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Doppelspur Schiers – Fuchsenwinkel - RhB

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Nr. 4 / Dezember 2008<br />

InfoRetica<br />

Mitarbeiterzeitung der Rhätischen Bahn<br />

Periodico della ferrovia retica<br />

Periodica da la viaer retica<br />

Frohes Fest<br />

Alpine Höhen<br />

und mediterrane Wärme <strong>–</strong><br />

bezaubernd schön.<br />

Nr. 1 / März 2008<br />

Winterzeit,<br />

die Zeit der Begegnung<br />

1


In MGB-Triebzüge dieser Ausgabe laufen vom Stapel<br />

Von Roberto G. Paravicini<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Editorial/Editoriale<br />

Die Stimme der Geschäftsleitung<br />

La Voce della Direzione<br />

Die Leitsätze der <strong>RhB</strong><br />

Geschichtenstart am Mitarbeiterfest<br />

Geschichte von Markus Lipp<br />

Collage Mitarbeiterfest<br />

Gedicht Allegra<br />

Internes Kontrollsystem (IKS)<br />

ISO-Zertifizierung<br />

Enteisung Bernina<br />

Aussendesign neue Triebzüge<br />

Aus dem Leben einer Lok<br />

Unterhaltskonzept Rollmaterial<br />

Einschub Zizerser Brücke<br />

<strong>Doppelspur</strong> <strong>Fuchsenwinkel</strong><br />

Inframation<br />

Damals, vor 30 Jahren<br />

Neue Softwareanwendung GAF<br />

Charta Sicherheit<br />

Die Medienbahn<br />

Vor 90 Jahren …<br />

UNESCO Welterbe Bahn Nilgiri<br />

LANXESS Workshop «Rhätische Bahn»<br />

Neues in Kürze<br />

Sicherheit, Berufsunfall<br />

Tochter-/Sohntag<br />

Diplomübergabe Gleismonteure<br />

login<br />

Vereina Anekdoten<br />

spontan<br />

Personalchronik<br />

<strong>RhB</strong> In-Team<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

8<br />

9<br />

10<br />

12<br />

14<br />

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46<br />

Herausgeber:<br />

Redaktion:<br />

Frontbild:<br />

Geschäftsleitung der Rhätischen Bahn<br />

7002 Chur<br />

Peider Härtli (hä), p.haertli@rhb.ch<br />

Sandra Beeli (be), s.beeli@rhb.ch<br />

Walter Frei (Fr), w.frei@rhb.ch<br />

Simon Rageth (ra), s.rageth@rhb.ch<br />

Mitarbeiterfest<br />

Nächster Redaktionsschluss: 13. Februar 2009<br />

Auflage:<br />

3´100 Exemplare, 4-farbig<br />

Abonnement: Inland: Fr. 50.<strong>–</strong> / Ausland: Fr. 60.<strong>–</strong><br />

© by <strong>RhB</strong>: Weiterverwendung und Nachdruck erwünscht, jedoch nur unter Quellenangabe<br />

2<br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier


MGB-Triebzüge Gelebte und erlebte laufen Werte vom Stapel<br />

Von Roberto Peider Härtli G. Paravicini<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Gelebte und erlebte Werte<br />

«Eine gute Zusammenarbeit über die Berufsgruppen<br />

und Bereiche hinweg ist zentral für unseren Erfolg» …<br />

Diese nüchterne Botschaft ist ein Teil der sieben Werteleitsätze<br />

für unser Unternehmen. Im Rahmen der Mitarbeitertage<br />

im Oberengadin haben wir viel erfahren über<br />

das starke Symbol des roten Bandes <strong>–</strong> ein Band, welches<br />

nicht nur die UNESCO Linien verbindet. Das rote<br />

Band verbindet auch die Mitarbeitenden untereinander;<br />

der Mitarbeiteranlass war bestes Beispiel dafür,<br />

wie der Zusammenhalt der «Mannschaft <strong>RhB</strong>» erlebt<br />

und gelebt wird <strong>–</strong> über alle Bereiche und Hierarchien<br />

hinweg.<br />

Ein beispielhaftes Zusammenspiel verschiedener Bereiche<br />

durfte ich kürzlich bei einem konkreten Filmprojekt<br />

erleben. Mit SF DRS haben wir einen neuen Auftritt mit<br />

den roten «fliegenden Einser» als SF-Signet am Landwasserviadukt<br />

realisiert. Und die SF DRS-Crew hat uns<br />

gefordert: für den 18-Sekunden-Spot waren die Vorgaben<br />

enorm anspruchsvoll: An den zwei Drehtagen<br />

wurde aus allen «Rohren» und aus allen Perspektiven<br />

gefilmt. Dieses Projekt ist nur dank der vorbildlichen<br />

Zusammenarbeit aller Beteiligten zu Stande gekommen.<br />

Von der Netzplanung und -steuerung über Infrastruktur<br />

bis hin zum Bereich Rollmaterial <strong>–</strong> alle haben an diesen<br />

Tagen am selben Strick gezogen. Dieses Beispiel von Kooperation<br />

hat mich stark beeindruckt <strong>–</strong> und gleichzeitig<br />

auch bestätigt, dass die Familie <strong>RhB</strong> tatsächlich «funktioniert».<br />

Der Leitsatz endet übrigens mit der Aussage: «Die Arbeit<br />

bei der <strong>RhB</strong> macht Spass». In diesem Sinne freue ich<br />

mich auf die zukünftige gemeinsame Zusammenarbeit<br />

mit Ihnen!<br />

Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen frohe Festtage<br />

und alles Gute im neuen Jahr!<br />

Ihr<br />

Peider Härtli<br />

Valori vissuti e sentiti<br />

Gentili collaboratrici, stimati collaboratori<br />

«Una buona collaborazione tra i diversi gruppi e settori<br />

professionali è di centrale importanza per il nostro successo»<br />

… Un messaggio sobrio e pulito che ritroviamo<br />

tra i sette valori guida della nostra azienda. Durante le<br />

giornate dei collaboratori in Engadina Alta abbiamo rilevato<br />

la forte valenza simbolica della fascia rossa, una<br />

fascia che non si limita a collegare le linee dell’UNESCO.<br />

Il nastro rosso unisce anche i dipendenti, e la manifestazione<br />

ad essi dedicata è stata la miglior prova di<br />

quanto venga vissuta e sentita la collaborazione in seno<br />

alla «squadra FR», trascendendo ogni confine settoriale<br />

e gerarchico.<br />

Di recente, in occasione di un progetto cinematografico<br />

concreto, ho potuto assistere ad un esemplare gioco di<br />

squadra tra i vari settori. Con la SF DRS abbiamo realizzato<br />

un nuovo filmato sui «numeri volanti» rossi come<br />

simbolo della televisione svizzera, presso il viadotto<br />

della Landwasser. E posso affermare che l’équipe della<br />

SF DRS non ci ha certo risparmiati: per i 18 secondi di<br />

spot abbiamo fatto salti mortali. Durante i due giorni di<br />

riprese ci hanno filmato da tutte le angolazioni. Il progetto<br />

ha potuto essere portato a termine soltanto grazie<br />

alla collaborazione esemplare tra tutti i partecipanti.<br />

Dalla pianificazione e gestione della rete fino all’ infrastruttura,<br />

passando per il settore del materiale rotabile:<br />

tutti hanno remato nella stessa direzione. Questo esempio<br />

di cooperazione mi ha molto colpito e al tempo<br />

stesso mi ha dato conferma che la famiglia della FR<br />

«funziona» a tutti gli effetti.<br />

Tra l’altro, il valore guida conclude: «lavorare presso la<br />

FR è un piacere». In tal senso mi compiaccio sin d’ora di<br />

poter collaborare anche in futuro con voi!<br />

Permettetemi di augurare a tutti, unitamente alle vostre<br />

famiglie, Buone Feste e Felice Anno Nuovo!<br />

3


Die Stimme der Geschäftsleitung<br />

Von Christian Florin<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Liebe <strong>RhB</strong>-Familie<br />

Seit bald vier Jahren bin ich nun bei der Rhätischen<br />

Bahn und staune immer noch jeden Tag von neuem<br />

über die Vielseitigkeit unserer Bahn. Ich kann mir kaum<br />

ein Unternehmen vorstellen, das ähnlich spannend und<br />

abwechslungsreich ist wie unsere <strong>RhB</strong>.<br />

Auf den ersten Blick neigt man zu denken, dass diese<br />

Einmaligkeit vor allem auf die Pionierleistungen unserer<br />

Vorfahren zurück zu führen ist. Sicherlich, die Harmonie<br />

von Technik und Eisenbahnkunstbauten in der<br />

grandiosen Landschaft ist einmalig, darum sind wir zu<br />

Recht jetzt auch Teil des UNESCO-Welterbes.<br />

Aber das alleine macht die <strong>RhB</strong> nicht aus. Für mich sind<br />

es insbesondere alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

welche die <strong>RhB</strong> verkörpern. Und vor allem sind es ihre<br />

Persönlichkeiten, ihre Erfahrungen, ihre Erinnerungen<br />

und ihre Geschichten. Ich geniesse jede Begegnung, die<br />

sich bietet, um mehr über die <strong>RhB</strong> und ihre Mitarbeitenden<br />

zu erfahren.<br />

Damit es zu solchen Begegnungen kommen kann,<br />

braucht es die Initiative jedes einzelnen. Kürzlich «öffneten»<br />

wir die beiden Baustellen Tasnatunnel und die<br />

neue Brücke in Zizers für alle Geschäftsbereiche. Natürlich<br />

ging es bei diesen Anlässen auch um die Technik.<br />

Aber es wurde ebenso die Gelegenheit genutzt, einander<br />

besser kennen zu lernen, Verständnis für einander<br />

zu gewinnen, Gesichter hinter den Namen zu sehen<br />

oder ganz einfach Vorurteile abzubauen. Die Zufriedenheit<br />

aller Besucher konnte buchstäblich von ihren Gesichtern<br />

abgelesen werden.<br />

Die Zufriedenheit, genauer gesagt die Mitarbeiterzufriedenheit,<br />

ist ein Dauerbrenner an den Pausentischen,<br />

unterwegs, aber auch in der Geschäftsleitung. Häufig<br />

stelle ich dabei aber fest, dass diese Zufriedenheit offenbar<br />

immer bei den anderen anzufangen scheint. Man<br />

wartet dabei, beinahe genüsslich, bis die anderen etwas<br />

machen, damit sich diese Zufriedenheit verbessert.<br />

Als positiv denkender Mensch bin ich fest davon überzeugt,<br />

dass, wenn ich den ersten Schritt mache, auch<br />

eher etwas zurückkommt. Es genügt also nicht, abzuwarten<br />

und zu schauen, ob sich etwas ändert. Zufriedenheit<br />

lässt sich auch nicht per Knopfdruck und schon gar nicht<br />

per Dekret steuern; wir alle müssen den ersten Schritt<br />

machen. Wir müssen Raum für Begegnungen schaffen,<br />

uns für einander interessieren und einander auch zuhören<br />

<strong>–</strong> ganz nach dem Motto «tue Gutes und sprich darüber»<br />

<strong>–</strong> unsere Kunden werden es uns danken!<br />

Bald schon steht Weihnachten ins Haus, auch hier geht<br />

es darum, für einander da zu sein, miteinander zu<br />

reden, einander zu begegnen. Geniessen Sie diese Zeit<br />

mit Ihren Familien, Freunden und Ihren Liebsten.<br />

Machen Sie sich auch Gedanken, wie Sie das neue Jahr<br />

beginnen wollen. Vielleicht ist dies auch der ideale<br />

Zeitpunkt sich zu überlegen, was man persönlich dazu<br />

beitragen möchte, um den Spass an der Arbeit zu fördern<br />

<strong>–</strong> oder anders gesagt, die Mitarbeiterzufriedenheit<br />

zu verbessern.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe <strong>RhB</strong>-Familie,<br />

schöne und vor allem erholsame Festtage. Ich freue<br />

mich auf jede Begegnung mit Ihnen im neuen Jahr.<br />

In meine Wünsche schliesse ich besonders auch all jene<br />

ein, die während den Festtagen dafür sorgen, dass die<br />

hoffentlich zahlreichen Kunden unvergessliche Tage auf<br />

der Rhätischen Bahn verbringen. Ihnen gebührt ein<br />

ganz besonderer Dank!<br />

Grazcha fich und bis bald im Neuen Jahr.<br />

Ihr, Christian Florin<br />

4


La Voce della Direzione<br />

Von Christian Florin<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Cara famiglia della FR<br />

È da quasi quattro anni ormai che lavoro presso la Ferrovia<br />

retica e ancora mi stupisco, giorno dopo giorno, di<br />

quanto sia variegata la nostra ferrovia. Non riesco quasi<br />

a immaginare un’altra azienda che sia altrettanto<br />

attrattiva e poliedrica. Di primo acchito si verrebbe tentanti<br />

di ricondurre questa sua unicità al le imprese pionieristiche<br />

dei nostri avi. L’accostamento armonioso tra<br />

tecnica, manufatti ferroviari e maestoso paesaggio alpino<br />

non ha eguali, non v’è alcun dubbio, e per tale<br />

ragione facciamo anche parte del Patrimonio mondiale<br />

dell’UNESCO.<br />

Ma la FR è ben altro. Per quanto mi riguarda sono soprattutto<br />

i collaboratori e le collaboratrici che la rappresentano.<br />

E in particolare sono le loro personalità, la<br />

ricchezza delle loro esperienze, dei loro ricordi e del<br />

loro vissuto. Non perdo dunque l’occasione di gustare<br />

ad ogni incontro un nuovo aneddoto sulla FR e i suoi<br />

dipendenti.<br />

E per poter proporre tali incontri bisogna far leva<br />

sull’iniziativa di ognuno. Recentemente abbiamo<br />

«aperto» i cantieri del tunnel Tasna e del nuovo ponte<br />

di Zizers a tutti i settori aziendali. Non nego che l’evento<br />

era in parte polarizzato sulla tecnica, ma al tempo<br />

stesso ha offerto l’opportunità di approfondire le conoscenze,<br />

dare un viso a molti nomi o semplicemente liberarsi<br />

dei pregiudizi. Ad ogni buon conto, la sod dis -<br />

fazione di tutti i visitatori era stampata a chiare lettere<br />

sui loro volti.<br />

La soddisfazione, e per essere più esatti quella dei collaboratori,<br />

è un argomento di perenne attualità durante<br />

la pausa caffè, per strada, ma anche ai piani superiori<br />

della nostra direzione. Molto spesso, tuttavia, mi<br />

accorgo che questa soddisfazione sembra dover iniziare<br />

sempre dagli altri. Si aspetta, con malcelato compiacimento,<br />

che qualcuno altro faccia scattare la molla per<br />

migliorarla.<br />

Premesso che sono di indole positiva sono persuaso che<br />

i risultati migliori si ottengono prendendo il toro per le<br />

corna e facendo il primo passo. Aspettare e guardare se<br />

cambia qualcosa non basta. La soddisfazione non può<br />

essere azionata da un pulsante o intimata da un decreto;<br />

dobbiamo fare tutti il primo passo. Dobbiamo creare<br />

spazio per nuovi incontri, interessarci agli altri e anche<br />

ascoltarci, il tutto all’insegna del motto «fai del<br />

bene e parlane». I nostri clienti ce ne saranno grati!<br />

I profumi e le luci del Natale sono alle porte, e anche in<br />

questa occasione dobbiamo far prova di altruismo, saper<br />

parlare e ascoltare. Godetevi questo particolare periodo<br />

con le vostre famiglie, con i vostri amici e i vostri<br />

cari. Riflettete anche al vostro personale esordio nel<br />

nuovo anno. Non è detto che sia il momento ideale anche<br />

per sfornare una proposta atta a vivacizzare il clima<br />

di lavoro, aumentarne il piacere o detto altrimenti, migliorare<br />

la soddisfazione dei collaboratori.<br />

Con questo auspicio auguro Buone Feste a tutta la famiglia<br />

della FR, ma soprattutto momenti felici e di ristoro.<br />

Ad ogni incontro con voi nell’Anno nuovo!<br />

Con le mie parole di augurio mi preme in particolare<br />

raggiungere anche tutti coloro che durante le Festività<br />

si adopereranno affinché la nostra, speriamo, numerosa<br />

clientela possa trascorrere giornate indimenticabili a<br />

bordo della Ferrovia retica. Un grazie sentito e profondo!<br />

Grazcha fich e a presto nell’Anno nuovo.<br />

Vostro Christian Florin<br />

5


«Leitsätze sind Wegweiser»<br />

Von Simon Rageth<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

In einer schneebedeckten Landschaft, umgeben von<br />

hohen Bergen, befindet sich ein Bergführer mit seinen<br />

Gästen auf einer Hochtour. Ein Seil verbindet jedes Mitglied<br />

dieser Seilschaft zu einer Einheit. Beim Passieren<br />

von Gletscherspalten sichert jeder den anderen. Gefahren<br />

lauern, Risiken bestehen. Aber das Seil steht als<br />

Symbol für die Sicherheit und grösstmögliche Gefahreneinschränkung.<br />

Wir bewegen uns meistens nicht auf gefährlichem Terrain.<br />

Aber wie das Seil steht unser rotes Band für das<br />

gemeinsame Tragen einer hohen Verantwortung. Das<br />

rote Band ist ein starkes Symbol, welches uns schon<br />

durch das UNESCO Welterbe Fest führte. Jeder Mitarbeiter<br />

bildet wie ein Stück Faden einen Teil des ganzen<br />

Bandes und trägt durch seinen Einsatz zum Gesamterfolg<br />

der <strong>RhB</strong> bei.<br />

In den letzten Wochen hat sich das Führungsteam deshalb<br />

intensiv damit befasst, für welche Werte, Botschaften<br />

und Inhalte das Band steht. Das Resultat sind<br />

sieben ganz kurze und einfache Leitsätze:<br />

1. Wir sind ein leistungsstarkes und zukunftorientiertes<br />

Unternehmen<br />

2. Wir bieten unseren Kunden ein unvergessliches Erlebnis<br />

3. Wir arbeiten nachhaltig und sind flexibel<br />

4. Die <strong>RhB</strong> ist ein fortschrittlicher Arbeitgeber in Graubünden<br />

5. Wir arbeiten offen und ehrlich miteinander und<br />

übernehmen Verantwortung<br />

6. Die Führungskräfte der Rhätischen Bahn sind Vorbilder<br />

7. Wir kommunizieren offen und transparent<br />

Gesucht werden nun positive Geschichten, die zeigen,<br />

wie die sieben Leitsätze in der <strong>RhB</strong> bereits gelebt werden.<br />

Den Anfang machten Luca Zanolari, Bernhard<br />

Bösch, Patrick Schneider und Patricia Demarmels am<br />

Mitarbeiterfest (siehe auch Seite 8). Das rote Band wird<br />

nun von Markus Lipp, Leiter Kundendienst, erweitert. Er<br />

erzählt die nächste Geschichte (siehe Seite 9).<br />

Daniel Grünenfelder, Leiter HR, äussert sich im<br />

nachfolgenden Interview zu den sieben Leitsätzen<br />

der Rhätischen Bahn:<br />

Herr Grünenfelder, was verstehen Sie unter einem<br />

Leitsatz?<br />

Leitsätze sind Wegweiser. Sie zeigen uns die Richtung<br />

auf, welche wir für das Verhalten, die Arbeit und die<br />

persönliche Entwicklung einschlagen sollen. Die Unternehmenswerte<br />

sind solche Wegweiser für die Wert- und<br />

Normvorstellungen, Denk- und Verhaltensmuster innerhalb<br />

der <strong>RhB</strong>.<br />

Liegen Leitsätze derzeit im Trend oder weshalb<br />

braucht die <strong>RhB</strong> nun auf einmal Leitsätze?<br />

Wichtig ist für mich, dass wir gemeinsame Werte entwickeln<br />

und uns der bereits vorhandenen Werte bewusst<br />

Donnerstag, 30. Oktober<br />

Frreitag, 31. Oktober<br />

6


Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

werden. Es gibt heute schon Werte bei der <strong>RhB</strong>. Diese<br />

Werte sollen die übergeordneten Ziele unterstützen und<br />

mittragen.<br />

Weshalb möchte die Rhätische Bahn nun genau diese<br />

sieben Leitsätze leben?<br />

Die Werte <strong>RhB</strong> wurden unter Einbezug verschiedener<br />

Führungsebenen in mehreren Schritten in den Jahren<br />

2007 und 2008 erarbeitet und gelten nun. Unserer<br />

Meinung nach ist es sinnvoll, auf diesem Weg intern<br />

und extern zu vermitteln, was wir von unseren Mitarbeitenden<br />

als optimal funktionierendes Dienstleistungsunternehmen<br />

erwarten und umgesetzt haben<br />

möchten. Nur wenn alle am selben Strang ziehen und<br />

wir uns dies jeden Tag auf’s Neue bewusst werden, sind<br />

wir stark und leistungsfähig.<br />

War die Rhätische Bahn bisher nicht leistungsstark,<br />

bereiteten wir den Kunden nicht schon bisher ein<br />

unvergessliches Erlebnis und arbeiteten wir nicht<br />

schon bisher nachhaltig und flexibel?<br />

Sicher bereiteten wir bis heute den Kunden unvergessliche<br />

Erlebnisse, doch geht es darum, diesen Standard<br />

nicht nur zu halten, sondern stetig den Kundenbedürfnissen<br />

anzupassen. Es ist wie bei einem Fussballtraining:<br />

Jeder weiss, dass er gewinnen möchte, doch dafür<br />

benötigt es anhaltendes Training, das vor allem im<br />

Kopf beginnt. Dafür stehen bei uns die sieben Leitsätze<br />

ebenfalls.<br />

Vieles wurde schon gelebt und umgesetzt. Wie Sagen,<br />

die mündlich überliefert wurden, sind diese jetzt<br />

schriftlich festgehalten. Das bisherige positive Verhalten<br />

dient nun als Ausgangslage zur kontinuierlichen<br />

und nachhaltigen Verbesserung sowie als Orientierungshilfe<br />

für neue Mitarbeitende.<br />

Was erhoffen Sie sich davon, dass die Geschichten von<br />

den Mitarbeitenden erzählt werden?<br />

Menschen haben schon immer Geschichten erzählt. Mit<br />

Geschichten kann Vieles mitgeteilt aber auch erklärt<br />

werden. Geschichten malen Bilder!<br />

Jeder einzelne Mitarbeitende prägt unser Unternehmen<br />

und ist ein Zahnrad im grossen <strong>RhB</strong>-Uhrwerk. Erzählte<br />

Erfahrungen und Erfolgserlebnisse sind Bestätigungen<br />

und Ansporn für Alle, es ihnen gleich zu tun.<br />

Werden Sie uns auch noch eine Geschichte erzählen?<br />

Vielleicht später, aber andere haben Vorrang: Ich freue<br />

mich auf die Geschichten der Mitarbeitenden, diese<br />

stehen jetzt im Mittelpunkt.<br />

Danke für das Interview.<br />

Erzählen Sie uns Ihre Geschichte!<br />

Senden Sie diese an unsere Unternehmenskommunikation<br />

(medien@rhb.ch) oder nehmen Sie für Fragen telefonisch<br />

Kontakt mit uns auf (Tel 990 406).<br />

Montag, 3. November<br />

Dienstag, 4. November<br />

7


Geschichtenstart am Mitarbeiterfest<br />

Von Simon Rageth<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Die ersten vier Geschichten von Mitarbeitenden der<br />

Rhätischen Bahn wurden am Mitarbeiterfest erzählt.<br />

Luca Zanolari, Bernhard Bösch, Patrick Schneider und<br />

Patricia Demarmels gaben ihr Bestes und konnten so<br />

manchen Zuhörer mit ihren Erlebnissen und Geschichten<br />

mitreissen. Hier nochmals eine kurze Zusammenfassung<br />

des Erzählten.<br />

Luca Zanolari, Zugbegleiter<br />

«Ich begleitete Fahrgäste auf der Fahrt von St. Moritz<br />

nach Zermatt und wurde von etlichen Fragen durchbohrt.<br />

Ich setzte alles daran, unseren Kunden ein unvergessliches<br />

Erlebnis zu bieten und beantwortete geduldig<br />

ihre Neugier. Zugchef ist mein Beruf, doch als<br />

Tourismusförderer arbeite ich.»<br />

Bernhard Bösch, Bahnmeister<br />

«Die Verantwortung zur Beurteilung der Lawinengefahr<br />

im Raum Davos lag bei mir. Mein Bähnlerherz wollte<br />

fahren und trotzdem die Gäste sicher transportieren.<br />

Ich bekam die Chance, das Problem bei Erwin Rutishauser<br />

zu thematisieren. Die Geschäftleitung hat darauf<br />

entschieden, die Seehorngalerie zu bauen.»<br />

Patrick Schneider, Leiter Bahnhof Bergün und<br />

Tiefencastel<br />

«Eine junge Frau wollte in Bergün Ferien geniessen.<br />

Ohne ihren Elektrorollstuhl konnte sie nicht vorankommen.<br />

Bergün verfügt über keinen Mobilift. Schon nach<br />

kurzer Zeit fanden wir eine Lösung: Wir standen mit einem<br />

Handwagen bereit. Für die Frau ein grosses Zeugnis<br />

ihrer Selbständigkeit und ein unvergesslicher Moment.»<br />

Patricia Demarmels, Leiterin Region Betrieb Agglo<br />

Chur/Surselva<br />

«Vor zwei Jahren wurde ich in meinen Job gewählt. Gemäss<br />

Pflichtenheft ist für die Ausübung dieser Tätigkeit<br />

eine bestimmte Ausbildung vorgesehen. Der Lehrgang<br />

hatte bereits gestartet. In dieser Situation zeigte sich<br />

die <strong>RhB</strong> als sehr flexibles Unternehmen. Blitzschnell erhielt<br />

ich den positiven Entscheid.»<br />

Luca Zanolari<br />

Bernhard Bösch<br />

Patrick Schneider<br />

Patricia Demarmels<br />

8


«Hilft uns denn keiner?»<br />

Von Markus Lipp<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Leitsatz: «Wir bieten unseren Kunden ein unvergessliches<br />

Erlebnis»<br />

Der verspätete Regio-Expresszug sputet durch die<br />

schöne Winterlandschaft vom Engadin kommend dem<br />

Bahnhof Chur entgegen. Die Reisenden machen sich für<br />

das Umsteigen bereit, greifen hastig und ungeduldig<br />

nach ihren Jacken, Mänteln und dem vielen Gepäck.<br />

Der Zug hält an. Das Gedränge beginnt. Die Wagen entleeren<br />

sich in Rekordzeit von den zu den Anschlusszügen<br />

hetzenden Gästen aus aller Welt. Zurück bleibt<br />

eine vom Tempo sichtlich überforderte und hilflos anmutende<br />

ältere, elegant gekleidete Dame mit schönem<br />

Hut und einem grossen Koffer. Die Fragen «Was nun?<br />

Wie weiter? Hilft uns denn keiner?» stehen der Reisenden<br />

geradezu ins Gesicht geschrieben. Nicht weniger<br />

hilflos schaut der treuherzig neben der Frau winselnde<br />

kleine Hund drein.<br />

Spontan gehe ich auf die Dame zu. Auf meine Frage<br />

«Darf ich Ihnen helfen <strong>–</strong> wo fahren Sie hin?» kommt<br />

zögerlich, aber mit grosser Erleichterung die Antwort<br />

«nach Deutschland». Oh, das wird aber knapp! Ich ergreife<br />

den schweren Koffer, helfe der Dame aus dem<br />

Zug und bitte sie, mir möglichst rasch zu folgen. So hetze<br />

ich mit dem Gepäck die Treppe runter, die Unterführung<br />

durch. Bevor es wieder die Stufen hoch geht, Kontrollblick<br />

zurück <strong>–</strong> ja, die Dame folgt mir, der Hund an<br />

vorderster Front ist auch dabei <strong>–</strong> und nun nichts wie<br />

die Treppe rauf zum Zug. Dort angekommen, gelingt mir<br />

im letzten Moment mit dem Ruf «Es kommt noch jemand!»<br />

zum mir persönlich bekannten Zugchef, die<br />

Zugsabfahrt zu verzögern. Der Koffer ist auf der Wagenplattform<br />

verstaut. Kurze Zeit vergeht. Da kommen sie.<br />

Vorauseilend der kleine Hund. Sichtlich die ernste Lage<br />

fühlend, zieht er seine völlig ausser Atem geratene Herrin<br />

im Schlepptau seiner Leine mit seinen kurzen zappeligen<br />

Beinen geradezu die Treppe hoch zum Zug. Wir<br />

helfen dem Gast einzusteigen und es bleibt nur noch<br />

Zeit, der Reisenden alles Gute und eine schöne Heimreise<br />

zu wünschen. Die Wagentüre schliesst sich und<br />

der Zug fährt mit der mir freundlich zuwinkenden Reisenden<br />

und ihrem «Liebling» auf den Armen davon.<br />

Das Resultat<br />

Nicht wenig überrascht und zugegeben auch ein wenig<br />

stolz, fand ich dann einige Tage später eine vom Zugchef<br />

vermittelte Notiz der Reisenden in meiner Dienstpost.<br />

Die Frau bedankte sich für die liebenswerte Hilfe<br />

und Unterstützung. Sie werde ihr angenehmes Erlebnis<br />

während ihrer Zugfahrt in unvergesslicher Erinnerung<br />

behalten.<br />

«Darf ich Ihnen helfen?» Gedränge vor dem Zug.<br />

Markus Lipp, Leiter Kundendienst.<br />

9


Mitarbeitende feiern in Samedan<br />

Bilder von Esther Lüdi, Sonja Lubini, Giuditta Hartmann, Silvia Heldstab, Andreas Bass und<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

10


Simon Rageth<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

11


«Das Kleid ischt nüd vom Lagerfeld,<br />

s’ ischt <strong>RhB</strong> Uniform …» Von Bruno Graf<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

12<br />

Lokführer Bruno Graf hat sich auf ganz besondere Art<br />

auf den Mitarbeiteranlass vorbereitet <strong>–</strong> mit einer<br />

Schnitzelbank vom Feinsten. Leider konnte er «infolge<br />

des gedrängten Programms», wie er uns schreibt, die<br />

Verse nicht vortragen. Schade <strong>–</strong> es hätte eine nochmalige<br />

Steigerung des in jeder Beziehung gelungenen<br />

Anlasses bedeutet. Wir benützen gerne die Gelegenheit,<br />

Bruno Graf’s Schnitzelbank in ganzer Länge in<br />

der InfoRetica zu veröffentlichen. Viel Spass <strong>–</strong> Ihre Redaktion!<br />

Allegra (Melodie: Miar fahred mit der SBB)<br />

Unesco Welterbe, isch sie, dia chlini roti Bahn,<br />

das hät sie sicher au verdient, das isch kei Grössawahn.<br />

Es wäri no meh schützenswert, vo hüüt und au vo<br />

früehner,<br />

das Label hätti au verdient, der Schnauz vom Hanggi<br />

Büehler.<br />

Das Label spüehlt jetzt denn viel Geld, em Briccola in<br />

d’ Kassa,<br />

denn giit’s viellicht a chlii meh Lohn, dass miar a chlii<br />

chönnt prassa.<br />

Miar konsumieret denn au meh, und nehmet zue ganz<br />

schnell,<br />

drum sind dia grüena Warnwesta, nur Grössi XXL.<br />

Das Label das bedüüted au, mer muss viel unterhalta,<br />

mer chann nöd eifach ändara, es bliibt vieles bim alta.<br />

Der Grundsatz vo der UNESCO, der söttet d’ Scheffa<br />

kenna,<br />

denn müesstet miar nöd all Halbjohr, neui Abchörziga<br />

lerna.<br />

Au d’ Bocciabahn bim Bahnhof Stuls, dia stoht jetzt<br />

unter Schutz,<br />

do mues mer öppis macha druus, vermarkta Gopfridstutz.<br />

Zur a Brainstorm- Week mit Bocciakurs, muess der<br />

Hefti jetzt iilada,<br />

zu Wellness im Brunnatrog bim Gleis, und essa im<br />

Chuchiwaga.<br />

In Stuls und Spinas stöhnd au no, so chlini Holzkabäuschen,<br />

do stoht no Manna und Fraua druuf, nöd Men und<br />

au nöd Mäuschen.<br />

Do chasch Du ruhig ina goh, mach’sch Tür zue mit<br />

ma Rumm’s,<br />

und wenn denn s’ Gschäft verrichta tuesch, macht’s<br />

hinter dir luut, Plumps.<br />

Jetzt han ii Sonnacreme bechoo, a Tuba Faktor drissg,<br />

das muesch hüüt weg da Sonna haa, und au wega da<br />

Hitz.<br />

Mini Frau sait Faktor 8 wär gnueg, und stricht mi ii<br />

ganz zärtlich,<br />

denn hättischt du en bruuna Grind, so wia da Peider<br />

Härtli.<br />

Schutzbrilla giit’s für’s Augaliecht, und Kappaschueh<br />

für d’ Zeeba,<br />

und für da Grind en Plastikhelm, und Händscha zum<br />

dii heeba.<br />

Warnwesta für da Gleisbereich, halt alles was mer<br />

bruucht,<br />

und d’ Ghörschütz dia sind immer guet, wenn der Chef<br />

dii zämmastuucht.<br />

Ii han 2 Liter Wasser gsoffa, wia’s stoht uf ma<br />

Plakäätli,<br />

und in Calida Unterhosa, versorget guet mis Gmäächtli.<br />

Will ii kei Ziit han khaa zum schiffa, isch d’Bloosa<br />

überlaada,<br />

drum han ii jetzta an da Tschiins, en dunkelblaua<br />

Flaada.<br />

Wenn du amol a Störig häsch, denn muesch nöd lang<br />

studiera,<br />

dia bsetzti Station, dia tuet’s, im QSV notiera.<br />

Jo wo isch denn dia Station, fangsch du jetzt still a<br />

fluecha,<br />

do mues ii doch is Internet, da Google söll dia suecha.<br />

Vor Johra isch der Kondukteur, dur da Zug und hät<br />

uusgrüeft,<br />

jetzt chunnt denn grad der nöchsti Halt, und hät Billet<br />

no prüeft.<br />

Jetzt händ miar so es Railvoxgrät, do chunnsch doch<br />

glatt zum spinna,<br />

noch jedem Update hät dä Siech, en neua Fehler<br />

dinna.<br />

Us em Luutsprecher chunnt a Frauastimm, mer sötti<br />

schnell iistiiga,<br />

der Zug der fahri jetzt denn ab, er tuet nöd z’ Landquart<br />

bliiba.<br />

Dia Durchsag dia wär Wunderbar, nur dä Service klappt<br />

nid ganz,<br />

der Zug der isch scho längstens fort, und stoht jetzt in<br />

Malans.


Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Piep piep, tü tüü, piep piep, tü tüü, piep piep, tü tüü<br />

ta too,<br />

dia Musig macht nöd min Game-Boy, und nöd<br />

Play-Station zwoo.<br />

Dia Musig macht ZS I 90, bis miar da Chraga platzt,<br />

D’ Gschäftsleitig seit doch explizid, kei Musig am<br />

Arbeitsplatz.<br />

S’ UNESCO Welterbe das bringt, en Huufa neui Gäst,<br />

für dia tüend miar vor <strong>RhB</strong>, ganz sicher eifach s’ Best.<br />

Dia Gäst dia zahlend recht viel Geld, wend drum bim<br />

Reisa hocka,<br />

wenn’s aber nur no Stehplätz gsehnd, denn haut sie’s<br />

uss da Socka.<br />

Uf’m Laufsteg irgendwo z’ Paris, zeigt a Frau en neua<br />

Dress,<br />

a helli Blusa, a rot’s Foulard, derzua en Jupe ganz<br />

kess.<br />

Alli Dama stuunend Aa und Oo, und klatschend ganz<br />

enorm,<br />

das Kleid ischt nüd vom Lagerfeld, s’ ischt <strong>RhB</strong><br />

Uniform.<br />

Der Rutishuuser der hätt gseit, iar guata Fraua Manna,<br />

iar müend mi‘ m Zug zur Arbeit khoo, üsri Parkplätz tuend<br />

nüd langa.<br />

Er hät miar aber no nüd gseit, wia ii das macha sötti,<br />

wenn ii am vieri an d’Arbet muess, und der erst Zug<br />

fahrt am sechsi.<br />

Avanti, Futuro, Futuro Plus, dänn Strategie null sechs,<br />

jetzt Offensiva zwanzgi- zwölf, was hät das für en<br />

Zweck?<br />

Dia Üebiga händ miar scho gmacht, alles ist bim Alta<br />

bliiba,<br />

miar händ no immer Defizit, und fahrend uff da Schiina.<br />

Uf’m ganza Netz wird investiert, mer chauft au neui<br />

Khära,<br />

i frog mi nu, vo wo chunnt jetzt, das vieli Geld au<br />

hera?<br />

Hät Direktion viellicht am End, so heimlich, liislig, still,<br />

mit da, em ZP versprochana, Benissimo <strong>–</strong> Löösli<br />

gspielt.<br />

An der Ostara bin ii unterwegs, uff da Lok im Bündnerland,<br />

uff ma Perron stoht der Rutishuuser, mit ma Chörbli in<br />

der Hand.<br />

Er wünscht miar schöni Ostara giit miar en Schoggihas,<br />

und es Maitali rüeft luut voller Freud:<br />

en Osterhas en Osterhas, en richtiga läbiga Osterhas.<br />

Bruno Graf: Erinnerungen an einen gelungenen Anlass.<br />

13


«IK … was?»<br />

Von Brigitte Flück<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Ist Ihnen der Begriff «Internes Kontrollsystem», oder<br />

kurz «IKS» bereits ein Begriff? «Auch schon mal gehört»<br />

oder «IK … was?». Dieser Artikel gibt Ihnen einen kurzen<br />

Überblick über das IKS in der <strong>RhB</strong> und zeigt auf, wie Sie<br />

davon betroffen sind.<br />

Gesetzliche Neuerungen<br />

Seit dem 1. Januar 2008 sind im Obligationenrecht<br />

neue Gesetzesartikel in Kraft, welche grössere Unternehmen<br />

wie die <strong>RhB</strong> dazu verpflichten, ein IKS einzuführen.<br />

Dieses wird im Rahmen der jährlichen Revision<br />

durch die Revisionsstelle überprüft.<br />

Ziele und Ausgestaltung des Internen Kontrollsystems<br />

der <strong>RhB</strong><br />

Das Ziel des IKS ist die Sicherstellung der Zuverlässigkeit<br />

und Aussagefähigkeit der Buchführung sowie die Einhaltung<br />

von Gesetzen und Normen. Ein IKS ist für die<br />

<strong>RhB</strong> grundsätzlich nichts Neues, da eine zuverlässige<br />

Buchführung selbstverständlich schon immer ein wichtiges<br />

Ziel der <strong>RhB</strong> war und bleiben wird! Auch die Revisionsstelle<br />

testiert uns bereits seit Jahren die Existenz<br />

eines Internen Kontrollsystems. Neu ist mit in Krafttreten<br />

der neuen Gesetzesartikel nur der gestiegene Anspruch<br />

an die Dokumentation und Überprüfbarkeit des<br />

Systems.<br />

Welche Arten von Kontrollen gibt es im Internen<br />

Kontrollsystem?<br />

Kontrollen auf Unternehmensebene/Kontrollumfeld<br />

Kontrollen auf Unternehmensebene sind prozessübergreifend.<br />

Beispiel: Unterschriftenregelung, Verhaltenskodex<br />

(siehe unten).<br />

Prozesskontrollen<br />

Prozesskontrollen (auch Schlüsselkontrollen genannt)<br />

werden direkt im Arbeitsprozess gemacht. Das Einhalten<br />

des Vier-Augen-Prinzips ist ein Beispiel von Vielen.<br />

Generelle IT Kontrollen<br />

Die generellen IT-Kontrollen sollen sicherstellen, dass<br />

die korrekte Buchführung nicht durch technische Gegebenheiten<br />

gefährdet wird. Beispiel: regelmässige Datensicherung.<br />

Der Verhaltenskodex <strong>RhB</strong><br />

Das Verhalten der <strong>RhB</strong>-Mitarbeitenden gegenüber den<br />

verschiedenen Anspruchsgruppen ist ein wichtiger Bestandteil<br />

des Kontrollumfeldes. Der Verhaltenskodex<br />

der <strong>RhB</strong> stellt eine Zusammenfassung der wichtigsten<br />

ethischen Grundsätze der <strong>RhB</strong> dar und bekräftigt selbstverständliche<br />

Verhaltensweisen. Der Verhaltenskodex<br />

ist im Intranet abrufbar und hat für alle Mitarbeitenden,<br />

insbesondere für Führungskräfte, verpflichtenden<br />

Charakter.<br />

Kontrollumfeld /<br />

Unternehmensweite Kontrollen<br />

INTERNES<br />

KONTROLLSYSTEM (IKS)<br />

RISIKO-<br />

MANAGEMENT<br />

Prozesskontrollen /<br />

Schlüsselkontrollen<br />

PROZESSMANAGEMENT-SYSTEM<br />

14


Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Wie ist das Interne Kontrollsystem der <strong>RhB</strong> dokumentiert?<br />

Ein Projektteam hat Anfang dieses Jahres die Aufgabe<br />

übernommen, das IKS zu dokumentieren. Dabei ist es<br />

folgendermassen vorgegangen:<br />

n Dokumentation des Kontrollumfeldes inkl. Aufnahme<br />

der Kontrollen auf Unternehmensebene<br />

n Definieren und dokumentieren der finanzrelevanten<br />

Prozesse (2008: elf Prozesse, für 2009 sind weitere<br />

geplant)<br />

n Definieren der Schlüsselkontrollen pro Prozess (gesamthaft<br />

rund 60 Stück in den elf Prozessen)<br />

n Einführen von neuen Kontrollen (nur sechs Kontrollen<br />

wurden neu eingeführt, restliche bestehend)<br />

Die Prozesse wurden in das Prozessmanagement-System<br />

(im Intranet abrufbar) integriert. Die Schlüsselkontrollen<br />

sind in den Prozessen sichtbar.<br />

Wer ist für das Interne Kontrollsystem verantwortlich?<br />

Der Verwaltungsrat hat im September dieses Jahres die<br />

«IKS-Grundsätze» verabschiedet, in denen die Ausgestaltung<br />

sowie die Verantwortlichkeiten für das IKS der<br />

<strong>RhB</strong> geregelt sind: Die Gesamtverantwortung liegt beim<br />

Verwaltungsrat. Die Geschäftsleitung ist für die Umsetzung<br />

und das Reporting verantwortlich. Das IKS-Projektteam<br />

übernimmt auch weiterhin die Koordination<br />

der Dokumentation des Gesamtsystems, nicht aber die<br />

Dokumentation von einzelnen Kontrollen. Die grösste<br />

Verantwortung jedoch liegt bei den Führungskräften<br />

resp. bei jedem einzelnen Mitarbeitenden. Sie fragen<br />

sich jetzt bestimmt …<br />

… «was bedeutet das Interne Kontrollsystem für mich<br />

und meine Arbeit?»<br />

Jeder Vorgesetzte bzw. Mitarbeitende der <strong>RhB</strong> ist ein<br />

Teil des IKS und kann einen Beitrag leisten! Wie bereits<br />

erwähnt, ist das A und O die Dokumentation. Nur so<br />

kann die Revisionsstelle eine gemachte Kontrolle überprüfen<br />

und bestätigen. So sollte zum Beispiel das Vier-<br />

Augen-Prinzip bei finanzrelevanten Kontrollen mit einem<br />

Visum der beiden Mitarbeitenden abgerundet<br />

werden. Oder wenn durch Projekte neuartige Finanzprozesse<br />

geschaffen werden, müssen diese kritisch daraufhin<br />

überprüft werden, welche Kontrollen die zuverlässige<br />

Buchführung sicherstellen.<br />

Eine gute Adresse für Fragen, Anregungen und Bemerkungen<br />

oder zum Bezug von zusätzlichen Unterlagen:<br />

Brigitte Flück, Projektleiterin, b.flueck@rhb.ch<br />

Kontroll - Verantwortung Prüfungs <strong>–</strong><br />

Verantwortung<br />

VERWALTUNGSRAT <strong>RhB</strong><br />

- Generelle Ausgestaltung IKS<br />

- Überwachung IKS<br />

- Kontrollumfeld prägen<br />

GESCHÄFTSLEITUNG <strong>RhB</strong><br />

- Umsetzung IKS<br />

- Reporting an VR<br />

- Kontrollumfeld prägen<br />

VORGESETZTE / MITARBEITENDE <strong>RhB</strong><br />

ALLE<br />

- Dokumentation von Kontrollen<br />

- Mithilfe bei Weiterentwicklung IKS<br />

SCHLÜSSELPROZESS-<br />

VERANTWORTLICHE<br />

- Dokumentation der Schlüsselkontrollen<br />

- Mithilfe bei Weiterentwicklung IKS<br />

Unternehmensweite<br />

Kontrollen<br />

Prozesskontrollen<br />

IT Kontrollen<br />

EXTERNE REVISION<br />

- Nachvollziehbarkeit<br />

- Wirksamkeit<br />

- Effizienz<br />

SPEZIAL-<br />

PRÜFUNGEN<br />

z.B. Second Opinion<br />

15


ISO-Zertifizierung bei der <strong>RhB</strong>. Yes, we can!<br />

Von Matthias Tscharner<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Am 19.<strong>–</strong>23.01.2009 wird die <strong>RhB</strong> nach der internationalen<br />

Norm ISO9001-2000 zertifiziert. Während dieser<br />

Woche wird durch eine externe Stelle überprüft, ob unser<br />

Unternehmen die Vorgaben der ISO erfüllt. Diverse<br />

Fragen stehen im Raum. Was haben wir bis jetzt gemacht?<br />

Ist die <strong>RhB</strong> tauglich für eine ISO-Zertifizierung?<br />

Was passiert nach dem Januar 2009 mit ISO?<br />

Die angestrebte ISO9001-2000 Norm wird an Firmen<br />

vergeben, welche bestimmte qualitative Anforderungen<br />

erfüllen. Solche Anforderungen sind zum Beispiel<br />

die Ermittlung der Kundenbedürfnisse, das Erfüllen der<br />

relevanten Sicherheitsvorschriften oder die Beschreibung<br />

der Arbeitsabläufe im Unternehmen etc.<br />

Bei der <strong>RhB</strong> wurden in einem ersten Schritt die wichtigsten<br />

Arbeitsprozesse aufgezeichnet. Sie sind auf dem<br />

Intranet ersichtlich. Eine Prozesslandkarte gibt Übersicht<br />

über alle wichtigen Arbeitsabläufe im Unternehmen.<br />

In einem weiteren Schritt wurden die Mitarbeiter betreffend<br />

ISO und ihren eigenen Prozessen geschult. Jeder<br />

Mitarbeitende muss sich in der Landkarte zurechtfinden<br />

und seinen eigenen Prozess kennen. Einfacher<br />

ausgedrückt heisst dies: Jeder Mitarbeitende muss wissen,<br />

was er tut während seiner täglichen Arbeit!<br />

Kommenden Januar werden drei von der <strong>RhB</strong> ausgewählte<br />

Mitarbeiter der Schweizer Firma SQS das Unternehmen<br />

auditieren. Sie tun dies, indem sie im vornherein<br />

ausgewählte Arbeitsplätze besuchen und dort<br />

überprüfen, ob die von uns festgelegten Prozesse mit<br />

der Praxis übereinstimmen und ob die ISO-Normforderungen<br />

erfüllt sind. Dabei werden die Mitarbeitenden<br />

von den Auditoren interviewt und zu ihrer Arbeit befragt.<br />

Die Personen, die jetzt zu zittern beginnen, können<br />

beruhigt werden. Im ganzen Unternehmen wurden<br />

und werden weiter Audit-Probeläufe abgehalten. Wir<br />

spielen mit den betroffenen Mitarbeitenden ein solches<br />

Audit durch und überprüfen also schon im Vorfeld, wo<br />

es klemmt! Es wurden sowohl Teile der Geschäftsleitung,<br />

wie auch die Arbeiten an der Front auditiert. Die<br />

Resultate sind bis jetzt alles andere als schlecht <strong>–</strong> gestorben<br />

ist während eines Audits noch niemand <strong>–</strong> und<br />

diverse zu verbessernde Punkte werden noch umgesetzt!<br />

Nach dem Audit im Januar 2009 bleibt die ISO-Norm für<br />

unser Unternehmen bestehen. Es gilt dann, die Effizienz<br />

der erstellten Arbeitsabläufe zu erhöhen. In gescheitem<br />

ISO-Deutsch ausgedrückt sagt man dem Ganzen<br />

dann «kontinuierliche Verbesserung».<br />

Es wird innerhalb des Jahres in monatlichem Rhythmus<br />

mittels internen ISO-Audits geprüft, ob unsere Prozesse<br />

funktionieren oder ob sie nur noch auf dem Papier bestehen.<br />

Sicherlich werden diese Audits mit den zahlreichen<br />

anderen, in der <strong>RhB</strong> durchgeführten Audits (SiBE,<br />

BAY,IKS, SUVA etc.) koordiniert. Es kann ja nicht sein,<br />

dass der Mitarbeitende nur noch auditiert wird und<br />

nicht mehr zum Arbeiten kommt!<br />

Ende 2009 oder Anfangs 2010 überprüft dann wieder<br />

die SQS in einem kleinen Wiederholaudit die <strong>RhB</strong>.<br />

Die bis jetzt durchgeführten Probeläufe und Rückmeldungen<br />

stimmen mich positiv. Ich schätze die Chance,<br />

das ISO-Audit im kommenden Januar positiv abzuschliessen<br />

als hoch ein. Yes, we can!<br />

ISO und <strong>RhB</strong> passen gut zusammen. Ich glaube, dass die<br />

ISO-Norm ab Januar 2009 in die <strong>RhB</strong> einzieht <strong>–</strong> nicht so<br />

festlich wie die neue First Lady ins Weisse Haus, aber<br />

doch mit derselben Chance auf «Change» in unserem<br />

Unternehmen <strong>–</strong> ob zum Positiven, liegt dereinst bei<br />

uns!<br />

Audit-Probelauf<br />

be treffend verschweissten<br />

Teilen in der<br />

Schlosserei.<br />

Audit-Probelauf GUZ: Martin Vital erklärt die Verladelisten.<br />

16


MGB-Triebzüge Vereiste Fahrdrähte laufen vom der Stapel Bernina<br />

Von Roberto Jürg Bebi G. Paravicini<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Der Winter am Bernina, das haben schon unzählige Ereignisse<br />

mit der weissen Pracht aufgezeigt, ist und<br />

bleibt eine Herausforderung für Mensch und Technik.<br />

Die Aufrechterhaltung der wintersicheren Bahnverbindung<br />

in den Süden verlangt immer wieder grosse Einsätze<br />

unserer Mitarbeitenden. Dabei sind sie täglich mit<br />

einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert. Eine<br />

dieser Herausforderungen ist die Enteisung der Fahrleitung.<br />

Die Berninalinie wird als einzige noch verbleibende<br />

Strecke bei der <strong>RhB</strong> mit 1000V Gleichstrom und nicht<br />

wie das übrige Stammnetz mit 11 000V Wechselstrom<br />

betrieben. Diese relativ tiefe Spannung bewirkt, dass<br />

bei vereistem Fahrdraht der Kontakt zu der Schleifleiste<br />

des Pantografen nicht mehr optimal ist (grosser Übergangswiderstand).<br />

Dadurch ist die Übertragung der<br />

elektrischen Energie von der Fahrleitung zum Triebwagen<br />

nicht mehr ausreichend oder im Extremfall überhaupt<br />

nicht mehr sichergestellt. Um dies zu verhindern,<br />

muss der Fahrdraht im Winter regelmässig behandelt<br />

werden.<br />

Diese Behandlung ist vergleichbar mit dem seit Jahren<br />

in der Fliegerei bekannten Massnahmen zur Enteisung<br />

von Flugzeugen im Winter. Die Tragflächen werden vor<br />

dem Abflug zuerst enteist und anschliessend noch gegen<br />

erneute Eisbildung in grossen Höhen «imprägniert».<br />

Und genau so verfahren wir mit dem Eis am<br />

Fahrdraht.<br />

Bei speziellen Wetterlagen oder nach Bedarf wird zum<br />

Schutz von Eisbildung am Fahrdraht mit einem Gemisch<br />

aus Wasser, Glykol und anderen unweltfreundlichen<br />

Additiven ein Schutzmantel um den Fahrdraht gesprüht.<br />

Die flüchtigen Stoffe des Gemisches verdampfen oder<br />

mischen sich mit der Umgebungsluft. Einige wenige<br />

Komponenten verfestigen sich dank Eigenwärme und<br />

Temperaturschock des Drahtes und legen sich als dünne<br />

Schutzschicht um diesen herum. Das Niederschlagswasser,<br />

schlimmstenfalls in Form von Eisregen, bleibt so<br />

dank dieser Schicht nicht am Draht kleben. Dadurch<br />

kann die Schleifleiste des vorbeifahrenden Zuges die<br />

Eisschicht viel besser vom Draht wegkratzen, wodurch<br />

ein steter elektrischer Kontakt gewährleistet ist.<br />

Um diese Eisbildung am Fahrdraht möglichst effizient<br />

zu bekämpfen wurde auf den Winter 2007/08 eine neue<br />

mobile Sprühanlage in Betrieb genommen. Diese kann<br />

mit sehr wenig Aufwand im Xe 4/4 9922 montiert werden.<br />

Die Anlage funktioniert so, dass mit einer Pumpe das<br />

auf 75°C vorgewärmte Gemisch durch die Steigleitungen<br />

auf das Dach und vom dortigen Verteiler in die<br />

Ventile mit den aufgesetzten Sprühdüsen transportiert<br />

wird. Dank einem Drahtlagesensor, welcher der Steuerung<br />

permanent die exakte Lage des Fahrdrahtes signalisiert,<br />

werden genau diejenigen Düsen angesteuert,<br />

welche sich direkt unter dem Fahrdraht befinden. Dadurch<br />

wird der sehr feine Sprühnebel nur unmittelbar<br />

beim Fahrdraht verteilt und schont so die Umwelt.<br />

Gleichzeitig verhindert der gezielte feine Sprühnebel,<br />

dass grössere Gemischmengen am Fahrdraht eine übermässige<br />

Verschmutzung an den Zügen verursacht und<br />

das garantiert einen möglichst sparsamen Verbrauch<br />

des Gemisches.<br />

Erste Erfahrungen im Wintereinsatz 2007/08 haben gezeigt,<br />

dass die Anlage die von ihr erwarteten Vorgaben<br />

durchwegs erfüllt. Trotz modernster Technik kommt es<br />

aber auch hier sehr stark auf den Menschen an. Denn<br />

durch die Wahl des richtigen Zeitpunktes für den Sprühvorgang<br />

wird der Grundstein für den Erfolg der Enteisung<br />

bereits gelegt.<br />

Sprüheinrichtung auf Panto von Xe 4/4 9922 mit den<br />

8 gesteuerten Sprühdüsen.<br />

Sprühnebel.<br />

17


Das Aussendesign der neuen Triebzuggeneration<br />

ALLEGRA Von Daniel Ritler<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

«ALLEGRA! Herzlich willkommen bei der <strong>RhB</strong>! Geniessen<br />

Sie die Fahrt mit uns.» Mit dieser Botschaft begrüsst die<br />

<strong>RhB</strong> ihre Fahrgäste und Kunden aus aller Welt. Die Begrüssung<br />

ALLEGRA ist Sinnbild für die Gastfreundschaft,<br />

das Augenzwinkern und die Lebensfreude im «Steinbockland».<br />

Diese Botschaft soll auch mit der neuen Serie der <strong>RhB</strong>-<br />

Triebzüge vermittelt werden. Darum heisst die gesamte<br />

Serie der drei- und vierteiligen Triebzüge ALLEGRA!<br />

Das Aussendesign der neuen Triebzüge orientiert sich<br />

an den bestehenden Triebfahrzeugen. Die eigenständige,<br />

markante Front gibt den neuen Fahrzeugen ein<br />

charakteristisches, unverwechselbares Gesicht. Das<br />

«<strong>RhB</strong>-Rot» als Corporate Design Farbe beim Rollmaterial<br />

wird beibehalten und mit Dunkelrot ergänzt, um dem<br />

Fahrzeug einen modernen Anstrich zu verleihen.<br />

Die Stirnfront der Triebzüge ziert das Bündner Kantonswappen.<br />

Es symbolisiert das Selbstbewusstsein und das<br />

Bekenntnis der <strong>RhB</strong> zum Kanton Graubünden. Der untere<br />

Teil des Führerstands mit der zur Spitze laufenden<br />

Form und dem geraden, nach hinten gewölbten Führerstandsfenster<br />

verleiht dem Fahrzeug eine gewisse<br />

Schnittigkeit. Gleichzeitig vermittelt sie aber auch die<br />

Kraft, welche im neuen Triebzug steckt.<br />

Mit dieser Formgebung unterscheidet sich die neue<br />

Triebzuggeneration ALLEGRA von den Triebzugserien,<br />

welche in der letzten Zeit im In- und Ausland in Betrieb<br />

gesetzt wurden.<br />

Die Lackierung der neuen Triebzüge orientiert sich am<br />

bestehenden Rollmaterial der Triebfahrzeuge. Das<br />

«<strong>RhB</strong>-Rot» dominiert den optischen Eindruck des Fahrzeugs.<br />

Der Dachbereich, das Untergestell und die Türen<br />

sind in den gleichen Grautönen gehalten wie das bisherige<br />

Rollmaterial.<br />

Der Bereich der Unterschürzen wird neu mit einer dunkelroten<br />

Farbe lackiert. Zusammen mit dem hellgrauen<br />

Trennstreifen zum «<strong>RhB</strong>-Rot» wird optisch der Eindruck<br />

einer nach innen eingezogenen Schürze geschaffen. Mit<br />

dieser Farbwahl erhält der Triebzug den nötigen Pfiff<br />

und eine sanfte Modernität.<br />

Die Fenster werden mit einer dunklen Farbe zusammengefasst.<br />

Wegen den kurzen Wagenlängen und den<br />

verschiedenen Fensterhöhen, wird das Erscheinungsbild<br />

wesentlich beruhigt. Die klaren Linien bewirken<br />

eine harmonische Seitenansicht des Triebzuges.<br />

Mit dem gewählten Erscheinungsbild wird die Zugskomposition,<br />

bestehend aus Triebzug und Verstärkungswagen,<br />

auch optisch eine Einheit bilden.<br />

Jeder Gliedwagen besitzt neben der Einstiegstüre eine<br />

Aussenanzeige. Die weiteren Aussenbeschriftungen erfolgen<br />

nach <strong>RhB</strong>-Standard und entsprechen den verschiedenen<br />

Anforderungen von Kundeninformation<br />

und auch der Les- und Erkennbarkeit. So wird die erste<br />

Klasse deutlich herausgehoben und durch den gelben<br />

Strich oberhalb der Fenster markiert.<br />

Das Erscheinungsbild der Triebzüge wird wesentlich<br />

durch die technische Ausrüstung auf dem Dach der<br />

Triebwagen bestimmt. Die Stromabnehmer, Klima- und<br />

Kühlgeräte, Bremswiderstände und Wagenübergänge<br />

mit Kabeln, Hochspannungsübergang und geschlossenem<br />

Faltenbalg prägen das Fahrzeug.<br />

Die Triebzugnummern werden nach dem neuen Fahrzeugnummerierungssystem<br />

vergeben. Die dreiteiligen<br />

Zweispannungstriebzüge erhalten die Nummern 3501<br />

bis 3515 und jene der vierteiligen Stammnetztriebzüge<br />

die Nummern 3101 bis 3105. Die einzelnen Gliedwagen<br />

erhalten die fünfstellige Fahrzeugnummer.<br />

Neben dem Serienamen ALLEGRA wird auch jeder Triebzug<br />

für sich einen Namen erhalten. Diese werden zu<br />

einem späteren Zeitpunkt bei der Fahrzeugauslieferung<br />

bekannt gegeben und sind im nachstehenden Fahrzeugbild<br />

nicht dargestellt.<br />

Die definitiven Details und die Aussenbeschriftung werden<br />

am ersten Triebzug dargestellt, optimiert und festgelegt.<br />

18


Aus dem Leben einer Lok<br />

Von Hendrik Hauschild<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Allegra liebe «InfoRetica» Leser!<br />

Heute stelle ich mich mit meinem neuen Gesicht vor.<br />

Allen Lesern, denen ich noch nicht bekannt bin, möchte<br />

ich mein bisheriges Leben bei der schönsten Mutter<br />

der Welt vorstellen. Im Jahr 1994, genauer gesagt am<br />

2. November, wurde ich durch die Rhätische Bahn AG<br />

erstmals in Dienst gestellt. Damals war mir überhaupt<br />

nicht klar, was mich erwarten wird. Doch bereits bei<br />

meinem Hersteller erfuhr ich ausschliesslich Positives<br />

über mein Zuhause im Bündnerland. Ausserdem wurde<br />

mir nahe gelegt, mich von meiner besten Seite zu präsentieren.<br />

Auch meinen elf Schwestern wurde Gleiches<br />

mitgegeben. Damit uns unser neuer Besitzer besser<br />

auseinander halten kann, wurden wir alle getauft. Ich<br />

wurde auf den Namen eines kleinen Engadiner Dörfleins<br />

getauft. Seit dem höre ich auf den Namen «Susch».<br />

In der numerischen Zuordnung bekam ich zudem noch<br />

eine Nummer, die 648.<br />

Da ich auf meinen beiden Seiten viel Platz zur Verfügung<br />

hatte, entschied sich mein Chef, mich mit einer<br />

Werbung zu versehen, so wie meine elf Schwestern<br />

auch. Schliesslich war ich ja auch bis in den September<br />

1997 rot. Ehrlich gesagt war ich froh, dass mir ein neues<br />

Aussehen verpasst wurde. Genauer gesagt: Ich war<br />

wunschlos glücklich auch endlich einmal Werbung machen<br />

zu dürfen. Aus aktuellem Anlass wurde ich mit einer<br />

Werbebotschaft für den im Bau befindlichen Vereina-Tunnel<br />

beklebt. Nach Fertigstellung des Bauwerks<br />

«Vereina» wurde ich zur Mitarbeiterlok. Anfangs gefielen<br />

mir die vielen kleinen Bilder von Mitarbeitern (über<br />

1000 Stück) nicht so gut. Meine grösste Sorge war damals,<br />

dass mich bald sehr viele Touristen fotografieren<br />

werden. Es zeigte sich jedoch, dass der befürchtete Ansturm<br />

nicht eintrat, Gott sei Dank, dachte ich nur.<br />

Im Juli 2005 wurde mir erneut ein neues Outfit verpasst,<br />

welches mir von Anfang an sehr gefiel. Passend<br />

zu meinem Namen Susch, welcher mit dem Engadin in<br />

Verbindung gebracht wird, bekam ich einen Langläufer<br />

und einen Abfahrtsläufer auf meine beiden Seiten.<br />

Weiterhin verpasste man mir einen durchgehenden<br />

Blau-Ton, welcher mir sehr gelegen kam. Es wurde ja<br />

auch langsam mal Zeit, mich in einer neuen Grundfarbe<br />

zu lackieren. Schiesslich war mein Rot ja mittlerweile<br />

auch elf Jahre alt. Ausserdem erhielt ich den Slogan<br />

«Swisscom». Ab jetzt konnte mein Chef also auch mit<br />

mir noch einige Franken dazuverdienen. Früher wurde<br />

ich ja nur für Eigenwerbungen verwendet. Da anscheinend<br />

unsere Werbeverträge nicht unendlich laufen,<br />

bekam ich im Oktober dieses Jahres wieder ein neues<br />

Design. Mein Chef hatte sich bereits im Vorfeld mächtig<br />

ins Zeug gelegt einen neuen Werbepartner für mich zu<br />

finden, was nicht gerade einfach war. Da er mir etwas<br />

Besonderes bieten wollte, verwandelten sie mich in<br />

sehr kurzer Zeit in einen durchgehenden schwarzen<br />

Untergrund. Lediglich «untenrum» wurde ich rot lackiert.<br />

Ach so, fast hätte ich es vergessen, mein neuer<br />

Werbepartner heisst LANXESS. Da ist es meinem Chef<br />

doch tatsächlich gelungen einen neuen Werbekunden<br />

ins Boot zu holen. Endlich hebe ich mich sehr deutlich<br />

von meinen Schwestern ab. Nun stelle ich mich in meinem<br />

neuen Glanz auch gerne für diverse Bilder zur Verfügung.<br />

Ich denke, mittlerweile weiss jeder wer ich bin,<br />

eine sehr zuverlässige Lokomotive der Rhätischen Bahn,<br />

die Ge 4/4 III 648.<br />

1997 2005 2008<br />

19


Unterhaltskonzept Rollmaterial<br />

Von Edi Jäger und Alexander Graf<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Zur Erneuerung des Rollmaterials wurde 2007 das Flottenkonzept<br />

verabschiedet und zunächst die Fahrzeuge<br />

der Etappe I, später auch der Etappe II bestellt. Bei der<br />

Etappe I handelt es sich um 15 dreiteilige Zweispannungstriebzüge<br />

für das Stammnetz und die Bernina-<br />

Linie. Etappe II besteht aus fünf vierteiligen Triebzügen<br />

für den Agglomerationsverkehr im Raum Thusis<strong>–</strong>Chur<strong>–</strong><br />

<strong>Schiers</strong>.<br />

Mit der Bestellung der Triebzüge war klar, dass Anpassungen<br />

bei der Infrastruktur im Rollmaterialunterhalt<br />

zur effizienten und wirtschaftlichen Wartung notwendig<br />

werden.<br />

Besonderheit Triebzug<br />

Die Werkstätten in Landquart und Samedan sind über<br />

Schiebebühnen oder Drehscheiben erschlossen. Diese<br />

Anlagen sind für Fahrzeuge mit einer Länge von 18,5 m<br />

gebaut. Die dreiteiligen Zweispannungstriebzüge weisen<br />

dagegen eine Länge von 49,5 m und die vierteiligen<br />

Triebzüge für den Agglomerationsverkehr sind 74,9<br />

m lang. Die Werkstattanlagen in Landquart und Samedan<br />

können mit Ausnahme der Pendelzug-Hallen mit<br />

den Triebzügen ohne aufwändiges Trennen nicht erreicht<br />

werden.<br />

Neben der Fahrzeuglänge ist bei den Triebzügen auch<br />

die Tatsache zu beachten, dass ein Defekt, der nur einen<br />

der Fahrzeugteile betrifft, den ganzen Triebzug<br />

ausser Betrieb setzt. Ein Teil eines Triebzuges kann weder<br />

alleine verkehren noch können Fahrzeuge zusätzlich<br />

eingereiht werden.<br />

Neues Unterhaltskonzept<br />

Um die Ausfallzeit im Schadensfall eines Triebzugs so<br />

kurz als möglich zu halten, wird die Wartung der Fahrzeuge<br />

hauptsächlich über Baugruppentausch sichergestellt.<br />

Dafür werden Reserveteile beschafft und auch die<br />

Bauweise der Triebzüge zielt auf möglichst einfach und<br />

schnell tauschbare Baugruppen ab. Sie sind vorwiegend<br />

auf dem Dach oder im Unterflurbereich angeordnet.<br />

Im Reparaturfall wird die defekte Baugruppe ersetzt<br />

und der Triebzug wieder dem Betrieb zur Verfügung gestellt.<br />

Die defekte Baugruppe kann so unter optimalen<br />

Arbeitsbedingungen ausserhalb des Fahrzeugs instand<br />

gestellt werden und steht danach als Tauschteil wieder<br />

zur Verfügung.<br />

Aufgrund des netzweiten Einsatzkonzepts der neuen<br />

Triebzüge muss sowohl im Norden als auch im Süden<br />

die Möglichkeit bestehen, Kontrollen und Baugruppentausch<br />

an den Triebzügen vorzunehmen.<br />

Mit den Abmessungen der Triebzüge, dem wirtschaftlich<br />

bedingten Komponententausch, der Baugruppenanordnung<br />

sowie dem Gewicht und den Hauptabmessungen<br />

der verschiedenen Baugruppen sind die wichtigsten<br />

Kenngrössen für die Anforderungen an die<br />

Unterhaltsinfrastruktur gegeben.<br />

Unter Berücksichtigung dieser Vorgaben sind alle Standorte<br />

des Rollmaterialunterhalts auf Ausbaumöglichkeiten<br />

im Hinblick auf die Nutzbarkeit für den Unterhalt an<br />

den Triebzügen detailliert untersucht worden. Dabei<br />

wurden auch das geschlossene Depot Pontresina und<br />

die Möglichkeit eines Neubaus ausserhalb der bestehenden<br />

Anlagen speziell für den Unterhalt der neuen<br />

Triebzüge betrachtet. Zusätzlich sind die Umläufe und<br />

Übernachtungsorte des Rollmaterials miteinbezogen<br />

worden, da der Unterhalt an den Fahrzeugen möglichst<br />

20<br />

Baugruppenanordnung bei den Triebzügen.<br />

Ausbau Landquart (Drehscheibe und Verlängerung der<br />

Ausserdienst-Halle).


Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

während der Stilllage der Fahrzeuge auszuführen ist.<br />

Damit werden die Fahrzeuge dem Betrieb nicht entzogen<br />

und es fallen keine unproduktiven Überfuhren an.<br />

Unter Berücksichtigung der Bedingungen zeigte sich,<br />

dass der Triebzugunterhalt hauptsächlich im Norden in<br />

Landquart konzentriert wird. In Poschiavo wird der<br />

Komponententausch durchgeführt und die Kontrollen<br />

in Samedan. Damit können die Anforderungen an den<br />

Unterhalt der Triebzüge gemäss den wirtschaftlichen<br />

Vorgaben aus dem Mittelfristplan erfüllt werden.<br />

Geplante Ausbaumassnahmen<br />

Landquart<br />

In Landquart werden drei Teilprojekte realisiert. Zentrales<br />

Element ist die Drehscheibe. Durch den Umbau der<br />

Drehscheibe wird die Zufahrt zur Unterflurdrehanlage<br />

mit den Triebzügen möglich. Darüber hinaus wird über<br />

die Drehscheibe auch die Verlängerung der Ausserdienst-Halle<br />

erschlossen. Diese Hallenerweiterung stellt<br />

das zweite Teilprojekt dar. Es umfasst den Bau einer<br />

100 m langen, zweigleisigen Halle. Die Halle wird mit<br />

einem Kran und diversen Infrastrukturanlagen sowie<br />

Dachlaufstegen ausgestattet, um die Komponenten auf<br />

dem Dach kontrollieren und tauschen zu können.<br />

Samedan<br />

In Samedan werden Anpassungen in der bestehenden<br />

Pendelhalle vorgenommen. Im Wesentlichen beinhaltet<br />

dies Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit bei Arbeiten<br />

auf dem Fahrzeugdach.<br />

Poschiavo<br />

Poschiavo wird als zweiter Standort für den Baugruppentausch<br />

an den Triebzügen hergerichtet. Dazu muss<br />

eine Anlage beschafft und installiert werden, die es<br />

ermöglicht, an den Triebzügen auch Baugruppen im<br />

Unter gestell zu tauschen.<br />

Fazit und Ausblick<br />

Nach der Genehmigung des Unterhaltskonzepts durch<br />

den Verwaltungsrat am 22. Oktober 2008 wurde die<br />

Umsetzung der Massnahmen sofort gestartet. Die Pflichtenhefte<br />

für die Ausschreibung der Arbeiten sind in<br />

Bearbeitung. Die einzelnen Teilprojekte werden entsprechend<br />

der erforderlichen Prioritäten aus den Bedürfnissen<br />

des Triebzugsunterhalts realisiert.<br />

Mit der Realisierung dieses Projektes wird der zukünftige<br />

Rollmaterial-Unterhalt wirtschaftlich auf das Flottenkonzept<br />

abgestimmt und die gewählte Lösung berücksichtigt<br />

weitere mögliche Ausbauschritte.<br />

Das dritte Teilprojekt in Landquart umfasst den Neubau<br />

eines Logistikgebäudes. Das Gebäude ist für schwere,<br />

grosse sowie schienengebundene Tauschbaugruppen<br />

erforderlich. Der Standort der Lagerhalle liegt im Bereich<br />

des Werkstattareals. Im Logistikgebäude können<br />

die Reservekomponenten witterungsgeschützt und<br />

sach gemäss bereitgestellt und deren langfristige Verfügbarkeit<br />

gewährleistet werden.<br />

Gesamtprojekt:<br />

Umsetzung<br />

Unterhaltskonzept<br />

Nutzung Unterflurdrehanlage<br />

Land-quart<br />

für Triebzüge<br />

Kontrollen an<br />

Triebzügen in<br />

Samedan<br />

Komponententausch<br />

an Triebzügen in<br />

Poschiavo<br />

Komponententausch<br />

an Triebzügen in<br />

Landquart<br />

Logistikgebäude<br />

(Lagerplatz Tauschkomponenten)<br />

2008 2009 2010<br />

Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov<br />

Lieferung 1. Triebzug zur Inbetriebsetzung<br />

5 Triebzüge in Betrieb<br />

Terminplan für die Umsetzung der<br />

Teilprojekte.<br />

21


Neubau <strong>RhB</strong>-Brücke Zizers<br />

Von Karl Baumann<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Nach 112 Jahren müde geworden<br />

Die alte <strong>RhB</strong>-Brücke zwischen Zizers und Untervaz wurde<br />

1896 gebaut. Sie überquert das <strong>Doppelspur</strong>trassee<br />

der SBB stark schiefwinklig mit einer Spannweite von<br />

28.80 m. Das Bauwerk mit einem Gesamtgewicht von<br />

rund 40 t musste durch einen Neubau ersetzt werden,<br />

weil die Betriebssicherheit in Zukunft nicht mehr gewährleistet<br />

werden konnte.<br />

Das Problem der 112 Jahre alten Stahlbrücke war die<br />

ungenügende Ermüdungssicherheit. Bei Stahlbrücken<br />

spricht man neben der Tragsicherheit zusätzlich von<br />

der Ermüdungssicherheit. Bei jeder Zugsüberfahrt<br />

entstehen Vibrationen, die gegen das Ende der geplanten<br />

Nutzungsdauer <strong>–</strong> normalerweise 100 Jahre nach<br />

der Inbetriebnahme <strong>–</strong> Risse in den Stahlträgern verursachen<br />

können. Diese Risse wachsen mit der Zeit langsam<br />

an und führen schlussendlich zum Versagen eines<br />

Bauteils.<br />

Eine Instandsetzung des bestehenden Bauwerks war<br />

aus wirtschaftlichen und technischen Gründen nicht<br />

sinnvoll. Die Fahrbahnkonstruktion hätte vollständig<br />

ersetzt werden müssen. Dazu hätte die <strong>RhB</strong>-Linie Landquart<strong>–</strong>Chur<br />

etwa einen Monat lang gesperrt werden<br />

müssen. Die Kosten für diese Massnahme wären zwar<br />

wesentlich geringer gewesen als für eine Neubaulösung,<br />

dafür hätte die Restnutzungsdauer höchstens<br />

noch etwa 30 Jahre betragen.<br />

Hohe Anforderungen<br />

Eine neue Brückenkonstruktion muss den gegenüber<br />

dem vorletzten Jahrhundert gestiegenen Bahnlasten<br />

und der höheren Fahrgeschwindigkeit Rechnung tragen.<br />

Das Durchfahrtsprofil der SBB wies 1896 für die<br />

damalige Einspurstrecke Landquart<strong>–</strong>Chur nur eine Breite<br />

von 8.40 m und eine Höhe von 5.40 m auf. In den<br />

60er Jahren wurde die SBB-Linie auf <strong>Doppelspur</strong> ausgebaut.<br />

Dies konnte mit der vorhandenen Durchfahrtsbreite,<br />

jedoch nur unter Inanspruchnahme einer reduzierten<br />

Seitenfreiheit, erfolgen. Für den Neubau der<br />

<strong>RhB</strong>-Brücke Zizers ist heute ein Durchfahrtsprofil von<br />

11.60 m Breite und 6.20 m Höhe erforderlich.<br />

Im Zuge der Modernisierung strebt die <strong>RhB</strong> eine Erhöhung<br />

der Geschwindigkeit von heute 45 km/h auf 80<br />

km/h an.<br />

Neues Bahntrassee<br />

Die <strong>RhB</strong> überquert das SBB-Trassee stark schiefwinklig.<br />

Unter Berücksichtigung der erwähnten Anforderungen<br />

bedeutet das, dass die Spannweite der neuen Brücke<br />

mindestens 55.50 m betragen und im Vergleich mit der<br />

alten Brücke ziemlich genau verdoppelt werden musste.<br />

Die Erhöhung der Geschwindigkeit der <strong>RhB</strong> bedingte<br />

eine wesentliche Streckung des sehr engen Kurvenradius<br />

von 100 m auf mindestens 300 m.<br />

Modellansicht neues Tragwerk.<br />

Bauzustand neue Stahlfachwerkbrücke.<br />

22


Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Die neuen Anforderungen an das Durchfahrtsprofil seitens<br />

der SBB und die schnellere Streckengeschwindigkeit<br />

der <strong>RhB</strong> führten dazu, dass das <strong>RhB</strong>-Trassee gegenüber<br />

der heutigen Situation rund 1.6 m angehoben<br />

und die Spannweite der neuen Brücke auf mindestens<br />

55.50 m verlängert werden musste.<br />

Diese Randbedingungen konnten auf dem bestehenden<br />

Trassee unter Aufrechterhaltung des Bahnbetriebes<br />

nicht umgesetzt werden. Die <strong>RhB</strong> baute deshalb auf einer<br />

Länge von 225 m, seitlich leicht versetzt gegenüber<br />

der alten Anlage, ein neues Trassee. Zu diesem Zweck<br />

wurde entlang des Areals Valser Mineralquellen AG eine<br />

140 m lange Stützmauer erstellt.<br />

Die neue Brücke<br />

Die neue Brückenkonstruktion liegt im seitlichen Abstand<br />

von 10 m nordwestlich der alten <strong>RhB</strong>-Linie. Das<br />

Bauwerk besteht aus einer Stahlfachwerkkonstruktion<br />

mit einem Gesamtgewicht von 250 t. Die Spannweite<br />

beträgt 55.50 m, die Brückenbreite 6.20 m und die Gesamthöhe<br />

7.90 m.<br />

Das Stahlfachwerk liegt in einer Kurve mit Radius R =<br />

300 m. Die wesentlichen Elemente des gewählten Brückenkonzepts<br />

sind eine geschlossene Fachwerkkonstruktion<br />

mit gekrümmtem Grundriss und oberem Windverband.<br />

Die Konstruktion ergibt ein leichtes, robustes<br />

und qualitativ hochwertiges Bauwerk. Die Querschnitte<br />

der Fachwerkstäbe bestehen aus geschweissten Kastenprofilen,<br />

was sich in Bezug auf den Unterhalt und<br />

die Verschmutzung positiv auswirkt.<br />

Die Stahlkonstruktion wurde aus total 1300 speziell zugeschnittenen<br />

Blechteilen, wie ein grosses Puzzle, zusammengesetzt<br />

und verschweisst. Dazu waren 3 km<br />

Schweissnähte und gut 5000 kg Schweissgut erforderlich.<br />

Die Bauteilherstellung und Vormontage in der Werkhalle<br />

begann Mitte Juni und dauerte drei Monate. Unmittelbar<br />

danach wurden die Bauteile nach Zizers geliefert,<br />

dort zum fertigen Bauwerk zusammengestellt und mit<br />

dem Schlussanstrich versehen. Diese Arbeiten nahmen<br />

erneut rund zwei Monate in Anspruch.<br />

Anfangs November präsentierte sich das Bauwerk eingehüllt<br />

in einem provisorischen Montagezelt. Dies war<br />

aus Witterungsgründen notwendig, da die Schweissund<br />

Anstricharbeiten nur bei Trockenheit durchgeführt<br />

werden konnten.<br />

Bauvorgang<br />

Die gesamte Stahlfachwerkbrücke wurde in der Werkstatt<br />

gefertigt und vormontiert. Anschliessend erfolgte<br />

der Antransport der Einzelteile direkt über die Autobahn<br />

A13 auf den Montageplatz. Hier wurde sie vollständig<br />

zusammengebaut, verschweisst, mit dem Farbanstrich<br />

versehen und für den anschliessenden Brückenver-<br />

Skizze Einschub.<br />

23


Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

schub vorbereitet. Die grössten Einzelteile hatten Abmessungen<br />

von 18 m mal 3.2 m und ein Gewicht von<br />

20 t. Sie wurden mit Tiefganganhängern in der Nacht<br />

angeliefert und mit einem Autokran versetzt. Erschwerend<br />

kam dazu, dass sich der Montageplatz genau unter<br />

der EWZ Hochspannungsleitung Sils <strong>–</strong> Sarelli befindet.<br />

Dank frühzeitiger Planung konnte mit dem Netzbetreiber<br />

vereinbart werden, dass die Starkstromleitung<br />

wäh rend der Stahlbaumontage ausser Betrieb gesetzt<br />

wurde.<br />

Die Lage des Montageplatzes zwischen der Autobahn<br />

A13 und der SBB-Linie Landquart <strong>–</strong> Chur ermöglichte<br />

eine rationelle Anlieferung. Der gewählte Bauvorgang<br />

hat folgende Vorteile:<br />

n Direkte Erschliessung ab Autobahn A13<br />

n Montage ausserhalb der Bahntrassees von SBB und <strong>RhB</strong><br />

n Keine Arbeiten im Gefahrenbereich von SBB und <strong>RhB</strong><br />

n Keine Beeinträchtigung des Bahnbetriebes der SBB<br />

und der <strong>RhB</strong><br />

n Einfacher Eindrehvorgang für den Verschub in die<br />

Endlage<br />

Das Eindrehen der kompletten Brücke erfolgte in der<br />

Nacht vom 27./28. November. Dazu wurde das Bauwerk<br />

mit hydraulischen Pressen und Stahlstangen in seine<br />

definitive Position gezogen. Der Verschiebeweg betrug<br />

etwa 22 m. Für den Verschub der 250 t schweren Konstruktion<br />

waren Zugkräfte in der Grössenordnung von<br />

25 t erforderlich.<br />

Für den Einschub über das SBB-Trassee mussten der<br />

Bahnbetrieb eingestellt und die Fahrleitungen ausgeschaltet<br />

werden. Deshalb stand in der Nacht vom<br />

27./28. November lediglich das Zeitfenster der Nachtbetriebspause<br />

von 00.45<strong>–</strong>04.15 Uhr für den Verschub<br />

zur Verfügung.<br />

Bereits ab anfangs März wurde mit dem Bau der neuen<br />

Betonwiderlager und der insgesamt 140 m langen<br />

Stützmauer Seite Zizers begonnen. Diese Bauteile sind<br />

inzwischen ebenfalls fertig gestellt.<br />

Inbetriebnahme des neuen <strong>RhB</strong>-Trassees<br />

Die Arbeiten für das neue Bahntrassee konnten aus<br />

Witterungsgründen nicht mehr in diesem Jahr fertig<br />

gestellt werden. Sie erfolgen im Frühjahr 2009. Der<br />

Zugsverkehr der <strong>RhB</strong> wird über das Wochenende von<br />

Freitag, 17. April bis Montag, 20. April 2009 eingestellt.<br />

Während eines 55-stündigen Betriebsunterbruches<br />

wird das Gleis auf das neue Trassee eingebunden.<br />

Bis Mitte Juni 2009 erfolgen dann noch der Rückbau der<br />

alten Brücke und diverse Fertigstellungsarbeiten.<br />

Kosten<br />

Die gesamten Investitionskosten betragen rund CHF 5<br />

Mio. Die grössten Einzelpositionen sind dabei die Herstellungskosten<br />

für die neue Stahlbrücke mit rund<br />

2 Mio. CHF und die Betonarbeiten für die neuen Brückenwiderlager<br />

und Stützmauern von ebenfalls rund 2<br />

Mio. CHF. Die bahntechnische Ausrüstung auf dem neuen<br />

<strong>RhB</strong>-Trassee werden rund CHF 700 000 betragen.<br />

Hauptkennzahlen<br />

Am Projekt Beteiligte<br />

n Bauherrschaft<br />

Rhätische Bahn AG, Infrastruktur<br />

n Projekt- und Bauleitung<br />

Chitvanni + Wille GmbH, Chur<br />

n Stahlbau<br />

Schneider Stahlbau AG, Jona<br />

n Baumeister<br />

Implenia Bau AG, Chur<br />

Technische Daten<br />

Brückenlänge:<br />

Spannweite<br />

Brückenbreite:<br />

Brückenhöhe<br />

Eigengewicht<br />

Gleisradius:<br />

57.10 m<br />

55.50 m<br />

6.20 m<br />

7.90 m<br />

250 t<br />

300 m<br />

Hauptkubaturen Tiefbau:<br />

Beton: 1300 m 3<br />

Bewehrungsstahl:<br />

150 t<br />

Schalung: 2900 m 2<br />

Aushub: 3000 m 3<br />

24


<strong>Doppelspur</strong> <strong>Schiers</strong> <strong>–</strong> <strong>Fuchsenwinkel</strong><br />

Text von Peider Härtli, Bilder von Simon Rageth<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Mit der Inbetriebnahme der neuen <strong>Doppelspur</strong>strecke<br />

<strong>Schiers</strong> <strong>–</strong> <strong>Fuchsenwinkel</strong> am 14. November 2008 verfügt<br />

die Rhätischen Bahn im Raum <strong>Schiers</strong> neu über einen<br />

vier Kilometer langen <strong>Doppelspur</strong>abschnitt. Damit<br />

wird eine deutliche Fahrplanstabilisierung auf der sehr<br />

stark befahrenen Strecke im Prättigau erzielt. Der Ausbau<br />

dient auch der zukünftigen Entwicklung des Bahnbetriebs.<br />

Die <strong>RhB</strong> investierte rund 7.5 Millionen Franken<br />

in die 1.2 km lange <strong>Doppelspur</strong>strecke.<br />

Knappe Umsteigezeiten in Landquart …<br />

Das Projekt Bahn 2000 mit der Einführung der stündlichen<br />

IC-Verbindungen auf der Linie Zürich<strong>–</strong>Chur im Jahr<br />

2004 beinhaltet eine knappe Umsteigezeit von sechs<br />

Minuten in Landquart. Im Sinne eines optimalen Kundendienstes<br />

gewährt die <strong>RhB</strong> bei verspäteten SBB-IC-<br />

Zügen wenn möglich den Anschluss Richtung Scuol-<br />

Tarasp sowie Davos. Umgekehrt wartet die SBB in<br />

Land quart maximal drei Minuten auf die <strong>RhB</strong>-Züge aus<br />

Richtung Scuol-Tarasp und Davos. Diese Vorgaben führten<br />

auf der Prättigauer Linie zum Teil zu Verspätungen<br />

und diese wiederum zu Kettenreaktionen, welche sich<br />

auf andere Züge übertrugen.<br />

… und intensiver Zugverkehr im Prättigau …<br />

Bei der Strecke im vorderen Prättigau handelt es sich<br />

heute um die meist befahrene Einspurstrecke der Rhätischen<br />

Bahn und wohl auch um eine der meist befahrenen<br />

Einspurstrecken der Schweiz. So begegnen sich<br />

im Raum <strong>Schiers</strong> stündlich vier bis fünf Züge und diese<br />

Begegnungen erfolgen innerhalb weniger Minuten.<br />

… durch die neue <strong>Doppelspur</strong>strecke entschärft<br />

Die heutige Fahrplansituation erfordert zur Stabilisierung<br />

eine Erweiterung der bestehenden <strong>Doppelspur</strong> in<br />

Richtung <strong>Fuchsenwinkel</strong>. Mit der nun bestehenden vier<br />

Kilometer langen <strong>Doppelspur</strong>strecke zwischen Grüsch<strong>–</strong><br />

<strong>Schiers</strong><strong>–</strong><strong>Fuchsenwinkel</strong> können Verspätungen zum Teil<br />

aufgefangen werden. Damit ist die Rhätische Bahn auch<br />

für die Entwicklung zukünftiger Bahnprojekte vorbereitet.<br />

Die mögliche Einführung des Halbstundentakts Zürich<strong>–</strong>Chur<br />

mit der Führung von direkten Anschlusszügen<br />

ab Landquart nach St. Moritz und Davos wird eine weitere<br />

Verdichtung des Fahrplanangebots auf dem <strong>RhB</strong>-<br />

Netz auslösen. Auch diese Züge werden sich aus Systemgründen<br />

im Raum <strong>Schiers</strong> begegnen.<br />

Um eine optimale Fahrplanstabilität auf der gesamten<br />

Strecke Landquart<strong>–</strong>Davos Platz zu gewährleisten, muss<br />

zusätzlich zur realisierten <strong>Doppelspur</strong>strecke <strong>Schiers</strong><strong>–</strong><br />

<strong>Fuchsenwinkel</strong> in einer zweiten Phase (Ausführung ab<br />

2011) auch die <strong>Doppelspur</strong> Klosters gebaut werden. Die<br />

<strong>Doppelspur</strong>strecke <strong>Schiers</strong><strong>–</strong><strong>Fuchsenwinkel</strong> wurde vorgezogen,<br />

weil sie betrieblich klar wichtiger als der <strong>Doppelspur</strong>abschnitt<br />

Klosters ist und weil sie deutlich einfacher<br />

zu realisieren war.<br />

Mehr Sicherheit<br />

Im Bereich der neuen <strong>Doppelspur</strong>strecke wurden vier<br />

gefährliche, ungesicherte Bahnübergänge aufgehoben<br />

und durch eine Personenunterführung sowie einen<br />

neuen, mit Schranken gesicherten Bahnübergang ersetzt.<br />

Zudem wurde ein bestehender Bahnübergang mit<br />

Schranken angepasst.<br />

7.5 Millionen Franken<br />

Die Kosten für den gesamten <strong>Doppelspur</strong>abschnitt betragen<br />

rund 7.5 Millionen Franken und werden über<br />

ordentliche Infrastrukturmittel, welche von Bund und<br />

Kanton getragen werden, finanziert. Die Gemeinde<br />

<strong>Schiers</strong> beteiligt sich an den Kosten der neuen Personenunterführung.<br />

Projektleiter Manfred Bertsche und Leiter<br />

Infrastruktur Christian Florin.<br />

25


Inframation<br />

Von Reto Sidler<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Passmaltunnel, Teilerneuerung<br />

Der 1903 in Betrieb genommene Passmaltunnel an der<br />

Strecke Sils i.D. <strong>–</strong> Solis hat eine Länge von 421 m. Über<br />

dem Portalbauwerk Seite Solis verläuft das Gerinne eines<br />

Trockenbaches. Der Geschiebetransport hat in diesem<br />

Bereich zu grossen Schäden an der Mauerwerkkonstruktion<br />

geführt, welche jetzt instand gesetzt werden.<br />

Gleichzeitig wird auch das Portal Seite Sils instand gesetzt<br />

sowie die Abdichtung und Entwässerung auf der<br />

gesamten Tunnelstrecke verbessert.<br />

Bärentritt-Tunnel, Teilerneuerung<br />

Der 969 m lange Bärentritt-Tunnel an der Strecke Davos<br />

Monstein <strong>–</strong> Filisur wurde 1909 in Betrieb genommen.<br />

Im Verlauf der Betriebsjahre haben eindringendes Bergwasser<br />

sowie Frost-/Tauwechsel zu Fugenschäden an<br />

der Mauerwerkverkleidung geführt. Die Fahrleitung und<br />

der Fahrweg wurden durch in der Kalotte montierte<br />

Wellbleche vor dem Wasser geschützt. Die Wellbleche<br />

werden jetzt demontiert und die schadhafte Tunnelverkleidung<br />

durch eine Fugensanierung und die Applikation<br />

von Spritzbeton abgedichtet. Die Instandsetzungsarbeiten<br />

dauern voraussichtlich bis im Mai 2009.<br />

Lawinengalerie Seehorn, Davos Dorf<br />

Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte der Rohbau<br />

der neuen Lawinengalerie Seehorn im Oktober fertig<br />

gestellt werden. Die Galerie schützt das <strong>RhB</strong>-Trassee<br />

vor den unberechenbaren Lawinen, die sich bei starken<br />

Wind verfrachtungen spontan unterhalb des Seehorngipfels<br />

lösen.<br />

Russeinerviadukt, Sumvitg<br />

Der Russeinerviadukt wurde Ende September für rund<br />

CHF 2.3 Mio. wieder instand gestellt. An diesem Bauwerk<br />

wurde erstmals in grösserem Stil die im nächsten<br />

Jahr für den Landwasserviadukt vorgesehene Bauweise<br />

angewandt.<br />

Selfranga, Verlängerung Ausziehgleis Unterhaltsanlage<br />

Für die Wartung und Behebung von Störungen mussten<br />

die Autozugskompositionen in Selfranga bisher getrennt<br />

und in zwei Teilen in die Unterhaltsanlage rangiert<br />

werden. Mit der Verlängerung des Ausziehgleises um<br />

150 m ist die Trennung der Züge nicht mehr notwendig.<br />

Wegen den Platzverhältnissen in Selfranga musste die<br />

Abdichtung Mauerwerk. Tunnel mit Wellblechverkleidung. Galerie Seehorn.<br />

26


Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Gleisverlängerung als Strassenbahn in den zwei bergseitigen<br />

Spuren des Warteraumes realisiert werden. Die<br />

Benützung des Ausziehgleises im Strassenbereich erfolgt<br />

ausschliesslich in den betriebsschwachen Zeiten,<br />

sodass keine Konflikte mit dem Strassenverkehr in Stosszeiten<br />

auftreten werden.<br />

Die Arbeiten wurden im Oktober dieses Jahres durchgeführt<br />

und das Gleis kann Ende November benützt werden.<br />

Arosa<strong>–</strong>Litzirüti, Erneuerung Fahrleitung<br />

Vor 10 Jahren wurde die Arosabahn umelektrifiert. In<br />

der Vorbereitung wurden Anpassungen an Leitungen<br />

und an Isolatoren für den Spannungswechsel gemacht.<br />

Es mussten auch noch zusätzliche Seile auf der ganzen<br />

Länge montiert werden, welche auf den alten Fahrleitungsmasten<br />

realisiert wurden. Nur vereinzelte Fundamente<br />

und Masten wurden dazumal ersetzt. Die Statik<br />

der dünnen Masten, die direkt in den alten Fundamenten<br />

eingegossen sind, zeigten in der Vergangenheit<br />

immer wieder ihre Schwächen auf. So mussten diverse<br />

Masten mit einem Abspannseil gesichert werden. Aufgrund<br />

der herausfordernden Zeitvorgabe, dazumal<br />

beim Umbau von 2500V Gleichspannung auf 11 000V<br />

Wechselspannung, wurden viele Kompromisse in der<br />

Fahrdrahtführung, Aufhängung und den Seilkräften gemacht.<br />

So können mit dem Neubau der erhöhte Fahrdrahtverschleiss<br />

und diverse Störungen verhindert werden.<br />

Über einem Zeitraum von 12<strong>–</strong>14 Jahren wird in den<br />

nächsten Jahren die Fahrleitung auf der ganzen Arosalinie<br />

ersetzt. Der erste Abschnitt zwischen Arosa und<br />

Litzirüti konnte dieses Jahr umgesetzt werden.<br />

Val Plaunca Tunnel, Sofortmassnahmen 2008<br />

Der 110 m lange Val Plaunca Tunnel wurde 1912 in Betrieb<br />

genommen. Der Tunnel durchfährt mit geringer<br />

Überlagerung von lediglich ca. 10 m den Rüfekegel des<br />

Val Plaunca Baches, kurz vor dessen Einmündung in<br />

den Rhein. Die starke Durchnässung des Mauerwerkes<br />

sowie Frost-/Taueinwirkungen haben unzulässige Deformationen<br />

der Tunnelverkleidung verursacht. Mit<br />

lokalem Mauerwerkersatz wird der lokal ausgeprägte<br />

Schaden behoben und die Betriebssicherheit wieder<br />

langfristig gewährleistet.<br />

Frisch sanierter<br />

Russenviadukt.<br />

Neues Ausziehgleis Selfranga.<br />

Mauerwerk mit Injektionen<br />

verfestigt.<br />

Neue Windschiefe Fahrleitung<br />

zwischen Litzirüti und Arosa.<br />

27


28<br />

Damals, vor 30 Jahren


Neue Software-Anwendung «GAF»<br />

von Roger Walzer und Patrik Thoma<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Für die Koordination von Gleissperrungen, betrieblichen<br />

Anordnungen, Schaltungen im Zusammenhang<br />

mit dem Fahrstrom und Langsamfahrten ist Ende November<br />

2008 die neue Software «GAF» (Gleissperrungen,<br />

Anordnungen, Fahrleitungsschaltungen) in Betrieb<br />

genommen worden.<br />

Die Anwendung hat die Firma ELCA im Auftrag der <strong>RhB</strong><br />

entwickelt. Damit alle <strong>RhB</strong>-Mitarbeitenden mit einem<br />

persönlichen Netzwerklogin die Anwendung benutzen<br />

können, wurde sie in Form einer Webanwendung realisiert.<br />

Bestellung<br />

Alle Bestellungen für Gleissperrungen, betriebliche Anordnungen<br />

(Zuganordnungen, Zugausfälle, Info-KS) mit<br />

Gültigkeit ab 1. Januar 2009 müssen über die neue Anwendung<br />

abgewickelt werden. Alle bisherigen Bestellscheine<br />

sind danach nicht mehr gültig.<br />

Der Besteller kann die Anwendung im Internet Explorer<br />

über den Link «http://rhbgaf/» öffnen.<br />

Jeder Benutzer hat die Möglichkeit, im Menü «Antrag»<br />

durch Ausfüllen der nötigen Eingabemasken (nicht benötigte<br />

können übersprungen werden) seinen Antrag<br />

einzureichen. Das System prüft jede Maske, ob die benötigten<br />

Werte korrekt vorhanden sind. Ist der Antrag<br />

vollständig, kann er eingereicht werden.<br />

Weiterverarbeitung, Koordination und Herausgabe<br />

Der Antrag wird nach dem Einreichen direkt an die entsprechenden<br />

Koordinationsstellen weitergeleitet und<br />

durchläuft die Phasen «Reservierung», «Bewilligung»,<br />

«Freigabe» und «Ausführung». Es sind folgende Koordinationsstellen<br />

definiert worden:<br />

n Koordinationsstelle Infrastruktur (I-FW-LS):<br />

Koordiniert alle Sperrungen und Langsam-fahrten<br />

n Koordinationsstelle Produktion (P-NPS-NP):<br />

Koordiniert alle Zuganordnungen und Zugausfälle.<br />

Gibt alle Kreisschreiben (KS) und Aushang Langsamfahrten<br />

heraus.<br />

n Netzleitstelle (I-EA-EF): Koordiniert alle Schaltungen<br />

von Fahr-, Speise- und Übertragungsleitungen sowie<br />

in UW. Gibt Schaltaufträge heraus.<br />

Der Besteller wird bei einem Statuswechsel seines Antrages<br />

durch ein automatisch generiertes E-Mail verständigt.<br />

Verteilung, Übersicht, Suche<br />

Die Verteilung der KS in Papierform wird soweit möglich<br />

reduziert. Mit dem Einsatz der Anwendung GAF besteht<br />

die Möglichkeit, ein E-Mail mit dem Vermerk für ein<br />

neues KS zu versenden. Falls nötig kann der Empfänger<br />

direkt aus dem Mail oder über die GAF-Anwendung das<br />

entsprechende KS aufrufen und ausdrucken.<br />

Im Menü «Übersicht» stehen verschiedene Suchmöglichkeiten<br />

zur Verfügung. In der Ansicht «Kontrollliste<br />

(Suche)» kann nach verschiedenen Kriterien gesucht<br />

werden. Die Ansicht «Streckennetz» zeigt alle Sperrungen<br />

für einen auswählbaren Tag (auch sehr nützlich,<br />

bevor ein Antrag für eine Sperrung ausgefüllt wird). Für<br />

einen Überblick über mehrere Tage dient die Ansicht<br />

«Gantt-Diagramm».<br />

Prozesse, Info, Termine<br />

Die neuen Prozesse wurden ins Prozess-Management-<br />

System integriert und sind im Intranet unter «PMS\Infrastruktur\Planung_Steuerung\PB3.10.02_Streckensperrung»<br />

zu finden. Der neue Prozessablauf und die<br />

Bestellfristen für Extrazüge, Sperrungen und Schaltungen<br />

sind unbedingt zu beachten.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

Im Intranet unter «Produktion/Diverses Produktion/<br />

GAF» stehen folgende weiterführenden Informationen<br />

zur Verfügung:<br />

n Benutzerhandbuch: Hier sind die wichtigsten Bedienungsschritte<br />

erläutert<br />

n Interne Weisung GAF: Hier sind wichtige Ergänzungen<br />

für den betrieblichen Gebrauch aufgeführt<br />

n Film «Bestellung»: Hier wird in einem kurzen Film der<br />

Bestellvorgang aufgezeigt<br />

n Blaues Info-KS: Wichtigste Infos für alle Benutzer<br />

29


Klares Signal für mehr Sicherheit<br />

Von Simon Rageth<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Die Rhätische Bahn unterzeichnete am 13. November<br />

2008 die «Charta für die Verbesserung der Sicherheit im<br />

öffentlichen Verkehr». Die <strong>RhB</strong> signalisiert damit einerseits<br />

für die Mitarbeitenden, andererseits auch für die<br />

Fahrgäste ihr Engagement im Bereich «Sicherheit».<br />

Die Unternehmen des öffentlichen Verkehrs stellen seit<br />

längerer Zeit fest, dass das Phänomen «Gefährdung der<br />

Mitarbeiter durch Aggressionen und Tätlichkeiten» nicht<br />

nur in den grossen Zentren und Agglomerationen im<br />

zentralen Mittelland, sondern auch im ländlichen Raum<br />

zunimmt. Als Antwort auf diese gesellschaftliche Entwicklung<br />

hat der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) die<br />

Charta für die Verbesserung der Sicherheit im öffentlichen<br />

Verkehr geschaffen. Damit bringen die Transportunternehmen<br />

zum Ausdruck, ihren Transportauftrag in<br />

einem Klima der Sicherheit sowohl für die Fahrgäste als<br />

auch für die Mitarbeitenden zu erbringen.<br />

Dieser zwischen den Transportunternehmen und den<br />

Gewerkschaften bestehenden Charta trat nun auch die<br />

Rhätische Bahn bei. Sie bekräftigt damit, dass jede<br />

Aggression gegen Mitarbeitende einen Akt gegen die<br />

gesamte Unternehmung darstellt und als Offizialdelikt<br />

gehandhabt wird. Zusätzlich werden künftig vermehrt<br />

präventive Vorkehrungen, wie z. B. Kurse für Mitarbeitende<br />

im Bereich «Deeskalation», getroffen. Peter Peyer,<br />

Gewerkschaftssekretär SEV: «Mit der Unterzeichnung<br />

der Charta signalisiert die Unternehmensleitung der<br />

<strong>RhB</strong>, dass sie das Thema Gewalt ernst nimmt. Die psychische<br />

und körperliche Integrität des Verkehrspersonals<br />

wird gestärkt. Die Charta drückt damit die Wertschätzung<br />

gegenüber den Mitarbeitenden aus». Eine<br />

Wertschätzung, welche sich ganz generell im vitalen<br />

Unternehmensziel «Sicherheit in den Fahrzeugen und<br />

Immobilien» sowie «Sicherheitsgefühl der Fahrgäste»<br />

niederschlägt. Die <strong>RhB</strong> legt Wert darauf, ihren Transportauftrag<br />

in einem Klima der Sicherheit und gegenseitigem<br />

Respekt sowohl für ihre Fahrgäste als auch für<br />

ihre Mitarbeitenden zu erbringen.<br />

Konkret verpflichtete sich die Geschäftsleitung der Rhätischen<br />

Bahn:<br />

n präventive Vorkehrungen zu treffen, um eine weitere<br />

Zunahme der bekannten Aggression zu verhindern<br />

n geeignete Massahmen zu ergreifen, um bei Fahrgästen<br />

und Personal situativ nicht das Gefühl von Gewalt<br />

aufkommen zu lassen<br />

n sicherzustellen, dass bei allen schwerwiegenden Fällen<br />

medizinische, psychologische und juristische Unterstützung<br />

für die betroffenen Mitarbeitenden gewährleistet<br />

wird<br />

Die gewerkschaftliche Personalvertretung ihrerseits<br />

ver pflichtet sich:<br />

n sich bei den Mitarbeitenden für die Erbringung von<br />

Dienstleistungen auf höchstmöglichem Niveau zur<br />

Eindämmung von Aggressivität einzusetzen<br />

n gezielte Bildungsmassnahmen zu unterstützen<br />

Peter Peyer (SEV), Hans<br />

Bortis (transfair) und Erwin<br />

Rutishauser: Wertschätzung<br />

gegenüber den Mitarbeitenden».<br />

30


Die Medienbahn<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

31


Vor 90 Jahren: Ende des Dampfzeitalters<br />

Von Gian Brüngger<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Die neue Betriebsart auf den Strecken des Engadins befriedigte<br />

sehr. Die nicht zu vermeidenden Kinderkrankheiten<br />

konnten bei den Leitungen und bei den Lokomotiven<br />

zum grössten Teil rasch überwunden werden.<br />

So durfte denn die Verwaltung gegen Ende des 1. Weltkrieges<br />

mit umfangreichen Erfahrungen im elektrischen<br />

Bahnbetrieb an die Elektrifizierung des restlichen Netzes<br />

herantreten. Angesichts der immer schwieriger<br />

werdenden Kohlenversorgung veranlasste der Vorstand<br />

der Abteilung für industrielle Kriegswirtschaft beim Eidgenössischen<br />

Volkswirtschaftsdepartement gegen Ende<br />

des Jahres 1917 die baldige Elektrifizierung der Schweizerischen<br />

Nebenbahnen zu empfehlen.<br />

Kohlen sparen<br />

Die Verwaltung der <strong>RhB</strong> nahm die notwendigen Studien<br />

sofort auf; für den ersten Ausbau kam Bever - Filisur in<br />

Frage, einmal wegen der Möglichkeit des Strombezuges<br />

von Brusio für diese Strecke, dann aber auch ganz<br />

besonders deshalb, weil sich auf diesem Teilstück eine<br />

ganz beträchtliche Einsparung an Kohlen ergeben<br />

musste. Am 18. Mai 1918 beschloss der Verwaltungsrat<br />

die Ausführung dieser Arbeit und die Ausdehnung der<br />

Elektrifizierung auf die Linie Davos<strong>–</strong>Filisur<strong>–</strong>Thusis. In<br />

der Maisession stellte der Grosse Rat die vorläufigen<br />

Kredite zur Verfügung bis zur Abklärung der Frage der<br />

Bundeshilfe. Die Bauarbeiten begannen am 6. Juni<br />

1918 (die Leitungsarbeiten hatte die Aktiengesellschaft<br />

Kummler & Matter in Aarau übernommen), und endigten<br />

am 20. November 1918.<br />

Lieferungsschwierigkeiten<br />

Wegen Lieferungsschwierigkeiten mussten statt eiserner<br />

Masten, lärcherne verwendet werden. Angestellte<br />

Berechnungen ergaben die Möglichkeit der Energielieferung<br />

für Bever<strong>–</strong>Filisur durch die Umformerstation Bever.<br />

Weiter reichte deren Leistungsfähigkeit aber nicht.<br />

Da der Bau eigener Kraftwerke der hohen Kosten und<br />

der zur Verfügung stehenden Zeit wegen nicht in Frage<br />

kam, nahm man mit den Bündner Kraftwerken und den<br />

Rhätischen Werken Verhandlungen über die Energielieferung<br />

für die übrigen Strecken auf. Es gelang, die<br />

Energieversorgung durch langfristige Verträge mit beiden<br />

Gesellschaften ab den Zentralen Küblis (BK) und<br />

Thusis (RW) zu sichern. Damit war die Möglichkeit einer<br />

raschen Förderung der Elektrifizierung gegeben. Bereits<br />

im Jahre 1919 stand das halbe Netz unter dem Fahrdraht.<br />

Das Bundesgesetz vom 2. Oktober 1919 schaffte<br />

die Grundlagen für die Unterstützung der Elektrifizierung<br />

der Privatbahnen durch Bund und Kantone. Die<br />

Rhätische Bahn erhielt von beiden für den Ausbau der<br />

Strecken herwärts Bever und ohne die Oberländerlinie<br />

Eröffnungsdaten der Elektrifizierung:<br />

St. Moritz<strong>–</strong>Scuol, Samedan<strong>–</strong>Pontresina 62,08 km 1. Juli 1913<br />

Bever<strong>–</strong>Filisur 31,24 km 20. April 1919<br />

Filisur<strong>–</strong>Thusis 23,17 km 15. Oktober 1919<br />

Filisur<strong>–</strong>Davos Dorf 21,94 km 22. Dezember 1919<br />

Davos Dorf<strong>–</strong>Klosters 14,69 km 1. Dezember 1920<br />

Thusis<strong>–</strong>Chur<strong>–</strong>Landquart, gemischter Betrieb 1. April 1921<br />

Thusis<strong>–</strong>Chur<strong>–</strong>Landquart, voller el. Betrieb 41,18 km 1. August 1921<br />

Landquart<strong>–</strong>Klosters 32,64 km 7. November 1921<br />

Reichenau<strong>–</strong>Disentis 49,39 km 1. Juni 1922<br />

ganzes <strong>RhB</strong>-Netz elektrisch betrieben 276,33 km ab 1. Juni 1922<br />

Bau der Fahrleitung auf dem Landwasserviadukt.<br />

Leitungsmontage auf Bockleitern auf dem Dach eines<br />

Güterwagens.<br />

32


Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

(Reichenau<strong>–</strong>Disentis) zu gleichen Teilen einen Betrag<br />

von 17,5 Millionen Franken. Die Elektrifizierung der von<br />

ihm nicht als dringlich bezeichneten Strecke Reichenau<strong>–</strong>Disentis<br />

ermöglichte der Bund durch die Freigabe<br />

von 12 Dampflokomotiven aus dem Darlehenspfand für<br />

den Verkauf.<br />

Sicherer Betrieb gewährleistet<br />

Von der bereits im Jahre 1920 durch Verträge gesicherten<br />

Energielieferung an drei äusserst günstig gelegenen<br />

Punkten des Bahnnetzes (Bever, Küblis und Thusis)<br />

konnte im Jahre 1921 Gebrauch gemacht werden. Bis<br />

zum 6. September 1921 musste die Umformerstation<br />

Bever der Kraftwerke Brusio allein die ganze Energielieferung<br />

für das 195 Betriebskilometer umfassende<br />

elektrifizierte Bahnnetz übernehmen, wovon die längste<br />

einseitig gespeiste Strecke (Bever<strong>–</strong>Landquart) 95,6<br />

km betrug; am 7. September 1921 nahm dann das der<br />

Rhätischen Werke in Thusis gehörende Werk die Bahnenergielieferung<br />

auf und am 7. November 1921 konnte<br />

schon das Werk Küblis der Bündner Kraftwerke Strom<br />

abgeben. Damit war der <strong>RhB</strong> nun ein äusserst sicherer<br />

Betrieb gewährleistet; auch beim Versagen einer der<br />

drei Stromquellen war es stets möglich, mit den beiden<br />

anderen den Verkehr noch aufrecht zu erhalten; ferner<br />

bildete der Umstand, dass mit Ausnahme der Engadiner-<br />

und Oberländerlinien jede Strecke von zwei Seiten<br />

aus gespiesen werden konnten, einen nicht zu unterschätzenden<br />

Vorteil im Falle von Störungen an den Leitungen<br />

durch Lawinen, Steinschlag, umstürzende Bäume<br />

und dergleichen. Am 7. November 1921 konnte die<br />

Ringstrecke durch die Eröffnung des letzten Teilstückes<br />

Landquart<strong>–</strong>Klosters, geschlossen werden.<br />

Abschluss der Elektrifizierung<br />

Als letzte Strecke für die Elektrifizierung blieb noch die<br />

Oberländerlinie Reichenau<strong>–</strong>Disentis. Für die Fahrleitung<br />

dieser Linie wählte die <strong>RhB</strong> ein leichteres System,<br />

eine Anordnung mit drehbaren, isolierten befestigten<br />

Auslegern, ähnlich der Ausführung bei den Schwedischen<br />

Staatsbahnen (SJ), allerdings unter Beibehaltung<br />

doppelter Isolation. Dabei konnte gleiches Isolatoren-,<br />

Draht- und Klemmenmaterial wie auf den übrigen<br />

Strecken verwendet werden. Auch bei den Fundamenten<br />

der Holzmaste liess sich dadurch sparen, dass die<br />

selben, wie schon auf der Strecke Landquart<strong>–</strong>Klosters,<br />

statt in Kastenfundamenten aus Beton einfach mit zwei<br />

Steinkränzen gründlich verkeilt und mit einer Ausdeckung<br />

aus Beton versehen wurden. So konnte die Rhätische<br />

Bahn im Kreise einer grossen Zahl Geladener im<br />

Mai 1922 in Chur, stolz über das gelungene Werk, den<br />

Abschluss der Elektrifizierung feiern. Das Unternehmen<br />

hatte damit einen beneidenswerten Grad der Vervollkommnung<br />

und des Fortschrittes erreicht und sich den<br />

Ruf einer erstklassigen Touristenbahn geschaffen.<br />

Chau, Gian!<br />

Lieber Gian. Am 12.12. um<br />

12 Uhr 12 2008 (warum eigentlich<br />

nicht erst 2012?)<br />

hast du die Rhätische Bahn,<br />

«deine» <strong>RhB</strong> verlassen und<br />

bist in den vorzeitigen Ruhestand<br />

getreten. Wir bedauern<br />

deinen Entschluss, denn<br />

mit deiner Person verlieren<br />

wir nebst Kompetenz und Wissen in Sachen Eisenbahn<br />

generell und <strong>RhB</strong> im Speziellen auch einen<br />

treuen Schreiber für unsere InfoRetica und vor Allem<br />

eine liebenswürdige, interessante und immer fröhliche<br />

und verständnisvolle Persönlichkeit. Gleichzeitig<br />

verstehen wir deinen Schritt und wünschen<br />

dir für den dritten Lebensabschnitt gute Gesundheit<br />

und viele spannende Erlebnisse mit und abseits der<br />

Bahn. Wir würden uns freuen, wenn wir <strong>–</strong> wenn<br />

alle Stricke reissen <strong>–</strong> auf dein Wissen und deine Erfahrung<br />

zurückgreifen dürfen.<br />

In diesem Sinne: Chau e a revair! Die Redaktion<br />

Handtransport auf der Strecke Surava <strong>–</strong> Tiefencastel für den<br />

Bau der Mastfundamente.<br />

Kollaudation mit Ge 4/6 302 und Behördenvertreter (EAV Eidg.<br />

Amt für Verkehr) in Bergün.<br />

33


UNESCO-Bahn Nilgiri Mountain Railway und<br />

ihre Beziehungen zur Schweiz Von Franz Skvor*<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Diese Bahn mit Adhäsions- und Zahnstangenstrecken<br />

wurde vom Schweizer Bahn-Pionier Niklaus Riggenbach<br />

(Rigibahn usw.) geplant und von den Engländern 1899<br />

gebaut. Einige Kenngrössen: Meterspur, 46 km Streckenlänge,<br />

davon 20 km Zahnstangen-Strecke (System<br />

Abt, zwei-lamellig) mit bis zu 80 0 ⁄00 Neigung. Einzige<br />

Zahnradbahn Indiens! Ausgangsstation Mettuppalaiyam<br />

350 m ü. M., höchster Punkt Lovedale 2524 m ü. M.!<br />

Seit 2005 UNESCO Weltkultur erbe als Ergänzung zur Darjeeling<br />

Himalayan Railway.<br />

Für diese Bahn hat die Schweizerische Lokomotiv- und<br />

Maschinenfabrik (SLM) in Winterthur insgesamt 17<br />

Dampflokomotiven für Adhäsions- und Zahnradantrieb<br />

geliefert: Sechs im Jahre 1914, vier weitere 1920, dann<br />

zwei im Jahre 1925 und interessanterweise noch fünf<br />

sozusagen genau gleiche Dampflokomotiven im Jahre<br />

1952, also zu einer Zeit, als von den Bahnen nur noch<br />

Diesellokomotiven bestellt wurden. Bei den von 1914<br />

bis 1952 gelieferten SLM-Dampflokomotiven handelte<br />

es sich immer um den gleichen Typ (SLM-Bezeichnung<br />

Db1h4vt), sie wurden aber konstruktiv jeweils dem<br />

technischen Fortschritt angepasst. Es handelte sich um<br />

sehr leistungsfähige Lokomotiven, welche auf 80 0 ⁄00<br />

Steigung 140 t Anhängelast mit 10 km/h befördern<br />

mussten; die 4-Zylinder-Verbund-Heissdampf-Lokomotiven<br />

wogen 50 t, hatten vier Trieb- und eine Laufachse<br />

sowie zwei Triebzahnräder; die Leistung beträgt<br />

ca. 700 kW (ca. 950 PS). Die Bahngesellschaft war aber<br />

offenbar mit den SLM-Lokomotiven so zufrieden und<br />

von den Vorzügen des Dampfbetriebes (robust, in einfachen<br />

Werkstätten zu reparieren, günstig verfügbarer<br />

Brennstoff usw.) so überzeugt, dass sie nichts anderes<br />

wollte.<br />

Bei SLM in Winterthur waren diese Nilgiri-Lokomotiven<br />

1952 die letzten Dampflokomotiven, welche dort gebaut<br />

wurden! Diese Dampflok-Bestellung machte SLM<br />

denn auch einige Sorgen, denn die ganze Konstruktion<br />

musste auf moderne Fertigung (z. B. Schweiss- anstatt<br />

Nietkonstruktion u. a.) umgestellt werden. Der Verfasser<br />

dieser Zeilen arbeitete damals als Konstrukteur bei SLM<br />

und war mit viel Überzeit-Arbeit damit beschäftigt,<br />

diese Nilgiri-Lokomotive «angemessen zu modernisieren»<br />

<strong>–</strong> auch für uns (damals noch junge Ingenieure)<br />

eine eher etwas «exotische» Arbeit, denn «Dampf» war<br />

vorbei!<br />

Übrigens: Gleichzeitig mit den fünf Nilgiri-Dampflokomotiven<br />

entstanden in den Werkhallen der SLM die<br />

sechs <strong>RhB</strong>-Lokomotiven Ge4/4 605-610 (SLM-Fabr.Nr.<br />

der Nilgiri-Loks 4069-4073, der <strong>RhB</strong>-Loks 4080-<br />

4085)!<br />

Offenbar sind zurzeit noch acht SLM-Lokomotiven auf<br />

der Nilgiribahn im Einsatz. Eine Kostprobe gab es in der<br />

Sendung «Zug um Zug» von SF Spezial vom 14. August<br />

2007 mit Moderatorin Mona Vetsch.<br />

*Franz Skvor ist ehemaliges Mitglied der Geschäftsleitung der<br />

<strong>RhB</strong> in der Funktion als Chef Zugförderung und Werkstätten.<br />

Die Nilgiri-Bahn auf der Fahrt durch die «Blauen Berge»<br />

Südindiens von Madras nach Obtacamund.<br />

Vierzylinder-Verbund-Zahnrad/Adhäsions-Heissdampflokomotive<br />

für die Nilgiri-Linie der South Indian Railway.<br />

34


LANXESS-Workshop «Rhätische Bahn»<br />

Von Eugen Rohner<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Nicht schlecht staunten 70 Manager einer deutschen<br />

Chemiefirma, als sie am 22. Oktober 2008 zu einem<br />

«<strong>RhB</strong>-Workshop» im Depot Samedan antreten mussten.<br />

Während eines Tages erhielten die Teilnehmer einen<br />

Ein blick hinter die Kulissen eines Bahnbetriebes.<br />

Gleich zeitig wurden sie auch in die Vorbereitungen<br />

«ihres Zuges» mit einbezogen und mussten verschiedene<br />

Aufgaben erledigen. Das Rad der Zeit wurde um<br />

einige Jahrzehnte zurückgedreht; man schrieb den<br />

22. Oktober 1918. Es wurde nun ein Betriebsablauf simuliert,<br />

wie er sich vor 90 Jahren bei der <strong>RhB</strong> abgespielt<br />

haben dürfte. Geplant war die Führung zweier<br />

Dampfzüge mit Nebenaufgaben von Samedan nach<br />

Scuol.<br />

In einem Theorieblock wurden den Teilnehmern vorerst<br />

die elementarsten Grundbegriffe einer Eisenbahn vorgestellt.<br />

Wie sieht ein grafischer Fahrplan aus? Wie viele<br />

Wagen können dem Dampfzug angehängt werden?<br />

Wie werden die Wagen zusammengehängt und wie gebremst?<br />

Auch die «Nebenaufgaben» wurden formuliert:<br />

Zufuhr von zwei Güterwagen an einen bestimmten<br />

Bahnhof sowie ein Tier- (50 Geissen) und Milchtransport<br />

sind bestellt.<br />

Um das gesteckte Ziel, den Endbahnhof Scuol rechtzeitig<br />

zu erreichen und alle gestellten Aufgaben zu erfüllen,<br />

war von allen Teilnehmern höchste Konzentration<br />

gefordert. Für die Umsetzung stand folgendes Rollmaterial<br />

zur Verfügung: Dampflok G 4/5 Nr. 107 «Albula»<br />

und Nr. 108 «Engiadina», Gepäckwagen D 4052, Gepäckwagen<br />

D 4051, Zweitklasswagen B 2060 (40 Sitzplätze),<br />

Drittklasswagen C 2012 (40 Plätze) sowie 6 Güterwagen.<br />

Jedes Team startete mit den gleichen Voraussetzungen<br />

und Aufgaben. Zwei «Inspektoren» beobachteten das<br />

ganze Geschehen und beurteilten am Schluss die Leistungen.<br />

Für alle Beteiligten war dieser <strong>RhB</strong>-Workshop<br />

unvergesslich und einmalig. Es wurden Aufgaben gelöst,<br />

die nur mit einem Team umgesetzt werden konnten.<br />

Gleichzeitig wurde einiges über die grösste Meterspurbahn<br />

der Alpen vermittelt. Manch einer wird wohl<br />

wieder einmal zurückkehren, um dann mit der neuen<br />

«LANXESS-Lok» und modernen Panoramwagen Graubündens<br />

Bergwelt neu zu entdecken.<br />

Loktaufe am Vorabend<br />

Am Vorabend des <strong>RhB</strong>-Workshops wurde das Seminar<br />

in Flims für einige Stunden unterbrochen und die Gesellschaft<br />

begab sich mit Bussen nach Landquart. In der<br />

AD-Halle wurden die Gäste in einer speziellen Ambiance<br />

empfangen (die AD-Halle war kaum wieder zu<br />

erkennen; innert wenigen Stunden wurde der Raum<br />

durch Spezialisten in ein «Event-Lokal» verwandelt).<br />

Bei romantischem Kerzenlicht liessen sich die Gäste kulinarisch<br />

durch das Team von La Culina Bad Ragaz nach<br />

Strich und Faden verwöhnen! Was die Crew von Reto<br />

Danuser aus der «Depotküche» hervorzauberte war<br />

schlichtweg fantastisch. Mit der Einfahrt der neuen<br />

Werbelok LANXESS in die Halle <strong>–</strong> für alle Anwesenden<br />

eine riesige Überraschung <strong>–</strong> war der Höhepunkt des<br />

Abends erreicht! Gute Voraussetzungen, um am andern<br />

Tag mit voller Elan den «<strong>RhB</strong>-Tag» zu absolvieren.<br />

Vor allem die Erstellung der Fahrpläne für die<br />

Dampfzüge bereitete einiges an Kopfzerbrechen.<br />

Durch die Dichte des heutigen Taktfahrplanes sind<br />

freie Bahntrassees für die «langsamen Dampfzüge»<br />

Mangelware. Für die «Fahrplanmacher» war es<br />

auf jeden Fall eine grosse Herausforderung, eine<br />

einigermassen realistische Fahrordnung zusammen<br />

zustellen.<br />

Loktaufe in Landquart.<br />

Geissen warten in Susch<br />

auf den Verlad!<br />

Zwei Lok-Generationen in Ardez! 1906 und 1994 bzw.<br />

98 jahre liegen dazwischen!<br />

35


Neues in Kürze<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Glacier Express - neue Fensterfront am Bahnhof<br />

St. Moritz<br />

Von Jolanda Picenoni<br />

Seit anfangs Oktober ist der Glacier Express in St. Moritz<br />

zu jeder Tageszeit präsent.<br />

Am Bahnhof wurde eine Schaufensterfront (Gleis 1) im<br />

«Glacier Express Look» gestaltet.<br />

… und das Bild ist bereits ein beliebtes Fotossujet bei<br />

unseren japanischen Bahnkunden.<br />

Die Region freut sich über diesen neuen Farbtupfer.<br />

Drahteselstarke Bahnerlebnisse<br />

Text Ueli Nyffenegger, Bild Christoph Berger<br />

Unter fachkundiger Erklärung durch Christoph Berger<br />

werden die Ferienpass-Teilnehmer in die Geheimnisse<br />

einer <strong>RhB</strong>-Draisine eingeführt.<br />

Die Kids konnten am 05.08.2008 auf dem Bahnhof<br />

Sumvitg-Cumpadials selber in die Pedalen der Draisine<br />

treten und ein bisschen Eisenbahnromantik der anderen<br />

Art erleben.<br />

Buchtip<br />

Von Peider Härtli<br />

«Und die Sonne scheint doch <strong>–</strong> eine andere Art, erwachsen<br />

zu werden…» Marlis Zanolari <strong>–</strong> die Tochter<br />

von unserem Zugführer Luca Zanolari <strong>–</strong> musste eine<br />

schlimme Zeit durchmachen. Die grosse Ungewissheit,<br />

die Zweifel und die Erkenntnis, dass sich das Leben<br />

durch eine heimtückische Krankheit schlagartig ändern<br />

kann, hat sie dazu bewogen, das Erlebte in einen Erfahrungsbericht<br />

festzuhalten. Ein empfehlenswertes<br />

Buch, spannend, humorvoll und bewegend! Infos:<br />

www.einfachlesen.ch ISBN 978-3-9523364-5-8<br />

Korrigenda zum Artikel «Die zwei anderen UNESCO<br />

Welterbebahnen» in InfoRetica 3/08<br />

36<br />

Verschiedene Spurweiten<br />

Bahn Spurweite Welterbe seit<br />

Darjeeling Himalayan Railway (DHR) 610 mm 1999<br />

Nilgiri Mountain Railway (NMR) 1000 mm 2005<br />

Kalka <strong>–</strong> Shimla Railway (KSR) 762 mm 07.07.2008<br />

Von Gian Brüngger<br />

Aufgrund von Leserrückmeldungen bin ich darauf aufmerksam<br />

gemacht worden, dass die Darjeeling <strong>–</strong> Himalayan<br />

Railway (DHR) und die Nilgiri Mountain Railway<br />

(NMR) nicht wie geschrieben die gleiche Ausgangsstation<br />

haben. In Indien sind es nun bereits drei Bahnen,<br />

die das UNESCO-Label erhielten. Zusammen mit der Albula-<br />

und Berninalinie hat das UNESCO-Komitee auch<br />

die Kalka <strong>–</strong> Shimla Railway (KSR) aufgenommen.


Ab nach Rotterdam<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Von Roland Maron<br />

Im Büro des OK-Präsidenten der Mitarbeitertage und<br />

Leiter Infrastruktur Christian Florin stapelt sich das Reisegepäck.<br />

Nach dem riesigen Organisationsaufwand braucht er<br />

unbedingt neue Perspektiven. Der Auswanderung via<br />

Rotterdam (siehe Aufschriften) stehen nur noch die<br />

Projekte des Investitionsplans 2009<strong>–</strong>2015 im Wege …<br />

November-Unwetter<br />

Von Silvio Briccola<br />

Der heftige Wintereinbruch hat am Wochenende vom<br />

21.<strong>–</strong>24. November viele Mitarbeitende sehr stark gefordert.<br />

Wieder einmal ist aber eindrücklich bewiesen<br />

worden, dass durch eine optimale Mannschaftsleistung<br />

und viele Sondereinsätze auch solche Ausnahmesituationen<br />

rasch und zuverlässig gemeistert werden.<br />

Allen Vorgesetzten und Mitarbeitenden, die einen Beitrag<br />

zur Wiederaufnahme und zur Aufrechterhaltung<br />

des Betriebes sowie zur Deckung der Kundenbedürfnisse<br />

geleistet haben, sei es im RCC, in den Bahndienstregionen,<br />

den Fahrleitungsequippen, auf den Stationen,<br />

in den Zügen, im Unterhaltsdienst Rollmaterial, im<br />

Kundendienst, als Medienbetreuer, usw. ein riesiges<br />

Grazcha fich!<br />

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt …<br />

Von Andreas Langenegger<br />

Mit diesen Worten in seinem Begleitbrief, hat am 1. Dezember<br />

der Samichlaus und der Schmutzli alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter am Theaterweg 1 überrascht.<br />

Jeder von uns durfte während der Adventszeit 2<br />

Päckli öffnen. Die Reihenfolge hat das Los bestimmt.<br />

Wir danken dir Samichlaus und Schmutzli für diese tolle<br />

Geste! Du hast damit auch einen Teil zur guten Stimmung<br />

am Theaterweg beigetragen!<br />

37


Sicherheit MGB-Triebzüge ist machbar! laufen vom Stapel<br />

Von Urs Roberto Looser G. Paravicini<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Zwei Jahre ohne einen Berufsunfall<br />

Bahnmeisterbezirk Surselva<br />

Ohne einen einzigen Berufsunfall wurde in den letzten<br />

zwei Jahren im Bahnmeisterbezirk Surselva gearbeitet<br />

(12.09.06<strong>–</strong>11.09.08). Der letzte Berufsunfall mit Arbeitsausfall<br />

liegt sogar mehr als vier Jahre zurück.<br />

Energie und Niederspannungstechnik<br />

Ohne einen einzigen Berufsunfall wurde in den letzten<br />

zwei Jahren im Bereich Energie und Niederspannungstechnik<br />

gearbeitet (21.08.06<strong>–</strong>20.08.08).<br />

Drei Jahre ohne einen Berufsunfall<br />

Geschäftsbereich Finanzen<br />

Ohne einen einzigen Berufsunfall wurde in den letzten<br />

drei Jahren im GB Finanzen gearbeitet (09.09.05-<br />

08.09.08).<br />

Als ein kleines Dankeschön für den tollen Einsatz wurde<br />

den Mitarbeitern ein kleines Geschenk überreicht.<br />

Für diese ausserordentliche und vorbildliche Leistung<br />

gratulieren wir euch im Namen von der Sicherheitsorganisation<br />

ganz herzlich.<br />

Wir wünschen euch viel Erfolg und Ausdauer bei der<br />

Umsetzung der nächsten 365 Tage unfallfreies Arbeiten!<br />

In diesem Zusammenhang danken wir euch auch für<br />

die stets gute Zusammenarbeit.<br />

38


Tochter- und Sohntag 2008<br />

Von Dijana Mutvar<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Am 13. November 2008 fand bereits zum achten Mal<br />

fand der Nationale Tochtertag am 13. November 2008<br />

statt. Zum ersten Mal bei der Rhätischen Bahn durften<br />

auch die Jungs mitmachen. Mädchen und Jungs der 5.<br />

bis zur 7. Schulklasse begleiten ihren Vater, ihre Mutter<br />

oder eine andere Person während eines Arbeitstages.<br />

Insgesamt waren es 32 interne, davon 17 Mädchen und<br />

15 Jungs, und sechs externe Töchter und Söhne.<br />

Ich durfte zwei von ihnen begleiten und einen Teil des<br />

Tages miterleben.<br />

Auf der Strecke von Chur nach Disentis durfte ich den<br />

Lokführer Jürg Thöny und seinen Sohn Florian begleiten.<br />

Es hat mir grossen Spass gemacht und ich lernte<br />

ein paar Sachen über die Lokomotive, die Strecke und<br />

auch ein bisschen von den Signalen, die ein Lokomotivführer<br />

beachten muss. Man erfährt von seinen Erfahrungen,<br />

wodurch man sich noch besser in solch einen<br />

Alltag versetzen kann.<br />

Florian, der 13 Jahre alt ist, hat sich sehr genau über<br />

alles erkundigt und wollte alles wissen. Wobei ich zugeben<br />

muss, dass er schon vieles wusste und sich nur<br />

noch genauer erkundigen wollte. Er sagte mir selber,<br />

dass er sich seine Zukunft gut in diesem Beruf vorstellen<br />

könnte. Seiner Meinung nach sollte der Sohntag überall<br />

eingeführt werden. Für uns beide, Florian wie auch für<br />

mich, war es das erste Mal, dass wir bei einer Fahrt im<br />

Führerstand dabei sein konnten. Wir haben den Morgen<br />

im verschneiten Disentis genossen und waren begeistert<br />

von der Fahrt.<br />

Als ich wieder in Chur angelangt bin, fuhren Florian und<br />

sein Vater noch nach Arosa.<br />

Am Nachmittag begleitete ich Giuditta Hartmann-Poli,<br />

die ihrer Tochter Andrina, 13 Jahre, einen ihrer Arbeitstage<br />

zeigte.<br />

Zuerst erzählte Andrina mir aber, wie es bei ihrem Vater,<br />

dem Leiter Support, war. Bei ihm schaute sie die<br />

Störfälle an den Billettautomaten. Später wurde ihr das<br />

Simulationssystem der Fahrpläne gezeigt. Dann gab es<br />

eine Begehung am Bahnhof Chur. Zum Schluss sah sie,<br />

wie man einen Fahrplan entwickelt.<br />

Bei ihrer Mutter hat sie gelernt, wie man etwas organisiert.<br />

Für die Verpackung der Weiterbildungsbroschüren mussten<br />

wir einen Raum reservieren und Leute anfragen,<br />

die mit dem Verpacken helfen. Die Broschüren wurden<br />

bereits vorher bestellt, Couverts und Adressliste mussten<br />

bestellt werden. Diese Vorbereitungen sind wichtig,<br />

da alles rechtzeitig bei den Empfängern sein sollte.<br />

Für Andrina war es nicht das erste Mal, dass sie am<br />

Tochtertag dabei war. Der ganze Tag gefiel ihr, sie kon n-<br />

te sehen, womit sich ihre Eltern beschäftigen. Es war<br />

interessant und lehrreich. Am meisten begeistert war<br />

sie vom Mittagessen, im Gourmino am Bahnhof in Chur,<br />

das sie mit Ihren Eltern zusammen verbracht hatte.<br />

Dass es seit diesem Jahr auch einen Sohntag gibt, findet<br />

sie nicht sehr toll.<br />

Ich bedanke mich recht herzlich, dass ich beim Tochter-/Sohntag<br />

als Reporterin eingesetzt wurde und den<br />

Tag mit euch und euren Eltern verbringen durfte.<br />

Florian und sein Vater im Führerstand.<br />

39


Diplome für <strong>RhB</strong>-Gleisbaupoliere<br />

Von Urs Strebel (VöV) und Urs Looser<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Am 4. November 2008 erhielten 16 frisch gebackene<br />

Gleisbaupoliere in Zürich aus den Händen von Irene<br />

Graf, VöV, und Thomas Küchler, Leiter der Geschäftseinheit<br />

Unterhalt Bau und Logistik (I-UB) SBB, das Diplom.<br />

Die Prüfung wurde zum zweiten Mal von den Organisationen<br />

der Arbeitswelt (OdA) im Gleisbau VöV (Verband<br />

öffentlicher Verkehr) und VSG (Vereinigung Schweiz.<br />

Gleisbauunternehmer) durchgeführt. Acht neue Baupoliere<br />

arbeiten bei den SBB, je drei bei den BLS und<br />

der <strong>RhB</strong> und je einer bei den Jungfraubahnen und der<br />

Gleisbaufirma Vanoli.<br />

Von der <strong>RhB</strong> konnten Manfred Darms (I-BN-SUR), Walter<br />

Gubser (I-BS-ALB) sowie Ruedi Kienast (I-LS-PD) das Diplom<br />

entgegen nehmen.<br />

Die Vorbereitung auf die Prüfung erfolgte für die Teilnehmer<br />

gemeinsam mit den Kollegen aus dem Strassenbau<br />

an der Verkehrswegbauerschule in Sursee. Dies<br />

ist ein wesentlicher Unterschied zu den früheren Ausbildungen<br />

bei den SBB in Hägendorf, wo Gleisbauspezialisten<br />

in allen Details in die Materie des Gleisbaus<br />

eingeweiht wurden, aber praktisch kein Wissen über<br />

die Arbeiten für die Bauwerke unter dem Schotterbett<br />

erhielten. In der Vorarbeiterschule (VoS) und der Polierschule<br />

(PoS) wurden rund zwei Drittel der Themen von<br />

Strassenbauern und Gleisbauern gemeinsam behandelt<br />

und rund ein Drittel der Ausbildungszeit wurde für die<br />

Spezialisierung in den Vertiefungsrichtungen Strassenbau<br />

bzw. Gleisbau aufgewendet. Es liegt auf der Hand,<br />

dass der Gleisbauteil in einer solchen Ausbildungsform<br />

nicht in der gleichen Tiefe behandelt wird, wie das früher<br />

bei den Spezialistenausbildungen in Hägendorf der<br />

Fall war.<br />

«Gleisbaupoliere sind bei den Bahnunternehmungen<br />

und natürlich auch bei der <strong>RhB</strong> gesuchte Leute. Ohne<br />

Sie ist der Unterhalt der Gleisanlagen für die <strong>RhB</strong> nicht<br />

möglich. Wir brauchen Sie, Ihr Wissen und Engagement<br />

auf den Baustellen. Baupolier im Gleisbau ist ein Beruf<br />

mit glänzenden Zukunftsaussichten», erklärte Thomas<br />

Küchler den Diplomanden und ihren Angehörigen. Irene<br />

Graf, erläuterte, dass der Begriff Polier seinen Ursprung<br />

in den Sprechern der mittelalterlichen Bauhütten<br />

hat und rief die Diplomanden auf, ihre Aufgabe als<br />

Chef, Scharnier zwischen oben und unten und Sprecher<br />

der ihnen anvertrauten Menschen wahrzunehmen.<br />

Die Schieneninfrastruktur in der Schweiz ist noch nicht<br />

fertig gebaut. Neue Gleise entstehen. Ein Beispiel dafür<br />

ist die Durchmesserlinie Zürich. Dieses Grossprojekt<br />

wurde durch Projektleiter Kobel persönlich vorgestellt.<br />

Der nächste Ausbildungsgang ist bereits im November<br />

2008 gestartet. Die Arbeiten für die Anerkennung der<br />

Berufsprüfung Baupolier Verkehrswegbau Vertiefungsrichtung<br />

Gleisbau durch das Bundesamt für Berufsbildung<br />

und Technologie BBT laufen auf Hochtouren. Spätestens<br />

2010 sollen die Absolventen der OdA-Prüfung<br />

den eidg. Fachausweis nachträglich erhalten.<br />

Diplomübergabe.<br />

40


Enterprize 2008 an login<br />

Von Karin Muster<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Zum zweiten Mal vergab die Stiftung Enterprise den<br />

ENTERPRIZE für hervorragende Projekte zur Vermittlung<br />

von unternehmerischem Denken und Handeln in der<br />

Berufsbildung. Unter knapp 30 Bewerbern wurde login,<br />

der Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs, als<br />

Gewinner ausgewählt: Die unternehmerisch ausgerichteten<br />

Junior Teams, zentraler Ausbildungsbestandteil<br />

bei login, überzeugten die Jury.<br />

KV-Lernende, die selbstständig einen Bahnhof führen,<br />

angehende Gebäudereiniger und Polymechanikerinnen,<br />

die in der Unterhaltswerkstatt gemeinsam Lokomotiven<br />

warten, oder Logistik-Lernende, die für den<br />

Versand von Reisegepäck in alle Welt verantwortlich<br />

sind: Rund ein Drittel der über 1600 Ausbildungsplätze<br />

des nationalen Ausbildungsverbunds login befinden<br />

sich in Junior Teams. Dort arbeiten Lernende unterschiedlicher<br />

Lehrjahre in einem in sich abgeschlossenen<br />

Aufgabenbereich eigenverantwortlich und produktiv<br />

zusammen wie in einem Kleinunternehmen. Ziel ist<br />

es, bei den Lernenden in einem branchenspezifischen<br />

Umfeld frühzeitig Eigenverantwortung, Selbstständigkeit<br />

und unternehmerisches Handeln zu fördern und zu<br />

fordern <strong>–</strong> die Junior Teams sind zentraler Bestandteil<br />

der Ausbildungsphilosophie «Lebensunternehmer/in».<br />

Preisverleihung<br />

Anlässlich der Preisverleihung am 30. September 2008<br />

zeigte sich die Jury des ENTERPRIZE beeindruckt vom Engagement<br />

logins, die Idee der «Juniorfirmen» nachhaltig<br />

und mit viel Durchhaltevermögen auf die Welt des<br />

Verkehrs zu übertragen.<br />

Mittlerweile hätte login nicht nur die Praxistauglichkeit<br />

des Modells bewiesen, sondern es auch in der gesamten<br />

Breite der angebotenen Berufslehren verankert.<br />

login-Geschäftsführer Christof Spöring, der die Trophäe<br />

entgegennahm, freute sich über die Anerkennung: «Die<br />

Junior Teams sind eine Erfolgsstory von login, die wir<br />

mit viel Leidenschaft geschrieben haben. Aber sie ist<br />

bei weitem noch nicht zu Ende <strong>–</strong> mit dem Wachstum<br />

unseres Ausbildungsverbunds eröffnen sich ständig<br />

neue Bereiche, in denen Junior Teams eingesetzt werden<br />

können».<br />

Olten, 1. Oktober 2008: Ausbildungsmodell «Junior Teams» für die Vermittlung von Unternehmergeist in der Berufsbildung<br />

ausgezeichnet.<br />

41


Vereina Anekdoten …<br />

Von Geni Rohner<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Anlässlich des Mitarbeiteranlasses in Samedan aufgeschnappt:<br />

Ein Autofahrer kaufte bei der Kasse in Sagliains ein<br />

Ticket für die «rollende Strasse» ins Prättigau. Nach dem<br />

Auslad in Selfranga wurde die Reise mit dem PW fortgesetzt.<br />

Aber hoppla, nach dem Kreisel folgte bereits die<br />

nächste «Zahlstelle Selfranga» und der Lenker buchte<br />

die Folgefahrt für den nächsten Autozug. Nach kurzer<br />

Wartezeit konnte das Auto wieder verladen werden. In<br />

Sagliains angekommen, merkten die Wageninsassen,<br />

dass sie hier vor rund einer Stunde schon einmal waren<br />

und somit den Autozug Richtung Engadin benutzt hatten.<br />

Bei der Kasse erkannte die Verkäuferin den Kunden<br />

und man lachte über das Missgeschick. Die Kunden<br />

nahmen das Malheur mit Humor und zahlten ohne<br />

Murren auch die dritte Fahrt durch den Vereinatunnel.<br />

Übrigens, es waren keine Österreicher; das Fahrzeug<br />

hatte Zürcher Kennzeichen!<br />

Dank GPS können auch ortsunkundige Automobilisten<br />

die Vereina-Verladebahnhöfe Sagliains und Selfranga<br />

ohne Probleme anpeilen. Einziger Haken: zahlreiche<br />

Personen suchen immer den Hafen, um das Auto verladen<br />

zu können. Sehr oft hört man: «Wann fährt das<br />

nächste Schiff nach Selfranga?» Der Wortschatz in den<br />

GPS-Geräten ist beschränkt; denn hier kennt man für<br />

«Autoverlad» nur den Begriff «Fähre».<br />

Aber oft stellt man auch fest, dass die Geografiekenntnisse<br />

der Automobilisten nicht mehr auf dem neuesten<br />

Stand sind. Ist ja dank GPS auch nicht mehr nötig,<br />

schliesslich kann man durch ganz Europa ohne Karte<br />

reisen. Trotzdem wird das Personal sehr oft gefragt, ob<br />

Sagliains in Italien liegt und wo die Zollkontrolle durchgeführt<br />

wird …<br />

Übrigens, nächstes Jahr feiern wir 10 Jahre Vereinalinie!<br />

Voraussichtlich am Wochenende vom 21./22. November<br />

2009 wird etwas Spezielles organisiert!<br />

Verwirrung am Vereina.<br />

42


Spontan<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Peter Laube<br />

Chur Tourismus<br />

Chur<br />

Deine spontane Meinung…<br />

… zu Chur Info?<br />

Das «Non-Plus-Ultra» einer Informationsstelle<br />

mit einem breiten Angebote<br />

für Touristen wie auch für<br />

Einheimische in der Alpenstadt Chur,<br />

dem Eingangstor zu Graubünden.<br />

… zur globalen Finanzkriese?<br />

Weil einige Bänker und Finanzjongleure<br />

den Hals nicht voll kriegen<br />

konnten, werden viele Leute in den<br />

kommenden Jahren zu leiden haben<br />

… zur InfoRetica?<br />

Das bunteste Inhouse-Magazin das<br />

ich kenne… auch was die Beiträge<br />

anbelangt.<br />

Nadja Signorell<br />

SBC<br />

Chur<br />

Gute Sache.<br />

Betrifft viele Leute. Leider war dies<br />

nicht zu vermeiden.<br />

Gute Idee.<br />

Philippe Schaller<br />

<strong>RhB</strong><br />

Chur<br />

Eine gute Idee, alle drei Unternehmen<br />

zusammen in einem Raum zu<br />

haben. Für die Kunden ist es vorteilhaft,<br />

sie werden nicht von einem Ort<br />

zum anderen geschickt.<br />

Es war zu erwarten. Wenn man nur<br />

schon die Sache mit den Hypotheken<br />

in Amerika anschaut. Aber dass es so<br />

schlimm wird, dachte ich nicht.<br />

Ganz gut. Es ist abwechslungsreich,<br />

da in der Rubrik «Spontan» immer<br />

Leute von anderen Abteilungen<br />

interviewt werden.<br />

Mit wem würdest du gerne ein feines Essen im Gourmino geniessen?<br />

Mit Nadeschkin! Ich hab‘s gerne<br />

lustig und zum Anschauen ist sie<br />

auch «Kai Laidi».<br />

Und mit wem nicht?<br />

Mit Christoph Mörgeli, Brechreiz<br />

erachte ich als eine schlechte<br />

Voraussetzung für eine Fahrt im<br />

Gourmino.<br />

Mis Mami.<br />

Mit unseren Bundesräten.<br />

Mit Barbara Handricks<br />

Mit den drei B‘s. Berlusoni, Bush und<br />

Blocher<br />

43


Personalchronik<br />

vom 2. September <strong>–</strong> 1. Dezember 2008<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Eintritte<br />

Benedikt Arquint<br />

Otto Bass<br />

Jeanine Flückiger<br />

Karin Furger<br />

Maja Hossmann<br />

Samuel Keiser<br />

Annina Mutzner-Schlegel<br />

Michael Oberbeck<br />

Jeanette Rensch<br />

Michael Ruffner<br />

Marco Ruggin<br />

Markus Scherer<br />

Mathias Widmer<br />

als Leiter Fachbereich, Landquart<br />

als Gleismonteur<br />

als Disponentin Netzplanung, Landquart<br />

als Produktmanagerin, Chur<br />

als Leiterin Personalentwicklung, Chur<br />

als Produktmanager, Chur<br />

als Betriebsdisponentin, Scuol-T.<br />

als Lokführer, Samedan<br />

als Zugbegleiterin, Chur<br />

als Leiter Planung und Steuerung<br />

als Kunden- und Reiseberater, Tirano<br />

als Betriebsdisponent, Ilanz / Arosa<br />

als Kunden- und Reiseberater, Samedan<br />

Nachträge<br />

Claudio Brasser als Zugbegleiter i.A., Samedan (01.09.2008)<br />

Sonja Hossmann<br />

als Betriebsdisponentin/Verkäuferin,<br />

Ilanz (01.08.2008)<br />

Christian Tschanz als Betriebsangestellter, Samedan (01.09.2008)<br />

Erika Wismer als Personalfachfrau, Chur (01.09.2008)<br />

HERZLICH WILLKOMMEN!<br />

Austritte<br />

Claudio Candrian<br />

Riet Carnot<br />

Orlando Derungs<br />

Franziska Frei<br />

Desirée Gredig<br />

Peter Honegger<br />

Christian Monti<br />

Urs Michael Schmidt<br />

Stephan Weber<br />

Marianne Wellinger<br />

Lehrlokführer, Landquart<br />

Lokführer, Scuol-T.<br />

Leiter Fachbereich, Landquart<br />

Produktmanagerin, Chur<br />

Zugbegleiterin i.A., Scuol-T.<br />

Spezialhandwerker, Landquart<br />

Betriebsangestellter/Kranführer, Landquart<br />

Leiter Dienstbereich, Landquart<br />

Fahrdienstleiter, Samedan<br />

Kassiererin, Selfranga<br />

ALLES GUTE FÜR DIE ZUKUNFT!<br />

Pensionierungen<br />

Martin Dolf, Leiter Zugpersonal Express, Landquart<br />

Peter Florin, Zugführer, Samedan<br />

Stefan Good, Fachleiter, Landquart<br />

Anton Nigg, Spezialhandwerker, Landquart<br />

ALLES GUTE IM RUHESTAND!<br />

44


Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

Beförderungen und<br />

Ernennungen<br />

Leo Caluori<br />

Susanna Fuchs<br />

Jakob Jegen<br />

Claudio Melcher<br />

Leiter Lokführer Landquart<br />

Disponentin Lokpersonal Landquart<br />

Fachmeister Energie Landquart<br />

Leiter Zugpersonal Express Landquart<br />

HERZLICHE GRATULATION!<br />

Dienstjubiläen<br />

25 Dienstjahre<br />

Othmar Blumenthal<br />

Christian Moritzi<br />

Othmar Müller<br />

Markus Sulser<br />

Sachbearbeiter, Landquart<br />

Leiter Weiterbildung, Landquart<br />

Betriebsdisponent, Davos Platz<br />

Spezialhandwerker, Landquart<br />

40 Dienstjahre<br />

Aldo Cortesi<br />

Betriebsdisponent<br />

Davos Platz<br />

Sisto Gerrasi<br />

Guardiano Regolatore<br />

Poschiavo<br />

Ezio Menghini<br />

Betriebsdisponent<br />

St. Moritz<br />

45


<strong>RhB</strong> in-team<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

12.09.2008 Christina Goldener-Meili, kaufm. Mitarbeiterin, Landquart, mit Hansjürg Goldener<br />

18.09.2008 Stephan Lüthi, Lokführer, Samedan, mit Beatrice Tschanz<br />

08.08.2008 Martin Mutzner, Lokführer, Scuol, mit Annina Schlegel<br />

28.08.2008 Sandro Pfammatter, Leiter Informatik, Chur, mit Sandra Rohner<br />

15.10.2008 Ueli à Porta, Lokführer, Samedan, mit Nadia Gander<br />

12.09.2008 David Tarnutzer, Lokführer, Landquart, mit Barbara Meier<br />

01.10.2008 Bruno Voneschen, Lokführer, Pontresina, mit Sandra Schläpfer<br />

11.08.2008 Marcel Walser, Betriebsangestellter, Davos Platz, mit Irene Bucher<br />

09.07.2008 Viola, des Maurus Cotti, Leiter Dienstbereich, Landquart<br />

29.07.2008 Lorena, des Fadri Werro, Spezialmonteur, Samedan<br />

30.07.2008 Lara, des Daniel Brühwiler, Rangiermeister, Landquart<br />

11.08.2008 Aurelia, des Marcel Walser, Betriebsangestellter, Davos Platz<br />

15.08.2008 Matteo, des Enio Pagnoncini, Lokführer, Poschiavo<br />

25.09.2008 Alessio, des Marco Gallina, Gleismonteur, Thusis<br />

15.10.2008 Leandro, des René Arpagaus, Sachbearbeiter, Landquart<br />

15.10.2008 Cheyenne, des René Arpagaus, Sachbearbeiter, Landquart<br />

19.10.2008 Diana, des Jose Manuel Nobrega, Kurzaufenthalter, Chur<br />

46


Die Erfolgsstory von login<br />

Die Erfolgsstory von login<br />

«Unsere Lernenden<br />

«Unsere Lernenden<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

beherrschen komplexe<br />

beherrschen komplexe<br />

Logistik.<br />

Die Erfolgsstory<br />

Davon login<br />

könnte<br />

Logistik.<br />

selbst «Unsere Davon<br />

der Lernenden könnte<br />

Weihnachtsmann<br />

beherrschen der Weihnachts-<br />

selbst<br />

lernen.» komplexe<br />

mann Logistik. lernen.» Davon könnte<br />

login Berufsbildung wünscht auch Ihnen viele Erfolgsstorys im 2009<br />

login Berufsbildung wünscht auch Ihnen viele Erfolgsstorys im 2009<br />

selbst der Weihnachtsmann<br />

lernen.»<br />

login Berufsbildung wünscht auch Ihnen viele Erfolgsstorys im 2009<br />

login der Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs<br />

login der Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs<br />

47


Die Erfolgsstory von login<br />

Die Erfolgsstory von login<br />

«Unsere Lernenden<br />

«Unsere Lernenden<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2008<br />

beherrschen komplexe<br />

beherrschen komplexe<br />

Logistik.<br />

Die Erfolgsstory<br />

Davon login<br />

könnte<br />

Logistik.<br />

selbst «Unsere Davon<br />

der Lernenden könnte<br />

Weihnachtsmann<br />

beherrschen der Weihnachts-<br />

selbst<br />

lernen.» komplexe<br />

mann Logistik. lernen.» Davon könnte<br />

login Berufsbildung wünscht auch Ihnen viele Erfolgsstorys im 2009<br />

login Berufsbildung wünscht auch Ihnen viele Erfolgsstorys im 2009<br />

selbst der Weihnachtsmann<br />

lernen.»<br />

login Berufsbildung wünscht auch Ihnen viele Erfolgsstorys im 2009<br />

login der Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs<br />

login der Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs<br />

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