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Leitfaden zur JAV Wahl - IG Metall - Trier

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des Fristablaufs ein Samstag, Sonntag oder gesetzlicher<br />

Feiertag, so läuft die Frist erst am nächsten<br />

Werktag ab.<br />

Beispiel: Der <strong>Wahl</strong>vorstand legt die Wählerliste am<br />

Montag, 11. Oktober 2010, aus. Die Einspruchsfrist läuft<br />

mit dem Donnerstag, 14. Oktober 2010, ab.<br />

Wird das <strong>Wahl</strong>ausschreiben an mehreren Stellen im<br />

Betrieb ausgehängt, so ist das Datum des letzten<br />

Aushangs maßgebend.<br />

Der <strong>Wahl</strong>vorstand kann festlegen, dass am letzten<br />

Tag der Einspruchsfrist diese mit der Beendigung<br />

der Dienststunden endet, soweit die Arbeitszeit des<br />

weit überwiegenden Teils der jugendlichen Arbeitnehmer<br />

und Auszubildenden zu diesem Zeitpunkt<br />

endet. Der Zeitpunkt des Fristendes muss jedoch<br />

unter Angabe der genauen Uhrzeit im <strong>Wahl</strong>ausschreiben<br />

angegeben werden.<br />

Der Arbeitgeber und die im Betrieb vertretenen<br />

Gewerkschaften haben kein Einspruchsrecht. Über<br />

Einsprüche muss der <strong>Wahl</strong>vorstand unverzüglich,<br />

also so schnell wie möglich, entscheiden. Er muss<br />

sich jedoch die Zeit für eine sorgfältig durchdachte<br />

Entscheidung nehmen. Der <strong>Wahl</strong>vorstand entscheidet<br />

über den Einspruch durch Mehrheitsbeschluss.<br />

Die Entscheidung muss dem Arbeitnehmer, der<br />

Einspruch eingelegt hat, schriftlich mitgeteilt werden.<br />

Eine Begründung ist nicht erforderlich, aber<br />

zweckmäßig. Die Entscheidung muss dem Arbeitnehmer<br />

ebenfalls so schnell wie möglich, spätestens<br />

aber am Tage vor der <strong>Wahl</strong>, zugehen.<br />

Der <strong>Wahl</strong>vorstand prüft die Berechtigung des Einspruchs.<br />

Er legt dabei die in dieser <strong>Wahl</strong>hilfe erläuterten<br />

Begriffe zugrunde und prüft, ob die Einsprüche<br />

in tatsächlicher Hinsicht gerechtfertigt sind.<br />

Wenn der <strong>Wahl</strong>vorstand den Einspruch für begründet<br />

hält, muss er die Wählerliste entsprechend<br />

berichtigen. Es ist nicht nur das Original, sondern<br />

auch jedes ausgelegte Exemplar zu berichtigen.<br />

Sehr wichtig: Zwischen dem Zeitpunkt<br />

der Aufstellung der Wählerliste und dem<br />

Zeitpunkt der Stimmabgabe können jugendliche<br />

Arbeitnehmer oder Auszubildende<br />

eingestellt oder gekündigt werden<br />

oder aber volljährig werden. Der <strong>Wahl</strong>vorstand<br />

kann aber auch feststellen, dass er<br />

einen Beschäftigten übersehen hat. Der<br />

<strong>Wahl</strong>vorstand muss deshalb von Amts wegen<br />

die Wählerliste im Falle der Unvollständigkeit<br />

und im Falle von Schreibfehlern<br />

und offensichtlichen Unrichtigkeiten<br />

laufend berichtigen und ergänzen, auch<br />

wenn niemand Einspruch eingelegt hat.<br />

Die Veränderung der Wählerliste nach dem<br />

Erlass des <strong>Wahl</strong>ausschreibens hat aber<br />

keinen Einfluss auf die bereits ermittelte<br />

Verteilung der Sitze für das Geschlecht in<br />

der Minderheit und auch nicht auf die Anzahl<br />

der Sitze im <strong>JAV</strong>-Gremium insgesamt.<br />

3. <strong>Wahl</strong>vorschläge<br />

In die <strong>JAV</strong> werden Beschäftigte gewählt, die aus<br />

dem Kreis der Belegschaft<br />

für dieses Amt vorgeschlagen werden. Es können<br />

jedoch nur Beschäftigte vorgeschlagen werden, die<br />

wählbar sind.<br />

<strong>Wahl</strong>vorschläge können frühestens ab Zeitpunkt<br />

des Erlasses des <strong>Wahl</strong>ausschreibens eingereicht<br />

werden. Die Frist <strong>zur</strong> Einreichung von <strong>Wahl</strong>vorschlägen<br />

endet eine Woche vor dem Tag der <strong>Wahl</strong>versammlung<br />

(§14a, Abs. 3, Satz 2 BetrVG). Das<br />

bedeutet, dass nur bis zu diesem Tag eingereichte<br />

<strong>Wahl</strong>vorschläge Berücksichtigung finden dürfen.<br />

Beispiel: <strong>Wahl</strong>tag ist Mittwoch, der 13. Oktober 2010.<br />

Hier können <strong>Wahl</strong>vorschläge rechtswirksam nur bis zum<br />

6. Oktober 2010 eingereicht werden.<br />

a) Wählbarkeit (passives <strong>Wahl</strong>recht)<br />

Wählbar sind zunächst alle wahlberechtigten jugendlichen<br />

Arbeitnehmer unter<br />

18 Jahren und alle zu ihrer Berufsausbildung beschäftigten<br />

Arbeitnehmer unter 25 Jahren. Das<br />

passive <strong>Wahl</strong>recht dieser Beschäftigten ist in formeller<br />

Hinsicht an die Eintragung in die Wählerliste<br />

gebunden.<br />

Weiterhin wählbar sind alle Arbeitnehmer des Betriebs,<br />

die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet<br />

haben. Diese Beschäftigten müssen nicht in die<br />

Wählerliste eingetragen worden sein. Insofern ist<br />

der Kreis der Beschäftigten, die wählbar sind, größer<br />

als der Kreis der wahlberechtigten Beschäftigten.<br />

Maßgebender Zeitpunkt für die Ermittlung der<br />

Höchstaltersgrenze ist der Tag des Beginns der<br />

Amtszeit der <strong>JAV</strong>, nicht der Tag der Stimmabgabe.<br />

Der Arbeitnehmer darf am Tag des Beginns der<br />

Amtszeit noch nicht das 25. Lebensjahr vollendet<br />

haben. Vollendet der Arbeitnehmer während der<br />

Amtszeit das 25. Lebensjahr, so hat dies keine<br />

Auswirkungen auf die Mitgliedschaft in der <strong>JAV</strong> (§<br />

64 Abs. 3 BetrVG).<br />

Die Wählbarkeit ist nicht von einer bestimmten<br />

Dauer der Betriebszugehörigkeit abhängig. Auch<br />

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