Kinder- und Jugendarmut in Frankfurt - Frankfurter Jugendring
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chentliche Essen oder der Ausbau von Ferienangeboten um 1.800<br />
Plätze wurden angegangen. Das ist gut <strong>und</strong> richtig. Doch angesichts<br />
der über 80.000 <strong>Frankfurt</strong>er <strong>K<strong>in</strong>der</strong> unter 15 Jahren – <strong>und</strong> davon fast<br />
20.000 von Armut betroffenen! – werden diese Maßnahmen nicht<br />
ausreichen. Gleichzeitig ist der städtische Haushalt aufgr<strong>und</strong> der s<strong>in</strong>kenden<br />
Gewerbesteuer sehr angespannt, so dass wir mit dem Doppelhaushalt<br />
2010/2011 bisher ke<strong>in</strong>e zusätzlichen Gelder im Kampf gegen<br />
<strong>K<strong>in</strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendarmut</strong> sehen. Dies ist aber dr<strong>in</strong>gend notwendig<br />
<strong>und</strong> dabei ist Eile gefordert, denn die <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen von<br />
heute können nicht warten, bis <strong>in</strong> Jahren die perfekte Strategie entwickelt<br />
wurde oder bis <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Jahren die Wirtschaftlage wieder<br />
besser wird. <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendliche werden jeden Tag älter <strong>und</strong> ihre<br />
Entwicklungschancen werden weiter e<strong>in</strong>geschränkt <strong>und</strong> für die Zukunft<br />
zementiert.<br />
E<strong>in</strong> stärkeres Engagement der Stadt müssen<br />
wir weiter politisch e<strong>in</strong>fordern! Es ist<br />
aber nicht alle<strong>in</strong> die Aufgabe der Stadt, etwas<br />
gegen <strong>K<strong>in</strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendarmut</strong> zu<br />
tun. Auch heute schon engagieren sich Stiftungen,<br />
Institutionen, Vere<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Verbände<br />
sowie e<strong>in</strong>zelne Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger, um<br />
<strong>Frankfurt</strong>er <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen mehr<br />
Chancen für die Zukunft zu geben. Hier können<br />
wir sicherlich noch mehr Mitstreiter gew<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> dafür sollten wir vor allem <strong>in</strong><br />
den Stadtteilen vor Ort werben.<br />
Unterm Strich bleiben die bisherigen Maßnahmen<br />
zu ger<strong>in</strong>g. Die Richtung stimmt <strong>in</strong><br />
<strong>Frankfurt</strong>, aber wir brauchen breitere, wirksame<br />
Strategien <strong>und</strong> dabei dürfen wir nicht<br />
die Illusion haben, dass die Bekämpfung von<br />
<strong>K<strong>in</strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendarmut</strong> umsonst zu haben<br />
se<strong>in</strong> wird. Das ist <strong>in</strong> der heutigen Zeit<br />
angesichts knapper öffentlicher Kassen zwar<br />
schwer zu realisieren, aber es gibt genug Beispiele<br />
dafür, dass viel Geld vorhanden ist,<br />
wenn der politische Wille stimmt: Das zum<br />
Foto: dp<br />
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