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JAHRGANG 43 HEFT 6 NOVErviBER/OEZEMBER 1992

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Chromosomen: 2n = 26<br />

Variation: Das Paphiopedi/um micranthum ist in seiner Farbung und Form sehr variabel. Verschiedene last albine Klone sind<br />

z. B. bekannt. Die Bluten besitzen Schuhe, deren Farbung von weil3 , uber rosa bis zu purpurn reicht. Die Grundlarbe der Petalen<br />

und der Fahne kann gelb-grun oder weil3lich rosa sein, uberzogen von unterschiedlich vielen rosa-purpurnen Adern. Der aul3ere<br />

Farbeindruck ist vor allem rosa.<br />

So wurden verschiedene Varietaten zwar dargestellt, aber nie olliziell beschrieben. So stellle J. A. FOWLIE im Orchid Digest <br />

1989 (Seite 132 fl.) verschiedene geographische Varietaten mit Namensgebung ohne lateinische Beschreibung vor: <br />

var. micranthum ist die typische Form dieser Art mit intensiv gelarbtem Schuh mit deutlicher Aderung aus Wan Shan. <br />

var. eburneum mit einem schonen creme gelarbten Schuh und leicht rosa Farbung an der Basis und kleinerer Blute aus dem <br />

ostiichen Teil des Guizhou-Plateaus. <br />

var. marginatum mit einer intensiv rosa Farbung an der Schuhdflnung und einer kleineren Blute aus Napo, dem sud-bstlichen <br />

Teil des Wan-Shan-Distrikts. <br />

var. K. K. Law, eine sehr blasse Form mit reinweil3em Schuh und gelbem Staminodium <br />

lorma alba, olliziell bislang nicht beschriebene reinweiBe Form. <br />

Aile diese verdllentlichten "Varietaten" weichen nur in der Blutenausfarbung von der Normalform ab, rechtfertigen also keineswegs<br />

die Begrundung einer neuen Varietat. Nur die rein weiBe Form sollte sinn vollerweise als lorma alba eingestuft werden,<br />

Verwechs/ungsmoglichkeiten: Keine.<br />

Kultur: Das Paph. micranthum gedeiht ausgezeichnet in Kultur, wenn dabei seine besonderen Anspruche beachtet werden,<br />

leuchte, warme Sommer und kOhle, trockene Wintermonate. Sonst entspricht die Kultur den der meisten anderen Arten der<br />

Gattung Paphiopedilum. S tan d p I a t z: Halbschattig bis hell. Te m per at u r: Sommer 20-26 "C, Winter 8-15 ' C jeweils mit<br />

Nachtabsenkungen von ca. 3 °C. Wa sse r: Sommer reichlich gieBen mit deutlicher Absenkung der Wassergaben im Winter.<br />

DOn gun g: Zuruckhaltend. P I I a n z s t 0 I I: Gut wasserdurchlassig, um Staunasse zu vermeiden. LuI t : Viel Frischluft und<br />

eine gute Lultumwiilzung sind erlorderlich. Bei Berucksichtigung der Temperatur- und Bewasserungsanspruche kann diese Art<br />

jedes Jahr mehrere Neutriebe ausbllden und zu einer stattlichen Pllanze heranwachsen.<br />

Bliitezeit: Februar bis Mai mit einer BIOhdauer von ca. 6 Wochen .<br />

Wissenswertes: 1940 sammelte WANG CHI WU das erste Paph, micranthum und brachte es am 4. Januar 1940 zur Blute. Die<br />

beiden chinesischen Botaniker J. TANG und F. T. WANG bescMrieben die Art 1951 aul der Basis einer getrockneten 'Pflanze mit<br />

noch nicht geolfneten BIOten in der Acta Phytotaxonomica Sinica und benannten sie als Paph. micranthum wegen ihrer schein bar<br />

kleinen Bluten. 1982 Oberarbeiteten CHEN und LlU die Beschreibung im gleichen Artikel in der Acta Botanica Yunnanica, in dem<br />

sie auch das Paph. armenia cum beschrieben. Der chinesische Name fUr diese Art lautet Shao Dou Lan oder Yan Ye Oou Lan<br />

und bedeutet Silberlrauenschuh. Am 15. Marz 1986 wurde diese Art das erste Mal bei der Fjoyal Horticultural Society in London<br />

vorgestellt und stellle eine groBe Sensation dar.<br />

Erfahrungen be; der Kreuzung: Die erste Hybride war eine Kreuzung mit dem Paph. Pinocchio, welche von Fumimasa SUGIYAMA<br />

gemacht wurde und werst bei Frank HUGHES in Kalilornien erbluhte. Obwohl die Blute eher enttiiuschend war, zeigte sie doch<br />

einige interessante Gesichtspunkte. Die Farbe des Schuhs war iihnlich der des Paph. micranthum. Die Farbung der Petalen war<br />

eine Mischung beider Elternteile. Zudem war eine schwache Aderung auf den Petalen erkennbar Die Fahne war grunlich-gelb<br />

gefarbt. Bei einer zweiten Kreuzung, zwischen Paph. phillppinense und dem Paph. micranthum sollen die Petalen und Sepalen<br />

braunlich gelarbt sein, Oberzogen mit einigen Streilen. Die beiden erst en Hybriden waren enttiiuschend, wenn nicht sogar vbllig<br />

wertios. Die erste Hybride des Paph. micranthum, die ofliziell registriert wurde, war eine Kreuzung von Hilmar DOLL mit dem<br />

Paph. hookerae als anderem Elternteil. Diese Kreuzung wurde als Paph. How Can YoLl angemeldet.<br />

Eine Kreuwng zwischen dem Paph. micranthum und dem Paph. delenatii, die von Terry ROOT in Kalifornien gemacht worden<br />

war, zeigte ein sensationelles Ergebnis. Die Blutenform war eine Mischung beider Elternteile. Die Grundfarbe ein intensives Rosa<br />

mit dunklerer Aderung. Zuweilen war die Grundfarbe blasser und weiBer. Das Paph. delenatii hatie aile gelben Farbanteile in den<br />

Tepalen unterdruckt, die das Paph. micranthum hiitte einbringen konnen. Terry ROOT hat diese neue Hybride unter dem Namen<br />

Paph. Magic Lantern angemeldet.<br />

Die nachste Hybride, die erbluhte, war ursprunglich vo n Kevin PORTER gemacht worden. Diese Kreuzung zwischen Paph.<br />

micranthum und dem Paph. bel/atu/um wurde als Paph. Kevin Porter registriert. Die Blute wies zwar den kurzen Blutenschaft<br />

des Paph. bel/atu/um auf, dieser war jedoch stabil genug, die Blute ohne wsatzliche StUtze zu halten. Die sehr runde BIGte war<br />

intensiv rotlich gelarbt mit mahagoniartigen Untertonen.<br />

Etym%gie: micranthum ~ kleinblutig, eburneum - elfenbeinfarbig, marginatum = gerandert.<br />

Naturhybride: <br />

Paph. ma/ipoense x Pap/? micranthum r- Paph. x fanaticum Koopowitz & Hasegawa <br />

Hybriden: <br />

Paphiopedilum micranthum x Paph. bel/atu/um M Paph. Kevin Porter, K. PORTER, 1990 <br />

Paphiopedi/um micraflthum x Paph. conca/or - Paph. Flamingo Gold, K. PORTER, 1990 <br />

Paphiopedi/um micranlhum x Paph. delenatli - Paph. Magic Lantern, ORCHID ZONE (T. ROOn, 1990 <br />

Paphiopedi/um micranlhum x Paph. hookerae = Paph. How Can You. H. DOLL; 1989 <br />

Paphiopedilum micranthum x Paph. niveum = Paph. Wbssner Perle, Franz GLANZ; 1991 <br />

Die Orchidee: Philipp CRIBB, Paphiopedi/um micranthum - Schon! Ja, aber ...?, 39: (3),121 fl. , 1988<br />

Orchideenkartei<br />

Seite 709-710<br />

Text: 0. GruB<br />

Beilage zu<br />

Fotos: 0. GruB / Lenz /O.o.G.-Archiv Die Orchidee <strong>43</strong> (6) November/Dezem!Jer <strong>1992</strong>

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