24.11.2013 Aufrufe

August/September 2001 - Der Fels

August/September 2001 - Der Fels

August/September 2001 - Der Fels

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

lung von Wein und Oblate in Blut<br />

und Leib Christi. Und das schien<br />

mir nun die angemessene Form des<br />

Empfangs der Gnadengabe von<br />

Gottes liebevoller Gegenwart für<br />

uns Menschen zu sein. Es erschütterte<br />

mich, dass die Wundermacht<br />

unseres Herrn und Gottes in jeder<br />

heiligen Messe neu gegenwärtig<br />

ist, eine Kraft, die wir so dringend<br />

brauchen; denn ohne sie ist im harten<br />

Alltag das Gutsein, die Liebe<br />

nur auf dem Boden des eigenen<br />

kleinen menschlichen Willens gar<br />

nicht durchhaltbar.<br />

Die Eucharistie als Quelle der<br />

Kraft<br />

Mir wurde besonders am Erleben<br />

der vielen seelisch schwer beeinträchtigen<br />

Menschen in der Praxis<br />

deutlich, wie wenig wir unser Leben<br />

aus eigener Kraft bewältigen können.<br />

„Edel sei der Mensch, hilfreich<br />

und gut” - das möchten zwar viele<br />

Menschen gern sein; aber langfristig<br />

bringen wir das nicht zustande,<br />

zumal, wenn wir von Not, Leid und<br />

Krankheit getroffen werden. Wir<br />

sind der Quelle bedürftig, die uns<br />

mit immer neuer Kraft beschenkt.<br />

Und die gibt es schließlich im Christentum,<br />

ganz besonders in der heiligen<br />

Kommunion! Hier fließt jenes<br />

Lebenswasser, von dem Christus zu<br />

der samaritischen Frau gesagt hat,<br />

dass es den seelisch-geistigen Durst<br />

wirklich löscht. Und das geschieht<br />

dadurch, dass wir uns um diesen<br />

ewigen Brunnen scharen. Es geschieht<br />

dadurch, dass wir begreifen:<br />

selbst Not und Tod können uns<br />

nichts anhaben, wenn wir nur in der<br />

Nähe unseres Erlösers, unseres Retters<br />

bleiben. Mit der Wunderkraft<br />

des Liebens schon hier im irdischen<br />

Leben und darüber hinaus mit ewigem<br />

Leben beschenkt zu sein - das<br />

löst in mir immer neu Freude aus, so<br />

dass es für mich ein großes Glück<br />

ist, dass ich mitsingen, dass ich in<br />

tiefer Dankbarkeit in der Messe in<br />

das „Laudamus te, adoramus te”<br />

einstimmen darf.<br />

Als ich erst einmal begriffen hatte,<br />

was hl. Messe bedeutet, bekam<br />

ich bald auch Zugang zu anderen<br />

Bereichen der katholischen Kirche,<br />

die mir vorher fern gewesen waren.<br />

Die hohe Bedeutung der Gottes-<br />

Mutter zum Beispiel als ein verbindendes<br />

Glied zwischen den Menschen<br />

und der göttlichen Dreifaltigkeit<br />

wurde mir klar. Was braucht<br />

denn unsere entmutterte Zeit mehr<br />

als das Glaubens-Vorbild dieser<br />

Mutter aller Mütter? Wie wenig<br />

können gerade wir zur Emanzipation<br />

befreiten Frauen des 20. Jahrhunderts<br />

sie entbehren! Was für ein<br />

Verlust ist es, Maria als Gesprächspartnerin<br />

preiszugeben! Kann uns<br />

nicht gerade bei so mancher Not der<br />

Schutzmantel Mariens, das Hinaufschauen<br />

auf sie, darauf, wie sie ihr<br />

Schicksal trug, wie sie sich vollständig<br />

hinter der göttlichen Sendung<br />

ihres erwachsenen Sohnes zurückstellte,<br />

mehr Trost, Orientierung<br />

und Hilfe vermitteln?<br />

Durch Maria erneuerter Zugang<br />

zum Frausein<br />

Ich bin sehr froh, nun eine katholische<br />

Mutter und Großmutter sein<br />

zu dürfen, ja überhaupt eine katholische<br />

Frau, so dass ich mich nicht<br />

mehr länger dem Anspruch des<br />

verlogenen Zeitgeistes aussetzen<br />

muss, dasselbe sein zu sollen wie<br />

ein Mann!<br />

Katholizität beschenkt uns Frauen<br />

durch Christus mit gleichberechtigter,<br />

gleichwertiger Menschenwürde;<br />

aber sie respektiert<br />

selbstverständlich die geschöpfliche<br />

Andersartigkeit der Frau, was<br />

Großherzige Spende<br />

Dass der Glaube mit Werken der<br />

Nächstenliebe verbunden ist,<br />

zeigte sich in der Kollekte für die<br />

Stiftung „Mutter und Kind“, die<br />

von Erzbischof Dr. Johannes<br />

Dyba ins Leben gerufen wurde.<br />

Die Sammlung brachte den stattlichen<br />

Betrag von 6.100 DM<br />

Während des Kongresses überreichte<br />

Bernhard Pund 4000 Unterschriften<br />

zum Schutz der<br />

Ungeborenen Kinder. Zu dieser<br />

Unterschriftensammlung hatte<br />

sich eine christliche Initiative gebildet.<br />

Johanna Gräfin von<br />

Westphalen (CDL) nimmt diese<br />

Unterschriften entgegen.<br />

wissenschaftlicher Geschlechterpsychologie<br />

entspricht.<br />

Ja, Katholizität billigt deshalb der<br />

Frau am exemplarischen Beispiel<br />

Mariens einen besonderen, einen anderen<br />

Auftrag zu als dem Mann: die<br />

Voranlaufende zu sein im Bereich<br />

hingebungsvoller Liebe und vertrauensvollem<br />

Glauben. Die Liebe eben<br />

ist im Christentum der höchste göttliche<br />

Wert. Für die gefühlsoffene, liebevolle<br />

Frau hat die katholische Kirche<br />

durch Maria sogar ein ganz besonderes<br />

Gespür. Auf dem Sektor<br />

des Führens und Aus-Spendens des<br />

Heils legt die katholische Kirche uns<br />

Frauen freilich Grenzen auf, weil sie<br />

unseren Begabungen nicht gemäß<br />

sind. Warum sollen wir uns denn<br />

aber auch mit Maria als Vorbild - von<br />

der Benachteiligungsideologie aufgehetzt<br />

- in einen Machtkampf mit<br />

den Priestern einlassen? Jeder von<br />

uns hat seine besondere Berufung<br />

vor Gott - aber die des Priesters<br />

haben wir Frauen ganz offensichtlich<br />

nicht! Wie würden wir uns<br />

empören, wenn sich z.B. bei unserem<br />

Beruf als Mutter das Jugendamt<br />

oder sonst wer eindrängen<br />

und fortgesetzt mitreden wollte?<br />

Und wie sehr können wir uns mit<br />

uns gemäßen Aufgaben zufriedengeben,<br />

wenn wir uns an die Haltung<br />

Mariens im Heilsgeschehen<br />

anlehnen. Sie tritt kaum hervor und<br />

erhält doch den allerhöchsten<br />

Rang im Heilsgeschehen.<br />

DER FELS 8-9/<strong>2001</strong> 235

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!