Doppelspur Schiers – Fuchsenwinkel - RhB
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Nr. 4 / Dezember 2008<br />
InfoRetica<br />
Mitarbeiterzeitung der Rhätischen Bahn<br />
Periodico della ferrovia retica<br />
Periodica da la viaer retica<br />
Frohes Fest<br />
Alpine Höhen<br />
und mediterrane Wärme <strong>–</strong><br />
bezaubernd schön.<br />
Nr. 1 / März 2008<br />
Winterzeit,<br />
die Zeit der Begegnung<br />
1
In MGB-Triebzüge dieser Ausgabe laufen vom Stapel<br />
Von Roberto G. Paravicini<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Editorial/Editoriale<br />
Die Stimme der Geschäftsleitung<br />
La Voce della Direzione<br />
Die Leitsätze der <strong>RhB</strong><br />
Geschichtenstart am Mitarbeiterfest<br />
Geschichte von Markus Lipp<br />
Collage Mitarbeiterfest<br />
Gedicht Allegra<br />
Internes Kontrollsystem (IKS)<br />
ISO-Zertifizierung<br />
Enteisung Bernina<br />
Aussendesign neue Triebzüge<br />
Aus dem Leben einer Lok<br />
Unterhaltskonzept Rollmaterial<br />
Einschub Zizerser Brücke<br />
<strong>Doppelspur</strong> <strong>Fuchsenwinkel</strong><br />
Inframation<br />
Damals, vor 30 Jahren<br />
Neue Softwareanwendung GAF<br />
Charta Sicherheit<br />
Die Medienbahn<br />
Vor 90 Jahren …<br />
UNESCO Welterbe Bahn Nilgiri<br />
LANXESS Workshop «Rhätische Bahn»<br />
Neues in Kürze<br />
Sicherheit, Berufsunfall<br />
Tochter-/Sohntag<br />
Diplomübergabe Gleismonteure<br />
login<br />
Vereina Anekdoten<br />
spontan<br />
Personalchronik<br />
<strong>RhB</strong> In-Team<br />
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Herausgeber:<br />
Redaktion:<br />
Frontbild:<br />
Geschäftsleitung der Rhätischen Bahn<br />
7002 Chur<br />
Peider Härtli (hä), p.haertli@rhb.ch<br />
Sandra Beeli (be), s.beeli@rhb.ch<br />
Walter Frei (Fr), w.frei@rhb.ch<br />
Simon Rageth (ra), s.rageth@rhb.ch<br />
Mitarbeiterfest<br />
Nächster Redaktionsschluss: 13. Februar 2009<br />
Auflage:<br />
3´100 Exemplare, 4-farbig<br />
Abonnement: Inland: Fr. 50.<strong>–</strong> / Ausland: Fr. 60.<strong>–</strong><br />
© by <strong>RhB</strong>: Weiterverwendung und Nachdruck erwünscht, jedoch nur unter Quellenangabe<br />
2<br />
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier
MGB-Triebzüge Gelebte und erlebte laufen Werte vom Stapel<br />
Von Roberto Peider Härtli G. Paravicini<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Gelebte und erlebte Werte<br />
«Eine gute Zusammenarbeit über die Berufsgruppen<br />
und Bereiche hinweg ist zentral für unseren Erfolg» …<br />
Diese nüchterne Botschaft ist ein Teil der sieben Werteleitsätze<br />
für unser Unternehmen. Im Rahmen der Mitarbeitertage<br />
im Oberengadin haben wir viel erfahren über<br />
das starke Symbol des roten Bandes <strong>–</strong> ein Band, welches<br />
nicht nur die UNESCO Linien verbindet. Das rote<br />
Band verbindet auch die Mitarbeitenden untereinander;<br />
der Mitarbeiteranlass war bestes Beispiel dafür,<br />
wie der Zusammenhalt der «Mannschaft <strong>RhB</strong>» erlebt<br />
und gelebt wird <strong>–</strong> über alle Bereiche und Hierarchien<br />
hinweg.<br />
Ein beispielhaftes Zusammenspiel verschiedener Bereiche<br />
durfte ich kürzlich bei einem konkreten Filmprojekt<br />
erleben. Mit SF DRS haben wir einen neuen Auftritt mit<br />
den roten «fliegenden Einser» als SF-Signet am Landwasserviadukt<br />
realisiert. Und die SF DRS-Crew hat uns<br />
gefordert: für den 18-Sekunden-Spot waren die Vorgaben<br />
enorm anspruchsvoll: An den zwei Drehtagen<br />
wurde aus allen «Rohren» und aus allen Perspektiven<br />
gefilmt. Dieses Projekt ist nur dank der vorbildlichen<br />
Zusammenarbeit aller Beteiligten zu Stande gekommen.<br />
Von der Netzplanung und -steuerung über Infrastruktur<br />
bis hin zum Bereich Rollmaterial <strong>–</strong> alle haben an diesen<br />
Tagen am selben Strick gezogen. Dieses Beispiel von Kooperation<br />
hat mich stark beeindruckt <strong>–</strong> und gleichzeitig<br />
auch bestätigt, dass die Familie <strong>RhB</strong> tatsächlich «funktioniert».<br />
Der Leitsatz endet übrigens mit der Aussage: «Die Arbeit<br />
bei der <strong>RhB</strong> macht Spass». In diesem Sinne freue ich<br />
mich auf die zukünftige gemeinsame Zusammenarbeit<br />
mit Ihnen!<br />
Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen frohe Festtage<br />
und alles Gute im neuen Jahr!<br />
Ihr<br />
Peider Härtli<br />
Valori vissuti e sentiti<br />
Gentili collaboratrici, stimati collaboratori<br />
«Una buona collaborazione tra i diversi gruppi e settori<br />
professionali è di centrale importanza per il nostro successo»<br />
… Un messaggio sobrio e pulito che ritroviamo<br />
tra i sette valori guida della nostra azienda. Durante le<br />
giornate dei collaboratori in Engadina Alta abbiamo rilevato<br />
la forte valenza simbolica della fascia rossa, una<br />
fascia che non si limita a collegare le linee dell’UNESCO.<br />
Il nastro rosso unisce anche i dipendenti, e la manifestazione<br />
ad essi dedicata è stata la miglior prova di<br />
quanto venga vissuta e sentita la collaborazione in seno<br />
alla «squadra FR», trascendendo ogni confine settoriale<br />
e gerarchico.<br />
Di recente, in occasione di un progetto cinematografico<br />
concreto, ho potuto assistere ad un esemplare gioco di<br />
squadra tra i vari settori. Con la SF DRS abbiamo realizzato<br />
un nuovo filmato sui «numeri volanti» rossi come<br />
simbolo della televisione svizzera, presso il viadotto<br />
della Landwasser. E posso affermare che l’équipe della<br />
SF DRS non ci ha certo risparmiati: per i 18 secondi di<br />
spot abbiamo fatto salti mortali. Durante i due giorni di<br />
riprese ci hanno filmato da tutte le angolazioni. Il progetto<br />
ha potuto essere portato a termine soltanto grazie<br />
alla collaborazione esemplare tra tutti i partecipanti.<br />
Dalla pianificazione e gestione della rete fino all’ infrastruttura,<br />
passando per il settore del materiale rotabile:<br />
tutti hanno remato nella stessa direzione. Questo esempio<br />
di cooperazione mi ha molto colpito e al tempo<br />
stesso mi ha dato conferma che la famiglia della FR<br />
«funziona» a tutti gli effetti.<br />
Tra l’altro, il valore guida conclude: «lavorare presso la<br />
FR è un piacere». In tal senso mi compiaccio sin d’ora di<br />
poter collaborare anche in futuro con voi!<br />
Permettetemi di augurare a tutti, unitamente alle vostre<br />
famiglie, Buone Feste e Felice Anno Nuovo!<br />
3
Die Stimme der Geschäftsleitung<br />
Von Christian Florin<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Liebe <strong>RhB</strong>-Familie<br />
Seit bald vier Jahren bin ich nun bei der Rhätischen<br />
Bahn und staune immer noch jeden Tag von neuem<br />
über die Vielseitigkeit unserer Bahn. Ich kann mir kaum<br />
ein Unternehmen vorstellen, das ähnlich spannend und<br />
abwechslungsreich ist wie unsere <strong>RhB</strong>.<br />
Auf den ersten Blick neigt man zu denken, dass diese<br />
Einmaligkeit vor allem auf die Pionierleistungen unserer<br />
Vorfahren zurück zu führen ist. Sicherlich, die Harmonie<br />
von Technik und Eisenbahnkunstbauten in der<br />
grandiosen Landschaft ist einmalig, darum sind wir zu<br />
Recht jetzt auch Teil des UNESCO-Welterbes.<br />
Aber das alleine macht die <strong>RhB</strong> nicht aus. Für mich sind<br />
es insbesondere alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
welche die <strong>RhB</strong> verkörpern. Und vor allem sind es ihre<br />
Persönlichkeiten, ihre Erfahrungen, ihre Erinnerungen<br />
und ihre Geschichten. Ich geniesse jede Begegnung, die<br />
sich bietet, um mehr über die <strong>RhB</strong> und ihre Mitarbeitenden<br />
zu erfahren.<br />
Damit es zu solchen Begegnungen kommen kann,<br />
braucht es die Initiative jedes einzelnen. Kürzlich «öffneten»<br />
wir die beiden Baustellen Tasnatunnel und die<br />
neue Brücke in Zizers für alle Geschäftsbereiche. Natürlich<br />
ging es bei diesen Anlässen auch um die Technik.<br />
Aber es wurde ebenso die Gelegenheit genutzt, einander<br />
besser kennen zu lernen, Verständnis für einander<br />
zu gewinnen, Gesichter hinter den Namen zu sehen<br />
oder ganz einfach Vorurteile abzubauen. Die Zufriedenheit<br />
aller Besucher konnte buchstäblich von ihren Gesichtern<br />
abgelesen werden.<br />
Die Zufriedenheit, genauer gesagt die Mitarbeiterzufriedenheit,<br />
ist ein Dauerbrenner an den Pausentischen,<br />
unterwegs, aber auch in der Geschäftsleitung. Häufig<br />
stelle ich dabei aber fest, dass diese Zufriedenheit offenbar<br />
immer bei den anderen anzufangen scheint. Man<br />
wartet dabei, beinahe genüsslich, bis die anderen etwas<br />
machen, damit sich diese Zufriedenheit verbessert.<br />
Als positiv denkender Mensch bin ich fest davon überzeugt,<br />
dass, wenn ich den ersten Schritt mache, auch<br />
eher etwas zurückkommt. Es genügt also nicht, abzuwarten<br />
und zu schauen, ob sich etwas ändert. Zufriedenheit<br />
lässt sich auch nicht per Knopfdruck und schon gar nicht<br />
per Dekret steuern; wir alle müssen den ersten Schritt<br />
machen. Wir müssen Raum für Begegnungen schaffen,<br />
uns für einander interessieren und einander auch zuhören<br />
<strong>–</strong> ganz nach dem Motto «tue Gutes und sprich darüber»<br />
<strong>–</strong> unsere Kunden werden es uns danken!<br />
Bald schon steht Weihnachten ins Haus, auch hier geht<br />
es darum, für einander da zu sein, miteinander zu<br />
reden, einander zu begegnen. Geniessen Sie diese Zeit<br />
mit Ihren Familien, Freunden und Ihren Liebsten.<br />
Machen Sie sich auch Gedanken, wie Sie das neue Jahr<br />
beginnen wollen. Vielleicht ist dies auch der ideale<br />
Zeitpunkt sich zu überlegen, was man persönlich dazu<br />
beitragen möchte, um den Spass an der Arbeit zu fördern<br />
<strong>–</strong> oder anders gesagt, die Mitarbeiterzufriedenheit<br />
zu verbessern.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe <strong>RhB</strong>-Familie,<br />
schöne und vor allem erholsame Festtage. Ich freue<br />
mich auf jede Begegnung mit Ihnen im neuen Jahr.<br />
In meine Wünsche schliesse ich besonders auch all jene<br />
ein, die während den Festtagen dafür sorgen, dass die<br />
hoffentlich zahlreichen Kunden unvergessliche Tage auf<br />
der Rhätischen Bahn verbringen. Ihnen gebührt ein<br />
ganz besonderer Dank!<br />
Grazcha fich und bis bald im Neuen Jahr.<br />
Ihr, Christian Florin<br />
4
La Voce della Direzione<br />
Von Christian Florin<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Cara famiglia della FR<br />
È da quasi quattro anni ormai che lavoro presso la Ferrovia<br />
retica e ancora mi stupisco, giorno dopo giorno, di<br />
quanto sia variegata la nostra ferrovia. Non riesco quasi<br />
a immaginare un’altra azienda che sia altrettanto<br />
attrattiva e poliedrica. Di primo acchito si verrebbe tentanti<br />
di ricondurre questa sua unicità al le imprese pionieristiche<br />
dei nostri avi. L’accostamento armonioso tra<br />
tecnica, manufatti ferroviari e maestoso paesaggio alpino<br />
non ha eguali, non v’è alcun dubbio, e per tale<br />
ragione facciamo anche parte del Patrimonio mondiale<br />
dell’UNESCO.<br />
Ma la FR è ben altro. Per quanto mi riguarda sono soprattutto<br />
i collaboratori e le collaboratrici che la rappresentano.<br />
E in particolare sono le loro personalità, la<br />
ricchezza delle loro esperienze, dei loro ricordi e del<br />
loro vissuto. Non perdo dunque l’occasione di gustare<br />
ad ogni incontro un nuovo aneddoto sulla FR e i suoi<br />
dipendenti.<br />
E per poter proporre tali incontri bisogna far leva<br />
sull’iniziativa di ognuno. Recentemente abbiamo<br />
«aperto» i cantieri del tunnel Tasna e del nuovo ponte<br />
di Zizers a tutti i settori aziendali. Non nego che l’evento<br />
era in parte polarizzato sulla tecnica, ma al tempo<br />
stesso ha offerto l’opportunità di approfondire le conoscenze,<br />
dare un viso a molti nomi o semplicemente liberarsi<br />
dei pregiudizi. Ad ogni buon conto, la sod dis -<br />
fazione di tutti i visitatori era stampata a chiare lettere<br />
sui loro volti.<br />
La soddisfazione, e per essere più esatti quella dei collaboratori,<br />
è un argomento di perenne attualità durante<br />
la pausa caffè, per strada, ma anche ai piani superiori<br />
della nostra direzione. Molto spesso, tuttavia, mi<br />
accorgo che questa soddisfazione sembra dover iniziare<br />
sempre dagli altri. Si aspetta, con malcelato compiacimento,<br />
che qualcuno altro faccia scattare la molla per<br />
migliorarla.<br />
Premesso che sono di indole positiva sono persuaso che<br />
i risultati migliori si ottengono prendendo il toro per le<br />
corna e facendo il primo passo. Aspettare e guardare se<br />
cambia qualcosa non basta. La soddisfazione non può<br />
essere azionata da un pulsante o intimata da un decreto;<br />
dobbiamo fare tutti il primo passo. Dobbiamo creare<br />
spazio per nuovi incontri, interessarci agli altri e anche<br />
ascoltarci, il tutto all’insegna del motto «fai del<br />
bene e parlane». I nostri clienti ce ne saranno grati!<br />
I profumi e le luci del Natale sono alle porte, e anche in<br />
questa occasione dobbiamo far prova di altruismo, saper<br />
parlare e ascoltare. Godetevi questo particolare periodo<br />
con le vostre famiglie, con i vostri amici e i vostri<br />
cari. Riflettete anche al vostro personale esordio nel<br />
nuovo anno. Non è detto che sia il momento ideale anche<br />
per sfornare una proposta atta a vivacizzare il clima<br />
di lavoro, aumentarne il piacere o detto altrimenti, migliorare<br />
la soddisfazione dei collaboratori.<br />
Con questo auspicio auguro Buone Feste a tutta la famiglia<br />
della FR, ma soprattutto momenti felici e di ristoro.<br />
Ad ogni incontro con voi nell’Anno nuovo!<br />
Con le mie parole di augurio mi preme in particolare<br />
raggiungere anche tutti coloro che durante le Festività<br />
si adopereranno affinché la nostra, speriamo, numerosa<br />
clientela possa trascorrere giornate indimenticabili a<br />
bordo della Ferrovia retica. Un grazie sentito e profondo!<br />
Grazcha fich e a presto nell’Anno nuovo.<br />
Vostro Christian Florin<br />
5
«Leitsätze sind Wegweiser»<br />
Von Simon Rageth<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
In einer schneebedeckten Landschaft, umgeben von<br />
hohen Bergen, befindet sich ein Bergführer mit seinen<br />
Gästen auf einer Hochtour. Ein Seil verbindet jedes Mitglied<br />
dieser Seilschaft zu einer Einheit. Beim Passieren<br />
von Gletscherspalten sichert jeder den anderen. Gefahren<br />
lauern, Risiken bestehen. Aber das Seil steht als<br />
Symbol für die Sicherheit und grösstmögliche Gefahreneinschränkung.<br />
Wir bewegen uns meistens nicht auf gefährlichem Terrain.<br />
Aber wie das Seil steht unser rotes Band für das<br />
gemeinsame Tragen einer hohen Verantwortung. Das<br />
rote Band ist ein starkes Symbol, welches uns schon<br />
durch das UNESCO Welterbe Fest führte. Jeder Mitarbeiter<br />
bildet wie ein Stück Faden einen Teil des ganzen<br />
Bandes und trägt durch seinen Einsatz zum Gesamterfolg<br />
der <strong>RhB</strong> bei.<br />
In den letzten Wochen hat sich das Führungsteam deshalb<br />
intensiv damit befasst, für welche Werte, Botschaften<br />
und Inhalte das Band steht. Das Resultat sind<br />
sieben ganz kurze und einfache Leitsätze:<br />
1. Wir sind ein leistungsstarkes und zukunftorientiertes<br />
Unternehmen<br />
2. Wir bieten unseren Kunden ein unvergessliches Erlebnis<br />
3. Wir arbeiten nachhaltig und sind flexibel<br />
4. Die <strong>RhB</strong> ist ein fortschrittlicher Arbeitgeber in Graubünden<br />
5. Wir arbeiten offen und ehrlich miteinander und<br />
übernehmen Verantwortung<br />
6. Die Führungskräfte der Rhätischen Bahn sind Vorbilder<br />
7. Wir kommunizieren offen und transparent<br />
Gesucht werden nun positive Geschichten, die zeigen,<br />
wie die sieben Leitsätze in der <strong>RhB</strong> bereits gelebt werden.<br />
Den Anfang machten Luca Zanolari, Bernhard<br />
Bösch, Patrick Schneider und Patricia Demarmels am<br />
Mitarbeiterfest (siehe auch Seite 8). Das rote Band wird<br />
nun von Markus Lipp, Leiter Kundendienst, erweitert. Er<br />
erzählt die nächste Geschichte (siehe Seite 9).<br />
Daniel Grünenfelder, Leiter HR, äussert sich im<br />
nachfolgenden Interview zu den sieben Leitsätzen<br />
der Rhätischen Bahn:<br />
Herr Grünenfelder, was verstehen Sie unter einem<br />
Leitsatz?<br />
Leitsätze sind Wegweiser. Sie zeigen uns die Richtung<br />
auf, welche wir für das Verhalten, die Arbeit und die<br />
persönliche Entwicklung einschlagen sollen. Die Unternehmenswerte<br />
sind solche Wegweiser für die Wert- und<br />
Normvorstellungen, Denk- und Verhaltensmuster innerhalb<br />
der <strong>RhB</strong>.<br />
Liegen Leitsätze derzeit im Trend oder weshalb<br />
braucht die <strong>RhB</strong> nun auf einmal Leitsätze?<br />
Wichtig ist für mich, dass wir gemeinsame Werte entwickeln<br />
und uns der bereits vorhandenen Werte bewusst<br />
Donnerstag, 30. Oktober<br />
Frreitag, 31. Oktober<br />
6
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
werden. Es gibt heute schon Werte bei der <strong>RhB</strong>. Diese<br />
Werte sollen die übergeordneten Ziele unterstützen und<br />
mittragen.<br />
Weshalb möchte die Rhätische Bahn nun genau diese<br />
sieben Leitsätze leben?<br />
Die Werte <strong>RhB</strong> wurden unter Einbezug verschiedener<br />
Führungsebenen in mehreren Schritten in den Jahren<br />
2007 und 2008 erarbeitet und gelten nun. Unserer<br />
Meinung nach ist es sinnvoll, auf diesem Weg intern<br />
und extern zu vermitteln, was wir von unseren Mitarbeitenden<br />
als optimal funktionierendes Dienstleistungsunternehmen<br />
erwarten und umgesetzt haben<br />
möchten. Nur wenn alle am selben Strang ziehen und<br />
wir uns dies jeden Tag auf’s Neue bewusst werden, sind<br />
wir stark und leistungsfähig.<br />
War die Rhätische Bahn bisher nicht leistungsstark,<br />
bereiteten wir den Kunden nicht schon bisher ein<br />
unvergessliches Erlebnis und arbeiteten wir nicht<br />
schon bisher nachhaltig und flexibel?<br />
Sicher bereiteten wir bis heute den Kunden unvergessliche<br />
Erlebnisse, doch geht es darum, diesen Standard<br />
nicht nur zu halten, sondern stetig den Kundenbedürfnissen<br />
anzupassen. Es ist wie bei einem Fussballtraining:<br />
Jeder weiss, dass er gewinnen möchte, doch dafür<br />
benötigt es anhaltendes Training, das vor allem im<br />
Kopf beginnt. Dafür stehen bei uns die sieben Leitsätze<br />
ebenfalls.<br />
Vieles wurde schon gelebt und umgesetzt. Wie Sagen,<br />
die mündlich überliefert wurden, sind diese jetzt<br />
schriftlich festgehalten. Das bisherige positive Verhalten<br />
dient nun als Ausgangslage zur kontinuierlichen<br />
und nachhaltigen Verbesserung sowie als Orientierungshilfe<br />
für neue Mitarbeitende.<br />
Was erhoffen Sie sich davon, dass die Geschichten von<br />
den Mitarbeitenden erzählt werden?<br />
Menschen haben schon immer Geschichten erzählt. Mit<br />
Geschichten kann Vieles mitgeteilt aber auch erklärt<br />
werden. Geschichten malen Bilder!<br />
Jeder einzelne Mitarbeitende prägt unser Unternehmen<br />
und ist ein Zahnrad im grossen <strong>RhB</strong>-Uhrwerk. Erzählte<br />
Erfahrungen und Erfolgserlebnisse sind Bestätigungen<br />
und Ansporn für Alle, es ihnen gleich zu tun.<br />
Werden Sie uns auch noch eine Geschichte erzählen?<br />
Vielleicht später, aber andere haben Vorrang: Ich freue<br />
mich auf die Geschichten der Mitarbeitenden, diese<br />
stehen jetzt im Mittelpunkt.<br />
Danke für das Interview.<br />
Erzählen Sie uns Ihre Geschichte!<br />
Senden Sie diese an unsere Unternehmenskommunikation<br />
(medien@rhb.ch) oder nehmen Sie für Fragen telefonisch<br />
Kontakt mit uns auf (Tel 990 406).<br />
Montag, 3. November<br />
Dienstag, 4. November<br />
7
Geschichtenstart am Mitarbeiterfest<br />
Von Simon Rageth<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Die ersten vier Geschichten von Mitarbeitenden der<br />
Rhätischen Bahn wurden am Mitarbeiterfest erzählt.<br />
Luca Zanolari, Bernhard Bösch, Patrick Schneider und<br />
Patricia Demarmels gaben ihr Bestes und konnten so<br />
manchen Zuhörer mit ihren Erlebnissen und Geschichten<br />
mitreissen. Hier nochmals eine kurze Zusammenfassung<br />
des Erzählten.<br />
Luca Zanolari, Zugbegleiter<br />
«Ich begleitete Fahrgäste auf der Fahrt von St. Moritz<br />
nach Zermatt und wurde von etlichen Fragen durchbohrt.<br />
Ich setzte alles daran, unseren Kunden ein unvergessliches<br />
Erlebnis zu bieten und beantwortete geduldig<br />
ihre Neugier. Zugchef ist mein Beruf, doch als<br />
Tourismusförderer arbeite ich.»<br />
Bernhard Bösch, Bahnmeister<br />
«Die Verantwortung zur Beurteilung der Lawinengefahr<br />
im Raum Davos lag bei mir. Mein Bähnlerherz wollte<br />
fahren und trotzdem die Gäste sicher transportieren.<br />
Ich bekam die Chance, das Problem bei Erwin Rutishauser<br />
zu thematisieren. Die Geschäftleitung hat darauf<br />
entschieden, die Seehorngalerie zu bauen.»<br />
Patrick Schneider, Leiter Bahnhof Bergün und<br />
Tiefencastel<br />
«Eine junge Frau wollte in Bergün Ferien geniessen.<br />
Ohne ihren Elektrorollstuhl konnte sie nicht vorankommen.<br />
Bergün verfügt über keinen Mobilift. Schon nach<br />
kurzer Zeit fanden wir eine Lösung: Wir standen mit einem<br />
Handwagen bereit. Für die Frau ein grosses Zeugnis<br />
ihrer Selbständigkeit und ein unvergesslicher Moment.»<br />
Patricia Demarmels, Leiterin Region Betrieb Agglo<br />
Chur/Surselva<br />
«Vor zwei Jahren wurde ich in meinen Job gewählt. Gemäss<br />
Pflichtenheft ist für die Ausübung dieser Tätigkeit<br />
eine bestimmte Ausbildung vorgesehen. Der Lehrgang<br />
hatte bereits gestartet. In dieser Situation zeigte sich<br />
die <strong>RhB</strong> als sehr flexibles Unternehmen. Blitzschnell erhielt<br />
ich den positiven Entscheid.»<br />
Luca Zanolari<br />
Bernhard Bösch<br />
Patrick Schneider<br />
Patricia Demarmels<br />
8
«Hilft uns denn keiner?»<br />
Von Markus Lipp<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Leitsatz: «Wir bieten unseren Kunden ein unvergessliches<br />
Erlebnis»<br />
Der verspätete Regio-Expresszug sputet durch die<br />
schöne Winterlandschaft vom Engadin kommend dem<br />
Bahnhof Chur entgegen. Die Reisenden machen sich für<br />
das Umsteigen bereit, greifen hastig und ungeduldig<br />
nach ihren Jacken, Mänteln und dem vielen Gepäck.<br />
Der Zug hält an. Das Gedränge beginnt. Die Wagen entleeren<br />
sich in Rekordzeit von den zu den Anschlusszügen<br />
hetzenden Gästen aus aller Welt. Zurück bleibt<br />
eine vom Tempo sichtlich überforderte und hilflos anmutende<br />
ältere, elegant gekleidete Dame mit schönem<br />
Hut und einem grossen Koffer. Die Fragen «Was nun?<br />
Wie weiter? Hilft uns denn keiner?» stehen der Reisenden<br />
geradezu ins Gesicht geschrieben. Nicht weniger<br />
hilflos schaut der treuherzig neben der Frau winselnde<br />
kleine Hund drein.<br />
Spontan gehe ich auf die Dame zu. Auf meine Frage<br />
«Darf ich Ihnen helfen <strong>–</strong> wo fahren Sie hin?» kommt<br />
zögerlich, aber mit grosser Erleichterung die Antwort<br />
«nach Deutschland». Oh, das wird aber knapp! Ich ergreife<br />
den schweren Koffer, helfe der Dame aus dem<br />
Zug und bitte sie, mir möglichst rasch zu folgen. So hetze<br />
ich mit dem Gepäck die Treppe runter, die Unterführung<br />
durch. Bevor es wieder die Stufen hoch geht, Kontrollblick<br />
zurück <strong>–</strong> ja, die Dame folgt mir, der Hund an<br />
vorderster Front ist auch dabei <strong>–</strong> und nun nichts wie<br />
die Treppe rauf zum Zug. Dort angekommen, gelingt mir<br />
im letzten Moment mit dem Ruf «Es kommt noch jemand!»<br />
zum mir persönlich bekannten Zugchef, die<br />
Zugsabfahrt zu verzögern. Der Koffer ist auf der Wagenplattform<br />
verstaut. Kurze Zeit vergeht. Da kommen sie.<br />
Vorauseilend der kleine Hund. Sichtlich die ernste Lage<br />
fühlend, zieht er seine völlig ausser Atem geratene Herrin<br />
im Schlepptau seiner Leine mit seinen kurzen zappeligen<br />
Beinen geradezu die Treppe hoch zum Zug. Wir<br />
helfen dem Gast einzusteigen und es bleibt nur noch<br />
Zeit, der Reisenden alles Gute und eine schöne Heimreise<br />
zu wünschen. Die Wagentüre schliesst sich und<br />
der Zug fährt mit der mir freundlich zuwinkenden Reisenden<br />
und ihrem «Liebling» auf den Armen davon.<br />
Das Resultat<br />
Nicht wenig überrascht und zugegeben auch ein wenig<br />
stolz, fand ich dann einige Tage später eine vom Zugchef<br />
vermittelte Notiz der Reisenden in meiner Dienstpost.<br />
Die Frau bedankte sich für die liebenswerte Hilfe<br />
und Unterstützung. Sie werde ihr angenehmes Erlebnis<br />
während ihrer Zugfahrt in unvergesslicher Erinnerung<br />
behalten.<br />
«Darf ich Ihnen helfen?» Gedränge vor dem Zug.<br />
Markus Lipp, Leiter Kundendienst.<br />
9
Mitarbeitende feiern in Samedan<br />
Bilder von Esther Lüdi, Sonja Lubini, Giuditta Hartmann, Silvia Heldstab, Andreas Bass und<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
10
Simon Rageth<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
11
«Das Kleid ischt nüd vom Lagerfeld,<br />
s’ ischt <strong>RhB</strong> Uniform …» Von Bruno Graf<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
12<br />
Lokführer Bruno Graf hat sich auf ganz besondere Art<br />
auf den Mitarbeiteranlass vorbereitet <strong>–</strong> mit einer<br />
Schnitzelbank vom Feinsten. Leider konnte er «infolge<br />
des gedrängten Programms», wie er uns schreibt, die<br />
Verse nicht vortragen. Schade <strong>–</strong> es hätte eine nochmalige<br />
Steigerung des in jeder Beziehung gelungenen<br />
Anlasses bedeutet. Wir benützen gerne die Gelegenheit,<br />
Bruno Graf’s Schnitzelbank in ganzer Länge in<br />
der InfoRetica zu veröffentlichen. Viel Spass <strong>–</strong> Ihre Redaktion!<br />
Allegra (Melodie: Miar fahred mit der SBB)<br />
Unesco Welterbe, isch sie, dia chlini roti Bahn,<br />
das hät sie sicher au verdient, das isch kei Grössawahn.<br />
Es wäri no meh schützenswert, vo hüüt und au vo<br />
früehner,<br />
das Label hätti au verdient, der Schnauz vom Hanggi<br />
Büehler.<br />
Das Label spüehlt jetzt denn viel Geld, em Briccola in<br />
d’ Kassa,<br />
denn giit’s viellicht a chlii meh Lohn, dass miar a chlii<br />
chönnt prassa.<br />
Miar konsumieret denn au meh, und nehmet zue ganz<br />
schnell,<br />
drum sind dia grüena Warnwesta, nur Grössi XXL.<br />
Das Label das bedüüted au, mer muss viel unterhalta,<br />
mer chann nöd eifach ändara, es bliibt vieles bim alta.<br />
Der Grundsatz vo der UNESCO, der söttet d’ Scheffa<br />
kenna,<br />
denn müesstet miar nöd all Halbjohr, neui Abchörziga<br />
lerna.<br />
Au d’ Bocciabahn bim Bahnhof Stuls, dia stoht jetzt<br />
unter Schutz,<br />
do mues mer öppis macha druus, vermarkta Gopfridstutz.<br />
Zur a Brainstorm- Week mit Bocciakurs, muess der<br />
Hefti jetzt iilada,<br />
zu Wellness im Brunnatrog bim Gleis, und essa im<br />
Chuchiwaga.<br />
In Stuls und Spinas stöhnd au no, so chlini Holzkabäuschen,<br />
do stoht no Manna und Fraua druuf, nöd Men und<br />
au nöd Mäuschen.<br />
Do chasch Du ruhig ina goh, mach’sch Tür zue mit<br />
ma Rumm’s,<br />
und wenn denn s’ Gschäft verrichta tuesch, macht’s<br />
hinter dir luut, Plumps.<br />
Jetzt han ii Sonnacreme bechoo, a Tuba Faktor drissg,<br />
das muesch hüüt weg da Sonna haa, und au wega da<br />
Hitz.<br />
Mini Frau sait Faktor 8 wär gnueg, und stricht mi ii<br />
ganz zärtlich,<br />
denn hättischt du en bruuna Grind, so wia da Peider<br />
Härtli.<br />
Schutzbrilla giit’s für’s Augaliecht, und Kappaschueh<br />
für d’ Zeeba,<br />
und für da Grind en Plastikhelm, und Händscha zum<br />
dii heeba.<br />
Warnwesta für da Gleisbereich, halt alles was mer<br />
bruucht,<br />
und d’ Ghörschütz dia sind immer guet, wenn der Chef<br />
dii zämmastuucht.<br />
Ii han 2 Liter Wasser gsoffa, wia’s stoht uf ma<br />
Plakäätli,<br />
und in Calida Unterhosa, versorget guet mis Gmäächtli.<br />
Will ii kei Ziit han khaa zum schiffa, isch d’Bloosa<br />
überlaada,<br />
drum han ii jetzta an da Tschiins, en dunkelblaua<br />
Flaada.<br />
Wenn du amol a Störig häsch, denn muesch nöd lang<br />
studiera,<br />
dia bsetzti Station, dia tuet’s, im QSV notiera.<br />
Jo wo isch denn dia Station, fangsch du jetzt still a<br />
fluecha,<br />
do mues ii doch is Internet, da Google söll dia suecha.<br />
Vor Johra isch der Kondukteur, dur da Zug und hät<br />
uusgrüeft,<br />
jetzt chunnt denn grad der nöchsti Halt, und hät Billet<br />
no prüeft.<br />
Jetzt händ miar so es Railvoxgrät, do chunnsch doch<br />
glatt zum spinna,<br />
noch jedem Update hät dä Siech, en neua Fehler<br />
dinna.<br />
Us em Luutsprecher chunnt a Frauastimm, mer sötti<br />
schnell iistiiga,<br />
der Zug der fahri jetzt denn ab, er tuet nöd z’ Landquart<br />
bliiba.<br />
Dia Durchsag dia wär Wunderbar, nur dä Service klappt<br />
nid ganz,<br />
der Zug der isch scho längstens fort, und stoht jetzt in<br />
Malans.
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Piep piep, tü tüü, piep piep, tü tüü, piep piep, tü tüü<br />
ta too,<br />
dia Musig macht nöd min Game-Boy, und nöd<br />
Play-Station zwoo.<br />
Dia Musig macht ZS I 90, bis miar da Chraga platzt,<br />
D’ Gschäftsleitig seit doch explizid, kei Musig am<br />
Arbeitsplatz.<br />
S’ UNESCO Welterbe das bringt, en Huufa neui Gäst,<br />
für dia tüend miar vor <strong>RhB</strong>, ganz sicher eifach s’ Best.<br />
Dia Gäst dia zahlend recht viel Geld, wend drum bim<br />
Reisa hocka,<br />
wenn’s aber nur no Stehplätz gsehnd, denn haut sie’s<br />
uss da Socka.<br />
Uf’m Laufsteg irgendwo z’ Paris, zeigt a Frau en neua<br />
Dress,<br />
a helli Blusa, a rot’s Foulard, derzua en Jupe ganz<br />
kess.<br />
Alli Dama stuunend Aa und Oo, und klatschend ganz<br />
enorm,<br />
das Kleid ischt nüd vom Lagerfeld, s’ ischt <strong>RhB</strong><br />
Uniform.<br />
Der Rutishuuser der hätt gseit, iar guata Fraua Manna,<br />
iar müend mi‘ m Zug zur Arbeit khoo, üsri Parkplätz tuend<br />
nüd langa.<br />
Er hät miar aber no nüd gseit, wia ii das macha sötti,<br />
wenn ii am vieri an d’Arbet muess, und der erst Zug<br />
fahrt am sechsi.<br />
Avanti, Futuro, Futuro Plus, dänn Strategie null sechs,<br />
jetzt Offensiva zwanzgi- zwölf, was hät das für en<br />
Zweck?<br />
Dia Üebiga händ miar scho gmacht, alles ist bim Alta<br />
bliiba,<br />
miar händ no immer Defizit, und fahrend uff da Schiina.<br />
Uf’m ganza Netz wird investiert, mer chauft au neui<br />
Khära,<br />
i frog mi nu, vo wo chunnt jetzt, das vieli Geld au<br />
hera?<br />
Hät Direktion viellicht am End, so heimlich, liislig, still,<br />
mit da, em ZP versprochana, Benissimo <strong>–</strong> Löösli<br />
gspielt.<br />
An der Ostara bin ii unterwegs, uff da Lok im Bündnerland,<br />
uff ma Perron stoht der Rutishuuser, mit ma Chörbli in<br />
der Hand.<br />
Er wünscht miar schöni Ostara giit miar en Schoggihas,<br />
und es Maitali rüeft luut voller Freud:<br />
en Osterhas en Osterhas, en richtiga läbiga Osterhas.<br />
Bruno Graf: Erinnerungen an einen gelungenen Anlass.<br />
13
«IK … was?»<br />
Von Brigitte Flück<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Ist Ihnen der Begriff «Internes Kontrollsystem», oder<br />
kurz «IKS» bereits ein Begriff? «Auch schon mal gehört»<br />
oder «IK … was?». Dieser Artikel gibt Ihnen einen kurzen<br />
Überblick über das IKS in der <strong>RhB</strong> und zeigt auf, wie Sie<br />
davon betroffen sind.<br />
Gesetzliche Neuerungen<br />
Seit dem 1. Januar 2008 sind im Obligationenrecht<br />
neue Gesetzesartikel in Kraft, welche grössere Unternehmen<br />
wie die <strong>RhB</strong> dazu verpflichten, ein IKS einzuführen.<br />
Dieses wird im Rahmen der jährlichen Revision<br />
durch die Revisionsstelle überprüft.<br />
Ziele und Ausgestaltung des Internen Kontrollsystems<br />
der <strong>RhB</strong><br />
Das Ziel des IKS ist die Sicherstellung der Zuverlässigkeit<br />
und Aussagefähigkeit der Buchführung sowie die Einhaltung<br />
von Gesetzen und Normen. Ein IKS ist für die<br />
<strong>RhB</strong> grundsätzlich nichts Neues, da eine zuverlässige<br />
Buchführung selbstverständlich schon immer ein wichtiges<br />
Ziel der <strong>RhB</strong> war und bleiben wird! Auch die Revisionsstelle<br />
testiert uns bereits seit Jahren die Existenz<br />
eines Internen Kontrollsystems. Neu ist mit in Krafttreten<br />
der neuen Gesetzesartikel nur der gestiegene Anspruch<br />
an die Dokumentation und Überprüfbarkeit des<br />
Systems.<br />
Welche Arten von Kontrollen gibt es im Internen<br />
Kontrollsystem?<br />
Kontrollen auf Unternehmensebene/Kontrollumfeld<br />
Kontrollen auf Unternehmensebene sind prozessübergreifend.<br />
Beispiel: Unterschriftenregelung, Verhaltenskodex<br />
(siehe unten).<br />
Prozesskontrollen<br />
Prozesskontrollen (auch Schlüsselkontrollen genannt)<br />
werden direkt im Arbeitsprozess gemacht. Das Einhalten<br />
des Vier-Augen-Prinzips ist ein Beispiel von Vielen.<br />
Generelle IT Kontrollen<br />
Die generellen IT-Kontrollen sollen sicherstellen, dass<br />
die korrekte Buchführung nicht durch technische Gegebenheiten<br />
gefährdet wird. Beispiel: regelmässige Datensicherung.<br />
Der Verhaltenskodex <strong>RhB</strong><br />
Das Verhalten der <strong>RhB</strong>-Mitarbeitenden gegenüber den<br />
verschiedenen Anspruchsgruppen ist ein wichtiger Bestandteil<br />
des Kontrollumfeldes. Der Verhaltenskodex<br />
der <strong>RhB</strong> stellt eine Zusammenfassung der wichtigsten<br />
ethischen Grundsätze der <strong>RhB</strong> dar und bekräftigt selbstverständliche<br />
Verhaltensweisen. Der Verhaltenskodex<br />
ist im Intranet abrufbar und hat für alle Mitarbeitenden,<br />
insbesondere für Führungskräfte, verpflichtenden<br />
Charakter.<br />
Kontrollumfeld /<br />
Unternehmensweite Kontrollen<br />
INTERNES<br />
KONTROLLSYSTEM (IKS)<br />
RISIKO-<br />
MANAGEMENT<br />
Prozesskontrollen /<br />
Schlüsselkontrollen<br />
PROZESSMANAGEMENT-SYSTEM<br />
14
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Wie ist das Interne Kontrollsystem der <strong>RhB</strong> dokumentiert?<br />
Ein Projektteam hat Anfang dieses Jahres die Aufgabe<br />
übernommen, das IKS zu dokumentieren. Dabei ist es<br />
folgendermassen vorgegangen:<br />
n Dokumentation des Kontrollumfeldes inkl. Aufnahme<br />
der Kontrollen auf Unternehmensebene<br />
n Definieren und dokumentieren der finanzrelevanten<br />
Prozesse (2008: elf Prozesse, für 2009 sind weitere<br />
geplant)<br />
n Definieren der Schlüsselkontrollen pro Prozess (gesamthaft<br />
rund 60 Stück in den elf Prozessen)<br />
n Einführen von neuen Kontrollen (nur sechs Kontrollen<br />
wurden neu eingeführt, restliche bestehend)<br />
Die Prozesse wurden in das Prozessmanagement-System<br />
(im Intranet abrufbar) integriert. Die Schlüsselkontrollen<br />
sind in den Prozessen sichtbar.<br />
Wer ist für das Interne Kontrollsystem verantwortlich?<br />
Der Verwaltungsrat hat im September dieses Jahres die<br />
«IKS-Grundsätze» verabschiedet, in denen die Ausgestaltung<br />
sowie die Verantwortlichkeiten für das IKS der<br />
<strong>RhB</strong> geregelt sind: Die Gesamtverantwortung liegt beim<br />
Verwaltungsrat. Die Geschäftsleitung ist für die Umsetzung<br />
und das Reporting verantwortlich. Das IKS-Projektteam<br />
übernimmt auch weiterhin die Koordination<br />
der Dokumentation des Gesamtsystems, nicht aber die<br />
Dokumentation von einzelnen Kontrollen. Die grösste<br />
Verantwortung jedoch liegt bei den Führungskräften<br />
resp. bei jedem einzelnen Mitarbeitenden. Sie fragen<br />
sich jetzt bestimmt …<br />
… «was bedeutet das Interne Kontrollsystem für mich<br />
und meine Arbeit?»<br />
Jeder Vorgesetzte bzw. Mitarbeitende der <strong>RhB</strong> ist ein<br />
Teil des IKS und kann einen Beitrag leisten! Wie bereits<br />
erwähnt, ist das A und O die Dokumentation. Nur so<br />
kann die Revisionsstelle eine gemachte Kontrolle überprüfen<br />
und bestätigen. So sollte zum Beispiel das Vier-<br />
Augen-Prinzip bei finanzrelevanten Kontrollen mit einem<br />
Visum der beiden Mitarbeitenden abgerundet<br />
werden. Oder wenn durch Projekte neuartige Finanzprozesse<br />
geschaffen werden, müssen diese kritisch daraufhin<br />
überprüft werden, welche Kontrollen die zuverlässige<br />
Buchführung sicherstellen.<br />
Eine gute Adresse für Fragen, Anregungen und Bemerkungen<br />
oder zum Bezug von zusätzlichen Unterlagen:<br />
Brigitte Flück, Projektleiterin, b.flueck@rhb.ch<br />
Kontroll - Verantwortung Prüfungs <strong>–</strong><br />
Verantwortung<br />
VERWALTUNGSRAT <strong>RhB</strong><br />
- Generelle Ausgestaltung IKS<br />
- Überwachung IKS<br />
- Kontrollumfeld prägen<br />
GESCHÄFTSLEITUNG <strong>RhB</strong><br />
- Umsetzung IKS<br />
- Reporting an VR<br />
- Kontrollumfeld prägen<br />
VORGESETZTE / MITARBEITENDE <strong>RhB</strong><br />
ALLE<br />
- Dokumentation von Kontrollen<br />
- Mithilfe bei Weiterentwicklung IKS<br />
SCHLÜSSELPROZESS-<br />
VERANTWORTLICHE<br />
- Dokumentation der Schlüsselkontrollen<br />
- Mithilfe bei Weiterentwicklung IKS<br />
Unternehmensweite<br />
Kontrollen<br />
Prozesskontrollen<br />
IT Kontrollen<br />
EXTERNE REVISION<br />
- Nachvollziehbarkeit<br />
- Wirksamkeit<br />
- Effizienz<br />
SPEZIAL-<br />
PRÜFUNGEN<br />
z.B. Second Opinion<br />
15
ISO-Zertifizierung bei der <strong>RhB</strong>. Yes, we can!<br />
Von Matthias Tscharner<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Am 19.<strong>–</strong>23.01.2009 wird die <strong>RhB</strong> nach der internationalen<br />
Norm ISO9001-2000 zertifiziert. Während dieser<br />
Woche wird durch eine externe Stelle überprüft, ob unser<br />
Unternehmen die Vorgaben der ISO erfüllt. Diverse<br />
Fragen stehen im Raum. Was haben wir bis jetzt gemacht?<br />
Ist die <strong>RhB</strong> tauglich für eine ISO-Zertifizierung?<br />
Was passiert nach dem Januar 2009 mit ISO?<br />
Die angestrebte ISO9001-2000 Norm wird an Firmen<br />
vergeben, welche bestimmte qualitative Anforderungen<br />
erfüllen. Solche Anforderungen sind zum Beispiel<br />
die Ermittlung der Kundenbedürfnisse, das Erfüllen der<br />
relevanten Sicherheitsvorschriften oder die Beschreibung<br />
der Arbeitsabläufe im Unternehmen etc.<br />
Bei der <strong>RhB</strong> wurden in einem ersten Schritt die wichtigsten<br />
Arbeitsprozesse aufgezeichnet. Sie sind auf dem<br />
Intranet ersichtlich. Eine Prozesslandkarte gibt Übersicht<br />
über alle wichtigen Arbeitsabläufe im Unternehmen.<br />
In einem weiteren Schritt wurden die Mitarbeiter betreffend<br />
ISO und ihren eigenen Prozessen geschult. Jeder<br />
Mitarbeitende muss sich in der Landkarte zurechtfinden<br />
und seinen eigenen Prozess kennen. Einfacher<br />
ausgedrückt heisst dies: Jeder Mitarbeitende muss wissen,<br />
was er tut während seiner täglichen Arbeit!<br />
Kommenden Januar werden drei von der <strong>RhB</strong> ausgewählte<br />
Mitarbeiter der Schweizer Firma SQS das Unternehmen<br />
auditieren. Sie tun dies, indem sie im vornherein<br />
ausgewählte Arbeitsplätze besuchen und dort<br />
überprüfen, ob die von uns festgelegten Prozesse mit<br />
der Praxis übereinstimmen und ob die ISO-Normforderungen<br />
erfüllt sind. Dabei werden die Mitarbeitenden<br />
von den Auditoren interviewt und zu ihrer Arbeit befragt.<br />
Die Personen, die jetzt zu zittern beginnen, können<br />
beruhigt werden. Im ganzen Unternehmen wurden<br />
und werden weiter Audit-Probeläufe abgehalten. Wir<br />
spielen mit den betroffenen Mitarbeitenden ein solches<br />
Audit durch und überprüfen also schon im Vorfeld, wo<br />
es klemmt! Es wurden sowohl Teile der Geschäftsleitung,<br />
wie auch die Arbeiten an der Front auditiert. Die<br />
Resultate sind bis jetzt alles andere als schlecht <strong>–</strong> gestorben<br />
ist während eines Audits noch niemand <strong>–</strong> und<br />
diverse zu verbessernde Punkte werden noch umgesetzt!<br />
Nach dem Audit im Januar 2009 bleibt die ISO-Norm für<br />
unser Unternehmen bestehen. Es gilt dann, die Effizienz<br />
der erstellten Arbeitsabläufe zu erhöhen. In gescheitem<br />
ISO-Deutsch ausgedrückt sagt man dem Ganzen<br />
dann «kontinuierliche Verbesserung».<br />
Es wird innerhalb des Jahres in monatlichem Rhythmus<br />
mittels internen ISO-Audits geprüft, ob unsere Prozesse<br />
funktionieren oder ob sie nur noch auf dem Papier bestehen.<br />
Sicherlich werden diese Audits mit den zahlreichen<br />
anderen, in der <strong>RhB</strong> durchgeführten Audits (SiBE,<br />
BAY,IKS, SUVA etc.) koordiniert. Es kann ja nicht sein,<br />
dass der Mitarbeitende nur noch auditiert wird und<br />
nicht mehr zum Arbeiten kommt!<br />
Ende 2009 oder Anfangs 2010 überprüft dann wieder<br />
die SQS in einem kleinen Wiederholaudit die <strong>RhB</strong>.<br />
Die bis jetzt durchgeführten Probeläufe und Rückmeldungen<br />
stimmen mich positiv. Ich schätze die Chance,<br />
das ISO-Audit im kommenden Januar positiv abzuschliessen<br />
als hoch ein. Yes, we can!<br />
ISO und <strong>RhB</strong> passen gut zusammen. Ich glaube, dass die<br />
ISO-Norm ab Januar 2009 in die <strong>RhB</strong> einzieht <strong>–</strong> nicht so<br />
festlich wie die neue First Lady ins Weisse Haus, aber<br />
doch mit derselben Chance auf «Change» in unserem<br />
Unternehmen <strong>–</strong> ob zum Positiven, liegt dereinst bei<br />
uns!<br />
Audit-Probelauf<br />
be treffend verschweissten<br />
Teilen in der<br />
Schlosserei.<br />
Audit-Probelauf GUZ: Martin Vital erklärt die Verladelisten.<br />
16
MGB-Triebzüge Vereiste Fahrdrähte laufen vom der Stapel Bernina<br />
Von Roberto Jürg Bebi G. Paravicini<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Der Winter am Bernina, das haben schon unzählige Ereignisse<br />
mit der weissen Pracht aufgezeigt, ist und<br />
bleibt eine Herausforderung für Mensch und Technik.<br />
Die Aufrechterhaltung der wintersicheren Bahnverbindung<br />
in den Süden verlangt immer wieder grosse Einsätze<br />
unserer Mitarbeitenden. Dabei sind sie täglich mit<br />
einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert. Eine<br />
dieser Herausforderungen ist die Enteisung der Fahrleitung.<br />
Die Berninalinie wird als einzige noch verbleibende<br />
Strecke bei der <strong>RhB</strong> mit 1000V Gleichstrom und nicht<br />
wie das übrige Stammnetz mit 11 000V Wechselstrom<br />
betrieben. Diese relativ tiefe Spannung bewirkt, dass<br />
bei vereistem Fahrdraht der Kontakt zu der Schleifleiste<br />
des Pantografen nicht mehr optimal ist (grosser Übergangswiderstand).<br />
Dadurch ist die Übertragung der<br />
elektrischen Energie von der Fahrleitung zum Triebwagen<br />
nicht mehr ausreichend oder im Extremfall überhaupt<br />
nicht mehr sichergestellt. Um dies zu verhindern,<br />
muss der Fahrdraht im Winter regelmässig behandelt<br />
werden.<br />
Diese Behandlung ist vergleichbar mit dem seit Jahren<br />
in der Fliegerei bekannten Massnahmen zur Enteisung<br />
von Flugzeugen im Winter. Die Tragflächen werden vor<br />
dem Abflug zuerst enteist und anschliessend noch gegen<br />
erneute Eisbildung in grossen Höhen «imprägniert».<br />
Und genau so verfahren wir mit dem Eis am<br />
Fahrdraht.<br />
Bei speziellen Wetterlagen oder nach Bedarf wird zum<br />
Schutz von Eisbildung am Fahrdraht mit einem Gemisch<br />
aus Wasser, Glykol und anderen unweltfreundlichen<br />
Additiven ein Schutzmantel um den Fahrdraht gesprüht.<br />
Die flüchtigen Stoffe des Gemisches verdampfen oder<br />
mischen sich mit der Umgebungsluft. Einige wenige<br />
Komponenten verfestigen sich dank Eigenwärme und<br />
Temperaturschock des Drahtes und legen sich als dünne<br />
Schutzschicht um diesen herum. Das Niederschlagswasser,<br />
schlimmstenfalls in Form von Eisregen, bleibt so<br />
dank dieser Schicht nicht am Draht kleben. Dadurch<br />
kann die Schleifleiste des vorbeifahrenden Zuges die<br />
Eisschicht viel besser vom Draht wegkratzen, wodurch<br />
ein steter elektrischer Kontakt gewährleistet ist.<br />
Um diese Eisbildung am Fahrdraht möglichst effizient<br />
zu bekämpfen wurde auf den Winter 2007/08 eine neue<br />
mobile Sprühanlage in Betrieb genommen. Diese kann<br />
mit sehr wenig Aufwand im Xe 4/4 9922 montiert werden.<br />
Die Anlage funktioniert so, dass mit einer Pumpe das<br />
auf 75°C vorgewärmte Gemisch durch die Steigleitungen<br />
auf das Dach und vom dortigen Verteiler in die<br />
Ventile mit den aufgesetzten Sprühdüsen transportiert<br />
wird. Dank einem Drahtlagesensor, welcher der Steuerung<br />
permanent die exakte Lage des Fahrdrahtes signalisiert,<br />
werden genau diejenigen Düsen angesteuert,<br />
welche sich direkt unter dem Fahrdraht befinden. Dadurch<br />
wird der sehr feine Sprühnebel nur unmittelbar<br />
beim Fahrdraht verteilt und schont so die Umwelt.<br />
Gleichzeitig verhindert der gezielte feine Sprühnebel,<br />
dass grössere Gemischmengen am Fahrdraht eine übermässige<br />
Verschmutzung an den Zügen verursacht und<br />
das garantiert einen möglichst sparsamen Verbrauch<br />
des Gemisches.<br />
Erste Erfahrungen im Wintereinsatz 2007/08 haben gezeigt,<br />
dass die Anlage die von ihr erwarteten Vorgaben<br />
durchwegs erfüllt. Trotz modernster Technik kommt es<br />
aber auch hier sehr stark auf den Menschen an. Denn<br />
durch die Wahl des richtigen Zeitpunktes für den Sprühvorgang<br />
wird der Grundstein für den Erfolg der Enteisung<br />
bereits gelegt.<br />
Sprüheinrichtung auf Panto von Xe 4/4 9922 mit den<br />
8 gesteuerten Sprühdüsen.<br />
Sprühnebel.<br />
17
Das Aussendesign der neuen Triebzuggeneration<br />
ALLEGRA Von Daniel Ritler<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
«ALLEGRA! Herzlich willkommen bei der <strong>RhB</strong>! Geniessen<br />
Sie die Fahrt mit uns.» Mit dieser Botschaft begrüsst die<br />
<strong>RhB</strong> ihre Fahrgäste und Kunden aus aller Welt. Die Begrüssung<br />
ALLEGRA ist Sinnbild für die Gastfreundschaft,<br />
das Augenzwinkern und die Lebensfreude im «Steinbockland».<br />
Diese Botschaft soll auch mit der neuen Serie der <strong>RhB</strong>-<br />
Triebzüge vermittelt werden. Darum heisst die gesamte<br />
Serie der drei- und vierteiligen Triebzüge ALLEGRA!<br />
Das Aussendesign der neuen Triebzüge orientiert sich<br />
an den bestehenden Triebfahrzeugen. Die eigenständige,<br />
markante Front gibt den neuen Fahrzeugen ein<br />
charakteristisches, unverwechselbares Gesicht. Das<br />
«<strong>RhB</strong>-Rot» als Corporate Design Farbe beim Rollmaterial<br />
wird beibehalten und mit Dunkelrot ergänzt, um dem<br />
Fahrzeug einen modernen Anstrich zu verleihen.<br />
Die Stirnfront der Triebzüge ziert das Bündner Kantonswappen.<br />
Es symbolisiert das Selbstbewusstsein und das<br />
Bekenntnis der <strong>RhB</strong> zum Kanton Graubünden. Der untere<br />
Teil des Führerstands mit der zur Spitze laufenden<br />
Form und dem geraden, nach hinten gewölbten Führerstandsfenster<br />
verleiht dem Fahrzeug eine gewisse<br />
Schnittigkeit. Gleichzeitig vermittelt sie aber auch die<br />
Kraft, welche im neuen Triebzug steckt.<br />
Mit dieser Formgebung unterscheidet sich die neue<br />
Triebzuggeneration ALLEGRA von den Triebzugserien,<br />
welche in der letzten Zeit im In- und Ausland in Betrieb<br />
gesetzt wurden.<br />
Die Lackierung der neuen Triebzüge orientiert sich am<br />
bestehenden Rollmaterial der Triebfahrzeuge. Das<br />
«<strong>RhB</strong>-Rot» dominiert den optischen Eindruck des Fahrzeugs.<br />
Der Dachbereich, das Untergestell und die Türen<br />
sind in den gleichen Grautönen gehalten wie das bisherige<br />
Rollmaterial.<br />
Der Bereich der Unterschürzen wird neu mit einer dunkelroten<br />
Farbe lackiert. Zusammen mit dem hellgrauen<br />
Trennstreifen zum «<strong>RhB</strong>-Rot» wird optisch der Eindruck<br />
einer nach innen eingezogenen Schürze geschaffen. Mit<br />
dieser Farbwahl erhält der Triebzug den nötigen Pfiff<br />
und eine sanfte Modernität.<br />
Die Fenster werden mit einer dunklen Farbe zusammengefasst.<br />
Wegen den kurzen Wagenlängen und den<br />
verschiedenen Fensterhöhen, wird das Erscheinungsbild<br />
wesentlich beruhigt. Die klaren Linien bewirken<br />
eine harmonische Seitenansicht des Triebzuges.<br />
Mit dem gewählten Erscheinungsbild wird die Zugskomposition,<br />
bestehend aus Triebzug und Verstärkungswagen,<br />
auch optisch eine Einheit bilden.<br />
Jeder Gliedwagen besitzt neben der Einstiegstüre eine<br />
Aussenanzeige. Die weiteren Aussenbeschriftungen erfolgen<br />
nach <strong>RhB</strong>-Standard und entsprechen den verschiedenen<br />
Anforderungen von Kundeninformation<br />
und auch der Les- und Erkennbarkeit. So wird die erste<br />
Klasse deutlich herausgehoben und durch den gelben<br />
Strich oberhalb der Fenster markiert.<br />
Das Erscheinungsbild der Triebzüge wird wesentlich<br />
durch die technische Ausrüstung auf dem Dach der<br />
Triebwagen bestimmt. Die Stromabnehmer, Klima- und<br />
Kühlgeräte, Bremswiderstände und Wagenübergänge<br />
mit Kabeln, Hochspannungsübergang und geschlossenem<br />
Faltenbalg prägen das Fahrzeug.<br />
Die Triebzugnummern werden nach dem neuen Fahrzeugnummerierungssystem<br />
vergeben. Die dreiteiligen<br />
Zweispannungstriebzüge erhalten die Nummern 3501<br />
bis 3515 und jene der vierteiligen Stammnetztriebzüge<br />
die Nummern 3101 bis 3105. Die einzelnen Gliedwagen<br />
erhalten die fünfstellige Fahrzeugnummer.<br />
Neben dem Serienamen ALLEGRA wird auch jeder Triebzug<br />
für sich einen Namen erhalten. Diese werden zu<br />
einem späteren Zeitpunkt bei der Fahrzeugauslieferung<br />
bekannt gegeben und sind im nachstehenden Fahrzeugbild<br />
nicht dargestellt.<br />
Die definitiven Details und die Aussenbeschriftung werden<br />
am ersten Triebzug dargestellt, optimiert und festgelegt.<br />
18
Aus dem Leben einer Lok<br />
Von Hendrik Hauschild<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Allegra liebe «InfoRetica» Leser!<br />
Heute stelle ich mich mit meinem neuen Gesicht vor.<br />
Allen Lesern, denen ich noch nicht bekannt bin, möchte<br />
ich mein bisheriges Leben bei der schönsten Mutter<br />
der Welt vorstellen. Im Jahr 1994, genauer gesagt am<br />
2. November, wurde ich durch die Rhätische Bahn AG<br />
erstmals in Dienst gestellt. Damals war mir überhaupt<br />
nicht klar, was mich erwarten wird. Doch bereits bei<br />
meinem Hersteller erfuhr ich ausschliesslich Positives<br />
über mein Zuhause im Bündnerland. Ausserdem wurde<br />
mir nahe gelegt, mich von meiner besten Seite zu präsentieren.<br />
Auch meinen elf Schwestern wurde Gleiches<br />
mitgegeben. Damit uns unser neuer Besitzer besser<br />
auseinander halten kann, wurden wir alle getauft. Ich<br />
wurde auf den Namen eines kleinen Engadiner Dörfleins<br />
getauft. Seit dem höre ich auf den Namen «Susch».<br />
In der numerischen Zuordnung bekam ich zudem noch<br />
eine Nummer, die 648.<br />
Da ich auf meinen beiden Seiten viel Platz zur Verfügung<br />
hatte, entschied sich mein Chef, mich mit einer<br />
Werbung zu versehen, so wie meine elf Schwestern<br />
auch. Schliesslich war ich ja auch bis in den September<br />
1997 rot. Ehrlich gesagt war ich froh, dass mir ein neues<br />
Aussehen verpasst wurde. Genauer gesagt: Ich war<br />
wunschlos glücklich auch endlich einmal Werbung machen<br />
zu dürfen. Aus aktuellem Anlass wurde ich mit einer<br />
Werbebotschaft für den im Bau befindlichen Vereina-Tunnel<br />
beklebt. Nach Fertigstellung des Bauwerks<br />
«Vereina» wurde ich zur Mitarbeiterlok. Anfangs gefielen<br />
mir die vielen kleinen Bilder von Mitarbeitern (über<br />
1000 Stück) nicht so gut. Meine grösste Sorge war damals,<br />
dass mich bald sehr viele Touristen fotografieren<br />
werden. Es zeigte sich jedoch, dass der befürchtete Ansturm<br />
nicht eintrat, Gott sei Dank, dachte ich nur.<br />
Im Juli 2005 wurde mir erneut ein neues Outfit verpasst,<br />
welches mir von Anfang an sehr gefiel. Passend<br />
zu meinem Namen Susch, welcher mit dem Engadin in<br />
Verbindung gebracht wird, bekam ich einen Langläufer<br />
und einen Abfahrtsläufer auf meine beiden Seiten.<br />
Weiterhin verpasste man mir einen durchgehenden<br />
Blau-Ton, welcher mir sehr gelegen kam. Es wurde ja<br />
auch langsam mal Zeit, mich in einer neuen Grundfarbe<br />
zu lackieren. Schiesslich war mein Rot ja mittlerweile<br />
auch elf Jahre alt. Ausserdem erhielt ich den Slogan<br />
«Swisscom». Ab jetzt konnte mein Chef also auch mit<br />
mir noch einige Franken dazuverdienen. Früher wurde<br />
ich ja nur für Eigenwerbungen verwendet. Da anscheinend<br />
unsere Werbeverträge nicht unendlich laufen,<br />
bekam ich im Oktober dieses Jahres wieder ein neues<br />
Design. Mein Chef hatte sich bereits im Vorfeld mächtig<br />
ins Zeug gelegt einen neuen Werbepartner für mich zu<br />
finden, was nicht gerade einfach war. Da er mir etwas<br />
Besonderes bieten wollte, verwandelten sie mich in<br />
sehr kurzer Zeit in einen durchgehenden schwarzen<br />
Untergrund. Lediglich «untenrum» wurde ich rot lackiert.<br />
Ach so, fast hätte ich es vergessen, mein neuer<br />
Werbepartner heisst LANXESS. Da ist es meinem Chef<br />
doch tatsächlich gelungen einen neuen Werbekunden<br />
ins Boot zu holen. Endlich hebe ich mich sehr deutlich<br />
von meinen Schwestern ab. Nun stelle ich mich in meinem<br />
neuen Glanz auch gerne für diverse Bilder zur Verfügung.<br />
Ich denke, mittlerweile weiss jeder wer ich bin,<br />
eine sehr zuverlässige Lokomotive der Rhätischen Bahn,<br />
die Ge 4/4 III 648.<br />
1997 2005 2008<br />
19
Unterhaltskonzept Rollmaterial<br />
Von Edi Jäger und Alexander Graf<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Zur Erneuerung des Rollmaterials wurde 2007 das Flottenkonzept<br />
verabschiedet und zunächst die Fahrzeuge<br />
der Etappe I, später auch der Etappe II bestellt. Bei der<br />
Etappe I handelt es sich um 15 dreiteilige Zweispannungstriebzüge<br />
für das Stammnetz und die Bernina-<br />
Linie. Etappe II besteht aus fünf vierteiligen Triebzügen<br />
für den Agglomerationsverkehr im Raum Thusis<strong>–</strong>Chur<strong>–</strong><br />
<strong>Schiers</strong>.<br />
Mit der Bestellung der Triebzüge war klar, dass Anpassungen<br />
bei der Infrastruktur im Rollmaterialunterhalt<br />
zur effizienten und wirtschaftlichen Wartung notwendig<br />
werden.<br />
Besonderheit Triebzug<br />
Die Werkstätten in Landquart und Samedan sind über<br />
Schiebebühnen oder Drehscheiben erschlossen. Diese<br />
Anlagen sind für Fahrzeuge mit einer Länge von 18,5 m<br />
gebaut. Die dreiteiligen Zweispannungstriebzüge weisen<br />
dagegen eine Länge von 49,5 m und die vierteiligen<br />
Triebzüge für den Agglomerationsverkehr sind 74,9<br />
m lang. Die Werkstattanlagen in Landquart und Samedan<br />
können mit Ausnahme der Pendelzug-Hallen mit<br />
den Triebzügen ohne aufwändiges Trennen nicht erreicht<br />
werden.<br />
Neben der Fahrzeuglänge ist bei den Triebzügen auch<br />
die Tatsache zu beachten, dass ein Defekt, der nur einen<br />
der Fahrzeugteile betrifft, den ganzen Triebzug<br />
ausser Betrieb setzt. Ein Teil eines Triebzuges kann weder<br />
alleine verkehren noch können Fahrzeuge zusätzlich<br />
eingereiht werden.<br />
Neues Unterhaltskonzept<br />
Um die Ausfallzeit im Schadensfall eines Triebzugs so<br />
kurz als möglich zu halten, wird die Wartung der Fahrzeuge<br />
hauptsächlich über Baugruppentausch sichergestellt.<br />
Dafür werden Reserveteile beschafft und auch die<br />
Bauweise der Triebzüge zielt auf möglichst einfach und<br />
schnell tauschbare Baugruppen ab. Sie sind vorwiegend<br />
auf dem Dach oder im Unterflurbereich angeordnet.<br />
Im Reparaturfall wird die defekte Baugruppe ersetzt<br />
und der Triebzug wieder dem Betrieb zur Verfügung gestellt.<br />
Die defekte Baugruppe kann so unter optimalen<br />
Arbeitsbedingungen ausserhalb des Fahrzeugs instand<br />
gestellt werden und steht danach als Tauschteil wieder<br />
zur Verfügung.<br />
Aufgrund des netzweiten Einsatzkonzepts der neuen<br />
Triebzüge muss sowohl im Norden als auch im Süden<br />
die Möglichkeit bestehen, Kontrollen und Baugruppentausch<br />
an den Triebzügen vorzunehmen.<br />
Mit den Abmessungen der Triebzüge, dem wirtschaftlich<br />
bedingten Komponententausch, der Baugruppenanordnung<br />
sowie dem Gewicht und den Hauptabmessungen<br />
der verschiedenen Baugruppen sind die wichtigsten<br />
Kenngrössen für die Anforderungen an die<br />
Unterhaltsinfrastruktur gegeben.<br />
Unter Berücksichtigung dieser Vorgaben sind alle Standorte<br />
des Rollmaterialunterhalts auf Ausbaumöglichkeiten<br />
im Hinblick auf die Nutzbarkeit für den Unterhalt an<br />
den Triebzügen detailliert untersucht worden. Dabei<br />
wurden auch das geschlossene Depot Pontresina und<br />
die Möglichkeit eines Neubaus ausserhalb der bestehenden<br />
Anlagen speziell für den Unterhalt der neuen<br />
Triebzüge betrachtet. Zusätzlich sind die Umläufe und<br />
Übernachtungsorte des Rollmaterials miteinbezogen<br />
worden, da der Unterhalt an den Fahrzeugen möglichst<br />
20<br />
Baugruppenanordnung bei den Triebzügen.<br />
Ausbau Landquart (Drehscheibe und Verlängerung der<br />
Ausserdienst-Halle).
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
während der Stilllage der Fahrzeuge auszuführen ist.<br />
Damit werden die Fahrzeuge dem Betrieb nicht entzogen<br />
und es fallen keine unproduktiven Überfuhren an.<br />
Unter Berücksichtigung der Bedingungen zeigte sich,<br />
dass der Triebzugunterhalt hauptsächlich im Norden in<br />
Landquart konzentriert wird. In Poschiavo wird der<br />
Komponententausch durchgeführt und die Kontrollen<br />
in Samedan. Damit können die Anforderungen an den<br />
Unterhalt der Triebzüge gemäss den wirtschaftlichen<br />
Vorgaben aus dem Mittelfristplan erfüllt werden.<br />
Geplante Ausbaumassnahmen<br />
Landquart<br />
In Landquart werden drei Teilprojekte realisiert. Zentrales<br />
Element ist die Drehscheibe. Durch den Umbau der<br />
Drehscheibe wird die Zufahrt zur Unterflurdrehanlage<br />
mit den Triebzügen möglich. Darüber hinaus wird über<br />
die Drehscheibe auch die Verlängerung der Ausserdienst-Halle<br />
erschlossen. Diese Hallenerweiterung stellt<br />
das zweite Teilprojekt dar. Es umfasst den Bau einer<br />
100 m langen, zweigleisigen Halle. Die Halle wird mit<br />
einem Kran und diversen Infrastrukturanlagen sowie<br />
Dachlaufstegen ausgestattet, um die Komponenten auf<br />
dem Dach kontrollieren und tauschen zu können.<br />
Samedan<br />
In Samedan werden Anpassungen in der bestehenden<br />
Pendelhalle vorgenommen. Im Wesentlichen beinhaltet<br />
dies Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit bei Arbeiten<br />
auf dem Fahrzeugdach.<br />
Poschiavo<br />
Poschiavo wird als zweiter Standort für den Baugruppentausch<br />
an den Triebzügen hergerichtet. Dazu muss<br />
eine Anlage beschafft und installiert werden, die es<br />
ermöglicht, an den Triebzügen auch Baugruppen im<br />
Unter gestell zu tauschen.<br />
Fazit und Ausblick<br />
Nach der Genehmigung des Unterhaltskonzepts durch<br />
den Verwaltungsrat am 22. Oktober 2008 wurde die<br />
Umsetzung der Massnahmen sofort gestartet. Die Pflichtenhefte<br />
für die Ausschreibung der Arbeiten sind in<br />
Bearbeitung. Die einzelnen Teilprojekte werden entsprechend<br />
der erforderlichen Prioritäten aus den Bedürfnissen<br />
des Triebzugsunterhalts realisiert.<br />
Mit der Realisierung dieses Projektes wird der zukünftige<br />
Rollmaterial-Unterhalt wirtschaftlich auf das Flottenkonzept<br />
abgestimmt und die gewählte Lösung berücksichtigt<br />
weitere mögliche Ausbauschritte.<br />
Das dritte Teilprojekt in Landquart umfasst den Neubau<br />
eines Logistikgebäudes. Das Gebäude ist für schwere,<br />
grosse sowie schienengebundene Tauschbaugruppen<br />
erforderlich. Der Standort der Lagerhalle liegt im Bereich<br />
des Werkstattareals. Im Logistikgebäude können<br />
die Reservekomponenten witterungsgeschützt und<br />
sach gemäss bereitgestellt und deren langfristige Verfügbarkeit<br />
gewährleistet werden.<br />
Gesamtprojekt:<br />
Umsetzung<br />
Unterhaltskonzept<br />
Nutzung Unterflurdrehanlage<br />
Land-quart<br />
für Triebzüge<br />
Kontrollen an<br />
Triebzügen in<br />
Samedan<br />
Komponententausch<br />
an Triebzügen in<br />
Poschiavo<br />
Komponententausch<br />
an Triebzügen in<br />
Landquart<br />
Logistikgebäude<br />
(Lagerplatz Tauschkomponenten)<br />
2008 2009 2010<br />
Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov<br />
Lieferung 1. Triebzug zur Inbetriebsetzung<br />
5 Triebzüge in Betrieb<br />
Terminplan für die Umsetzung der<br />
Teilprojekte.<br />
21
Neubau <strong>RhB</strong>-Brücke Zizers<br />
Von Karl Baumann<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Nach 112 Jahren müde geworden<br />
Die alte <strong>RhB</strong>-Brücke zwischen Zizers und Untervaz wurde<br />
1896 gebaut. Sie überquert das <strong>Doppelspur</strong>trassee<br />
der SBB stark schiefwinklig mit einer Spannweite von<br />
28.80 m. Das Bauwerk mit einem Gesamtgewicht von<br />
rund 40 t musste durch einen Neubau ersetzt werden,<br />
weil die Betriebssicherheit in Zukunft nicht mehr gewährleistet<br />
werden konnte.<br />
Das Problem der 112 Jahre alten Stahlbrücke war die<br />
ungenügende Ermüdungssicherheit. Bei Stahlbrücken<br />
spricht man neben der Tragsicherheit zusätzlich von<br />
der Ermüdungssicherheit. Bei jeder Zugsüberfahrt<br />
entstehen Vibrationen, die gegen das Ende der geplanten<br />
Nutzungsdauer <strong>–</strong> normalerweise 100 Jahre nach<br />
der Inbetriebnahme <strong>–</strong> Risse in den Stahlträgern verursachen<br />
können. Diese Risse wachsen mit der Zeit langsam<br />
an und führen schlussendlich zum Versagen eines<br />
Bauteils.<br />
Eine Instandsetzung des bestehenden Bauwerks war<br />
aus wirtschaftlichen und technischen Gründen nicht<br />
sinnvoll. Die Fahrbahnkonstruktion hätte vollständig<br />
ersetzt werden müssen. Dazu hätte die <strong>RhB</strong>-Linie Landquart<strong>–</strong>Chur<br />
etwa einen Monat lang gesperrt werden<br />
müssen. Die Kosten für diese Massnahme wären zwar<br />
wesentlich geringer gewesen als für eine Neubaulösung,<br />
dafür hätte die Restnutzungsdauer höchstens<br />
noch etwa 30 Jahre betragen.<br />
Hohe Anforderungen<br />
Eine neue Brückenkonstruktion muss den gegenüber<br />
dem vorletzten Jahrhundert gestiegenen Bahnlasten<br />
und der höheren Fahrgeschwindigkeit Rechnung tragen.<br />
Das Durchfahrtsprofil der SBB wies 1896 für die<br />
damalige Einspurstrecke Landquart<strong>–</strong>Chur nur eine Breite<br />
von 8.40 m und eine Höhe von 5.40 m auf. In den<br />
60er Jahren wurde die SBB-Linie auf <strong>Doppelspur</strong> ausgebaut.<br />
Dies konnte mit der vorhandenen Durchfahrtsbreite,<br />
jedoch nur unter Inanspruchnahme einer reduzierten<br />
Seitenfreiheit, erfolgen. Für den Neubau der<br />
<strong>RhB</strong>-Brücke Zizers ist heute ein Durchfahrtsprofil von<br />
11.60 m Breite und 6.20 m Höhe erforderlich.<br />
Im Zuge der Modernisierung strebt die <strong>RhB</strong> eine Erhöhung<br />
der Geschwindigkeit von heute 45 km/h auf 80<br />
km/h an.<br />
Neues Bahntrassee<br />
Die <strong>RhB</strong> überquert das SBB-Trassee stark schiefwinklig.<br />
Unter Berücksichtigung der erwähnten Anforderungen<br />
bedeutet das, dass die Spannweite der neuen Brücke<br />
mindestens 55.50 m betragen und im Vergleich mit der<br />
alten Brücke ziemlich genau verdoppelt werden musste.<br />
Die Erhöhung der Geschwindigkeit der <strong>RhB</strong> bedingte<br />
eine wesentliche Streckung des sehr engen Kurvenradius<br />
von 100 m auf mindestens 300 m.<br />
Modellansicht neues Tragwerk.<br />
Bauzustand neue Stahlfachwerkbrücke.<br />
22
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Die neuen Anforderungen an das Durchfahrtsprofil seitens<br />
der SBB und die schnellere Streckengeschwindigkeit<br />
der <strong>RhB</strong> führten dazu, dass das <strong>RhB</strong>-Trassee gegenüber<br />
der heutigen Situation rund 1.6 m angehoben<br />
und die Spannweite der neuen Brücke auf mindestens<br />
55.50 m verlängert werden musste.<br />
Diese Randbedingungen konnten auf dem bestehenden<br />
Trassee unter Aufrechterhaltung des Bahnbetriebes<br />
nicht umgesetzt werden. Die <strong>RhB</strong> baute deshalb auf einer<br />
Länge von 225 m, seitlich leicht versetzt gegenüber<br />
der alten Anlage, ein neues Trassee. Zu diesem Zweck<br />
wurde entlang des Areals Valser Mineralquellen AG eine<br />
140 m lange Stützmauer erstellt.<br />
Die neue Brücke<br />
Die neue Brückenkonstruktion liegt im seitlichen Abstand<br />
von 10 m nordwestlich der alten <strong>RhB</strong>-Linie. Das<br />
Bauwerk besteht aus einer Stahlfachwerkkonstruktion<br />
mit einem Gesamtgewicht von 250 t. Die Spannweite<br />
beträgt 55.50 m, die Brückenbreite 6.20 m und die Gesamthöhe<br />
7.90 m.<br />
Das Stahlfachwerk liegt in einer Kurve mit Radius R =<br />
300 m. Die wesentlichen Elemente des gewählten Brückenkonzepts<br />
sind eine geschlossene Fachwerkkonstruktion<br />
mit gekrümmtem Grundriss und oberem Windverband.<br />
Die Konstruktion ergibt ein leichtes, robustes<br />
und qualitativ hochwertiges Bauwerk. Die Querschnitte<br />
der Fachwerkstäbe bestehen aus geschweissten Kastenprofilen,<br />
was sich in Bezug auf den Unterhalt und<br />
die Verschmutzung positiv auswirkt.<br />
Die Stahlkonstruktion wurde aus total 1300 speziell zugeschnittenen<br />
Blechteilen, wie ein grosses Puzzle, zusammengesetzt<br />
und verschweisst. Dazu waren 3 km<br />
Schweissnähte und gut 5000 kg Schweissgut erforderlich.<br />
Die Bauteilherstellung und Vormontage in der Werkhalle<br />
begann Mitte Juni und dauerte drei Monate. Unmittelbar<br />
danach wurden die Bauteile nach Zizers geliefert,<br />
dort zum fertigen Bauwerk zusammengestellt und mit<br />
dem Schlussanstrich versehen. Diese Arbeiten nahmen<br />
erneut rund zwei Monate in Anspruch.<br />
Anfangs November präsentierte sich das Bauwerk eingehüllt<br />
in einem provisorischen Montagezelt. Dies war<br />
aus Witterungsgründen notwendig, da die Schweissund<br />
Anstricharbeiten nur bei Trockenheit durchgeführt<br />
werden konnten.<br />
Bauvorgang<br />
Die gesamte Stahlfachwerkbrücke wurde in der Werkstatt<br />
gefertigt und vormontiert. Anschliessend erfolgte<br />
der Antransport der Einzelteile direkt über die Autobahn<br />
A13 auf den Montageplatz. Hier wurde sie vollständig<br />
zusammengebaut, verschweisst, mit dem Farbanstrich<br />
versehen und für den anschliessenden Brückenver-<br />
Skizze Einschub.<br />
23
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
schub vorbereitet. Die grössten Einzelteile hatten Abmessungen<br />
von 18 m mal 3.2 m und ein Gewicht von<br />
20 t. Sie wurden mit Tiefganganhängern in der Nacht<br />
angeliefert und mit einem Autokran versetzt. Erschwerend<br />
kam dazu, dass sich der Montageplatz genau unter<br />
der EWZ Hochspannungsleitung Sils <strong>–</strong> Sarelli befindet.<br />
Dank frühzeitiger Planung konnte mit dem Netzbetreiber<br />
vereinbart werden, dass die Starkstromleitung<br />
wäh rend der Stahlbaumontage ausser Betrieb gesetzt<br />
wurde.<br />
Die Lage des Montageplatzes zwischen der Autobahn<br />
A13 und der SBB-Linie Landquart <strong>–</strong> Chur ermöglichte<br />
eine rationelle Anlieferung. Der gewählte Bauvorgang<br />
hat folgende Vorteile:<br />
n Direkte Erschliessung ab Autobahn A13<br />
n Montage ausserhalb der Bahntrassees von SBB und <strong>RhB</strong><br />
n Keine Arbeiten im Gefahrenbereich von SBB und <strong>RhB</strong><br />
n Keine Beeinträchtigung des Bahnbetriebes der SBB<br />
und der <strong>RhB</strong><br />
n Einfacher Eindrehvorgang für den Verschub in die<br />
Endlage<br />
Das Eindrehen der kompletten Brücke erfolgte in der<br />
Nacht vom 27./28. November. Dazu wurde das Bauwerk<br />
mit hydraulischen Pressen und Stahlstangen in seine<br />
definitive Position gezogen. Der Verschiebeweg betrug<br />
etwa 22 m. Für den Verschub der 250 t schweren Konstruktion<br />
waren Zugkräfte in der Grössenordnung von<br />
25 t erforderlich.<br />
Für den Einschub über das SBB-Trassee mussten der<br />
Bahnbetrieb eingestellt und die Fahrleitungen ausgeschaltet<br />
werden. Deshalb stand in der Nacht vom<br />
27./28. November lediglich das Zeitfenster der Nachtbetriebspause<br />
von 00.45<strong>–</strong>04.15 Uhr für den Verschub<br />
zur Verfügung.<br />
Bereits ab anfangs März wurde mit dem Bau der neuen<br />
Betonwiderlager und der insgesamt 140 m langen<br />
Stützmauer Seite Zizers begonnen. Diese Bauteile sind<br />
inzwischen ebenfalls fertig gestellt.<br />
Inbetriebnahme des neuen <strong>RhB</strong>-Trassees<br />
Die Arbeiten für das neue Bahntrassee konnten aus<br />
Witterungsgründen nicht mehr in diesem Jahr fertig<br />
gestellt werden. Sie erfolgen im Frühjahr 2009. Der<br />
Zugsverkehr der <strong>RhB</strong> wird über das Wochenende von<br />
Freitag, 17. April bis Montag, 20. April 2009 eingestellt.<br />
Während eines 55-stündigen Betriebsunterbruches<br />
wird das Gleis auf das neue Trassee eingebunden.<br />
Bis Mitte Juni 2009 erfolgen dann noch der Rückbau der<br />
alten Brücke und diverse Fertigstellungsarbeiten.<br />
Kosten<br />
Die gesamten Investitionskosten betragen rund CHF 5<br />
Mio. Die grössten Einzelpositionen sind dabei die Herstellungskosten<br />
für die neue Stahlbrücke mit rund<br />
2 Mio. CHF und die Betonarbeiten für die neuen Brückenwiderlager<br />
und Stützmauern von ebenfalls rund 2<br />
Mio. CHF. Die bahntechnische Ausrüstung auf dem neuen<br />
<strong>RhB</strong>-Trassee werden rund CHF 700 000 betragen.<br />
Hauptkennzahlen<br />
Am Projekt Beteiligte<br />
n Bauherrschaft<br />
Rhätische Bahn AG, Infrastruktur<br />
n Projekt- und Bauleitung<br />
Chitvanni + Wille GmbH, Chur<br />
n Stahlbau<br />
Schneider Stahlbau AG, Jona<br />
n Baumeister<br />
Implenia Bau AG, Chur<br />
Technische Daten<br />
Brückenlänge:<br />
Spannweite<br />
Brückenbreite:<br />
Brückenhöhe<br />
Eigengewicht<br />
Gleisradius:<br />
57.10 m<br />
55.50 m<br />
6.20 m<br />
7.90 m<br />
250 t<br />
300 m<br />
Hauptkubaturen Tiefbau:<br />
Beton: 1300 m 3<br />
Bewehrungsstahl:<br />
150 t<br />
Schalung: 2900 m 2<br />
Aushub: 3000 m 3<br />
24
<strong>Doppelspur</strong> <strong>Schiers</strong> <strong>–</strong> <strong>Fuchsenwinkel</strong><br />
Text von Peider Härtli, Bilder von Simon Rageth<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Mit der Inbetriebnahme der neuen <strong>Doppelspur</strong>strecke<br />
<strong>Schiers</strong> <strong>–</strong> <strong>Fuchsenwinkel</strong> am 14. November 2008 verfügt<br />
die Rhätischen Bahn im Raum <strong>Schiers</strong> neu über einen<br />
vier Kilometer langen <strong>Doppelspur</strong>abschnitt. Damit<br />
wird eine deutliche Fahrplanstabilisierung auf der sehr<br />
stark befahrenen Strecke im Prättigau erzielt. Der Ausbau<br />
dient auch der zukünftigen Entwicklung des Bahnbetriebs.<br />
Die <strong>RhB</strong> investierte rund 7.5 Millionen Franken<br />
in die 1.2 km lange <strong>Doppelspur</strong>strecke.<br />
Knappe Umsteigezeiten in Landquart …<br />
Das Projekt Bahn 2000 mit der Einführung der stündlichen<br />
IC-Verbindungen auf der Linie Zürich<strong>–</strong>Chur im Jahr<br />
2004 beinhaltet eine knappe Umsteigezeit von sechs<br />
Minuten in Landquart. Im Sinne eines optimalen Kundendienstes<br />
gewährt die <strong>RhB</strong> bei verspäteten SBB-IC-<br />
Zügen wenn möglich den Anschluss Richtung Scuol-<br />
Tarasp sowie Davos. Umgekehrt wartet die SBB in<br />
Land quart maximal drei Minuten auf die <strong>RhB</strong>-Züge aus<br />
Richtung Scuol-Tarasp und Davos. Diese Vorgaben führten<br />
auf der Prättigauer Linie zum Teil zu Verspätungen<br />
und diese wiederum zu Kettenreaktionen, welche sich<br />
auf andere Züge übertrugen.<br />
… und intensiver Zugverkehr im Prättigau …<br />
Bei der Strecke im vorderen Prättigau handelt es sich<br />
heute um die meist befahrene Einspurstrecke der Rhätischen<br />
Bahn und wohl auch um eine der meist befahrenen<br />
Einspurstrecken der Schweiz. So begegnen sich<br />
im Raum <strong>Schiers</strong> stündlich vier bis fünf Züge und diese<br />
Begegnungen erfolgen innerhalb weniger Minuten.<br />
… durch die neue <strong>Doppelspur</strong>strecke entschärft<br />
Die heutige Fahrplansituation erfordert zur Stabilisierung<br />
eine Erweiterung der bestehenden <strong>Doppelspur</strong> in<br />
Richtung <strong>Fuchsenwinkel</strong>. Mit der nun bestehenden vier<br />
Kilometer langen <strong>Doppelspur</strong>strecke zwischen Grüsch<strong>–</strong><br />
<strong>Schiers</strong><strong>–</strong><strong>Fuchsenwinkel</strong> können Verspätungen zum Teil<br />
aufgefangen werden. Damit ist die Rhätische Bahn auch<br />
für die Entwicklung zukünftiger Bahnprojekte vorbereitet.<br />
Die mögliche Einführung des Halbstundentakts Zürich<strong>–</strong>Chur<br />
mit der Führung von direkten Anschlusszügen<br />
ab Landquart nach St. Moritz und Davos wird eine weitere<br />
Verdichtung des Fahrplanangebots auf dem <strong>RhB</strong>-<br />
Netz auslösen. Auch diese Züge werden sich aus Systemgründen<br />
im Raum <strong>Schiers</strong> begegnen.<br />
Um eine optimale Fahrplanstabilität auf der gesamten<br />
Strecke Landquart<strong>–</strong>Davos Platz zu gewährleisten, muss<br />
zusätzlich zur realisierten <strong>Doppelspur</strong>strecke <strong>Schiers</strong><strong>–</strong><br />
<strong>Fuchsenwinkel</strong> in einer zweiten Phase (Ausführung ab<br />
2011) auch die <strong>Doppelspur</strong> Klosters gebaut werden. Die<br />
<strong>Doppelspur</strong>strecke <strong>Schiers</strong><strong>–</strong><strong>Fuchsenwinkel</strong> wurde vorgezogen,<br />
weil sie betrieblich klar wichtiger als der <strong>Doppelspur</strong>abschnitt<br />
Klosters ist und weil sie deutlich einfacher<br />
zu realisieren war.<br />
Mehr Sicherheit<br />
Im Bereich der neuen <strong>Doppelspur</strong>strecke wurden vier<br />
gefährliche, ungesicherte Bahnübergänge aufgehoben<br />
und durch eine Personenunterführung sowie einen<br />
neuen, mit Schranken gesicherten Bahnübergang ersetzt.<br />
Zudem wurde ein bestehender Bahnübergang mit<br />
Schranken angepasst.<br />
7.5 Millionen Franken<br />
Die Kosten für den gesamten <strong>Doppelspur</strong>abschnitt betragen<br />
rund 7.5 Millionen Franken und werden über<br />
ordentliche Infrastrukturmittel, welche von Bund und<br />
Kanton getragen werden, finanziert. Die Gemeinde<br />
<strong>Schiers</strong> beteiligt sich an den Kosten der neuen Personenunterführung.<br />
Projektleiter Manfred Bertsche und Leiter<br />
Infrastruktur Christian Florin.<br />
25
Inframation<br />
Von Reto Sidler<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Passmaltunnel, Teilerneuerung<br />
Der 1903 in Betrieb genommene Passmaltunnel an der<br />
Strecke Sils i.D. <strong>–</strong> Solis hat eine Länge von 421 m. Über<br />
dem Portalbauwerk Seite Solis verläuft das Gerinne eines<br />
Trockenbaches. Der Geschiebetransport hat in diesem<br />
Bereich zu grossen Schäden an der Mauerwerkkonstruktion<br />
geführt, welche jetzt instand gesetzt werden.<br />
Gleichzeitig wird auch das Portal Seite Sils instand gesetzt<br />
sowie die Abdichtung und Entwässerung auf der<br />
gesamten Tunnelstrecke verbessert.<br />
Bärentritt-Tunnel, Teilerneuerung<br />
Der 969 m lange Bärentritt-Tunnel an der Strecke Davos<br />
Monstein <strong>–</strong> Filisur wurde 1909 in Betrieb genommen.<br />
Im Verlauf der Betriebsjahre haben eindringendes Bergwasser<br />
sowie Frost-/Tauwechsel zu Fugenschäden an<br />
der Mauerwerkverkleidung geführt. Die Fahrleitung und<br />
der Fahrweg wurden durch in der Kalotte montierte<br />
Wellbleche vor dem Wasser geschützt. Die Wellbleche<br />
werden jetzt demontiert und die schadhafte Tunnelverkleidung<br />
durch eine Fugensanierung und die Applikation<br />
von Spritzbeton abgedichtet. Die Instandsetzungsarbeiten<br />
dauern voraussichtlich bis im Mai 2009.<br />
Lawinengalerie Seehorn, Davos Dorf<br />
Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte der Rohbau<br />
der neuen Lawinengalerie Seehorn im Oktober fertig<br />
gestellt werden. Die Galerie schützt das <strong>RhB</strong>-Trassee<br />
vor den unberechenbaren Lawinen, die sich bei starken<br />
Wind verfrachtungen spontan unterhalb des Seehorngipfels<br />
lösen.<br />
Russeinerviadukt, Sumvitg<br />
Der Russeinerviadukt wurde Ende September für rund<br />
CHF 2.3 Mio. wieder instand gestellt. An diesem Bauwerk<br />
wurde erstmals in grösserem Stil die im nächsten<br />
Jahr für den Landwasserviadukt vorgesehene Bauweise<br />
angewandt.<br />
Selfranga, Verlängerung Ausziehgleis Unterhaltsanlage<br />
Für die Wartung und Behebung von Störungen mussten<br />
die Autozugskompositionen in Selfranga bisher getrennt<br />
und in zwei Teilen in die Unterhaltsanlage rangiert<br />
werden. Mit der Verlängerung des Ausziehgleises um<br />
150 m ist die Trennung der Züge nicht mehr notwendig.<br />
Wegen den Platzverhältnissen in Selfranga musste die<br />
Abdichtung Mauerwerk. Tunnel mit Wellblechverkleidung. Galerie Seehorn.<br />
26
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Gleisverlängerung als Strassenbahn in den zwei bergseitigen<br />
Spuren des Warteraumes realisiert werden. Die<br />
Benützung des Ausziehgleises im Strassenbereich erfolgt<br />
ausschliesslich in den betriebsschwachen Zeiten,<br />
sodass keine Konflikte mit dem Strassenverkehr in Stosszeiten<br />
auftreten werden.<br />
Die Arbeiten wurden im Oktober dieses Jahres durchgeführt<br />
und das Gleis kann Ende November benützt werden.<br />
Arosa<strong>–</strong>Litzirüti, Erneuerung Fahrleitung<br />
Vor 10 Jahren wurde die Arosabahn umelektrifiert. In<br />
der Vorbereitung wurden Anpassungen an Leitungen<br />
und an Isolatoren für den Spannungswechsel gemacht.<br />
Es mussten auch noch zusätzliche Seile auf der ganzen<br />
Länge montiert werden, welche auf den alten Fahrleitungsmasten<br />
realisiert wurden. Nur vereinzelte Fundamente<br />
und Masten wurden dazumal ersetzt. Die Statik<br />
der dünnen Masten, die direkt in den alten Fundamenten<br />
eingegossen sind, zeigten in der Vergangenheit<br />
immer wieder ihre Schwächen auf. So mussten diverse<br />
Masten mit einem Abspannseil gesichert werden. Aufgrund<br />
der herausfordernden Zeitvorgabe, dazumal<br />
beim Umbau von 2500V Gleichspannung auf 11 000V<br />
Wechselspannung, wurden viele Kompromisse in der<br />
Fahrdrahtführung, Aufhängung und den Seilkräften gemacht.<br />
So können mit dem Neubau der erhöhte Fahrdrahtverschleiss<br />
und diverse Störungen verhindert werden.<br />
Über einem Zeitraum von 12<strong>–</strong>14 Jahren wird in den<br />
nächsten Jahren die Fahrleitung auf der ganzen Arosalinie<br />
ersetzt. Der erste Abschnitt zwischen Arosa und<br />
Litzirüti konnte dieses Jahr umgesetzt werden.<br />
Val Plaunca Tunnel, Sofortmassnahmen 2008<br />
Der 110 m lange Val Plaunca Tunnel wurde 1912 in Betrieb<br />
genommen. Der Tunnel durchfährt mit geringer<br />
Überlagerung von lediglich ca. 10 m den Rüfekegel des<br />
Val Plaunca Baches, kurz vor dessen Einmündung in<br />
den Rhein. Die starke Durchnässung des Mauerwerkes<br />
sowie Frost-/Taueinwirkungen haben unzulässige Deformationen<br />
der Tunnelverkleidung verursacht. Mit<br />
lokalem Mauerwerkersatz wird der lokal ausgeprägte<br />
Schaden behoben und die Betriebssicherheit wieder<br />
langfristig gewährleistet.<br />
Frisch sanierter<br />
Russenviadukt.<br />
Neues Ausziehgleis Selfranga.<br />
Mauerwerk mit Injektionen<br />
verfestigt.<br />
Neue Windschiefe Fahrleitung<br />
zwischen Litzirüti und Arosa.<br />
27
28<br />
Damals, vor 30 Jahren
Neue Software-Anwendung «GAF»<br />
von Roger Walzer und Patrik Thoma<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Für die Koordination von Gleissperrungen, betrieblichen<br />
Anordnungen, Schaltungen im Zusammenhang<br />
mit dem Fahrstrom und Langsamfahrten ist Ende November<br />
2008 die neue Software «GAF» (Gleissperrungen,<br />
Anordnungen, Fahrleitungsschaltungen) in Betrieb<br />
genommen worden.<br />
Die Anwendung hat die Firma ELCA im Auftrag der <strong>RhB</strong><br />
entwickelt. Damit alle <strong>RhB</strong>-Mitarbeitenden mit einem<br />
persönlichen Netzwerklogin die Anwendung benutzen<br />
können, wurde sie in Form einer Webanwendung realisiert.<br />
Bestellung<br />
Alle Bestellungen für Gleissperrungen, betriebliche Anordnungen<br />
(Zuganordnungen, Zugausfälle, Info-KS) mit<br />
Gültigkeit ab 1. Januar 2009 müssen über die neue Anwendung<br />
abgewickelt werden. Alle bisherigen Bestellscheine<br />
sind danach nicht mehr gültig.<br />
Der Besteller kann die Anwendung im Internet Explorer<br />
über den Link «http://rhbgaf/» öffnen.<br />
Jeder Benutzer hat die Möglichkeit, im Menü «Antrag»<br />
durch Ausfüllen der nötigen Eingabemasken (nicht benötigte<br />
können übersprungen werden) seinen Antrag<br />
einzureichen. Das System prüft jede Maske, ob die benötigten<br />
Werte korrekt vorhanden sind. Ist der Antrag<br />
vollständig, kann er eingereicht werden.<br />
Weiterverarbeitung, Koordination und Herausgabe<br />
Der Antrag wird nach dem Einreichen direkt an die entsprechenden<br />
Koordinationsstellen weitergeleitet und<br />
durchläuft die Phasen «Reservierung», «Bewilligung»,<br />
«Freigabe» und «Ausführung». Es sind folgende Koordinationsstellen<br />
definiert worden:<br />
n Koordinationsstelle Infrastruktur (I-FW-LS):<br />
Koordiniert alle Sperrungen und Langsam-fahrten<br />
n Koordinationsstelle Produktion (P-NPS-NP):<br />
Koordiniert alle Zuganordnungen und Zugausfälle.<br />
Gibt alle Kreisschreiben (KS) und Aushang Langsamfahrten<br />
heraus.<br />
n Netzleitstelle (I-EA-EF): Koordiniert alle Schaltungen<br />
von Fahr-, Speise- und Übertragungsleitungen sowie<br />
in UW. Gibt Schaltaufträge heraus.<br />
Der Besteller wird bei einem Statuswechsel seines Antrages<br />
durch ein automatisch generiertes E-Mail verständigt.<br />
Verteilung, Übersicht, Suche<br />
Die Verteilung der KS in Papierform wird soweit möglich<br />
reduziert. Mit dem Einsatz der Anwendung GAF besteht<br />
die Möglichkeit, ein E-Mail mit dem Vermerk für ein<br />
neues KS zu versenden. Falls nötig kann der Empfänger<br />
direkt aus dem Mail oder über die GAF-Anwendung das<br />
entsprechende KS aufrufen und ausdrucken.<br />
Im Menü «Übersicht» stehen verschiedene Suchmöglichkeiten<br />
zur Verfügung. In der Ansicht «Kontrollliste<br />
(Suche)» kann nach verschiedenen Kriterien gesucht<br />
werden. Die Ansicht «Streckennetz» zeigt alle Sperrungen<br />
für einen auswählbaren Tag (auch sehr nützlich,<br />
bevor ein Antrag für eine Sperrung ausgefüllt wird). Für<br />
einen Überblick über mehrere Tage dient die Ansicht<br />
«Gantt-Diagramm».<br />
Prozesse, Info, Termine<br />
Die neuen Prozesse wurden ins Prozess-Management-<br />
System integriert und sind im Intranet unter «PMS\Infrastruktur\Planung_Steuerung\PB3.10.02_Streckensperrung»<br />
zu finden. Der neue Prozessablauf und die<br />
Bestellfristen für Extrazüge, Sperrungen und Schaltungen<br />
sind unbedingt zu beachten.<br />
Weiterführende Informationen:<br />
Im Intranet unter «Produktion/Diverses Produktion/<br />
GAF» stehen folgende weiterführenden Informationen<br />
zur Verfügung:<br />
n Benutzerhandbuch: Hier sind die wichtigsten Bedienungsschritte<br />
erläutert<br />
n Interne Weisung GAF: Hier sind wichtige Ergänzungen<br />
für den betrieblichen Gebrauch aufgeführt<br />
n Film «Bestellung»: Hier wird in einem kurzen Film der<br />
Bestellvorgang aufgezeigt<br />
n Blaues Info-KS: Wichtigste Infos für alle Benutzer<br />
29
Klares Signal für mehr Sicherheit<br />
Von Simon Rageth<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Die Rhätische Bahn unterzeichnete am 13. November<br />
2008 die «Charta für die Verbesserung der Sicherheit im<br />
öffentlichen Verkehr». Die <strong>RhB</strong> signalisiert damit einerseits<br />
für die Mitarbeitenden, andererseits auch für die<br />
Fahrgäste ihr Engagement im Bereich «Sicherheit».<br />
Die Unternehmen des öffentlichen Verkehrs stellen seit<br />
längerer Zeit fest, dass das Phänomen «Gefährdung der<br />
Mitarbeiter durch Aggressionen und Tätlichkeiten» nicht<br />
nur in den grossen Zentren und Agglomerationen im<br />
zentralen Mittelland, sondern auch im ländlichen Raum<br />
zunimmt. Als Antwort auf diese gesellschaftliche Entwicklung<br />
hat der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) die<br />
Charta für die Verbesserung der Sicherheit im öffentlichen<br />
Verkehr geschaffen. Damit bringen die Transportunternehmen<br />
zum Ausdruck, ihren Transportauftrag in<br />
einem Klima der Sicherheit sowohl für die Fahrgäste als<br />
auch für die Mitarbeitenden zu erbringen.<br />
Dieser zwischen den Transportunternehmen und den<br />
Gewerkschaften bestehenden Charta trat nun auch die<br />
Rhätische Bahn bei. Sie bekräftigt damit, dass jede<br />
Aggression gegen Mitarbeitende einen Akt gegen die<br />
gesamte Unternehmung darstellt und als Offizialdelikt<br />
gehandhabt wird. Zusätzlich werden künftig vermehrt<br />
präventive Vorkehrungen, wie z. B. Kurse für Mitarbeitende<br />
im Bereich «Deeskalation», getroffen. Peter Peyer,<br />
Gewerkschaftssekretär SEV: «Mit der Unterzeichnung<br />
der Charta signalisiert die Unternehmensleitung der<br />
<strong>RhB</strong>, dass sie das Thema Gewalt ernst nimmt. Die psychische<br />
und körperliche Integrität des Verkehrspersonals<br />
wird gestärkt. Die Charta drückt damit die Wertschätzung<br />
gegenüber den Mitarbeitenden aus». Eine<br />
Wertschätzung, welche sich ganz generell im vitalen<br />
Unternehmensziel «Sicherheit in den Fahrzeugen und<br />
Immobilien» sowie «Sicherheitsgefühl der Fahrgäste»<br />
niederschlägt. Die <strong>RhB</strong> legt Wert darauf, ihren Transportauftrag<br />
in einem Klima der Sicherheit und gegenseitigem<br />
Respekt sowohl für ihre Fahrgäste als auch für<br />
ihre Mitarbeitenden zu erbringen.<br />
Konkret verpflichtete sich die Geschäftsleitung der Rhätischen<br />
Bahn:<br />
n präventive Vorkehrungen zu treffen, um eine weitere<br />
Zunahme der bekannten Aggression zu verhindern<br />
n geeignete Massahmen zu ergreifen, um bei Fahrgästen<br />
und Personal situativ nicht das Gefühl von Gewalt<br />
aufkommen zu lassen<br />
n sicherzustellen, dass bei allen schwerwiegenden Fällen<br />
medizinische, psychologische und juristische Unterstützung<br />
für die betroffenen Mitarbeitenden gewährleistet<br />
wird<br />
Die gewerkschaftliche Personalvertretung ihrerseits<br />
ver pflichtet sich:<br />
n sich bei den Mitarbeitenden für die Erbringung von<br />
Dienstleistungen auf höchstmöglichem Niveau zur<br />
Eindämmung von Aggressivität einzusetzen<br />
n gezielte Bildungsmassnahmen zu unterstützen<br />
Peter Peyer (SEV), Hans<br />
Bortis (transfair) und Erwin<br />
Rutishauser: Wertschätzung<br />
gegenüber den Mitarbeitenden».<br />
30
Die Medienbahn<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
31
Vor 90 Jahren: Ende des Dampfzeitalters<br />
Von Gian Brüngger<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Die neue Betriebsart auf den Strecken des Engadins befriedigte<br />
sehr. Die nicht zu vermeidenden Kinderkrankheiten<br />
konnten bei den Leitungen und bei den Lokomotiven<br />
zum grössten Teil rasch überwunden werden.<br />
So durfte denn die Verwaltung gegen Ende des 1. Weltkrieges<br />
mit umfangreichen Erfahrungen im elektrischen<br />
Bahnbetrieb an die Elektrifizierung des restlichen Netzes<br />
herantreten. Angesichts der immer schwieriger<br />
werdenden Kohlenversorgung veranlasste der Vorstand<br />
der Abteilung für industrielle Kriegswirtschaft beim Eidgenössischen<br />
Volkswirtschaftsdepartement gegen Ende<br />
des Jahres 1917 die baldige Elektrifizierung der Schweizerischen<br />
Nebenbahnen zu empfehlen.<br />
Kohlen sparen<br />
Die Verwaltung der <strong>RhB</strong> nahm die notwendigen Studien<br />
sofort auf; für den ersten Ausbau kam Bever - Filisur in<br />
Frage, einmal wegen der Möglichkeit des Strombezuges<br />
von Brusio für diese Strecke, dann aber auch ganz<br />
besonders deshalb, weil sich auf diesem Teilstück eine<br />
ganz beträchtliche Einsparung an Kohlen ergeben<br />
musste. Am 18. Mai 1918 beschloss der Verwaltungsrat<br />
die Ausführung dieser Arbeit und die Ausdehnung der<br />
Elektrifizierung auf die Linie Davos<strong>–</strong>Filisur<strong>–</strong>Thusis. In<br />
der Maisession stellte der Grosse Rat die vorläufigen<br />
Kredite zur Verfügung bis zur Abklärung der Frage der<br />
Bundeshilfe. Die Bauarbeiten begannen am 6. Juni<br />
1918 (die Leitungsarbeiten hatte die Aktiengesellschaft<br />
Kummler & Matter in Aarau übernommen), und endigten<br />
am 20. November 1918.<br />
Lieferungsschwierigkeiten<br />
Wegen Lieferungsschwierigkeiten mussten statt eiserner<br />
Masten, lärcherne verwendet werden. Angestellte<br />
Berechnungen ergaben die Möglichkeit der Energielieferung<br />
für Bever<strong>–</strong>Filisur durch die Umformerstation Bever.<br />
Weiter reichte deren Leistungsfähigkeit aber nicht.<br />
Da der Bau eigener Kraftwerke der hohen Kosten und<br />
der zur Verfügung stehenden Zeit wegen nicht in Frage<br />
kam, nahm man mit den Bündner Kraftwerken und den<br />
Rhätischen Werken Verhandlungen über die Energielieferung<br />
für die übrigen Strecken auf. Es gelang, die<br />
Energieversorgung durch langfristige Verträge mit beiden<br />
Gesellschaften ab den Zentralen Küblis (BK) und<br />
Thusis (RW) zu sichern. Damit war die Möglichkeit einer<br />
raschen Förderung der Elektrifizierung gegeben. Bereits<br />
im Jahre 1919 stand das halbe Netz unter dem Fahrdraht.<br />
Das Bundesgesetz vom 2. Oktober 1919 schaffte<br />
die Grundlagen für die Unterstützung der Elektrifizierung<br />
der Privatbahnen durch Bund und Kantone. Die<br />
Rhätische Bahn erhielt von beiden für den Ausbau der<br />
Strecken herwärts Bever und ohne die Oberländerlinie<br />
Eröffnungsdaten der Elektrifizierung:<br />
St. Moritz<strong>–</strong>Scuol, Samedan<strong>–</strong>Pontresina 62,08 km 1. Juli 1913<br />
Bever<strong>–</strong>Filisur 31,24 km 20. April 1919<br />
Filisur<strong>–</strong>Thusis 23,17 km 15. Oktober 1919<br />
Filisur<strong>–</strong>Davos Dorf 21,94 km 22. Dezember 1919<br />
Davos Dorf<strong>–</strong>Klosters 14,69 km 1. Dezember 1920<br />
Thusis<strong>–</strong>Chur<strong>–</strong>Landquart, gemischter Betrieb 1. April 1921<br />
Thusis<strong>–</strong>Chur<strong>–</strong>Landquart, voller el. Betrieb 41,18 km 1. August 1921<br />
Landquart<strong>–</strong>Klosters 32,64 km 7. November 1921<br />
Reichenau<strong>–</strong>Disentis 49,39 km 1. Juni 1922<br />
ganzes <strong>RhB</strong>-Netz elektrisch betrieben 276,33 km ab 1. Juni 1922<br />
Bau der Fahrleitung auf dem Landwasserviadukt.<br />
Leitungsmontage auf Bockleitern auf dem Dach eines<br />
Güterwagens.<br />
32
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
(Reichenau<strong>–</strong>Disentis) zu gleichen Teilen einen Betrag<br />
von 17,5 Millionen Franken. Die Elektrifizierung der von<br />
ihm nicht als dringlich bezeichneten Strecke Reichenau<strong>–</strong>Disentis<br />
ermöglichte der Bund durch die Freigabe<br />
von 12 Dampflokomotiven aus dem Darlehenspfand für<br />
den Verkauf.<br />
Sicherer Betrieb gewährleistet<br />
Von der bereits im Jahre 1920 durch Verträge gesicherten<br />
Energielieferung an drei äusserst günstig gelegenen<br />
Punkten des Bahnnetzes (Bever, Küblis und Thusis)<br />
konnte im Jahre 1921 Gebrauch gemacht werden. Bis<br />
zum 6. September 1921 musste die Umformerstation<br />
Bever der Kraftwerke Brusio allein die ganze Energielieferung<br />
für das 195 Betriebskilometer umfassende<br />
elektrifizierte Bahnnetz übernehmen, wovon die längste<br />
einseitig gespeiste Strecke (Bever<strong>–</strong>Landquart) 95,6<br />
km betrug; am 7. September 1921 nahm dann das der<br />
Rhätischen Werke in Thusis gehörende Werk die Bahnenergielieferung<br />
auf und am 7. November 1921 konnte<br />
schon das Werk Küblis der Bündner Kraftwerke Strom<br />
abgeben. Damit war der <strong>RhB</strong> nun ein äusserst sicherer<br />
Betrieb gewährleistet; auch beim Versagen einer der<br />
drei Stromquellen war es stets möglich, mit den beiden<br />
anderen den Verkehr noch aufrecht zu erhalten; ferner<br />
bildete der Umstand, dass mit Ausnahme der Engadiner-<br />
und Oberländerlinien jede Strecke von zwei Seiten<br />
aus gespiesen werden konnten, einen nicht zu unterschätzenden<br />
Vorteil im Falle von Störungen an den Leitungen<br />
durch Lawinen, Steinschlag, umstürzende Bäume<br />
und dergleichen. Am 7. November 1921 konnte die<br />
Ringstrecke durch die Eröffnung des letzten Teilstückes<br />
Landquart<strong>–</strong>Klosters, geschlossen werden.<br />
Abschluss der Elektrifizierung<br />
Als letzte Strecke für die Elektrifizierung blieb noch die<br />
Oberländerlinie Reichenau<strong>–</strong>Disentis. Für die Fahrleitung<br />
dieser Linie wählte die <strong>RhB</strong> ein leichteres System,<br />
eine Anordnung mit drehbaren, isolierten befestigten<br />
Auslegern, ähnlich der Ausführung bei den Schwedischen<br />
Staatsbahnen (SJ), allerdings unter Beibehaltung<br />
doppelter Isolation. Dabei konnte gleiches Isolatoren-,<br />
Draht- und Klemmenmaterial wie auf den übrigen<br />
Strecken verwendet werden. Auch bei den Fundamenten<br />
der Holzmaste liess sich dadurch sparen, dass die<br />
selben, wie schon auf der Strecke Landquart<strong>–</strong>Klosters,<br />
statt in Kastenfundamenten aus Beton einfach mit zwei<br />
Steinkränzen gründlich verkeilt und mit einer Ausdeckung<br />
aus Beton versehen wurden. So konnte die Rhätische<br />
Bahn im Kreise einer grossen Zahl Geladener im<br />
Mai 1922 in Chur, stolz über das gelungene Werk, den<br />
Abschluss der Elektrifizierung feiern. Das Unternehmen<br />
hatte damit einen beneidenswerten Grad der Vervollkommnung<br />
und des Fortschrittes erreicht und sich den<br />
Ruf einer erstklassigen Touristenbahn geschaffen.<br />
Chau, Gian!<br />
Lieber Gian. Am 12.12. um<br />
12 Uhr 12 2008 (warum eigentlich<br />
nicht erst 2012?)<br />
hast du die Rhätische Bahn,<br />
«deine» <strong>RhB</strong> verlassen und<br />
bist in den vorzeitigen Ruhestand<br />
getreten. Wir bedauern<br />
deinen Entschluss, denn<br />
mit deiner Person verlieren<br />
wir nebst Kompetenz und Wissen in Sachen Eisenbahn<br />
generell und <strong>RhB</strong> im Speziellen auch einen<br />
treuen Schreiber für unsere InfoRetica und vor Allem<br />
eine liebenswürdige, interessante und immer fröhliche<br />
und verständnisvolle Persönlichkeit. Gleichzeitig<br />
verstehen wir deinen Schritt und wünschen<br />
dir für den dritten Lebensabschnitt gute Gesundheit<br />
und viele spannende Erlebnisse mit und abseits der<br />
Bahn. Wir würden uns freuen, wenn wir <strong>–</strong> wenn<br />
alle Stricke reissen <strong>–</strong> auf dein Wissen und deine Erfahrung<br />
zurückgreifen dürfen.<br />
In diesem Sinne: Chau e a revair! Die Redaktion<br />
Handtransport auf der Strecke Surava <strong>–</strong> Tiefencastel für den<br />
Bau der Mastfundamente.<br />
Kollaudation mit Ge 4/6 302 und Behördenvertreter (EAV Eidg.<br />
Amt für Verkehr) in Bergün.<br />
33
UNESCO-Bahn Nilgiri Mountain Railway und<br />
ihre Beziehungen zur Schweiz Von Franz Skvor*<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Diese Bahn mit Adhäsions- und Zahnstangenstrecken<br />
wurde vom Schweizer Bahn-Pionier Niklaus Riggenbach<br />
(Rigibahn usw.) geplant und von den Engländern 1899<br />
gebaut. Einige Kenngrössen: Meterspur, 46 km Streckenlänge,<br />
davon 20 km Zahnstangen-Strecke (System<br />
Abt, zwei-lamellig) mit bis zu 80 0 ⁄00 Neigung. Einzige<br />
Zahnradbahn Indiens! Ausgangsstation Mettuppalaiyam<br />
350 m ü. M., höchster Punkt Lovedale 2524 m ü. M.!<br />
Seit 2005 UNESCO Weltkultur erbe als Ergänzung zur Darjeeling<br />
Himalayan Railway.<br />
Für diese Bahn hat die Schweizerische Lokomotiv- und<br />
Maschinenfabrik (SLM) in Winterthur insgesamt 17<br />
Dampflokomotiven für Adhäsions- und Zahnradantrieb<br />
geliefert: Sechs im Jahre 1914, vier weitere 1920, dann<br />
zwei im Jahre 1925 und interessanterweise noch fünf<br />
sozusagen genau gleiche Dampflokomotiven im Jahre<br />
1952, also zu einer Zeit, als von den Bahnen nur noch<br />
Diesellokomotiven bestellt wurden. Bei den von 1914<br />
bis 1952 gelieferten SLM-Dampflokomotiven handelte<br />
es sich immer um den gleichen Typ (SLM-Bezeichnung<br />
Db1h4vt), sie wurden aber konstruktiv jeweils dem<br />
technischen Fortschritt angepasst. Es handelte sich um<br />
sehr leistungsfähige Lokomotiven, welche auf 80 0 ⁄00<br />
Steigung 140 t Anhängelast mit 10 km/h befördern<br />
mussten; die 4-Zylinder-Verbund-Heissdampf-Lokomotiven<br />
wogen 50 t, hatten vier Trieb- und eine Laufachse<br />
sowie zwei Triebzahnräder; die Leistung beträgt<br />
ca. 700 kW (ca. 950 PS). Die Bahngesellschaft war aber<br />
offenbar mit den SLM-Lokomotiven so zufrieden und<br />
von den Vorzügen des Dampfbetriebes (robust, in einfachen<br />
Werkstätten zu reparieren, günstig verfügbarer<br />
Brennstoff usw.) so überzeugt, dass sie nichts anderes<br />
wollte.<br />
Bei SLM in Winterthur waren diese Nilgiri-Lokomotiven<br />
1952 die letzten Dampflokomotiven, welche dort gebaut<br />
wurden! Diese Dampflok-Bestellung machte SLM<br />
denn auch einige Sorgen, denn die ganze Konstruktion<br />
musste auf moderne Fertigung (z. B. Schweiss- anstatt<br />
Nietkonstruktion u. a.) umgestellt werden. Der Verfasser<br />
dieser Zeilen arbeitete damals als Konstrukteur bei SLM<br />
und war mit viel Überzeit-Arbeit damit beschäftigt,<br />
diese Nilgiri-Lokomotive «angemessen zu modernisieren»<br />
<strong>–</strong> auch für uns (damals noch junge Ingenieure)<br />
eine eher etwas «exotische» Arbeit, denn «Dampf» war<br />
vorbei!<br />
Übrigens: Gleichzeitig mit den fünf Nilgiri-Dampflokomotiven<br />
entstanden in den Werkhallen der SLM die<br />
sechs <strong>RhB</strong>-Lokomotiven Ge4/4 605-610 (SLM-Fabr.Nr.<br />
der Nilgiri-Loks 4069-4073, der <strong>RhB</strong>-Loks 4080-<br />
4085)!<br />
Offenbar sind zurzeit noch acht SLM-Lokomotiven auf<br />
der Nilgiribahn im Einsatz. Eine Kostprobe gab es in der<br />
Sendung «Zug um Zug» von SF Spezial vom 14. August<br />
2007 mit Moderatorin Mona Vetsch.<br />
*Franz Skvor ist ehemaliges Mitglied der Geschäftsleitung der<br />
<strong>RhB</strong> in der Funktion als Chef Zugförderung und Werkstätten.<br />
Die Nilgiri-Bahn auf der Fahrt durch die «Blauen Berge»<br />
Südindiens von Madras nach Obtacamund.<br />
Vierzylinder-Verbund-Zahnrad/Adhäsions-Heissdampflokomotive<br />
für die Nilgiri-Linie der South Indian Railway.<br />
34
LANXESS-Workshop «Rhätische Bahn»<br />
Von Eugen Rohner<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Nicht schlecht staunten 70 Manager einer deutschen<br />
Chemiefirma, als sie am 22. Oktober 2008 zu einem<br />
«<strong>RhB</strong>-Workshop» im Depot Samedan antreten mussten.<br />
Während eines Tages erhielten die Teilnehmer einen<br />
Ein blick hinter die Kulissen eines Bahnbetriebes.<br />
Gleich zeitig wurden sie auch in die Vorbereitungen<br />
«ihres Zuges» mit einbezogen und mussten verschiedene<br />
Aufgaben erledigen. Das Rad der Zeit wurde um<br />
einige Jahrzehnte zurückgedreht; man schrieb den<br />
22. Oktober 1918. Es wurde nun ein Betriebsablauf simuliert,<br />
wie er sich vor 90 Jahren bei der <strong>RhB</strong> abgespielt<br />
haben dürfte. Geplant war die Führung zweier<br />
Dampfzüge mit Nebenaufgaben von Samedan nach<br />
Scuol.<br />
In einem Theorieblock wurden den Teilnehmern vorerst<br />
die elementarsten Grundbegriffe einer Eisenbahn vorgestellt.<br />
Wie sieht ein grafischer Fahrplan aus? Wie viele<br />
Wagen können dem Dampfzug angehängt werden?<br />
Wie werden die Wagen zusammengehängt und wie gebremst?<br />
Auch die «Nebenaufgaben» wurden formuliert:<br />
Zufuhr von zwei Güterwagen an einen bestimmten<br />
Bahnhof sowie ein Tier- (50 Geissen) und Milchtransport<br />
sind bestellt.<br />
Um das gesteckte Ziel, den Endbahnhof Scuol rechtzeitig<br />
zu erreichen und alle gestellten Aufgaben zu erfüllen,<br />
war von allen Teilnehmern höchste Konzentration<br />
gefordert. Für die Umsetzung stand folgendes Rollmaterial<br />
zur Verfügung: Dampflok G 4/5 Nr. 107 «Albula»<br />
und Nr. 108 «Engiadina», Gepäckwagen D 4052, Gepäckwagen<br />
D 4051, Zweitklasswagen B 2060 (40 Sitzplätze),<br />
Drittklasswagen C 2012 (40 Plätze) sowie 6 Güterwagen.<br />
Jedes Team startete mit den gleichen Voraussetzungen<br />
und Aufgaben. Zwei «Inspektoren» beobachteten das<br />
ganze Geschehen und beurteilten am Schluss die Leistungen.<br />
Für alle Beteiligten war dieser <strong>RhB</strong>-Workshop<br />
unvergesslich und einmalig. Es wurden Aufgaben gelöst,<br />
die nur mit einem Team umgesetzt werden konnten.<br />
Gleichzeitig wurde einiges über die grösste Meterspurbahn<br />
der Alpen vermittelt. Manch einer wird wohl<br />
wieder einmal zurückkehren, um dann mit der neuen<br />
«LANXESS-Lok» und modernen Panoramwagen Graubündens<br />
Bergwelt neu zu entdecken.<br />
Loktaufe am Vorabend<br />
Am Vorabend des <strong>RhB</strong>-Workshops wurde das Seminar<br />
in Flims für einige Stunden unterbrochen und die Gesellschaft<br />
begab sich mit Bussen nach Landquart. In der<br />
AD-Halle wurden die Gäste in einer speziellen Ambiance<br />
empfangen (die AD-Halle war kaum wieder zu<br />
erkennen; innert wenigen Stunden wurde der Raum<br />
durch Spezialisten in ein «Event-Lokal» verwandelt).<br />
Bei romantischem Kerzenlicht liessen sich die Gäste kulinarisch<br />
durch das Team von La Culina Bad Ragaz nach<br />
Strich und Faden verwöhnen! Was die Crew von Reto<br />
Danuser aus der «Depotküche» hervorzauberte war<br />
schlichtweg fantastisch. Mit der Einfahrt der neuen<br />
Werbelok LANXESS in die Halle <strong>–</strong> für alle Anwesenden<br />
eine riesige Überraschung <strong>–</strong> war der Höhepunkt des<br />
Abends erreicht! Gute Voraussetzungen, um am andern<br />
Tag mit voller Elan den «<strong>RhB</strong>-Tag» zu absolvieren.<br />
Vor allem die Erstellung der Fahrpläne für die<br />
Dampfzüge bereitete einiges an Kopfzerbrechen.<br />
Durch die Dichte des heutigen Taktfahrplanes sind<br />
freie Bahntrassees für die «langsamen Dampfzüge»<br />
Mangelware. Für die «Fahrplanmacher» war es<br />
auf jeden Fall eine grosse Herausforderung, eine<br />
einigermassen realistische Fahrordnung zusammen<br />
zustellen.<br />
Loktaufe in Landquart.<br />
Geissen warten in Susch<br />
auf den Verlad!<br />
Zwei Lok-Generationen in Ardez! 1906 und 1994 bzw.<br />
98 jahre liegen dazwischen!<br />
35
Neues in Kürze<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Glacier Express - neue Fensterfront am Bahnhof<br />
St. Moritz<br />
Von Jolanda Picenoni<br />
Seit anfangs Oktober ist der Glacier Express in St. Moritz<br />
zu jeder Tageszeit präsent.<br />
Am Bahnhof wurde eine Schaufensterfront (Gleis 1) im<br />
«Glacier Express Look» gestaltet.<br />
… und das Bild ist bereits ein beliebtes Fotossujet bei<br />
unseren japanischen Bahnkunden.<br />
Die Region freut sich über diesen neuen Farbtupfer.<br />
Drahteselstarke Bahnerlebnisse<br />
Text Ueli Nyffenegger, Bild Christoph Berger<br />
Unter fachkundiger Erklärung durch Christoph Berger<br />
werden die Ferienpass-Teilnehmer in die Geheimnisse<br />
einer <strong>RhB</strong>-Draisine eingeführt.<br />
Die Kids konnten am 05.08.2008 auf dem Bahnhof<br />
Sumvitg-Cumpadials selber in die Pedalen der Draisine<br />
treten und ein bisschen Eisenbahnromantik der anderen<br />
Art erleben.<br />
Buchtip<br />
Von Peider Härtli<br />
«Und die Sonne scheint doch <strong>–</strong> eine andere Art, erwachsen<br />
zu werden…» Marlis Zanolari <strong>–</strong> die Tochter<br />
von unserem Zugführer Luca Zanolari <strong>–</strong> musste eine<br />
schlimme Zeit durchmachen. Die grosse Ungewissheit,<br />
die Zweifel und die Erkenntnis, dass sich das Leben<br />
durch eine heimtückische Krankheit schlagartig ändern<br />
kann, hat sie dazu bewogen, das Erlebte in einen Erfahrungsbericht<br />
festzuhalten. Ein empfehlenswertes<br />
Buch, spannend, humorvoll und bewegend! Infos:<br />
www.einfachlesen.ch ISBN 978-3-9523364-5-8<br />
Korrigenda zum Artikel «Die zwei anderen UNESCO<br />
Welterbebahnen» in InfoRetica 3/08<br />
36<br />
Verschiedene Spurweiten<br />
Bahn Spurweite Welterbe seit<br />
Darjeeling Himalayan Railway (DHR) 610 mm 1999<br />
Nilgiri Mountain Railway (NMR) 1000 mm 2005<br />
Kalka <strong>–</strong> Shimla Railway (KSR) 762 mm 07.07.2008<br />
Von Gian Brüngger<br />
Aufgrund von Leserrückmeldungen bin ich darauf aufmerksam<br />
gemacht worden, dass die Darjeeling <strong>–</strong> Himalayan<br />
Railway (DHR) und die Nilgiri Mountain Railway<br />
(NMR) nicht wie geschrieben die gleiche Ausgangsstation<br />
haben. In Indien sind es nun bereits drei Bahnen,<br />
die das UNESCO-Label erhielten. Zusammen mit der Albula-<br />
und Berninalinie hat das UNESCO-Komitee auch<br />
die Kalka <strong>–</strong> Shimla Railway (KSR) aufgenommen.
Ab nach Rotterdam<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Von Roland Maron<br />
Im Büro des OK-Präsidenten der Mitarbeitertage und<br />
Leiter Infrastruktur Christian Florin stapelt sich das Reisegepäck.<br />
Nach dem riesigen Organisationsaufwand braucht er<br />
unbedingt neue Perspektiven. Der Auswanderung via<br />
Rotterdam (siehe Aufschriften) stehen nur noch die<br />
Projekte des Investitionsplans 2009<strong>–</strong>2015 im Wege …<br />
November-Unwetter<br />
Von Silvio Briccola<br />
Der heftige Wintereinbruch hat am Wochenende vom<br />
21.<strong>–</strong>24. November viele Mitarbeitende sehr stark gefordert.<br />
Wieder einmal ist aber eindrücklich bewiesen<br />
worden, dass durch eine optimale Mannschaftsleistung<br />
und viele Sondereinsätze auch solche Ausnahmesituationen<br />
rasch und zuverlässig gemeistert werden.<br />
Allen Vorgesetzten und Mitarbeitenden, die einen Beitrag<br />
zur Wiederaufnahme und zur Aufrechterhaltung<br />
des Betriebes sowie zur Deckung der Kundenbedürfnisse<br />
geleistet haben, sei es im RCC, in den Bahndienstregionen,<br />
den Fahrleitungsequippen, auf den Stationen,<br />
in den Zügen, im Unterhaltsdienst Rollmaterial, im<br />
Kundendienst, als Medienbetreuer, usw. ein riesiges<br />
Grazcha fich!<br />
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt …<br />
Von Andreas Langenegger<br />
Mit diesen Worten in seinem Begleitbrief, hat am 1. Dezember<br />
der Samichlaus und der Schmutzli alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter am Theaterweg 1 überrascht.<br />
Jeder von uns durfte während der Adventszeit 2<br />
Päckli öffnen. Die Reihenfolge hat das Los bestimmt.<br />
Wir danken dir Samichlaus und Schmutzli für diese tolle<br />
Geste! Du hast damit auch einen Teil zur guten Stimmung<br />
am Theaterweg beigetragen!<br />
37
Sicherheit MGB-Triebzüge ist machbar! laufen vom Stapel<br />
Von Urs Roberto Looser G. Paravicini<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Zwei Jahre ohne einen Berufsunfall<br />
Bahnmeisterbezirk Surselva<br />
Ohne einen einzigen Berufsunfall wurde in den letzten<br />
zwei Jahren im Bahnmeisterbezirk Surselva gearbeitet<br />
(12.09.06<strong>–</strong>11.09.08). Der letzte Berufsunfall mit Arbeitsausfall<br />
liegt sogar mehr als vier Jahre zurück.<br />
Energie und Niederspannungstechnik<br />
Ohne einen einzigen Berufsunfall wurde in den letzten<br />
zwei Jahren im Bereich Energie und Niederspannungstechnik<br />
gearbeitet (21.08.06<strong>–</strong>20.08.08).<br />
Drei Jahre ohne einen Berufsunfall<br />
Geschäftsbereich Finanzen<br />
Ohne einen einzigen Berufsunfall wurde in den letzten<br />
drei Jahren im GB Finanzen gearbeitet (09.09.05-<br />
08.09.08).<br />
Als ein kleines Dankeschön für den tollen Einsatz wurde<br />
den Mitarbeitern ein kleines Geschenk überreicht.<br />
Für diese ausserordentliche und vorbildliche Leistung<br />
gratulieren wir euch im Namen von der Sicherheitsorganisation<br />
ganz herzlich.<br />
Wir wünschen euch viel Erfolg und Ausdauer bei der<br />
Umsetzung der nächsten 365 Tage unfallfreies Arbeiten!<br />
In diesem Zusammenhang danken wir euch auch für<br />
die stets gute Zusammenarbeit.<br />
38
Tochter- und Sohntag 2008<br />
Von Dijana Mutvar<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Am 13. November 2008 fand bereits zum achten Mal<br />
fand der Nationale Tochtertag am 13. November 2008<br />
statt. Zum ersten Mal bei der Rhätischen Bahn durften<br />
auch die Jungs mitmachen. Mädchen und Jungs der 5.<br />
bis zur 7. Schulklasse begleiten ihren Vater, ihre Mutter<br />
oder eine andere Person während eines Arbeitstages.<br />
Insgesamt waren es 32 interne, davon 17 Mädchen und<br />
15 Jungs, und sechs externe Töchter und Söhne.<br />
Ich durfte zwei von ihnen begleiten und einen Teil des<br />
Tages miterleben.<br />
Auf der Strecke von Chur nach Disentis durfte ich den<br />
Lokführer Jürg Thöny und seinen Sohn Florian begleiten.<br />
Es hat mir grossen Spass gemacht und ich lernte<br />
ein paar Sachen über die Lokomotive, die Strecke und<br />
auch ein bisschen von den Signalen, die ein Lokomotivführer<br />
beachten muss. Man erfährt von seinen Erfahrungen,<br />
wodurch man sich noch besser in solch einen<br />
Alltag versetzen kann.<br />
Florian, der 13 Jahre alt ist, hat sich sehr genau über<br />
alles erkundigt und wollte alles wissen. Wobei ich zugeben<br />
muss, dass er schon vieles wusste und sich nur<br />
noch genauer erkundigen wollte. Er sagte mir selber,<br />
dass er sich seine Zukunft gut in diesem Beruf vorstellen<br />
könnte. Seiner Meinung nach sollte der Sohntag überall<br />
eingeführt werden. Für uns beide, Florian wie auch für<br />
mich, war es das erste Mal, dass wir bei einer Fahrt im<br />
Führerstand dabei sein konnten. Wir haben den Morgen<br />
im verschneiten Disentis genossen und waren begeistert<br />
von der Fahrt.<br />
Als ich wieder in Chur angelangt bin, fuhren Florian und<br />
sein Vater noch nach Arosa.<br />
Am Nachmittag begleitete ich Giuditta Hartmann-Poli,<br />
die ihrer Tochter Andrina, 13 Jahre, einen ihrer Arbeitstage<br />
zeigte.<br />
Zuerst erzählte Andrina mir aber, wie es bei ihrem Vater,<br />
dem Leiter Support, war. Bei ihm schaute sie die<br />
Störfälle an den Billettautomaten. Später wurde ihr das<br />
Simulationssystem der Fahrpläne gezeigt. Dann gab es<br />
eine Begehung am Bahnhof Chur. Zum Schluss sah sie,<br />
wie man einen Fahrplan entwickelt.<br />
Bei ihrer Mutter hat sie gelernt, wie man etwas organisiert.<br />
Für die Verpackung der Weiterbildungsbroschüren mussten<br />
wir einen Raum reservieren und Leute anfragen,<br />
die mit dem Verpacken helfen. Die Broschüren wurden<br />
bereits vorher bestellt, Couverts und Adressliste mussten<br />
bestellt werden. Diese Vorbereitungen sind wichtig,<br />
da alles rechtzeitig bei den Empfängern sein sollte.<br />
Für Andrina war es nicht das erste Mal, dass sie am<br />
Tochtertag dabei war. Der ganze Tag gefiel ihr, sie kon n-<br />
te sehen, womit sich ihre Eltern beschäftigen. Es war<br />
interessant und lehrreich. Am meisten begeistert war<br />
sie vom Mittagessen, im Gourmino am Bahnhof in Chur,<br />
das sie mit Ihren Eltern zusammen verbracht hatte.<br />
Dass es seit diesem Jahr auch einen Sohntag gibt, findet<br />
sie nicht sehr toll.<br />
Ich bedanke mich recht herzlich, dass ich beim Tochter-/Sohntag<br />
als Reporterin eingesetzt wurde und den<br />
Tag mit euch und euren Eltern verbringen durfte.<br />
Florian und sein Vater im Führerstand.<br />
39
Diplome für <strong>RhB</strong>-Gleisbaupoliere<br />
Von Urs Strebel (VöV) und Urs Looser<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Am 4. November 2008 erhielten 16 frisch gebackene<br />
Gleisbaupoliere in Zürich aus den Händen von Irene<br />
Graf, VöV, und Thomas Küchler, Leiter der Geschäftseinheit<br />
Unterhalt Bau und Logistik (I-UB) SBB, das Diplom.<br />
Die Prüfung wurde zum zweiten Mal von den Organisationen<br />
der Arbeitswelt (OdA) im Gleisbau VöV (Verband<br />
öffentlicher Verkehr) und VSG (Vereinigung Schweiz.<br />
Gleisbauunternehmer) durchgeführt. Acht neue Baupoliere<br />
arbeiten bei den SBB, je drei bei den BLS und<br />
der <strong>RhB</strong> und je einer bei den Jungfraubahnen und der<br />
Gleisbaufirma Vanoli.<br />
Von der <strong>RhB</strong> konnten Manfred Darms (I-BN-SUR), Walter<br />
Gubser (I-BS-ALB) sowie Ruedi Kienast (I-LS-PD) das Diplom<br />
entgegen nehmen.<br />
Die Vorbereitung auf die Prüfung erfolgte für die Teilnehmer<br />
gemeinsam mit den Kollegen aus dem Strassenbau<br />
an der Verkehrswegbauerschule in Sursee. Dies<br />
ist ein wesentlicher Unterschied zu den früheren Ausbildungen<br />
bei den SBB in Hägendorf, wo Gleisbauspezialisten<br />
in allen Details in die Materie des Gleisbaus<br />
eingeweiht wurden, aber praktisch kein Wissen über<br />
die Arbeiten für die Bauwerke unter dem Schotterbett<br />
erhielten. In der Vorarbeiterschule (VoS) und der Polierschule<br />
(PoS) wurden rund zwei Drittel der Themen von<br />
Strassenbauern und Gleisbauern gemeinsam behandelt<br />
und rund ein Drittel der Ausbildungszeit wurde für die<br />
Spezialisierung in den Vertiefungsrichtungen Strassenbau<br />
bzw. Gleisbau aufgewendet. Es liegt auf der Hand,<br />
dass der Gleisbauteil in einer solchen Ausbildungsform<br />
nicht in der gleichen Tiefe behandelt wird, wie das früher<br />
bei den Spezialistenausbildungen in Hägendorf der<br />
Fall war.<br />
«Gleisbaupoliere sind bei den Bahnunternehmungen<br />
und natürlich auch bei der <strong>RhB</strong> gesuchte Leute. Ohne<br />
Sie ist der Unterhalt der Gleisanlagen für die <strong>RhB</strong> nicht<br />
möglich. Wir brauchen Sie, Ihr Wissen und Engagement<br />
auf den Baustellen. Baupolier im Gleisbau ist ein Beruf<br />
mit glänzenden Zukunftsaussichten», erklärte Thomas<br />
Küchler den Diplomanden und ihren Angehörigen. Irene<br />
Graf, erläuterte, dass der Begriff Polier seinen Ursprung<br />
in den Sprechern der mittelalterlichen Bauhütten<br />
hat und rief die Diplomanden auf, ihre Aufgabe als<br />
Chef, Scharnier zwischen oben und unten und Sprecher<br />
der ihnen anvertrauten Menschen wahrzunehmen.<br />
Die Schieneninfrastruktur in der Schweiz ist noch nicht<br />
fertig gebaut. Neue Gleise entstehen. Ein Beispiel dafür<br />
ist die Durchmesserlinie Zürich. Dieses Grossprojekt<br />
wurde durch Projektleiter Kobel persönlich vorgestellt.<br />
Der nächste Ausbildungsgang ist bereits im November<br />
2008 gestartet. Die Arbeiten für die Anerkennung der<br />
Berufsprüfung Baupolier Verkehrswegbau Vertiefungsrichtung<br />
Gleisbau durch das Bundesamt für Berufsbildung<br />
und Technologie BBT laufen auf Hochtouren. Spätestens<br />
2010 sollen die Absolventen der OdA-Prüfung<br />
den eidg. Fachausweis nachträglich erhalten.<br />
Diplomübergabe.<br />
40
Enterprize 2008 an login<br />
Von Karin Muster<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Zum zweiten Mal vergab die Stiftung Enterprise den<br />
ENTERPRIZE für hervorragende Projekte zur Vermittlung<br />
von unternehmerischem Denken und Handeln in der<br />
Berufsbildung. Unter knapp 30 Bewerbern wurde login,<br />
der Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs, als<br />
Gewinner ausgewählt: Die unternehmerisch ausgerichteten<br />
Junior Teams, zentraler Ausbildungsbestandteil<br />
bei login, überzeugten die Jury.<br />
KV-Lernende, die selbstständig einen Bahnhof führen,<br />
angehende Gebäudereiniger und Polymechanikerinnen,<br />
die in der Unterhaltswerkstatt gemeinsam Lokomotiven<br />
warten, oder Logistik-Lernende, die für den<br />
Versand von Reisegepäck in alle Welt verantwortlich<br />
sind: Rund ein Drittel der über 1600 Ausbildungsplätze<br />
des nationalen Ausbildungsverbunds login befinden<br />
sich in Junior Teams. Dort arbeiten Lernende unterschiedlicher<br />
Lehrjahre in einem in sich abgeschlossenen<br />
Aufgabenbereich eigenverantwortlich und produktiv<br />
zusammen wie in einem Kleinunternehmen. Ziel ist<br />
es, bei den Lernenden in einem branchenspezifischen<br />
Umfeld frühzeitig Eigenverantwortung, Selbstständigkeit<br />
und unternehmerisches Handeln zu fördern und zu<br />
fordern <strong>–</strong> die Junior Teams sind zentraler Bestandteil<br />
der Ausbildungsphilosophie «Lebensunternehmer/in».<br />
Preisverleihung<br />
Anlässlich der Preisverleihung am 30. September 2008<br />
zeigte sich die Jury des ENTERPRIZE beeindruckt vom Engagement<br />
logins, die Idee der «Juniorfirmen» nachhaltig<br />
und mit viel Durchhaltevermögen auf die Welt des<br />
Verkehrs zu übertragen.<br />
Mittlerweile hätte login nicht nur die Praxistauglichkeit<br />
des Modells bewiesen, sondern es auch in der gesamten<br />
Breite der angebotenen Berufslehren verankert.<br />
login-Geschäftsführer Christof Spöring, der die Trophäe<br />
entgegennahm, freute sich über die Anerkennung: «Die<br />
Junior Teams sind eine Erfolgsstory von login, die wir<br />
mit viel Leidenschaft geschrieben haben. Aber sie ist<br />
bei weitem noch nicht zu Ende <strong>–</strong> mit dem Wachstum<br />
unseres Ausbildungsverbunds eröffnen sich ständig<br />
neue Bereiche, in denen Junior Teams eingesetzt werden<br />
können».<br />
Olten, 1. Oktober 2008: Ausbildungsmodell «Junior Teams» für die Vermittlung von Unternehmergeist in der Berufsbildung<br />
ausgezeichnet.<br />
41
Vereina Anekdoten …<br />
Von Geni Rohner<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Anlässlich des Mitarbeiteranlasses in Samedan aufgeschnappt:<br />
Ein Autofahrer kaufte bei der Kasse in Sagliains ein<br />
Ticket für die «rollende Strasse» ins Prättigau. Nach dem<br />
Auslad in Selfranga wurde die Reise mit dem PW fortgesetzt.<br />
Aber hoppla, nach dem Kreisel folgte bereits die<br />
nächste «Zahlstelle Selfranga» und der Lenker buchte<br />
die Folgefahrt für den nächsten Autozug. Nach kurzer<br />
Wartezeit konnte das Auto wieder verladen werden. In<br />
Sagliains angekommen, merkten die Wageninsassen,<br />
dass sie hier vor rund einer Stunde schon einmal waren<br />
und somit den Autozug Richtung Engadin benutzt hatten.<br />
Bei der Kasse erkannte die Verkäuferin den Kunden<br />
und man lachte über das Missgeschick. Die Kunden<br />
nahmen das Malheur mit Humor und zahlten ohne<br />
Murren auch die dritte Fahrt durch den Vereinatunnel.<br />
Übrigens, es waren keine Österreicher; das Fahrzeug<br />
hatte Zürcher Kennzeichen!<br />
Dank GPS können auch ortsunkundige Automobilisten<br />
die Vereina-Verladebahnhöfe Sagliains und Selfranga<br />
ohne Probleme anpeilen. Einziger Haken: zahlreiche<br />
Personen suchen immer den Hafen, um das Auto verladen<br />
zu können. Sehr oft hört man: «Wann fährt das<br />
nächste Schiff nach Selfranga?» Der Wortschatz in den<br />
GPS-Geräten ist beschränkt; denn hier kennt man für<br />
«Autoverlad» nur den Begriff «Fähre».<br />
Aber oft stellt man auch fest, dass die Geografiekenntnisse<br />
der Automobilisten nicht mehr auf dem neuesten<br />
Stand sind. Ist ja dank GPS auch nicht mehr nötig,<br />
schliesslich kann man durch ganz Europa ohne Karte<br />
reisen. Trotzdem wird das Personal sehr oft gefragt, ob<br />
Sagliains in Italien liegt und wo die Zollkontrolle durchgeführt<br />
wird …<br />
Übrigens, nächstes Jahr feiern wir 10 Jahre Vereinalinie!<br />
Voraussichtlich am Wochenende vom 21./22. November<br />
2009 wird etwas Spezielles organisiert!<br />
Verwirrung am Vereina.<br />
42
Spontan<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Peter Laube<br />
Chur Tourismus<br />
Chur<br />
Deine spontane Meinung…<br />
… zu Chur Info?<br />
Das «Non-Plus-Ultra» einer Informationsstelle<br />
mit einem breiten Angebote<br />
für Touristen wie auch für<br />
Einheimische in der Alpenstadt Chur,<br />
dem Eingangstor zu Graubünden.<br />
… zur globalen Finanzkriese?<br />
Weil einige Bänker und Finanzjongleure<br />
den Hals nicht voll kriegen<br />
konnten, werden viele Leute in den<br />
kommenden Jahren zu leiden haben<br />
… zur InfoRetica?<br />
Das bunteste Inhouse-Magazin das<br />
ich kenne… auch was die Beiträge<br />
anbelangt.<br />
Nadja Signorell<br />
SBC<br />
Chur<br />
Gute Sache.<br />
Betrifft viele Leute. Leider war dies<br />
nicht zu vermeiden.<br />
Gute Idee.<br />
Philippe Schaller<br />
<strong>RhB</strong><br />
Chur<br />
Eine gute Idee, alle drei Unternehmen<br />
zusammen in einem Raum zu<br />
haben. Für die Kunden ist es vorteilhaft,<br />
sie werden nicht von einem Ort<br />
zum anderen geschickt.<br />
Es war zu erwarten. Wenn man nur<br />
schon die Sache mit den Hypotheken<br />
in Amerika anschaut. Aber dass es so<br />
schlimm wird, dachte ich nicht.<br />
Ganz gut. Es ist abwechslungsreich,<br />
da in der Rubrik «Spontan» immer<br />
Leute von anderen Abteilungen<br />
interviewt werden.<br />
Mit wem würdest du gerne ein feines Essen im Gourmino geniessen?<br />
Mit Nadeschkin! Ich hab‘s gerne<br />
lustig und zum Anschauen ist sie<br />
auch «Kai Laidi».<br />
Und mit wem nicht?<br />
Mit Christoph Mörgeli, Brechreiz<br />
erachte ich als eine schlechte<br />
Voraussetzung für eine Fahrt im<br />
Gourmino.<br />
Mis Mami.<br />
Mit unseren Bundesräten.<br />
Mit Barbara Handricks<br />
Mit den drei B‘s. Berlusoni, Bush und<br />
Blocher<br />
43
Personalchronik<br />
vom 2. September <strong>–</strong> 1. Dezember 2008<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Eintritte<br />
Benedikt Arquint<br />
Otto Bass<br />
Jeanine Flückiger<br />
Karin Furger<br />
Maja Hossmann<br />
Samuel Keiser<br />
Annina Mutzner-Schlegel<br />
Michael Oberbeck<br />
Jeanette Rensch<br />
Michael Ruffner<br />
Marco Ruggin<br />
Markus Scherer<br />
Mathias Widmer<br />
als Leiter Fachbereich, Landquart<br />
als Gleismonteur<br />
als Disponentin Netzplanung, Landquart<br />
als Produktmanagerin, Chur<br />
als Leiterin Personalentwicklung, Chur<br />
als Produktmanager, Chur<br />
als Betriebsdisponentin, Scuol-T.<br />
als Lokführer, Samedan<br />
als Zugbegleiterin, Chur<br />
als Leiter Planung und Steuerung<br />
als Kunden- und Reiseberater, Tirano<br />
als Betriebsdisponent, Ilanz / Arosa<br />
als Kunden- und Reiseberater, Samedan<br />
Nachträge<br />
Claudio Brasser als Zugbegleiter i.A., Samedan (01.09.2008)<br />
Sonja Hossmann<br />
als Betriebsdisponentin/Verkäuferin,<br />
Ilanz (01.08.2008)<br />
Christian Tschanz als Betriebsangestellter, Samedan (01.09.2008)<br />
Erika Wismer als Personalfachfrau, Chur (01.09.2008)<br />
HERZLICH WILLKOMMEN!<br />
Austritte<br />
Claudio Candrian<br />
Riet Carnot<br />
Orlando Derungs<br />
Franziska Frei<br />
Desirée Gredig<br />
Peter Honegger<br />
Christian Monti<br />
Urs Michael Schmidt<br />
Stephan Weber<br />
Marianne Wellinger<br />
Lehrlokführer, Landquart<br />
Lokführer, Scuol-T.<br />
Leiter Fachbereich, Landquart<br />
Produktmanagerin, Chur<br />
Zugbegleiterin i.A., Scuol-T.<br />
Spezialhandwerker, Landquart<br />
Betriebsangestellter/Kranführer, Landquart<br />
Leiter Dienstbereich, Landquart<br />
Fahrdienstleiter, Samedan<br />
Kassiererin, Selfranga<br />
ALLES GUTE FÜR DIE ZUKUNFT!<br />
Pensionierungen<br />
Martin Dolf, Leiter Zugpersonal Express, Landquart<br />
Peter Florin, Zugführer, Samedan<br />
Stefan Good, Fachleiter, Landquart<br />
Anton Nigg, Spezialhandwerker, Landquart<br />
ALLES GUTE IM RUHESTAND!<br />
44
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
Beförderungen und<br />
Ernennungen<br />
Leo Caluori<br />
Susanna Fuchs<br />
Jakob Jegen<br />
Claudio Melcher<br />
Leiter Lokführer Landquart<br />
Disponentin Lokpersonal Landquart<br />
Fachmeister Energie Landquart<br />
Leiter Zugpersonal Express Landquart<br />
HERZLICHE GRATULATION!<br />
Dienstjubiläen<br />
25 Dienstjahre<br />
Othmar Blumenthal<br />
Christian Moritzi<br />
Othmar Müller<br />
Markus Sulser<br />
Sachbearbeiter, Landquart<br />
Leiter Weiterbildung, Landquart<br />
Betriebsdisponent, Davos Platz<br />
Spezialhandwerker, Landquart<br />
40 Dienstjahre<br />
Aldo Cortesi<br />
Betriebsdisponent<br />
Davos Platz<br />
Sisto Gerrasi<br />
Guardiano Regolatore<br />
Poschiavo<br />
Ezio Menghini<br />
Betriebsdisponent<br />
St. Moritz<br />
45
<strong>RhB</strong> in-team<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
12.09.2008 Christina Goldener-Meili, kaufm. Mitarbeiterin, Landquart, mit Hansjürg Goldener<br />
18.09.2008 Stephan Lüthi, Lokführer, Samedan, mit Beatrice Tschanz<br />
08.08.2008 Martin Mutzner, Lokführer, Scuol, mit Annina Schlegel<br />
28.08.2008 Sandro Pfammatter, Leiter Informatik, Chur, mit Sandra Rohner<br />
15.10.2008 Ueli à Porta, Lokführer, Samedan, mit Nadia Gander<br />
12.09.2008 David Tarnutzer, Lokführer, Landquart, mit Barbara Meier<br />
01.10.2008 Bruno Voneschen, Lokführer, Pontresina, mit Sandra Schläpfer<br />
11.08.2008 Marcel Walser, Betriebsangestellter, Davos Platz, mit Irene Bucher<br />
09.07.2008 Viola, des Maurus Cotti, Leiter Dienstbereich, Landquart<br />
29.07.2008 Lorena, des Fadri Werro, Spezialmonteur, Samedan<br />
30.07.2008 Lara, des Daniel Brühwiler, Rangiermeister, Landquart<br />
11.08.2008 Aurelia, des Marcel Walser, Betriebsangestellter, Davos Platz<br />
15.08.2008 Matteo, des Enio Pagnoncini, Lokführer, Poschiavo<br />
25.09.2008 Alessio, des Marco Gallina, Gleismonteur, Thusis<br />
15.10.2008 Leandro, des René Arpagaus, Sachbearbeiter, Landquart<br />
15.10.2008 Cheyenne, des René Arpagaus, Sachbearbeiter, Landquart<br />
19.10.2008 Diana, des Jose Manuel Nobrega, Kurzaufenthalter, Chur<br />
46
Die Erfolgsstory von login<br />
Die Erfolgsstory von login<br />
«Unsere Lernenden<br />
«Unsere Lernenden<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
beherrschen komplexe<br />
beherrschen komplexe<br />
Logistik.<br />
Die Erfolgsstory<br />
Davon login<br />
könnte<br />
Logistik.<br />
selbst «Unsere Davon<br />
der Lernenden könnte<br />
Weihnachtsmann<br />
beherrschen der Weihnachts-<br />
selbst<br />
lernen.» komplexe<br />
mann Logistik. lernen.» Davon könnte<br />
login Berufsbildung wünscht auch Ihnen viele Erfolgsstorys im 2009<br />
login Berufsbildung wünscht auch Ihnen viele Erfolgsstorys im 2009<br />
selbst der Weihnachtsmann<br />
lernen.»<br />
login Berufsbildung wünscht auch Ihnen viele Erfolgsstorys im 2009<br />
login der Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs<br />
login der Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs<br />
47
Die Erfolgsstory von login<br />
Die Erfolgsstory von login<br />
«Unsere Lernenden<br />
«Unsere Lernenden<br />
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />
beherrschen komplexe<br />
beherrschen komplexe<br />
Logistik.<br />
Die Erfolgsstory<br />
Davon login<br />
könnte<br />
Logistik.<br />
selbst «Unsere Davon<br />
der Lernenden könnte<br />
Weihnachtsmann<br />
beherrschen der Weihnachts-<br />
selbst<br />
lernen.» komplexe<br />
mann Logistik. lernen.» Davon könnte<br />
login Berufsbildung wünscht auch Ihnen viele Erfolgsstorys im 2009<br />
login Berufsbildung wünscht auch Ihnen viele Erfolgsstorys im 2009<br />
selbst der Weihnachtsmann<br />
lernen.»<br />
login Berufsbildung wünscht auch Ihnen viele Erfolgsstorys im 2009<br />
login der Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs<br />
login der Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs<br />
47