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4/2006 - DIE LINKE. Kreisverband Mansfeld-Südharz

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13.(16.) Jahrgang Nr. 4/<strong>2006</strong>31.05.<strong>2006</strong>Anke Ernst / Roland WagnerIn Herne war'n wir gerne!Ein sonniger Freitag war es, an dem wir, StefanGebhardt, Daniela Kolditz und Anke Ernst in denwilden Westen aufbrachen. Um genau zu sein,war es der 5. Mai und es ging in das mystischeHerne/Wanne-Eickel im Ruhrpott, zur dortigenLinkspartei.PDS. Unser Abenteuer sollte bis zum7. Mai gehen.So starteten wir frohen Mutes gegen Mittag inRichtung Herne. Nach etwa 5 Stunden, einem kurzemVerfahren, dem Streifen von fünf Bundesländernund Durchfahren von bis dato ungesehenStädten wie Dortmund oder Bochum, waren wirdann am Ziel unserer Reise angekommen.Nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten undauch unsere anderen drei mitreisenden GenossInnen,Roland Wagner, Lisa Reckner und HansKöhler, zu uns gestoßen sind, wurden wir von einemnetten Mitglied der Linkspartei Herne, derursprünglich aus dem Osten kam und Fan derPuhdys war, zum Zeppelin-Zentrum gefahren.Das Zeppelin-Zentrum ist ein Treffpunkt für Arbeitsloseund sozial schwache Menschen, welchessich in Trägerschaft der evangelischen Kirchebefindet, wo aber die Linke.PDS sehr häufiganzutreffen ist. Dort wurden wir sehr herzlichvon der ansässigen Vertretung der Linkspartei.PDSempfangen. Nach einem ausgiebigemBüfett und einer aufschlussreichen Vorstellungsrundegab es ausreichende Möglichkeit sich auszutauchen,sich etwas näher kennen zu lernenund Details für den nächsten Tag zu besprechen.Bereits am ersten Abend wurde schnell deutlich,dass die <strong>LINKE</strong> im Westen noch unter ganz anderen,schwierigeren Bedingungen arbeitet.Da für uns alle ein langer, erlebnisreicher Taghinter und die Aussicht auf einen weiteren ebensovor uns lag, ging es bald zurück ins Hotel unddamit in die Betten.Frisch und durch ein reichhaltiges Frühstück gestärktstarteten Stefan, Dani und ich mit BärbelBäuermann und Klaus Eckold (Kreisvorsitzenderder Linkspartei.PDS Herne) nach Sodigen, einemOrtsteil der Stadt. Dort konnten wir einenBlick in das Arbeiten des städtischen KinderundJugendzentrums „Die Wache“ werfen. DasZentrum begeisterte nicht nur durch seine liebevolleEinrichtung und das aller zwei Wochenstattfindende samstägliche „Büfett für jungeMenschen“, sondern vor allem durch das inhaltlicheKonzept und seine finanzielle Umsetzung.So bekommt „Die Wache“, wie auch dieanderen Jugendzentren der Stadt, eine jährlichePauschale in den städtischen Haushalt eingestellt,welche dann zur freien Verfügung steht.Die Verantwortlichen können also mit ihremGeld frei wirtschaften und für die anfallendenBedürfnisse nutzen. Dies war schon ein auffälliger,positiver Unterschied, im Vergleich zurkommunalen Jugendarbeit in Hettstedt.Im seit Sommer 2000 geöffneten Jugendhaushaben Kinder und Jugendliche vielerlei Möglichkeitenauf aktive Freizeitbeschäftigung. Sogibt es einen Gemeinschaftsraum mit Bar, einengroßen Billard- und Dartraum, in dem auchFilme auf Großleinwand gezeigt werden können,es gibt einen Raum für Disko und Tanz. Inder oberen Etage findet man die einzelnenGruppenräume, wie Mädchenraum, einen extraRaum mit Kletterwand oder den Tanzraum.Weiterhin können sich die Kinder und Jugendlichen,vorwiegend im Alter von 6- 21 Jahren,auf einem großen Freigelände auf verschiedenstenGeräten austoben.Nach dem wir vom Leiter der Einrichtungdurch das ganze Haus geführt wurden, trafenwir uns gegen 13 Uhr zum Essen beim gegenüberliegendem„Asia-Restaurant“ mit den anderenHettstedter GenossInnen, die sich zwischenzeitlichdas Bergbaumuseum in Bochumangesehen hatten, welches ja auch eine Beziehungzum Hettstedter <strong>Mansfeld</strong>-Museum hat.Fortsetzung auf Seite 2


2 <strong>Mansfeld</strong> Links 4/<strong>2006</strong>Fortsetzung von Seite 1In Herne war'n wir gerne!Anschließend brachten wir einen Teil der Gruppezur Kultureinrichtung „Schloss Strünkede“,in dem man sich sehr ausführlich über die Entwicklungvon Herne informieren konnte.Für die „drei Jungschen“ ging es mit Bärbel undihrem Lebensgefährten zu einer der zahlreichenSkaterbahnen im, für Außenstehende wie uns, unüberschaubaremStadtteilgewirr von Herne.Nachdem wir vor Ort mit einigen Skatern ins Gesprächgekommen waren und wieder Bestätigungdarin fanden, dass Jugendliche froh über eine solcheAnlage sind, man also weiter dafür kämpfenmuss, haben wir uns über weitergehende Problemebeim Errichten einer Skateranlage mit BärbelBäuermann verständigt. Hier spielten vor allemrechtliche Fragen, wie der Versicherungsschutzfür junge Nutzer der Anlage, eine Rolle.Im Anschluss daran ging es noch in das Zentrumvon Wanne-Eickel, wo wir den Strukturwandelder Bergbauregion optisch verdeutlicht bekamen.Um das Kulturprogramm perfekt zu machen,ging es im Anschluss mit der ganzen Gruppezum Herner Rathaus, welches wir uns aber leidernur von außen betrachten konnten.Mit Kultur ging es auch weiter, wir besuchtendie Zeche „Unser Fritz“, welche heute einewichtige Kultureinrichtung in Herne ist. Hierfand zu unserem Besuch eine Ausstellungseröffnungeines chinesischen Kunstschaffenden statt,zu welche zahlreiche Besucher gekommen waren.Unter den Gästen waren auch die Bürgermeisterinund die Kulturdezernentin der StadtHerne. Mit ihnen kamen Vertreter unserer Delegationins Gespräch, besonders Hans Köhler undStefan Gebhardt als Landtagsabgeordneter undKulturpolitiker tauschten sich rege über KulturundKunstförderung und über die LandespolitikSachsen-Anhalts und Nordrhein-Westfalens aus.Doch auch damit sollte nicht genug sein, mitdem was uns die Patenpartei zu bieten vermochte.Denn zum Abendbüfett wurde uns ein außergewöhnlichesKabarettprogramm geboten, wastrotz einiger regionaler „Insider“ zum Lachenanregte und noch kleine, liebevolle Souvenirsbereithielt.Und so wie der Abend mit netten Menschen imZeppelin-Zentrum zu Ende ging, begann dernächste Tag auch wieder dort. Erneut mit nettenund interessanten Menschen. Gegen 11 Uhr trafendiskussionsfreudige Vertreter der SPD, derGrünen, der Alternativen Liste, Gewerkschaftsvertreternvon IG Metall und Ver.di,der WASGu.a. mit Sozialpfarrer Jürgen Klut vom Bundesvorstand,der DKP und der Linkspartei.PDS einund versammelten sich zu einem Politfrühschoppen.Deutlich wurde für uns hier, dass dieverschiedenen linken Gruppen, Parteien undStrömungen durchaus in der Lage sind, sachlichmiteinander zu arbeiten und auch das VerhältnisLinkspartei.PDS und WASG ein sehr gutes ist.In allen Gesprächen dominierte der Wille zurEinheit der linken Kräfte und ihr unermüdlicherEinsatz gegen die neoliberale Politik der Bundesregierung,die Herne mit 19 % Arbeitslosigkeitebenso trifft wie uns im <strong>Mansfeld</strong>er Land.Beeindruckend für uns ist das Zusammenwirkender Linkskräfte im Sozialforum, einem breitenBündnis mit 13-jähriger Tradition.Die im Vergleich zu unserer Parteibasis relativwenigen Mitglieder wirken darüber hinaus sehrengagiert im Regionalrat, als Stadt- bzw. Bezirksverordneteund in den Gewerkschaften.Ihre Sorge ist die "Politik des kleineren Übels"(SPD statt CDU wählen), die sie mit Blick aufdie Probleme unserer Partei in Berlin, Mecklenburg-Vorpommernoder beim Verkauf kommunalenEigentums (siehe Dresden) bewegt.Unterschiedliche Positionen gab es zu eventuellenrestriktiven Maßnahmen gegen WASG-Verbändeund zu Beschlüssen "von oben", die nichtmit der Parteibasis abgestimmt sind.Gar keine Zusammenarbeit ist nach ihrer Auffassungmit der MLDP möglich, die im benachbartenGelsenkirchen ihr Zentrum hat, infolgederen "stalinistischer Ausrichtung".Es war für uns interessant, festzustellen, dass beiweitgehender Übereinstimmung der Interessendie Zusammenarbeit gesucht wird und gewisseunterschiedliche Positionen in den Hintergrundtreten.Und dann hieß es auch schon wieder Abschiednehmen. Abschied von aufgeschlossenen, linksdenkendenMenschen, einer kleinen Stadt, diegar nicht so klein ist und einem Mysterium, welchesnun keines mehr ist.Und so stiegen wir ins Auto und drehten das Radioein Stück lauter und ließen uns die Worte derHamburger Band Kettcar um die Ohren wehen:„manche sagen, es wär einfach, ich sage, es istheikel. du bist New York City und ich bin Wanne-Eickel.....“


4/<strong>2006</strong><strong>Mansfeld</strong> Links3Von Handy zu HandyBekenntnis eines ZurückgekehrtenHettstedtSchönen guten Tag, meine Name ist ...“spliff e.k.“, der mit dem Stift.Ich wohne in Hettstedt, das ist nicht die Stadt der Träume,doch immerhin stehen am Straßenrand Bäume.Wir haben auch Geschäfte, Häuser und das Saigertor,nur leider stehen dort viel zu selten Weiber vor.Getümmel ist bei uns noch nicht mal am Markttagund beim Stadtfest bekommen die Faschos kostenlos Nachschlag.In den Schulen wird es immer katastrophaler,doch im Diesel der Lehrer, wird das Abgas immer normaler.Die Kids hängen hier rum ohne Perspektive,suchen täglich den Weg, wie Detektive.Die etwas älteren sind in ihrem Alltagstrottund schon mehr als glücklich über einen Halbtagsjob,denn die Arbeitslosigkeit wird hier ganz groß geschrieben.Wo sind die Arbeitsplätze bloß geblieben?Früher gab es hier noch Halden und Bergbau,jetzt stehen die Maschinen im Museum zur Wertschau.Es gibt kaum jemand' den des hier noch hält,doch für diese Menschen ist das hier die Welt.Hettstedt - neun Buchstaben für eine Stadt,die gerade mal fünfzehntausend Einwohner hat.Hettstedt - steht für Heimat und Zuflucht.Hettstedt ist meine Heimat, meine Zuflucht.Hettstedt.Ich gebe ja zu, ich war auch `ne Weile weg,doch jetzt bin ich wieder da mit Sack und Gepäck.Hab der deutschen Hauptstadt „auf Wiedersehen" gesagtund in meiner Stadt das Wiedersehen gewagt.Hey, alles klar, na wie geht's euch denn so,ich seh 's euch schon an, ihr habt schon 'nen feuchten Po.Nicht wegen mir, wegen dem Schlacke-Stein,darauf rutscht man schnell aus und schlägt sich die Backe ein.Denn hier im Osten ist es voll gefährlichund nach neun ist keiner mehr auf der Straße - ehrlich.In Hettstedt, da tanzt der Bär, wie im Zoo,nur ist unser Bär halt leider k.o.Apropos, Zoo, wir haben gar keinen,aber dafür geizen wir nicht an Fußballvereinen.Supermärkte haben wir hier zur Genüge,deshalb kippen sich die Jugendlichen Bier in die Rübe.Party pur ist immer nach neun an der Tankstelleund die Bullen fahren rum und zücken freudig 'ne Handschelle.


4 <strong>Mansfeld</strong> Links 4/<strong>2006</strong>Von Handy zu HandyUnd der Rest versammelt sich dann am Strichund verpasst sich alkoholisch `nen Neuanstrich.Dann artikulieren sie sich, wie Analphabetenund sehen aus, als wurden sie zu oft anal getreten.Vielleicht ist ja jede Stadt wie diese,doch gerade deshalb fahr' n wir zur Eislebener Wiese.Ich gebe ja zu Gangster gibt es hier nicht,doch `ne Heimat für dich und mich.Hettstedt - neun Buchstaben für eine Stadt,die gerade mal fünfzehntausend Einwohner hat.Hettstedt - steht für Heimat und Zuflucht.Hettstedt ist meine Heimat, meine Zuflucht.Hettstedt - neun Buchstaben für eine Stadt,die gerade mal fünfzehntausend Einwohner hat.Hettstedt - steht für Heimat und Zuflucht.Hettstedt ist meine Heimat, meine Zuflucht.Interpret: wer ist „spliff e.k.“? - wird er überhaupt so geschrieben?Text: kann vom Orginal abweichen,wurde von Handy mit HipHop-Musik aufgeschrieben,kursiert unter hiesigen Jugendlichen!Anmerkungen:− Hettstedt zählt 1989/90 nahezu 22.000 Einwohner− Viele der 5.000 Weggezogenen hat die Arbeitslosigkeit vertrieben. Wer hatdie Arbeitslosigkeit gemacht?− Haben außer dem Verfasser der obigen Verse noch andere das Wiedersehengewagt?− Ist es wahr, dass man nach 21 Uhr keinen mehr auf der Straße sieht?Und warum?Gibt es keine Jugend mehr oder zu wenig Sicherheit?− Steht Hettstedt noch für Heimat und Zuflucht?14.000 Beschäftigte zählt einst das <strong>Mansfeld</strong>-Kombinat „Wilhelm Pieck“Wieviel Beschäftigte arbeiten noch in der Landwirtschaft?Wieviele Schulen wurden „stillgelegt“?Wieviele Wohnungen abgerissen?Wieviele Kindereinrichtungen geschlossen?Oder einfach: Wieviel Heimat wurde uns genommen?Ich finde es gut, dieses Lied von „Spliff e.k.“.Es regt zum Nachdenken an, vielleicht sogar zum Handeln.Ernst Hermann


4/<strong>2006</strong><strong>Mansfeld</strong> Links5H.Neuweger / H.ReifensteinKommunalpolitik vor Ort – Heute: HelbraKommunalpolitik ist nie langweilig, oftmals sogarstressig. Das ist in Helbra genauso wie in anderenOrten des <strong>Mansfeld</strong>er Landes. Aber derMonat Februar in diesem Jahres hat unserenFraktionsmitgliedern so richtig Spaß bereitet. PetraHellwig, Hagen Reifenstein und Helmut Neuwegerkonnten zur letzten Kommunalwahl in denHelbraer Gemeinderat einziehen. Damit warenwir gemeinsam mit der SPD-Fraktion die Zweitstärksten.Es ist klar, dass in der CDU-Hochburgdie CDU vorn liegt. Aber für die SPD war essichtbar ärgerlich, an uns Stimmen abzugeben.Seit Februar diesen Jahres kommt es nun nochtoller. Die Fraktion Linke.PDS hat mit UweWollny Zuwachs bekommen und ist nunmehrzweitstärkste Fraktion. Die Fraktion FWH hatsich aufgelöst. Uwe Wollny wurde heiß umworben,speziell von der SPD.Seine Bitte an uns um Mitarbeit in unserer Fraktionhat uns sehr gefreut, kam aber auch nichtüberraschend. Lange Zeit hatten wir schon mitihm gemeinsam um die Lösung anstehenderProbleme in der Gemeinde gerungen.Der Eintritt in unsere Fraktion, erhöht unsere politischeWirksamkeit beträchtlich. So sind wir nunmehrin allen wichtigen Ausschüssen vertreten.Wenn man bedenkt, dass wir in Helbra mit zweiGemeinderäten und einem sachkundigen Einwohnerangetreten sind, so könnten wir eigentlichzufrieden sein. Neben den vier Fraktionsmitgliedernsind Frau Rothe und Herr Hellwigals sachkundige Einwohner aktiv.Die zunehmende Akzeptanz resultiert sicherlichauch daher, dass unsere Fraktionsmitglieder mittenim Leben stehen. So sind wir u.a. engagiertin Vereinen wie Fußball, Bad Anna, Behindertenverband.Bei anstehenden Höhepunkten wie850-Jahr-Feier, Kinderfeste waren und sind Leutevon uns immer dabei. Hier und da half aucheine kleine Spende.Unser Ziel muss es weiterhin sein, „auf der Straßezu wirken“, den einen oder anderen Sympathisantenzur aktiveren Teilnahme zu gewinnen.Mag manch einer auch sagen, Helbra ist für dieLinke nicht so wichtig, wie die Städte Hettstedtund Eisleben.Das sehen wir Helbraer aber ganz anders.Deshalb ist auch weiter mit uns zu rechnen.Anmerkungen der Redaktion:Um auch weiterhin Beiträge für eine Rubrik „Kommunalpolitik vor Ort“ in unserem Informationsblatt<strong>Mansfeld</strong> Links veröffentlichen zu können, brauchen wir die aktive Mitwirkung unserer Mandatsträger.Also bitte beteiligt euch! Die Redaktion wartet auf eure Informationen!TermineSitzung des Kreisvorstandes<strong>Mansfeld</strong> Links gratuliert zum Geburtstagim Juni:Do. 01. Juni 18.00 Uhr Eislebenam 02.06. Manfred Lüning SierslebenDo. 31. August 18.00 Uhr Eislebenam 02.06. Hans Fünfhausen QuenstedtArbeitspräsidiumssitzungDo. 27. Juli 17.00 Uhr am 03.06. Hildegard Peters EislebenErfahrungsaustausch der BO-Vorsitzenden am 04.06. Günter Stabenow BischofrodeDo. 01. Juni 16.00 Uhr Eisleben am 07.06. Christian Müller RitzgerodeDo. 27. Juli 16.00 Uhr Eisleben am 10.06. Rainer Lienow BenndorfRedaktionssitzung <strong>Mansfeld</strong> Linksam 10.06. Horst Gabriel HettstedtMi. 31. Mai 19.00 Uhr Hettstedt am 14.06. Harti Rische HettstedtSitzung des Kreistagsam 17.06. Hans Möhring RöblingenMi. 21. Juni 16.00 Uhr Eisleben am 17.06. Heinz Hahne WanslebenWeitere Termine:am 20.06. Elfriede Wilke EislebenAktionen für Mindestlohn und gegen Harz IV am 20.06. Kurt HahnHettstedtInfo-Stände zu den Markttagenam 20.06. Elke Jordan KlostermansfeldDo. 15. Juni 10-12 Uhr Eisleben am 24.06. Charlotte Gendaszek EislebenFr. 16. Juni 10-12 Uhr Hettstedt am 26.06. Werner Müller HettstedtPolitfrühschoppenam 26.06. Gerd-Axel Goethel EislebenFilmvorführung „ Ich war 19“ undam 26.06. Horst Recke HelbraGesprächsrunde mit Vladimir Gallam 29.06. Liane Maroska EislebenSa. 25. Juni 10-13 Uhr BenndorfFuhrmannscher Hof am 29.06. Uwe Pröger Eisleben


6 <strong>Mansfeld</strong> Links 4/<strong>2006</strong>Oskar GlaserEin Stolz ward uns genommen! (Teil 15)Neue Entwicklungen in der Produktionspaletteerweiterten den Vertragsumfang und Kundenkreis.Dabei konnten bei einzelnen Produktensogar eine Monopolstellung erreicht werden. Esist unstrittig, dass das Walzwerk im Prinzip alleBereiche der Wirtschaft beliefert hat und dadurchim In- und Ausland einen guten Namenerlangte. Die Vorstellung, „Wir kommen vomWalzwerk Hettstedt“ ließ häufig positiv aufhorchen.Das Walzwerk belieferte mit seinen Erzeugnissensolch wichtige Industriezweige wie:- Maschinen- und Apparatebau- Elektrotechnik und Elektroniksowie Mikroelektronik- die Feinmechanik und Optik- das Bauwesen- den Fahrzeugbau auf der Schiene,der Straße oder zu Wasser,- die staatliche Münze in Berlin.Ca. 300.000 verschiedene Erzeugnisse konntedas Absatzprogramm aufweisen.Auch der Export der Erzeugnisse spielte eine bedeutendeRolle, dessen Anfang auf die Mitte der50er Jahre zurückgeht.Exporte aber auch Metallimporte waren nur überden staatlichen Außenhandel möglich. Enge Zusammenarbeitgab es über Jahrzehnte mit dem:- Metallurgiehandel, Bereich Außenhandel- dem Außenhandelsbetrieb Elektrotechnikund- der Intrac, einem Unternehmen desKO-KO (kommerzielle Koordinierung)unter Schalk-Golodkowski1963 wurde dazu eine eigene Exportabteilungmit 10 Beschäftigten aufgebaut, die sich bisEnde der 80er Jahre auf ca. 50 Mitarbeiter erhöhte.So wurde das Walzwerk zum größten Exportbetriebdes <strong>Mansfeld</strong>-Kombinates. Das Hauptexportgutwaren Seile aus Rein- und Stahlaluminium.Sie haben ihren Einsatz in der ganzen Weltgefunden.Exporte erfolgten nach:BrasilienChinaSchwedenund in die Türkei.Weiterhin im Rahmen von Anlagenexportennach Syrien, Afghanistan, Sudan, Mocambiqueund Ägypten. Die ältesten Exportposten warenpolierte und vernickelte Messingbleche in dieSowjetunion. Sie erstreckten sich bis in die 80erJahre. Bereits Mitte der 50er Jahre wurden Exportean Aluminiumlackdraht in die VR Polengetätigt. An die BRD erfolgten über spezielleHandelsbetriebe Lieferungen von Kupferblechenund Kupferbändern. Die VR Ungarn erhieltReinaluminiumbleche. Von besonderer Bedeutungwaren Exporte von Kupferwalzdrahtmit monatlich ca. 1.000 t auf Basis Umarbeitungund Aluminium-Properzidraht mit ca. 10.000 tim Jahr über die Intrac. Daneben wurde die VRBulgarien in den 70er und 80er Jahren im Rahmeneines Vollexportes mit monatlich 500 bis700 t Walzdraht und 5.000 Jahrestonnen KupferundMessingbändern beliefert.Kupfergrobdraht und Feindrähte erhielt dieCSSR für Kabel und Leitungen. Über den AußenhandelElektrotechnik wurden in den 70erJahren Kupferlackdrähte nach Ungarn und biszum Ende der 80er Jahre in die CSSR geliefert.Mantelthermowerkstoffe erhielten bis Mitte der80er Jahre Ungarn, Polen und die CSSR. Exportestanden stets unter besonderer Verantwortungder staatlichen Leitungen. Bei Ihrer Realisierungin Menge, Termin und Qualität gab esstrenge Maßstäbe. Zwar bestanden dazu keinespeziellen Planvorgaben, aber in den von denBilanzorganen vorgegebenen Versorgungsdringlichkeitenstanden die Exportverträge nebenden sog. „Feldpost-Aufträgen“ (Rote Armee undNVA) an vorderster Stelle.In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden,dass Vertreter des Walzwerkes an den turnusmäßigstattfindenden Beratungen des Ratesfür gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) aufdem Sektor Metallurgie teilgenommen haben.Daraus wurden kameradschaftliche Beziehungenzu den Metall- und Walzwerken Sibenik(Jugoslawien), Bridlicna (CSSR), Szekesvehervar(Ungarn) aufgebaut.Die Artikelserie wird fortgesetzt.ImpressumHerausgeber: AG <strong>Mansfeld</strong> Links<strong>Kreisverband</strong> der PDS <strong>Mansfeld</strong>er Land06333 Hettstedt, Obertor 2 ℡ (03476) 81 12 72e-mail pds-ml@t-online.deinternet www. pds-mansfelder-land.deEin Exemplar jeder Ausgabe kostet die Herausgeber 1 €.

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