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Studie Spice Smoke Sence Co - Bundesministerium für Gesundheit

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eichten zurückzuführen, bei denen vier von fünf aktuell arbeitslos sind – die Quote innerhalb<br />

dieser Gruppe wiederum deckt sich mit entsprechenden Werten aus Untersuchungen zur<br />

„offenen Drogenszene“, bei denen häufig Arbeitslosenquoten von rund 80% zu beobachten<br />

sind (vgl. Müller et al. 2009).<br />

In Textbox 1 sind kurze, v.a. Drogen bezogene Biografien bzw. Beschreibungen der 25<br />

Interviewten enthalten, die zumindest einen groben Eindruck bezüglich der einzelnen Personen<br />

vermitteln sollen. Gerade bei später im Text eingefügten Zitaten der einzelnen Befragten<br />

kann es <strong>für</strong> den/die Leser(in) von Interesse sein, die jeweilige Kurzbeschreibung als zusätzliche<br />

Information heranzuziehen. Bei Durchsicht der Kurzbiografien dürfte die Unterschiedlichkeit<br />

der Lebensläufe, der Drogenerfahrungen und des jeweiligen Bezugs zu Räuchermischungen<br />

deutlich werden.<br />

Textbox 1: Kurzbiografien/ Beschreibungen der 25 interviewten Konsument(inn)en<br />

Franz, 30 Jahre, ist derzeit arbeitslos. Mit etwa 13 Jahren die ersten Erfahrungen mit psychoaktiven<br />

Substanzen: Alkohol und Tabak. Mit 16 Jahren der erste Cannabiskonsum, seither weitgehend<br />

gleichbleibendes Konsumverhalten bei Cannabis. Gelegentlicher ‚Partydrogen’-Konsum. Verlor etwas<br />

mehr als ein Jahr vor dem Interview seinen Führerschein; während der daraus resultierenden<br />

Cannabis-Abstinenzphase begann er, regelmäßig <strong>Spice</strong>-Produkte zu konsumieren.<br />

Björn Bork, 32 Jahre, multipler Drogenkonsument aus Überzeugung, berufstätig. Seine ersten Rauscherfahrungen<br />

hat er mit 14 oder 15 Jahren mit Alkohol gesammelt. Mit 17 dann Kokain als erste<br />

illegale Substanz. Kurz darauf erster Cannabiskonsum. Seither regelmäßiger Gebrauch bis zu einem<br />

Krankenhaus-Aufenthalt aufgrund einer Krankheit. Verlor aufgrund von Drogenkonsum seinen Führerschein,<br />

den er bis heute nicht wieder zurück hat. Begann einen regelmäßigen <strong>Spice</strong>-Konsum im<br />

Freundeskreis.<br />

Sven, 25, begann früh mit dem Konsum chemischer Drogen. Mit 14 Jahren das erste Mal LSD und<br />

Ecstasy, Cannabis folgte mit 16 oder 17. Nachdem er anderthalb Jahre drogenfrei gelebt hatte, beginnt<br />

er, aushilfsweise in einem Headshop zu arbeiten. Obwohl er nie regelmäßig Cannabis konsumierte,<br />

beginnt er in der Folge, mehrmals wöchentlich <strong>Spice</strong>-Produkte zu rauchen. Sven ist von seiner<br />

Expertise überzeugt und hat die jüngsten Entwicklungen bzgl. Räuchermischungen angeblich<br />

"schon lange kommen sehen".<br />

Deep Blue ist 42 und hat umfangreiche Erfahrungen im Konsum legaler und illegaler Drogen (insbesondere<br />

im Party-Kontext). Begann mit dem <strong>Spice</strong>-Konsum, um insbesondere auf Festivals sorglos<br />

cannabis-artige Produkte zu konsumieren, ohne seinen Führerschein zu riskieren. Aktuell befindet er<br />

sich in einer Phase reduzierten Konsums. Die Nachricht über die Beimischung synthetischer Substanzen<br />

in <strong>Spice</strong> hält er <strong>für</strong> eine Verschwörung des Staates, um die Droge verbieten zu können.<br />

Mario ist 30 Jahre alt, begann frühzeitig mit dem Cannabiskonsum und wurde bereits im Jugendalter<br />

opiatabhängig. Er nimmt seit 6 Jahren am Methadonprogramm teil. Als seine Freundin schwanger<br />

wurde, verabschiedeten sich beide aus der offenen Drogenszene. Beide hatten bis dahin in einer<br />

Drogenhilfseinrichtung gelebt. Er konsumiert weiterhin Cannabis und hatte eine Zeitlang im Bekanntenkreis<br />

zusätzlich auch <strong>Spice</strong> geraucht. Aktuell ist Mario berufstätig.<br />

Peter, 33 Jahre, wuchs in einem Kinderheim auf. Seine ersten Cannabiserfahrungen machte er mit<br />

13/14, geriet frühzeitig in die ‚offene Drogenszene’ und konsumierte dabei vor allem Heroin und Kodein.<br />

Nach einer Therapie kam er zur Nachsorge wieder Frankfurt, wo er aktuell, nach einem Heroinrückfall<br />

seit 13 Monaten (rückfallfrei) mit Methadon substituiert wird. Aus Angst vor Aufdeckung kauft<br />

Peter seine Räuchermischungen, die er seit geraumer Zeit unregelmäßig raucht, ausschließlich beim<br />

Dealer seines Vertrauens, auf dem Schwarzmarkt.<br />

Thorsten ist 38 Jahre alt und machte mit 16 seine ersten Cannabiserfahrungen. Es folgen vier Jahre<br />

exzessiven Partydrogengebrauchs. Er leistet seinen Wehrdienst ab und konsumiert danach erstmals<br />

Heroin, in der Folge über 5 Jahre hinweg in kompulsiver Weise. Auch Cannabis hat er phasenweise<br />

exzessiv geraucht (> 7 Gramm / Tag). Ein Sorgerechtskonflikt um seine beiden Kinder führt zu Drogentests,<br />

die ein wesentlicher Faktor <strong>für</strong> den Einstieg in den <strong>Spice</strong>-Konsum waren.

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