24.12.2013 Aufrufe

Download als PDF-Datei (2,1 MB) - Die Linkspartei - Die Linke

Download als PDF-Datei (2,1 MB) - Die Linkspartei - Die Linke

Download als PDF-Datei (2,1 MB) - Die Linkspartei - Die Linke

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

im Finanzausschuss behandelt. Für<br />

den bereits genannten Beirat steht<br />

der Vorsitzende des Finanzausschusses<br />

für unsere Fraktion zur Verfügung.<br />

Um an den aktuellen Problemen dicht<br />

dran zu sein, gab und gibt es sowohl<br />

einen Informationsaustausch mit Vertretern<br />

der Verwaltung <strong>als</strong> auch die von<br />

uns organisierten Anhörungen mit Betroffenen<br />

und Wohlfahrtsverbänden.<br />

Fraktion und Kreisvorstand stehen in<br />

Verbindung mit den örtlichen Arbeitsloseninitiativen<br />

(hier sind PDS-Mitglieder<br />

sehr aktiv) und den Wohlfahrtsverbänden.<br />

Auch über die Kreisgeschäftsstelle<br />

haben wir direkten Kontakt mit<br />

Betroffenen. Darüber hinaus haben wir<br />

einen Erfahrungsaustausch mit den<br />

vier anderen Optionskreisen im Land<br />

Brandenburg initiiert. Hier wünschen<br />

wir uns eine stärkere Unterstützung<br />

und Führungsrolle durch die Landtagsfraktion.<br />

Marburg-Biedenkopf: <strong>Die</strong> nötigen Informationen<br />

haben wir vor allem über das<br />

Internet geholt, auch aus den PDS-Angeboten.<br />

Was die konkrete Umsetzung<br />

angeht, ist uns der Kontakt mit Betroffenen<br />

am wichtigsten. Der ist schon dadurch<br />

gegeben, dass auch PDS-Mitglieder<br />

dazu gehören. Zudem bekommen<br />

wir Aufschluss über die Sozialberatung<br />

der PDS und durch Gespräche mit dem<br />

Erwerbslosenkreis im DGB. Erfahrungsaustausch<br />

über die Kreisgrenze hinaus<br />

gibt es nicht, obwohl in Hessen überdurchschnittlich<br />

viele Kreise am Optionsmodell<br />

teilnehmen.<br />

Bei nur zwei Leuten in der Fraktion<br />

können wir es uns leider nicht leisten,<br />

dass sich eine Person nur mit Harz IV<br />

beschäftigt.<br />

Ostvorpommern: In der Fraktion tragen<br />

die Mitglieder des Sozialausschusses<br />

die Verantwortung für unser Agieren in<br />

Sachen Hartz IV. Vorbereitet haben wir<br />

uns über Netzwerke im Internet und mit<br />

Materialien der PDS. Im Erfahrungsaustausch<br />

stehen wir mit der PDS-Fraktion<br />

in der Greifswalder Bürgerschaft. Parlamentarische<br />

Aktionen sind für uns allerdings<br />

etwas problematisch – wegen<br />

der PDS-Landrätin. <strong>Die</strong> Zusammenarbeit<br />

mit Wohlfahrtsverbänden erfolgt<br />

in den Ausschüssen und durch persönliche<br />

Kontakte. Allerdings konstatieren<br />

wir wenig Interesse seitens der Verbände,<br />

die Probleme über die PDS zu artikulieren.<br />

Jena: Informationsveranstaltungen<br />

zum Verfassungsgutachten wurden<br />

durchgeführt, Erfahrungsaustausche<br />

mit Mietervereinen, mit Betreuungsbüros,<br />

mit Sozial-, Frauenvereinen und<br />

Behindertenverbänden und den Gewerkschaften<br />

finden statt. Landtagsund<br />

Bundestagsabgeordnete haben<br />

auf unsere Bitte hin Anfragen gestellt,<br />

sind im Gespräch mit Betroffenen bei<br />

uns gewesen. Wir versuchen, alle Informationsmöglichkeiten<br />

zu nutzen, werden<br />

auch mit anderen optierenden<br />

Kommunen Verbindung aufnehmen.<br />

Es besteht eine enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Bündnis gegen Sozialabbau,<br />

mit Gewerkschaften und Sozialvereinen.<br />

Wir laden selbst zu Veranstaltungen<br />

ein, sind mit Infoständen in der<br />

Stadt. PDS-Geschäftstelle, Wahlkreisbüro<br />

oder Landtagsabgeordnete und<br />

Fraktion informieren über Hilfemöglichkeiten<br />

und bei Widersprüchen.<br />

Immer noch treten neue Fälle zutage,<br />

die einem an dem Gesetz verzweifeln<br />

lassen können. Was hat euch am meisten<br />

empört oder schien euch am unsinnigsten?<br />

Oder-Spree: Besonders wütend machen<br />

immer wieder die Fälle von Jugendlichen,<br />

die einen Ausbildungsplatz<br />

suchen, aber aus einer ALG-II-Bedarfsgemeinschaft<br />

kommen. Sie werden<br />

zwischen Arbeitsagentur und kreislichem<br />

Amt für Grundsicherung und Beschäftigung<br />

hin und hergeschickt, weil<br />

sich keiner zuständig fühlt.<br />

Marburg-Biedenkopf: Aus der Sozialhilfe<br />

ist das Prinzip der Sperrzeiten<br />

übernommen worden. Wenn es dazu<br />

kommt, ist die Vergabe von Lebensmittelmarken<br />

vorgesehen. Weil diese<br />

noch nicht vorhanden waren, schickte<br />

das Kreisjobcenter den Betroffenen<br />

einfach zur Obdachlosenhilfe. In mindestens<br />

zehn Fällen sind ALG-II-Empfänger<br />

kürzlich aus der Krankenkasse<br />

gefallen, da das Kreisjobcenter die Beiträge<br />

nicht überwiesen hat.<br />

Ostvorpommern: Das ist bei uns die Erstattung<br />

von Fahrtkosten für Leute, die<br />

einen Ein-Euro-Job haben. Von ihnen<br />

wird erwartet, dass sie ihren Arbeitsort<br />

erreichen, auch wenn sie kein Auto besitzen.<br />

Fahrten mit Bus oder Bahn sind<br />

aber so teuer, dass von den Einnahmen<br />

sehr wenig bleibt.<br />

Jena: Viele Entscheidungen rund um<br />

die Miete lösten hier Empörung aus.<br />

Das Arbeitsamt hatte in Standardbriefen<br />

Umzüge angedroht, obwohl die<br />

Wohnungsgröße nur um wenige Quadratzentimeter<br />

überschritten wurde.<br />

Dann gab es willkürliche Kürzungen<br />

der Mietzahlung im ersten Halbjahr<br />

und die Absicht, ab Juli nur eine so genannte<br />

Richtmiete zu zahlen, obwohl<br />

es keinen preiswerten Wohnraum gibt.<br />

Unmöglich war die Absicht des Arbeitsamtes,<br />

die Kinder von ALG-II-Empfängern<br />

von der Berufsberatung an Schulen<br />

auszuschließen. Das konnte abgewendet<br />

werden.<br />

Finden noch Proteste statt? Welchen<br />

Platz hat dabei die PDS? Was erwarten<br />

die Betroffenen von ihr?<br />

Oder-Spree: <strong>Die</strong> leider weiter abnehmenden<br />

Montags-Demos werden mit<br />

von PDS-Mitgliedern gestaltet. Dabei<br />

gehen die Erwartungen der Teilnehmer<br />

an die PDS oft über die tatsächlichen<br />

Einflussmöglichkeiten vor allem in den<br />

Kommunen hinaus. Wir dürfen <strong>als</strong> Partei<br />

in unserem lautstarken Protest gegen<br />

die Ungerechtigkeiten der Hartz-IV-<br />

Gesetzgebung nicht nachlassen, um<br />

damit für die Betroffenen zu signalisieren,<br />

dass es eine Partei gibt, die ihre<br />

existenziellen Ängste und Probleme<br />

ernst nimmt.<br />

Marburg-Biedenkopf: Nein, es finden<br />

keine Proteste mehr statt, wenn man<br />

auch von gewerkschaftlicher Seite versucht,<br />

sich gegen das Profiling und die<br />

Hausbesuche zu wehren.<br />

Im PDS-Büro wird eine Sozialberatung<br />

für Hartz-IV-Betroffene angeboten.<br />

Ostvorpommern: Obwohl jeder Fünfte<br />

im Kreis Ostvorpommern betroffen ist,<br />

finden, jedenfalls auf der Straße, keine<br />

Proteste statt. Das macht uns sehr<br />

nachdenklich.<br />

Jena: Schon 2003 haben wir mit DGB,<br />

attac, Jugendgruppen und interessierten<br />

Bürgern das Bündnis gegen Sozialabbau<br />

in Jena geschaffen und Protestaktionen,<br />

auch mit Studenten gemeinsam,<br />

organisiert. <strong>Die</strong> Montags-<br />

Demonstrationen begannen im August<br />

2004 und fanden über 40 Mal statt. <strong>Die</strong><br />

Betroffenen erwarten sowohl den energischen<br />

Kampf der PDS bundesweit gegen<br />

die Hartz-Gesetze <strong>als</strong> auch die persönliche<br />

Unterstützung vor Ort bei Widersprüchen.<br />

Umfrage: Brigitte Holm<br />

Telefon (030) 24 72 46 83<br />

Anzeige<br />

390 DISPUT Juni 2005

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!