haben.<br />
Aber auch die staatlichen Kontrolleure sind<br />
schuldig. Ein aufgeblähter Finanzapparat von<br />
1.600 Mitarbeitern war nicht im Stande, die Banken<br />
zu kontrollieren. Wie heißt es doch im<br />
Grundgesetz: Eigentum verpflichtet. Da sich aber<br />
die Banken nicht in Staatseigentum befinden, sind<br />
die Banken für Verluste zuständig. Frau Merkel,<br />
verstaatlichen sie nun endlich das Banksystem.<br />
Banken, Energie, Wasser und kommunales Eigentum<br />
dürfen nicht privatisiert werden.<br />
Am 1. Oktober, kurz vor dem Geburtstag, gab es<br />
die Vorüberraschung: die Gaspreise wurden erhöht.<br />
200 bis 250 Krankenkassen erhöhen ihre<br />
Beiträge auf 15,5 % einheitlich. Weg mit wenigstens<br />
90 % der Krankenkassen und runter mit den<br />
Beiträgen. Eine weitere Überraschung kam von<br />
der Telekom: 17 Millionen Daten wurden geklaut.<br />
Welche Auswirkungen das haben wird, steht noch<br />
in den Sternen. Hier kann und muss man von<br />
Schlamperei sprechen. Schäuble legte uns auch<br />
ein Kuckucksei, die Bundeswehr soll auch im Inneren<br />
unseres Landes eingesetzt werden. Der Artikel<br />
35 Grundgesetz soll verändert werden.<br />
Liebe Elke Reinke, wir wissen, dass du nicht<br />
zustimmen wirst und hoffentlich auch alle anderen<br />
nicht.<br />
Unsere schwarze Prinzessin schaffte es mit den<br />
rosaroten Helferlein, die Arbeitslosenzahlen so<br />
zu gestalten, dass statistisch gesehen, alle Menschen<br />
Arbeit haben und im Wohlstand (von der<br />
Tafel) leben. Wobei jeder Bauer weiß, ein Fluss<br />
kann nur einen Meter tief sein und seine Kühe<br />
ertrinken trotzdem. Irgendwann kamen einige<br />
bauernschlaue Leute auf den Gedanken, sich dieses<br />
Volksmärchen genauer anzusehen. Und siehe<br />
da, die schöne heile Welt der Prinzessin bröckelte.<br />
Das Sommermärchen entpuppte sich als fauler<br />
Zauber. Allein im August <strong>2008</strong> erhielten über<br />
5.734.000 erwerbsfähige Menschen Lohnersatzleistungen<br />
nach SGB III, 1,5 Millionen befanden<br />
sich in Forderungsmaßnahmen der Agentur,<br />
mehr als im Vorjahr. Diese Zahlen zählen nicht<br />
als arbeitslos. Nehmen wir also die offizielle Arbeitslosenzahl<br />
von 3,2 Millionen an und addieren<br />
1,5 Millionen dazu, sind wir schon bei 4,7<br />
Millionen Arbeitslosen. Von den 5.734.000 Menschen,<br />
die Leistungen nach SGB III erhalten, waren<br />
49 % arbeitslos gemeldet. Der Rest, also<br />
knapp 2,7 Millionen, erhalten Leistungen, tauchen<br />
aber nicht in der Arbeitslosenstatistik auf.<br />
So kommen wir auf eine Zahl von 7,4 Millionen<br />
Menschen ohne Arbeit. Die Beschäftigten, die in<br />
Teilzeitstellen, prekären Arbeitsverhältnissen<br />
oder weit unter Tarif arbeiten müssen, tauchen in<br />
keiner Statistik der Agentur auf. Gerade Frauen<br />
verlieren immer häufiger ihren Vollzeitjob und<br />
landen in befristeten Teilzeitstellen. Laut Statistik<br />
des Bundesamtes sind mehr als 25 % aller Arbeitnehmer<br />
befristet, geringfügig oder in Teilzeitstellen<br />
beschäftigt. 1998 waren es noch 17,5<br />
%. Aus Vollbeschäftigung wird nach einigem<br />
Nachrechnen ganz schnell das Volksverdummungsmärchen<br />
von der Vollbeschäftigung klar.<br />
Mit viel statistischer Schminke versucht die Bundesregierung<br />
ein Jahr vor der Bundestagswahl<br />
das Wahlvolk für dumm zu verkaufen. Arbeitsmarktpolitik<br />
spielt sich im virtuellen Raum ab,<br />
der mit der realen Welt nichts zu tun hat. Die Alternative<br />
kann nur heißen, Arbeitszeit zu verkürzen,<br />
das schafft Arbeitsplätze und das wäre auch<br />
sozial. Und diese Forderung ist kein Märchen,<br />
sondern die Wahrheit.<br />
Zum 18. Geburtstag wünschte ich mir von der<br />
Merkel-Regierung eine Erhöhung der Regelsätze<br />
für Hartz-IV-Empfänger. Das Gegenteil soll eintreten.<br />
Man will keine Zuschläge mehr für Diabetiker<br />
bezahlen, man sagt der Regelsatz sei<br />
hoch genug, damit könnte man eine gesunde Ernährung<br />
absichern. Wie gern würden das viele<br />
Hartzis tun, aber das Geld reicht nicht für ein gesundes<br />
Essen. Laut Umfrage von 9.400 Hartzis<br />
können sich 6 % keine warme Mahlzeit am Tage<br />
leisten. Es ist an der Zeit, dass der Staat von seinem<br />
Reichtum was abgibt. Leistungsträger erkennt<br />
man daran, dass sie ihre eigenen Bezüge<br />
im Millionenbereich für jede Zeit steigerungsfähig<br />
halten, den Hartz-IV-Empfängern den Regelsatz<br />
für zu hoch halten. Das ist die Realität des<br />
18. Geburtstages. Auf die Geschenke würde jeder<br />
gerne verzichten. Die Devise heißt weiter:<br />
Hartz IV und Agenda müssen weg.<br />
(Rede am 6.Okrober <strong>2008</strong> in Aschersleben)