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Die Überwindung des Pessimismus Arbeit, Bildung ... - LBS

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Matthias Horx<br />

<strong>Die</strong> <strong>Überwindung</strong> <strong>des</strong> <strong>Pessimismus</strong><br />

<strong>Arbeit</strong>, <strong>Bildung</strong>, Menschenbild in der kommenden Wissens-Ökonomie<br />

Rede anläßlich <strong>des</strong> Festaktes zum 75. Jubiläum der<br />

<strong>LBS</strong> Norddeutsche Lan<strong>des</strong>bausparkasse Berlin – Hannover<br />

Einleitung: <strong>Die</strong> futurophobe Gesellschaft<br />

Meine Frau, die in Irland geboren und in England aufgewachsen ist, sagte neulich beim Frühstück,<br />

als wir gemeinsam per Zeitung und Fernsehen die deutsche Seelen- und Nachrichtenlage studierten:<br />

<strong>Die</strong> Deutschen leben irgendwie in einem Heidiland der Angst.<br />

(The Germans seem to live in a Heidiland of angst).<br />

Nun ist Heidiland bekanntlich in der Schweiz, der Bezugsrahmen falsch, und diese Invektive<br />

natürlich gemein und gefährlich (EngländerInnen sind ja bekanntlich zynische Leute, denen man<br />

aus historischen Gründen nur schwer widersprechen kann). Ich empörte mich also pflichtgemäß,<br />

bemängelte das Klischee, brachte Gegenbeispiele in Stellung:<br />

Ist es nicht zynisch, sich über die berechtigten Ängste von Menschen in der mobilen Welt lustig zu<br />

machen?<br />

Ist es nicht berechtigt, Angst zu haben, in einer Zeit von Terrorismus, Krieg der Kulturen,<br />

Ölpreisschock und Neoliberalismus, <strong>des</strong> zunehmenden Egoismus und <strong>des</strong> Sozialabbaus? HARTZ,<br />

HITLER, HUMBOLDT, wie es in einer Titelzeile einer seriösen Zeitung hieß ???<br />

Aber wie sollen wir das nennen, was uns anscheinend in einer kollektiven Stimmung ergriffen hat?<br />

Charlotte Wiedemann, eine Südostasien-Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung, ist neulich<br />

nach Deutschland zurückgekehrt. Sie hat eine fast poetische Beschreibung unserer kollektiven<br />

Stimmungslage verfasst:<br />

„Ich bin aus dem Leben Richtung Zukunft wieder angekommen in der kleinteiligen Zeit. Jede<br />

Minute wird hier protokolliert und rezensiert, es summt wie im Bienenstock. Unglaublich Vieles<br />

wird gedacht, geschrieben, über Gedachtes berichtet, Geschriebenes verrissen, Verrissenes gelesen.<br />

Zweifellos ist das Gesumme eine Errungenschaft, ist Kultur, Demokratie, Vielstimmigkeit. Aber es<br />

handelt noch von etwas anderem: vom inneren Alter... Zukunft ist in Deutschland eine Bedrohung,<br />

ein schwarzes Loch. Heute, das ist wie ein Felsvorsprung über dem Abgrund. Das Beste liegt hinter<br />

uns - unwiederbringlich.“<br />

Futurophobie könnte man diesen Zustand nennen, zu Düsternis geronnene Zukunftsangst. In einer<br />

Gallup-Umfrage vom Herbst dieses Jahres gaben nur 15 Prozent der Deutschen an, die Zukunft<br />

könne besser werden als die Vergangenheit. 90 Prozent der befragten Chinesen glauben, das dies so<br />

sein wird. 95 Prozent der Vietnamesen.<br />

Wer wird, frage ich Sie, unter dieser Voraussetzung die Zukunft gewinnen?<br />

Matthias Horx, <strong>Die</strong> <strong>Überwindung</strong> <strong>des</strong> <strong>Pessimismus</strong> 1


Folgende Elemente führen zu diesem Syndrom<br />

Erstens: die erlernte Hilflosigkeit stammt aus einer fünzigjährigen Erfahrung der Klage, die immer<br />

zu Subventionen führte. Sie ist antrainiert und als solche eine natürliche Reaktion auf die<br />

Verhältnisse.<br />

Zweitens: die kulturpessimistischen Eliten, die uns seit vielen Jahren begleiten. <strong>Die</strong> Intellektuellen<br />

<strong>des</strong> Schuldvorwurfs. <strong>Die</strong> Zukunftsforscher der Vergangenheit, die mit den dunklen Augenbrauen,<br />

die uns anstarrten und sagten: Es wird übel enden – und ihr seid schuld. „Wir haben unsere Angst<br />

zu erweitern“, schrieb Günther Anders 1957. „Habe keine Angst vor der Angst, habe Mut zur<br />

Angst. Ängstige Deinen Nachbarn wie dich selbst!“<br />

Drittens: die Medien, die in ständiger Überkonkurrenz auf dem Aufmerksamkeitsmarkt ums<br />

Überleben kämpfen. Und was errregte Aufmerksamkeit besser als Angst? Was lässt sich besser in<br />

endlosen Fearshows inszenieren als die Steigerung der Befürchtung in immer neuen Kaskaden<br />

wortreicher Ratlosigkeit? Denken Sie an Sabine Christiansens Talkshow, die die bösartige ‚Zeit‘<br />

einmal als ‚Altherrenblähung am Sonntagabend‘ titulierte.<br />

Viertens die tiefen Traumata der Deutschen Geschichte. Wir haben keine Tradition im Verändern,<br />

umso mehr eine dunkle Geschichte <strong>des</strong> gewaltsamen Verändert-Werdens. Unsere Idealismen – oder<br />

vielmehr die unsere Väter und Großväter – sind missbraucht worden.<br />

Fünftens mangelt es uns an dem, was Menschen brauchen, um sich bewegen und wandeln zu<br />

können. Einem kohärenten, stimmigen Zukunftsbild. Einer Vision einer zukünftigen Gesellschaft.<br />

Bevor wir jetzt ganz Deutschland via Trinkwasser unter solide Antidepressiva setzen – manche<br />

Pharmafirmen werden sicher davon träumen - können wir vielleicht eine Verbesserung <strong>des</strong><br />

Patienten bewirken, indem wir uns offensiv mit Wandel beschäftigen. Mit den Megatrends, die<br />

unsere Welt in großen historischen Zyklen nicht nur zum Schlechteren verändern.<br />

Megatrends müssen in der Logik der Zukunftsforschung min<strong>des</strong>tens drei Bedingungen erfüllen:<br />

Sie müssen eine Halbwertzeit von min<strong>des</strong>tens 25 Jahren, also epochalen Charakter haben.<br />

Sie müssen „ubiquitär“ sein, lateinisch für „überall vorkommend“. Das heißt: Man muss ihre<br />

Wirkungen in allen menschlichen Bereichen, vom Konsum über die Politik bis ins Private spüren.<br />

Sie müssen im Kern globalen Charakter haben. Auch wenn sie nicht überall auf unserem Planeten<br />

bereits in voller Blüte stehen.<br />

Megatrend Globalisierung<br />

<strong>Die</strong> Menschheit ist vor 100.000 Jahren in Afrika aufgebrochen, um den Planeten zu erwandern.<br />

Kolumbus, Vasco da Gama –waren das nicht alles Globalisierer? Unstrittig ist jedoch, dass dieser<br />

Prozess erst seit dem weltweiten Flugverkehr und der Entwicklung von Echtzeit-Märkten durch<br />

Computernetze seine volle Dynamik entfaltete.<br />

Globalisierung verändert alles:<br />

Unsere Produktionsweisen, die sich nun in neuen <strong>Arbeit</strong>steilungen quer über den Planeten<br />

organisieren.<br />

Matthias Horx, <strong>Die</strong> <strong>Überwindung</strong> <strong>des</strong> <strong>Pessimismus</strong> 2


<strong>Die</strong> Art und Weise, wie wir Politik im Nationalstaat gestalten oder eben nicht mehr alleinig<br />

gestalten können.<br />

Globalisierung bringt uns – das ist ihre Habenseite – aber auch jenen Reichtum, jene Vielfalt , in der<br />

Kultur wirklich spannend, weltumspannend wird. Wollen wir wirklich wieder nur Bratwurst und<br />

Blasmusik? Nun essen wir genüsslich Thailändische Lukullitäten und trinken chilenischen Wein,<br />

während wir in typisch deutscher Manier über die Globalisierungsfalle lamentieren .<br />

Während die Menschen in der Zivilisation fortschreiten, und kleine Stämme in größere Einheiten<br />

verschmelzen, sagt ihnen die Vernunft, dass sie ihre sozialen Instinkte und Sympathien auf alle<br />

Menschen ausdehnen sollten, selbst wenn sie persönlich nicht mit ihnen bekannt sind.<br />

Von wem stammt dieses Zitat? Es stammt ausgerechnet vom Entdecker <strong>des</strong> knallharten Prinzips<br />

Auslese und Anpassung. Von Charles Darwin. Survival of the Fittest – das heißt eben nicht Sieg der<br />

Stärksten, Mächtigsten. Wer fit ist im Globalen Zeitalter, kann zwischen dem Verschiedenen<br />

vermitteln. Er übt sich in Moderation von Vielfalt – das ist in der globalen Ära eine wichtige<br />

Ressource von Wachstum und Kraft.<br />

Glokalisierung: Lokal plus Global = GLOKAL<br />

Muss Globalisierung zu einem kulturellen Einheitsbrei führen, in dem wir von Shanghai bis zum<br />

Nordkap immer in derselben Boutique einkaufen? Wir glauben, dass Globalisierung sich zur<br />

Glokalisierung weiter entwickelt – Lokal plus Global gleich GLOKAL!<br />

In der Sprachbildung könnte Glokalisierung darin bestehen, dass wir Dialekt und Englisch sprechen<br />

– und auf das Hochdeutsch verzichten.<br />

Im neuen Europa werden die Regionen die entscheidende Rolle spielen, nicht mehr die alten<br />

Nationalstaaten <strong>des</strong> Industriezeitalters. . 1<br />

In der Konsumkultur hat sich gezeigt, dass reine Weltprodukte gescheitert sind. Das Weltauto von<br />

Ford war ein Flop. Deshalb experimentiert McDonalds mit regionaler Küche, bringt Dönerburger<br />

oder Marillenknödel. Coca Cola stößt, als Monoprodukt auf kulturelle Grenzen. In Rußland wird<br />

Coca Cola die Fähigkeit zugesprochen, Falten zu glätten. In Haiti wird Coke in Voodoo-<br />

Zeremonien eingesetzt, um Tote wieder zum Leben zu erwecken. <strong>Die</strong> taiwanesische Übersetzung<br />

<strong>des</strong> Pepsi-Slogans „Come alive with the Pepsi-Generation” lautet „Pepsi erweckt ihre Vorfahren<br />

wieder zum Leben”. i<br />

In Österreich geht man bei niedrigem Blutdruck zum Arzt, Engländer halten das für Humbug. Das<br />

berühmteste Beispiel globalisierter Trivialkultur, Dallas, zeigt, wie radikal verschieden Rezeptionen<br />

sein können. Algerier finden in „Dallas“ die Bestätigung der Bedeutung der Großfamilie. <strong>Die</strong><br />

immigrierten Russen sahen Dallas mit Verachtung über die mangelnde Familien-Kultur der<br />

1 Das Markforschungsinstitut INRA in einer Studie 1998: Ein heimatgeschichtlicher Rückblick über die letzten 10<br />

Jahre scheint einen Trend weg vom Nationalen, vom Bun<strong>des</strong>staatlichen, hin zur kleinen Heimat der Region zu<br />

belegen. 41 Prozent der Deutschen assoziieren mit Heimat das Dorf oder die Stadt, vor zehn Jahren waren es erst 25<br />

Prozent, 23 Prozent geben die Region an, früher 18%.<br />

Matthias Horx, <strong>Die</strong> <strong>Überwindung</strong> <strong>des</strong> <strong>Pessimismus</strong> 3


Amerikaner. <strong>Die</strong> Deutschen empfanden gleichzeitig tiefe Verbundenheit mit Miss Ellie, die als<br />

tugendhafte Mutter den Umtrieben ihres Sohnes Grenzen setzt. <strong>Die</strong> Japaner langweilten sich nur,<br />

und Dallas musste nach 6 Monaten abgesetzt werden.<br />

Megatrend Asien<br />

Ein typischer Megatrend, denn er verfügt über beide Dimensionen – sowohl die kulturelle wie die<br />

ökonomische. China wird spätestens im Jahre 2030 die größte Wirtschaftsmacht der Erde sein. In<br />

Indien gibt es im Jahre 2010 150 Millionen Mittelstandshaushalte mit Fernsehern, Kühlschränken<br />

und Couchgarnituren.<br />

Welche Einflüsse hat unsere Alltagskultur in den letzten Jahren adaptiert? Pokemon und Mangas<br />

bei den Kindern. Zen-Architektur, asiatisches Essen. An jedem zweiten Neubau hängt heute der<br />

Name <strong>des</strong> Feng-Shui-Beraters. Der kulturelle Wind hat sich längst gedreht. Er weht nicht mehr aus<br />

Westen, sondern aus OSTEN!<br />

Und das gilt nicht zuletzt für die Medizin, die ja nun Ayurveda, Akupunktur und chinesische<br />

Heilkunde in großem Ausmaß importiert!<br />

Der Megatrend Frauen<br />

<strong>Die</strong> Kraft dieses Megatrends beruht nicht auf emanzipatorischen Gerüchten oder Meinungen.<br />

Sondern auf einer knallharten Umverteilung. Umverteilt wird, weitgehend unbemerkt von den<br />

Männern, die Kernressource der kommenden Ökonomie: <strong>Die</strong> <strong>Bildung</strong>.<br />

Der einflussreiche Neurologe Möbius schrieb in Berlin 1902, die Frau sei aufgrund ihrer geringen<br />

Hirnmasse zu geistiger Leistung nicht in der Lage. Am 16. Mai 1904 erließ der württembergische<br />

König als einer der ersten ein Dekret, nach der Frauen sich an der Universität überhaupt<br />

immatrikulieren konnten. 1910 betrug der Frauenanteil an den deutschen Universitäten 3 Prozent.<br />

Vor allem in den letzten 30 Jahren hat sich in fast allen OECD-Ländern eine atemberaubende<br />

weibliche <strong>Bildung</strong>srevolution entwickelt. Der Anteil der Abiturientinnen stieg auf heute etwa 55<br />

Prozent aller Abitur-Klassen. In derselben Zeit stieg der Anteil der weiblichen Studierenden von 19<br />

auf 48 Prozent, wobei in den Jahren 2000 bis 2002 die Anzahl der weiblichen Studienanfängerinnen<br />

die der männlichen zum ersten Mal überstieg.<br />

In fast allen spätindustriellen Ländern und in vielen Schwellenländern gilt seit etwa dem Jahr 2000:<br />

<strong>Die</strong> Mädels sind schlauer und gebildeter als die Jungs! Glauben wir wirklich, dass das ohne<br />

Konsequenzen bleiben wird? Hinter jedem erfolgreichen Manne steht eine Frau, die ihm den<br />

Rücken freihält. So einfach, meine Herren, wird es nicht mehr werden. In der Gesellschaft der<br />

Zukunft werden Frauen und Männer sich ganz anders vermitteln und verhandeln müssen.<br />

Beide haben nun Lust und Anspruch auf ein Berufsleben. Beide kämpfen mit dem Problem der<br />

Work-Life-Balance, der Balance zwischen der Karriere und der Familie.<br />

Das ist anstrengend. Das ist schwierig. Das können wir vielleicht – noch - auf unsere Kinder<br />

abschieben. Aber es ist auch spannend! Und die Alternative dazu ist letzten<strong>des</strong> eine zynische<br />

emotionale Haltung gegenüber dem anderen Geschlecht, die inzwischen sehr sehr verbreitet ist.<br />

Männer gehen wieder Saufen und zum Fußballspielen, Frauen ziehen sich in ihre Frauennetzwerke<br />

Matthias Horx, <strong>Die</strong> <strong>Überwindung</strong> <strong>des</strong> <strong>Pessimismus</strong> 4


zurück. Man verkehrt miteinander über Anwälte oder aus der sicheren Distanz der Single-Haushalte<br />

heraus.<br />

Irgendwann führt das dann zu einer Haltung <strong>des</strong> pseudofeministischen Rassismus, wie sie sich in<br />

einer Titelgeschichte <strong>des</strong> SPIEGEL im letzten Jahr offenbart. Dort hieß es:<br />

Eine Krankheit namens Mann – Als Fötus sind sie empfindlicher, in der Schule scheitern sie,<br />

häufiger sie neigen zu Gewalt und Kriminalität, und sie sterben früher: Sind Männer die<br />

Mängelwesen der Natur? Nun offenbaren auch noch die Biologen: Das Y-Chromosom ist ein<br />

Krüppel, der Mann dem Untergang geweiht (in 200.000 Jahren).<br />

<strong>Die</strong> Silberne Revolution<br />

Nein, ich möchte nicht von Vergreisung, Rentenkatastrophe, Krieg der Generationen sprechen. Ich<br />

möchte nicht jenen Ton anschlagen, den Frank Schirrmacher, FAZ, in seinem Buch ‚Das<br />

Methusalem Komplott‘ wählt, obwohl er auf etwas Richtiges hinweist:<br />

...Unsere Gesellschaft wird die Alterung als einen Schock erleben, der mit dem der Weltkriege<br />

vergleichbar ist. ... <strong>Die</strong> Menschheit altert in unvorstellbarem Ausmaß. Wir müssen das Problem<br />

unseres Alterns lösen, um das Problem der Welt zu lösen. <strong>Die</strong> große Mobilmachung hat begonnen.<br />

Am Horizont baut sich eine erbitterte Streitmacht gegen die Alten auf... Das Euthanasische Zeitalter<br />

beginnt...<br />

Das ist die Sprache <strong>des</strong> Krieges. <strong>Die</strong> Sprache der Welt-Erlösung. Der Mobilmachung gegen einen<br />

imaginären Feind, den wir auf diese Weise vielleicht erst aufbauen.<br />

Vielleicht sollten wir die Fragen anders stellen:<br />

Wer sagt denn, wie alt eine Gesellschaft sein kann, darf, muss?<br />

Muss eine jugendliche Kultur immer frisch, lebendig, klug agieren – man denke an die islamischen<br />

Länder!<br />

Sind ältere Herrschaften in der Politik von Übel – man denke an Adenauer, Churchill...<br />

Sind Ältere immer unkreativ, reaktionär, lustfeindlich – Wie war das mit Picasso? (Immendorf ist<br />

immerhin auch schon 64)...<br />

Hippokrates von Kos, der Begründer der Medizin, wurde 56 Jahre alt und war der Überzeugung,<br />

dass mit 42 Jahren „die Lebenssäfte aus den Menschen wichen“. <strong>Die</strong> durchschnittliche<br />

Lebenserwartung Europas lag vor 100 Jahren bei 43 Jahren, sie wird im Lauf <strong>des</strong> 21. Jahrhunderts<br />

auf 82 Jahre im Jahre 2020 und 85 bis 90 Jahre im Jahre 2050 steigen. In allen Ländern der Erde,<br />

mit Ausnahme einiger GUS-Länder und der Bürgerkriegsgebiete Afrikas, erweitert sich die<br />

menschliche Lebensspanne im statistischen Durchschnitt um 6 bis 7 Wochen pro Jahr!<br />

Wir alle haben sofort die Bilder <strong>des</strong> Siechtums im Kopf, die unsere visuellen Medien prägen:<br />

Menschen am Stock, Hilfsbedürftig, allein. Palliativmedizin fällt uns ein. Aber wer dauerhaft<br />

bettlägerig wird, hat noch eine mittlere Lebensdauer von sechs Monaten – alt werden können wir<br />

nur in Bewegung.<br />

<strong>Die</strong>s erfordert in der Tat eine Entscheidung. Eine alternde Gesellschaft braucht in weitesten Sinne<br />

eine Mobilisierung. Und eben nicht nur bei den Älteren!<br />

Matthias Horx, <strong>Die</strong> <strong>Überwindung</strong> <strong>des</strong> <strong>Pessimismus</strong> 5


Sie braucht andere <strong>Arbeit</strong>sbilder, in der wir die industrielle Betrachtensweise vom „Alten Eisen“ in<br />

Rente gehen lassen! Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr – das heißt nur, dass<br />

Hänschen keinen blassen Schimmer hat! In Island arbeiten die Menschen im Schnitt bis 67 1/2<br />

Jahre, 90 Prozent aller Männer zwischen 56 und 65 sind berufstätig – in Deutschland gerade einmal<br />

35 Prozent. Müssen alle Isländer bis ins hohe Alter Fronarbeit leisten? Nein, es heißt, dass<br />

Erwerbsarbeit in der Wissensökonomie Teil unserer Selbstverwirklichung bis ins hohe Alter sein<br />

kann. Wenn wir sie richtig organisieren.<br />

Sie braucht andere Körperbilder. <strong>Die</strong> Frage, ob wir aktiv und gesund altern oder siech und krank,<br />

wird nicht mit 60 entschieden, sondern mit 40. Oder eigentlich schon mit 20! Oder noch früher !<br />

1990 waren 1.7 Millionen Menschen in Deutschland Mitglieder in Fitness-Studios. Im Jahre 2003<br />

waren es fünf Millionen. 1990 betrieben etwa 1 Million Deutsche den Laufsport. Heute sind es über<br />

10 Millionen.<br />

Wir brauchen vor allem andere biographische Bilder. Simone de Beauvoir schrieb im Jahr 1970<br />

prophetisch:<br />

In der idealen Gesellschaft würde, so kann man hoffen, das Alter gar nicht mehr existieren. Der<br />

Mensch würde, wie es bei manchen Privilegierten vorkommt, nur unauffällig geschwächt, aber<br />

nicht offenkundig vermindert; er stürbe irgendwann an einer Krankheit, ohne eine Herabwürdigung<br />

erfahren zu haben. Das letzte Lebensalter entspräche dann einer Existenzphase, die sich von Jugend<br />

und Erwachsensein unterscheidet, aber ihr eigenes Gleichgewicht und ihre eigene Hoffnung besitzt.<br />

Wir sind noch weit von dieser Utopie entfernt. Aber wir sind ihr ein kräftiges Stück näher<br />

gekommen. Je älter man wird, <strong>des</strong>to ähnlicher wird man sich selbst, sagte einmal Maurice<br />

Chevalier. Radikaler könnte man formulieren: Nur wer wirklich Alt wird, hat die Chance, sich<br />

wirklich kennen zu lernen.<br />

Kindererziehung zum Beispiel wird in verlängerten Lebenshorizonten von einer Lebensaufgabe zu<br />

einer - womöglich erfüllteren – Phase <strong>des</strong> Lebens. Wir lernen, Kinder auch wieder loszulassen.<br />

Beruflicher Wechsel, Multi-Karrieren, auch die Erfahrung mehrerer Wohnorte und (sagen wir es<br />

offen!): Partnerschaften – all das lässt sich – mit all den Korrekturen und Selbsthinterfragungen, die<br />

damit verbunden sind - sinnvoll nur in langen Lebensspannen verwirklichen.<br />

Das, meine Damen und Herren, ist einer der faszinierendsten zivilisatorischsten Prozesse unserer<br />

Zeit. Der Horizont <strong>des</strong> Lebens weitet sich. <strong>Die</strong> Langlebigkeits-Gesellschaft wäre, kulturell<br />

adaptiert, eine Kultur der Achtsamkeit, in der wir reife Individualität, Selbstentwicklung, vielleicht<br />

sogar Weisheit als Lebensziel in einer ganz anderen Weise leben könnten als in der alten,<br />

kurzlebigeren Industriekultur.<br />

Wie kann die Bau- und Finanzierungsbranche auf diese Phänomene reagieren? Denn das ist ja über<br />

weite Strecken ein gesellschaftliches Paradox!<br />

Wir sind in der Spannung zwischen einer zunehmnden Mobilisierung unseres Lebens, für die wir<br />

andere Sozialtechniken benötigen.<br />

Navigieren. Auch gegen den Wind kreuzen.<br />

Scheitern Lernen. Schöner Scheitern.<br />

Matthias Horx, <strong>Die</strong> <strong>Überwindung</strong> <strong>des</strong> <strong>Pessimismus</strong> 6


Dem steht das Hausbauen als eine Sehnsucht nach Cocooning, nach Geborgenheit, Sesshaftigkeit,<br />

Bleiben gegenüber. Aber mit diesem Niederlassen in die eigene Höhle ist auch Immobilität<br />

verbunden.<br />

Wie kann man diese Widersprüche auflösen?<br />

Nein, nicht so sehr, indem man hochspezialisierte Bauformen anbietet, Häuser für ausgefuchste<br />

Individualisten. Denn der nächste Individualist wird den Boden aus kenianischer Zeder, den der<br />

Vorkäufer so schick fand, plötzlich als geschmacklos empfinden. Und ihn wieder herausreissen.<br />

Offene „beschreibbare“ Architekturen, ein reichhaltiges Angebot in allen Wohngrössen und<br />

Formen, und vor allem: Preiswertere Bauformen, die nicht ein Lebensvermögen in eine Immobilie<br />

fixieren, die dann niemals wieder verlassen werden können.<br />

Bunkerbau gehört der Vergangenheit an. Und ebenfalls Bunker-Finanzierung: Konvergenz bei<br />

Finanzierungen ist angesagt! Warum kann man eine Baufinanzierung nicht in eine Rente<br />

umwandeln? Und umgekehrt. <strong>Die</strong> Herausforderung für die Finanzierungsbranche ist es, die<br />

Flexibilisierung der Lebenslagen nachzuvollziehen, in Produkten abzubilden, in anderen<br />

Menschenbildern zu begründen, in denen der Einzelne ein Portfolio hat, ein Talent, ein<br />

Humankapital. Und eben kein festes Gehalt mehr.<br />

Menschen in der Modernen Gesellschaft haben eine grosse Ambivalenz gegenüber ihren<br />

Lebensentscheidungen. So flüchten viele Städter aufs Land. Dort aber fühlen sie sich irgendwann<br />

gelangweilt, isoliert. Wir sehnen uns, gerade wenn wir älter werden, nach dem Urbanen, den<br />

kulturellen <strong>Die</strong>nstleistungen, Wir wollen soziale Dichte. Aber bieten uns das die deutschen Städte?<br />

Können wir nicht weiterkommen in einem neuen Begriff von Urbanität, der Individualität und<br />

Vernetzung verbindet, Kultur mit Lebensqualität verbindet?<br />

<strong>Die</strong> Vision der Wissensgesellschaft<br />

Setzen wir nun die Teile <strong>des</strong> Puzzles neu zusammen. Fünf Elemente sind die Bedingungen einer<br />

Ökonomie <strong>des</strong> Wissens:<br />

1.<br />

Ein ständiger dynamischer Wissens- und Kompetenzzuwachs der gesamten Bevölkerung. Auch der<br />

unteren Schichten.<br />

In Neuseeland haben 64% der Jüngeren einen Hochschulabschluß! In Finnland nahezu 90 Prozent<br />

der Jüngeren ein Abitur! Jetzt kann man sagen, dass dies alles zweitklassige Studien sind. In der Tat<br />

wird man in Neuseeland wenige philosophierende Taxifahrer finden, die mit 31 von der Alma<br />

Mater direkt in die partielle <strong>Arbeit</strong>slosigkeit abdriften. Hochschulabsolventen sind mit 24 Jahren<br />

meistens im Beruf und gehen dann mit 40 wieder auf eine Hochschule. <strong>Die</strong>ser dynamische<br />

<strong>Bildung</strong>sbegriff hat sich in den meisten postindustriellen Ländern durchgesetzt. Kanada hat 50%,<br />

die USA fast ebensoviel, Irland, Japan und Finnland knapp unter 50% Hochschulabsolventen. In<br />

Südkorea, Taiwan, Singapur, ist der <strong>Bildung</strong>sgrad der Bevölkerung heute breiter und höher als in<br />

Zentraleuropa. Indien bildet trotz bildungsfeindlichem Kastensystem jährlich 100.000<br />

Programmierer aus – 25 Prozent der Unternehmen im Silicon Valley gehören heute indischen<br />

Unternehmern.<br />

Matthias Horx, <strong>Die</strong> <strong>Überwindung</strong> <strong>des</strong> <strong>Pessimismus</strong> 7


Noch immer wird in unseren Schulen und Universitäten im Grunde industrielles Fertigungs-Lernen<br />

praktiziert: Ein Lehrer, ein Stoff, dreißig Schüler, eine frontale Lern-Situation mit wachsenden<br />

Motorik- und Disziplin-Schwierigkeiten. Dabei geht es um ganz andere soft scills: Um<br />

Selbstwissen, Selbstlernen. <strong>Die</strong> Fähigkeit zum Eigenen, zur Kooperation und Kommunikation.<br />

2.<br />

Ständige Weiterentwicklung von <strong>Die</strong>nstleistungsressourcen. Das Zentrum der Wertschöpfung<br />

verlagert sich dabei von einfachen Services in immer komplexere <strong>Die</strong>nstleistungen, von Urlaub zu<br />

Wellness, von Produzieren zum Providen, vom <strong>Die</strong>nen zum Coachen. Produktion wird nicht<br />

abgeschaftt, sondern verdienstleistet. Und gerade im Wohnen ist diese Frage entscheidend:<br />

Servicewohnen ist, in der unruhigen und anstrengenden <strong>Arbeit</strong>s- und Lebenswelt, in der Männer<br />

und Frauen arbeiten, die entscheidende Entwicklung.<br />

3.<br />

Eine kontinuierlich steigende Produktivität in allen Sektoren der Wirtschaft. Eine Produktivitätssteigerung<br />

von 2,5 Prozent pro Jahre, die die US-Wirtschaft über längere Strecken realisiert (und<br />

von der wir in Zentraleuropa weit entfernt sind) verdoppelt den Wohlstand alle 24 Jahre. Bei 1,4<br />

Prozent dauert dieser Prozess 50 Jahre.<br />

4.<br />

Aktivierende Sozialsysteme und, dahinterliegend, ein Gesellschaftskontrakt, in dem nicht mehr der<br />

Staat alle menschlichen Verhältnisse dominiert. Nein, nicht Rückzug <strong>des</strong> Staates ist hier gemeint,<br />

sondern seine intelligente Neupositionierung.<br />

5.<br />

Ein neues Menschenbild <strong>des</strong> „Empowerment“. <strong>Die</strong>ses Menschenbild geht von der Annahme aus,<br />

dass nicht nur eine kleine Elite von Menschen zu Selbst- und Eigenständigkeit fähig ist. Dass nicht<br />

nur (lebenslange) Sicherheiten, sondern auch Freiheiten, Aufbrüche, Wachstums- und Emanzipationsprozesse<br />

in unseren Lebensplänen eine wichtige Rolle spielen.<br />

Wer genau hinschaut, sieht, das diese Elemente auf verblüffende Weise ineinander greifen. Er<br />

versteht aber auch, weshalb eine derart heillose Verwirrung in der politischen Debatte herrscht. Das<br />

Projekt der Wissensökonomie ist keine Frage von Links oder Rechts. Für einige dieser Elemente<br />

brauchen wir starke Interventionen <strong>des</strong> Staates. Andere lassen sich nur auf einer kulturellen Ebene<br />

lösen. Wieder andere kombinieren gesellschaftliche und staatliche Elemente. Wie immer in der<br />

Evolution geht es um geschickte Re-Kombination. Um höhere Intelligenz unserer Systeme.<br />

Lohnte es sich nicht, für ein solches Gesellschaftsmodell einzutreten und sich zu engagieren?<br />

Irgendwann habe ich dann verstanden, was meine Frau in ihrem gediegenen englischen Zynismus<br />

meinte. Heidiland der Angst, das meint, dass wir Ängste in falscher Weise professionalisieren, sie<br />

Ideologisieren, Kultivieren, Inszenieren.<br />

Heidiland der Angst heißt aber auch, dass wir aufhören können, das Spiel mitzuspielen. Wir können<br />

aus dem Schlangestehen an der Kasse der Angst-Lobbyisten aussteigen. Und sei es mit Humor und<br />

Ironie!<br />

Matthias Horx, <strong>Die</strong> <strong>Überwindung</strong> <strong>des</strong> <strong>Pessimismus</strong> 8


The Pessimist is the man who believes things couldn´t possibly be worse.<br />

To which the optimist replies: Oh Yes, they could!<br />

Sagte Vladimir Bukovsky.<br />

Nehmen wir also Abschied vom Alm-Öhi, der ganz sicher zu wissen glaubt, dass früher alles immer<br />

besser war. Sagen wir Frau Rottensteiner Adieu, mit ihrem stechenden Blick der Strafung für je<strong>des</strong><br />

kleine Vergnügen. Verabschieden wir uns auch vom Ziegenpeter mit seinem hektischen<br />

Naturgehabe und seinem linkischen Betroffenheitsgetue.<br />

Wir befinden uns nicht in einer Endzeit, sondern in einem Übergang. <strong>Die</strong> Wissensgesellschaft, die<br />

nun als faszinieren<strong>des</strong> Versprechen vor uns liegt, ist die nächste Stufe <strong>des</strong> zivilisatorischen<br />

Abenteuers, die nach der tribalen, der agrarischen, der industriellen Welt auf uns wartet.<br />

Lassen Sie mich mit der Parabel von den Kühen schließen, die uns den Weg in die Zukunft<br />

der Ökonomie weisen.<br />

Pur kapitalistische Ökonomie:<br />

Sie besitzen zwei Kühe. Sie verkaufen eine und kaufen eine Bullen, um eine Herde zu züchten.<br />

Christdemokratische Ökonomie:<br />

Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Sie behalten eine und schenken ihrem armen<br />

Nachbarn die andere. Danach bereuen Sie es.<br />

Sozialdemokratische Ökonomie:<br />

Sie besitzen zwei Kühe. Sie wählen Leute in die Regierung, die ihre Kühe besteuern. Das zwingt<br />

sie, eine Kuh zu verkaufen, um die Steuern bezahlen zu können. <strong>Die</strong> Leute, die Sie gewählt haben,<br />

nehmen dieses Geld, kaufen eine Kuh und geben diese Ihrem Nachbarn. Sie fühlen sich<br />

rechtschaffen. Udo Lindenberg singt für Sie.<br />

EU Ökonomie:<br />

Sie besitzen zwei Kühe. <strong>Die</strong> EU nimmt Ihnen beide ab, tötet eine, melkt die andere, bezahlt Ihnen<br />

eine Entschädigung aus dem Verkaufserlös der Milch und schüttet diese dann in die Nordsee.<br />

(Das Geld, welches die OECD-Staaten für Agrarsubventionen ausgeben, würde ausreichen, um<br />

allen 56 Millionen Kühe, die in diesen Ländern leben, einen Erster-Klasse-Flug rund um die Welt<br />

zu spendieren. Je<strong>des</strong> Rindvieh würde sogar noch zirka 1000 US-Dollar übrig behalten, um sich in<br />

den Duty Free Shops etwas Nettes zu kaufen (ganz abgesehen von den Bonusmeilen).<br />

(Rechenexempel <strong>des</strong> neuseeländischen Wissenschaftler Ronnie Horesch in der libertären Zeitschrift<br />

"eigentümlich frei")<br />

Französische Ökonomie:<br />

Sie besitzen zwei Kühe. Sie streiken, weil Sie drei Kühe haben wollen. Sie gehen Mittagessen. Das<br />

Leben ist schön.<br />

Amerikanische Ökonomie:<br />

Sie besitzen zwei Kühe. Sie verkaufen eine und leasen sie zurück. Sie gründen eine<br />

Aktiengesellschaft. Sie zwingen beide Kühe, das Vierfache an Milch zu geben. Sie wundern sich,<br />

Matthias Horx, <strong>Die</strong> <strong>Überwindung</strong> <strong>des</strong> <strong>Pessimismus</strong> 9


als eine tot umfällt. Sie geben eine Presseerklärung heraus, in der Sie erklären, Sie hätten Ihre<br />

Kosten um 50 Prozent gesenkt. Ihre Aktien steigen.<br />

Schweizer Ökonomie:<br />

Sie verfügen über 5000 Kühe, von denen Ihnen aber keine einzige gehört. Sie betreuen die Tiere für<br />

andere. Wenn die Kühe Milch geben, erzählen sie es niemandem.<br />

New Economy:<br />

Sie verkaufen superturbogeile Melkmaschinen. Und nehmen dafür die letzte Kuh in Zahlung.<br />

Next Economy:<br />

Sie lassen die Kühe frei grasen und geben jeder eine e-mail-Nummer. Sie spielen ihnen Lounge-<br />

Musik vor und massieren sie nachts bei Mondschein. Ihren Kunden verkaufen Sie über das Internet<br />

Aktien mit dem Titel „Watch your happy cow growing!“. Als Dank geben die Kühe keine Milch<br />

mehr, sondern Cappucino Milk Shakes. Und pures Carpaccio!<br />

i <strong>Die</strong> Ethnologinnen Joana Breidenbach und Ina Zukrigl i haben in ihrer Studie „Tanz der Kulturen” viele dieser Beispiele<br />

gesammelt.<br />

Matthias Horx, <strong>Die</strong> <strong>Überwindung</strong> <strong>des</strong> <strong>Pessimismus</strong> 10

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