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Das Fachmagazin für Handel und Handwerk September 2013

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| Fassade |<br />

Weißzement <strong>für</strong> die Fassadensanierung<br />

Holcim<br />

Für die Fertigung der HPC-Weißbeton-Fassadenplatten<br />

kamen<br />

Glasfasern <strong>und</strong> Weißzement der<br />

Firma Holcim zum Einsatz.<br />

re Hochhaus wurde aufgestockt<br />

<strong>und</strong> so an die Höhe des größeren<br />

angeglichen. Die Rot<strong>und</strong>e<br />

wich einem Verbindungsbau.<br />

Doch die auffälligste Veränderung<br />

besteht in der Fassadengestaltung.<br />

Deren vertikale Gliederung<br />

wurde zugunsten einer<br />

eher horizontalen aufgehoben.<br />

Die Gründe hier<strong>für</strong> sind sowohl<br />

pragmatischer als auch ästhetischer<br />

Natur. Erstens bringt die<br />

neue Fensteraufteilung eine<br />

bessere Beleuchtung der Büroräume<br />

mit sich. Und zweitens<br />

war es den Architekten wichtig,<br />

ein einheitliches Gesamtbild der<br />

alten <strong>und</strong> neuen Gebäude zu<br />

schaffen. Infolgedessen wählten<br />

sie auch <strong>für</strong> alle Fassaden<br />

das gleiche Material – Glas <strong>und</strong><br />

vorgehängte Elemente aus weißem<br />

HPC-Sichtbeton.<br />

sen sich mit weißem Zement in<br />

der Regel wesentlich brillantere<br />

Farben erzielen, als dies mit<br />

Beton aus Grauzement möglich<br />

ist. Zudem eignet er sich <strong>für</strong> normativen<br />

bis hin zu hochfestem<br />

Beton, mit ihm lassen sich alle<br />

gewünschten Festigkeitsklassen<br />

erreichen.<br />

Dies <strong>und</strong> vor allem die strahlend<br />

weiße Farbe ist der Gr<strong>und</strong>,<br />

warum die Verantwortlichen des<br />

Sanierungsobjektes den Holcim-Weißzement<br />

<strong>für</strong> die Fassadenelemente<br />

auswählten. Doch<br />

bevor der beauftragte Fertigteilren<br />

jedoch <strong>für</strong> das Sanierungsobjekt<br />

viel zu schwer gewesen,<br />

weshalb eine Möglichkeit gef<strong>und</strong>en<br />

werden musste, dünnere<br />

Elemente zu fertigen, die<br />

dennoch bruchsicher waren <strong>und</strong><br />

das Erscheinungsbild sowie den<br />

haptischen Charakter von Beton<br />

behielten.<br />

Die Lösung bestand im Einsatz<br />

von Kurzfasern. Dabei wird<br />

dem Beton je nach gewünschtem<br />

Effekt eine gewisse Menge<br />

an AR-Glasfasern zugegeben.<br />

Dadurch erhöht sich die<br />

Zug- <strong>und</strong> Druckfestigkeit des<br />

I HOLCIM I<br />

Der ehemalige Poseidonkomplex,<br />

neuer Sitz der ING-DiBa<br />

im Herzen Frankfurts, erfuhr<br />

kürzlich eine Sanierung <strong>und</strong> optische<br />

Umgestaltung.<br />

Die Deka Immobilien baute<br />

das Gebäudeensemble um<br />

<strong>und</strong> stockte es teilweise auf.<br />

Mit der Herstellung der Fassadenelemente<br />

wurde die Arge<br />

Hentschke Bau <strong>und</strong> Fiber-Tech<br />

Products beauftragt, die den<br />

Weißzement der Firma Holcim<br />

verwendet.<br />

Bisher bestand der Gebäudekomplex<br />

aus zwei Hochhäusern<br />

mit unterschiedlichen<br />

Geschosszahlen <strong>und</strong> einer niedrigeren<br />

Rot<strong>und</strong>e. Die charakteristische<br />

Fassade war durch<br />

vertikal verlaufende Blech- <strong>und</strong><br />

Fensterbänder nadelstreifenartig<br />

gegliedert.<br />

<strong>Das</strong> Frankfurter Architekturbüro<br />

Schneider <strong>und</strong> Schumacher<br />

übernahm die Sanierungsplanung<br />

<strong>und</strong> entschied<br />

sich da<strong>für</strong>, dem Objekt ein völlig<br />

neues Erscheinungsbild zu verleihen.<br />

<strong>Das</strong> zunächst niedrige-<br />

Weißzement<br />

mit ästhetischen Vorteilen<br />

Diese haben eine durchschnittliche<br />

Breite von 60 cm bei einer<br />

Länge von 150 bzw. 380 cm <strong>und</strong><br />

wurden durch das Betonfertigteilwerk<br />

des Bauunternehmens<br />

Hentschke Bau gefertigt. Als<br />

Gr<strong>und</strong>lage hier<strong>für</strong> diente der<br />

weiße Zement, den der Hersteller<br />

Holcim (Slovensko), unter<br />

dem Namen Holcim White<br />

Cement (slow) CEM I 52,5N anbietet.<br />

Hierbei handelt es sich<br />

um einen äußerst eisenarmen<br />

Portlandzement, der in einem<br />

aufwendigen Verfahren hergestellt<br />

wird. Im Vergleich zu seinem<br />

grauen Pendant bietet er<br />

zahlreiche ästhetische Vorteile.<br />

Beispielsweise kommen<br />

durch Holcim white bei entsprechenden<br />

architektonischen<br />

Anforderungen die Gesteinskörnungen<br />

(z. B. Marmor oder Kalksandstein<br />

etc.) des Betons besonders<br />

schön zur Geltung, was<br />

der Planer als gestalterisches<br />

Element nutzen kann. Wird der<br />

Beton durchgefärbt (z. B. durch<br />

die Zugabe von Pigmenten), las-<br />

Die Fassade des Gebäudes wird mithilfe von Weißzement der<br />

Firma Holcim gefertigt, er ermöglicht strahlend weißen Beton.<br />

lieferant Hentschke Bau mit der<br />

Herstellung der Fassadenplatten<br />

beginnen konnte, waren<br />

ausgiebige Forschungs- <strong>und</strong><br />

Entwicklungsarbeiten bei der<br />

Betonrezeptur nötig.<br />

Statik bedingt<br />

besondere Betonrezeptur<br />

Die Pläne der Architekten sahen<br />

vor, einen Teil des alten Gebäudeensembles<br />

aufzustocken. Da<strong>für</strong><br />

war die ursprüngliche Gründung<br />

bzw. deren Statik nicht<br />

ausgelegt. <strong>Das</strong> hatte einerseits<br />

zur Folge, dass diese durch eine<br />

Bohrpfahlwand statisch unterstützt<br />

werden musste <strong>und</strong><br />

<strong>für</strong> die Fassade eine möglichst<br />

leichte Konstruktion notwendig<br />

war. Üblicherweise haben vorgehängte<br />

Betonfassadenplatten<br />

eine Stärke von mindestens<br />

8 cm. Solche Betonplatten wä-<br />

Betons, <strong>und</strong> wesentlich dünnere<br />

Elemente lassen sich realisieren.<br />

Für die Entwicklung<br />

der richtigen Rezeptur arbeiteten<br />

die Ingenieure der Firma<br />

Hentschke Bau GmbH eng<br />

mit der Technischen Universität<br />

Chemnitz zusammen <strong>und</strong> benötigten<br />

ungefähr zwei Monate,<br />

um das richtige Mischungsverhältnis<br />

zu ermitteln. Damit<br />

die einzelnen Elemente ein ansprechendes<br />

Erscheinungsbild<br />

erhalten, entschieden sich die<br />

Planer da<strong>für</strong>, die Platten an den<br />

Seiten aufzukanten. Dadurch<br />

ergibt sich ein angenehmes<br />

Schattenspiel an der Fassade,<br />

das diese plastisch erscheinen<br />

lässt. So erhält der ING-DiBa-<br />

Firmensitz, das LEO-Haus, ein<br />

stimmiges <strong>und</strong> ästhetisches Erscheinungsbild.<br />

Dipl.-Ing. Claudia El Ahwany<br />

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baustoff-partner.de 09/13

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