12.07.2015 Aufrufe

2/2007 - DIE LINKE. Kreisverband Mansfeld-Südharz

2/2007 - DIE LINKE. Kreisverband Mansfeld-Südharz

2/2007 - DIE LINKE. Kreisverband Mansfeld-Südharz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2 <strong>Mansfeld</strong> Links 2/<strong>2007</strong>Wahlergebnisse für die Listenplätze nach Wahlbereichenzur Kreistagswahl am 22. April <strong>2007</strong>Am Samstag, dem 17. Februar wählten die VertreterInnen der Basisorganisationen des <strong>Kreisverband</strong>es<strong>Mansfeld</strong>-Südharz der Linkspartei.PDS in Sangerhausen die Listenplätze der KandidatInnenfür die Kreistagswahl nach Wahlbereichen. Es gab folgende Ergebnisse:Wahlbereich 1:Einheitsgemeinde Sangerhausen:Listenplatz 1: Kupfernagel, Dieter2: Radschunat, Frank3: Kotzur, Klaus4: Geiling, Jutta5: Hüttel, Holger6: Holzapfel, Ditrich7: Kümmel, Anja8: Reiche, Iris9: Künzel, Sabine10: Kusber, Egbert11: Töpsch, SteffenWahlbereich 2:Verwaltungsgemeinschaft Roßla-SüdharzVerwaltungsgemeinschaft Goldene AueListenplatz 1: Töpsch, Iris2: Sell, Axel3: Dr.Glaser, Fritz4: Flach, Christiane5: Heuser, Juliane6: Albert, Lutz7: Dietrich, Michael8: Schaumkelle, Brigitte9: Schulze, Manfred10: Reiche, Rico11: Steinbrück, ChristianeWahlbereich 3:Verwaltungsgemeinschaft HettstedtVerwaltungsgemeinschaft Wipper – EineListenplatz 1: Henke, Erdmuthe2: Rische, Harti3: Gebhardt, Stefan4: Jung, Peter5: Büttner, Joachim6: Paul, Karin7: Hentschel, Lothar8: Randhahn, Franziska9: Fiedler, Frank-Michael10: Krege, Detlef11: Prager, Ursula12: Morgenbrodt, KlausWahlbereich 4:Verwaltungsgemeinschaft GerbstedtVerwaltungsgemeinschaftSeengebiet <strong>Mansfeld</strong>er LandListenplatz 1: Dr.Klein, Angelika2: Lüning, Manfred3: Eidam, Horst4: Hahn, Günter5: Kaps, HerbertWahlbereich 5:Verwaltungsgemeinschaft EislebenListenplatz 1: Köhler, Hans2: Strohschein, Harry3: Bieleit, Wolfgang4: Schenkendorf, Uwe5: Dengler, Bruno6: Meyer, Udo7: Seifert, Alexander8: Wernicke, EberhardWahlbereich 6:Einheitsgemeinde <strong>Mansfeld</strong>Verwaltungsgemeinschaft<strong>Mansfeld</strong>er Grund - HelbraVerwaltungsgemeinschaftAllstedt – KaltenbornListenplatz 1: Kümmel, Christine2: Blume, Gerhard3: Jordan, Elke4: Banisch, Peter5: Neuweger, Helmut6: Dietrich, Peter7: Helmuth, Charlotte8: Frömmig, Michael9: Heppner, Rolf10: Reifenstein, Hagen11: Lindner Peter


2/<strong>2007</strong><strong>Mansfeld</strong> Links3Vorname und Name:Alter:Familienstand:Wohnort:Ausgewogen und gerechter !Die Zukunft von Sachsen-Anhalt entscheidet sich zu aller erst in seinen Kommunen – inden Landkreisen, Städten und Gemeinden. Hier, wo die Menschen leben und arbeiten, stehenin den kommenden Jahren neue und komplizierte Herausforderungen auf der Tagesordnung,so auch im künftigen Landkreis <strong>Mansfeld</strong>-Südharz.Am 22. April <strong>2007</strong> wird neben dem Kreistag auch der Landrat für den neuen Landkreis<strong>Mansfeld</strong>-Südharz gewählt. Ich bewerbe mich um dieses verantwortungsvolle Amt.Deshalb möchte ich mich und meine kommunalpolitischen Ziele Ihnen kurz vorstellen.Harald Koch52 Jahreverheiratet,3 Töchter, 1 EnkelsohnSangerhausenBerufsausbildung:-Facharbeiter für die chemische Produktion-Finanzökonom-Diplomökonom-Leitender KreisverwaltungsdirektorBerufliche Stationen:1961-1971 Polytechnische Oberschule1971-1973 Lehrausbildung zum Facharbeiterfür die chemische Produktionin den Leuna-Werken1973-1976 Wehrdienst1976-1979 Studium an der Fachschule für Finanzwirtschaft in Gotha1979-1989 Mitarbeiter in der Abteilung Finanzen des Rates des Kreises Sangerhausen1980-1986 Fernstudium an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaftender Humboldt-Universität zu Berlin1989-1990 Mitglied des Rates des Kreises Sangerhausen für Finanzen und Preise1990-1994 Beigeordneter der Kreisverwaltung und Dezernentsowie Amtsleiter verschiedener Bereiche,z.B. der Finanzverwaltung und für Ordnungsangelegenheitenseit 1994 Dezernent für Ordnungsangelegenheiten undLeiter des Amtes für Gesundheit und Umweltder Kreisverwaltung Sangerhausenseit 2004 Fachbereichsleiter und stellvertretender LandratPolitische Stationen:1976-1989 Mitglied der SED1991-2004 Mitglied des SPDseit 2005 Mitglied der WASG


4 <strong>Mansfeld</strong> Links 2/<strong>2007</strong>Harald KochAls Landrat werde ich die folgenden vordringlichsten Aufgaben im künftigen Landkreis<strong>Mansfeld</strong>-Südharz in Angriff nehmen:1. Die Stärkung der demokratischen Strukturen und kompromissloses Vorgehen gegenRechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit.2. Zur Stärkung der Wirtschaftskraft des Landkreises und der Kreisstadt will ich die Wirtschaftsförderungdes Landkreises, der Kreisstadt Sangerhausen sowie der Städte LutherstadtEisleben und Hettstedt zusammenlegen und in eine wirkungsvollere Rechtsformumwandeln.3. Werde ich im Interesse bürgerverträglicher Gebühren für kommunale Ver- und Entsorgungsleistungenalle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, die wirtschaftliche Betätigungdes Landkreises weiter auszubauen. Die Privatisierung von kommunalen Unternehmenwerde ich nach Möglichkeit verhindern. Was alle brauchen, muss öffentlichbleiben.4. Die Vergabe von öffentlichen Aufträgen durch den Landkreis werde ich so gestalten,dass sich auch kleine einheimische Betriebe erfolgreich an den Ausschreibungen beteiligenkönnen und die Tariftreue eingehalten wird.5. Zum Schutz des klein- und mittelständischen Handwerks werde ich im Zusammenwirkenmit allen anderen zuständigen Behörden die Schwarzarbeit viel stärker bekämpfen.Im Visier habe ich dabei vor allem die, die im Hintergrund die Fäden ziehen.6. Werde ich mich im Verwaltungsrat der Kreissparkasse dafür einsetzen, dass durch dieselbeein Mittelstandsförderungsprogramm zusammen mit den anderen ansässigen Bankenentwickelt und umgesetzt wird.7. Als Landrat werde ich alle meine Möglichkeiten zur Verbesserung der flächendeckendenhausärztlichen und bedarfsgerechten fachärztlichen Versorgung sowie den Erhalt derdrei Krankenhausstandorte in kommunaler Trägerschaft nutzen.8. Im Interesse einer bürgernahen Landkreisverwaltung werde ich dafür sorgen, dass nebendem Hauptsitz der Kreisverwaltung in Sangerhausen und den Teilbereichen derselben inLutherstadt Eisleben ein qualifiziertes Bürgerbüro in Hettstedt errichtet wird.9. Zur Erhöhung der Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger sowie zur Verringerungdes Verwaltungsaufwandes der Kreisverwaltung werde ich für den zukünftigenLandkreis <strong>Mansfeld</strong>-Südharz eine Verordnung zur Verbrennung pflanzlicher Gartenabfällein Kraft setzen, welche im wesentlichen auf den langjährigen positiven Erfahrungenmit der Verbrennungs-VO des Landkreises Sangerhausen aufbaut. Wenn erforderlich,werde ich dazu eine Bürgerbefragung durchführen.Unser neuer Landkreis hat gute Perspektiven. Nutzen wir sie.Mit neuen Ideen, aus eigener Kraft. Dafür stehe ich.


2/<strong>2007</strong> <strong>Mansfeld</strong> Links5Sabine DirlichBürgerarbeit mit MindestlohnWer hätte je gedacht, dass ich eines Tages imLandtag stehen und der CDU dazu gratulierenwürde, dass sie nun endlich damit beginnt diearbeitsmarktpolitischen Vorschläge der Linksparteizu verstehen und sogar damit, sie umzusetzen.Ich werde meiner Fraktion vorschlagen,dem Wirtschaftsminister den Titel „Aktivist dersozialistischen Bürgerarbeit“ zu verleihen.Im Ernst! Ich kann mich noch an Diskussionenvon vor mindestens zehn Jahren erinnern, da warwohl das Netteste, was wir für unsere Vorschlägezu einem Öffentlich geförderten Beschäftigungssektorgeerntet haben ein nachsichtiges Lächelnoder ein leicht resigniertes Kopfschütteln. ZumGlück haben wir nicht locker gelassen.Was das hier in Rede stehende Modellprojektbetrifft, so ist die Grundidee recht einfach. AlleLeistungen an Empfänger/innen von Hartz IV,also die Regelleistung, die Kosten der Unterkunft,die Beiträge zu Sozialversicherungen unddie Mehraufwandsentschädigung werden zusammengefasstund als Arbeitslohn ausgezahlt.Und da sehen wir durchaus positive Effekte. Ichwill nur zwei benennen. Wenn, wie in BadSchmiedeberg, die Arbeitslosigkeit auf 3 % gesenktwerden kann, wird das Ausmaß der in derGesellschaft vorhandenen Arbeit sichtbar, mitdem wir stets unseren Öffentlich geförderten Beschäftigungssektorbegründet haben. Das angelaufeneProjekt hat auch deutlich gemacht, dassentgegen den landläufigen Diskussionen undBehauptungen und vor allem entgegen der Philosophievon Hartz IV insgesamt, die Langzeitarbeitslosensehr wohl bereit sind, jede angeboteneArbeit anzunehmen und nicht durch die Androhungvon Sanktionen dazu gezwungen werdenmüssen. Lediglich 5 von über 300 Leutenwaren nicht bereit Arbeit anzunehmen.Unser Hauptkritikpunkt ist aber die Höhe derVergütung. Wir sagen: Wenn das Projekt so weiterentwickeltund ausgeweitet wird, bedeutetdas eine massive Ausweitung des Niedriglohnsektors.Deshalb sagen wir: Wir brauchen „Bürgerarbeitmit Mindestlohn“. Damit untersetzenund bekräftigen wir unsere Forderung nach einemgesetzlichen Mindestlohn. Wir stellen damitdas Grundprinzip der Landesregierung – esdarf nicht mehr kosten – in Frage.Und da kommen wir zu einem interessantenPunkt. Immer wenn es darum geht, die Höhe derSozialleistungen in Frage zu stellen, heißt dieDevise: Wer arbeitet muss mehr in der Taschehaben, als diejenigen die nicht arbeiten. Hiernun wird gesagt: Wer arbeitet darf nicht mehrbekommen, als wer nicht arbeitet. Das lehnenwir ab! Wir sagen: Von Arbeit muss man lebenkönnen, auch von Bürgerarbeit!Zur Zeit sind die meisten Bürgerarbeiter/innenauf zusätzliche Leistungen, in der Regel auf Kostender Unterkunft angewiesen. Das bedeutet:Sie bleiben Hartz IV – Empfänger/innen.Dafür gibt es noch einen weiteren Grund. DieSozialversicherungspflicht ist nicht voll gewährleistet.Bürgerarbeiter/innen sind nicht arbeitslosenversichert– mit Absicht. Wir sagen: Wirbrauchen nicht Arbeit plus Hartz IV, wir brauchenArbeit statt Hartz IV! Wir brauchen sozialversicherungspflichtigeArbeitsverhältnisse, dieBetroffene aus Hartz IV herausführen, die ihreHilfsbedürftigkeit beenden.Deshalb fordern wir: „Bürgerarbeit mit Mindestlohn“- anständig bezahlt und voll sozialversichert.Magdeburg, den 26.01.07Sabine Dirlich ist Arbeitsmarktpolitische Sprecherinder Landtagsfraktion Linkspartei.PDSFortsetzung von Seite 1<strong>Mansfeld</strong>-Südharz – sozial gerecht, bürgerfreundlich und leistungsstarklichen Wahlkampf im Gegensatz zu unerfreulichenEntgleisungen des Sangerhäuser CDU-LandratesDr. Pietsch. Die Wähler sollen letztlich entscheiden,wer das bessere Programm hat; und da sindwir sehr optimistisch, noch dazu wir „mit unseremPfund wuchern“ können – nämlich unseren Kandidatenmit Kompetenz und großem Sachverstand..Natürlich müssen wir auch Verbündete suchen,ohne „faule Kompromisse“ einzugehen. Konsequentmuss gegen jegliches neofaschistisches Gedankengutvorgegangen werden. Für Deutschlandsollte es nur eine prinzipielle Friedenspolitik geben,denn Aufklärungsflugzeuge sind schließlichdie wichtigste Vorbereitung und damit schon Teileines Kampfeinsatzes. Vor uns stehen in den kommendenMonaten sehr große Aufgaben an „2 Fronten“,die Kommunalwahlen am 22. April und dieParteigründung. Dazu forderte Genosse Kotzuralle Genossinen und Genossen zu aktivem, entschlossenenHandeln auf.


6 <strong>Mansfeld</strong> Links 2/<strong>2007</strong>Lothar HentschelEs zerstoibert und zermerkelt den SozialstaatDas Fußballfieber ist vorbei, auch das Sommermärchenvom Aufschwung ist vorbei. Die Menschensind aus ihrer Traumwelt aufgewacht (oderauch nicht). Im Tunnel sah die Regierung dasLicht des Aufschwungs. Leider ist es ein D-Zugmit hoher Geschwindigkeit, der den Sozialstaatüberfährt. Dieser Zug brachte einige Steuerreformenmit. Reform heißt laut Lexikon "Neugestaltung"und Neugestalten hat was mit besser gestaltenzu tun.Die Mehrwertsteuer wird die ALG II-Empfänger,die Niedriglohnempfänger, Alleinerziehende, vorallem Frauen, Rentner und Jugendliche amschlimmsten treffen.Viele Gesetze werden rückwirkend ab dem1.1.2006 in Kraft gesetzt. Auf den Gedanken zukommen, alle Hartzis die 14 Euro zurückzuzahlen,die die alten Bundesländer erhalten haben, ist nichtmöglich.Im Übrigen: Hartz IV muß weg!!!. Die alte Steuerbefreiungvon 7.200 Euro bei älteren und langfristigBeschäftigten, höhere Steurfreibeträge sinddamit hinfällig. Nach wie vor wird jede Abfindungauf das Arbeitslosengeld angerechnet und wer Vermögenhat, muß das aufbrauchen, bevor er ALG IIbekommen kann. Degressive Abschreibung vonbeweglichen Wirtschaftsgütern zunächst für zweiJahre von 20 % auf 30 % erhöht. Das heißt bei Investitionenprofitieren die Unternehmen von höhererAbschreibung.Heirats- und Geburtshilfen von 315 Euro sindnicht mehr steuerfrei. Der Zeitraum, in dem einKind auch im steuerlichen Sinn noch als Kind gilt,also Kindergeld und Kinderfreibeträge bisher inAnspruch genommen werden konnte, wird umzwei Jahre gekürzt. Liebe Frau von der Leyen, hatdas was mit Kinderfreundlichkeit zu tun?Eine weitere Einschränkung für Studierende: eineÜberziehung der Regelstudienzeit durch Krankheit,können sich nur noch Studierende leisten, diebetuchte Eltern haben.Die Abzugsfähigkeit von Renovierung und Modernisierungim Haushalt wurde verbessert. Damitkann die Einkommensteuer um 20% auf maximal600 Euro gemindert werden. Begünstigt sind jedochnur Arbeitskosten. Materialkosten und andereWaren werden nicht berücksichtigt. Leider bekommenALG II-Empfänger keine Steuern erstattet.Also nur die Reichen!Sonderausgabenabzug für Steuerberatungskostenwurden abgeschafft.Vermietung und Verpachtung sind nach wie vorsteuerlich absetzbar. Schlechte Karten haben Rentner,die im Rahmen der zunehmenden Besteuerungihrer Rente zur Ader gelassen werden. Wennein Akademiker das Fachchinesisch der Steuererklärungnicht begreift, wie soll das ein 80-jährigerbegreifen?Ein Test von WISO bei Finanzämtern ergab, daßdie Mitarbeiter der Ämter selbst bei einfachen Fragennur in einem von sechs Ämtern fähig waren,vernünftige und richtige Auskunft zu erteilen. 60%der Steuerbescheide sind falsch, aber komischerweisenie zu Gunsten der Steuerpflichtigen.Die Pauschalabgaben für geringfügig Beschäftigteim gewerblichen Bereich sind ab 1.7.2006 von25% auf 30% heraufgesetzt worden. Selbst linientreueUnternehmeragenturen, die wie Pilze aus derErde wachsen, schätzen ein, daß wegen dieser Erhöhungin Unternehmen etliche 400-Euro-Jobsgestrichen werden.Für Arme ist kein Geld da, aber für Lobbyisten derRüstungsindustrie. Die BRD-Regierung will vierSpionagesatelliten ins Weltall schießen. Einer istschon oben. Schießt diese Herren und Damen aufden Mond, daß sich die Mondfahrt wieder lohnt.Lothar Hentschel zur 129. Montagsdemo am 22.1.<strong>2007</strong>in AscherslebenPRESSEMITTEILUNGKünftiger Landkreis<strong>Mansfeld</strong>-Südharz muss zurPlanungsregion Halle„Die Überlegung der Landesregierung, denkünftigen Landkreis <strong>Mansfeld</strong> Südharz der PlanungsregionHarz zuzuordnen entspricht in keinerWeise der wirtschaftlichen Situation im<strong>Mansfeld</strong>er Land“, erklären die Landtagsabgeordnetender Linkspartei.PDS Angelika Kleinund Stefan Gebhardt. „Wir unterstützen nachdrücklichden Protest des Landrates des <strong>Mansfeld</strong>erLandes, Hans-Peter Sommer, auch wenner sehr spät kommt.“, so Klein und Gebhardt,„das Problem, dass die Landkreise Sangerhausenund <strong>Mansfeld</strong>er Land zwei Planungsregionenangehören, ist bekannt. Raumordnung undLandesplanung haben eine Schlüsselfunktionfür unser Land, eine Orientierung nur an denEinwohnerzahlen ist dabei aber erheblich zukurz gesprungen. Es ist im Interesse des künftigenLandkreises, dass er in seiner Gesamtheitzur Planungsregion Halle gehört, denn dort istder Schwerpunkt der wirtschaftlichen Entwicklungim südlichen Sachsen-Anhalt.“Hettstedt, 12.02.<strong>2007</strong>


2/<strong>2007</strong><strong>Mansfeld</strong> Links7Oskar GlaserEin Stolz ward uns genommen! (Teil 24)6. Ist <strong>Mansfeld</strong> wirklich tot?Diese Frage hat in den letzten 10 Jahren ernsthafteDiskussionen ausgelöst.Unstrittig ist aber, dass es in der Region industriellsehr ruhig geworden ist.Keine Heldentaten der <strong>Mansfeld</strong>-Kumpel, keineanwachsenden Halden, keine rauchenden Schloteder Hütten und keine Arbeitshektik in den Verarbeitungsbetriebenist mehr zu spüren. KeineVollbeschäftigung kann den Menschen sozialeSicherheit für die Zukunft geben. Es ist kaumvorzustellen, welche familiären Probleme, ja sogarMenschenschicksale die derartigen Abwanderungenauslösen würden. Alle Parteien redenvon einer Reduzierung der Arbeitslosigkeit, dochkeine vermag geeignete Gegenmaßnahmen zunennen. Ist die Flucht aus politischer Unfreiheitgeringer zu bewerten als die aus sozialer Unsicherheit?Am 20.04.2005 veröffentlichte die „Super-Illu“eine Statistik über die Abwanderungen aus denStädten Eisleben und Hettstedt. Danach zeigensich für beide Städte folgende Einwohnerzahlen:TermineKreisvorstandssitzungDo. 29. März 17.00 Uhr EislebenRedaktionssitzung <strong>Mansfeld</strong> LinksMo. 05. März 19.00 Uhr HettstedtStadtverband Hettstedt und UmgebungMitgliederversammlungDo. 15. März 16.30 Uhr HettstedtWeitere Termine:FrauentagsfeiernMi. 07. März 14.00 Uhr SangerhausenEuropa-Rosarium GlashausDo. 08. März 15.00 Uhr HettstedtKranzniederlegungzur Ehrung der MärzkämpferSo. 18. März 10.00 Uhr SangerhausenFriedhofGünter Walraff in SangerhausenMo. 02. MaiSitzung des Kreistages MLMi. 28. Februar Kloster HelftaSitzung des Stadtrates SangerhausenDo. 08. März 16.00 UhrKreistags- und LandsratswahlSo. 22. April1990 2003Eisleben 25.874 16.322Hettstedt 21.042 20.084Laut „Mitteldeutscher Zeitung“ vom 08.05.2004ist von 2002 bis 2020 mit einem weiteren deutlichenRückgang der Bevölkerung zu rechnen.Daraus wird deutlich, dass dieser besondershoch bei der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alterist. Ist dies nicht ein beängstigendes Ausbluten,dem man politisch entgegenwirken muss?Für das <strong>Mansfeld</strong>er Land ergeben sich darausfolgende Bevölkerungszahlen:Jahr Einwohner


8 <strong>Mansfeld</strong> Links 2/<strong>2007</strong>Fortsetzung von Seite 7Ein Stolz ward uns genommen!Doch ohne Konzentration auf Industriekernewird diese nicht möglich sein. D.h. also auch dieSchaffung von Großbetrieben, die die Ansiedlungvon kleinen und mittleren Betrieben sichernund dem Land Steuern bringen. Nur so sind auchfinanzielle Unterstützungen für Sport und Kulturgewährleistet. Zur Zeit sehen sich der Bund unddas Land rechtlich außer Stande, die finanzielleRegelung zu schaffen. Der Wille und die Qualifikationfür diese Arbeit sind jedoch eindeutig vorhanden.Natürlich wäre es falsch, den unter der Flaggeder freien Marktwirtschaft wirkenden Raubtierkapitalismusfür all das verantwortlich zu machen,was im Osten passierte. Es ist unbestritten,dass seit Mitte der 60er Jahre die Wirtschaft derBRD hochwertige Produkte für den nationalenund internationalen Markt produzierte und sichdamit zu den führenden Wirtschaftsstaaten derWelt profilierte. Diesem Kapitalismus ist abereminent, dass in der Wirtschaft die Sicherungvon Maximalprofit wichtiger ist, als die Sicherungvon Arbeitsplätzen. So stehen auf der einenSeite der Wirtschaftsbilanz massenweise Arbeitsloseund Obdachlose und auf der anderen Seiteunwahrscheinlicher Reichtum. Diese Diskrepanzals normal oder unabwendbar zu begründen,oder geschweige als Rechtfertigung aus der Globalisierungabzuleiten, wird uns tagtäglich vonPolitik und Wirtschaft vorgegaukelt.Mit dem Untergang der DDR und der vom damaligenAußenminister der BRD Klaus Kinkelpropagierten Delegitimierung der DDR konntendie Fehlleistungen im Osten gegeißelt werdenund die des eigenen Landes überspielt werden.Gab nicht die damalige Finanzministerin vonSchleswig-Holstein Heide Simonis 1989 ein eigenes,ehrliches Eingeständnis, indem sie sagte:„Eigentlich sind wir ja pleite, aber die Abwicklungder DDR-Wirtschaft wird uns für eine Zeitwieder auf die Beine helfen!“In den Medien werden nur 15 Jahre Fehlleistungin der ehemaligen DDR genannt, aber kein Wortüber den eigenen Beitrag zum Untergang diesesStaates. Wieder zeigte sich einmal: „Nur die Siegerin der Geschichte sind im Recht!“Doch was haben wir früher gelernt? Das sozialistischeRecht ist der zum Gesetz erhobene Willeder herrschenden Klasse!Leider kommen erst jetzt führende Wissenschaftler,Techniker und Ökonomen der früheren DDRzur genaueren Einsicht über die Ursachen derNiederlage. Viele wissenschaftliche Einrichtungenund Institute der Partei und Regierung sahendie aufkommenden Probleme nur zum Teil. BegangeneFehler kann man doch aber nur korrigieren,wenn sie richtig erkannt , auch beseitigtund nicht, wie leider sehr oft, auch verschwiegenwurden. Es gebietet einfach die Wahrheit, dassnicht vor allem die äußeren und inneren subjektivenUrsachen, sondern innere, objektive Schwächendieses Sozialismusmodell scheitern ließen.Wer kannte ihn nicht, diesen Dauermangel imHandel, in der Versorgung, aber auch besondersin der Produktion. Daneben gab es aber auch Lagerbestände,die sich kein privater Unternehmerleisten konnte.„Mehr produzieren, koste es was es wolle!“ warein berüchtigtes Schlagwort. Dies war auch geltendfür unsere eigene Region. Wer will dies verheimlichentrotz der immer angespannterenRohstofflage. Für den Produktionsbetrieb zuDDR-Zeiten galt die Planerfüllung als obersteZielsetzung. Nur wer den Monats- bzw. Jahresplanallseitig erfüllte, wurde auch dem Parteiauftraggerecht. Doch bereitete die Planerfüllung,d.h. die Erfüllung der Produktionsaufträge inMenge, Termin und Qualität oft erheblicheSchwierigkeiten. Wenn hierzu aber in der Gegenwartvon frisierten oder manipulierten Plänen gesprochenwird, so sind dies Beleidigungen fürdie ehemaligen Betriebskollektive.Nein, <strong>Mansfeld</strong> ist nicht tot! Zwar gehören diedurch den Bergbau und Hütten geprägte Regionder Vergangenheit an, doch ihren Ausgang entspringendhaben sich vor allem unter Nutzungvorhandenen Einrichtungen und Anlagen unddem großen Potential an Fachkräften kleinereund mittlere Unternehmen gegründet. So habensich allein aus dem Walzwerk nach der Wendeca. 60 Betriebe mit ca. 800 Beschäftigten ausgegliedert.Bereits im Jahr 2001 waren allein 30Gewerke dort angesiedelt. Diese Ausgründungenwaren möglich, weil in der Region und damitauch im Walzwerk ein qualifizierter Stamm vonFacharbeitern, Meistern, Technikern, Ökonomen,Kaufleuten und Verwaltungsangestellten vorhandenwaren, die sich sehr schnell den neuen Arbeitsanforderungenanpassen konnten. Die Erzeugnisseund Ergebnisse dieser neuen Tätigkeitkönnen sich durchaus sehen lassen.In der Folge wird auf einige bekannte Betriebekurz eingegangen:Die Artikelserie wird fortgesetzt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!