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Die Stufe 137

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IM BRENNPUNKT<br />

IM BRENNPUNKT<br />

cherweise wird der Offsetdruck zur Produktion von Zeitschriften,<br />

Flyern, Prospekten, Tageszeitungen, Versandhauskatalogen,<br />

Büchern, Verpackungen und Magazinen<br />

eingesetzt. Auch großformatige Plakate können mittels<br />

des Offsetdrucks hergestellt werden.<br />

Heidelberger<br />

Bogenoffset<br />

Man unterscheidet zwischen Bogenauflagendruck<br />

(Bogenoffset) für kleine und mittlere Auflagen (bis ca.<br />

10.000 Stück) und Rollenrotationsdruck (Rollenoffset)<br />

für sehr hohe Auflagen. Unsere STUFE-Zeitung, mit einer<br />

für Zeitschriften sehr geringen Auflage von 1500 Stück,<br />

wird also im Bogenoffsetdruck hergestellt, da sich hier<br />

der Rollenoffset nicht lohnen würde!<br />

Beim Offsetdruckverfahren, wie auch bei allen Anderen,<br />

sind einige Arbeitsschritte vor dem eigentlichen<br />

Druck notwendig. Am Beispiel der STUFE möchte ich<br />

deshalb hier mal einen kurzen, sehr groben Ausflug zum<br />

Ablauf der Entstehung der STUFE vor dem Druck geben.<br />

<strong>Die</strong>se Arbeitsschritte sind natürlich von Druckverfahren<br />

zu Druckverfahren verschieden.<br />

Zuerst werden z.B. die von euch gelieferten Texte und<br />

die Bilder für die STUFE am Computer zusammengesetzt.<br />

<strong>Die</strong>s geschieht z.B. mit Word oder Photoshop, ähnlich<br />

wie bei euch zu Hause und kostet, je nach Vorarbeit des<br />

Autors, oft eine Menge Zeit. Anschließend wird die fertige<br />

Datei an die Druckerei weitergeleitet, welche die<br />

Daten nochmals in der eigenen Druckvorstufe an das<br />

System anpasst. Dann werden diese überarbeiteten und<br />

oft deutlich verbesserten Daten an den Plattenbelichter<br />

geschickt.<br />

Bis hierhin können, je nach Korrekturmaßnahmen,<br />

schon mal Wochen vergehen, daher ist es auch sehr<br />

wichtig, dass ihr eure Artikel auch wirklich bis zum<br />

Redaktionsschluss eingereicht habt, sonst können wir die<br />

STUFE nicht rechtzeitig veröffentlichen!<br />

Im Plattenbelichter, bzw. in dessen Rechner, werden<br />

alle im Druckbild vorkommenden Farben (z.B. Schwarz,<br />

Yellow, Magenta und Cyan) automatisch voneinander<br />

getrennt. Aus diesen vier Grundfarben kann man unendlich<br />

viele Farbtöne erstellen. <strong>Die</strong>s nennt man Separation<br />

(= Absonderung). <strong>Die</strong> so entstandenen einzelnen Druckformen<br />

werden belichtet, entwickelt (wie bei einem Film)<br />

und kommen dann an die Druckmaschine und werden<br />

dort vom Drucker auf die Zylinder gespannt, womit wir<br />

wieder beim Druck wären.<br />

Nachdem das Farbwerk, das Feuchtwerk und der<br />

Papierlauf eingestellt wurden, erfolgt der Druck. Hierbei<br />

wird jede einzelne Farbe auf den Bedruckstoff nacheinander<br />

übertragen. Das Papier läuft also zuerst durch das<br />

erste Druckwerk mit z.B. der Farbe Schwarz, dann durch<br />

das nächste Druckwerk mit Cyan, dann Magenta und zum<br />

Schluss Gelb. Sollten noch weitere Farben oder andere<br />

Kundenwüsche (z.B. ein Schutzlack) auf das Produkt<br />

kommen, so läuft das Papier einfach noch mal durch die<br />

Maschine. Inzwischen gibt es aber auch Maschinen mit<br />

bis zu 12 Farbwerken in einem Durchgang! Wenn dann<br />

alle Farben übereinander passen, die Färbung in Ordnung<br />

ist und der Text noch mal überprüft wurde, erfolgt<br />

der Auflagendruck. <strong>Die</strong> fertigen Bogen werden später<br />

dann geschnitten, gefalzt und weiterverarbeitet (Sortieren,<br />

Lochen, Klammern, Binden, Kleben, usw.), doch das<br />

ist eine andere Geschichte.<br />

Wie kommt aber jetzt die Farbe auf das Papier?<br />

Bei allen Flachdruckverfahren liegen druckende und<br />

nicht druckende Elemente einer Druckform, der Druckplatte,<br />

nahezu auf einer Ebene. Daher auch der Name<br />

Flachdruck!<br />

Der Offsetdruck beruht auf einer natürlichen Reaktion,<br />

nämlich der gegenseitigen Abstoßung von Wasser und<br />

KBA<br />

Rollenoffset<br />

Offsetdruck<br />

Fett (Farbe). <strong>Die</strong> druckenden Stellen stoßen Wasser ab<br />

und nehmen die fettige Druckfarbe an. Gedruckt wird<br />

also mit einer Druckform, welche von Wasser und Farbe<br />

eingefärbt wird.<br />

Nachfolgend wird das Druckbild (die druckende Schicht)<br />

und somit die Farbe auf das Gummituch, welches auf<br />

dem Gummituchzylinder angebracht ist, übertragen. An<br />

den Gummituchzylinder drückt eine weitere Stahlwalze,<br />

der Gegendruckzylinder. Zwischen dem Gummituch- und<br />

dem Gegendruckzylinder läuft das zu bedruckende Material<br />

(z.B. Papier, Karton oder Folie) hindurch und wird<br />

somit bedruckt. <strong>Die</strong>ser Zwischenübertragung des Druckbildes<br />

von der Platte auf das Gummituch verdankt das<br />

Verfahren seinen Namen. Es ist daher ein indirektes<br />

Druckverfahren. Das Gummituch hat den Vorteil, dass das<br />

Papier kein „Abschmirgeln“ der farbannehmenden<br />

Schichten auf der Platte, welche sehr kratzempfindlich ist,<br />

bewirkt. Das Gummituch ist also gleichzeitig ein Schutz<br />

für die Platte. Der Druck kann einfarbig oder mehrfarbig<br />

und einseitig oder sogar beidseitig erfolgen. Und das in<br />

Top-Qualität, die auch den höchsten Ansprüchen in der<br />

Werbung gerecht wird!<br />

Kleine bis mittlere Auflagen werden in Bogen-Offsetdruckmaschinen<br />

auf einzelne Bogen gedruckt. Für hohe<br />

Auflagen werden Rollen-Offsetdruckmaschinen eingesetzt,<br />

d.h. hierbei laufen Papierbahnen mit hoher<br />

Geschwindigkeit von einer Rolle in die Druckmaschine.<br />

<strong>Die</strong> Papierbahn wird bedruckt und danach wieder aufgewickelt<br />

oder aber bereits in der Druckmaschine zu einem<br />

Teil- oder sogar Endprodukt verarbeitet (gefalzt, geschnitten,<br />

usw.).<br />

Produktion von Printmedien im Flachdruck/Offsetdruck<br />

Spezialisierung Typische Produkte<br />

Bogenoffsetdruck Prospekte, Mailings, Geschäftsdrucksachen,<br />

Bücher, Verpackungen<br />

in kleinen und mittleren Auflagen<br />

(bis ca. 10.000 Exemplare) und<br />

Materialstärken von Papier 80 g/m 2<br />

Rollenoffsetdruck<br />

bis zu Pappe 500 g/m 2<br />

Prospekte, Mailings, Zeitschriften,<br />

Zeitungen, Formulare in hohen Auflagen<br />

aber nur geringer Materialstärke<br />

(max. 100 g/m 2 )<br />

MAN/Roland Rollenoffset<br />

Somit wissen wir jetzt in welchem Verfahren die<br />

STUFE gedruckt wird und wie das passiert. Wenn ihr das<br />

jetzt gerne mal live und in Farbe kennen lernen möchtet,<br />

so wendet euch einfach an euren Jugendleiter, an einen<br />

Lehrer oder an die Jugendgeschäftsstelle. <strong>Die</strong> können<br />

euch sicherlich einen Termin in einer Druckerei organisieren,<br />

welche sehr gerne Interessenten die Maschinen<br />

und das Druckverfahren live vorführen werden. Eine gute<br />

Adresse ist da die Stuttgarter Zeitung. In deren Produktionshalle<br />

steht ein wahres Monstrum an Druckmaschine.<br />

Auf alle Fälle ein Erlebnis wert!<br />

Nun gibt es aber noch, wie schon erwähnt, weitere<br />

Druckverfahren. Der Vollständigkeit halber stellen wir<br />

diese hier nun auch noch vor.<br />

Tiefdruck<br />

Der Tiefdruck ist ein direktes Druckverfahren. Das<br />

bedeutet, dass im Gegensatz zum Offsetdruck, das Druckbild<br />

und somit die Farbe direkt von der Druckform, hier<br />

ein großer Zylinder, auf das zu bedruckende Material<br />

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