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Studie Spice Smoke Sence Co - Bundesministerium für Gesundheit

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sag ich mal, also man war den ganzen Tag mies drauf. (I: Und das ist auch anders, als Sie<br />

das vom Cannabis kennen?) Vom Cannabis war ich morgens nach dem Aufstehen schon<br />

teilweise ein bisschen platt halt, aber man ist relativ schnell wieder munter geworden. Man ist<br />

dann aufgestanden, ist unter die Dusche gegangen, und ne halbe Stunde später, war man<br />

wieder, ich sag mal, in Anführungszeichen, topfit. Und bei dem Zeug hier fand ich das ein<br />

bisschen schlimmer, also ich bin halt morgens wach geworden, und bin nicht mehr richtig auf<br />

Touren gekommen“ (Foncho, 22). Zuweilen wurden diese im Vergleich zu Cannabis stärkeren<br />

Nachwirkungen auch nur auf einzelne Sorten bezogen, etwa Chill X (s.o.) oder Forest<br />

Humus. Etwas häufiger ist jedoch die Auffassung, dass die „Folgeschäden, Kater (...) nicht<br />

anders als bei Marihuana“ (Jimmy, 27) seien: „Wenn ich kiffe, dann bin ich auch am nächsten<br />

Morgen einfach ein bisschen kaputter und komme schlechter aus dem Bett und man<br />

sieht es auch, also man ist irgendwie verknüllter im Gesicht und ganz müde Augen und vielleicht<br />

auch Augenringe mehr, das schon. (...) (I: Also nicht wesentlich anders als bei Gras?)<br />

Nicht wesentlich, nein.“ (Mogli, 41) – „Ja klar, am nächsten Tag fühlt man sich durchaus<br />

wie... in Watte gepackt, so, ja. (I: Mehr als wenn man vorher gekifft hat?) Das kann ich nicht<br />

sagen, weiß ich nicht.“ (Lilith, 24) – „Im Vergleich eigentlich nicht, also, man kommt halt immer<br />

n bisschen schlechter aus dem Bett raus, wenn man am Abend zuvor gekifft hat, und<br />

(...) beim <strong>Spice</strong> war's ähnlich, ja. (...) Das... gleicht sich dann doch schon“ (Fred, 27).<br />

Zwei Befragte berichteten schließlich auch über längerfristige psychische bzw. emotionale<br />

Probleme. Einer dieser Konsumenten (Foncho, 22) hatte zunächst festgestellt, dass er<br />

unter dem Einfluss von ‚2.-Generation-Räuchermischungen’, insbesondere Chill X, häufiger<br />

direkte unangenehme Nebenwirkungen verspürte: „Ich hab mir irgendwie gedacht, dass ich<br />

unter Cannabis oder unter diesem <strong>Spice</strong> Gold wesentlich klarer war als unter den folgenden...<br />

Mischungen“. Diese Effekte ähnelten zum Teil akuten Problemen, die beim Konsum<br />

von Halluzinogenen auftreten können: „Ich hab teilweise abends im Bett gelegen, und war<br />

halt am Heulen, weil ich dachte, ich bleib jetzt drauf hängen. Also, das war schon... ich dachte,<br />

ich komm halt nicht mehr klar.“ Nachdem er über einen längeren Zeitraum Chill X intensiv<br />

konsumiert hatte, stellte er auch außerhalb der unmittelbaren Wirkdauer psychische Symptome<br />

fest, die er als deutliche Persönlichkeitsveränderung empfand: „Ich hab so was bekommen<br />

wie so... Launen, sag ich mal, also ich war, unabhängig davon, ob ich jetzt vor fünf<br />

Minuten geraucht hatte, oder ob ich morgens zum letzten Mal geraucht hatte, war ich entweder<br />

supergut drauf, oder ich war... zu meinen Mitmenschen total scheiße, sag ich mal. Ich<br />

hab die angemacht bei jeder Kleinigkeit und... das hat mir 5 Minuten später jedes Mal Leid<br />

getan dann, aber ich hab vorher oder in dem Moment nicht drüber nachgedacht. Und... so<br />

bin ich halt normalerweise nicht. (...) Das war halt... schon erschreckend irgendwie.“ Bei dem<br />

anderen Interviewpartner, der über längerfristige Probleme berichtete (Hans, 34), zeigten<br />

sich durchaus ähnliche Erscheinungen; er stellte fest, dass er zunehmend „komisch drauf<br />

gekommen“ sei während der Phase, in der er <strong>Spice</strong> konsumierte. Auf die Nachfrage hin, ob<br />

sich diese Effekte von denen beim Cannabiskonsum unterschieden, antwortete er: „Jaja.<br />

Also, auf jeden Fall. Ja, das hat... ich weiß nicht, ob's der richtige Ausdruck ist, vielleicht so<br />

ne depressive Stimmung verursacht. Gut, ich weiß nicht, ob das jetzt damit zusammenhing,<br />

oder mit anderen Dingern, aber so würd’ ich das beschreiben.“<br />

Die oben zitierten psychischen Probleme bei ‚Foncho’ waren im Übrigen auch der<br />

Grund da<strong>für</strong>, dass er seinen (mehrmals täglichen) Konsum etwa eine Woche vor dem Inter-

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