Workshop - arthur
Workshop - arthur
Workshop - arthur
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
6.2.5 Kammerlinge (Foraminiferen)<br />
Mit über 10.000 heute lebenden Arten zählen sie zu<br />
der formenreichsten Protistengruppe. Der überwiegende<br />
Teil der Foraminiferen (auch Kammerlinge<br />
genannt) lebt auf dem Meeresboden, wenige bilden<br />
Meeresplankton und selten findet man auch Vertreter<br />
im Süßwasser. Zumeist<br />
liegt ihre Größe<br />
zwischen 0,2 und 0,5<br />
mm. Sie besitzen ein<br />
vielkammeriges Gehäuse<br />
mit kleinen Poren,<br />
durch die zarte Scheinfüßchen<br />
austreten.<br />
ÜBRIGENS<br />
Abb. 61: Poren im Detail<br />
Abb. 62: Unterschiedliche Gehäuseformen von<br />
Foraminiferen<br />
… können einige Amöbenarten bis zu 0,5 mm groß werden, sind also mit dem freien Auge bereits sichtbar!<br />
… bewegen sich einige der weißen Blutkörperchen des Menschen ähnlich wie Amöben mit Scheinfüßchen. Diese<br />
Blutkörperchen erreichen eine Geschwindigkeit von etwa 5 mm/h.<br />
… bewegen sich die Spermienzellen des Menschen (ca. 0,06 mm Länge) mit Geißeln und erreichen dabei eine Geschwindigkeit<br />
von etwa 3 bis 4 mm/min! Umgerechnet auf Menschengröße wären das etwa 7 km/h (langsames<br />
Joggen).<br />
… waren die Foraminiferen in manchen erdgeschichtlichen Perioden sogar gesteinsbildend. Zum Beispiel bestehen<br />
die Klippen von Dover und das Baumaterial der ägyptischen Pyramiden aus Foraminiferenkalken.<br />
… haben die zahlreichen fossilen Foraminiferen große Bedeutung als Leitfossilien für die Altersbestimmung geologischer<br />
Schichten und als Hinweise für Erdölvorkommen.<br />
… zählen bestimmte Foraminiferenarten mit über 10 cm Durchmesser zu den größten Einzellern der Erde!<br />
<strong>Workshop</strong><br />
<br />
Material:<br />
Mikroskop, Objektträger, Deckgläser, Teich oder Regenwasser, Heu, Becherglas<br />
Vorgangsweise:<br />
1. Herstellung eines Heuaufgusses:<br />
Man gibt eine Handvoll Heu in ein Becherglas und bedeckt es mit Regen- oder Teichwasser (kein<br />
Leitungswasser!). Den Heuaufguss einige Tage stehen lassen.<br />
2. Herstellung eines :<br />
Mit einer Pipette entnimmt man einen Tropfen von der feinen Haut an der Wasseroberfläche (Kahmhaut)<br />
und gibt ihn auf einen Objektträger.<br />
Man bedeckt den Wassertropfen mit einem Deckglas und fixiert den Objektträger auf dem Objekttisch.<br />
Man stellt ein scharfes Bild ein.<br />
Aufgaben:<br />
Untersuche einen Tropfen deines Präparates unter dem Mikroskop nach Einzellern und beobachte sie.<br />
Beschreibe deine Beobachtungen und interpretiere sie.<br />
Welche Einzeller hast du gesehen?<br />
Woran hast du sie erkannt?<br />
Anmerkung: Man kann u. a. Wimpertierchen, Geißeltierchen, Amöben und Kieselalgen sehen. Wimpertierchen und<br />
Geißeltierchen erkennt man an ihren typischen flinken, oft kreisenden Bewegungen mit Hilfe von Fortsätzen an der<br />
Zelloberfläche. Geißeltierchen besitzen einen bis wenige lange Fortsätze – die Geißeln. Wimpertierchen haben viele kleine<br />
Wimpern, die sich koordiniert bewegen. (Auch Schleimhautzellen in den Bronchien und in den Eileitern des Menschen<br />
haben derartige Wimpern!)<br />
48