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Studie Spice Smoke Sence Co - Bundesministerium für Gesundheit

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Befragten über keine Besonderheiten bezüglich des Settings, in dem sich der Räuchermischungs-Konsum<br />

abspielt, berichteten.<br />

Auch in der Zusammenschau der Resultate zu den Konsummustern der untersuchten<br />

Gebraucher(innen) lässt sich im Großen und Ganzen festhalten, dass sich diese kaum von<br />

denjenigen unterscheiden, die beim Cannabiskonsum zu beobachten sind. Je nach (vorheriger)<br />

Intensität der Cannabis-Konsummuster werden auch Räuchermischungen – abhängig<br />

von der konkreten Motivationsstruktur abwechselnd mit Cannabis oder substituierend – in<br />

unterschiedlichem Ausmaß verwendet. Ein signifikanter Teil der Befragten stellte zudem<br />

nach einer kurzen, primär durch Neugierde motivierten Phase mehr oder weniger experimentellen<br />

Konsums den Gebrauch wieder ein. Dass innerhalb der untersuchten Stichprobe weitaus<br />

mehr Konsumerfahrungen mit den zum Zeitpunkt der Interviews seit rund einem halben<br />

Jahr verbotenen Variationen des Produktes <strong>Spice</strong> vorliegen als mit den zahlreichen anderen<br />

vor und nach der BtmG-Änderung in den Markt eingeführten Räuchermischungen, unterstreicht<br />

die offensichtlich große Bedeutung, die den Massenmedien bei diesem Thema zukommt<br />

(siehe auch 8.2.7). Auf diesen Umstand deuteten bereits die weitgehend übereinstimmenden<br />

Aussagen der im Rahmen der Pilotstudie befragten Expertinnen und Experten<br />

hin. Zur Illustrierung dieser relativ zeitnah nach dem <strong>Spice</strong>-Verbot abgegebenen Einschätzungen<br />

ist im Folgenden ein weiterer Teilabschnitt aus der Pilotstudie eingefügt.<br />

Exkurs 2: Entwicklung von Angebot und Nachfrage von <strong>Spice</strong> sowie anderen Räuchermischungen<br />

„Die Räuchermischungen wurden (in den Geschäften der befragten Expert(inn)en) jeweils<br />

eineinhalb bis zwei Jahre vor dem Verbot erstmalig angeboten. Allerdings berichten die Expert(inn)en<br />

auch übereinstimmend, dass die Nachfrage zu Beginn äußerst gering war: „Wir<br />

waren die ersten in Frankfurt, also ungefähr anderthalb Jahre vor dem Verbot hatten wir’s im<br />

Programm, allerdings war die Resonanz absolut gering“. Der Kundenkreis beschränkte sich<br />

zunächst auf einige wenige Personen: „Da hatten wir so’n Stammkundenkreis von zehn Leuten,<br />

die das gekauft haben“. Die Nachfrage scheint sich dann bis etwa September 2008<br />

kaum verändert zu haben, allenfalls wurde teilweise eine leichte Steigerung beobachtet.<br />

Dies änderte sich erst mit dem Beginn der Medienberichterstattung über <strong>Spice</strong>, insbesondere<br />

den ersten Fernsehberichten im September 2008: „Also bis September war’s sehr<br />

sehr wenig, und ab September, seitdem der erste Bericht kam bis zum Verbot... hat das richtig<br />

geboomt, vier Monate, knapp“. Übereinstimmend berichten die Expert(inn)en von dem<br />

plötzlichen Anstieg des Interesses und der sprunghaft gestiegenen Nachfrage kurz nach der<br />

Ausstrahlung der ersten Berichte. Dies betraf auch die Headshops, die <strong>Spice</strong> nicht in ihrem<br />

Angebot hatten: „Das ging eigentlich recht schnell, innerhalb von ein, zwei Wochen, wir hatten<br />

locker fünf bis zehn Anrufe. Pro Tag. Und das ging dann wirklich wochenlang, also bis in<br />

den Januar, bis sie es verboten haben.“. Dementsprechend wird von den Expert(inn)en auch<br />

die mediale Berichterstattung maßgeblich <strong>für</strong> die Änderung der Nachfrage verantwortlich<br />

gemacht: „Bevor die Medien das aufgegriffen haben, war da überhaupt keine Resonanz,<br />

man konnte die Kunden wirklich an einer Hand abzählen, die da kamen, die es wussten.<br />

Aber nachdem die Medien das aufgegriffen haben, war natürlich ein totaler Run darauf.“ Die

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