Jubel, Trubel, Heiterkeit in Beyenburg - Lüttringhauser Anzeiger
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Donnerstag, 16. Februar 2012 Politik 3<br />
Offener Brief<br />
„Die Verkehrserschließung des geplanten DOC an<br />
der Blume ist nicht gesichert“<br />
Offener Brief des Rhe<strong>in</strong>ischen Vere<strong>in</strong>s für Denkmalpflege und Landschaftsschutz<br />
Sehr geehrte Frau Wild<strong>in</strong>g!<br />
Nach dem Verkehrsgutachten(*1), das<br />
von der Stadt Remscheid <strong>in</strong> Auftrag<br />
gegeben wurde, wird die bereits heute<br />
stark belastete Landstraße 58 (früher B<br />
51) durch das geplante DOC an Samstagen<br />
mit 7.862 PKW-Fahrten belastet.<br />
An den übrigen Werktagen ist mit<br />
e<strong>in</strong>em zusätzlichen Verkehrsaufkommen<br />
von 5.630 PKW-Fahrten / Tag zu<br />
rechnen. Damit diese gewaltige Verkehrsmenge<br />
aufgenommen werden<br />
kann, ist es erforderlich, die vorhandene<br />
Autobahnanschlussstelle umzubauen<br />
und die Brücke über die Autobahn<br />
um e<strong>in</strong>en Fahrstreifen auf vier Fahrstreifen<br />
zu verbreitern.<br />
Die vorgeschlagenen Baumaßnahmen<br />
s<strong>in</strong>d nach unserer E<strong>in</strong>schätzung technisch<br />
machbar.<br />
Es ist jedoch zu fragen, wer den Millionenaufwand<br />
für die Planung und die<br />
Ausführung trägt. Der Rhe<strong>in</strong>ische Vere<strong>in</strong><br />
hat das zuständige M<strong>in</strong>isterium für<br />
Wirtschaft, Energie, Bauen; Wohnen<br />
und Verkehr des Landes NRW gebeten<br />
diese Fragen zu beantworten.<br />
* Dieses Angebot gilt bei<br />
Neuanmeldung. Nur gültig<br />
bis zum Abschluss<br />
der Umbauarbeiten<br />
spätestens 31.3.2012.<br />
In der Antwort des M<strong>in</strong>isteriums wird<br />
folgendes ausgeführt:<br />
Von dem angesprochenen Teilstück<br />
der L 58 bef<strong>in</strong>det sich der östliche<br />
Bereich, e<strong>in</strong>schließlich der Anschlussstelle<br />
„Remscheid-Lennep“ <strong>in</strong> der Baulast<br />
des Landes Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen.<br />
Die erforderlichen Umbaumaßnahmen<br />
im Zuge der L 58 s<strong>in</strong>d vom Veranlasser<br />
der Maßnahme oder ggf. durch<br />
Dritte zu f<strong>in</strong>anzieren. „E<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzierung<br />
durch das Land Nordrhe<strong>in</strong>-<br />
Westfalen kann nicht erfolgen“.<br />
Aus der Antwort des M<strong>in</strong>isteriums<br />
wird deutlich, dass die Baumaßnahmen<br />
von der Stadt Remscheid und /<br />
oder von dem Investor zu tragen s<strong>in</strong>d.<br />
Der Investor hat <strong>in</strong> der noch nicht<br />
unterschriebenen „Vorvere<strong>in</strong>barung“<br />
vom Oktober 2011 deutlich gemacht,<br />
dass er sich nur bed<strong>in</strong>gt an den Kosten<br />
der öffentlichen Erschließung beteiligen<br />
werde. Wörtlich wird <strong>in</strong> dem Vorvertrag<br />
unter Ziffer 2 ausgeführt:<br />
„Der Investor wird bei der Umsetzung<br />
se<strong>in</strong>es Bauvorhabens sämtliche<br />
Baukosten übernehmen, die durch das<br />
Projekt verursacht werden. Dies gilt im<br />
Rahmen des wirtschaftlich vertretbaren,<br />
auch für e<strong>in</strong>e Beteiligung an den<br />
Kosten der öffentlichen Erschließung“.<br />
(Hervorgehoben durch den Unterzeichner).<br />
Der Investor wird die enormen Kosten<br />
der öffentlichen Verkehrserschließung<br />
nicht übernehmen, die Stadt Remscheid<br />
kann und darf es nicht.<br />
Die Verkehrserschließung des geplanten<br />
DOC an der Blume ist somit nicht<br />
gesichert. Ohne gesicherte Erschließung<br />
ist der Standort Blume für e<strong>in</strong><br />
großflächiges E<strong>in</strong>kaufszentrum ungeeignet.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Haimo Bullmann<br />
(Vorsitzender des Regionalverbandes<br />
Wuppertal-Sol<strong>in</strong>gen-Remscheid<br />
Rhe<strong>in</strong>ischer Vere<strong>in</strong> für Denkmalpflege<br />
und Landschaftsschutz)<br />
*1 Ingenieurgesellschaft für Verkehrswesen<br />
GmbH „Verkehrsuntersuchung zum<br />
Bebauungsplan Nr. 642 der Stadt Remscheid,<br />
Schlussbericht vom Oktober<br />
2011“, S. 8<br />
Aktionsbündnis setzt Zeichen für e<strong>in</strong>e tolerante Gesellschaft<br />
Von Sab<strong>in</strong>e Naber<br />
Mit dem geme<strong>in</strong>sam gegründeten<br />
Aktionsbündnis „Remscheid Tolerant“<br />
setzen Vere<strong>in</strong>e, Institutionen und E<strong>in</strong>zelpersonen<br />
e<strong>in</strong> wichtiges Zeichen für<br />
e<strong>in</strong>e tolerante Gesellschaft und<br />
machen deutlich, dass sie menschenverachtendem<br />
Verhalten <strong>in</strong> Remscheid<br />
die kalte Schulter zeigen werden.<br />
„Weltoffenheit und Toleranz, dafür<br />
steht Remscheid. Wir leben und arbeiten<br />
geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> unserer Stadt und<br />
gestalten sie auch geme<strong>in</strong>sam“. Das<br />
betonte Oberbürgermeister<strong>in</strong> Beate<br />
Wild<strong>in</strong>g, als sie das Bündnis, dessen<br />
Schirmherr<strong>in</strong> sie ist, jetzt offiziell vorstellte.<br />
Gerade gegründet ist das Bündnis<br />
schon breit aufgestellt. Der Kampagne<br />
der rechtspopulistischen Gruppierung<br />
Pro NRW, die sich gegen die geplante<br />
Moschee an der Ecke Stachelhauser /<br />
Weststraße wendet, will man etwas<br />
entgegensetzen. „Ich freue mich, dass<br />
wir so e<strong>in</strong> Signal setzen können. Zu<br />
Hass auf Freunde aufrufen, wie es Pro<br />
NRW getan hat, das habe ich so noch<br />
nicht erlebt“, machte Super<strong>in</strong>tendent<br />
Hartmut Demski deutlich.<br />
Stadtdechant Thomas Kaster zeigte<br />
sich beim Thema Moscheebau<br />
schockiert über die Reaktionen im<br />
Internet. Religionsfreiheit gründe sich<br />
auf Menschenwürde: „Wir lassen uns<br />
nicht von Außenstehenden den Frieden<br />
<strong>in</strong> unserer Stadt nehmen“.<br />
Hans He<strong>in</strong>z Schumacher, Schulleiter<br />
des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums,<br />
betonte, dass an den Remscheider<br />
Schulen e<strong>in</strong> friedliches Mite<strong>in</strong>ander<br />
funktioniert. „Wenn wir das auf die<br />
ganze Stadt ausdehenen, dann ist mir<br />
nicht bange um Remscheid“. Er<br />
er<strong>in</strong>nerte daran, dass die Hälfte aller<br />
Grundschulk<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Remscheid e<strong>in</strong>en<br />
Migrationsh<strong>in</strong>tergrund hat. Am Tag<br />
der Demonstration, die für den 24.<br />
März angemeldet ist, sollten die Remscheider<br />
den Leuten von ausserhalb die<br />
kalte Schulter zeigen, die Geschäfte<br />
schließen und die Lichter ausgehen<br />
lassen. „Gut, wenn alle Remscheider<br />
mitmachen“. Dass die Strömungen<br />
nicht nur von außen kommen, daran<br />
er<strong>in</strong>nerte Karl-He<strong>in</strong>z Bobr<strong>in</strong>g, der Vorsitzende<br />
des Beh<strong>in</strong>derten-Beirates.<br />
„Wehret den Anfängen, aber auch den<br />
Auswüchsen“, mahnte er an.<br />
Am Tag der Demonstration wird es e<strong>in</strong><br />
Fest auf dem Gelände geben, wo die<br />
Moschee stehen soll. Das kündigte<br />
Hans-Lothar Schiffer vom Vere<strong>in</strong> Kultur-Stadt<br />
Remscheid an und erhofft<br />
sich Präsenz von den Remscheidern.<br />
An diesem Tag sollen die Remscheider<br />
mit Bannern, Autofähnchen oder auf<br />
T-Shirts zeigen, dass sie sich von rechten<br />
Gruppierungen die Toleranz nicht<br />
nehmen lassen. Die geplanten Aktionen<br />
kosten allerd<strong>in</strong>gs auch Geld. Bis<br />
jetzt s<strong>in</strong>d 2.000 Euro zusammen<br />
gekommen, rund 10.000 Euro werden<br />
noch gebraucht. Fest steht, dass die<br />
Kirchengeme<strong>in</strong>den an diesem Samstagvormittag<br />
zu e<strong>in</strong>em Gottesdienst <strong>in</strong><br />
die evangelische Stadtkirche am Remscheider<br />
Markt e<strong>in</strong>laden. „Schön wäre<br />
es, wenn die Glocken aller Kirchen<br />
dazu läuten würden“, waren sich die<br />
Vertreter der Geme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>ig.<br />
Spenden nehmen die Ökumenische<br />
Initiative Lüttr<strong>in</strong>ghausen, der Caritasverband<br />
oder auch der Awo-Kreisverband<br />
entgegen. Die Internet-Seite<br />
www.remscheid-tolerant.de ist frei<br />
geschaltet.<br />
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Politischer Aschermittwoch<br />
der CDU Lüttr<strong>in</strong>ghauen<br />
Die CDU Lüttr<strong>in</strong>ghausen lädt politisch<br />
Interessierte zu e<strong>in</strong>em Themenabend<br />
am Aschermittwoch e<strong>in</strong>,<br />
der sich mit Problem „Extremismus<br />
– Gefahr von Rechts und L<strong>in</strong>ks“ ause<strong>in</strong>andersetzt.<br />
Referent wird u. a. e<strong>in</strong> Beamter der<br />
Abteilung Staatsschutz am Polizeipräsidium<br />
Wuppertal se<strong>in</strong>, der über<br />
die Situation <strong>in</strong> der Bergischen<br />
Region berichten wird.<br />
Neben der politischen Diskussion<br />
f<strong>in</strong>det außerdem wieder das traditionelle<br />
Fischessen statt am Aschermittwoch,<br />
dem 22.2.2012, 19.00<br />
Uhr, im Restaurant Rathauseck/<br />
Strangfeld, Gertenbachstraße 41.<br />
Das für die hier aufwachsenden K<strong>in</strong>der<br />
und Jugendliche bedeutende<br />
Thema werden wir auch <strong>in</strong> die<br />
nächste Sitzung der Bezirksvertretung<br />
Lüttr<strong>in</strong>ghausen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />
Unser Ziel ist es, e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />
und zukunftsweisende Bildungse<strong>in</strong>richtung<br />
<strong>in</strong> Lüttr<strong>in</strong>ghausen zu etablieren.<br />
Wenn e<strong>in</strong> Schulkompromiss auf<br />
Landesebene möglich war, sollte dies<br />
auf der untersten Ebene ebenso<br />
gel<strong>in</strong>gen.<br />
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