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Kinder- und Jugendarmut in Frankfurt - Frankfurter Jugendring

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Der Mikrozensus<br />

ist e<strong>in</strong>e deutschlandweite<br />

repräsentative<br />

Umfrage, bei der nach<br />

dem Zufallspr<strong>in</strong>zip 1%<br />

aller b<strong>und</strong>esdeutschen<br />

Privathaushalte nach<br />

festen wiederkehrenden<br />

Themen<br />

befragt werden, so dass<br />

auch Aussagen über<br />

Entwicklungen gemacht<br />

werden können. Für<br />

<strong>Frankfurt</strong> wird auf Daten<br />

von 6.000 Personen<br />

zurückgegriffen. (Vgl.<br />

Stadtmüller 2009)<br />

besonders dann der Fall, wenn gleichzeitig mehrere Merkmale zutreffen):<br />

alle<strong>in</strong>erziehend, bildungsfern, Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>, mehr als<br />

zwei Geschwister oder der Lebensort ist e<strong>in</strong> sozial belastetes Quartier.<br />

Betrachtet man unter diesen Gesichtspunkten die <strong>Frankfurt</strong>er<br />

Stadtteile, ergibt sich e<strong>in</strong> differenzierteres Bild, das nochmals deutlich<br />

macht, dass <strong>K<strong>in</strong>der</strong>armut nicht gleich <strong>K<strong>in</strong>der</strong>armut ist <strong>und</strong> aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> auch unterschiedliche Präventionsstrategien <strong>und</strong> Lösungen<br />

gef<strong>und</strong>en werden müssen.<br />

Bei der Verteilung der alle<strong>in</strong>erziehenden Haushalte beispielsweise<br />

liegt 2007 der städtische Durchschnitt bei r<strong>und</strong> 28%. Den höchsten<br />

Wert von 37% f<strong>in</strong>det man hier im Nordend-Ost, dicht gefolgt von<br />

Bornheim mit 36% <strong>und</strong> Riederwald mit 35%. Unteres Ende ist Kalbach-Riedberg<br />

mit 16%.<br />

Nimmt man nun den Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> von <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n unter die<br />

Lupe – hier liegt der <strong>Frankfurt</strong>weite Durchschnitt bei 41% – so verändert<br />

sich das Bild wieder. Die meisten <strong>K<strong>in</strong>der</strong> mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

leben <strong>in</strong> den Stadtteilen Gallusviertel (60%), Fechenheim (55%)<br />

<strong>und</strong> Höchst (54%), die wenigsten <strong>in</strong> Nieder-Erlenbach mit 15%.<br />

Auffallend ist neben den Veränderungen <strong>in</strong> den Rangfolgen, dass e<strong>in</strong>ige<br />

Stadtteile mehrfach vorkommen, d.h. hier e<strong>in</strong> erhöhtes Armutsrisiko<br />

besteht.<br />

Als letzten Beleg, dass Armut <strong>in</strong> <strong>Frankfurt</strong> nicht ignoriert werden<br />

kann, möchte ich auf den lesenswerten „Sozialbericht für die Stadt<br />

<strong>Frankfurt</strong>“ der Fachhochschule<br />

<strong>Frankfurt</strong> vom November 2009<br />

h<strong>in</strong>weisen (Stadtmüller 2009). Neben<br />

anderen Beschreibungen zu<br />

Haushaltsgröße oder Erwerbstätigkeit<br />

<strong>in</strong> <strong>Frankfurt</strong>, widmet sich der<br />

Bericht auch der Frage von Armut.<br />

Nach Auswertung des Mikrozensus<br />

des Jahres 2007 gilt e<strong>in</strong>e Person,<br />

die <strong>in</strong> <strong>Frankfurt</strong> lebt als arm,<br />

wenn der Haushalt weniger als 840<br />

Euro Äquivalenze<strong>in</strong>kommen hat.<br />

Dies trifft nach dem Sozialbericht<br />

auf 18,2 Prozent der <strong>Frankfurt</strong>er<br />

24<br />

Foto: pk

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