Studie Spice Smoke Sence Co - Bundesministerium für Gesundheit
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im Nachhinein dann, ja also – gibt Schnittmengen, sagen wir es mal so. (...) Also, so vom<br />
Wirkungsspektrum her, würde ich sagen.“ (Frank, 26) – „Das mit dem <strong>Spice</strong> Gold war okay,<br />
das war nicht so heftig wie das <strong>Smoke</strong> und ja, man könnte es mit Gras vergleichen von der<br />
Wirkung, hielt aber nicht so lange an.“ (Andreas, 19) – „Irgendwie hat's wirklich gekickt, ja.<br />
Man hat sich bekifft gefühlt, hatte irgendwie rote Augen... (...) In der Zeit hatten wir halt auch<br />
irgendwie nichts momentan zu rauchen und... da war das auf jeden Fall ein Ersatz <strong>für</strong> uns,<br />
ja.“ (Fred, 27) – „Das ist halt ein Entspannungsgefühl und, ähm, wie ein leichter Marihuanarausch<br />
halt, ja“ (Pablo, 36).<br />
Das letztgenannte Zitat, das auf einige der ersten Räuchermischungen der „2. Generation“<br />
bezogen war, deutet bereits darauf hin, dass insbesondere bei den <strong>Spice</strong>-<br />
Nachfolgeprodukten der Rausch nicht so intensiv wahrgenommen wurde wie bei Cannabisprodukten<br />
(s.u.). Im Unterschied dazu wurden <strong>für</strong> einige Variationen von <strong>Spice</strong> selbst (Gold<br />
und Diamond) sowie einige andere vor der ersten BtmG-Änderung erhältliche Räuchermischungen<br />
teilweise besonders starke Wirkungen beschrieben. Diese führten zuweilen zu<br />
massiven Wahrnehmungsverzerrungen und Kreislaufproblemen: „Die Augen sind sehr<br />
schwer geworden, sind rot geworden. Von der Wirkung... äh, ja, müde, strack. Wie soll man<br />
das beschreiben? Und ähm, leichte optische Verschiebungen, teilweise. Wo sich der Raum<br />
nach hinten verzogen hat oder dass ich mich nicht mehr auf einen Punkt konzentrieren konnte,<br />
weil meine Augen immer gesprungen sind.“ (Björn Bork, 32) – „Das war manchmal richtig<br />
schlimm, ich konnte kaum noch rumlaufen, war farbenblind und hatte Gleichgewichtsstörungen.<br />
Meine Frau musste mich einmal (lacht) vom Treppenhaus wieder hoch holen, bin nicht<br />
mal die eigenen Treppen zu meiner Wohnung hoch gekommen.“ (Mario, 30) – „Also irgendwie<br />
stärker halt auf jeden Fall so... (...) auf jeden Fall bin ich davon so abgestürzt wie noch<br />
nie in meinem Leben. (...) Wir haben in nem Park, auf ner Parkbank so ne <strong>Spice</strong>tüte geraucht,<br />
so, dass ich dann wirklich nicht mehr weg konnte, und ich wär’ da auch liegen geblieben,<br />
wenn nicht ein Freund mich nach Hause gebracht hätte, also, es war Winter. (...) Der<br />
hat mich echt fünf-Meter-weise, also stückchenweise nach Hause gebracht so, das war zum<br />
Glück nicht so weit. Also, das war auf jeden Fall die schlimmste Drogenerfahrung, so<br />
abstürzmäßig.“ (Lilith, 24).<br />
Wie bereits in 8.2.3 angedeutet, wurde das gleichzeitig mit <strong>Spice</strong> dem BtmG unterstellte<br />
Produkt <strong>Smoke</strong> von mehreren Befragten als besonders stark in der Wirkung bewertet:<br />
„<strong>Smoke</strong> fand ich nicht schön, das war viel zu stark und auch nicht großartig dosierbar oder<br />
sonst irgendwas“ (Michael, 18) – „Die Wirkung von <strong>Smoke</strong> war einfach viel zu heftig, viel zu<br />
heftig, ich würde schon fast sagen Realitätsverlust. (I: Wie lange hat das angehalten?) Eine<br />
Stunde, eineinhalb, wo ich nix gerafft habe. (I: Und du hast keine Lust gehabt das noch mal<br />
zu erleben?) Nee nicht unbedingt, das war zu viel.“ (Andreas, 19) – „Wir haben halt <strong>Smoke</strong><br />
gehabt am Ende, das war mit am stärksten, also da war eine Konsumeinheit wirklich eine<br />
Messerspitze. Im Gegensatz dazu hätte man zum Beispiel bei dem stärksten <strong>Spice</strong> wirklich<br />
eine größere Menge, also ich denke mal, 0,2 gebraucht um auf die gleiche Wirkung zu kommen“<br />
(Franz 2, 25).<br />
Es kann also davon ausgegangen werden, dass die vor dem Verbot im Januar 2009<br />
erhältlichen Räuchermischungen zumindest im Schnitt deutlich stärker gewirkt haben als die<br />
danach auf dem Markt erschienenen Produkte. Ein erheblicher Anteil der Befragten wusste<br />
indes gar nicht genau, was sie genau rauchen bzw. geraucht haben, entweder, weil sie die