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JAHRGANG 43 HEFT 6 NOVErviBER/OEZEMBER 1992

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Paphiopedilum hennisianum 'Wilhelm Hennis' (rechts) und ein<br />

Exemplar aus derselben Nachzucht mit normaler Farbung<br />

•<br />

Paphiopedilum fowliei, Staminodium<br />

nach Exemplaren von den Philippinen beschrieben<br />

worden, zunachst mit dem Namensungetlim Paph.<br />

barbatum (Lind!,) Pfitz. subsp. lawrenceanum<br />

(Rchb. f.) Pfitz. var. hennisianum Schoser ex M. Wood<br />

bedacht, ehe es 1977 durch FOWLIE den Rang einer<br />

eigenen Art erhielt. Ich erwahne dies nur, um zu zeigen ,<br />

daB die Paphi-Spezialisten sagar hinsichtlich der botanischen<br />

Verwandtschaft zwischen dem Paph. barbatum<br />

(aus Malaysia) und dem Paph. lawrenceanum (aus<br />

Borneo) recht unterschiedliche Meinungen haben, obwahl<br />

die beiden letzteren heute doch wahl von den<br />

meisten als eigene Arten aufgefaBt werden. BRAEM<br />

vertritt sagar die Ansicht, sowohl Paph. hennisianum<br />

als auch Paph. fowliei seien bloB Varianten von Paph.<br />

lawrenceanum.<br />

Hier soli Paph. fowliei als eigene Art behandelt werden,<br />

die mit ihrem Vorkommen auf Palawan nach Westen<br />

hin an das Verbreitungsgebiet Philippinen des verwandten,<br />

aber gleichfalls als eigene Art behandelten<br />

Paph. hennisianum anschlieBt. Ausfuhrlich wurde<br />

Paph. fowliei in der Orchideenkartei in Heft 5/1991<br />

vorgestellt sowie Paph. hennisianum in Heft 1/ <strong>1992</strong>.<br />

Ais unterschiedliche Merkmale von Paph. fowliei gegenuber<br />

Paph. hennisianum werden in der Literatur<br />

u. a. die auffallig graublau-grunen (gefleckten) Blatter<br />

angegeben. Freilich findet man entsprechende unterschiedliche<br />

Blattfarbungen auch innerhalb ein und<br />

derselben Art, wie bei Paph. dayanum. Ais weitere<br />

Unterschiede gelten der kleinere Wuchs und eine gro­<br />

Bere Anzahl von Warzen ;In den Petalenrandern. Solche<br />

Merkmale wie "kleiner" und "groBer" sind jedoch<br />

mit Vorbehalt zu werten; denn anfangen kann man<br />

damit nur etwas, wenn man gleichzeitig beide Arten<br />

vor sich hat oder entsprechende Zahlenangaben als<br />

Mittelwerte, bei einer graBen Anzahl von Pflanzen gewonnen,<br />

ermitlelt wurden.<br />

Das Staminodium andererseits ist recht typisch (siehe<br />

Abbildung), ebenso die meist etwas S-formig geschwungenen,<br />

sonst aber ganz ausgestreckten Petalen,<br />

die bei Paph. hennisianum gerade und an den<br />

Enden meist nach hinten umgebogen sind.<br />

Bei dem hier vorgestellten Exemplar fehlt das Rot und<br />

das Braun in der Blute vollig. Da diese Farbvariante<br />

in der Kultur bei einer Nachzucht aufgetaucht ist, handelt<br />

es sich um eine sogenannte Kulturvarietat, kurz<br />

Kultivar genannt (auf deutsch auch Sorte).<br />

Dieses Exemplar kann nach den Bestimmungen des<br />

"International Code of Nomenclature for Cultivated<br />

Plants (ICNCP) eine Kultivar-Bezeichnung erhalten, die<br />

in einfache Anfi.ihrungszeichen gesetzt hinter dem Namen<br />

steht und aus einer lebenden Sprache stammen<br />

muB (also nicht lateinisch wie bei Naturvarietaten,<br />

kenntlich gemacht durch die Abkurzung var.). Leider<br />

gibt es kaum ein Orchideenbuch, in dem nicht gegen<br />

diese Schreibweise verstoBen wird. Fur das hier vorgestellte<br />

Exemplar wird der Name Paphiopedilum fowliei<br />

294<br />

Die Orchidee <strong>43</strong> (6), <strong>1992</strong>

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