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ML-10-2006-Layout 1 - DIE LINKE. Kreisverband Mansfeld-Südharz

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13.(16.) Jahrgang Nr. <strong>10</strong>/<strong>2006</strong>26.<strong>10</strong>.<strong>2006</strong>Manfred LüningOffen für Veränderung - offen für den DialogSchlussfolgerungen nach dem LandesparteitagIm Aufruf aus der PDS zur neuen DeutschenLinkspartei heißt es:"Wir befinden uns auf dem Weg zu einer neuenLinkspartei in Deutschland. Mitglieder der Wahlalternative'Arbeit und soziale Gerechtigkeit', derPartei des Demokratischen Sozialismus und hoffentlichviele weitere Linke wagen einen mutigenSchritt voran. Wie stark und erfolgreich dieseneue deutsche Linke sein wird, hängt wesentlichdavon ab, wie es ihr gelingt, aus den Erfahrungender Linken in Ost und West zu lernen, ihre bisherigenStärken zusammen zu führen und beidesfür alle Beteiligten produktiv zu machen".In diesem Sinne haben die Delegierten der 5. Tagungdes 9. Landesparteitages unseres LandesverbandesSachsen-Anhalt der Linkspartei.PDSgemeinsam mit den Mitstreitern von der WASGüber den Inhalt des Leitantrages und die Anträgedazu einen ganzen Tag lang debattiert.Und wohl selten hat ein Leitantrag des Landesvorstandesso viele gegensätzliche Reaktionenausgelöst wie dieser.Nach ausführlicher Debatte, der Behandlung undAbstimmung von mehr als 30 Anträgen und öffentlicherPositionierungen im Vorfeld des Parteitageswurde der Leitantrag mit 76 Ja-Stimmenbei 13 Gegenstimmen und 6 Enthaltungen angenommen.Beschlossen wurde zudem mit einer Gegenstimmedie Bildung neuer Kreisverbände.Und beschlossen wurde das Rahmenprogrammzu den neuen Kreis- und Landratswahlen."Offen für Veränderung - offen für den Dialog"lautet die Botschaft, mit der wir innerhalb derProgrammdebatte einen Beitrag vorlegen, der ausden bisherigen Erfahrungen und Positionierungenunseres Landesverbandes resultiert und zugleicheinen Beitrag leisten soll zur Standpunktbildungim Prozess der Neubildung einer Linkenin ganz Deutschland.Die Mitglieder der Linkspartei.PDS und derWASG sind aufgefordert, sich in die konstruktiveDebatte um die programmatische Ausrichtungder neuen Partei einzubringen.Die Linkspartei.PDS stellt sich als parlamentarischeund strömungspolitische Kraft den Ansprüchen,Gesellschaft in Hier und Jetzt zu gestaltenund die Diskussion über die Gesellschaftvon Morgen anzugehen.Das erfordert eine auch programmatisch erneuertePartei, soll sie nicht über kurz oder langauf das Niveau der Wahlergebnisse der linkenParteien im Westen zurückfallen.Das erfordert eine Partei, die sich neuen gesellschaftlichenEntwicklungen nicht verschließtund dafür gesellschaftliche Alternativen - z. B.Steuerkonzept, Mindestlohn - erarbeitet.Da ist eine Pluralität angesagt, die nicht Beliebigkeitbedeutet, sondern geeignet ist, sehr unterschiedlichepolitische Erfahrungen linker Politikin sich aufzunehmen. Dieser Prozess gestaltetsich schwierig - Geduld ist hier angesagt.Nun mutmaßten mache, mit dem Leitantragwürde der Landesvorstand das Projekt der neuenLinken gefährden; Erfahrungen westlinkerPolitik gering schätzen. Gar Neoliberalismuswurde unterstellt.Das Gegenteil ist richtig. Die praktische Begrenzungund Überwindung des Neoliberalismusist keine Frage des Wünschens und Wollens,sie verlangt sowohl Kritik und Aufklärung- ist aber genauso eine Frage praktischer Politik.Deshalb geht es für die neue Partei um Interventionsfähigkeit,um die Fähigkeit, das, waswir bekämpfen wollen, an seinen inneren Widersprüchenund Schwachstellen zu packen.Das setzt u. a. auch die Stärke des eigenenKonzepts voraus.Westlinke Erfahrungen für eine emanzipatorischeLinke in ganz Deutschland sind ebenso zuFortsetzung auf Seite 2


2 <strong>Mansfeld</strong> Links <strong>10</strong>/<strong>2006</strong>Fortsetzung von Seite 1Offen für Veränderung - offen für den Dialogberücksichtigen wie die Arbeit der PDS in denneuen Bundesländern seit 1990, die vom Lernprozessebenso geprägt waren wie vom Ringenum neue gesellschaftliche Akzeptanz.Die Welt ist seit 1970 nicht stehen geblieben.Die tatsächlichen politischen Gegebenheiten unddie gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sindfür uns der Ausgangspunkt politischen Handelns.Moderne linke Politik täuscht sich undandere nicht über die Bedingungen unter denensie stattfindet.Man würde nicht von Globalisierung reden,wenn damit nicht qualitativ neue Beziehungenweltweiter Verflechtung von Kapitalverwertungsprozessenverbunden wären.Gerade dieser Absatz im Leitantrag stand besondersunter Kritik. Schon der erste Satz schien zuprovozieren: 'Globalisierung ist ein nicht umkehrbarerProzess'.Genau genommen gibt es Globalisierung mindestensseit den Zeiten der Völkerwanderung, dieKreuzzüge der Christen sind Vorläufer diesesProzesses und an alten Hausfassaden kann manheute noch den stark verblassten Schriftzug"Kolonialwaren" lesen, so ist auch das ein Indizfür frühe Formen der Globalisierung. Und mindestensseit der Kolonialzeit geht es immer umpure Ausbeutung.Dieser Prozess des weltweiten Austausches hatmit der modernen Produktivkraftentwicklung,mit Internet und Düsenflugzeug, mit der Möglichkeitweltweit agieren zu können, eine qualitativneue Stufe erhalten, die sich deutlich vomWaren- und Kapitalexport des 19. und 20. Jahrhundertsunterscheidet. Es ist in völlig andererWeise möglich, weltweit zu produzieren und zuverteilen. Diese Produktivkraftentwicklung bekämpfenzu wollen, kommt einer Donquichotteriegleich.Wir haben gelernt, dass die Produktivkräfte dasrevolutionäre Element gesellschaftlicher Entwicklungsind. Wogegen treten wir also an? Essind die Bedingungen, zu denen heute global gewirtschaftetwird. Die Logik der Profitmaximierungbaut doch gerade darauf, dass mit der Produktionin anderen Teilen der Welt das Kapitaldie Unterschiede im Lebensstandard - besser gesagt,die Armut der Menschen - gnadenlos ausnutzt.Es ist also wieder Ausbeutung pur.Die Forderung eines Antikapitalismus, der sichauf vermeintliche nationale Interessen beschränkt,stellt für die Linke keine Lösung dar.Damit böten wir in der Tat Anknüpfungspunktefür jene, die mit dem Slogan "Arbeitsplätze nurfür Deutsche" die Hirne vergiften."Hoch die nationale Solidarität" skandierten dieRechten am Wahlabend in Mecklenburg- Vorpommernvor Fernsehkameras.Dass die Rechten in den Landtagen von Sachsenund nunmehr auch Mecklenburg-Vorpommernsitzen können, hat doch damit zu tun, dass beachtlicheTeile der Wählerschaft solchem Denkenaufsitzen oder dass es sogar tief in Teilender Bevölkerung verwurzelt ist.Davon müssen und werden wir uns immer entschiedenabgrenzen. Darum ist die Aussage zumAntikapitalismus eine wichtige Ansage für sozialistischeProgrammatik und kein Angriff aufden Antikapitalismus.Fortsetzung folgt<strong>Mansfeld</strong> Links gratuliert zumGeburtstagim November:am 01.11. Werner Heda Wippraam 01.11. Gerda Krajewski Benndorfam 02.11. Kay Wuttke Berlinam 04.11. Marianne Rische Hettstedtam 05.11. Otto Kohlert Eislebenam 06.11. Roland Wagner Wiederstedtam 08.11. Ruth Hirschmüller Benndorfam 09.11. Gerhard Neutag Eislebenam <strong>10</strong>.11. Manfred Henke Hettstedtam 13.11. Friedrich Hebestreit Gerbstedtam 16.11. Ingeborg Echtner Eislebenam 17.11. Wolfgang Paproth Eislebenam 18.11. Klaus Felix Dederstedtam 20.11. Wally Schneider Hornburgam 21.11. Elka Methner Eislebenam 22.11. Ruthild Zander Ulzigerodeam 22.11. Charlotte Giertzuch <strong>Mansfeld</strong>am 26.11. Jürgen Hellmuth Siebigerodeam 28.11. Helga Juwien Wimmelburgam 30.11. Wolfgang Freist Unterissdorf


<strong>10</strong>/<strong>2006</strong><strong>Mansfeld</strong> Links3Stadtrat Frank-Michael FiedlerStadtrat und Bürgermeister – eine unendliche Geschichte(Teil 3)Der Teil 2 meiner Artikelserie endete mit derFeststellung, dass der Stadtrat am 25. Juli dreiBeschlüsse gefasst hat, deren Grundtenor unteranderem ist, dass „unser Anwalt … weiterhinVertrauen und Mandat“ hat.„Gegen diese Beschlüsse hat der BürgermeisterWiderspruch eingelegt“, schrieb ich weiter. Und:„Diesem soll in der nächsten Ratssitzung abgeholfenwerden“.Wird gegen einen Beschluss Widerspruch eingelegt,egal ob vom Bürgermeister, einer Fraktionoder einem Teil des Rates, muss dieser Widerspruchbegründet sein, um eine Aussicht auf Erfolgzu haben bzw. um bei „Nichtabhelfen“ dieKommunalaufsicht tätig werden zu lassen. DieseBegründung kann entweder auf formelle Fehlerabstellen oder/und ihre Grundlage darin haben,dass der Widersprechende meint, der Beschlussverstoße gegen gesetzliche bzw. satzungsinhaltlicheAussagen. Reine Willkür ist keine Handlungsgrundlagerespektive kann keine sein, umWiderspruch einzulegen.Sollten formelle, nicht inhaltliche Gründe zu einemWiderspruch führen, wird diesem abgeholfen,aber parallel dazu dieser beanstandete Beschlussinhaltsgleich wieder eingebracht, gefasstund somit vollgültig. Wird diesem „neuen“ Beschlussabermals widersprochen, beginnt dasProcedere von neuem – und irgendwann mussdie Kommunalaufsicht handeln. Diese „Handeln“kann sein:1. eine Ersatzvornahme(im Sinne des Widersprechenden),2. ein Beitrittsbeschlussvorschlag(als Kompromiss, um Zeit zu sparen),3. das Fällen einer Entscheidung gegen denWiderspruch(damit ist der gefasste Beschluss wirksamund auszuführen).Im Ergebnis der Augustsitzung ist festzustellen,dass1. die Kommunalaufsicht das Verfahren beisich hat – und somit als sichtbarem Ausdruckdafür sich die Akten in Eisleben befindenund studiert werden(was ich zumindest hoffe),2. der Rechtsanwalt Dr. Moeskes weiterhinunser Vertrauen hat(dies zeigt sich dadurch, dass in der Ratssitzungim Oktober ein Beschlussvorschlag aufder Tagesordnung steht, der beinhaltet, dassRA Dr. Moeskes den Stadtrat und die StadtHettstedt in einem verwaltungsgerichtlichenVerfahren vor dem Verwaltungsgericht Hallevertreten soll).Bei diesem Verfahren geht es darum, dass im Interesseder Stadt Hettstedt eine ordnungsgemäßeund saubere Überprüfung der Aktenlage erfolgenkann.Über das Ergebnis der Beschlussfassung diesbezüglichwerden die Leser von <strong>Mansfeld</strong> Linksebenso sachgerecht und objektiv informiert wieüber „abschließende“ oder „Zwischenstandsverkündende“Entscheidungen der Kommunalaufsicht.TermineRedaktionssitzung <strong>Mansfeld</strong> LinksMo. 30. Oktober 19.00 Uhr HettstedtKreisdelegiertenkonferenz <strong>ML</strong>Do. 26.Oktober 17.00 Uhr Hettstedtehemalige Bleihüttegemeinsame Kreisdelegiertenkonferenz<strong>ML</strong> und SGHSa. 18. November 9.30 Uhr SangerhausenGaststätte „Sonnenland“Sitzung des ArbeitspräsidiumsDo. 23. November 17.00 Uhr EislebenErfahrungsaustausch der BO-VorsitzendenDo. 30.November 16.00 Uhr EislebenKreisvorstandssitzungDo. 30. November 18.00 Uhr EislebenKreistagssitzung <strong>ML</strong>Mi. 01. November 16.00 Uhr EislebenImpressumHerausgeber: AG <strong>Mansfeld</strong> Links<strong>Kreisverband</strong> der PDS <strong>Mansfeld</strong>er Land06333 Hettstedt, Obertor 2 ℡ (03476) 81 12 72e-mail pds-ml@t-online.deinternet www. pds-mansfelder-land.deEin Exemplar jeder Ausgabe kostet die Herausgeber 1 €.


4 <strong>Mansfeld</strong> Links <strong>10</strong>/<strong>2006</strong>Roland WagnerBewegende Gedenkveranstaltung an der„Flamme der Freundschaft“Als zum Abschluss der Gedenkveranstaltung am3. Oktober anlässlich des 32. Jahrestages derEinweihung der „Flamme der Freundschaft“ dieetwa einhundert Anwesenden das Steigerliedsangen, vereinte uns der Gedanke, dass diesesKulturdenkmal nicht dem Verfall preisgegebenwerden darf, sondern wieder „leben“ muss.Genosse Lothar Hentschel als Vorsitzender desFördervereins konnte zu Beginn den stellvertretendenBürgermeister Hettstedts, Herrn Radam,mehrere Stadträte von PDS und CDU, die beidenLandtagsabgeordneten, Gen. Stefan Gebhardt(PDS) und Herrn Born (SPD) sowie Angehörigedes Fördervereins <strong>Mansfeld</strong>-Museum,des Vereins der <strong>Mansfeld</strong>er Berg- und Hüttenleuteund des Traditionsvereins der Bergschulein ihren schmucken Uniformen begrüßen.Herr Großpietsch, ehemals Betriebsdirektor desVEB Walzwerk, der die Flamme vor 32 Jahrenentzündet hatte, hielt eine beeindruckende Gedenkrede.Der Beginn seiner Rede konnte auchdas Motto der Veranstaltung sein. „Heute sollunser Zusammentreffen nur insofern politischsein, indem ganz wertfrei und der Wahrheit verpflichtetfestgestellt wird, dass es seit der Wiedervereinigungmit der Flamme ständig bergabgegangen ist und dass es nach unserer heutigenZusammenkunft wieder bergauf gehen möge.“Als Bezugspunkt setzte sich der Redner mit einerLeserzuschrift auseinander, dass der Obeliskkein Kunstwerk sei und ohnehin nur eine kommerzielleAngelegenheit war. Über Kunst könnejeder seine Meinung haben, aber bezüglichKommerz müsse er deutlich widersprechen.Und er begründete, wie wichtig gerade für die Metallurgieund die Hütten das Feuer war und welchegroßen Anstrengungen 1972-1974 notwendig waren- von der Erdgasleitung über die Neuanlagenund Veränderungen im Rohrsystem, neue Technologienfür die Fahrweise der Öfen sowie technischeSicherungseinrichtungen, um am 16. bzw.17.Januar 1974 die Flamme zu zünden und die„Dreckschleuder“ Generator abzuschalten. Schwefelfreiheit,wesentlich verbesserte Arbeitsbedingungen,stark reduzierte Umweltbelastung nichtnur des Walzwerkes und der Hütten, sondern auchder Stadt Hettstedt sowie Umstellung des III.Wohnkomplexes waren die erfreulichen Folgen.Das <strong>10</strong>,5 m hohe Denkmal, am 3.Oktober 1974feierlich unter großer Anteilnahme der Bevölkerungeingeweiht, besitzt eine Flammenschale ausBronze und eine Flamme aus Kupferblech; unterdem Denkmal gab es eine Gedenkstätte, die demdamaligen Zeitverständnis entsprach. Die Ausführungdes Denkmals war vom Werk AnlagenundGerätebau, der Saigerhütte, übernommenworden, und viele Stunden freiwilliger Aufbauarbeitwurden geleistet.Herr Großpietsch konnte den Anwesenden auchübermitteln, dass die „Flamme der Freundschaft“inzwischen in das vom Land geförderteObjekt der <strong>Mansfeld</strong>er Kupfertour aufgenommenwurde, was letztlich dem Tourismus derRegion dienen wird.Große Anerkennung verdiene der Fördervereinmit seinen Initiativen, aber er alleine könne esnicht schaffen. Deshalb forderte er tätige Hilfevon der Stadt Hettstedt als Eigentümer, vomneuen sich vereinigenden Kreis, aber auch vonMKM, von den Saigerhütten-Nachfolgern und„überhaupt von allen, denen das Denkmal amHerzen liegen müsste.“„Schließlich wäre es doch sehr gut, wenn dieStadt Hettstedt und die ganze Region sich mitder `Flamme der Freundschaft` für Freundschaft,Frieden und soziale Gerechtigkeit in Deutschlandund der Welt präsentieren würde.“Inzwischen haben Mitglieder des Fördervereinsund Sympathisanten, u.a. auch erfreulich Jugendlicheaus dem umliegenden Wohngebiet, indrei Arbeitseinsätzen über 150 Stunden Aufräumungs-und Säuberungsarbeit um das Denkmalgeleistet. Dank gebührt vor allem dem unermüdlichenEinsatz des Vorsitzenden des Vereins,Gen. Hentschel, seinem Stellvertreter, Herrn Hafenrichter,Gen. Rolf Rische für seine Internet-Präsentation und Herrn Büttner, der zu allenEinsätzen seine Arbeitsgeräte und Werkzeugezur Verfügung stellte, sowie der Feuerwehr vonMKM für die Bereitstellung eines Containers.Nun ist aber vor allem die Stadtverwaltung Hettstedtgefragt, um das begonnene Werk erfolgreichfortsetzen zu können. Mögen uns auchnoch viele „Mitstreiter“ unterstützen!


<strong>10</strong>/<strong>2006</strong><strong>Mansfeld</strong> Links5Erdmuthe Henke - Fraktionsvorsitzende Linkspartei.PDS im Kreistag <strong>Mansfeld</strong>er LandGemeinsame Sitzung der Kreistage<strong>Mansfeld</strong>er Land und SangerhausenSchon im Vorfeld wurde die Notwendigkeit dieser Veranstaltung am 16.<strong>10</strong>.<strong>2006</strong> in Frage gestellt.Was kann man von diesem Kreistag erwarten? Was bringt er auf dem Weg zum neuen Landkreis<strong>Mansfeld</strong>-Südharz?Da es in dieser Sitzung nur um Informationsvorlagen und das Abhalten von Statements der Fraktionenging, eigentlich nicht viel. Denn Diskussionsbeiträge eben zu den genannten Vorlagen gab esnur von den Kreistagsmitgliedern aus dem <strong>Mansfeld</strong>er Land. Hatte es den Kreistagsmitgliedern ausSangerhausen die Sprache verschlagen nach den meiner Meinung nach ziemlich leeren Einführungswortenihres Landrates?Dass natürlich das leidige Problem des Neubaues einer Leitstelle in SGH mit thematisiert wurde,war ja wohl klar. Aber, wie schon gesagt, dazu haben sich von Sangerhäuser Seite nur der Landratund ein Vertreter der Verwaltung geäußert.Unserer Meinung nach hat der Vertreter der CDU-Fraktion aus Sangerhausen, der LandtagsabgeordneteSchröder, ein bisschen zu viel Zweckoptimismus verbreitet. Solch eine Kreisfusion bietet Möglichkeiten,bisherige Fehler beider Seiten zu korrigieren, aber die Grundvoraussetzungen für dieKommunalpolitik, die von Bund und Ländern gesetzlich vorgeben wurden und werden, haben sichbisher nicht geändert, insbesondere was die Kommunalfinanzen betrifft. Diese Ursachen haben wirin unseren Redebeiträgen aufgezeigt und hervorgehoben, was im neuen Kreis unbedingt erhaltenbleiben muss. Dass der Vorsitzende der <strong>Mansfeld</strong>er SPD-Fraktion, Herr Lutzmann, unseren (nachfolgendabgedruckten) Beitrag als Schwarzmalerei bezeichnet hat, ist nicht nachzuvollziehen.Der Leser von „<strong>Mansfeld</strong> Links“ kann sich ja selbst ein Urteil bilden.Redebeitrag am 16.<strong>10</strong>.<strong>2006</strong> in SGH:1. Zunächst einige Bemerkungenzur HaushaltsituationAls ich 1999 in den Kreistag <strong>Mansfeld</strong>er Landgewählt wurde, wurde ich erstmals mit einemunausgeglichenen Haushalt konfrontiert; ebensomit dem Aufstellen eines Konsolidierungsprogramms.Das Problem des Sparens, insbesonderebei den so genannten freiwilligen Aufgaben,stand und steht seit dem immer auf der Tagesordnungbei den Haushaltsdiskussionen.Kaum auf der Tagesordnung stand und steht dieFrage, warum haben wir auf einmal kein Geldfür die Erfüllung der Aufgaben der Daseinsvorsorge.Die Steuerreform der rot-grünen Regierung1999/2000 hatte verheerende Folgen fürdie kommunalen Haushalte. Für den Landkreis<strong>Mansfeld</strong>er Land kommt dazu, dass es nach wievor nicht gelungen ist, den Zusammenbruch dernahezu gesamten Industriestruktur zu kompensieren.Hohe Arbeitslosigkeit und anhaltenderWegzug bestimmen leider immer noch das Bildunseres Kreises.Immer mal wieder taucht die Forderung nach einerGemeindefinanzreform auf, und dabei bliebes auch. Ursache für unsere Probleme ist dochnicht, dass wir über unsere Verhältnisse gelebthaben. Im Gegenteil, immer mehr Aufgaben deröffentlichen Daseinsvorsorge wurden in ihremLeistungsangebot runtergefahren.Seit 1999 bemühten und bemühen sich alle betreffendenEinrichtungen um Einsparmöglichkeiten.Das waren und sind keine leeren Worte.Ich glaube, dass nach all den Jahren so gut wiealle Möglichkeiten ausgereizt sind. Selbst beider Streichung aller freiwilligen Leistungen gelängeuns kein großer Sprung. Man kann sichnämlich auch tot sparen.Fraktionsübergreifend war bisher die Meinungim Kreistag, wir wollen für die Einwohner unseresvon hoher Arbeitslosigkeit gezeichnetenKreises wenigstens ein bisschen Lebensqualitäterhalten. Kulturelle, sportliche und soziale Einrichtungen,wie z.B. das Theater, die Musikschuleund die Fahrbibliothek sind nicht nur für dieEinwohnerInnen unseres Kreises wichtig.Dabei wurde immer wieder die Frage gestellt,auch von Ihnen Dr. Pietsch in den Schreiben anuns KT-Mitglieder, wie viel solcher Einrichtungenwollt bzw. könnt Ihr Euch noch leisten?Da Kultur und Sport mit zu den Grundlagen einesallseitig gebildeten Menschen gehören, istdie obige Frage aus unserer Sicht falsch gestellt.Ich bzw. wir fragen, wie viel Kultur brauchenwir für ein kulturvolles Umgehen der Menschenmiteinander. Und diese Frage ist zurzeit beson-Fortsetzung auf Seite 6


6 <strong>Mansfeld</strong> Links <strong>10</strong>/<strong>2006</strong>Fortsetzung von Seite 5Gemeinsame Sitzung der Kreistage ....ders wichtig, da rechtsextremistische Ideologienimmer mehr an Boden gewinnen und rechtsextremeParteien in Landtage aber auch in Kreistageund Gemeinderäte einziehen.2. Einige Bemerkungen zum TheaterNun steht auf einmal im Zusammenhang der Fusionsverhandlungenunserer beiden Kreise unserTheater in Eisleben zur Disposition. Dass auchdas Theater „spargeschrumpft“ wurde, muss hiernicht erläutert werden, da es bekannt ist. Aberdarauf hinweisen, dass der Eigenanteil der Finanzendes Theaters bei 16% und damit im Bundesdurchschnittliegt, sei mir noch gestattet.Ebenso auf die Vielzahl von Vorstellungen inden Schulen bzw. vor Schülern.Ich kenne die Äußerung, dass es ja nicht geschlossenwerden soll, dass man nach anderenMöglichkeiten suchen solle, es aufrechtzuerhalten.Aber welche sind das denn; entweder wirverlangen kostendeckende Preise, die in unsererGegend kaum einer bezahlen kann oder wirmüssen es schließen.Der Vorschlag, über ein Bespielhaus zu sprechen,ist ebenso fatal. Da die Landesmittel bis2008 gesichert sind, braucht das Land jetzt vonuns ein politisches Signal. Wenn der Theaterzweckverbandmit seinen jetzigen und vielleichtsogar noch neuen Mitgliedern fest hinter demTheater steht, kann sich auch das Land nach2008 nicht aus der Verantwortung ziehen. Wennsich aber der Kreis jetzt aus der Verantwortungstehlen will, hat das Land ein leichtes Spiel esgleich zu tun; gerade deshalb, weil im Konsolidierungsprogrammab 2009 für das Theater 0 €zu lesen ist.Ich verweise hier nur auf das leidige Problemdes Salzigen Sees. Da gab es auch mal großePläne, von denen heute aber nur noch wenigesprechen. Das Land jedenfalls hat seinen Zuschusszur Entwicklungsgesellschaft für daskommende Jahr auf 20.000 € runtergefahren.Das ist zum Leben zu wenig, zum Sterben zuviel.3. Einige Gedanken zu weiteren Problemen derKreisfusion:Wir haben uns natürlich auch sehr gründlich mitallen anderen Informationsvorlagen für diesengemeinsamen Kreistag befasst, insbesondere mitden vorgeschlagenen Satzungen, die aber erstder neue Kreistag zu beschließen hat.Jetzt sind Überlegungen zur künftigen Verwaltungsstruktur,zur effektiven Nutzung derRäumlichkeiten (leerstehende Immobilien kostenebenfalls viel Geld) und einer effizientenPersonalstruktur der neuen Kreisverwaltung vielwichtiger. Leider fehlt immer noch eine Funktionalreformdes Landes.Wir wollen und brauchen eine schlanke Verwaltung,die für die Bevölkerung des neuen Kreises<strong>Mansfeld</strong>-Südharz da ist. Mit der schlanken Verwaltungmeinen wir konkret drei Fachbereicheoder Dezernate und nicht übergangsweise fünf.Da wären wir wieder beim Sparen. Dass in SachenPersonalkosten bisher gespart wurde, wollenwir nicht bestreiten. Aber wir glauben, dassdies mehr bei den Angestellten, als bei den Beamtenerfolgte. Da liegt, wie man so schön sagt,der Hase im Pfeffer. Mit den Beschäftigten, dieüber 60 Jahre alt sind, egal ob Angestellte oderBeamte, egal ob aus Kreis <strong>ML</strong> oder SGH, solltedringend über Möglichkeiten des vorzeitigenBeendens des Arbeitsverhältnisses gesprochenwerden.Da, wie gesagt, eine Funktionalreform nochaussteht, erachten wir es für notwendig, dass inHettstedt ein Bürgerbüro, also eine Ansprechstelleerhalten bleibt. Für eine Übergangszeitsollten Teile von Amtsbereichen in Eislebenbleiben. Die Erfahrung der Fusion von Hettstedtund Eisleben zum Kreis <strong>Mansfeld</strong>er Land hatgezeigt, dass es der Kreisstadt Eisleben nichtgeschadet hat, dass in Hettstedt noch einige ZeitÄmter bzw. Dezernate gearbeitet haben.Abschließen möchte ich mit folgendenGedanken:Der unausgeglichene Haushalt und die Schuldenunseres Kreises sind nicht die Schuld des Kreisesoder gar des Kreistages, sondern dies entspringtwie ich bereits sagte, der völlig falschenFinanzpolitik der bisherigen Regierungen vonBund und Ländern. Im Interesse aller Kommunenist seit langem eine grundlegend veränderteKommunalfinanzierung notwendig.


<strong>10</strong>/<strong>2006</strong> <strong>Mansfeld</strong> Links7Oskar GlaserEin Stolz ward uns genommen! (Teil 20)Nicht unerwähnt dürfen die Errichtung von Kultur-und Sozialobjekten wie:- die Fußgängerbrücke und Rekonstruktiondes Kulturhauses in Sangerhausen- der Bau von Bergarbeiterwohnheimen in Sangerhausenund einer Kindergrippe in Eisleben- die Errichtung des Obelisk„Flamme der Freundschaft“ in Hettstedt- sämtliche Bauleistungen desObjektes „Erste Deutsche Dampfmaschine“in Hettstedt/AltdorfAll diese Leistungen konnten aber nur erbrachtwerden, weil in der Nachwuchsförderung, Erwachsenenqualifizierungund Heranbildung vonqualifizierten Facharbeitern neue, komplexeWeiterbildungsmaßnahmen beschritten wurden.1987 wurden im Werk „Anlagen- und Gerätebau“237 Lehrlinge in 15 Berufen ausgebildet.Von einem Bildungsnotstand kann da wohl keineRede sein.Der Konzentration auf sogenannte „Schlüsseltechnologien“wurde Rechnung getragen, wobeidie Ausbildung in der Elektrotechnik, Elektronikund Mikroelektronik den Vorrang hatte.Besonderer Schwerpunkt wurde im Jahre 1977auf die Schweißgerätefertigung in enger Zusammenarbeitmit dem Zentralinstitut für Schweißtechnikin Halle (ZIS) unter Prof. Dr. WernerGilde gelegt.Für die Fertigung von Elektroanlagen und dieSerienfertigung von Transformatoren und Telefongesprächszählernwurden nicht nur die früherenTagesanlagen der Bergbaubetriebe genutzt,sondern auch neue Produktionsfelder für Beschäftigteerschlossen.Die Produktionsaufnahme der <strong>Mansfeld</strong>-Bohrmaschinein verschiedenen Ausführungsvariantenkonnte nicht nur Bedarfslücken im Inlandbedarfreduzieren, sondern sie war auch neben denSchweißgeräten, Gesprächszählern und Stahlmöbelnein gefragtes Exportgut.Besonders im Werk „Anlagen- und Gerätebau“mussten die Anwendungen der elektronischenDatenverarbeitung (EDV), die bürotechnischenAusstattungen der Vervielfältigungs- und Mikrofilmtechnik,in der Konstruktion als auch an anderenArbeitsplätzen hervorgehoben werden.Mit dem bereits erwähnten MPC wurden Leitungs-,Planungs- und Produktionsprozesse fastflächendeckend im <strong>Mansfeld</strong>-Kombinat überwachtund gesteuert.Für all diese Leistungen blieben seit Bestehendes Werksverbandes im Jahre 1967 bis 1989staatliche Anerkennung für Kollektive als auchEinzelpersonen nicht aus.War der enorme Ausbau des Kombinatsbetriebes„Anlagen- und Gerätebau“ nicht ein weitsichtigangelegtes Äquivalent für den starkrückläufigen Bergbau als auch Hüttenbetrieb?Das Jahr 1990 hat der Region aber etwas anderesbeschert!Zwar schauten die Menschen hoffnungsvoll indie Zukunft, aber der industrielle Kahlschlagmachte die Region um Eisleben, Sangerhausenund Hettstedt zu einem Zentrum der Arbeitslosigkeit.Nach 15 Jahren liegt sie immer noch ander Spitze im Land Sachsen-Anhalt.4. Von der <strong>Mansfeld</strong>-AG zum<strong>Mansfeld</strong>-KombinatDas Ende des 2. Weltkrieges durch die KapitulationDeutschlands führte auch im <strong>Mansfeld</strong>-Konzern zu einer durchgreifenden Veränderungder bisherigen Produktionsweisen. Der seit demEnde des 19. Jahrhunderts vorherrschende, aufErzielung von Maximalprofit ausgerichtete Kapitalismuswurde abgelöst.Am 13. April 1945 marschierten amerikanischeTruppen im Raum Eisleben-Hettstedt ein und eskam zu einer Stillegung der Betriebe des <strong>Mansfeld</strong>-Konzerns.Diese wurden aber bereits imJuli des gleichen Jahres durch sowjetische Truppenabgelöst.Der seit 1935 im <strong>Mansfeld</strong>-Konzern tätige GeneraldirektorRudolf Stahl, wurde im konzerneigenenJagdschloss Schiefergraben (bei Königerode)verhaftet und zur sowjetischen Administrationnach Halle bestellt. Übers seinen Verbleibgibt es keine genaue Aussage.Produktionsfähige Betriebe wurden in sowjetischesEigentum überführt und zu sowjetischenAktiengesellschaften (SAG) erklärt.Mit einem Befehl der sowjetischen Militäradministration(SMA) der Provinz Sachsen wurdedas langjährige Konzernmitglied Walter Klingsporfür die Gruben, Hütten und Nebenbetriebeals Generaldirektor bestellt.Während die Betriebe der <strong>Mansfeld</strong>-AG bis1947 in sowjetischem Besitz blieben, wurde dasWalzwerk Hettstedt erst 1953 in Volkseigentumüberführt.Fortsetzung auf Seite 8


8 <strong>Mansfeld</strong> Links <strong>10</strong>/<strong>2006</strong>Fortsetzung von Seite 7Ein Stolz ward uns genommen!Ein kurzer Rückblick bis zur Gründung des<strong>Mansfeld</strong>-Kombinates soll die weitere Entwicklungdeutlich machen:1945 Im September wird die gesamte <strong>Mansfeld</strong>-AGin die Verfügungsgewalt der ProvinzSachsen unterstellt.1946 Bergbau und Hüttenbetriebe sowie die<strong>Mansfeld</strong>er Kupferschieferbergbau AG wurdenenteignet und gehen in das Eigentum der ProvinzSachsen über; sie erhalten den Namen„<strong>Mansfeld</strong>sche Kupferschieferbergbau AG“1947 Im Februar erfolgt eine Rückführung andas Land Sachsen-Anhalt sowie der Übergang inVolkseigentum1948 Am 1. Juli veranlasst die deutsche Wirtschaftskommission(DWK) die Zusammenführungvon Betrieben mit gleichartigem oder ähnlichemProduktionsprofil zur Vereinigung volkseigenerBetriebe (VVB) zur VVB/R <strong>Mansfeld</strong>-Produktion und Verarbeitung von Kupfer undZink unter Leitung von Hauptdirektor Dümke.1951 bis 1955 Dieser Zeitraum diente vor allemdem Ausbau der Energie- und Brennstoffindustriesowie der Stahl- und Walzwerke in derDDR und beeinflusste im Besonderen auch dieEntwicklung der <strong>Mansfeld</strong>-Betriebe.1951 Am 20. Mai verleiht Wilhelm Pieck, dererste Präsident der DDR, dem <strong>Mansfeld</strong>-Kombinatseinen Namen. Der Hauptdirektor, Karl Gutjahr,nimmt aus den Händen von Wilhelm Pieckdie Ernennungsurkunde entgegen, nachdem dreiVVB’s zum VEB „<strong>Mansfeld</strong>-Kombinat WilhelmPieck“ zusammengeführt wurden.1953 Auch am 17 Juni wurden die <strong>Mansfeld</strong>erHütten und Schächte vom Aufstand erfasst.Aber bereits am 22. Juni wurde die Arbeit weitgehendwieder aufgenommen.1953 Erneute Aufspaltung des Kombinates inVEB <strong>Mansfeld</strong> Hüttenkombinat undVEB <strong>Mansfeld</strong> Bergbaukombinat1956 Aufspaltung des <strong>Mansfeld</strong> Bergbaukombinatesin 6 VEB’s des Kupferbergbaus1960 Wiedervereinigung der Bergbau-, Hütten-und Nebenbetriebe in VEB „<strong>Mansfeld</strong>Kombinat Wilhelm Pieck“. Prof. Dr. Karl-HeinzJentsch wird Generaldirektor des Kombinates1970 Vereinigung des NE-Metallkombinatesmit dem Stammbetrieb Walzwerk Hettstedt zumVEB „<strong>Mansfeld</strong> Kombinat Wilhelm Pieck“; damitwird das <strong>Mansfeld</strong>-Kombinat zu einemGroßkombinatBereits 1958 trat in der Region eine schrittweiseEinstellung der Erzförderung in der <strong>Mansfeld</strong>erMulde in Kraft. Dies führte zu einem Rückgangder im Bergbau Beschäftigten von 12.000 Mannauf <strong>10</strong>.000. Etappenweise wurden bis 1969 folgendeSchächte still gelegt:- „Hans Seidel Schacht“ (1958)- „Ernst Thälmann Schacht“ (1962)- „Max Lademann Schacht“ (1964)- „Fortschrittschacht“ (1967)- „Otto Brosowski Schacht“ (1969)Dagegen stieg die Zahl der Beschäftigten imSangerhäuser Revier von 4.062 im Jahr 1960 auf5.981 im Jahr 1965. Auch für die „Karl Liebknecht-und „August- Bebel-Hütte“ bedeutetedies ein Rückfahren der Beschäftigten von 3.357auf 3.146 im Zeitraum von 1960 bis 1965.Durch den Ausbau des Maschinenbetriebes, derzentralen Elektrowerkstatt (ZEW) sowie derzentralen Automatisierungswerkstatt fandenüber 500 frei gewordene Beschäftigte einen neuenArbeitsplatz.Die starke Orientierung auf eine umfangreicheRationalisierung der Wirtschaft führte zu einerweiteren Konzentration von gleichgearteten Produktionskapazitäten,die wiederum eine Zuordnungfolgender Betriebe zur Folge hatte:- 1966 VEB Nickelhütte Aue- 1967 Kupferhütte Ilsenburg- 1968 <strong>Mansfeld</strong> Industrieanlagen Dresden- 1968 Schachtbau Nordhausen- 1969 Erzprojekt LeipzigDurch die Vereinigung des <strong>Mansfeld</strong>-Kombinatesin Eisleben mit dem NE-Metallkombinat inHettstedt wurde ein entscheidender Schritt in derKonzentration der NE-Metallhalbzeugproduktionder DDR vollzogen.Das <strong>Mansfeld</strong>-Kombinat wurde so zu einem dergrößten Industrievereinigungen im OstenDeutschland, mit sehr beachtlicher Autarkie. Besondersim Zeitraum 1970 bis 1972 kommt es inder DDR zu einer massiven Bildung von sozialistischenKombinaten. Nach dem Prinzip desIndustriezweiges sollten zusammengehörendeProduktions- und Erzeugnisgruppen vereinigtwerden. Der Wettbewerb vergleichbarer Erzeugnissein punkto Gebrauchswert, Qualität sowieKosten und Erträge wurde zum Teil erschwertoder abgeschafft. Kleine und mittlere Betriebeverloren ihre Selbstständigkeit und verringertenvor allem die Produktion an Bedarfs- und Konsumgütern.Die Artikelserie wird fortgesetzt.

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