Brücke der Hoffnung Juli 2011 Nr 75 - Arme Dienstmägde Jesu ...
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gegenüber, da wir zu dessen Pfarrei<br />
gehörten.“<br />
Aus diesen Berichten ergibt sich,<br />
dass Katharina Kasper schon früh zu<br />
ihrem neuen Bischof Vertrauen fasst<br />
und ihm ihre Pläne anheim stellt.<br />
Eine Betrachtung <strong>der</strong> beiden<br />
Persönlichkeiten und <strong>der</strong>en Ziele<br />
zeigt darüber hinaus eine erstaunliche<br />
geistliche Übereinstimmung, die<br />
das Wirken bei<strong>der</strong> för<strong>der</strong>t.<br />
Generalvikar<br />
Matthias Höhler<br />
(1913-1920)<br />
1. Bischof Blums Reformbemühungen<br />
Am 26. Januar 1842 wählte das<br />
Limburger Domkapitel den damals<br />
vierunddreißigjährigen Pfarrer Dr.<br />
Peter Joseph Blum zum 3. Bischof<br />
<strong>der</strong> Diözese Limburg. Vorausgegangen<br />
war eine Vakanz des Bischofstuhls<br />
von neunzehn Monaten. Am 2.<br />
Oktober desselben Jahres nahm<br />
Bischof Georg Anton Stahl aus<br />
Würzburg im Dom zu Limburg die<br />
Konsekration Blums vor.<br />
Sekretär des Bischofs ist von 1872<br />
bis 1883 Matthias Höhler. 1876<br />
begleitet er den Bischof in das Asyl<br />
nach Haid in Böhmen. 1883 wird<br />
Höhler Domkapitular, von 1913 bis<br />
1920 ist er Generalvikar des Bistums<br />
Limburg. Anlässlich des hun<strong>der</strong>tsten<br />
Geburtstags Blums schreibt Höhler<br />
die „Geschichte des Bistums<br />
Limburg mit beson<strong>der</strong>er Rücksichtnahme<br />
auf das Leben und Wirken des<br />
dritten Bischofs Peter Josef Blum“.<br />
Darin stellt Höhler auch detailliert<br />
die Reformbemühungen des neuen<br />
Bischofs dar.<br />
Zwei Schwerpunkte dieser Anstrengungen<br />
verdeutlicht Blum am 18.<br />
Dezember 1842 in seinem ersten<br />
Brief an Papst Gregor XVI., nämlich<br />
die Wie<strong>der</strong>belebung <strong>der</strong> Marienfrömmigkeit<br />
und den Empfang des<br />
Bußsakramentes. In dem Schreiben<br />
führt er aus:<br />
„Die Zeit meiner bischöflichen<br />
Amtsführung ist noch zu kurz, als<br />
daß ich vieles zu berichten hätte.<br />
Inzwischen habe ich dahin zu wirken<br />
14<br />
gesucht, daß meine Bistumsangehörigen<br />
an allen Samstagen einer zu<br />
Ehren <strong>der</strong> allerseligsten Jungfrau in<br />
den Kirchen des Bistums abzuhaltenden<br />
Andacht beiwohnen möchten<br />
und vorgeschrieben, daß an den<br />
Vorabenden <strong>der</strong> Sonn- und Feiertage,<br />
und in <strong>der</strong> Frühe dieser Tage<br />
selbst den Gläubigen von seiten <strong>der</strong><br />
Pfarrgeistlichkeit Gelegenheit zum<br />
Empfange des hl. Sakramentes <strong>der</strong><br />
Buße gewährt werde. Auf diese<br />
Weise habe ich mich, das Bistum<br />
Limburg und seine Leitung unter den<br />
Schutz <strong>der</strong> Gottesmutter gestellt,<br />
und ich hoffe, daß sie, die Hülfe <strong>der</strong><br />
Christen, mich durch ihre mächtige<br />
Fürbitte bei ihrem göttlichen Sohne<br />
in allem, was ich zur größeren Ehre<br />
Gottes beginne, unterstützen<br />
werde.“<br />
Die eine dieser Linien zieht <strong>der</strong><br />
Bischof schon im darauf folgenden<br />
Jahr weiter aus. 1843 hebt er in<br />
einem Hirtenbrief „die Notwendigkeit<br />
bzw. den Nutzen einer guten<br />
Generalbeichte“ hervor. Die<br />
Wirkung dieses Hirtenbriefes war<br />
groß. Die Bedeutung <strong>der</strong> Marienfrömmigkeit<br />
unterstreicht er im<br />
nächsten Jahr durch die Gründung<br />
<strong>der</strong> Bru<strong>der</strong>schaft „vom heiligsten<br />
und unbefleckten Herzen Mariä zur<br />
Bekehrung <strong>der</strong> Sün<strong>der</strong>.“<br />
Als 1844 die Diözese Trier zur<br />
Heilig-Rock-Wallfahrt einlädt,<br />
greift Bischof Blum auch diese<br />
Möglichkeit auf, das religiöse Leben<br />
zu för<strong>der</strong>n. Er selbst nimmt an einer<br />
<strong>der</strong> Wallfahrten teil und empfiehlt<br />
auch seinen Gläubigen, zur Verehrung<br />
des hl. Gewandes nach Trier zu<br />
pilgern.<br />
Zwei weitere Möglichkeiten, das<br />
religiöse Leben in seiner Diözese zu<br />
erneuern, sieht Blum in Exerzitien,<br />
vor allem für den Klerus, und in<br />
Volksmissionen.<br />
Zusammenfassend schreibt Matthias<br />
Höhler über Bischof Blum:<br />
„Gott suchen und nur Gott und<br />
nichts als Gott, das war seine<br />
Devise. Seelen für Gott zu gewinnen,<br />
die Sün<strong>der</strong> zu bekehren, die Guten zu<br />
bestärken, den Geist <strong>der</strong> Kirche in<br />
den Herzen seiner Bistumsangehörigen<br />
zu erneuern, das Reich Gottes<br />
unter ihnen wie<strong>der</strong> aufzurichten,<br />
darauf ging sein ganzes Sinnen und<br />
Trachten unablässig hinaus.<br />
(Höhler, a. a. O. Teil 2, S. 188 )