21.12.2013 Aufrufe

Leitfaden zur JAV Wahl - IG Metall - Trier

Leitfaden zur JAV Wahl - IG Metall - Trier

Leitfaden zur JAV Wahl - IG Metall - Trier

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Beschäftigte, die den Wehr- oder Zivildienst leisten,<br />

sind wählbar.<br />

Selbstverständlich steht sämtlichen Arbeitnehmern/Auszubildenden,<br />

deren Arbeitsverhältnis/Ausbildungsverhältnis<br />

ruht, das passive <strong>Wahl</strong>recht<br />

zu.<br />

Die Wählbarkeit ist weiterhin ausgeschlossen, wenn<br />

der <strong>Wahl</strong>bewerber infolge strafgerichtlicher Verurteilung<br />

die Fähigkeit, Rechte aus öffentlichen <strong>Wahl</strong>en<br />

zu erlangen, nicht besitzt.<br />

Wichtig ist weiterhin, dass diejenigen Beschäftigten,<br />

die bereits Mitglied des Betriebsrats sind, nicht<br />

wählbar sind. Beide Ämter sind miteinander unvereinbar<br />

(§ 61 Abs. 2 S. 2 BetrVG). Ersatzmitglieder<br />

des Betriebsrats sind wählbar, solange sie nicht<br />

nachgerückt sind. Rücken sie nach, erlischt automatisch<br />

wegen nachträglichen Wegfalls der Wählbarkeit<br />

gemäß § 24 Abs. 1 Nr. 4 BetrVG das <strong>JAV</strong>-<br />

Mandat. Dieses Erlöschen ist endgültig. Eine Rückkehr<br />

in die <strong>JAV</strong> nach Beendigung des Einrückens in<br />

den Betriebsrat ist nicht möglich.<br />

Wichtig ist, dass auch Arbeitnehmer und Auszubildende<br />

unter 25 Jahren, denen gekündigt wurde,<br />

wählbar sind. Der Arbeitgeber soll nicht missliebigen<br />

Beschäftigten die Wählbarkeit durch den Ausspruch<br />

einer willkürlichen Kündigung nehmen können. Dem<br />

gekündigten Arbeitnehmer und Auszubildenden<br />

unter 25 Jahren muss auch nach Ablauf der Kündigungsfrist<br />

und während der Dauer des Kündigungsschutzprozesses<br />

ein Kontakt zu den wahlberechtigten<br />

jugendlichen Arbeitnehmern und Auszubildenden<br />

ermöglicht werden.<br />

Auch ein Arbeitnehmer unter 25 Jahren und ein<br />

Auszubildender, der regelmäßig im Ausland tätig ist,<br />

ohne aber wegen der zeitlichen Begrenztheit seiner<br />

Aufenthalte seine Betriebszugehörigkeit zu verlieren,<br />

ist wählbar.<br />

b) Prüfung der <strong>Wahl</strong>vorschläge<br />

aa) Allgemeines zu den <strong>Wahl</strong>vorschlägen<br />

Die <strong>Wahl</strong> der <strong>JAV</strong> erfolgt im vereinfachten <strong>Wahl</strong>verfahren<br />

aufgrund von <strong>Wahl</strong>vorschlägen.<br />

Die <strong>Wahl</strong>vorschläge können bis spätestens eine<br />

Woche vor der <strong>Wahl</strong>versammlung <strong>zur</strong> <strong>Wahl</strong> der <strong>JAV</strong><br />

beim <strong>Wahl</strong>vorstand eingereicht werden (§ 63 Abs. 4<br />

i.V.m. § 14a Abs. 3 S. 2 BetrVG, § 40 Abs. 1 S. 2<br />

i.V.m. § 36 Abs. 5 S. 1 WO).<br />

Das Fristende kann am letzten Tag der Frist auf das<br />

Ende der Dienststunden gelegt werden, wenn die<br />

Arbeitszeit der überwiegenden Mehrheit der jugendlichen<br />

Arbeitnehmer und Auszubildenden zu diesem<br />

Zeitpunkt endet. Die konkrete Uhrzeit ist dann im<br />

<strong>Wahl</strong>ausschreiben anzugeben.<br />

Ein <strong>Wahl</strong>vorschlag ist gemäß § 63 Abs. 2 S. 2 i.V.m.<br />

§ 14 Abs. 4 BetrVG von einem Zwanzigstel (= 5 %)<br />

der Gesamtzahl der wahlberechtigten Beschäftigten<br />

zu unterzeichnen, wenigstens jedoch von drei wahlberechtigten<br />

Beschäftigten (Stützunterschriften).<br />

Ausnahme: In Betrieben mit in der Regel bis zu<br />

zwanzig <strong>Wahl</strong>berechtigten reichen bereits zwei<br />

Stützunterschriften (§ 14 Abs. 4 BetrVG). Es ist<br />

immer ausreichend, wenn 50 <strong>Wahl</strong>berechtigte unterschreiben.<br />

Auch Mitglieder des <strong>Wahl</strong>vorstands, einer amtierenden<br />

<strong>JAV</strong> und <strong>Wahl</strong>bewerber können einen <strong>Wahl</strong>vorschlag<br />

durch Unterschriften unterstützen.<br />

Die <strong>Wahl</strong>vorschläge können auch von einer im<br />

Betrieb vertretenen Gewerkschaft eingebracht werden.<br />

Sie ist dann im Betrieb vertreten, wenn mindestens<br />

ein Mitglied im Betrieb beschäftigt wird. Es<br />

müssen mindestens zwei Gewerkschaftsbeauftragte<br />

den <strong>Wahl</strong>vorschlag unterzeichnen. Wer Beauftragter<br />

ist, regelt die Satzung der Gewerkschaft. Der<br />

<strong>Wahl</strong>vorstand muss bei diesen <strong>Wahl</strong>vorschlägen<br />

ganz genau prüfen, ob es sich wirklich um eine<br />

Gewerkschaft handelt, die einen Vorschlag einbringt,<br />

und ob diese Gewerkschaft ein Mitglied im<br />

Betrieb hat.<br />

Ein <strong>Wahl</strong>vorschlag setzt sich zusammen aus einem<br />

Teil, der die Bewerbervorschläge, und einem Teil,<br />

der die Unterzeichner des <strong>Wahl</strong>vorschlags enthält.<br />

Die Unterzeichner unterstützen den <strong>Wahl</strong>vorschlag<br />

mit ihrer Unterschrift (Stützunterschrift).<br />

Der <strong>Wahl</strong>vorschlag selbst ist eine einheitliche Urkunde.<br />

Kandidatenteil und Unterschriftenteil sollten<br />

nach Möglichkeit gegen jegliche Trennung gesichert<br />

sein. Allerdings ist ein <strong>Wahl</strong>vorschlag auch dann als<br />

rechtswirksam zu bewerten, wenn er nicht durch<br />

Zusammenheftung körperlich fest und gegen jegliche<br />

Trennung gesichert miteinander verbunden ist.<br />

Es reicht aus, wenn der <strong>Wahl</strong>vorstand die Einheitlichkeit<br />

der übergebenen „Blätter“ aufgrund von den<br />

Schriftstücken anhaftenden Merkmalen wie z. B.<br />

aus fortlaufender Paginierung, fortlaufender Nummerierung,<br />

einheitlicher grafischer Gestaltung, inhaltlichem<br />

Zusammenhang des Textes oder ähnlichen<br />

Merkmalen erkennen kann. Es können jedoch<br />

mehrere völlig identische Ausfertigungen eines<br />

Vorschlages unter den Beschäftigten umlaufen, die<br />

dann als ein <strong>Wahl</strong>vorschlag gelten. Nicht einmal die<br />

Reihenfolge der Bewerber darf auf den umlaufenden<br />

Vorschlagslisten unterschiedlich sein.<br />

Die <strong>Wahl</strong>bewerber sind auf dem <strong>Wahl</strong>vorschlag mit<br />

Familienname, Vorname, Geburtsdatum, Art der<br />

Seite 39 von 48

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!