missio Aachen
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des Besuchs der US-amerikanischen Kom<strong>missio</strong>n für internationale Religionsfreiheit<br />
einige koptische Aktivisten aus den USA wie der sprichwörtliche Elefant im<br />
Porzellanladen aufgeführt hätten, als es um die Beziehungen zwischen Muslimen<br />
und Christen ging. Dies verschärft nur die Spannungen, was im Endeffekt auf Kosten<br />
der christlichen Kirche in Ägypten geht.<br />
Im Westen richtet sich die Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit Menschenrechtsfragen<br />
oft auf die sichtbarsten Ereignisse: Morde, Kirchenbrände<br />
u. ä. Wenn man jedoch im Westen lebt, kennt man kaum die sozialen Umstände,<br />
unter denen diese Ereignisse stattgefunden haben. Man sieht nur die Spitze<br />
des Eisbergs und nicht, was unter der Wasseroberfläche ist. Um das zu sehen und<br />
zu erfahren, muss man im Lande leben.<br />
Die Kirche und die Lösung<br />
des Konflikts im Sudan<br />
Daniel Adwok<br />
1. Einleitung<br />
Das vorliegende Dokument enthält eine kurze Beschreibung und Analyse der<br />
aktuellen Lage im Sudan unter besonderer Berücksichtigung des im Lande herrschenden<br />
Konflikts, der verschiedenen Versuche zu seiner Überwindung und des<br />
Weges in die Zukunft. Die aktuelle Lage im Sudan ist vor dem Hintergrund der<br />
historischen, politischen, soziokulturellen und ökonomischen Rahmenbedingungen<br />
des Landes zu sehen. In den 45 Jahren seiner Unabhängigkeit hat der<br />
Sudan fast 34 Jahre lang gewalttätige gesellschaftliche Auseinandersetzungen<br />
erlebt, lediglich die Jahre zwischen 1972 und 1983 waren friedlich. Der Konflikt<br />
hat eine immens hohe Anzahl an Todesopfern unter der Zivilbevölkerung gefordert,<br />
zu einem chronischen Ausnahmezustand geführt und die menschlichen,<br />
materiellen und finanziellen Ressourcen des Landes ausgeplündert.<br />
2. Der Konflikt im Sudan<br />
2.1. Hintergrund des Konflikts<br />
Zu keiner Zeit in seiner gesamten Geschichte, weder vor noch nach Erreichen<br />
der Unabhängigkeit, hat der Sudan eine gesellschaftliche und politische Einheit<br />
dargestellt. Die während der britisch-ägyptischen Kolonialzeit im Süden des Landes<br />
praktizierte Politik war durch fundamentale Widersprüche gekennzeichnet, die<br />
den Sudan bis heute belasten. Während des britisch-ägyptischen Kondominiums<br />
gab es im südlichen Sudan zwei grundlegende politische Veränderungen – zum<br />
einen die Zeit der separaten Entwicklung und Verwaltung des Südens, zum<br />
anderen, und daran anschließend, eine Politik der Eingliederung des Südens in<br />
den heutigen Staat Sudan.<br />
a) Eigene Identität des Südsudan<br />
Verantwortlich für die erhebliche Verschlechterung der Lebensbedingungen<br />
und das Blutvergießen im Südsudan sind folgende politische Entscheidungen<br />
und Maßnahmen: