August/September 2001 - Der Fels
August/September 2001 - Der Fels
August/September 2001 - Der Fels
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Gerhard Ludwig Müller: John Henry<br />
Newman begegnen. St. Ulrich-Verlag,<br />
Augsburg, 2000, ISBN 3-929246-54-6,<br />
176 S., DM 19,80, öS 145,00, sFr 19,00<br />
Rechtzeitig zum Newman-Gedenkjahr<br />
hat der St.-Ulrich-Verlag den Titel<br />
„John Henry Newman begegnen“ herausgebracht.<br />
Verfasser ist der Münchner<br />
Dogmatikprofessor Gerhard Ludwig<br />
Müller. <strong>Der</strong> erste Teil des Buches ist mit<br />
„Dichter, Denker, Cardinal“ überschrieben.<br />
Hier werden die wesentlichen Stationen<br />
im Leben John Henry Newmans<br />
interpretiert. Es ist der Weg in und von<br />
der anglikanischen Kirche bis zur Konversion<br />
und sein Wirken in der katholischen<br />
Kirche bis zur Erhebung in den<br />
Cardinalsstand. John Henry Newman<br />
wird als das „größte theologische Genie<br />
in der neueren Geschichte Englands“<br />
und als einer der „bedeutendsten katholischen<br />
Autoren des 19. Jahrhunderts“<br />
bezeichnet. Er durchlebte fast das gesamte<br />
19. Jahrhundert (1801 – 1890), in<br />
dem die „Skepsis gegenüber der Möglichkeit<br />
einer Offenbarung“, und ihrer<br />
„Aufnahme in die menschliche Vernunft<br />
zur Grundsignatur des herrschenden<br />
Zeitgeistes geworden war“. In seiner Lebenszeit<br />
stand das „Existenzrecht des<br />
Christentums als Religion der Offenbarung<br />
auf dem Spiel“. John Henry<br />
Newman war 1845 nach „langen inneren<br />
Kämpfen“ katholisch geworden. Das wesentliche<br />
Motiv seiner Konversion war<br />
„die Überzeugung, dass sich die mit dem<br />
Papst in Gemeinschaft stehende Kirche<br />
katholisch nennen darf, weil sie mit der<br />
Kirche der Apostel und der Kirchenväter<br />
identisch ist“. Newman war bis zu seiner<br />
Konversion ein gläubiger anglikanischer<br />
Christ gewesen, der aber in seiner<br />
Glaubensgewissheit durch das Studium<br />
der Kirchenväter unsicher gemacht und<br />
in der Auseinandersetzung mit den bestimmenden<br />
liberalen Strömungen der<br />
anglikanischen Kirche die Überzeugung<br />
gewann, dass der dritte Weg einer reformierten<br />
anglikanischen Kirche, wie ihm<br />
das mit seiner Oxfordbewegung vorschwebte,<br />
nicht gehbar sei. <strong>Der</strong> zweite<br />
Teil des Buches hat die Überschrift<br />
„Glaubenszustimmung und Glaubensgewissheit“.<br />
Hier äußert sich der Theologe<br />
Newman zu Fragestellungen, die auch<br />
heute von aktueller und grundlegender<br />
Bedeutung sind, wie z.B. Theologie als<br />
„universale und universitäre Wissenschaft“,<br />
Glaube als „Revolution im Geiste“,<br />
die „Dogmen“ der Kirche, das Gewissen<br />
als „Statthalter Christi und der<br />
unfehlbare Papst“. Die Geistesströmungen<br />
des 19. Jahrhunderts, mit denen<br />
sich Newman auseinandersetzte, blieben<br />
auch im 20. Jahrhundert wirkmächtig.<br />
Deshalb ist die Beschäftigung mit John<br />
Henry Newman gerade auch heute lohnend.<br />
H.G.<br />
len sie der Therese von Lisieux gleich.<br />
Bereits als Kind spürte Ivonne ihre Berufung<br />
zu einem Leben mit völliger<br />
Hingabe zu Jesus. <strong>Der</strong> Mut, eine Heilige<br />
zu werden, durchzieht ihr ganzes Leben.<br />
Als Kind sagte sie einmal: „Wenn<br />
ich nicht tapfer bin, werde ich nie eine<br />
Heilige sein“. Die Totalhingabe an den<br />
Herrn, um seine Liebe nachzuahmen, ist<br />
wesentlich in ihrem Leben. Alles übrige,<br />
auch das Außergewöhnliche ist sekundär.<br />
Ivonne wird früh von Gott in<br />
eine harte Schule genommen und auf<br />
ein Leben der Heiligkeit vorbereitet.<br />
Sie erfährt ungerechtfertigte Anschuldigungen<br />
und Verleumdungen. Sie wird<br />
von der göttlichen Liebe überfallen, auf<br />
die sofort furchtbare Prüfungen folgen,<br />
z.B. das Gefühl einer völligen Verlassenheit,<br />
geistliche Leere und Misshandlungen<br />
des Teufels. <strong>Der</strong> ersehnte<br />
Eintritt in das Kloster wird ihr lange<br />
Zeit verwehrt. Als sie 1927 schließlich<br />
doch in das <strong>August</strong>inerinnenkloster<br />
Malestroit aufgenommen wird, ist ihre<br />
Gesundheit so geschwächt, dass sie das<br />
Noviziat kaum durchsteht. Nach wenigen<br />
Jahren übernimmt sie dann verantwortungsvolle<br />
Aufgaben im Kloster. Sie<br />
wird Novizenmeisterin, schließlich<br />
Oberin des Klosters. Ivonne - Aimée de<br />
Jésus wirkt über das Kloster hinaus, regt<br />
eine Föderation der <strong>August</strong>inerinnen-<br />
Rene Laurentin: Ivonne - Aimée de<br />
Jésus – Geschichte einer großen Liebe,<br />
Christiana-Verlag, Stein am Rhein,<br />
<strong>2001</strong>, ISBN 3-7171-1084-5, 276 S., DM<br />
25,00, sFr 22,50, öS 205.<br />
Das Buch erzählt das Abenteuer von<br />
Ivonne Beauvais (1901 –1951) mit<br />
Gott. Manche sehen in ihr eine neue<br />
französische Nationalheilige oder stelklöster<br />
an, baut Krankenhäuser und<br />
führt einschneidende Reformen durch.<br />
Während des Krieges und der deutschen<br />
Besatzung hilft sie unter größten Gefahren<br />
Freund und Feind. Aber auch in dieser<br />
Zeit ist sie nicht frei von Anschuldigungen<br />
und Verleumdungen, bis hin<br />
zum Vorwurf, sie stünde im Bund mit<br />
dem Teufel. Im Dienst der Gottes- und<br />
Nächstenliebe hat sich ihr Leben verzehrt,<br />
als sie 1951 stirbt. Zu Recht heißt<br />
es in der Zusammenfassung des Buches<br />
über ihr Leben: „Das Wunderbare<br />
nimmt nur geringen Platz ein, das Außergewöhnliche<br />
ist die Liebe“. H.G.<br />
Directorium Spirituale<br />
Bezugsmöglichkeit: Erhardi Druck<br />
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DER FELS 8-9/<strong>2001</strong> 265