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Rückbau des Kernkraftwerkes Stade - E.ON AG

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25<br />

Dekontamination<br />

Bei radioaktiver Belastung von Komponenten handelt<br />

es sich in den meisten Fällen nur um eine Ober flä chenkontamination.<br />

Um eine Dekontamination zu erleichtern,<br />

wurden bereits beim Bau <strong>des</strong> Kernkraftwerks<br />

die Oberflächen vieler Bauteile mit einem porenfüllen -<br />

den Spezialanstrich versehen. Diese Bauteile kann<br />

man zu meist schon durch gründliches Abwaschen<br />

oder Ab reiben vollständig dekontaminieren. Durch<br />

Risse und Poren ins Material tiefer eingedrungene<br />

Kontamina tion wird mechanisch oder chemisch<br />

entfernt. Folgen de Techniken kommen dabei zum<br />

Einsatz:<br />

_ Stahlkiesstrahlen<br />

_ Hochdruckwasserstrahlen<br />

_ Spülen mit chemischen Lösungen<br />

Zerlegung und Zerkleinerung<br />

Beim <strong>Rückbau</strong> müssen teilweise sehr große Anlagen -<br />

teile zerlegt werden. Für die Arbeiten kommen die im<br />

konventionellen Bereich bewährten Geräte wie große<br />

Sägen, Hydraulikscheren, Schneidbrenner und Blech -<br />

schredder zum Einsatz. Zur Vermeidung von Aerosol -<br />

freisetzungen werden dabei bevorzugt langsam laufende<br />

mechanische Geräte eingesetzt.<br />

Die Geräte werden in verschiedenen Raum berei -<br />

chen in funktioneller Kombination aufgestellt, d.h. die<br />

Bereiche für Zerlegung, Dekontamination und Abfall -<br />

behandlung werden auch in dieser Reihenfolge angeordnet.<br />

Wichtigstes Kriterium bei der Auswahl der<br />

ein zusetzenden Techniken ist es, die radiologische<br />

Be lastung für das Personal zu minimieren. Dazu sollen<br />

bei den Arbeiten Staub und Schmutz vermieden<br />

werden; gegebenenfalls finden Arbeiten in lüftungstechnisch<br />

getrennten Bereichen oder Containern<br />

statt. Die Luft am Arbeitsplatz wird abgesaugt und<br />

über Filteranlagen abgeleitet. So wird sichergestellt,<br />

dass keine Radioaktivität im Kraftwerk verschleppt<br />

wird; gleichzeitig ist der erforderliche Schutz für die<br />

Um gebung gewährleistet.<br />

Nach Möglichkeit werden die Komponenten in<br />

handhabbare Teilstücke zerlegt, die dann in Gitter -<br />

boxen zur weiteren Behandlung transportiert werden<br />

können. Grundsätzlich wird zunächst alles gereinigt.<br />

Anschließend wird mit hochempfindlichen Mess ge -<br />

räten Aktivität oder Kontamination <strong>des</strong> Materials e r-<br />

mittelt. Je nach Messergebnis wird das Material di -<br />

rekt der für die Freigabe notwendigen Entschei dungs -<br />

messung zugeführt oder vorher dekontaminiert.<br />

Das Trockenstrahlverfahren mit Stahlkies ist ein hochwirksames<br />

Dekontaminationsverfahren für zerlegte<br />

Komponenten mit leicht zugänglichen Oberflächen.<br />

Stecknadelkopfgroße Stahlkörner werden mit nahezu<br />

Schallgeschwindigkeit auf das zu reinigende Material<br />

gestrahlt, so dass die Oberfläche regelrecht abgeschmirgelt<br />

wird.<br />

Durch Spülen mit chemischen Lösungen sollen<br />

komplette Teilsysteme vor der Demontage dekontaminiert<br />

werden.<br />

Bei beiden Verfahren können kontaminierte Par -<br />

tikel leicht vom Stahlkies bzw. der chemischen Lösung<br />

isoliert werden. Dadurch entsteht ein Minimum an<br />

radioaktiven Sekundärabfällen. Durch die Dekon ta mi -<br />

nation sinkt außerdem die Strahlenbelastung <strong>des</strong><br />

Kraftwerkspersonals bei den nachfolgenden Arbeits -<br />

schritten. Die Dekontamination wird auf das jeweilige<br />

Entsorgungsziel abgestimmt.

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