JAHRGANG 43 HEFT 6 NOVErviBER/OEZEMBER 1992
JAHRGANG 43 HEFT 6 NOVErviBER/OEZEMBER 1992
JAHRGANG 43 HEFT 6 NOVErviBER/OEZEMBER 1992
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Oichaea richii Dodson 1977<br />
Kulturraum: temperiert bis<br />
warm<br />
Verbreitung: Dichaea richii<br />
wurde bisher nur in Westecuador<br />
in den Departamentos<br />
Esmeraldas, Los<br />
Rios, Pinchincha und Zamora-Chinchipe<br />
gefunden.<br />
Standort: Epiphytisch auf<br />
Asten von Baumen im Nebelwald<br />
an schattigen,<br />
feuchten Stellen, z. B. an<br />
Bachrandern in Hohenlagen<br />
von 200 bis 1400 m. Meist<br />
mehrtriebige, nie aber sehr<br />
starke Pflanzen.<br />
Beschreibung: Epiphyt mit<br />
mehreren engstehenden, monopodialen<br />
Trieben und ohne Pseudobulben.<br />
Triebe schilfartig, oft<br />
ca. 3 x nat. Grb~e<br />
sparlich verzweigt, im Querschnitt<br />
rund, aber durch die<br />
nach dem Abfall der Blattspreiten an der Tnebbasis verbleibenden, konduplikaten (d. h. einmal in der Mitte in Liingsrichtung<br />
gefalteten) und im Alter braunen, vertrockneten Blattscheiden scheinbar abgeflacht, aufrecht stehend oder Oberhangend mit<br />
aufrechtem Vorderteil und bis 15 cm lang. Blatter wechselseitig ziegelartig angeordnet, Blattspreiten 2 bis 3 cm lang und 0,4 bis<br />
0,6 cm breil , linear-zungenfbrmig, gespitzt und in der Textur weich. 1m Alter sterben von der Triebbasis her nach und nach die<br />
Blattspreiten abo Die Triebe sind dann nur noch an der Spitze belaubt, d. h. sie tragen blo~ noch etwa 6 bis 12 Blatter. Die alten<br />
Blattspreiten verbleiben nach dem Absterben nicht an der Bl attscheide, sondern fallen ab o<br />
Infloreszenzen aus den Blattachseln, stets einblOtig, bis 1 cm lang. Fruchtknoten schwach und ku rz behaart und in einer<br />
lanzettlichen, gespitzten und meist nach oben abstehenden, 0,25 bis 0,4 cm langen Braktee stehend. BIOten mit der Saule Ober<br />
der Lippe stehend, d. h. resupiniert. Dorsa les Sepalum lanzettlich bis oval, lang gespitzt und konkav, 0,3 bis 0,5 cm lang und<br />
0,2 bis 0,3 cm breit. Laterale Sepalen leicht asymmetrisch lanzettlich bis oval, gespitzt, konkav, 0,7 bis 0,9 cm lang und 0,3 bis<br />
0,5 cm breit. Petalen lanzettlich und lang gespitzt, 0,6 bis 0,8 cm lang und 0,2 bis 0,3 cm breit. Sepalen und Petalen gegen<br />
vorne leicht umgebogen. Bluten nicht ganz gebffnet. Lippe an der Basis zungenfbrmig , gegen vorne stark verbreitert mit zwei<br />
kurzen, ankerfbrmigen, abstehenden, stumpfen Seiten- und einem scharf gespitzten, kurzen und andeutungsweise langsgefalteten<br />
Vorderlappen, 0,4 bis 0,6 cm lang und ausgebreitet Ober die Seitenlappen gemessen 0,5 bis 0,6 cm breit. Saule ku rz und masslv,<br />
ungeflOgelt und mit einem unterhalb der Narbe deutlich vorstehenden, nach vorne gerichteten und an der Spitze glatten,<br />
unbehaarten Auswuchs. Saule insgesamt 0,1 bis 0,15 cm lang.<br />
4 Pollinien in zwei Paaren, das innere Paar etwas kleiner, auf<br />
kurzem Stielchen mit ovalem Fu~ .<br />
9 6 ..,.;,<br />
\ ,..<br />
Sepalen und Petalen wei~, gegen die Basis zunehmend dichter<br />
mit roten Punkten besetzt. Lippe ebenfalls wei~ , gegen die<br />
Basis zu rbtlich uberhaucht und zunehmend dichter mit roten<br />
Punkten besetzt. Saule dunkelrot mit hellroter Antherenkappe.<br />
Variation: Dichaea richii streut lediglich in der Farbung der<br />
BIOten resp. der .'Intensltat der roten Zeichnung. BIOten- und<br />
auch Pflanzen grb~e scheinen elnigerma~en konstant zu seln.<br />
Verwechslungsmoglichkelten: Nahe verwandt mit Dichaea<br />
ecuadorense Schlechter. Dichaea richii hat aber nur einen sehr<br />
schwach behaarten Fruchtknoten und erheblich langer ausgezogene<br />
Lippenseitenlappen. Vom Habitus der Pflanze her kann<br />
Dichaea richii mit einigen anderen Arten verwechselt werden.<br />
Ganz charakterlstisch ist dagegen der Bau der Saule.<br />
Kultur: Dichaea richii zahlt zu den eher schwlerlg zu kultivierenden<br />
Arten der Gattung. Kultur im warmeren Bereich des<br />
temperierten Abteiles oder 1m warmen Abteil des Treibhauses<br />
bei sehr hoher und mbglichst konstanter Luftfeuchtigkeit ist<br />
Voraussetzung um ein Vertrocknen der Pflanzen zu verhindern.<br />
Der Standort soli schattig und vor direkter Sonneneinstrahlung<br />
geschutzt sein. Da Dichaea keine Bulben besitzt, machen die