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Studie Spice Smoke Sence Co - Bundesministerium für Gesundheit

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zeichneten es als „sehr wichtig“ und sämtliche Befragte gestanden ihm zumindest eine gewisse<br />

Bedeutung zu. Knapp dahinter rangiert das Motiv der legalen Erhältlichkeit. Bemerkenswerter<br />

Weise wird dieser Antwortkategorie von mehr Befragten Bedeutung zugeschrieben<br />

als die Nicht-Nachweisbarkeit der Wirkstoffe, die z.B. von den Experten in der Pilotstudie<br />

noch als bedeutsamstes Motiv eingestuft wurde. Lediglich auf einem mittleren Rangplatz<br />

liegt die Neugierde, die in Befragungen zu illegalen Drogen häufig das Kardinalmotiv darstellt.<br />

Dennoch liegen die konkreten Prozent- bzw. Mittelwerte nicht sehr weit von denen aus<br />

anderen Befragungen entfernt: So wurde in einer Stichprobe erfahrener, sozial integrierter<br />

Konsument(inn)en illegaler Drogen (‚UmiD-<strong>Studie</strong>’; Kemmesies 2004) ein Mittelwert von 4,6<br />

ermittelt – allerdings bezieht sich dieser Wert auf den Erstkonsum illegaler Drogen, und es<br />

wurden zudem z.B. keine rein wirkungsbezogenen Motive abgefragt. In der letzten MoSyD-<br />

Schülerbefragung beträgt der Anteil derer, die der Neugierde überhaupt eine Bedeutung <strong>für</strong><br />

den Konsum illegaler Drogen beimessen, 58%, verglichen mit 72%, die in der vorliegenden<br />

<strong>Studie</strong> mindestens „wichtig“ angeben.<br />

Das wirkungsbezogen-funktionale Motiv „um mich zu entspannen“ wird zwar nur von<br />

rund einem Drittel als „sehr wichtig“ erachtet; der vergleichsweise hohe Skalen-Mittelwert<br />

zeigt jedoch an, dass es <strong>für</strong> die meisten Befragten zumindest eine gewisse Bedeutung einnimmt.<br />

Demgegenüber spielt eine direkte interpersonale Beeinflussung durch Freunde nur<br />

<strong>für</strong> wenige Konsument(inn)en eine Rolle; diese Antwortkategorie erzielt in der UmiD-<strong>Studie</strong>,<br />

in der sie ebenfalls mittels einer Skala abgefragt wurde, einen höheren Anteil (Mittelwert 3,2).<br />

Diese im Vergleich geringe Bedeutung ebenfalls konsumierender Freunde ist vermutlich damit<br />

zu begründen, dass <strong>Spice</strong>-Produkte zumeist lediglich als „Ersatzdroge“ wahrgenommen<br />

werden, deren Konsumrituale und Wirkungswahrnehmung nicht erst durch die Peergroup<br />

erlernt werden müssen (vgl. diesbezüglich im Hinblick auf Cannabis: Becker 1981). Nur von<br />

sehr geringer Bedeutung ist das Problemmotiv, das von lediglich fünf Befragten als überhaupt<br />

relevant erachtet wird. Der Mittelwert <strong>für</strong> dieses Motiv entspricht im Übrigen exakt dem<br />

aus der UmiD-<strong>Studie</strong> (Kemmesies 2004).<br />

Beim Vergleich zu den Konsummotiven der <strong>Spice</strong>-erfahrenen Schüler(innen) (Tab. 8)<br />

lässt sich zunächst festhalten, dass sämtliche Gründe (außer dem <strong>für</strong> beide Gruppen nahezu<br />

irrelevanten Problemmotiv) bei den Schüler(innen) niedrigere Zustimmungswerte erzielen.<br />

Dies ist nicht überraschend, da es sich bei den Schüler(innen) im Unterschied zu den Konsument(inn)en<br />

weit überwiegend um Personen mit sehr wenigen Konsumerfahrungen handelt.<br />

Dementsprechend ist es auch folgerichtig, dass die Neugierde – die vor allem bei Erstkonsument(inn)en<br />

bzw. Personen mit wenigen Konsumerfahrungen eine Rolle spielt – bei<br />

den Schüler(inne)n zumindest bezogen auf den Mittelwert dem Wert der Konsument(inn)en<br />

am nächsten kommt. Demgegenüber liegt die Zustimmung <strong>für</strong> die auf den legalen Status<br />

bezogenen Motive (Erhältlichkeit und Nicht-Nachweisbarkeit) bei den Schüler(inne)n besonders<br />

deutlich unter denen der Konsument(inn)en – ein weiterer Hinweis darauf, dass derartige<br />

rechtliche Gründe <strong>für</strong> Jugendliche generell weniger relevant sein dürften als <strong>für</strong> Erwachsene.<br />

Die in Tabelle 9 dargestellten zusätzlichen, nicht über eine Skala abgefragten Motive<br />

werden bis auf das Räuchermischungs-spezifische „weil Cannabis verboten ist“ auch in gleicher<br />

Formulierung in der MoSyD-Schülerbefragung bezüglich illegaler Drogen abgefragt. In<br />

der Stichprobe der Räuchermischungs-Konsument(inn)en liegen dabei das funktional-

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