Rassismus Report 2010 - Zara
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Rassistische Vorfälle · Rassistische Beschmierungen<br />
Rassistische Beschmierungen<br />
ZARA dokumentiert seit 10 Jahren rassistische Beschmierungen<br />
im öffentlichen Raum und bemüht sich<br />
um deren Entfernung. Die Arbeit in diesem Bereich hat<br />
gezeigt, dass die Sensibilisierung der Öffentlichkeit<br />
für dieses Thema durch medial unterstützte und breit<br />
angelegte Kampagnen zu einem starken Anstieg von<br />
Beschmierungsmeldungen geführt hat. Leider verlieren<br />
diese Maßnahmen schnell ihre Wirkung, sobald sie<br />
in Vergessenheit geraten und die Problematik in der<br />
Öffentlichkeit nicht mehr thematisiert wird. Sowohl<br />
die von Baumeister Alexander Baumann betriebene<br />
Beschmierungsambulanz – diese Einrichtung entfernt<br />
kostenlos rassistische Sprüche und Symbole an Hauswänden<br />
–, als auch die in Kooperation mit ZARA von<br />
SOS-Mitmensch initiierte Kampagne „<strong>Rassismus</strong> streichen“<br />
führten 2006 zeitweise zu einer erhöhten Wachsamkeit<br />
gegenüber rassistischen, antisemitischen<br />
und neonazistischen Beschmierungen. Die Anzahl<br />
der diesbezüglichen Meldungen belief sich 2006 auf<br />
793, in den Jahren darauf kam es zu einem Rückgang<br />
der Meldungen (2007: 251 Meldungen, 2008: 64). Die<br />
rückläufigen Zahlen sind leider kein Indiz dafür, dass<br />
es tatsächlich weniger rassistische Beschmierungen<br />
gibt. Dies belegt unter anderem ein 2009 von ZARA<br />
durchgeführtes Monitoring-Projekt, in dem bestimmte<br />
Areale in Wien beobachtet wurden, die ZARA durch<br />
vorangegangene Beschmierungsmeldungen aufgefallen<br />
waren. Ehrenamtliche ZARA-MitarbeiterInnen<br />
gingen diese Areale systematisch ab und dokumentierten<br />
die dabei entdeckten Beschmierungen. Innerhalb<br />
weniger Tage wurden allein bei dieser Aktion 30<br />
rassistische Beschmierungen entdeckt.<br />
Hinweis: Rassistische Parolen und Symbole an<br />
Hauswänden, Haltestellen und in öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
stellen eine reale Bedrohung für Menschen<br />
und eine Gefährdung des friedlichen und sicheren<br />
Zusammenlebens dar und sind nicht mit den<br />
vielfältigen und unterschiedlichen Ausdrucksformen<br />
von Graffiti-SprayerInnen gleichzusetzen.<br />
Es braucht auch zukünftig kritische und engagierte<br />
Menschen, die rassistische Beschmierungen bei ZARA<br />
melden oder im Fall, dass ihre Hauswand rassistisch<br />
beschmiert wurde, auf die Notmaßnahme der „Beschmierungsambulanz“<br />
zurückgreifen. Die Beratungsstelle<br />
wird sich weiterhin bemühen, dass rassistische<br />
Beschmierungen entfernt werden und vertraut nach<br />
wie vor auf die gute Zusammenarbeit mit dem Bürgerdienst<br />
der Stadt Wien und den Wiener Linien.<br />
Links:<br />
Http://www.zara.or.at/ Beratung <strong>Rassismus</strong> melden<br />
http://www.beschmierungsambulanz.at/<br />
http://www.rassismusstreichen.at/<br />
Statistik<br />
<strong>2010</strong> wurden insgesamt 133 rassistische Beschmierungen<br />
an ZARA gemeldet, 33 rassistische Beschmierungen<br />
wurden in öffentlichen Verkehrsmitteln gesichtet.<br />
Nur 9 Beschmierungen wurden von außerhalb<br />
Wiens gemeldet.<br />
AFR<br />
HAS<br />
RAS<br />
TÜR<br />
ISL<br />
RAS 14%<br />
TÜR 4%<br />
HAS 59%<br />
ISL 4%<br />
„Anti-Afrikanisches“<br />
„Hakenkreuze und Antisemitisches“<br />
„Rassistisches“<br />
„Anti-Türkisches“<br />
„Anti-Muslimisches“<br />
Insgesamt 133 100 %<br />
AFR 19%<br />
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