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de<br />
Streifzug.<br />
Kundenmagazin, Sommer 2013.<br />
Doris Leuthard<br />
«Die <strong>BLS</strong> steht<br />
für hohe Qualität.»<br />
ab Seite 6<br />
Kandersteg: zwei<br />
Täler, zwei Welten<br />
ab Seite 10<br />
Pionierleistungen<br />
am Lötschberg<br />
ab Seite 16
EDITORIAL<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
100 Jahre Lötschbergbahn<br />
– am 15. Juli 1913 nahm die<br />
<strong>BLS</strong> als erste mit Einphasenwechselstrom<br />
elektrifizierte<br />
Hauptbahn der Alpen den<br />
fahrplanmässigen Betrieb auf.<br />
Die stärksten elektrischen<br />
Lokomotiven der Welt<br />
beförderten die Güterzüge<br />
am Lötschberg mit 50 km/h<br />
über die Bergstrecke. Diese 100-jährige, erfolgreiche<br />
Geschichte macht uns stolz. Mit Respekt anerkennen wir<br />
die Leistung der Pioniere, die vor 100 Jahren eine internationale<br />
Bahnlinie in kühner Trassenführung durch die<br />
Alpen gelegt und mit Weitblick das richtige Rollmaterial<br />
entwickelt haben. Die Geschichte prägt die Gegenwart.<br />
100 Jahre Lötschbergbahn – keine Gegenwart ohne Sie,<br />
liebe Fahrgäste. Wir freuen uns, für Sie unterwegs zu<br />
sein, Sie im Pendler- und Freizeitverkehr sicher und<br />
pünktlich ans Ziel zu bringen. Mit der Gegenwart wollen<br />
wir die Zukunft prägen.<br />
100 Jahre Lötschbergbahn – für die Zukunft ist das<br />
zugleich ein Versprechen und eine Verpflichtung.<br />
Mit ungebrochenem Elan möchten wir die <strong>BLS</strong> in eine<br />
sichere Zukunft führen. Das Bahnsystem Schweiz ist<br />
komplex, doch bei uns stehen die Kunden und ihre<br />
Bedürfnisse im Mittelpunkt.<br />
100 Jahre Lötschbergbahn – dieses Jubiläum nehmen<br />
wir zum Anlass, Ihnen für Ihre Treue zu danken und<br />
Ihnen die <strong>BLS</strong> am 29./30. Juni in Frutigen, am 15. Juli<br />
auf einer Sonderfahrt zum 100-Jahre-Jubiläum der<br />
Betriebsaufnahme und am 7./8. September an der<br />
Südrampe vorzustellen (mehr dazu ab Seite 16).<br />
Ich freue mich, wenn wir Sie auch in Zukunft zu<br />
unseren Fahrgästen zählen können. Wir wollen auch<br />
die nächsten 100 Jahre Ihre erste Wahl sein.<br />
3 Editorial / Inhaltsverzeichnis<br />
4 News<br />
6 Interview: Doris Leuthard, Bundesrätin<br />
10 Reportage: Zweitageswanderung ab Kandersteg<br />
16 Thema: Pionierleistungen am Lötschberg<br />
23 Fahrgastporträt: Sol Gabetta<br />
24 Blickpunkt: Reisezentrum Frutigen<br />
27 Poster zum Herausnehmen<br />
28 <strong>BLS</strong>-Streckennnetz<br />
31 Gastrotipp: Feierabendfahrt Thunersee<br />
34 Unterhaltung / Leserbriefe<br />
37 Wettbewerb: Wo ist das <strong>BLS</strong>-Logo versteckt?<br />
38 Wandertipp: Von Iseltwald zu den Giessbachfällen<br />
41 Familientipp: Rasante Fahrt auf der Marbachegg<br />
43 Ausflugstipp: Neue Aussichtsplattform<br />
auf dem Stockhorn<br />
44 Freizeit<br />
46 Mitarbeiterporträt: Ralph Bühler, Streckenwärter<br />
49 <strong>BLS</strong>-Shop<br />
50 Event- und Kulturagenda<br />
52 Inside <strong>BLS</strong>: Doppeltraktion<br />
54 Broschürenbestellung / Impressum<br />
55 Endstation: Bänz Friedli<br />
Zwei Welten erwandern in Kandersteg<br />
ab Seite 10<br />
Wie teuer darf die Bahn sein,<br />
Frau Bundesrätin Leuthard?<br />
ab Seite 6<br />
Herzliche Grüsse<br />
Andreas Willich<br />
Leiter Personenverkehr<br />
Mitglied der Geschäftsleitung der <strong>BLS</strong> AG<br />
Pionierleistungen<br />
am Lötschberg<br />
ab Seite 16<br />
Warum sich <strong>BLS</strong>-Streckenwärter<br />
Ralph Bühler wie<br />
in den Ferien fühlt<br />
ab Seite 46<br />
Bundesrätin Doris Leuthard,<br />
fotografiert von Anita Vozza<br />
3
NEWS<br />
<strong>BLS</strong> und Gurtenbahn: «Zusammen für Bern.»<br />
Die <strong>BLS</strong> und die Gurtenbahn haben am 4. April ihre neue Partnerschaft mit der Taufe des Niederflur-Triebzugs<br />
NINA 015 «GurtenBahn» besiegelt (im Bild, v. l.: Andreas Willich, Leiter Personenverkehr <strong>BLS</strong>,<br />
Bernhard Schmocker, Leiter Betrieb und Marketing Gurtenbahn, Alexander Tschäppät, Stadtpräsident<br />
Bern). Die beiden Bahnunternehmen sind in Bern und dessen Bevölkerung gut verankert und möchten<br />
gemeinsam den Standort Bern für Familien und Besucher aus aller Welt attraktiv gestalten. So macht die<br />
neue «GurtenBahn» den Gurten auch zum Hausberg der Lysser, Langnauer, Burgdorfer und Münsinger.<br />
Die Partnerschaft soll bestehende Synergien nutzen und auch neue schaffen: Seit vielen Jahren zieht<br />
etwa eine Lok des Typs Re 465 der <strong>BLS</strong> die Kinderbahn auf dem Gurten, neu im original <strong>BLS</strong>-Look. Zu<br />
dieser gesellt sich ab 2015 ein <strong>BLS</strong>-Doppelstock-Triebzug MUTZ. www.bls.ch/fahrzeuge<br />
Mehr öV zwischen Lyss und Aarberg<br />
S31 hält weiterhin in Schüpfen<br />
4<br />
Das wachsende Wohn- und Gewerbegebiet<br />
zwischen Aarberg und Lyss wird ab 15. Dezember<br />
besser an den öffentlichen Verkehr angebunden.<br />
Dazu wird im Rahmen der Unterhaltsarbeiten<br />
auf der Linie Kerzers–Lyss eine neue<br />
Haltestelle «Lyss Grien» gebaut. Dies hat zur<br />
Folge, dass die Züge von Montag, 24. Juni, bis<br />
zum Morgen des 15. Juli total ausfallen. Es<br />
verkehren Bahnersatzbusse. www.sbb.ch/<br />
lyss-grien und www.sbb.ch/lyss-kerzers<br />
Alle acht von und nach Biel/Bienne verlängerten<br />
Züge der S31 halten ab Fahrplanwechsel am<br />
15. Dezember 2013 neu in beiden Richtungen in<br />
Schüpfen. Diese Angebotsverbesserung ist dank<br />
dem Einsatz der neuen <strong>BLS</strong>-Doppelstockzüge<br />
MUTZ möglich. Damit werden auch die aktuell<br />
nur bis zum 7. Juni eingeplanten Halte der S31<br />
(Biel/Bienne ab 6.44 und 7.14 Uhr, Schüpfen ab<br />
6.58 und 7.28 Uhr) bis zum Fahrplanwechsel<br />
beibehalten.
Umbau des Reisezentrums Interlaken West<br />
RE Lötschberger bald bis Domodossola<br />
Das <strong>BLS</strong>-Reisezentrum Interlaken West, grösste<br />
und umsatzstärkste Verkaufsstelle der <strong>BLS</strong> und<br />
wichtige Tourismuszentrale, erstrahlt seit Mai in<br />
neuem Kleid. Schnellverkauf und Beratung sind<br />
nun an fünf offenen Schaltern möglich. Der<br />
Kundenkontakt wird dadurch persönlicher und<br />
direkter, die Kundenlenkung einfacher und die<br />
Abläufe im Hintergrund werden effizienter. Zudem<br />
soll in der Halle ein zusätzlicher Billettautomat<br />
installiert werden. www.bls.ch/reisezentren<br />
Sanierung des Champréveyres-Tunnels<br />
Der rund 110-jährige Champréveyres-Tunnel<br />
zwischen St-Blaise-Lac und Neuchâtel an der<br />
Linie Bern–Neuchâtel muss saniert werden. Bis<br />
zum 12. Juli und vom 12. August bis 7. Dezember<br />
werden die Bauarbeiten weitgehend nachts<br />
während eines Betriebsunterbruchs durchgeführt.<br />
Während der Hauptbauphase vom 13. Juli<br />
bis 11. August ist der Bahnbetrieb total eingestellt.<br />
Die Bahnersatzbusse Marin-Epagnier–St-<br />
Blaise-Lac–Neuchâtel verkehren während den<br />
Nachtunterbrüchen ab 22.10 Uhr und während<br />
des Totalunterbruchs ganztags. www.bls.ch/<br />
neuchatel<br />
Der Regionalverkehr zwischen Brig und Domodossola<br />
ist seit Jahren auf ein Minimum reduziert. Er<br />
beschränkt sich oft auf einen gemischten Zug mit<br />
dem Autoverlad, was für die Fahrgäste zu unzumutbaren<br />
Ein- und Ausstiegsverhältnissen führt.<br />
Zwischen Iselle und Domodossola müssen sie<br />
zudem auf Busse umsteigen. Das soll sich nun<br />
ändern: Die <strong>BLS</strong> hat einen entsprechenden<br />
Vorschlag vorgelegt. So soll der RegioExpress<br />
Lötschberger ab Dezember 2015 im Stundentakt<br />
zwischen Bern und Domodossola verkehren. In<br />
Brig sollen zudem die Anschlüsse an die Züge der<br />
Matterhorn Gotthard Bahn und die verschiedenen<br />
Postauto-Linien gewährleistet sein. Damit kann<br />
das touristische Potenzial dies- und jenseits des<br />
Simplons genutzt und für den Autoverlad ein<br />
attraktiver Fahrplan angeboten werden.<br />
Schweizer Marketingpreis<br />
Mehr Züge – und erst noch pünktlicher<br />
Die SBB erneuern seit 4. März die Bahntechnik<br />
zwischen Bern Bümpliz Süd und Flamatt und<br />
stellen bis Schmitten (Linie Bern–Fribourg/Freiburg)<br />
zusätzliche Signale auf. Kostenpunkt: 36,6 Millionen<br />
Franken. Die Arbeiten werden wegen des dichten<br />
Bahnverkehrs hauptsächlich nachts ausgeführt. Die<br />
moderne Bahntechnik und die zusätzlichen Signale<br />
erlauben ab Frühjahr 2015 einen pünktlicheren<br />
Zugsverkehr mit weniger Störungen und sorgen<br />
gleichzeitig für höhere Kapazitäten. Auch auf der<br />
Strecke Gümligen–Thun sollen inskünftig mehr<br />
Züge verkehren. Zu diesem Zweck führen die SBB<br />
auf diesem Abschnitt für 18,6 Millionen Franken bis<br />
Anfang 2015 ähnliche Arbeiten durch. Damit sollen<br />
sich die Züge in Abständen von zwei Minuten<br />
folgen können. www.sbb.ch/bahnausbauten ><br />
Ausbauprojekte schweizweit<br />
Anlässlich des Schweizerischen Marketing-Tags<br />
wurde die <strong>BLS</strong> für ihre Plattform «Lötschberger<br />
– Einfach tolle Ausflüge» ausgezeichnet. Mit der<br />
«Marketing-Trophy» werden jährlich die innovativsten<br />
und erfolgreichsten Marketingideen der<br />
Schweiz prämiert. Die <strong>BLS</strong> siegte in der Kategorie<br />
Grossunternehmen. Die Jury überzeugte vor allem<br />
die Tatsache, dass es der <strong>BLS</strong> gelungen sei,<br />
zahlreiche touristische Partner aus zwei Kantonen<br />
für einen einzigartigen gemeinsamen Marketing-<br />
Auftritt zu mobilisieren. www.loetschberger.ch<br />
5
INTERVIEW<br />
Interview<br />
Doris Leuthard<br />
Bundesrätin<br />
Text: Stephan Appenzeller<br />
und Peter Bader<br />
Fotos: Anita Vozza<br />
«Wer eine erstklassige Bahn will,<br />
muss dafür bezahlen.»<br />
Bundesrätin Doris Leuthard attestiert der <strong>BLS</strong> eine «hohe Qualität» und wünscht sich,<br />
dass sie «massvoll» bleibt. Ein Gespräch mit der Schweizer Verkehrsministerin über<br />
verwöhnte Kunden, Konkurrenz auf der Schiene, die Grenzen des Bahnnetzes und<br />
Ferienreisen ins Tessin.<br />
6<br />
Frau Bundesrätin, mit welchen drei Stichworten<br />
würden Sie die <strong>BLS</strong> beschreiben?<br />
Doris Leuthard (überlegt): Leistungsfähig, zufriedene<br />
Mitarbeitende, hohe Qualität.<br />
Haben Sie persönliche Erfahrungen mit der <strong>BLS</strong>?<br />
Ja, natürlich. Als Bundesrätin treffe ich mich regelmässig<br />
mit CEO Bernard Guillelmon und Verwaltungsratspräsident<br />
Rudolf Stämpfli, um mich mit ihnen über die<br />
relevanten politischen Bahn-Geschäfte zu unterhalten.<br />
Und als Passagierin hatte ich auch schon das Vergnügen<br />
(lacht).<br />
Auf welchen Strecken denn?<br />
Natürlich von Bern ins Wallis. Auf dieser Strecke bietet<br />
der Zug grosse Vorteile gegenüber dem Auto.<br />
Sind Sie oft mit dem Zug unterwegs?<br />
Ich wohne an einem Ort ohne Bahnhof, viele Dienstfahrten<br />
lege ich mit dem Auto zurück. Aber von Bern
INTERVIEW<br />
nach Luzern, Genf, Zürich oder ins Wallis nehme ich so<br />
oft wie möglich den Zug.<br />
Sind Sie gerne unterwegs? Oder ist Reisen nur<br />
Mittel zum Zweck?<br />
Meine Agenda ist sehr gedrängt. Deshalb muss ich die<br />
meiste Reisezeit für das Erledigen von Arbeit nutzen und<br />
kann eher selten die Landschaft geniessen oder ausführliche<br />
Gespräche führen. Anders ist das in den Ferien:<br />
Dort kann ich auf Reisen auch entspannen.<br />
Erinnern Sie sich an Ihre erste Reise, die Sie<br />
geprägt hat?<br />
Als ich noch ein Kind war, fuhren wir ab und zu ins Tessin<br />
in die Ferien. Das waren echte Highlights. Damals gab es<br />
noch keine langen Tunnels, man fuhr über die normale<br />
Bergstrecke oder die alte Passstrasse, die Tremola. Einmal<br />
im Jahr gingen wir zudem auf die Rigi wandern, wir hatten<br />
dort Verwandte. Die Fahrt mit der Rigi-Bahn gehört<br />
auch zu meinen eindrücklichsten Erlebnissen. Ebenso faszinierend<br />
waren für uns Kinder natürlich die Dampf-<br />
Lokomotiven der Brienz Rothorn Bahn.<br />
Welche Reise würden Sie gerne unternehmen,<br />
wenn Sie dereinst mal mehr Zeit haben?<br />
Ich würde gerne einmal mit der Transsibirischen Eisenbahn<br />
fahren. Mal schauen, ob es klappt! (lacht)<br />
Welche Bedeutung haben die Bahnen für die<br />
Schweiz?<br />
Eine sehr grosse. Die Schweiz ist ein Bahnland mit langer<br />
Tradition. Wir haben früh erkannt, dass der Zug in<br />
vielen Bereichen das effizientere Transportmittel als das<br />
Auto ist. Andererseits nutzt die Schweiz schon lange das<br />
touristische und industrielle Potenzial der Bahn, die<br />
100-Jahr-Jubiläen der Lötschbergbahn und jenes der<br />
Jungfraubahn im letzten Jahr zeugen davon. Die Bahn<br />
befördert Pendler, Güter und Touristen, und das in einer<br />
sehr hohen Dichte und Qualität.<br />
In der EU gibt es Liberalisierungstendenzen im<br />
Personenverkehr, was den Markt für neue<br />
An bieter öffnet. Wäre das auch ein Modell für<br />
die Schweiz?<br />
Ich persönlich bin da eher skeptisch. Für ein kleines<br />
Land wie die Schweiz macht das aus meiner Sicht keinen<br />
Sinn. Auch weil das nicht einem funktionierenden Service<br />
public entspricht: Eine rentable Linie betreibt jeder<br />
gerne, bei den unrentablen sieht das anders aus.<br />
Gibt es im Moment also genügend Bahnen in<br />
der Schweiz?<br />
Mehr Wettbewerb ist immer wünschenswert. Beim<br />
Gü ter verkehr haben wir ziemlich gut funktionierende<br />
Wettbewerbsstrukturen, was die <strong>BLS</strong> ja jüngst am<br />
eigenen Leib erfuhr, als auf der Gotthardstrecke ein<br />
Grosskunde zu den SBB wechselte. Aber die Schweiz<br />
bleibt ein kleiner Markt, wir wollen ja auch keine privaten<br />
Anbieter, die sich mit Dumping-Preisen auf die<br />
rentablen Linien konzentrieren.<br />
Und auch die <strong>BLS</strong> wird es in 50 Jahren noch<br />
geben?<br />
(lacht) Das kann ich nicht garantieren, aber es ist<br />
selbst verständlich wünschenswert. Wichtig sind in<br />
die sem Zusammenhang Kooperationen, welche die <strong>BLS</strong><br />
ja auch schon eingeht, sei es im Güterverkehr oder bei<br />
einer gemeinsamen Tarif-Politik. In diesem Punkt gibt<br />
es sicher noch Verbesserungsmöglichkeiten, zum Beispiel<br />
ein gemeinsames Vertriebssystem aller Bahnen.<br />
Dort liesse sich ziemlich viel Geld einsparen.<br />
Welches sind die grössten Herausforderungen<br />
der Schweizer Bahnen?<br />
Anwältin und Politikerin<br />
Doris Leuthard, 50, studierte Rechtswissenschaften<br />
an der Universität Zürich mit Aufenthalten<br />
in Paris und im kanadischen Calgary.<br />
Nach ihrem Studium war sie Partnerin in<br />
einem Anwaltsbüro. Von 1999 bis 2006 sass<br />
sie für die CVP im Nationalrat, war von 2004<br />
bis 2006 zudem Parteipräsidentin. 2006 wurde<br />
sie in den Bundesrat gewählt und stand<br />
während vier Jahren dem Eidgenössischen<br />
Volkswirtschaftsdepartement vor. 2010 war<br />
sie Bundespräsidentin. Auf den 1. November<br />
2010 trat Bundesrätin Leuthard die Nachfolge<br />
von Moritz Leuenberger als Energie-, Umweltund<br />
Verkehrsministerin an. Sie ist verheiratet<br />
und zählt Lesen, Gartenarbeiten oder Kochen<br />
zu ihren Hobbys.<br />
«Die Strasse ist und bleibt wesentlich teurer als die Bahn.»<br />
7
Doris Leuthard gefällt die Sonderbriefmarke zum 100-Jahr-Jubiläum der Lötschbergbahn.<br />
8<br />
Der Kostendeckungsgrad der Bahnen im regionalen Personenverkehr<br />
ist – im Unterschied zum Fernverkehr –<br />
schlecht. Er wird zwar laufend gesteigert, trotzdem fliessen<br />
nach wie vor viele Steuergelder in den regionalen<br />
öffentlichen Verkehr. Das zu verbessern ist eine der grössten<br />
Herausforderungen der Zukunft, auch für die <strong>BLS</strong>.<br />
Aber die Aufgabe ist sehr schwierig, denn die Bahnen haben<br />
sehr anspruchsvolle Kundinnen und Kunden, sowohl<br />
im Güter- wie im Personenverkehr. Diese wollen immer<br />
mehr Leistung, dafür aber möglichst nicht mehr bezahlen.<br />
In diesem Spannungsfeld müssen die Bahnen die Kosten<br />
einigermassen stabil halten, vernünftige Margen erzielen,<br />
anständige Löhne bezahlen und Investitionen tätigen.<br />
Haben Sie Verständnis für Fahrgäste, die sich<br />
über Preiserhöhungen im öffentlichen Verkehr<br />
beklagen?<br />
Das ist doch nur menschlich. Niemand will mehr bezahlen,<br />
weder für den Kaffee noch für das Bahnbillett. Alle<br />
wollen mehr Leistung für denselben Preis. Nur: In den<br />
vergangenen Jahren haben sich die Leistungen der Bahn<br />
massiv erhöht, das Netz ist enorm dicht, fast überall gibt<br />
es den Halbstunden-Takt, manchenorts sogar den Viertelstunden-Takt.<br />
Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt<br />
im Moment. Im Rahmen des Projekts FABI (Finanzierung<br />
und Ausbau der Bahninfrastruktur, die Red.)<br />
will das Parlament in den nächsten Jahren weitere 6,4<br />
Milliarden Franken investieren. Wir möchten mehr Sitzplätze<br />
schaffen, um damit Engpässe zu vermeiden. Auch<br />
das wird sich auf die Preise niederschlagen, weil die<br />
Bahnunternehmen selber in Rollmaterial und anderes<br />
investieren und Leute anstellen müssen. Im Vergleich<br />
zur Strasse wird die Bahn stark subventioniert.<br />
Heute kostet ein 2.-Klasse-Generalabonnement<br />
rund 3500 Franken. Wo liegt die Schmerzgrenze?<br />
Es ist nicht an mir, das zu beantworten. Die Bahnunternehmen<br />
sind selber für ihre Preispolitik verantwortlich.<br />
Es gäbe ja auch die Möglichkeit, Monats-GAs zu verkaufen<br />
oder solche, die nur für einen Teil der Schweiz gelten.<br />
Aber da mischt sich der Bundesrat nicht ein.<br />
Glauben Sie, dass zu hohe Preise zu einem<br />
massiven Rückgang der Fahrgastzahlen führen<br />
können oder die Verlagerungspolitik im Güterverkehr<br />
gefährden?<br />
Alle Studien gehen von einer erhöhten Mobilität aus,<br />
auch bei steigenden Preisen. Gleichzeitig ist und bleibt die<br />
Strasse wesentlich teurer. Wer wirklich rechnet, weiss das<br />
schon lange. Im ländlichen Raum mag es Umsteiger geben,<br />
aber dort übernehmen ohnehin in erster Linie Busse<br />
die Aufgaben des öffentlichen Verkehrs. Und im Güterverkehr<br />
wird die Bahn immer kompetitiver. Wir müssen<br />
das noch besser organisieren, insbesondere dafür sorgen,
dass die Nachbarländer die Güter auch verladen. Am<br />
Lötschberg ist die Auslastung heute schon sehr hoch, dort<br />
wird irgendwann mal die Frage nach einem Vollausbau<br />
kommen. Das kostet natürlich wieder Geld. Wichtig ist<br />
deshalb, dass auch die Gotthard-Achse noch besser ausgelastet<br />
wird. Zudem gilt: Wer auf der Strasse im Stau steht,<br />
verliert Geld. Deshalb setzen die Transportunternehmen<br />
immer mehr auf kombinierte Lösungen und spielen nicht<br />
die Strasse gegen die Schiene aus.<br />
Wo liegen denn die Grenzen eines immer dichter<br />
werdenden Bahnnetzes in der Schweiz?<br />
Wir sind eine verwöhnte Gesellschaft. Genauso wie bei der<br />
Bahn wollen wir auch in der Siedlungspolitik immer mehr.<br />
Das Problem: Es ist nicht finanzierbar. Und unser Land<br />
ist ziemlich klein. Es gibt Fahrgäste, die sich schon beklagen,<br />
wenn sie 10 Minuten auf dem Perron warten müssen.<br />
Irgendwann werden wir mit diesem System an Grenzen<br />
stossen. Die Bahnkunden haben hohe Ansprüche, das hat<br />
seinen Preis: Wer eine erstklassige Bahn will, muss bereit<br />
sein, dafür zu bezahlen. Zudem dürfen wir durchaus auch<br />
mal unser Mobilitätsverhalten überprüfen. Mobilität ist<br />
wichtig in einer modernen Gesellschaft. Aber sie spielt auch<br />
eine immer grössere Rolle in der Freizeit. Zudem stellt sich<br />
die Frage, wie lange wir grosse Pendlerströme zwischen<br />
ländlichen Wohnorten und zentral gelegenen Arbeitsorten<br />
durch zusätzliche Infrastrukturbauten und damit mit<br />
mehr Landverbrauch noch bewältigen können. Wir brauchen<br />
eine Balance zwischen Wachstum der Mobilität, nötigen<br />
und lediglich wünschenswerten Ausbauten und möglichst<br />
kleinen Eingriffen in Natur und Landschaft.<br />
Die <strong>BLS</strong> feiert in diesem Jahr das 100-Jahr-<br />
Jubiläum der Lötschbergbahn. Waren Sie<br />
schon mal wandern an der Südrampe?<br />
(lacht) Nein, leider nicht. Ich habe schlicht und einfach<br />
sehr wenig Zeit für private Ausflüge.<br />
Welche Bedeutung hat die Lötschbergstrecke<br />
in Zukunft?<br />
Der Lötschberg ist ein strategisch enorm wichtiger<br />
Korridor, er ist Teil der Nord–Süd-Achse zwischen<br />
Rotterdam und Genua. Diese Achse wird in Zukunft<br />
noch wichtiger und damit ein Wachstumsmarkt für die<br />
<strong>BLS</strong>, soweit sie ihre Güterverkehrskapazitäten noch<br />
steigern kann. In jedem Fall ist sie gut positioniert.<br />
Welche Bedeutung wird die <strong>BLS</strong> in Zukunft<br />
haben?<br />
Sie erbringt wertvolle Leistungen für den Regionalverkehr,<br />
vorab im Kanton Bern. Auch in diesem Bereich<br />
kann sie inskünftig noch wachsen. Das wünschen wir<br />
uns auch, weil es gut ist, wenn die SBB konkurrenzfähige<br />
Mitbewerber haben. Das spornt sie strategisch an, ist gut<br />
für die Preise und gibt uns die Möglichkeit, immer mal<br />
wieder Leistungen neu auszuschreiben.<br />
Was wünschen Sie sich denn von der <strong>BLS</strong>?<br />
Sinnvolle Kooperationen in Teilbereichen sind mir wie<br />
gesagt wichtig, weil man damit die Effizienz steigern und<br />
Doris Leuthards Ausflugstipp<br />
Die Agenda von Bundesrätin Doris Leuthard<br />
ist «dicht gedrängt». Insbesondere im<br />
Sommer ergeben sich trotzdem ein paar<br />
Gelegenheiten für einen Ausflug. Das gemütliche<br />
Dahingleiten mit einem der beiden<br />
ehrwürdigen Dampfschiffe aus der «Belle<br />
Epoque» auf dem Thuner- oder dem Brienzersee<br />
sei «Entschleunigung pur», wie sie<br />
sagt. Das mache sie im Sommer ab und zu,<br />
weil man «in gepflegter Atmosphäre die herrliche<br />
Natur und die einmalige Berner Oberländer<br />
Berg-Kulisse geniessen kann».<br />
Hin- und Rückreise<br />
Mit der Bahn nach bzw. ab Thun, Interlaken<br />
oder Brienz. Bevor man das Dampfschiff<br />
besteigt, kann man einen Rundgang durch<br />
den Ort machen. Mehr Infos zu den Angeboten<br />
auf dem Thuner- und Brienzersee unter<br />
www.bls.ch/schiff<br />
INTERVIEW<br />
Kosten einsparen kann. Die <strong>BLS</strong> erbringt Leistungen im<br />
Regional-, Güter- und Tourismusverkehr. Das kann<br />
manchmal ein schwieriger Balanceakt sein, weil die<br />
Anforderungen in allen drei Bereichen unterschiedlich<br />
sind. Bisher hat die <strong>BLS</strong> das gut gemeistert. Ich wünsche<br />
mir, dass das so bleibt. Und ich hoffe, dass sie nicht abhebt,<br />
stattdessen auf dem Boden bleibt.<br />
Was meinen Sie konkret damit?<br />
Jede Bahn möchte investieren, kräftig investieren. Da<br />
gilt es massvoll zu bleiben, immer im Auge zu behalten,<br />
dass es am Ende irgendwie finanziert werden muss –<br />
vom Staat oder von den Passagieren. Gleichzeitig müssen<br />
die Bahnen aufmerksam bleiben, die Wünsche insbesondere<br />
junger Fahrgäste nach Internet-Zugang in den<br />
Zügen oder nach Reservations-Möglichkeiten per Internet<br />
im Auge behalten. Solche Trends darf auch die <strong>BLS</strong><br />
nicht verschlafen. Und das wird sie auch nicht.<br />
Das kostet alles aber auch wieder Geld!<br />
(lacht) Ja, das ist wahr. Darum habe ich ja schon darauf<br />
hingewiesen, dass auch die Fahrgäste massvoll bleiben<br />
sollen!<br />
9
REPORTAGE<br />
Reportage<br />
Zweitageswanderung<br />
ab<br />
Kandersteg<br />
Text: Mia Hofmann<br />
Fotos: zvg<br />
Zwei Tage, zwei Täler, zwei Welten.<br />
Hier die naturbelassene Landschaft im schroffen Gasterntal, dort das landwirtschaftliche<br />
Ueschinental mit seinen saftigen Wiesen: Die Zweitageswanderung ab Kandersteg führt<br />
einen in zwei völlig unterschiedliche Welten.<br />
10<br />
«Das Gasterntal ist wie Kanada – nur ein wenig kleiner»,<br />
sagt Franziska Künzi lächelnd. Die Familie ihres Mannes<br />
führt schon seit Generationen das Restaurant Steinbock<br />
hinten im Tal bei Selden, momentan sein Onkel Christian<br />
Künzi. «Wenn die Kander viel Wasser führt und einem auf<br />
der Brücke nach der Chluse die Gischt ins Gesicht spritzt,<br />
kommt man sich vor wie mitten in der Wildnis.» Und das<br />
ist man auch: Das Gasterntal wird im Bundesinventar der<br />
Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung<br />
(BLN) aufgeführt und ist weitgehend unberührt.<br />
So wird fast keine Forstarbeit betrieben, es gibt keine Teerstrasse<br />
und die Kander geht ihren gewöhnlichen Flusslauf<br />
und ist nicht begradigt – eine Ausnahme in der Schweiz.<br />
Durch die «Chluse» zum Waldhaus<br />
Unsere Wanderschuhe haben wir in Kandersteg<br />
geschnürt. Von hier aus wollen wir in zwei Tagen das<br />
Gasterntal und das Ueschinental erkunden. Die farbigen<br />
Schilderungen des wohl berühmtesten Kanderstegers<br />
Adolf Ogi haben wir noch in den Ohren: «Das<br />
Gasterntal ist mein Krafttal. Wenn man mit der Luftseilbahn<br />
nach Sunnbüel fährt, wirkt es wie der Grand<br />
Canyon der Schweiz.» Und im Juni, so Ogi, der schon<br />
Kofi Annan und viele andere Gäste hierher geführt hat,<br />
sei es mit seiner Blumenpracht etwas absolut Einmaliges.
REPORTAGE<br />
Beim «Waldhaus», einem von vier Gasthäusern im Tal,<br />
machen wir erstmals Halt. Das Berghotel kommt bis<br />
heute praktisch ohne Strom aus. Seine Spezialität:<br />
Raclette vom Kaminfeuer bei Kerzenschein. Das Hotel<br />
Waldhaus und das Nebenhaus, das mit zahlreichen<br />
Kuhglocken behängt ist, gehört der Familie Aellig-<br />
Ryter. «Mindestens die vier Wirte-Familien wohnen im<br />
Sommer noch im Tal: Aellig-Ryters vom Waldhaus,<br />
Künzis vom Steinbock, Holzers vom Selden und<br />
Raubers vom Heimritz», klärt uns Jerun Vils auf.<br />
Friedlich schlendern wir weiter, es wird langsam wärmer,<br />
und die Blumenwiesen beginnen zu trocknen, als<br />
mein Begleiter versonnen verlauten lässt: «Also so<br />
einen Sommer lang im Gasterntal zu wohnen, könnt’<br />
ich mir jetzt auch noch vorstellen.»<br />
Wandern im Ueschinental vor prächtiger Kulisse: Alpschelehubel<br />
und Chlyne Loner (rechts).<br />
Kurz bevor er in den Lötschberg-Scheiteltunnel ein taucht,<br />
sind wir aus dem RegioExpress Lötschberger gestiegen<br />
und haben uns in besagtes Gasterntal aufgemacht, das<br />
im oberen Teil fast parallel zum Lötschental liegt. Nach<br />
einer kurzen Aufwärmstrecke durch die Ebene und<br />
vorbei an der Talstation der Luftseilbahn Sunnbüel,<br />
sind wir in die «Chluse» eingestiegen. Diese Klus der<br />
Kander ist die Eintrittspforte zum Gasterntal. Eine<br />
schmale, in den Fels gehauene Strasse führt uns auf<br />
rund einem Kilometer 150 Höhenmeter hinauf. «Diesen<br />
Teil der Wanderung darf man sich auf keinen Fall<br />
ent gehen lassen», sagt Jerun Vils, ehemaliger Geschäftsführer<br />
Kandertal Tourismus und heutiger Geschäftsführer<br />
des Schweizer Alpen Clubs, der uns begleitet.<br />
Dass man sich inmitten von Gletschern und hochalpinem<br />
Gebiet befindet, wird einem hier schnell klar: Steil<br />
ragen die Felswände auf beiden Seiten in die Höhe. Wer<br />
ins Gasterntal fahren will, nimmt gemäss Vils am<br />
besten den «Gasterebus»: Denn das Strässchen im Tal<br />
ist nur im Wechselverkehr befahrbar und es gibt fast<br />
keine Parkplätze.<br />
Ein Bach wie ein Wasserhahn<br />
Folgt man nach dem Waldhaus etwa zehn Minuten dem<br />
Wanderweg, sieht man auf der rechten Seite den Geltebach<br />
mitten aus einer 300 Meter hohen Felswand stürzen<br />
– wenn man denn Glück hat. «Der Bach ist wie ein<br />
Wasserhahn, den jemand auf- oder zudreht», sagt Franziska<br />
Künzi, der wir auf dem Weg begegnen. Vor allem<br />
im Frühling und Frühsommer bei Schmelzwasser sei die<br />
Wahrscheinlichkeit gross, ihn zu sehen. Aufwendige<br />
Nachforschungen haben ergeben, dass die Geltebachhöhle<br />
mindestens 1350 Meter lang ist und das Wasser<br />
vom Gletscher beim «Obere Tatelishore» stammt. Sowieso<br />
sei das Wasser sehr bestimmend für das Gasterntal,<br />
findet Franziska Künzi: «Es ist sehr eindrücklich, wenn<br />
am Tag nach einem Gewitter überall kleine und grosse<br />
Bäche über die Felswände hinab stürzen.» Dass das auch<br />
Gefahren mit sich bringt, hat sich vor zwei Jahren gezeigt,<br />
als die Kander über die Ufer trat und einen grossen Teil<br />
des Tales – vor allem auch im oberen Teil gegen den<br />
Kanderfirn – überflutet hat.<br />
Die Natur wird im Gasterntal sich selbst überlassen,<br />
links und rechts der Kander befinden sich ausgedehnte<br />
Kiesbänke. Ein ganz kleines Bisschen greifen wir dennoch<br />
ein: In unserer kurzen Pause legen wir selber Hand<br />
an und bauen eine kleine Staumauer. Stauen können wir<br />
aber nur einen kleinen Ableger der viel zu starken Kander.<br />
Franziska Künzi hat uns ans Herz gelegt, nicht allzu<br />
schnell vorwärts zu schreiten: «Links und rechts der<br />
Strasse findet man hier wunderbare, naturbelassene<br />
Plätzchen. Am besten ruht man sich auf einer Wolldecke<br />
vom Wandern oder Biken aus.» Aussergewöhnlich sei im<br />
Gasterntal auch die Flora: Im Frühsommer finde man<br />
vielerorts blühenden Frauenschuh, etwas später die<br />
Waldrebe. Wenn es aber um den genauen Ort geht, wo<br />
man den Frauenschuh sehen kann, gibt sich Franziska<br />
Künzi etwas geheimnisvoll: «Am besten fragt man im<br />
Bus oder in einem Restaurant, wo sich gerade die besten<br />
Orte befinden.»<br />
Kanderfirn oder Heimfahrt<br />
In Selden angekommen, bietet sich uns die nächste Gelegenheit<br />
fürs Nachfragen: Hier liegen das Restaurant<br />
11
ab<br />
55 Jahren<br />
SENIOREN-TAG<br />
JEDEN MONTAG UND DIENSTAG …<br />
… bietet der Betelberg einen Senioren-Tag<br />
für CHF 40.– inkl. Tageskarte Betelberg<br />
und 3-Gang-Menu im Berghaus Leiterli für<br />
Senioren ab dem 55. Lebensjahr an.<br />
Angebot gültig vom 1. Juni bis 20. Oktober 2013.<br />
www.lenkbergbahnen.ch Tel. 033 736 30 30<br />
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Reduktion für Streifzug-Leser/innen<br />
für den Seniorentag<br />
(CHF 35.– statt CHF 40.–<br />
einlösbar nur Mo./Di.,<br />
gültig nur für 1 Person)<br />
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Ihr Bergbahn- und Zug-Ticket<br />
Freie Fahrt auf allen Bergbahnen Riederalp,<br />
Bettmeralp und Fiesch-Eggishorn und<br />
MGB Strecke Mörel-Betten Talstation-Fiesch.<br />
Erhältlich bei den Bergbahnen.<br />
Tagespass<br />
Erwachsene CHF 40.–, 1⁄2-Tax Abo Swisspass<br />
Kinder CHF 25.–, Familie CHF 80.–,<br />
GA nur CHF 18.–<br />
Preise 2-4 Wahltage finden Sie unter<br />
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Bergfrühling 8.–21. Juni 2013<br />
Tages-Bahn-Ticket mit GA ab nur CHF 10.–<br />
Fest der Traditionen 6. Juli 2013<br />
Nostalgische Gastro-Tour<br />
12
REPORTAGE<br />
Der Reiz der Gegensätze: am ersten Tag durch die enge Klus ins wilde Gasterntal mit Wasserfällen und Frauenschuh,<br />
am zweiten Tag ins landwirtschaftliche Ueschinental (unten rechts).<br />
Steinbock und weiter hinten das Hotel Gasterntal-<br />
Selden, von denen aus idealerweise der Übergang über<br />
den Lötschenpass zur Lauchernalp in Angriff genommen<br />
wird. Jerun Vils drängt uns, den zusätzlichen rund<br />
eineinhalbstündigen Marsch hinauf Richtung Kanderfirn<br />
anzupacken: «Das Gletschervorfeld gehört zu den<br />
spannendsten Abschnitten des Tals!» Die Zusatzschlaufe<br />
lohnt sich in der Tat: Hier sehen wir, wo das ganze Kies<br />
herkommt, mit dem das typische Gletschertal aufgefüllt<br />
ist. Die Geologie des Gasterntals ist interessant: Im<br />
Sommer entspringen im vorderen Teil des Tals beim<br />
Waldhaus unzählige Quellen. Das Wasser sickert durch<br />
das Kies durchs ganze Tal und wird dort, wo der Untergrund<br />
wieder fester wird, an die Oberfläche gedrängt.<br />
Dieses feine Bewässerungssystem ist denn auch der<br />
Grund für die vielfältige Flora und den auffällig fruchtbaren<br />
Talboden mit seinen Bergwäldern, Auen und<br />
Wiesen.<br />
Wer aber lieber in einem der Restaurants einkehrt, wird<br />
ebenfalls belohnt: Hier kann man leckere Zvieriplättli<br />
mit einheimischem Käse und schmackhafter Wurst<br />
essen. Wir aber wollen uns heute Abend noch von der<br />
viel gelobten Gastronomie in Kandersteg überraschen<br />
lassen und halten uns etwas zurück – auch weil wir gesehen<br />
haben, wie zügig der kleine «Gasterebus» durch die<br />
Chluse kurvt ... Schliesslich gestaltet sich die Fahrt aber<br />
sehr angenehm, und es ist herrlich, die zu Fuss zurückgelegte<br />
Strecke und die steilen Felswände auf beiden Seiten<br />
des Tals noch einmal aus dem Fenster zu betrachten.<br />
100 Prozent Landwirtschaft<br />
Nach einer geruhsamen Nacht – und einem tatsächlich<br />
hervorragenden Abendessen im Waldhotel Doldenhorn<br />
– schnüren wir die Wanderschuhe zum zweiten Mal: Das<br />
Kontrastprogramm heisst Ueschinental. Zu zweit gehen<br />
wir wieder Richtung Sunnbüel-Bahn los, biegen dann<br />
13
| www.panoramacenter.ch<br />
Publireportage<br />
Aareschlucht –<br />
ein Naturwunder feiert Geburtstag<br />
oereit ist Ausugseit rauchen ie noch einen guten ipp fr einen<br />
Ausug an heissen agen eine wettersichere dee fr die chul oder er<br />
einsreise? Wollen Sie ihren Kindern oder Enkelkindern die Natur näher<br />
bringen?<br />
Die Aareschlucht feiert im 2013 die 125 jährige Erschliessung für die breite Öffentlichkeit<br />
– und damit ein Stück Tourismusgeschichte des Berner Oberlandes.<br />
Zum Jubiläumsjahr gibt es für die Gäste zahlreiche Neuheiten: So zum Beispiel die Rundreise,<br />
die Wandern kombiniert mit einer Fahrt mit der Meiringen-Innertkirchen-Bahn, zum<br />
Eintrittspreis von CHF 7.50. Dank der neuen Beschilderung in der Aareschlucht erfahren<br />
die Besucher häppchenweise was die Natur geschaffen hat. Mit der Erweiterung des<br />
Spielplatzes haben auch die Kleinsten einen Grund zum Mitfeiern.<br />
Die Wasserkraft hautnah erleben<br />
Die Schweiz ist bekannt als das Wasserschloss Europas – eindrücklich lässt sich hautnah,<br />
auf sicheren und bequemen Pfaden, die noch heute nach alter Tradition unterhalten<br />
werden, die Kraft und die Ursprünglichkeit der Aare in der Aareschlucht erleben. Die Aare<br />
entspringt im Grimselgebiet und schlängelt sich von der wilden Berglandschaft durchs<br />
Haslital, den Brienzer- und Thunersee und prägt das Stadtbild der Bundeshauptstadt<br />
Bern, bevor sie schliesslich in Koblenz in den Rhein mündet. Durch den Felsriegel, der die<br />
ache Talsohle zwischen den Ortschaften Meiringen und Innertkirchen teilt, hat die Aare<br />
in Tausenden von Jahren einen Lauf erodiert und dabei eine 1,4 Kilometer lange, bis zu<br />
200 Meter tiefe Schlucht geschaffen. Dieses Naturschauspiel lässt sich auf sicherem Steg<br />
und durch Tunnels bequem erkunden. Der Ausug bietet die unterschiedlichsten Eindrücke<br />
je nach Witterung und eignet sich sehr gut an sonnigen oder gar heissen Tagen als<br />
angenehme Abkühlung, ebenso wie bei zweifelhaftem oder regnerischem Wetter.<br />
Ein mystisches Abenteuer und spannende Events zum Jubiläum<br />
Ein spezielles Highlight ist der Aareschlucht-Besuch jeweils Mittwoch bis Sonntag ab<br />
14dem 12. Juni – 15. September 2013 abends zwischen 17:30 und 22:00 Uhr, die Abendbeleuchtung<br />
lässt eine unvergesslich mystische Stimmung aufkommen. Besonders<br />
schwärmen die Besucher von der Kombination des Ausuges mit einem vorangehenden<br />
Nachtessen im Restaurant Aareschlucht.<br />
Am 28. Juni 2013 steigt in der Aareschlucht ein grosses Sommerfest mit einem erst- und<br />
einmaligen Feuerzauber innerhalb der Aareschlucht, dieses Spektakel lässt sich kombinieren<br />
mit Gaumenfreuden entlang der Aare und wird mit einer Party abgerundet.<br />
Den Gaumen verwöhnen<br />
Das Restaurant Aareschlucht besticht mit seiner Gartenterrasse und dem grossen Spielplatz.<br />
Von der lauschigen Gartenterrasse haben die Eltern die Kinder im Blickfeld, Mütter<br />
und Väter schwärmen von dieser praktischen Kombination.<br />
Gemütliche Räume und eine abwechslungsreiche Küche laden nicht nur Gäste sondern<br />
auch Einheimische zum Geniessen und Verweilen ein. Das Angebot hält für Individualgäste<br />
ebenso wie kleine und grosse Gruppen kulinarische Überraschungen bereit.<br />
deale Anreisemöglichkeiten mit dem öffentlichen erkehr<br />
Mit dem öffentlichen Verkehr gelangen die Besucher via Interlaken oder Luzern einfach<br />
und bequem nach Meiringen. In rund 30 Minuten zu Fuss oder mit der Meiringen-Innertkirchen-Bahn<br />
erreichen die Gäste die Aareschlucht.<br />
Öffnungszeiten Aareschlucht:<br />
29. März – 3. November 2013 (Westeingang) 08:30 –17:30 Uhr<br />
12. Juni –15. September (exklusive Montag und Dienstag) 08:30 – 22.00 Uhr<br />
Preise:<br />
Erwachsene: CHF 7.50 / Kinder von 7 – 16 Jahre: CHF 4.00<br />
nformationen zur Aareschlucht:<br />
www.aareschlucht.ch<br />
nformationen zu Events und Gastronomie: www.restaurant-aareschlucht.ch
aber kurz vor Eggenschwand ab und folgen dem Wegweiser<br />
nach Ueschinen. Nach ungefähr einer Stunde<br />
Aufstieg erreichen wir das Beizli «Lohner» und tauchen<br />
in die Ruhe des sanften Hochtals ein. Im Ueschinental<br />
wird zünftig Landwirtschaft betrieben. «Es ist die Alp<br />
der Kandergrunder und Kandersteger», hat uns Jerun<br />
Vils am Vortag erklärt. Der Austausch zwischen Berg<br />
und Tal dauere den ganzen Sommer über an: «Täglich<br />
sieht man die Älpler in ihren 4x4-Subarus auf die Alp<br />
und zurück fahren. Zuerst besorgen sie das Vieh auf der<br />
Alp, und anschliessend bringen sie im Tal Heu ein.» Ein<br />
eindrückliches und farbenprächtiges Ereignis ist jeweils<br />
der im Spätsommer stattfindende Alpabzug. Die Landwirtschaft<br />
ist hier zum Greifen nah: Mehrere Höfe bieten<br />
ihren eigenen Käse zum Verkauf an, und die Kühe, die<br />
schon wieder neue Milch produzieren, grasen friedlich<br />
nebenan. Man braucht hier etwas mehr Zeit, um den<br />
Charme des Tals zu erfassen, denn er drängt sich weniger<br />
auf als im Gasterntal. Aber das Brauchtum und Kulturgut<br />
der Bauern lassen sich hier ausgiebig erkunden.<br />
Automatisch verlangsamen wir den Schritt, als wir zwischen<br />
Ueschinen und Balme dem Bergwanderweg auf<br />
den Hohwang folgen: Wir möchten den Kessel, in dem<br />
das Ueschinental liegt, noch gar nicht verlassen und nehmen<br />
uns vor wiederzukommen.<br />
Atemberaubende Aussicht vom Ogi-Bänkli<br />
Als wir langsam aus dem eher versteckten Tal biegen,<br />
hält mein Begleiter plötzlich abrupt inne: «Wow, schau<br />
mal, diese Aussicht!» Tatsächlich öffnet sich das Blickfeld<br />
von Schritt zu Schritt mehr, wir sehen nun hinein ins<br />
gestern durchstreifte Gasterntal und auf die Fisistöcke<br />
links und den Altels rechts. Beim «Bärgli» hören wir<br />
REPORTAGE<br />
Wo auch Adolf Ogi Pause macht: Bänkli mit Blick auf Kandersteg.<br />
plötzlich Stimmen: Kletterer im Fels rufen sich Anweisungen<br />
zu. Die Sommersonne wärmt die Steine auf, doch<br />
hier in den Bergen ist es dennoch nicht so richtig heiss.<br />
Etwas weiter vorne kommen wir zum «Ogi-Bänkli», das<br />
uns Jerun Vils am Vortag empfohlen hat. Von hier oben<br />
aus soll Alt-Bundesrat Adolf Ogi immer wieder Kandersteg<br />
bewundern. Also setzen wir uns, geniessen die Aussicht<br />
bei einem Schluck Wasser aus unseren Feldflaschen<br />
und setzen dann unseren Weg Richtung Allmenalp fort.<br />
Hier treffen wir auf ein Paar mit einem riesigen Rucksack:<br />
Die Allmenalp ist ein Eldorado für Gleitschirmflieger.<br />
Wir ziehen heute die Talfahrt mit der Seilbahn vor,<br />
machen es uns aber vorher noch auf der Sonnenterrasse<br />
des Restaurants Allmenalp gemütlich und verdrücken<br />
einen hausgemachten Früchtekuchen.<br />
Gut zu wissen<br />
Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach bzw.<br />
ab Kandersteg. Für Wanderung Gasterntal: Ab<br />
«Selden, Hotel Gasterntal» zurück mit dem Bus<br />
(8. Juni bis 6. Oktober, telefonische Platzreservierung<br />
obligatorisch: Tel. +41 (0)33 671 11 72,<br />
Fahrplan unter www.loetschberger.ch/gasterntal).<br />
Für Wanderung Ueschinental: Ab Allmenalp<br />
zurück mit der Luftseilbahn (25. Mai bis 20.<br />
Oktober, Tel. +41 (0)33 675 16 90,<br />
www.allmenalp.ch).<br />
Wanderung: 1. Tag: Von Kandersteg nach<br />
Selden (ca. 3 Std.), zurück mit dem «Gasterebus»<br />
nach Kandersteg. Der Abstecher von<br />
Selden Richtung Kanderfirn kann beliebig<br />
ausgedehnt werden; Vorsicht: Bergwege!<br />
2. Tag: Von Kandersteg nach Ueschinen, dann<br />
über Hohwang, Tüschete und Bärgli auf die<br />
Allmenalp (ca. 3 Std. 45 Min.).<br />
Saison: ca. Mai bis Oktober, nachfragen bei Kandersteg<br />
Tourismus, da (vor allem im Gasterntal)<br />
ziemlich lange Lawinengefahr herrscht.<br />
Tipp: Beide Täler sind auch mit dem Bike gut<br />
befahrbar.<br />
Einkehr/Übernachten: Diverse Unterkünfte in<br />
Kandersteg. Restaurants im Gasterntal:<br />
Restaurant Waldhaus, Tel. +41 (0)33 675 12 73,<br />
Restaurant Steinbock, Tel. +41 (0)33 675 11 62,<br />
Hotel Gasterntal-Selden, Tel. +41 (0)33 675 11 63,<br />
Berggasthaus Heimritz, Tel. +41 (0)33 675 14 34.<br />
Restaurants im Ueschinental:<br />
Restaurant Allmenalp, Tel. +41 (0)33 675 16 86,<br />
Restaurant Lohner, Tel. +41 (0)33 675 22 92.<br />
Mehr Infos: Kandersteg Tourismus,<br />
Tel. +41 (0)33 675 80 80, www.kandersteg.ch<br />
Wanderkarten und<br />
Höhenprofile unter<br />
» www.bls.ch/streifzug<br />
15
THEMA<br />
Thema<br />
Pionierleistungen<br />
am<br />
Lötschberg<br />
Text: This Rutishauser<br />
Fotos: Christof Sonderegger /<br />
Archiv <strong>BLS</strong><br />
Eine «Be 5/7» mit elektrischem Antrieb zieht am 22. Mai 1913<br />
einen Testzug über die Sarengrabenbrücke zwischen Frutigen und Kandersteg.<br />
Starke Loks und imposante<br />
Konstruktionen.<br />
Meisterbauten und eisenbahntechnische Errungenschaften prägten die Anfänge der Lötschbergbahn.<br />
Mut und Ausdauer führten in 100 Jahren Eisenbahngeschichte zu vielen Pionierleistungen<br />
auf der ersten elektrischen, normalspurigen Alpenstrecke der Schweiz.<br />
16<br />
Der Lötschberg zwischen Balmhorn und Hockenhorn ist<br />
kein Berggipfel, sondern «nur» ein breiter Bergrücken.<br />
Und doch macht er die Region mit seinem Namen in der<br />
weiten Welt bekannt: Nicht für alpinistische Taten in luftiger<br />
Höhe, sondern für die technischen Leistungen der<br />
Ingenieure und Mineure tief drin im Fels und an den Zufahrtsstrecken<br />
des 14,6 Kilometer langen Tunnels. Die 60<br />
Kilometer lange Bergstrecke zwischen Frutigen und Brig<br />
mit Höhendifferenzen von über 500 Metern forderte den<br />
Konstrukteuren und Erbauern vom Spatenstich 1906 bis<br />
zur Eröffnung 1913 alles ab: Zwischen Frutigen und dem<br />
Nordportal des Scheiteltunnels in Kandersteg brauchte es<br />
eine Doppelschleife, um auf 10 Streckenkilometern mit<br />
einer maximalen Neigung von 27 Promille 270 Höhenmeter<br />
zu überwinden. Zwei Kehrschleifen – eine davon in<br />
einem Tunnel – mit einem minimalen Kurvenradius von<br />
300 Metern sind ein deutliches Kennzeichen der aussergewöhnlichen<br />
Ingenieurleistung. Noch heute ist die Lötschbergbahn<br />
die höchst gelegene normalspurige Adhäsionsbahn<br />
der Schweiz.
THEMA<br />
Das ursprüngliche Trassee war abgesehen vom Scheiteltunnel<br />
und von den Kreuzungsstationen einspurig. Von<br />
Anfang an dachten die Ingenieure aber an die Zukunft.<br />
Entsprechend planten sie die Gleisanlagen zweispurig<br />
und bauten die Tunnelgewölbe und Brücken entsprechend.<br />
Erst am 8. Mai 1992 wurde die Bergstrecke nach<br />
16 Jahren intensiver Bauzeit komplett zweispurig eingeweiht.<br />
Die Erweiterung steigerte die Kapazität markant.<br />
Bis zur Eröffnung des Lötschberg-Basistunnels im Jahr<br />
2007 wurden die Gleise zudem teilweise tiefer gelegt. Somit<br />
können seit Juni 2001 auf dem Lötschberg-Simplon-<br />
Korridor auch bis zu vier Meter hohe Lastwagen und<br />
Container im Huckepackverkehr befördert werden, was<br />
auf der Gotthardlinie nicht möglich ist.<br />
Brücken, Tunnel, Galerien<br />
36 Tunnel und Galerien und 22 Brücken bilden das Rückgrat<br />
der Lötschberg-Bergstrecke. Zu den eindrücklichsten<br />
Kunstbauten zählen die markanten Kanderviadukte bei<br />
Frutigen. Es sind heute zwei Bauwerke, welche in 28 Metern<br />
Jubiläums-Buch<br />
Zum Jubiläum erschien im Mai das Buch<br />
«Pionierbahn am Lötschberg». Sieben Autoren<br />
beschreiben darin in vier Kapiteln die Geschichte<br />
der Lötschbergbahn von den Anfängen<br />
bis heute. Sie beleuchten den Bau der<br />
Strecke, die Fahrzeuge und die Werbung für<br />
das Jahrhundertbauwerk.<br />
«Pionierbahn am Lötschberg – 100 Jahre Lötschbergbahn».<br />
Herausgegeben von Kilian T. Elsasser<br />
und Stephan Appenzeller. 224 Seiten, 300 farbige<br />
Abbildungen, AS-Verlag /<strong>BLS</strong>, CHF 88.–. Erhältlich<br />
auch im <strong>BLS</strong>-Shop, siehe Seite 49.<br />
Höhe den Talboden und die Kander überspannen. Das erste,<br />
265 Meter lange Natursteinviadukt zählt elf Bogen. Für<br />
das zweite Gleis entstand in den Jahren 1980 und 1981 in 15<br />
Metern Abstand ein 20 Meter längeres Betonbalkenviadukt<br />
mit den gleichen Stützpfeilerabständen. An der Südrampe<br />
oberhalb von Raron ist die Bietschtalbrücke eine der eindrücklichen<br />
Konstruktionen. Die Fachwerkbrücke aus<br />
Stahl und 125 000 Nieten überspannt den Bietschbach in 95<br />
Metern Höhe und weist gleichzeitig einen engen Kurvenradius<br />
auf. Auch das fotogene Luogelkin-Viadukt imponiert,<br />
erst recht nach dem Ausbau auf Doppelspur. Viele kleinere<br />
aber genauso wichtige Tunnel und Brücken prägen die Strecke.<br />
Einige davon sind auch weltmännisch angehaucht: Der<br />
Viktoriatunnel zwischen Ausserberg und Eggerberg etwa<br />
bekam seinen Namen wegen des Felsens, der dem Profil<br />
von Königin Viktoria von England gleichen soll.<br />
Immer wieder die stärksten Lokomotiven<br />
Am 15. Juli 1913 nahm die <strong>BLS</strong> als erste elektrifizierte<br />
Hauptbahn der Alpen den fahrplanmässigen Betrieb auf<br />
(vgl. S. 21). Während am Gotthard noch Dampflokomotiven<br />
Güterzüge mit 26 km/h über die Rampen zogen,<br />
beförderten die damals stärksten elektrischen Lokomotiven<br />
der Welt die gleichen Züge am Lötschberg fast doppelt<br />
so schnell – mit 50 km/h – über die Bergstrecke.<br />
Leistungsfähige, zuverlässige und schnelle Lokomotiven<br />
waren für einen effizienten Betrieb der weitgehend einspurigen<br />
Strecke unabdingbar. Die Linie Spiez–Frutigen, welche<br />
die <strong>BLS</strong> 1910 übernahm, diente als Versuchsstrecke.<br />
Hier trug die enge Zusammenarbeit mit der Industrie sehr<br />
bald erste Früchte. 1913 nahm die <strong>BLS</strong> 13 Wechselstromlokomotiven<br />
in Betrieb. Die legendären «Be 5/7» mit ihren<br />
2500 PS waren in der Lage, am Lötschberg eine Anhängelast<br />
von 310 Tonnen zu ziehen. Die Lokomotiv- und<br />
Maschinenfabrik in Winterthur (SLM) und die Maschinenfabrik<br />
Oerlikon (MFO) konstruierten die damals<br />
stärksten in Serie gebauten Loks der Welt mit Stangenan-<br />
Das alte und das neue Kanderviadukt aus Naturstein und Beton prägen mit exakt gleichen Stützpfeiler-Abständen die Landschaft bei Frutigen.<br />
17
Badespass<br />
im grössten Freiluft-Thermalbad<br />
der Schweiz<br />
3 Übernachtungen in einem ***Hotel in Brig und<br />
Umgebung<br />
· Doppelzimmer inklusive Frühstück<br />
· Fahrt mit dem Kleinen Simplon Express<br />
· Führung im Stockalperschloss<br />
· 2 Tageseintritte in das Thermalbad Brigerbad<br />
Pro Erwachsener CHF 250.00<br />
Pro Kind im Zimmer der Eltern CHF 222.00<br />
Kinder unter 6 Jahren<br />
gratis<br />
Dieses Angebot ist von 05. Juni bis 15. September 2013 unter<br />
info@brig-belalp.ch oder +41 (0)27 921 60 30 buchbar.<br />
www.brig-belalp.ch · info@brig-belalp.ch<br />
Publireportage<br />
Aletsch Arena – Sommer am Eismeer<br />
Würzige Alpenluft, Logenplatz am Aletschgletscher und<br />
freie Sicht auf die schönsten Viertausender des Wallis – Willkommen<br />
im Bergsommer auf Riederalp, Bettmeralp, Fiesch-<br />
Eggishorn. Willkommen in der Aletsch Arena.<br />
Zwischen sieben und zehn Minuten dauert die Fahrt mit der Seilbahn<br />
von den gut erreichbaren Talgemeinden Mörel, Betten Talstation<br />
oder Fiesch auf die auf 1925 bis 2222 Metern liegende, autofreie<br />
Hochebene am Aletschgletscher.<br />
Eine erfrischende Brise würziger Alpenluft empfängt hier oben jeden<br />
Besucher. Als Zugabe gibts die atemberaubende Sicht auf die<br />
schönsten Viertausender der Schweiz. Gegen Süden steht majestätisch<br />
das Matterhorn, eingebettet zwischen Weisshorn und der<br />
Mischabelgruppe mit dem Dom. Von den Aussichtspunkten Moos-<br />
uh und dem Bettmerhorn bietet sich ein einmaliger Blick auf die<br />
Walliser Alpen und vom Eggishorn erweitert sich gegen Norden<br />
der einzigartige Blick auf Eiger, Mönch, Jungfrau, Wannenhorn<br />
und Finsteraarhorn. Von allen 3 Aussichtspunkten bietet sich ein<br />
fantastischer Blick auf den 23 Kilometer langen Aletschgletscher,<br />
den längsten Eisstrom der Alpen und Herz des UNESCO-Welterbe<br />
Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch.<br />
Für Alpinisten, und Wanderer ist die Aletsch Arena das Paradies auf<br />
18<br />
Erden. Auf unzähligen Gebirgstouren, auf über 100 Kilometer<br />
Wanderwegen und auf 100 Kilometer Mountainbike-Trails können<br />
sie die einmalige Bergwelt erleben und im geschützten Aletschwald<br />
Ruhe und Kraft tanken. Blausee, Bettmersee und Spielplätze laden<br />
zum Verweilen ein. Und wenns exklusiver sein soll – auf dem Golfplatz<br />
Riederalp, im Seilpark Baschweri auf der Bettmeralp, im Swiss<br />
Seilpark in Fiesch oder beim Gleitschirmiegen auf der Fiescheralp<br />
gibts garantiert keine Langeweile.<br />
Übrigens, nicht verpassen: Fest der Traditionen am 6.7. 2013<br />
Gäste können diesen Sommer an den Bräuchen in der Aletsch<br />
Arena teilnehmen und sie erst noch mit allen Sinnen erleben. Zum<br />
Beispiel am 6. Juli 2013, am Fest der Traditionen. Auf einer nostalgischen<br />
Gastro-Tour von der Riederalp, über die Bettmeralp hinüber<br />
auf die Fiescheralp tauchen die Wanderer in die Vergangenheit<br />
ein. Sie sehen wie würzige Alpenmilch zu Butter verarbeitet wird,<br />
lernen über den Gaumen urtümliche Gerichte wie Brochota, Rastsherrensuppa<br />
oder Egger-Choch kennen, amüsieren sich beim «Gilihüsine»,<br />
dem alpinen Vorläufer des Hornussens, machen Bekanntschaft<br />
mit dem Rollibock und seinen Sagen rund um den<br />
Aletschgletscher und holen sich zum Abschluss den Alpsegen.<br />
Auf in die Aletsch Arena – hier werden Traditionen noch<br />
gelebt!<br />
www.aletscharena.ch und für unterwegs die neue Web-APP<br />
m.aletscharena.ch
trieb. Die Drehbewegung gelangte von den beiden Motoren<br />
zuerst auf einen Kuppelrahmen und danach mit Stangen<br />
auf die fünf Triebachsen. Um das grosse Gewicht der Lokomotive<br />
tragen zu können, wurden zusätzlich zwei Laufachsen<br />
eingebaut. Starke Schwingungen trübten jedoch den<br />
Anfangserfolg. Umfangreiche Tests in Zusammenarbeit<br />
mit mehreren ETH-Professoren brachten schliesslich mit<br />
gefederten Zahnrädern die erhoffte Lösung. Erst 1964<br />
wurde die letzte «Be 5/7» ausgemustert. Heute steht ein<br />
Exemplar der Pionierlokomotive im Verkehrshaus der<br />
Schweiz in Luzern.<br />
THEMA<br />
Komfortgewinn im «Blauen Pfeil»<br />
Die schweren Lokomotiven und die veralteten Wagen<br />
verloren vor dem Zweiten Weltkrieg gegenüber dem aufkommenden<br />
Auto an Attraktivität. Der damalige <strong>BLS</strong>-<br />
Direktor Friederich Volmar erkannte die Zeichen der Zeit:<br />
1935 entstanden auf seine Initiative die ersten «Leichttriebwagen».<br />
Pro Sitzplatz wog der «Blaue Pfeil» nur noch<br />
Feiern am Lötschberg<br />
<strong>BLS</strong>-Eisenbahnfest in Frutigen, «<strong>BLS</strong><br />
erfahren und erleben», 29. und 30. Juni<br />
Historische Raritäten wie die besonders<br />
starke Lokomotive «Ae 6/8» und die neusten<br />
Fahrzeuge wie der Doppelstocktriebzug<br />
MUTZ sowie der Lösch- und Rettungszug<br />
können besichtigt werden.<br />
Sonderfahrt, 15. Juli<br />
Fahrt über die Lötschbergstrecke mit einer<br />
historischen Zugskomposition und der Ae 6/8 .<br />
Die praktisch fabrikneue Ae 8/8 Nr. 271 im Jahr 1959 in der Nähe des<br />
Bahnhofs Spiez (oben) und die Ae 6/8 zwischen Ausserberg und<br />
Eggerberg beim Viktoriatunnel.<br />
Südrampenfest von Goppenstein bis Brig,<br />
7. und 8. September<br />
Auf der Walliser Seite der Lötschberg-Bergstrecke<br />
können die Gäste zwischen Goppenstein<br />
und Brig in historischen und modernen Zügen<br />
fahren. An sechs Stationen werden technische<br />
und kulturelle Sehenswürdigkeiten vorgestellt;<br />
Fahrzeugparade am Samstag.<br />
Tageskarte zum Jubiläum<br />
Vom 1. April bis 31. Dezember 2013 verkauft<br />
die <strong>BLS</strong> für jeden Tag spezielle Jubiläumstageskarten:<br />
limitierte <strong>BLS</strong>-Jubiläumstages karten ab<br />
CHF 25.–, unlimitierte <strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarten<br />
ab CHF 39.–. Diese sind erhältlich an den<br />
öV-Verkaufsstellen im <strong>BLS</strong>-Gebiet. Die unlimitierte<br />
Tageskarte kann zudem an sämtlichen<br />
Billettautomaten im <strong>BLS</strong>-Gebiet gekauft werden.<br />
Sonderausstellungen<br />
Im Tropenhaus Frutigen und im Lötschentaler<br />
Museum Kippel finden ab 1. Juni Sonderausstellungen<br />
zum Jubiläum statt.<br />
Weitere Infos unter www.bls.ch/100<br />
Diplomatische Meisterleistung<br />
Die Entstehung der Lötschbergbahn ist nicht nur<br />
geprägt von technischen Meisterleitungen. Auch<br />
die politischen und diplomatischen Rahmenbedingungen<br />
der damaligen Zeit und geschicktes<br />
Taktieren des Kantons Bern spielten bei der<br />
Entstehung eine wichtige Rolle. Nach der<br />
Einweihung der Gotthardbahn 1882 fühlte sich<br />
der Kanton von der Hauptverkehrsachse im<br />
Nord–Süd-Verkehr abgeschnitten. Das Nachbarland<br />
Frankreich musste 1871 das Elsass samt<br />
dem Grenzübergang in Basel und den direkten<br />
Anschluss an die Gotthardstrecke an das<br />
Deutsche Reich abtreten. Die «Grande Nation»<br />
war aber an einer weiter westlich gelegenen<br />
Alpenstrecke vom damaligen Grenzbahnhof<br />
Delle aus interessiert. 1906 sprach sich der<br />
Bernische Grosse Rat mit grosser Mehrheit für<br />
eine Linienführung durch das Kandertal und<br />
den Lötschberg aus. Es waren vor allem Geldgeber<br />
aus Frankreich und dem Kanton Bern, die<br />
den Bau mit 74 Millionen Franken finanzierten.<br />
19
Publireportage<br />
Schloss Landshut – das «hübsch adelig Kleinod»<br />
in der bernischen Kornkammer<br />
Wie, Sie kennen das Schloss Landshut noch nicht? Und auch vom dort beheimateten, einzigen Jagdmuseum der Schweiz<br />
haben Sie noch nie gehört? Dann möchten wir Sie mit den nachfolgenden Informationen zu einem Besuch ermuntern.<br />
Schloss Landshut liegt am Nordrand des mittelländischen Dorfes<br />
Utzenstorf in mitten eines ganzjährig zugänglichen, prächtigen<br />
Parks im englischen Stil, der durchzogen wird von malerischen<br />
Wasserläufen.<br />
Die frühesten Nachweise des einzigen noch erhaltenen Wasserschlosses<br />
im Kanton Bern reichen ins 11. Jahrhundert zurück. Das<br />
Schloss erlebte unter vielen Besitzern eine äusserst wechselvolle<br />
Geschichte und war von 1513 bis zum Einmarsch der Franzosen<br />
1798 Sitz bernischer Landvögte. Seit 1988 ist es im Besitz der<br />
Stiftung Schloss Landshut und beherbergt das einzige Jagdmuseum<br />
der Schweiz, das vom Naturhistorischen Museum der<br />
Burgergemeinde Bern betreut wird.<br />
Abwechslungsreicher Rundgang zur Geschichte des<br />
Schlosses...<br />
Über eine Steinbrücke gelangt der Besucher durch das imposante<br />
Eingangstor in den durch 200 Jahre alte Platanen beschatteten,<br />
verträumten Innenhof, der umgeben wird vom Hauptgebäude,<br />
den beiden Kornhäusern und Resten der ehemaligen Ringmauer.<br />
Der Haupteingang im Treppenturm führt nun vorerst in die historischen<br />
Schlosszimmer mit Mobiliar und Bildern aus dem 17. Jh.<br />
aus denen die bemerkenswerten Stillleben von Albrecht Kauw<br />
1616–1681 hervorstechen. In einem dieser Räume bendet sich<br />
ein kostbares Renaissance-Täfer, das die Kulisse bildet für ein<br />
prächtiges Prunkbuffet. Im grosszügigen Festsaal, dessen Fenster<br />
den Blick auf Park und Schlosshof freigeben, entdeckt man die<br />
Wappen der 56 einstigen Landvögte. Einritzungen Gefangener in<br />
der Wand des ehemaligen Gefängnisturms lassen die Zeiten früherer<br />
Rechtsprechung erahnen.<br />
...und zur Jagd<br />
Auf dem weiteren Rundgang erfährt der Besucher auf einer Ausstellungsäche<br />
von über 500 m 2 viel Interessantes über die Geschichte<br />
der Jagd und das Wild in der Schweiz. Einzigartige Spezialsammlungen<br />
zur Geschichte der Jagdwaffen und des Jagdhorns<br />
lassen die vielfältigen Aspekte des Kunsthandwerks und<br />
der Kultur rund um die Jagd aueben.<br />
In der aktuellen Sonderausstellung Mauswiesel & Hermelin.<br />
Kleine Tiere – grosse Jäger wird im Dachstock Spannendes aus<br />
dem Leben der kleinsten Raubtiere der Welt gezeigt.<br />
Ein attraktives Rahmenprogramm mit Abendführungen, Vorträgen,<br />
Exkursionen und Film-Soiréen ergänzt das Ausstellungsangebot.<br />
Gut zu wissen:<br />
Auf dem Schlossareal ist im Gebäude der Wildstation Landshut<br />
die Schweizerische Jagdbibliothek untergebracht. Sie besitzt mit<br />
einem Bestand von über 6‘000 Büchern einen eindrücklichen<br />
Fundus zu den Themen Jagd, Wild und Biologie. Sie ist jedermann<br />
zugänglich und jeweils am Mittwochnachmittag geöffnet.<br />
Die gemütliche Cafeteria im Schlosshof hält nicht nur für die<br />
Schlossbesucher Erfrischungen bereit, auch Parkbesucher geniessen<br />
die wohltuende Atmosphäre.<br />
Schloss Landshut eignet sich aber nicht nur für einen Museumsbesuch.<br />
Es bietet auch eine hervorragende Kulisse für Ihr ganz<br />
persönliches Fest – sei es eine Hochzeit, ein Geburtstag oder ein<br />
Jubiläum. In historisch einmaligen Räumlichkeiten oder auf der<br />
Schlossterrasse mit traumhaftem Ausblick geniessen Sie unvergessliche<br />
Stunden beim Apéro und Bankett.<br />
Rosemarie Althaus, Stiftung Schloss Landshut<br />
Saison 2013: 12. Mai bis 13. Oktober<br />
Di.–Sa. 14 –17 Uhr, So. 10–17 Uhr geöffnet / Mo. geschlossen<br />
Eintritt<br />
Erwachsene Fr. 7.– / Fr. 6.– AHV/IV, Kollektiv (ab 20 Personen)<br />
Kinder bis 6 Jahre gratis, Jugendliche bis 16 Jahre Fr. 1.–<br />
Führungen auf Anfrage. Dauer ca. 1 Stunde (Fr.100.–)<br />
Vermietung von historischen Zimmern und Räumen für Anlässe<br />
auf Anfrage.<br />
Information und Auskunft<br />
info@schlosslandshut.ch oder Tel. 032 665 40 27<br />
www.schlosslandshut.ch<br />
Erreichbar per Bahn<br />
Station Utzenstorf: S44/RE ab Bern (via Burgdorf) und ab Solothurn,<br />
<strong>BLS</strong> ab Thun und ab Solothurn: 10 Gehminuten (Strasse),<br />
via Wanderweg ca. 20 Min. zum Schloss.<br />
Station Bätterkinden: S8/RE ab Bern und ab Solothurn: 20 Gehminuten,<br />
z.T. Wanderweg, zum Schloss.<br />
Per Auto<br />
A1 von Bern: Kirchberg (Nr. 39), von Basel/Zürich: Kriegstetten<br />
(Nr. 40). Grosser Parkplatz beim südlichen Parkeingang<br />
Schlosswarte<br />
Beat und Ursula Hänggärtner, Schlossstrasse 17, 3427 Utzenstorf<br />
20
THEMA<br />
400 Kilogramm anstelle von 1,2 Tonnen bei Personenzügen<br />
mit Lokomotive. Die Konstrukteure der Schweizerischen<br />
Industrie-Gesellschaft (SIG) in Neuhausen liessen<br />
sich einige bahnbrechende Dinge einfallen: helle, geräumige<br />
Passagierabteile mit gepolsterten Sitzbänken und<br />
praktischen Gepäckablagen, grosse Fenster, ein niedriger<br />
Wagenboden und elektropneumatische Türen mit Klapptritt<br />
zum bequemen Ein- und Aussteigen. Platz für den<br />
neuartigen Komfort schafften die Konstrukteure, indem<br />
sie den Transformator und die Schaltapparate auf dem<br />
Dach montierten. Die unkonventionelle Lösung bewährte<br />
sich entgegen allen Unkenrufen.<br />
Werbeplakate machten die Lötschbergbahn im In- und Ausland<br />
bekannt.<br />
Von Anfang an voll unter Strom<br />
Um 1900 wurden die meisten Züge in der<br />
Schweiz noch von Dampflokomotiven angetrieben.<br />
Besonders auf den Bergstrecken steckte der<br />
elektrische Antrieb in einer Pionierphase. Berechnungen<br />
zeigten, dass die elektrische Bahn im<br />
Vergleich zur Dampfbahn wirtschaftlicher<br />
betrieben werden konnte. «Mit ihrem Entschluss,<br />
die Lötschbergstrecke von Beginn an elektrisch<br />
zu betreiben, antizipierte die <strong>BLS</strong> die Elektrifizierung<br />
der schweizerischen Bahnen», schreibt<br />
Historikerin Anna Amacher Hoppler im Buch<br />
«Pionierbahn am Lötschberg». 1906 beschloss<br />
der Grosse Rat des Kantons Bern, dass die<br />
gesamte Lötschbergstrecke elektrifiziert werden<br />
sollte. Denn in Europa und in Nordamerika<br />
stellte sich nicht mehr die Frage, ob Dampf oder<br />
Strom, sondern ob Gleichstrom oder Wechselstrom.<br />
Angesichts der technischen Entwicklung<br />
entschlossen sich die Verantwortlichen für den<br />
Wechselstrom. Das Resultat war so überzeugend,<br />
dass die SBB wenige Jahre später beschlossen,<br />
den Gotthard mit dem gleichen Stromsystem<br />
nachzurüsten. Dies zahlte sich nicht zuletzt in den<br />
Jahren des Zweiten Weltkrieges aus: Zahlreiche<br />
Schweizer Bahnen wurden mit Strom aus den<br />
helvetischen Kraftwerken angetrieben und waren<br />
nicht auf importierte Kohle angewiesen.<br />
Die <strong>BLS</strong> lieferte den Anstoss zu weiteren Pioniertaten im<br />
Lokomotivbau. 1926 beschaffte sie die ersten zwei «Be 6/8»-<br />
Loks. Die schweren Kraftpakete waren mit dem neuartigen<br />
Einzelachsantrieb ausgestattet. Er übertrug die Kraft besser<br />
auf die Schienen als der klassische Stangenantrieb. Zur «Ae<br />
6/8» weiterentwickelt, prägte die Lok das Bild der <strong>BLS</strong> und<br />
der Schweizer Maschinenindustrie an der Schweizerischen<br />
Landesausstellung 1939 in Zürich. Für Aufsehen sorgten<br />
die ab 1944 ausgelieferten relativ leichten Schnellzugslokomotiven<br />
des Typs «Ae 4/4». Die erste Drehgestelllokomotive<br />
mit hoher Leistung galt international als Meilenstein bei der<br />
Entwicklung von Schnellzugsloks. Die schweren, aber für<br />
den Antrieb nutzlosen Laufachsen fielen weg. 1964 setzte<br />
die <strong>BLS</strong> mit der «Re 4/4» ein stärkeres und schnelleres Modell<br />
ein. Noch heute ziehen diese Loks auf der Lötschberg-<br />
Bergstrecke mit 80 km/h Lasten von bis zu 630 Tonnen.<br />
Die neuste und letzte komplett in der Schweiz gebaute<br />
Lokomotivengeneration für die <strong>BLS</strong> ist die «Re 465».<br />
Unter anderem können die 18 Exemplare in den engen<br />
Kurven die Radsätze einzeln einstellen. Auch heute sind<br />
die blauen Lokomotiven noch immer im Einsatz. Die<br />
erste erhielt 1994 vom damaligen Verkehrsminister<br />
Adolf Ogi den Namen «Simplon».<br />
Der Service macht den Unterschied<br />
Die <strong>BLS</strong> machte aber auch auf andere, unkonventionellere<br />
Art von sich reden. Mit innovativer Werbung rückte sie die<br />
Vorzüge der Lötschbergstrecke als Tourismusdestination<br />
ins Licht. Plakate, Broschüren, Diavorträge und sogar der<br />
Spielfilm «Charly X» zeigten die Schönheit der Landschaft<br />
und priesen die schnellen und komfortablen Verbindungen.<br />
Die Bergstrecke am Lötschberg ist nicht nur der zentrale<br />
Teil im Namen der Bahn und der Dreh- und Angelpunkt<br />
in der Geschichte. Heute und auch in Zukunft ist sie<br />
eine wichtige Lebensader für den regionalen Tourismus.<br />
Das gilt auch für den Autoverlad zwischen Kandersteg<br />
und Goppenstein. In der Hochkonjunktur nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg wurde das Auto für die Bahn zu einer<br />
starken Konkurrenz. Die <strong>BLS</strong> nutzte diesen Trend mit<br />
dem in den 1960er-Jahren eingerichteten Autoverlad<br />
zwischen Kandersteg und Goppenstein. Der Autotransport<br />
durch den Lötschbergtunnel schafft eine wichtige<br />
Verbindung zwischen dem Wallis und der übrigen<br />
Schweiz. Seit 1994 kommt er ohne Subventionen aus.<br />
21
6. und 7. Juli 2013<br />
mit mittelalterlichem Spektakel<br />
Areal Spycher-Handwerk<br />
Schwarzenbach bei Huttwil<br />
Öffnungszeiten:<br />
Samstag, 10 – 20 Uhr (Schenke bis 22 Uhr)<br />
Sonntag, 10 – 17 Uhr<br />
- Konzert am Samstagabend<br />
mit KelAmrun<br />
- Feuerschau am<br />
Samstagabend<br />
- Handwerk an der<br />
Arbeit<br />
- Wegzoll obligatorisch<br />
- Speis und Trank<br />
- Belebtes Lager mit<br />
Kampf<br />
Infos: www.regio-huttwil.ch<br />
Partner:<br />
- Gaukler und<br />
Spielleute<br />
- Kleinstes Riesenrad<br />
der Welt<br />
- Attraktionen für Kinder<br />
und Erwachsene<br />
- Bogenschiessen<br />
- Speerschleudern<br />
- Zeltplatz<br />
- Parkplätze<br />
Glücksmomente<br />
Willkommen im Entlebuch<br />
Brienzer Rothorn Auf zum höchsten Luzerner<br />
Mooraculum Entdecke das Moor auf der Rossweid<br />
Marbachegg Geniesse Ruhe und ein Traumpanorama<br />
Biosphärenakademie Auf Tour mit einem Experten<br />
www.biosphaere.ch<br />
Salwideli - Hochmoor bei Sörenberg<br />
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Pure Lebensfreude<br />
im Süden der Schweiz<br />
Erleben Sie Natur, Kultur & Genuss<br />
bei uns in Visperterminen, am höchsten<br />
Weinberg Europas.<br />
In nur einer Stunde ab Bahnhof Thun.<br />
Wohnungen bereits ab CHF 40.- pro Nacht.<br />
Lassen Sie sich inspirieren unter<br />
www.heidadorf.ch<br />
Heidadorf Tourismus, DLZ, CH-3932 Visperterminen<br />
Tel.: +41 27 948 00 48, info@heidadorf.ch, www.heidadorf.ch
FAHRGASTPORTRÄT<br />
Fahrgastporträt<br />
Sol Gabetta<br />
Aufgezeichnet von:<br />
Peter Bader<br />
Foto: zVg<br />
«Im Zug fühle ich mich frei.»<br />
«Im Zug zu reisen ist für mich Entspannung und Inspiration.<br />
Die Landschaft, die an einem vorbei zieht, erfreut das<br />
Auge – und damit auch die Seele. Im Zug schalte ich ab,<br />
fühle mich frei, kann kreativ denken. Das sind rare Momente.<br />
Diese geniesse ich ab und zu auch in der <strong>BLS</strong>. Wir<br />
haben ein Haus in einem kleinen Ort im Wallis, dorthin<br />
fahren wir bisweilen mit dem Zug. Für die <strong>BLS</strong> gilt, was<br />
für den ganzen öffentlichen Verkehr in der Schweiz gilt: Er<br />
ist wirklich aussergewöhnlich gut! In Frankreich können<br />
Züge schon mal ausfallen, in Deutschland sind sie oft unpünktlich.<br />
In der Schweiz ist alles perfekt. Und die Züge<br />
für mich als Argentinierin manchmal fast zu pünktlich!<br />
Reisen mit dem Flugzeug ist für mich dagegen mehr mit<br />
Hektik als mit Entspannung verbunden. Und ich fliege<br />
viel. Im Jahr gebe ich rund 130 Konzerte auf der ganzen<br />
Welt. Bis 2015 bin ich heute schon ausgebucht. Da bleibt<br />
nicht viel Freizeit. Im April hatte ich seit fünf Jahren zum<br />
ersten Mal wieder ein paar Tage am Stück frei. Den Verlust<br />
an persönlicher Freiheit nehme ich in Kauf. Die richtige<br />
Freiheit empfinde ich, wenn ich Musik mache. Wenn<br />
ich als Cellistin den Noten auf dem Papier Form und<br />
Leben gebe. Ein Musikstück lebt erst durch meine kreative<br />
Interpretation. Und ich spiele dafür das perfekte Instrument:<br />
Das Cello schafft genau die richtige Balance<br />
zwischen den hohen und tiefen Tönen, trifft eine sehr<br />
angenehme Tonlage, wie der Mezzo-Sopran beim<br />
Gesang. Dass ich heute Cello spiele, ist allerdings Zufall.<br />
Als Kind hatte ich keine Ahnung, was ein Cello ist.<br />
Trotzdem wollte ich das Instrument, weil es grösser war<br />
als die Geige meines Bruders. Das war für mich als kleine<br />
Schwester natürlich interessant. Später hat mich mein<br />
Vater während ein paar Monaten einmal wöchentlich<br />
von meiner Heimatstadt Cordoba nach Buenos Aires<br />
zum Cello-Unterricht gefahren. Das sind immerhin 800<br />
Kilometer. Tagsüber hat er gearbeitet, nachts fuhren wir<br />
fast acht Stunden, damit ich am Morgen eine Stunde<br />
Unterricht besuchen konnte. Und das alles nur, weil ich<br />
die Lehrerin so toll fand. Das ist Liebe, oder?<br />
Meine Eltern haben mich ohnehin immer unterstützt.<br />
Aber es gab keinen Druck, dass ich Musik machen<br />
musste, es hat sich so ergeben. Sie kamen mit mir nach<br />
Europa, damit ich mich musikalisch weiter entwickeln<br />
konnte. Zuerst nach Spanien, dann ins Elsass. Heute lebe<br />
ich im aargauischen Fricktal. Die Schweiz ist meine neue<br />
Heimat geworden. Ich fühle mich dort wohl, wo meine<br />
Familie und Freunde sind. Ich kann mir im Moment<br />
nicht vorstellen, jemals wieder in Argentinien zu leben.»<br />
Noch bis zum 29. Juni findet zum 8. Mal das von Sol Gabetta<br />
initiierte «Solsberg-Festival» statt.<br />
www.solsberg.ch<br />
Der Fahrgast<br />
Name: Sol Gabetta<br />
Alter: 32<br />
Beruf: International<br />
erfolgreichste Cellistin<br />
Strecke: Gstaad–Montreux<br />
auf der Golden-<br />
Pass-Linie<br />
Abonnement: Halbtax<br />
in der Schweiz<br />
Vorlieben: Vorwärts<br />
am Fenster, allerdings<br />
nur wenn Einzelplatz,<br />
sonst lieber Gang, weil<br />
«ich die Freiheit spüren<br />
muss».<br />
23
BLICKPUNKT<br />
Blickpunkt<br />
Reisezentrum<br />
Frutigen<br />
Text: Mike Sommer<br />
Fotos: Manuel Friedrich/ zvg<br />
Heute im Einsatz (von links): René Steinhauer, Sarah Hauswirth und Sandra Hari.<br />
Dreh- und Angelpunkt im Frutigland.<br />
Frutigen ist selten das Ziel, häufig aber der Ausgangspunkt für einen Ausflug in die Berge<br />
oder eine Reise in die weite Welt. Mittendrin: das Reisezentrum der <strong>BLS</strong>.<br />
24<br />
Nichts gegen Adelboden oder Gstaad, sagt René Steinhauer,<br />
aber er wohne lieber in Frutigen, wo alles ein bisschen<br />
«normaler» sei, meint der Leiter des örtlichen <strong>BLS</strong>-<br />
Reisezentrums: «Hier passts mir und hier werde ich<br />
einmal pensioniert.» Schon seit fast 30 Jahren arbeitet<br />
René Steinhauer bei der <strong>BLS</strong> in Frutigen, ursprünglich<br />
als Betriebsdisponent, heute als Chef eines kleinen<br />
Teams. «Drei von uns wohnen in Frutigen, das ist ganz<br />
wichtig. Es gab Zeiten, da war ich der einzige Frutiger im<br />
Reisezentrum. Mancher Einheimische schaute damals<br />
zuerst diskret herein und machte wieder kehrt, wenn ich<br />
nicht da war.» Reiseberatung sei halt auch eine Vertrauenssache,<br />
und da halte sich die lokale Bevölkerung am<br />
liebsten an Personen, die sie kenne. Ihn kennt natürlich<br />
jeder hier.<br />
Hektik und Beschaulichkeit<br />
Traditionelle Streusiedlungen prägen das Bild ausserhalb<br />
des Zentrums, Hotels und Ferienwohnungen mit<br />
geschlossenen Fensterläden sieht man kaum. Die Ge-<br />
gend bei Frutigen hat etwas Unaufgeregtes und Beschauliches,<br />
wenn nicht gerade ein Zug das Tal hinauf rauscht<br />
und unvermittelt im Lötschberg-Basistunnel verschwindet.<br />
Auch der Bahnhof wirkt zeitweise wie verlassen – bis<br />
kurz vor der halben Stunde, wenn die Züge aus Bern und<br />
aus Brig eintreffen, Menschen ein-, aus- und umsteigen.<br />
Vor allem im Winter strömen dann Heerscharen von<br />
Skisportlern aus dem Bahnhof und eilen zum Bus nach<br />
Adelboden. In den Sommerferien sind es die Touristen<br />
aus Adelboden, die mit dem Bus nach Frutigen fahren,<br />
um von hier aus die anderen Sehenswürdigkeiten der<br />
Region zu erkunden. Dann herrscht plötzlich auch im<br />
Reisezentrum hektische Betriebsamkeit – bevor die Touristenkarawane<br />
weiterzieht. Regelmässige Kunden sind<br />
die Niederländer, die den Sommer auf dem Camping von<br />
Frutigen verbringen.<br />
Von hier geht die Post ab<br />
Ob Juniorkarte, GA, Städtereise oder Badeferien – René<br />
Steinhauers Team hat das ganze Angebot im Sortiment:
«Ein Stammkunde hat kürzlich gerade eine Kreuzfahrt<br />
rund um die Welt gebucht.» Das <strong>BLS</strong>-Reisezentrum<br />
Frutigen erledigt aber – ganz nebenbei – noch ein paar<br />
andere Jobs. Als Kooperationspartner der BEKB bietet<br />
es die üblichen Schalterdienstleistungen der Kantonalbank.<br />
Und es hat die Funktion des «Mailinghouses» der<br />
<strong>BLS</strong>. Das heisst: Alle Kundenbestellungen (Broschüren,<br />
Malbogen, Streifzug-Abonnemente usw.) per Postkarte<br />
oder E-Mail werden hier elektronisch erfasst, verwaltet<br />
und bearbeitet. René Steinhauer: «Wir packen das<br />
Material in Kuverts und unterschreiben den Begleitbrief.»<br />
Auch der Versand von Prospekten der <strong>BLS</strong> oder<br />
von Reiseveranstaltern an die anderen <strong>BLS</strong>-Reisezentren<br />
erfolgt von hier. Über mangelnde Arbeit kann<br />
sich das Team deshalb auch in der Nebensaison nicht<br />
beklagen.<br />
Das Reisezentrum<br />
Frutigen in Kürze<br />
Leiter seit Januar 2003: René Steinhauer<br />
Team: Sarah Hauswirth, Sandra Hari, Claudia<br />
Rüegsegger, Beat Brand, Deborah Stoll<br />
(Lernende).<br />
Kontakt: <strong>BLS</strong> AG, Reisezentrum Frutigen,<br />
Untere Bahnhofstrasse 16, CH-3714 Frutigen<br />
Tel. +41 (0)58 327 39 39, frutigen@bls.ch<br />
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 6.50 bis<br />
18.15 Uhr, Samstag und Sonntag, 7.15 bis<br />
11.40 Uhr und 13.20 bis 16.40 Uhr.<br />
» www.bls.ch/reisezentren<br />
Ausflugstipp von René Steinhauer<br />
Grandiose Aussichten inklusive<br />
Die Elsigenalp hoch über dem Engstligental ist ein<br />
kleines aber feines Wintersportgebiet, das besonders<br />
bei Familien sehr beliebt ist. Doch auch im<br />
Sommer hat die Hochebene auf gut 1800 m ü. M.<br />
einiges zu bieten. So laden Feuerstellen am Brandsee<br />
(Bild) und am Elsigsee zum Picknick ein. Erreichbar<br />
ist der kleine Elsigsee, der im Spätsommer<br />
oft trocken liegt, in 30 Minuten von der<br />
Bergstation der Luftseilbahn aus.<br />
Bei der Bergstation respektive dem benachbarten<br />
Berghaus beginnt auch die Wanderung über<br />
den Panoramaweg hinunter nach Frutigen, die<br />
René Steinhauer für die ganze Familie empfiehlt.<br />
Bis zum Ziel sind zwar rund tausend Höhenmeter<br />
zu bewältigen, aber der Weg führt stets bergab<br />
und ist in 3 Stunden und 15 Minuten ohne Hast zu<br />
bewältigen. Nach der Durchquerung eines Waldstücks<br />
bietet sich auf der Alp Achsetberg zum<br />
ersten Mal die prächtige Aussicht auf das Engstligental<br />
und vor allem auf die gegenüberliegenden<br />
Frutig-Spissen. Dies sind bewohnte und durch<br />
felsige Bachtobel getrennte Bergrücken am Osthang<br />
der Niesenkette – eine überaus spektakuläre<br />
und urtümliche Landschaft.<br />
Vor dem etwas steileren Abstieg nach Frutigen<br />
lädt die Grillstelle «Trute» zu einer Rast ein. Von<br />
hier schweift der Blick über den Talboden und<br />
die angrenzende Bergwelt. Wer sich satt gesehen<br />
und noch etwas Zeit hat, dem legt René<br />
Steinhauer noch einen Besuch im Tropenhaus<br />
von Frutigen ans Herz. In wenigen Stunden vom<br />
Hochgebirge in die Tropen – das gibt es nur im<br />
Frutigland.<br />
Gut zu wissen<br />
Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach Frutigen<br />
und weiter mit dem Bus nach Adelboden bis<br />
«Achseten, Kirche». Von hier mit dem Rufbus<br />
der Elsigenalp-Bahn (kann beim Chauffeur im<br />
Bus bestellt werden) nach Elsigbach und mit der<br />
Luftseilbahn auf die Elsigenalp. Zurück ab Frutigen<br />
mit der Bahn.<br />
Unterwegs: Ab Bergstation Elsigenalp den Wegweisern<br />
folgen (Panoramaweg). Eine praktische<br />
Wanderkarte ist im <strong>BLS</strong>-Reisezentrum Frutigen<br />
erhältlich. Unterwegs gibt es keine Gasthäuser,<br />
deshalb nimmt man am besten ein Picknick mit.<br />
Mehr Infos:<br />
www.elsigen-metsch.ch<br />
www.tropenhaus-frutigen.ch<br />
Wanderkarte und<br />
Höhenprofil unter<br />
» www.bls.ch/streifzug<br />
25
Wir feiern – Sie profitieren.<br />
Entdecken Sie die halbe Schweiz zu einem<br />
unschlagbaren Preis.<br />
Im Jubiläumsjahr verkauft die <strong>BLS</strong> für jeden<br />
Tag vom 1. April bis 31. Dezember 2013<br />
100 <strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarten zum Jubiläumspreis<br />
ab CHF 25.–. Mit der <strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarte<br />
geniessen Sie einen Tag<br />
lang freie Fahrt mit Bahn, Bus und Schiff im<br />
gesamten <strong>BLS</strong>-Gebiet.<br />
Limitierte <strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarte ab<br />
CHF 25.–<br />
– Jeden Tag 100 Stück<br />
– Kauf max. 2 Monate vor Reisetag möglich<br />
– Kauf bis 5 Tage vor Reisetag möglich<br />
– Erhältlich an den bedienten Bahnhöfen<br />
im <strong>BLS</strong>-Gebiet<br />
Unlimitierte <strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarte ab<br />
CHF 39.–<br />
– Erhältlich an den bedienten Bahnhöfen<br />
im <strong>BLS</strong>-Gebiet<br />
– Erhältlich an Billettautomaten im<br />
<strong>BLS</strong>-Gebiet<br />
Geltungsbereich<br />
Gültig mit Bahn, Bus und Schiff im gesamten<br />
<strong>BLS</strong>-Gebiet. Nicht gültig im Lötschberg-<br />
Basistunnel.<br />
Kinder<br />
Kinder mit der Junior-/Enkel-Karte reisen in<br />
Begleitung der Eltern/Grosseltern gratis.<br />
Preise in CHF<br />
Limitierte <strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarte<br />
Ermässigt*<br />
Erwachsene<br />
2. Klasse 1. Klasse 2. Klasse 1. Klasse<br />
25.– 40.– 50.– 80.–<br />
Unlimitierte <strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarte<br />
Ermässigt*<br />
Erwachsene<br />
2. Klasse 1. Klasse 2. Klasse 1. Klasse<br />
39.– 63.– 78.– 126.–<br />
*Inhaber Halbtax-Abo und Kinder 6–15.99 Jahre<br />
Bonusangebote<br />
Inhaber einer <strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarte profitieren<br />
im Vorverkauf oder beim Vorweisen<br />
der Tageskarte von attraktiven Bonusangeboten.<br />
Weitere Infos zum Gültigkeitsbereich der<br />
<strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarte sowie Infos zu den<br />
Bonusangeboten finden Sie unter<br />
www.bls.ch/100
LE LOCLE<br />
LES PONTS-<br />
DE-MARTEL<br />
BOUDRY<br />
Le Noirmont<br />
La Chauxde-Fonds<br />
Sonceboz-<br />
Tavannes<br />
Sombeval<br />
Neuchâtel<br />
St-Blaise-Lac<br />
Moutier<br />
Marin-Epagnier<br />
Biel/<br />
Zihlbrücke<br />
Bienne<br />
Gampelen<br />
Ins<br />
Brügg BE<br />
Grenchen Nord<br />
Studen BE<br />
Müntschemier<br />
Busswil<br />
Lyss<br />
Kerzers<br />
Solothurn<br />
Ferenbalm-<br />
Suberg-<br />
Oensingen<br />
Gurbrü<br />
Grossaffoltern<br />
Biberist Ost Niederbipp<br />
Gümmenen<br />
Gerlafingen<br />
Schüpfen<br />
Wiler<br />
Laupen BE<br />
Romont<br />
Utzenstorf<br />
Rosshäusern<br />
Riedbach<br />
Münchenbuchsee<br />
Aefligen<br />
Bern Brünnen Westside Zollikofen<br />
Bern Bümpliz Nord<br />
Kirchberg-Alchenflüh<br />
Langen<br />
Bern Stöckacker<br />
Langent<br />
Burgdorf Buchmatt<br />
Palézieux<br />
Lotzwi<br />
Bern<br />
Burgdorf<br />
Gute<br />
Wankdorf<br />
Burgdorf Steinhof<br />
Ma<br />
Ostermundigen<br />
Oberburg<br />
Lin<br />
K<br />
Vevey<br />
Bulle<br />
Gümligen<br />
Hasle-Rüegsau<br />
Belp<br />
Worb Dorf<br />
Schafhausen i.E.<br />
Broc-Fabrique<br />
Walkringen<br />
Rubigen<br />
Lützelflüh-Goldbach<br />
Worb SBB Bigenthal<br />
Sumiswald-Grüne<br />
Toffen<br />
Ramsei<br />
Montreux<br />
Grünenmatt<br />
Biglen<br />
Kaufdorf Münsingen Tägertschi<br />
Grosshöchstetten<br />
Konolfingen<br />
Montbovon<br />
Thurnen<br />
Zollbrück<br />
Wichtrach<br />
Zäziwil<br />
Stalden i.E.<br />
Neumühle<br />
Burgistein Kiesen<br />
Oberdiessbach<br />
Brenzikofen<br />
Seftigen<br />
Uttigen<br />
Uetendorf Heimberg<br />
Uetendorf Lädeli<br />
Aigle<br />
Allmend Steffisburg<br />
Schwäbis<br />
Leysin<br />
Thun<br />
Hünibach<br />
Hilterfingen<br />
Villars Col-de-<br />
Oberhofen<br />
Bretaye<br />
Les Diablerets<br />
Gunten<br />
Spiez<br />
Merligen<br />
Faulensee<br />
Beatenbucht<br />
Reichenbach i.K.<br />
Mülenen<br />
Beatush<br />
Lenk i.S.<br />
Frutigen<br />
Sundl<br />
N<br />
Kandersteg<br />
Sierre<br />
Goppenstein<br />
Hohtenn<br />
YVERDON-<br />
LES-BAINS<br />
YVERDON-<br />
LES-BAINS<br />
LAUSANNE<br />
ST-GINGOLPH<br />
Lac Léman<br />
28<br />
Chaumont<br />
1087<br />
Lac de<br />
Neuchâtel<br />
SION<br />
BRIG<br />
8<br />
Payerne<br />
Les Pléiades<br />
1361<br />
La Broye<br />
Dompierre<br />
Corcelles-Nord<br />
Rochers de Naye<br />
2042<br />
Zihlkanal<br />
Moléson<br />
2002<br />
Chasseral<br />
1607<br />
Broye-<br />
Kanal<br />
La Suze<br />
Murtensee<br />
Lac de Morat<br />
Avenches<br />
Domdidier<br />
Faoug<br />
BEX<br />
GLOVELIER<br />
Fräschels<br />
Kerzers<br />
Papiliorama<br />
Muntelier-<br />
Löwenberg<br />
Murten/Morat<br />
Schiffenensee<br />
Lac de Schiffenen<br />
Vanil Noir<br />
2389<br />
La Berra<br />
1719<br />
P A Y S D ' E N<br />
Bielersee<br />
Lac de Bienne<br />
Galmiz<br />
Fribourg/<br />
Freiburg<br />
Kallnach<br />
La Sarine<br />
H A U<br />
Saane<br />
Düdingen<br />
T<br />
Aarberg<br />
Bargen<br />
Aare<br />
Wünnewil<br />
Schmitten<br />
Gastlosen<br />
1935<br />
Nidau-Büren-Kanal<br />
Wohlensee<br />
Sense<br />
Sense<br />
Kaiseregg<br />
2185<br />
DELÉMONT<br />
Flamatt<br />
Dotzigen<br />
Neuenegg<br />
Flamatt Dorf<br />
Hundsrügg<br />
2047<br />
12<br />
B U C H<br />
I<br />
S<br />
Giferspitz<br />
2542<br />
Wildhorn<br />
3248<br />
Büren an<br />
der Aare<br />
O B E R S I<br />
M M<br />
E<br />
Boltigen<br />
Aare<br />
Niederscherli<br />
Mittelhäusern<br />
Schwarzwasserbrücke<br />
Lanzenhäusern<br />
Schwarzenburg<br />
Zweisimmen<br />
E G G<br />
Gantrisch<br />
2175<br />
N<br />
M M E N T<br />
10<br />
T<br />
A L<br />
A<br />
Niderhorn<br />
2078<br />
B E R<br />
L<br />
D I<br />
G<br />
Limpach<br />
Bern<br />
Spillgerten<br />
2476<br />
Simme<br />
Gürbe<br />
E M<br />
T I G<br />
Wiriehore<br />
2304<br />
Albristhorn<br />
2762<br />
Aare<br />
4<br />
2<br />
Emme<br />
Hindelbank<br />
Schönbühl SBB<br />
Stockhorn<br />
2190<br />
T A<br />
L<br />
Männliflue<br />
2652<br />
Wildstrubel<br />
3248<br />
Lattigen b. Spiez<br />
Eifeld<br />
Wimmis<br />
Burgholz<br />
Erlenbach i.S.<br />
Lyssach<br />
Oey-<br />
Diemtigen<br />
Entschlige<br />
E N T S C H L<br />
A L<br />
I G E T<br />
Gr. Loner<br />
3094<br />
Rhône<br />
Niesen<br />
2362<br />
E R<br />
Elsighore<br />
2341<br />
Thunersee<br />
N D<br />
T<br />
K A<br />
L<br />
A<br />
G<br />
A<br />
S<br />
Lueg<br />
888<br />
E M M<br />
Kander<br />
T<br />
K<br />
E N T<br />
I E<br />
E<br />
Balmhorn<br />
3698<br />
Torrenthorn<br />
2998<br />
Emme<br />
N T<br />
R<br />
A L<br />
Zulg<br />
A L<br />
Dündehore<br />
2862 Gs<br />
Blüemlisalp<br />
3657<br />
Doldenhorn<br />
3643<br />
1<br />
E<br />
9<br />
T<br />
5<br />
13<br />
A<br />
Langete<br />
Langnau<br />
Emmenmatt<br />
L<br />
Grüen<br />
Lüd<br />
1<br />
Weissenbach<br />
Grubenwald<br />
Oberwil i.S.<br />
Enge i.S.<br />
SION<br />
LAUSANNE<br />
Ringoldingen<br />
Därstetten<br />
Weissenburg<br />
BALSTHAL<br />
Bowil<br />
Signau<br />
OLTEN<br />
Niederhor<br />
1950<br />
3<br />
Leissige<br />
Schwa<br />
27<br />
Sch<br />
2<br />
Lonza<br />
L Ö T<br />
1
OLTEN OLTEN<br />
AARAU LENZBURG<br />
DATEN UND FAKTEN<br />
thal<br />
hal Süd<br />
U<br />
G A<br />
Menziken<br />
Bahnnetz <strong>BLS</strong>-Personenverkehr<br />
n<br />
e<br />
erenalp<br />
144<br />
n<br />
Rot<br />
l<br />
nburg<br />
diswil<br />
denholz<br />
leindietwil<br />
A A R<br />
Rohrbach<br />
öhlenaunen<br />
euhaus<br />
Huttwil<br />
O B E R<br />
Trubschachen<br />
Emme<br />
Hohgant<br />
2197<br />
Ringgenberg<br />
Änziwigger<br />
Niederried<br />
Hüswil<br />
Zell<br />
Bönigen<br />
Napf<br />
1408<br />
Escholzmatt<br />
E N T L<br />
Schrattenflue<br />
2092<br />
Oberried<br />
Wigger<br />
Gettnau<br />
E B U<br />
C H<br />
Kleine Emme<br />
Waldemme<br />
Schimbrig<br />
1815<br />
Brienzer Rothorn<br />
2350<br />
Brienzersee<br />
Iseltwald<br />
Willisau<br />
14<br />
Menznau<br />
Hasle LU<br />
Schüpfheim<br />
Brienz<br />
Giessbach See<br />
Wolhusen Weid<br />
Wolhusen<br />
Entlebuch<br />
Fürstein<br />
2040<br />
Werthenstein<br />
Aare<br />
Kleine Emme<br />
Schachen LU<br />
Malters<br />
Mittaggüpfi<br />
1917<br />
Meiringen<br />
Innertkirchen<br />
Littau<br />
Rümlig<br />
Pilatus<br />
2119<br />
Alpnachstad<br />
Reuss<br />
7<br />
Luzern<br />
ZUG<br />
Vierwaldstättersee<br />
ENGELBERG<br />
Spurweite: 1435 mm<br />
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h (Aaretal)<br />
Streckenlänge: 630,3 km<br />
Anzahl Haltepunkte: 183<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
Höchster Punkt: 1239,5 m ü.M. (im Lötschberg-Scheiteltunnel)<br />
Tiefster Punkt: 431,7 m ü.M. (Bahnhof Solothurn)<br />
Höchster Haltepunkt: Goppenstein (1216,3 m ü.M.,<br />
höchster Bahnhof einer Adhäsions-Normalspurbahn der Schweiz)<br />
Tiefster Haltepunkt: Solothurn (431,7 m ü.M.)<br />
Nördlichster Haltepunkt: Langenthal<br />
Südlichster Haltepunkt: Lalden<br />
Östlichster Haltepunkt: Luzern<br />
Westlichster Haltepunkt: Payerne<br />
Längster durchfahrener Tunnel: Lötschberg-Scheiteltunnel<br />
(14,61 km)<br />
Längste überquerte Brücke: Lorraine (1080 m, zwischen<br />
Bern und Bern Wankdorf)<br />
Höchste überquerte Brücke: Bietschtal (78 m, zwischen<br />
Hohtenn und Ausserberg)<br />
Maximale Neigung: 37‰ (auf der Linie Bern–Schwarzenburg)<br />
<strong>BLS</strong>-Schifffahrt Berner Oberland<br />
Thunersee<br />
Fläche: 47,8 km 2<br />
Seespiegel: 558 m ü.M.<br />
Tiefster Punkt: 344 m ü.M.<br />
Länge fahrplanmässige Fahrt Thun – Interlaken West: 29,48 km<br />
Anzahl Schiffe: 8 (davon 1 Dampfschiff «Blümlisalp»)<br />
Brienzersee (nur Sommerbetrieb)<br />
Fläche: 29,8 km 2<br />
Seespiegel: 564 m ü.M.<br />
Tiefster Punkt: 304 m ü.M.<br />
Länge fahrplanmässige Fahrt Interlaken Ost – Brienz: 18,65 km<br />
Anzahl Schiffe: 5 (davon 1 Dampfschiff «Lötschberg»)<br />
<strong>BLS</strong>-Autoverlad Lötschberg<br />
Distanz Kandersteg–Goppenstein: 16,875 km<br />
Distanz Kandersteg–Iselle (I): 64,188 km<br />
Fahrzeit Kandersteg–Goppenstein: 15 Min.<br />
Fahrzeit Kandersteg–Iselle (I): 60 Min.<br />
Interlaken West<br />
Därligen<br />
lmere<br />
77<br />
ilthorn<br />
970<br />
Lütschine<br />
paltenhorn<br />
3436<br />
Grütschalp<br />
Lauterbrunnen<br />
Mürren<br />
Breithorn<br />
3780<br />
S C H E N T A L<br />
Bietschhorn<br />
3934<br />
Interlaken Ost<br />
Ausserberg<br />
Visp<br />
ZERMATT<br />
Weisse Lütschine<br />
Schynige Platte<br />
1967<br />
Nesthorn<br />
3822<br />
Schwarze Lütschine<br />
Jungfraujoch<br />
Eggerberg<br />
Lalden<br />
6<br />
Kl. Scheidegg<br />
Eiger<br />
3970<br />
Grindelwald<br />
Mönch<br />
4107 Finsteraarhorn<br />
Jungfrau 4274<br />
4158<br />
Aletschhorn<br />
4195<br />
Brig<br />
Rotten<br />
Iselle (I)<br />
DOMODOSSOLA<br />
Wetterhorn<br />
3701<br />
Reliefkarte:© 2011 swisstopo<br />
ANDERMATT<br />
LEGENDEN<br />
<strong>BLS</strong>-Bahnlinie<br />
<strong>BLS</strong>-Schifffahrtslinie<br />
Übrige Bahnlinien<br />
Tunnel<br />
Bahnhof/Haltestelle<br />
Alle Haltestellen:<br />
Bern–Flamatt<br />
Bern–Niederscherli<br />
Bern–Belp<br />
Flamatt<br />
Laupen BE<br />
Fribourg/Freiburg<br />
Ausschnitt Bern Süd<br />
Thörishaus Dorf<br />
Bern Ausserholligen SBB<br />
Bern Bümpliz Süd<br />
Thörishaus Station<br />
Niederwangen<br />
Oberwangen<br />
Schwarzenburg<br />
Liebefeld<br />
Köniz<br />
Moos<br />
Gasel<br />
Niederscherli<br />
Schiffstation<br />
Halt auf Verlangen<br />
Autoverlad Lötschberg<br />
Kandersteg–Goppenstein<br />
Kandersteg–Iselle (I)<br />
Schifffahrt Berner Oberland<br />
Bern<br />
Bern Ausserholligen GBS<br />
Bern Weissenbühl<br />
Wabern bei Bern<br />
Kehrsatz Nord<br />
Kehrsatz<br />
Belp Steinbach<br />
Die Netzpläne finden Sie auch unter www.bls.ch/netzplan<br />
Belp<br />
Thun<br />
29
Die Ae 4/4 mit Personenwagen bei Blausee-Mitholz.<br />
30
GASTROTIPP<br />
Gastrotipp<br />
Feierabendfahrt<br />
Thunersee<br />
Text: Mia Hofmann<br />
Fotos: Rob Lewis<br />
Panorama-Dinner im Abendrot.<br />
Eine kulinarische Feierabendfahrt auf dem Thunersee lässt den Alltag in die Ferne rücken.<br />
Die Aussicht auf die Berge bei Sonnenuntergang ist atemberaubend, und auch das dreigängige<br />
Dampfermenü sorgt für Genussmomente.<br />
Wenn man die hölzerne, geschwungene Treppe ins erste<br />
Geschoss hinauf steigt, die goldenen Plaketten mit<br />
«Rauchsalon» liest und das Getriebe leise unter einem<br />
stampfen hört, wähnt man sich auf der Titanic. Nur die<br />
legendäre Live-Kapelle fehlt. Die Hängeregale im Restaurant<br />
wackeln leicht, die Weingläser klirren, doch vor dem<br />
Untergehen muss man auf diesem Schiff keine Angst<br />
haben. Das Dampfschiff «Blümlisalp» ist seit 1906 auf<br />
dem Thunersee unterwegs und damit sogar älter als die<br />
Titanic, deren Jungfernfahrt im April 1912 stattfand. Der<br />
geschichtsträchtige und 300 Tonnen schwere Schaufelraddampfer<br />
ist denn auch besonders beliebt bei den Gästen.<br />
Die Feierabendfahrt wird von der «Blümlisalp» absolviert,<br />
nur wenn diese für einen Spezialanlass entlehnt wird,<br />
kommt ein anderes Schiff der <strong>BLS</strong>-Flotte zum Zug.<br />
Zu Beginn geniessen wir ein Glas Weisswein draussen auf<br />
dem Deck. Wir sind direkt beim Bahnhof Thun eingestiegen<br />
und langsam über das letzte Kanalstück auf den See<br />
hinaus gefahren. Segelschiffe ziehen über den See, und die<br />
kleinen Optimisten sehen aus wie ein Schwarm junger<br />
Schwäne. Am Ufer sitzen die Leute auf den Terrassen oder<br />
Stegen, einige nehmen ein Abendbad. Rechter Hand liegt<br />
das Schloss Schadau, wenn wir zurück auf die Stadt schauen,<br />
sehen wir das Schloss Thun und daneben die Schlosskirche.<br />
Und es geht gleich weiter mit Schlössern: Nach<br />
dem Schloss Hünegg in Hilterfingen kommt Oberhofen<br />
mit dem Schlösschen der Gemeindeverwaltung und dem<br />
Schloss Oberhofen in Sicht. Mein Begleiter summt leise<br />
das Lied von Tinu Heiniger: «Mitem Dampfschiff übere<br />
See, lue Tinu, hesch das Schloss dert xe, d Mueter fragt, i<br />
bi drü jährig xi, lue Mueter, z Schloss isch gäng no hie.<br />
Oberhofe – mir legen a u i der Täsche vo der Mueter hets<br />
Schoggolaa.» Wir bekommen langsam Hunger und begeben<br />
uns ins Innere des Schiffs.<br />
Panorama-Sitzplätze en masse<br />
Rund 150 Plätze stehen auf der «Blüemlere» pro Abend<br />
zum Essen zur Verfügung – und was für welche. Da es<br />
auf beiden Seiten Fensterfronten gibt, ist die Aussicht<br />
von jedem Sitzplatz aus grandios. Dominiert wird die<br />
Alpenkette vom mächtigen Niesen, aber auch die<br />
Blüemlisalp ist vom gleichnamigen Schiff aus zu sehen.<br />
Und da sich der Standort während der Fahrt gemächlich<br />
31
32<br />
Mit der ganzen Familie die <strong>BLS</strong> erfahren und erleben! www.bls.ch/100
GASTROTIPP<br />
Feierabend mit Stil: auf der «Blüemlere» beim Dampfermenü an der Bergkulisse vorbei gleiten.<br />
verändert, ergeben sich immer wieder neue Ansichten<br />
und Aussichten. Die Berggalerie wirkt wie ein riesiges,<br />
bewegtes Wandbild. Die speziellen Lichtverhältnisse<br />
und die Spiegelungen im See setzen dem Panorama-<br />
Spektakel noch das i-Pünktchen auf.<br />
Da die Fahrzeit begrenzt ist und alle Menüs gleichzeitig<br />
aufgetragen werden müssen, herrscht in der Küche und im<br />
Service geschäftiges Treiben. «Das beschränkte Platzangebot<br />
in der Küche oder im Lager ist eine grosse Herausforderung»,<br />
sagt Josef H. Pircher, Leiter Gastronomie Schiffcatering<br />
Thunersee. Die SV Schweiz ist schon im neunten<br />
Jahr für das Schiffcatering auf dem Thunersee zuständig.<br />
«Da 80 bis 90 Prozent der Gäste gleichzeitig eintreffen, wollen<br />
alle zur selben Zeit bedient werden.» Mit diesem Wissen<br />
verzeiht man den Service-Mitarbeitenden auch sofort,<br />
wenn es zwischenzeitlich leicht hektisch wirkt.<br />
Wir haben das Dampfermenü bestellt, das dreimal der<br />
Saison angepasst wird. Nach und nach werden die drei<br />
Gänge serviert: Als leichte Vorspeise ein Carpaccio von<br />
der Kalbsnuss mit gekochtem Karottensalat an Zitronen-<br />
Vinaigrette, zu der wir unseren Weisswein austrinken. Bei<br />
den Weinen liegt der Schwerpunkt auf der Schweiz, Gewächse<br />
aus Übersee gibt es auf der Karte nicht. Pircher:<br />
«Wir bieten eine ausgewogene Preisspanne an, um der<br />
heterogenen Kundschaft auf den Thunersee gerecht zu<br />
werden.» Als Hauptgang folgt Lamm mit Ratatouille und<br />
Dauphinkartoffeln. Das Fleisch ist rosa und so zart, dass<br />
es fast auf der Zunge vergeht. Hochwertige und lokale<br />
Produkte sind der SV Schweiz wichtig: Das Fleisch stammt<br />
teilweise aus der Metzgerei Nussbaum in Reutigen. Auch<br />
Fisch wird angeboten: Fritierte Eglifilets im Bierteig stehen<br />
permanent auf der Karte, je nach Saison gibts Forelle<br />
oder Saibling von der Grabenmühle Sigriswil.<br />
Süsse Krönung<br />
Auch beim Dessert stammt eine Komponente aus der<br />
Region: Die Vanilleglace zur lauwarmen Tarte Tatin ist<br />
hausgemacht und stammt aus dem Rohrmoos. Und der<br />
Nachtisch stellt sich nach dem Lamm als zweiter Höhepunkt<br />
heraus: Die Kombination von Birne, Mürbeteig<br />
und Glace, deren Vanillegeschmack perfekt zur Geltung<br />
kommt, ist hervorragend. Während sich draussen am<br />
Abendhimmel rötliche Wölkchen türmen, geniessen wir<br />
drinnen jeden Löffel des Desserts.<br />
Die Zeit vergeht auf der Fahrt wie im Flug. Von Thun<br />
gehts über Hünibach, Hilterfingen, Oberhofen, Gunten,<br />
Spiez, Faulensee und Merligen zur Beatenbucht und wieder<br />
zurück. An jeder dieser Stationen kann man wie auf<br />
einem Kursschiff ganz normal zu- oder aussteigen. Wir<br />
geniessen die ganze Rundfahrt und begleichen kurz vor<br />
dem Anlegen in Thun die Rechnung – der Preis für das<br />
Dampfermenü (abgekoppelt vom Ticket) beträgt faire 58<br />
Franken. Wers lieber individuell hat, für den gibt es auch<br />
ein reichhaltiges A-la-carte-Angebot. Da die Rundfahrt<br />
sehr beliebt ist, empfiehlt es sich, ein bis zwei Wochen im<br />
Voraus zu reservieren.<br />
Gut zu wissen<br />
Lokal: Feierabendfahrt Thunersee auf dem<br />
Dampfschiff «Blümlisalp» (Thun–Beatenbucht–Thun).<br />
Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach bzw.<br />
ab Thun; die Schiffländte befindet sich<br />
gegenüber dem Bahnhof.<br />
Gastgeber: SV Schweiz AG, Schiffcatering<br />
Thunersee.<br />
Öffnungszeiten: Die Feierabendfahrt findet<br />
von Dienstag bis Samstag, 9. Mai bis 21.<br />
September 2013, statt. Thun ab 18.40, Thun<br />
an 21.15 Uhr (ausgenommen 1. August).<br />
Reservationen: Tel. +41 (0)33 334 52 34,<br />
schiffcatering.thunersee@sv-group.ch<br />
Preise: Fahrpreise mit Halbtax-Abo: 1. Klasse<br />
CHF 35.–, 2. Klasse CHF 21.50, GA, Halbtax<br />
sowie Junior- und Enkel-Karte gültig.<br />
Streifzug-Angebot: Bei Abgabe<br />
dieses Bons erhalten Sie ein<br />
Kaffee- oder Teegetränk<br />
gratis bei Bestellung eines<br />
Menüs/Hauptgangs.<br />
33
UNTERHALTUNG<br />
SUDOKUS<br />
7<br />
6<br />
4<br />
1<br />
9<br />
9<br />
1<br />
6<br />
2<br />
3<br />
5<br />
2<br />
6<br />
9<br />
3<br />
5<br />
8<br />
1<br />
9<br />
7<br />
4<br />
5<br />
8<br />
8<br />
1<br />
7<br />
2<br />
3<br />
1<br />
8<br />
LEICHT MITTEL SCHWER<br />
3<br />
9<br />
2<br />
2<br />
6<br />
4<br />
1<br />
9<br />
8<br />
9<br />
7<br />
3<br />
5<br />
1<br />
4<br />
7<br />
5<br />
7<br />
1<br />
8<br />
2<br />
9<br />
4<br />
3<br />
3<br />
4<br />
1<br />
9<br />
2<br />
8<br />
1<br />
7<br />
2<br />
4<br />
6<br />
5<br />
7<br />
3<br />
1<br />
8<br />
5<br />
7<br />
4<br />
5<br />
2<br />
6<br />
1<br />
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6<br />
SUCHBILD MIT 10 FEHLERN<br />
BUCH-TIPPS<br />
Erfrischender<br />
Lebensraum<br />
Die Aare hat eine Jahrmillionen<br />
alte Geschichte:<br />
Als «Ur-Aare» hat sie<br />
die Landschaft um Bern<br />
massgeblich geprägt.<br />
Den Bernerinnen und<br />
Bernern ist sie heute<br />
ein vielschichtiger Erholungsraum,<br />
den Touristen<br />
eine Attraktion,<br />
Pflanzen und Tieren ein wichtiger Lebensraum. Texte und<br />
Bilder des Buchs bezeugen dies eindrücklich. «Berns<br />
Aare», Hansueli Trachsel (Hrsg.), 2013, 160 Seiten, 140<br />
Abbildungen, gebunden, CHF 48.–, Haupt Verlag, erhältlich<br />
im Buchhandel.<br />
Wandern im Takt<br />
der Bahn<br />
Auf 15 Touren werden bekannte<br />
und weniger bekannte Abschnitte<br />
des 5000 Kilometer<br />
langen Schweizer Bahnnetzes<br />
erwandert. Dazu gehören unter<br />
anderem auch der Wanderklassiker<br />
«Lötschberger-Südrampe»<br />
und die Strecke entlang<br />
der S1 von Düdingen nach<br />
Freiburg. Jede Route wird mit<br />
Bild, Text und Karte vorgestellt und in einem kurzen, geschichtlichen<br />
Abriss eingeordnet. «Neben den Gleisen»,<br />
Reto Westermann, 2013, 169 Seiten, zahlreiche Karten<br />
und farbige Abbildungen, broschiert, CHF 34.90, Werd<br />
Weber Verlag, erhältlich im Buchhandel.<br />
34 34
RÄTSEL<br />
AUFLÖSUNGEN AUF SEITE 49<br />
LESERBRIEFE<br />
Ein Vorbild für die Jugend?<br />
Im Streifzug lese ich immer interessante Artikel und Vorschläge.<br />
Schade nur, dass Sie in der letzten Ausgabe<br />
keine schönere, natürliche Frau für das Titelbild gefunden<br />
haben. Oder soll Stefanie Heinzmann ein Vorbild sein für<br />
die Jugend? Anton Wiss, Däniken<br />
Sehr geehrter Herr Wiss, herzlichen Dank für Ihren Brief.<br />
Ob Stefanie Heinzmann eine schöne Frau ist, kann nur<br />
jeder für sich selber beurteilen. Sie ist in jedem Fall eine<br />
ausgezeichnete, erfolgreiche Sängerin und eine spannende<br />
Persönlichkeit – und damit aus unserer Sicht in jedem<br />
Fall ein Vorbild für die Jugend. Die Redaktion<br />
Tolle Ausflugsideen<br />
Ich danke Ihnen herzlich für die mir regelmässig zugestellte<br />
Kundenzeitschrift Streifzug. Ich lese sehr gerne darin<br />
und finde viele Tipps und Ausflugsideen, die mir beim Erkunden<br />
der Schweiz eine grosse Hilfe sind. Wenn ich zu<br />
meinen Kindern in der Nähe von Solothurn fahre, kann ich<br />
sie mit der einen oder anderen Ausflugsidee sogar überraschen.<br />
Bernd Falland, Bad Pyrmont, Deutschland<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Ihre Meinung zum Streifzug, seinen Beiträgen<br />
und seiner Aufmachung interessiert uns immer.<br />
Wir sind gespannt auf Ihre Reaktionen.<br />
Kontaktadresse:<br />
<strong>BLS</strong> AG, Streifzug,<br />
Genfergasse 11, CH-3001 Bern<br />
streifzug@bls.ch<br />
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Sonderausstellung<br />
100 Jahre Lötschbergbahn -<br />
Geschichten von Gestern bis Heute<br />
1. Juni 2013 bis 31. Januar 2014<br />
Begeben Sie sich auf eine Zeitreise und erfahren Sie<br />
mehr über das Leben am, mit und im Berg, die<br />
Pioniertaten der <strong>BLS</strong> sowie die Menschen hinter den<br />
beeindruckenden Eisenbahnbauten der Lötschbergbahn.<br />
Dienstag bis Sonntag, 9.00 bis 18.00 Uhr<br />
(letzter Einlass 17.00 Uhr).<br />
Öffentliche Führungen durch die Sonderausstellung am<br />
8. August, 5. September, 17. Oktober, 7. November und<br />
12. Dezember. Weitere Informationen unter<br />
www.tropenhaus-frutigen.ch (Anmeldung erforderlich).<br />
Tropenhaus Frutigen, Tropenhausweg 1, 3714 Frutigen. Tel 033 672 11 44,<br />
info@tropenhaus-frutigen.ch, www.tropenhaus-frutigen.ch
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Wettbewerb: Wo ist das <strong>BLS</strong>-Logo versteckt?<br />
Das Thema von Illustratorin Bea Artico ist diesmal eine Alphütte. Das <strong>BLS</strong>-Logo ist wie immer irgendwo im Bild versteckt. Schicken Sie ein<br />
SMS mit dem Keyword <strong>BLS</strong> und dem Lösungsquadrat (z. Bsp. <strong>BLS</strong> D1) an die Nummer 9889 (70 Rp./SMS). Oder eine Postkarte mit<br />
Absender und Lösungsquadrat an: <strong>BLS</strong> AG, Streifzug, Postfach, CH-3001 Bern.<br />
Einsendeschluss ist der 31. Juli 2013.<br />
Zu gewinnen<br />
sind zehn attraktive Preise:<br />
3 x 1 Tageskarte<br />
1. Klasse für das<br />
<strong>BLS</strong>-Streckennetz<br />
(Bahn, Bus und Schiff)<br />
im Wert von CHF 100.–.<br />
3 x 1 präziser Linealkompass<br />
von Transa im<br />
Wert von CHF 73.–.<br />
1 x Feierabendfahrt auf dem Dampfschiff<br />
«Blümlisalp» in der 1. Klasse für zwei Personen, inkl.<br />
Dampfermenu (Getränke exklusive) im Wert<br />
von CHF 256.–<br />
3 x 1 energiesparende<br />
und leichte LED-<br />
Taschenlampe im Wert<br />
von CHF 24.50 von Transa.<br />
Teilnahmeberechtigt sind Leserinnen und Leser des «Streifzug». Mitarbeitende der <strong>BLS</strong> AG, deren Tochtergesellschaften, der Agenturen oder deren Angehörige sind von der Teilnahme<br />
ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Keine Barauszahlung der Preise. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Im Suchbild der letzten Ausgabe war das <strong>BLS</strong>-Logo im Feld B3 versteckt.<br />
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An mystischen Wasserfällen.<br />
Mit sattem Strahl schiesst der Mülibach über die Felskante, im Wald stürzt der Giessbach<br />
kaskadenartig in die Tiefe und ganz unten ruht der türkisblaue Brienzersee: Das Wasser ist<br />
omnipräsent auf der Tour von Iseltwald zu den Giessbachfällen.<br />
38<br />
«Ich komme mir vor wie in einer Tropfsteinhöhle», flüstert<br />
Simon. Unter dem Wasserfall Mülibach befindet sich eine<br />
halbkugelförmige Einbuchtung, die uns total von der<br />
Umwelt abschirmt. Es ist schattig und kühl, der Fels ist<br />
feucht vom durchsickernden Wasser. Ausser dem<br />
Rauschen des aufprallenden Wasserstrahls ist nichts zu<br />
hören, und wer will, kann sich direkt auf dem Wanderweg<br />
ein paar kühlende Tropfen auf die Haut spritzen lassen.<br />
Die «Bahia von Iseltwald»<br />
Angereist sind wir mit dem Schiff ab Interlaken Ost in<br />
rund 40 Minuten nach Iseltwald. Auch baden kann man<br />
im immer kühlen Brienzersee: In Iseltwald gibts ein<br />
kleines Strandbad, gleich beim Campingplatz am Dorfausgang<br />
Richtung Brienz. Simon, der mich heute auf der<br />
Tour begleitet, hat aber den gelben Wanderwegweiser mit<br />
der Aufschrift «Mühlibach 15 Min.» erblickt, und so wandern<br />
wir im 90-Grad-Winkel zum See den Hang hinauf.<br />
Nach einer kurzen Pause in der mystischen Höhle unter<br />
dem Mülibachfall ziehen wir weiter Richtung Isch/Giessbach.<br />
Simon stockt der Atem: «Jetzt verstehe ich, weshalb<br />
der Uferweg und unser Weg auf der Karte so nahe beieinander<br />
liegen!» Nur knapp neben dem Weg geht es fast<br />
senkrecht hinunter in den See, und so liegen die beiden<br />
Wege horizontal nur wenig auseinander, sind vertikal<br />
aber durch einen rund hundert Meter hohen Steilhang<br />
getrennt. Da auf der rechten Seite immer genug Wiese<br />
oder Wald liegt, ist die Exponiertheit jedoch nie ein Problem,<br />
und man kann den Abstand zum Abgrund selbst<br />
bestimmen. «Schau, wie das Schlösslein von Iseltwald<br />
schön vorne auf der Spitze der Landzunge klebt und der<br />
Hafen rund geschwungen ist – das ist die ‹Bahia von Iseltwald›!»,<br />
schwärmt mein Begleiter. Dort, wo die Bäume<br />
genug Lücken lassen, eröffnet sich die atemberaubende<br />
Sicht auf den See: Das kräftige Türkis zieht das Auge<br />
magisch an, und wir können uns fast nicht mehr davon<br />
lösen. Wir einigen uns darauf, auf einem grossen Steinblock<br />
das Zmittag einzunehmen und starren noch eine<br />
ganze Weile stumm aufs Wasser.<br />
Ab und zu ertönt das Horn eines Schiffs, und von der<br />
Autobahn, die am Südufer des Sees entlang führt, ist nur<br />
ein leises Rauschen zu vernehmen. Das wird ein bisschen<br />
lauter, als sich der Wanderweg ihr nähert, doch dann<br />
mündet er in den etwas grösseren Weg Richtung Giessbach.<br />
Hier kreuzen uns auch ab und zu Biker, und über unseren<br />
Köpfen schwirren bunte Gleitschirme vorbei: Die Akrobatikflieger<br />
starten auf der Axalp und landen in Brienz – so<br />
können sie ihre Tricks im Sicheren üben und allenfalls den<br />
Notfallschirm über dem See ziehen. Etwas weiter vorne<br />
tummeln sich kleine Kinder auf dem Strässchen. Sie sind<br />
komplett vertieft in ihr Rollenspiel und scheinen in einer<br />
Welt ganz ohne Hektik zu leben. Der Vater schaut gerade in
den Bienenkisten zum Rechten, und die Mutter wird an den<br />
Brunnen gerufen, als der kleine Bub mit seinem Velo ein<br />
neues Kunststück vorführen kann. Wir saugen die wohlige<br />
Wärme in uns auf und machen uns auf zum Grandhotel<br />
Giessbach, das wir zwischen den Bäumen in seinem<br />
geschützten Winkel der Felsen erspäht haben.<br />
Älteste Standseilbahn Europas<br />
Viel lauter als noch vor rund eineinhalb Stunden der<br />
Mülibach rauscht der Giessbach. Kein Wunder, denn er<br />
stürzt in 14 Stufen über 500 Höhenmeter hinab in den<br />
Brienzersee. Wenn man ein Stück dem Wasser nach oben<br />
folgt, führt ein Fussweg hinter dem Wasserfall durch, den<br />
man so begehen kann, ohne nass zu werden.<br />
Zwischen Wasserfall und Hotel stossen wir auf eine<br />
Gedenkstätte: Sie erinnert an den französischen Architekten<br />
Horace Edouard Davinet, der das Grandhotel Giessbach<br />
in den Jahren 1873/74 im Auftrag der Zürcher Hotelier-Dynastie<br />
Hauser erbaut hat. Simon ist Historiker und<br />
kennt die bewegte Geschichte des Hotels: Bis zum Kriegsausbruch<br />
1914 war es Treffpunkt von Künstlern, Diplomaten<br />
und Staatsmännern aus der ganzen Welt. Doch die<br />
zwei Weltkriege hatten verheerende Folgen, und so schloss<br />
es 1979 seine Pforten. Nur durch eine von Umweltschützer<br />
Franz Weber initiierte Stiftung konnte das Hotel vor dem<br />
Abbruch bewahrt werden und ist heute wieder zu einem<br />
der renommiertesten Häuser im Schweizer Gastgewerbe<br />
geworden. Wir machen eine Pause auf der Terrasse und<br />
bewundern die Aussicht: War vorher vor allem die Brienzer-Rothorn-Kette<br />
in Sicht, so sieht man von hier aus wegen<br />
dem veränderten Winkel bis zurück nach Interlaken.<br />
Gleich unterhalb des Grandhotels befindet sich die Station<br />
der Giessbachbahn. Mit dem Lusso-Glace-Symbol zieht<br />
sie alle Kinder magnetisch an: Auch wir bekommen Lust<br />
auf eine Abkühlung. Die Giessbachbahn ist seit 1879 in<br />
Betrieb und somit die älteste Standseilbahn Europas. Sie<br />
prägte die Entwicklung der Bergbahnen nachhaltig: Sie<br />
war die erste Bahn, die mit Wasserübergewicht-Antriebsystem<br />
betrieben wurde (ab 1948 durch Elektroantrieb)<br />
und mit einer Abt’sche Weiche ausgestattet war. Das vom<br />
Bergbahn-Pionier Roman Abt entworfene System ermöglichte<br />
den Betrieb einspuriger Strecken mit zwei in Gegenrichtung<br />
fahrenden Wagen dank einer Stelle zum Kreuzen<br />
in der Streckenmitte. Dabei haben nur die Aussenräder<br />
Spurkränze, während die Innenräder recht breit sind,<br />
damit sie die durch das Kreuzen der Schienen zwangsläufig<br />
entstehende Lücke ohne Komforteinbusse überfahren<br />
können. Allein bis zur Jahrhundertwende wurden<br />
bereits 15 andere Standseilbahnen nach dem Vorbild der<br />
Giessbachbahn gebaut.<br />
Die Fahrt mit maximal 320 Promille Neigung dauert<br />
gemütliche fünf Minuten. Wir geniessen die Aussicht aus<br />
dem feuerroten Wagen und sinken langsam dem See<br />
entgegen. So erreichen wir bequem die Schiffländte Giessbach<br />
See und runden den Ausflug mit einer Schifffahrt auf<br />
dem türkisblauen Brienzersee ab.<br />
Text: Mia Hofmann, Foto: Interlaken Tourismus<br />
Gut zu wissen<br />
Hinreise: Mit der Bahn nach Interlaken Ost,<br />
weiter mit Schiff oder Bus nach Iseltwald.<br />
Rückreise: Ab Giessbach Hotel mit der<br />
Giessbachbahn nach Giessbach See, weiter<br />
mit dem Schiff nach Brienz oder Interlaken<br />
Ost. Betriebszeiten Giessbachbahn: April bis<br />
Oktober, Anschluss zu allen fahrplanmässigen<br />
Schiffen auf dem Brienzersee.<br />
Wanderzeit: Ca. 2 Std. 15 Min.<br />
Variante: Per Uferweg zurück nach Iseltwald<br />
(ca. 1 Std. 30 Min.).<br />
Einkehr: Grandhotel Giessbach,<br />
Tel. +41 (0)33 952 25 25, www.giessbach.ch<br />
Mehr Infos: Interlaken Tourismus,<br />
Tel. +41 (0)33 826 53 00, www.interlaken.ch,<br />
<strong>BLS</strong>-Schifffahrt Berner Oberland,<br />
Tel. +41 (0)58 327 48 11, www.bls.ch/schiff<br />
Wanderkarte und<br />
Höhenprofil unter<br />
» www.bls.ch/streifzug<br />
39
Gleis Durchatmen – loswandern – einkehren –<br />
3 Wanderbus Emmental.<br />
Der <strong>BLS</strong>-Bus bringt Sie rasch und bequem zum Ausgangspunkt Ihrer nächsten Wanderung:<br />
Lueg und Affoltern i.E. täglich, Lüderenalp, Mettlenalp (Napf) und Chuderhüsi jeweils sonntags<br />
von Mai bis Oktober. Weitere Infos finden Sie in unserer Broschüre «Wandertipps Emmental».<br />
Erhältlich in allen <strong>BLS</strong>-Reisezentren, unter Telefon 058 327 60 30 oder www.bls.ch/bus<br />
Wir danken unseren Jubiläumssponsoren.<br />
Hauptsponsoren:<br />
Netzwerkpartner:<br />
Gönner:<br />
Bergauer AG, Brügger HTB GmbH, Elektro-Material AG, Emch+Berger AG Bern, ENOTRAC AG, Frutiger AG, Gebrüder Meier AG,<br />
Hydrel GmbH, Lista Office Vertriebs AG, Müller Gleisbau AG, Rufener Kanalreinigung AG, Schneider Electric (Schweiz) AG,<br />
Schweizer Electronic AG, Securitrans Public Transport Security AG, Sersa Group AG (Schweiz), Siemens Schweiz AG, Trelco AG,<br />
C. Vanoli AG, Vigier Holding AG, Witschi+Partner AG, Zeltner Ingenieure AG
Holzpiste mit<br />
tollem Ausblick.<br />
Spass auf Rädern garantieren die Marbachegg-Carts auf der autofreien Sonnenterrasse.<br />
Ein idealer Ausflug für Familien mit Kindern, auch weil eine unberührte Landschaft zu<br />
Entdeckungen einlädt.<br />
Es ist eine Naturlandschaft erster Güte, abseits von<br />
Ballungszentren und Hektik. Doch Marbach mit seiner<br />
autofreien Sonnenterrasse Marbachegg ist nicht nur für<br />
Wintersportler ein wahres Eldorado, sondern bietet auch<br />
im Sommer eine reichhaltige Palette an Freizeitmöglichkeiten.<br />
Die Marbachegg-Carts auf 1500 Metern über<br />
Meer beispielsweise. Dabei fährt man mit den sportlichen<br />
Flitzern auf drei oder vier Rädern praktisch lautlos<br />
auf einer kurvenreichen Holzpiste talwärts, was sich anfühlt<br />
wie Skifahren auf Rädern. Autoliebhabern mag dabei<br />
vielleicht das Motorengeheul fehlen. Entschädigt<br />
werden sie aber mit einer tollen Aussicht über das Mittelland<br />
bis an den Jura. Doch dafür bleibt eigentlich gar<br />
keine Zeit. Die Fahrt über die Alpweiden auf den mit<br />
Niederdruckreifen ausgerüsteten Carts erfordert volle<br />
Konzentration, damit man im Geschwindigkeitsrausch<br />
nicht zu euphorisch wird. Zwar dämpfen die speziellen<br />
Reifen die Unebenheiten des Geländes und geben einem<br />
das Gefühl, man schwebe förmlich durch die Landschaft.<br />
Doch steuern und bremsen muss man immer<br />
noch selber. Kinder unter 12 Jahren fahren deshalb nur<br />
in Begleitung von Erwachsenen. Und damit jedes Risiko<br />
minimiert werden kann, ist die Bahn jeweils nur dann<br />
benutzbar, wenn sie trocken ist.<br />
Achtung: macht süchtig<br />
Der sportliche Spass kann aber süchtig machen. Möglich,<br />
dass nach 650 Metern Fahrt Lust auf mehr besteht. Ein<br />
Schlepplift steht bereit, damit der abwechslungsreiche Parcours<br />
auch mehrmals bewältigt werden kann. Beim Hochziehen<br />
geniesst man die Aussicht auf Eiger und Hohgant,<br />
bevor die nächste Abfahrt ansteht. Aber auch sonst ist die<br />
Marbachegg ein guter Ort zum Verweilen. An heissen<br />
Sommertagen ist es dort angenehm kühl. Wer Hunger<br />
oder Durst hat, muss ebenfalls nicht darben. Beim nahen<br />
Bergrestaurant Eigerblick lockt die Terrasse. Wer es lieber<br />
rustikal mag, findet zahlreiche Grillstellen und Picknickplätze<br />
in der Umgebung. Überhaupt gibt diese ziemlich<br />
viel her. Auch für Wanderer und Biker: In der unberührten<br />
Landschaft locken zahlreiche Routen und Wege.<br />
Text: Erich Goetschi, Foto: zvg / Tourismus Marbach<br />
Gut zu wissen<br />
Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach Escholzmatt,<br />
weiter mit dem Bus bis «Marbachegg,<br />
Talstation». Die Talstation der Gondelbahn<br />
Marbachegg befindet sich direkt gegenüber der<br />
Bushaltestelle.<br />
Angebot: Marbachegg-Carts auf Holzpiste,<br />
für Kinder unter 12 Jahren nur in Begleitung<br />
Erwachsener.<br />
Öffnungszeiten: Noch bis am 31. Oktober jeweils<br />
Mittwoch, 13 bis 16.30 Uhr, Samstag, 12 bis<br />
16.30 Uhr und Sonntag, 10 bis 16.30 Uhr.<br />
Während den Sommerferien (6.7. bis 18.8.) und<br />
den Herbstferien (28.9. bis 13.10.) täglich von<br />
12 bis 16.30 Uhr.<br />
Preise: Einzelfahrt: CHF 5.–; Fünfer-Abo CHF<br />
22.50; Zehner-Abo CHF 43.–; Kombi-Billette<br />
(Gondelbahnfahrt retour und 2 Cart-Fahrten):<br />
Erwachsene CHF 30.–, Jugendliche (16–18.99<br />
Jahre) CHF 24.–, Kinder (11–15.99 Jahre)<br />
CHF 17.–.<br />
Einkehren: Bergrestaurant Eigerblick,<br />
Tel. +41 (0)34 493 32 66<br />
Mehr Infos: Marbach Tourismus,<br />
Tel. +41 (0)34 493 38 04, www.marbach-lu.ch<br />
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Publireportage<br />
Ambrüf an d’Sunna! [Hinauf an die Walliser Sonne]<br />
An über 300 Tagen im Jahr scheint bei uns im Heidadorf Visperterminen die Sonne. Vom strahlblauen Himmel, selbstverständlich.<br />
Das wärmt das Gemüt und macht gute Laune. Kein Wunder sind wir «Tärbiner» ein besonders geselliges<br />
Völklein. Mit einer Gastlichkeit, die von Herzen kommt.<br />
Natur – Wanderwege «en masse»<br />
Das Heidadorf liegt im Herzen des Oberwallis, hoch über Visp.<br />
In diesem kleinen Bergdorf, ideal erschlossen durch den öffentlichen<br />
Verkehr, erleben Besucher im Sommer wie im Winter das<br />
perfekte Zusammenspiel zwischen Natur, Genuss und Kultur.<br />
Natür [Natur]<br />
Heute gehen wir raus! In die grossartige Naturlandschaft rund um<br />
das Heidadorf: Streifen durch blühende Alpwiesen, herrlich duftende<br />
Wälder, gelangen zu blauen Bergseen und quirligen Suonen<br />
– immer mit der atemberaubenden Aussicht auf die Walliser Viertausender.<br />
Ässu und triichu [Essen und Trinken]<br />
Ein altes Sprichwort lautet: Sag mir, was du isst, und ich sage dir,<br />
wer du bist. Beim Entdecken unserer kulinarischen Spezialitäten<br />
lernt man gleichzeitig auch uns «Tärbiner» besser kennen; unsere<br />
kulturellen Eigenheiten, unser Wesen.<br />
Brüüchtum [Brauchtum]<br />
In kaum einem anderen Dorf im Wallis ist das kulturelle Erbe noch<br />
so stark in der heutigen Bevölkerung verankert wie bei uns in<br />
Visperterminen. Unsere Traditionen und Bräuche sind intensiv gelebte<br />
und geliebte Gegenwart.<br />
Im höchsten Weinberg Europas<br />
Hoch oben, bis auf 1‘150 m ü.M, wächst er, unser Heida. Eine uralte<br />
Rebsorte, die im Wallis zuerst an den steilen Hängen von<br />
Visperterminen angebaut wurde und unserem Dorf seinen Namen<br />
schenkt. Gekellert ergibt die Traube einen herrlich mundenden<br />
Weisswein.<br />
Der Weinbau kann in Visperterminen auf eine lange Tradition zurückblicken.<br />
Bereits die Kelten haben hier Wein angebaut. Heute<br />
bringen wir «Tärbiner» dank unserer sonnenverwöhnten Lage, unserem<br />
grossen Erfahrungsschatz und jeder Menge Herzblut ausgezeichnete<br />
Spitzenweine hervor. Am besten überzeugen Sie sich<br />
selbst. Unsere Weinkellereien freuen sich, Sie zu einer Degustation<br />
oder Kellerführung zu empfangen.<br />
Kultur – «Wohn-Kultur» im Oberwallis<br />
Unbedingt machu! [Eine kleine «Heidadorf<br />
To-Do Liste»]<br />
Eine Weinverkostigung in der St.Jodernkellerei<br />
genossen<br />
Mit der Sesselbahn der Giw AG auf 2000 m ü. M.<br />
gefahren<br />
Einen Teil der insgesamt 120 km Wanderwege<br />
abgelaufen<br />
Mit den Kids die Chinderwält-Spillhiischer besucht<br />
Käse aus der lokalen Sennerei probiert<br />
Vom Gebidem die Aussicht auf die umliegenden<br />
4000er bestaunt<br />
Alte Traditionen im Heidadorf Kulturpark hautnah<br />
miterlebt<br />
Wein & lokale Spezialitäten auf «Wallisertiitsch»bestellt<br />
An schweri Sprach [Eine schwierige i Sprache]<br />
Um dem Abhilfe zu schaffen, haben wir einen kleinen Sprachkurs<br />
als App kreiert.<br />
Lernen Sie «Wallisertiitsch» mit der neuen Heidadorf-App und<br />
starten Sie eine Charmoffensive, indem Sie bei Ihrem nächsten Besuch<br />
ein Glas Heida in Wallisertiitsch bestellen. Neben dem kleinen<br />
Sprachkurs nden Sie auf dieser App alle wichtigen Informationen,<br />
Tipps und Neuigkeiten rund ums Heidadorf. Das App ist zur Zeit<br />
für iPhone auf dem AppStore erhältlich.<br />
Hier oben bei uns empfängt man Sie noch persönlich. Wohlfühlen<br />
garantiert.<br />
Willkommen im Heidadorf Visperterminen – wir freuen uns auf<br />
Sie!<br />
PS: Sie planen ein Klassenlager, einen Vereins- oder Firmenausug,<br />
ein Jahrgängertreffen oder eine Familienzusammenkunft?<br />
Unser Team gestaltet für Sie perfekt organisierte Gruppenreisen.
«Balkon» mit Blick aufs Mittelland.<br />
Das Stockhorn eingangs Simmental lockt mit einer neuen Panorama-Plattform, auf der<br />
man eine formidable Aussicht geniessen kann.<br />
Und dann tritt man vom Stollen zur Tür hinaus ins Freie<br />
und ist erstmal überwältigt vom Panorama. Dem Blick in<br />
die Ferne. Der atemberaubenden Höhe. Denn in der<br />
Nordwand des Stockhorns gibt es seit Ende April auf rund<br />
2140 Metern eine neue Aussichtsplattform, die aus dem<br />
Fels hinausragt. «No meh gseh» lautet der Slogan, mit dem<br />
für das neue Gipfelerlebnis geworben wird. Und übertrieben<br />
ist das nicht. Wer auf der trapezförmigen Plattform<br />
steht, hat eine 240-Grad-Aussicht und geniesst einen<br />
Weitblick auf die Stadt Thun, den Thunersee, das Aareund<br />
Gürbetal, das Mittelland bis hin zum Jura – und an<br />
klaren Tagen sieht man bis ins Elsass und in den südlichen<br />
Schwarzwald. Zudem ermöglicht ein gläserner Ausschnitt<br />
auf dem Boden des «Balkons» einen einzigartigen Blick<br />
ins rund 400 Meter tiefer gelegene Tal.<br />
Mitten in der Wand<br />
War bislang die Südseite des Stockhorns mit Blick auf die<br />
Alpen für Ausflüge und Wanderungen beliebt, ist nun<br />
auch die Nordseite erschlossen und ermöglicht neue Perspektiven.<br />
Etwa, wenn man sich auf der rund 18 Quadratmeter<br />
grossen Plattform umdreht und in die Bergwand<br />
Richtung Gipfel blickt, was sich so anfühlt, als sei<br />
man als Bergsteiger mitten in der Wand. Überhaupt kämen<br />
Besucher dem Berg mit der neuen Plattform nochmals<br />
näher, sagt Alfred Schwarz, Geschäftsführer der<br />
Stockhornbahn AG.<br />
Text: Erich Goetschi, Foto: zvg/Stockhornbahn AG<br />
Gut zu wissen<br />
Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach<br />
Erlenbach i.S., anschliessend zu Fuss (ca. 15<br />
Minuten) oder mit dem neuen Shuttlebus zur<br />
Talstation der Stockhornbahn.<br />
Öffnungszeiten: Luftseilbahn Erlenbach i.S.–<br />
Chrindi–Stockhorn bis 3. November täglich,<br />
erste Bergfahrt 7.50 Uhr, letzte Talfahrt 17.35<br />
Uhr, alle 30 Minuten.<br />
RailAway-Kombi «Stockhorn – Berge Seen»:<br />
10% Rabatt auf die Hin- und Rückreise mit<br />
dem öffentlichen Verkehr sowie die Retourfahrt<br />
mit der Stockhornbahn. Infos und Kauf<br />
am Bahnschalter oder Online. Angebot gültig<br />
bis 3. November. www.bls.ch/stockhorn<br />
Einkehren: Panoramarestaurant Stockhorn<br />
Mehr Infos: Stockhornbahn AG,<br />
Tel. +41 (0)33 681 21 81, www.stockhorn.ch<br />
Infos zum RailAway-Kombi:<br />
» www.bls.ch/stockhorn<br />
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FREIZEIT<br />
Landschaft voller Wunder.<br />
Seltene, streng geschützte Pflanzen und Tiere: Die Gegend um Sörenberg ist Heimat von faszinierenden<br />
Naturschätzen und unter dem Label «Unesco Biosphäre Entlebuch» auch international bekannt. Mit<br />
«Mooraculum – wundervolle Moorlandschaften» läuft derzeit ein Grossprojekt zum Schutz dieser Landschaft.<br />
2012 wurde als erstes von vier Vorhaben der Sonnentauweg realisiert. Auf dem 1,4 Kilometer<br />
langen Moorrundweg kann man den Klängen des Moores lauschen, nach Fährten von Wolf und Fuchs<br />
spähen und sich in Hängesesseln mitten in der Natur eine Auszeit nehmen. Diesen Sommer wird im<br />
Rahmen dieses Projekts der Moorwasserpark eröffnet. Es wird der bisher grösste Erlebnispark der Alpen<br />
zum Thema Moorlandschaften sein. www.soerenberg.ch<br />
Alpkultur wird hörbar<br />
Auf den Spuren von Thomas Cook<br />
44<br />
Der für Familien erlebnisreiche Betelberg an der<br />
Lenk im Simmental wird um eine Attraktion reicher.<br />
Eine neue Klangkapelle lädt zum Musizieren ein.<br />
Sie besteht aus verschiedenen Utensilien, die das<br />
Älplerleben prägen. Alle Elemente der Klangkapelle<br />
sind so aufeinander abgestimmt, dass eine<br />
klangvolle Melodie entsteht. Zudem sorgen acht<br />
thematisch dekorierte Gondeln für Unterhaltung.<br />
Dank Audioinstallationen – und Kuh Mona und Ziege<br />
Flöckli. www.lenk-bergbahnen.ch<br />
Als der englische Tourismuspionier Thomas Cook<br />
1863 erstmals mit einer Reisegruppe die Schweiz<br />
besucht, ist dies ein echtes Abenteuer. Holprige<br />
Kutschenfahrten und anstrengende Fussmärsche<br />
muss man auf sich nehmen, um die Sehenswürdigkeiten<br />
der Schweiz zu besuchen. Heute ist eine<br />
Reise auf der Via Cook komfortabler, aber ein<br />
Erlebnis ist sie noch immer. Sie führt neben<br />
anderen Etappen nach Leuk, Leukerbad und – als<br />
Königsetappe – über die Gemmi nach Kandersteg.<br />
www.loetschberger.ch/gemmi
Maler Macke und der Thunersee<br />
Familien-Erlebnis in Frutigen<br />
Als der deutsche Maler August Macke (1887–<br />
1914) im Jahr 1913 durch die Schweiz reist,<br />
schreibt er an seinen Mäzen Bernhard Koehler<br />
nach Berlin: «Es ist fast zu schön hier.» Mackes<br />
Bewunderung für das Alpenland veranschaulicht<br />
die Ausstellung im Kunstmuseum Thun, die noch<br />
bis am 1. September zu sehen ist. Im Zentrum<br />
der Ausstellung: Mackes Aufenthalt am Thunersee<br />
vom Oktober 1913 bis Juni 1914, der zum<br />
Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens<br />
zählt. www.bls.ch/kunstmuseum<br />
Hörenswürdigkeiten im Lötschental<br />
Jeden Freitag vom 5. Juli bis 16. August und 27.<br />
September bis 18. Oktober können Familien die<br />
Elsigenalp entdecken, leicht zu einer Alphütte mit<br />
Tierbesichtigung wandern und das Elsigseeli<br />
besuchen. An einem gemütlichen Platz am See<br />
wird ein Feuer entfacht und werden Cervelas<br />
grilliert, Überraschung für Kinder inklusive. Das<br />
Angebot umfasst ein Lunchpaket und kann mit<br />
oder ohne Bahnfahrt gebucht werden. Anmeldung:<br />
jeweils bis am Vortag.<br />
info@frutigen-tourismus.ch<br />
Gratis Rückfahrt vom Shoppen in Emmen<br />
Im Lötschental gibt es nicht nur viel zu sehen,<br />
sondern auch viel zu hören. Auf vier Audio-Rundgängen<br />
wird jeweils eines der vier Lötschentaler<br />
Dörfer vorgestellt. So wird jeder sein eigener<br />
Dorfführer und erhält auf den beschilderten<br />
Audiorundgängen interessante Einblicke in die<br />
Geschichte des Tals. Die Lötschental-App wird<br />
aufs iPhone oder Android-Phone geladen und die<br />
gewünschte Audiotour offline gespeichert.<br />
www.loetschental.ch/audio<br />
Sorgenfreies Shopping beginnt schon bei der<br />
Hinfahrt. Mit Bahn und Bus und dank dem<br />
Passepartout bietet der Einkauf im Emmen<br />
Center Erlebnis und Entspannung pur. Noch bis<br />
zum 30. September offeriert das Emmen Center<br />
bei der Anreise mit dem öffentlichen Verkehr den<br />
Besucherinnen und Besuchern das Billett für die<br />
Retourfahrt ins Passepartout-Gebiet.<br />
www.passe-partout.info<br />
www.emmencenter.ch<br />
SCHIFF-TIPPS<br />
Stundentakt auf dem Brienzersee<br />
Vom 30. Juni bis 1. September verkehren die<br />
Schiffe auf dem Brienzersee im Stundentakt. Und<br />
zwar von 11.07 bis 16.07 Uhr ab Interlaken Ost<br />
und von 12.40 Uhr bis 17.40 Uhr ab Brienz. Am<br />
Vormittag gibt es jeweils einen frühen Kurs.<br />
Blümlisalp wird zum Niederhorn-Express<br />
Das Schiff als rasche Verbindung auf das Niederhorn?<br />
Kein Problem, denn der Salondampfer<br />
«Blümlisalp» verkehrt bis 27. Oktober am<br />
Sonntagmorgen und an Feiertagen als Niederhorn-Express.<br />
An Bord kann man ein Frühstück<br />
geniessen. Thun ab 10.10 Uhr, Beatenbucht an<br />
10.57 Uhr / ab 10.58 Uhr, Thun an 12.20 Uhr.<br />
Ab in den Sonnenuntergang<br />
Gemütlich in den Sonnenuntergang fahren und zur<br />
speziellen Stimmung ein feines Abendessen<br />
geniessen: Das ist bis 27. Oktober auf dem<br />
Thunersee möglich. Und zwar täglich: Interlaken<br />
West ab18.10 Uhr, Thun an 20.20 Uhr.<br />
Wilde Romantik und Fische geniessen<br />
Der Brienzersee hat eine wildromantische Seite.<br />
Besonders eindrücklich ist das zu beobachten,<br />
wenn man abends in Interlaken in See sticht und<br />
Farben sowie Licht ein besonderes Schauspiel<br />
bieten. Dabei kommt auch die Kulinarik nicht zu<br />
kurz. Die Schiffsgastronomie serviert an Bord<br />
köstliche Fischspezialitäten aus einheimischen<br />
Gewässern. Das Angebot gibt es jeden Samstag<br />
vom 6. Juli bis 14. September. Interlaken Ost ab<br />
19.07 Uhr, Rückkehr 21.53 Uhr.<br />
Weitere Infos: Tel. +41 (0)58 327 48 11;<br />
www.bls.ch/schiff<br />
Tischreservationen: Thunersee Tel. +41 (0)33<br />
334 52 34, schiffcatering.thunersee@sv-group.ch;<br />
Brienzersee Tel. +41 (0)79 422 90 79,<br />
www.gastro-lac.ch<br />
45
MITARBEITERPORTRÄT<br />
Mitarbeiterporträt<br />
Ralph Bühler<br />
Streckenwärter<br />
46<br />
Aufgezeichnet von: Peter Bader<br />
Foto: Anita Vozza
MITARBEITERPORTRÄT<br />
«Arbeiten, wo andere<br />
die Ferien verbringen.»<br />
Ralph Bühler trägt als Streckenwärter eine grosse Verantwortung für die Sicherheit der<br />
Züge. Für ihn ist sein Job einfach nur ein grosses Privileg, weil «ich dort arbeiten kann,<br />
wo andere ihre Ferien verbringen».<br />
«Manchmal denke ich: Ich bin schon privilegiert. Meine<br />
Strecke zwischen Frutigen und Kandersteg führt an<br />
verschiedenen Stellen am Lötschberger-Bahnwanderweg<br />
vorbei. Dort habe ich schon oft amerikanische, asiatische<br />
und viele andere internationale Touristen gesehen. Sie<br />
alle kommen in die Schweiz, um einmal an der Lötschberg-Nordrampe<br />
zu wandern. Ich darf das zwei Mal in<br />
der Woche machen. Und werde dafür erst noch bezahlt.<br />
Locker nehme ich deshalb meinen Job sicher nicht. Ganz<br />
im Gegenteil, denn ich trage eine grosse Verantwortung:<br />
Seit knapp fünf Jahren bin ich bei der <strong>BLS</strong> Streckenwärter.<br />
Zwei Mal in der Woche überprüfe ich den Abschnitt<br />
zwischen Frutigen und Kandersteg auf mögliche Sicherheitsrisiken.<br />
Gibt es Risse oder kleinste Stahl-Verformungen<br />
in den Geleisen? Schäden an den Verankerungen?<br />
Tropft in einem Tunnel Wasser auf die Geleise, was<br />
zu schnellem Rosten führen kann? Gibt es Vereisungen,<br />
welche die Fahrt der Züge beeinträchtigt? Oder lockere<br />
Gesteinspartien? Ich protokolliere mögliche Schäden<br />
und melde sie meinem Chef Urs Schmid. In seinem<br />
Team arbeite ich an den anderen Tagen der Woche als<br />
Geleisemonteur und repariere dabei manchmal auch<br />
Schäden, die ich selber bemerkt habe. Geleisemonteur<br />
hiess der Beruf, als ich ihn gelernt habe, heute spricht<br />
man ja von Verkehrswegbauer. Wie auch immer: Spass<br />
macht er mir immer noch. Vor allem, weil er so vielseitig<br />
ist. Dazu trägt auch meine Arbeit als Streckenwärter bei.<br />
Natürlich: Die Geleise werden jährlich zwei Mal mit<br />
Ultraschall auf Schäden untersucht, Bewegungen in<br />
Gesteinsformationen entlang der Strecke elektronisch<br />
Der Mitarbeiter<br />
Name: Ralph Bühler<br />
Alter: 36<br />
Beruf: Verkehrswegbauer und Streckenwärter<br />
Familie: Vater eines 6-jährigen Sohnes<br />
Hobby: Mit dem Zug die ganze Schweiz<br />
bereisen<br />
«Seit 2008 arbeite ich gerne bei der <strong>BLS</strong>, weil<br />
ich einen vielseitigen Beruf habe, der mir<br />
Spass macht und gut bezahlt ist.»<br />
überwacht. Trotzdem trage ich einen wichtigen Teil zur<br />
Sicherheit auf dieser Strecke bei. Das macht mich auch<br />
ein bisschen stolz.<br />
Die rund 18 Kilometer lange Bahnstrecke verläuft zu<br />
einem Drittel in Tunnels. Dort kann es im Winter recht<br />
kalt werden. Und der Weg von Frutigen rauf nach Kandersteg<br />
ist manchmal ziemlich anstrengend. Ich brauche<br />
dafür rund acht Stunden. Ich gehe immer auf der rechten<br />
Seite. In der Schweiz fahren die Züge ja links, und ich<br />
sollte den Zugverkehr nicht zu sehr beeinträchtigen.<br />
Während meiner Kontrollwanderung telefoniere ich<br />
regelmässig mit der Fahrdienstleitung und melde, auf<br />
welchem Anschnitt ich mich gerade befinde. Idealerweise<br />
ist dieser dann während meines Marschs komplett<br />
für Züge gesperrt. Das klappt allerdings nicht immer.<br />
Sichergestellt ist in jedem Fall, dass Züge nicht in meinem<br />
Rücken auf mich zufahren. So oder so: Ich bin immer<br />
sehr aufmerksam, marschiere mit offenen Augen und<br />
Ohren. So geriet ich bisher auch noch nie in Gefahr.<br />
Passiert ein Zug, gebe ich dem Lokomotivführer mit<br />
einem Zeichen so früh wie möglich zu verstehen, dass<br />
ich ihn gesehen habe. Das schafft sofort klare Verhältnisse.<br />
Und ich beobachte jeweils das Fahrverhalten des Zugs.<br />
Auch daraus kann man Rückschlüsse auf mögliche<br />
Schäden an den Geleisen ziehen.<br />
Ich bin in einer Bahnfamilie aufgewachsen. Mein Onkel<br />
arbeitet als Lokomotivführer, meine Eltern und mein<br />
Bruder fahren Tram in Basel, wo ich aufgewachsen bin.<br />
Mein Weg in den öffentlichen Verkehr war also vorgezeichnet,<br />
ich lernte wie gesagt Geleisemonteur. Dann<br />
verwirklichte ich mir aber erst einen Kindheitstraum:<br />
Während sechs Jahren war ich als Fernfahrer in ganz<br />
Mitteleuropa unterwegs. Aber das ist ein ausgesprochen<br />
anstrengender Job. Und man ist kaum zuhause. Als ich<br />
Vater wurde, wollte ich das nicht mehr länger machen.<br />
Durch die Arbeit bei einer Oberländer Transportfirma<br />
kam ich nach Frutigen. Und dann sah ich das Stelleninserat<br />
der <strong>BLS</strong>, seit 2008 arbeite ich nun also wieder im<br />
öffentlichen Verkehr. Hier in Frutigen will ich bleiben.<br />
Ich kann mir nicht vorstellen, jemals wieder in Basel zu<br />
leben. Manche halten mich sogar für einen waschechten<br />
Oberländer, mein Basler Dialekt schimmert kaum mehr<br />
durch.»<br />
47
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Diese Artikel sind in allen <strong>BLS</strong>-Reisezentren und -Verkaufsstellen erhältlich. Standorte unter www.bls.ch/reisezentren<br />
* Diese Artikel sind nur in den Reisezentren erhältlich. Angebots- und Preisänderungen vorbehalten.<br />
Auflösung<br />
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1 Kunstausstellung Trubschachen<br />
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29. Juni bis 21. Juli<br />
Thunerseespiele<br />
16. Juli bis 5. September<br />
1<br />
Die Kunstausstellung Trubschachen öffnet vom<br />
29. Juni bis 21. Juli 2013 zum 19. Mal ihre Türen.<br />
Zu sehen ist eine Ausstellung von hoher Qualität,<br />
welche die lebendige Vielfalt der Schweizer Kunst<br />
der letzten 120 Jahre eindrücklich und erlebnisreich<br />
widerspiegelt. Die Bilder zeigen verschiedene<br />
Aspekte künstlerischen Schaffens unter dem<br />
Motto «Einblicke – Ausblicke». Die Künstlerinnen<br />
und Künstler vermitteln Ausblicke in die Natur,<br />
Einblicke in versteckte Winkel und lassen den<br />
Betrachter die Schönheit im Alltäglichen sehen. Im<br />
Mittelpunkt der Ausstellung steht Cuno Amiet. Ein<br />
Rundgang führt weiter über Giovanni Segantini<br />
und Augusto Giacometti bis in die Gegenwart.<br />
www.ausstellung-trubschachen.ch<br />
Event- und Kulturagenda.<br />
Vor atemberaubender Naturkulisse präsentieren die<br />
Thunerseespiele seit 10 Jahren Musicals aus aller<br />
Welt. Vom 16. Juli bis 5. September 2013 zeigen sie<br />
zum dritten Mal ein eigens für Thun geschriebenes<br />
Werk: «Der Besuch der alten Dame – das Musical».<br />
Die Geschichte handelt von Claire Zachanassian, die<br />
nach 45 Jahren in ihre verarmte Heimatstadt Güllen<br />
zurückkehrt. Sie bietet der Bevölkerung eine<br />
Milliarde Franken an, wenn im Gegenzug ihr früherer<br />
Geliebter Alfred Ill getötet wird. Gemeinsam mit<br />
den Erfolgsautoren von «Dällebach Kari – das<br />
Musical» entwickelten die Thunerseespiele aus<br />
Friedrich Dürrenmatts erfolgreichstem Stück eine<br />
einmalige, moderne Produktion.<br />
www.thunerseespiele.ch<br />
9. Juni Bern 27. Schweizer Frauenlauf www.frauenlauf.ch<br />
13.–15. Juni Interlaken Greenfieldfestival www.greenfieldfestival.ch<br />
13.–23. Juni Biel Eidg. Turnfest www.etf-ffg2013.ch<br />
14./15. Juni Murten Stars of Sounds www.starsofsounds.ch<br />
15. Juni Bern Konzert MUSE, Stade de Suisse www.stadedesuisse.ch<br />
20.–23. Juni Bern/Gurten Mountainbike & Trial Europameisterschaft www.mtb2013.ch<br />
28.–30. Juni Interlaken Trucker & Country Festival www.trucker-festival.ch<br />
28.–30. Juni Biel Braderie www.bielerbraderie.ch<br />
29./30 Juni Frutigen Grosses <strong>BLS</strong>-Eisenbahnfest www.bls.ch/100<br />
29. Juni–21. Juli Trubschachen 19. Kunstausstellung www.ausstellung-trubschachen.ch<br />
29. Juni Luzern Luzerner Fest www.luzernerfest.ch<br />
30. Juni Bern Konzert Bon Jovi, Stade de Suisse www.stadedesuisse.ch<br />
5./6. Juli Zell OpenQuer Zell www.openquer.ch<br />
5.–7. Julir Murten Wake & Jam www.wakeandjam.ch<br />
5.–18. Juli Avenches Opernfestival Avenches "Nabucco" www.avenchesopera.ch<br />
7.–13. Juli Quer durch CH Swiss Olympic Gigathlon www.gigathlon.ch<br />
9.–14. Juli Gstaad Beach Volleyball World Tour www.beachworldtour.ch<br />
12./13. Juli Aarberg Stars of Sounds www.starsofsounds.ch<br />
Eine Auswahl ab Ende Juni 2013. Mehr Infos unter www.bls.ch/events. Änderungen vorbehalten.<br />
50<br />
Tickets für Musicals, Theater, Konzerte oder Sportveranstaltungen gibt’s in Ihrem <strong>BLS</strong>-Reisezentrum. Standorte<br />
und Öffnungszeiten unter www.bls.ch/reisezentren
3 Grosses Kino auf der Grossen Schanze 4<br />
25. Juli bis 25. August<br />
Arena Fest<br />
6. bis 7. September<br />
Jeden Sommer geniesst «OrangeCinema» Gastrecht<br />
auf der Grossen Schanze und sorgt an<br />
idyllischer Lage für manch filmreife Momente<br />
unter freiem Himmel. Die spannende Mischung<br />
aus exklusiven Vorpremieren, bekannten Blockbustern<br />
und kultigen Arthouse Reprisen zieht Filmfans<br />
magisch an. Die besten Restaurants der Stadt<br />
sorgen für das leibliche Wohl und laden schon<br />
Stunden vor Filmbeginn zum geselligen Zusammensein<br />
unter der Abendsonne ein. Wenn dann<br />
auch noch das Wetter mitspielt und den Blick auf<br />
Universität, Altstadt und Alpen nicht trübt, steht<br />
einem unvergesslichen Kinoabend unter dem<br />
Sternenhimmel nichts mehr im Weg. Film ab!<br />
www.orangecinema.ch/bern<br />
An zwei Tagen spielen verschiedene Bands aus den<br />
Sparten Schlager, Pop und Rock im Thuner Fussballstadion.<br />
So steht der Freitagabend ganz im Zeichen<br />
des Schlagers, mit Heino als Headliner. Nebst ihm<br />
stehen noch DJ Ötzi, Sarah-Jane und Andy Borg auf<br />
der Bühne. Am Samstag sorgen unter anderen die<br />
Deutschen The BossHoss und die Schweizer<br />
Künstler Müslüm und Steff la Cheffe für die Party in<br />
der Arena. Nach den Konzerten findet im KKThun<br />
jeweils noch eine Aftershow statt, welche für<br />
Konzertbesucher gratis ist. Während beiden Tagen<br />
gibt es rund ums Stadion zusätzlich eine frei zugängliche<br />
Begegnungszone. Das Arena Fest findet statt<br />
am Freitag und Samstag, 6. und 7. September 2013.<br />
www.arenathun.ch<br />
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16. Juli–5. Sept. Thun Thunerseespiele, Der Besuch der alten Dame www.thunerseespiele.ch<br />
18.–21. Juli Bern Gurtenfestival www.gurtenfestival.ch<br />
23.–27. Juli Langnau Langnau Jazz Nights www.jazz-nights.ch<br />
25. Juli-25. August Bern OrangeCinema www.orangecinema.ch/bern<br />
27. Juli Oberwil i.S. Stockhorn-Halbmarathon www.stockhorn-halbmarathon.ch<br />
31. Juli Biel Bielerseefest Big Bang www.bielerseefest.ch<br />
9./10. August Thun Thunfest www.thunfest.ch<br />
10. August Münsingen Münsiger-Louf www.muensiger-louf.ch<br />
11. Aug.–1. Sept. Murten Murten Classics www.murtenclassics.ch<br />
15.–18. August Gampel Openair Gampel www.openairgampel.ch<br />
23. Aug.–15. Sept. Diverse Regionen Genuss‘13 www.regionalprodukte.ch<br />
24. August Langnau –<br />
Schwarzenburg<br />
s2-challenge.ch<br />
www.s2-challenge.ch<br />
30. Aug./1. Sept. Burgdorf Eidg. Schwing- und Aelplerfest www.burgdorf2013.ch<br />
30. Aug.–8. Sept. Thun Oberländische Herbstausstellung www.oha.ch<br />
1. September Solothurn – Büren a.A. Dampfzug-Aareschiff www.dbb.ch<br />
6./7. September Thun Arena Fest www.arenafest.ch<br />
6.–10. September Bern BAM Berner Ausbildungsmesse www.bam.ch<br />
7./8. September Südrampe Grosses <strong>BLS</strong>-Südrampenfest www.bls.ch/100<br />
7./8. September Lenk im Simmental Dampfbahntag www.lenk-simmental.ch<br />
8. September Huttwil / Sumiswald slowUp Emmental-Oberaargau www.slowup.ch<br />
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INSIDE <strong>BLS</strong><br />
INSIDE <strong>BLS</strong><br />
Doppeltraktion<br />
Text: Mike Sommer<br />
Fotos: zvg<br />
Wann muss die zweite Lokomotive ran?<br />
Güterzüge am Lötschberg sind oftmals mit zwei Lokomotiven bespannt.<br />
Doch wann genau braucht es diese sogenannte Doppeltraktion? Und wann sind sogar<br />
drei Lokomotiven nötig?<br />
52<br />
Karl Schleef aus dem deutschen Haste ist ein aufmerksamer<br />
Beobachter des Schienenverkehrs auf dem <strong>BLS</strong>-<br />
Netz. Er habe schon verschiedentlich Güterzüge mit zwei<br />
vorgespannten Lokomotiven auf der Lötschberg-Bergstrecke<br />
gesehen, schreibt er an die «Streifzug»-Redaktion.<br />
Nun möchte er es genau wissen: «Nach welchen<br />
Regeln bespannt man Güterzüge mit zwei Loks (Doppeltraktion)?<br />
Und wird eine Lok dann oben abgekoppelt<br />
oder fährt der Güterzug auf der ganzen Route mit beiden<br />
Loks?»<br />
Diese Fragen führen uns in die Welt der Physik und der<br />
Eisenbahntechnik. In dieser kriegt man es mit Zahlen zu<br />
tun, die beeindrucken. Die stärkste Lokomotive der <strong>BLS</strong><br />
etwa (und die stärkste vierachsige Lokomotive überhaupt),<br />
die Re 465, bringt eine maximale Leistung von<br />
7000 kW (Kilowatt) auf die Schienen. Das entspricht<br />
rund 9500 PS oder der Kraft von etwa 100 Mittelklassewagen<br />
– eine ganz schön lange Autokolonne. Noch viel<br />
länger sind die längsten Güterzüge, die über die Bergstrecke<br />
rollen, nämlich bis zu 700 Meter. Die Länge eines<br />
Güterzugs sagt aber noch nicht viel über dessen Gewicht<br />
aus. Um bei den Maximalwerten zu bleiben: Der schwerste<br />
Güterzug von <strong>BLS</strong> Cargo bringt es auf sagenhafte 3200<br />
Tonnen. Er bringt mehrmals pro Woche Tonerde für die<br />
Keramikproduktion von Deutschland nach Italien.<br />
Ziehen und schieben<br />
Eine weitere Grösse fehlt noch: die Steigung. Um von<br />
Frutigen bzw. Brig zum höchsten Punkt der Bergstrecke<br />
(auf 1239,5 m ü. M., im Lötschberg-Scheiteltunnel gelegen)<br />
zu gelangen, müssen die Züge Steigungen von bis zu<br />
27 Promille bewältigen. «Die maximale Steigung sowie<br />
das Gesamtgewicht der Güterzugkomposition sind die<br />
entscheidenden Werte bei der Frage, wie viele Loks zum<br />
Einsatz kommen», erklärt Stephan Moll, Leiter Produktionsplanung<br />
von <strong>BLS</strong> Cargo. Und um die Frage gleich<br />
zu beantworten: «Bis zu einem Gewicht von 700 Tonnen<br />
genügt auf der Bergstrecke eine Lok des Typs Re 465,<br />
zwei dieser Loks ziehen Güterzüge bis zu 1400 Tonnen.»<br />
Etwas weniger schafft die ältere und nicht ganz so starke
Typ: Re 425. Leistung: 4980 kW<br />
Typ: Re 465. Leistung: 7000 kW<br />
Typ: Re 485. Leistung: 5600 kW<br />
Typ: Re 486. Leistung: 5600 kW<br />
Zwei Lokomotiven des Typs Re 485 im Einsatz bei Kandersteg.<br />
Lokomotive Re 425, nämlich 650 Tonnen respektive<br />
1300 Tonnen mit Doppeltraktion.<br />
Überfordert das Gewicht des Güterzugs die Zugkraft von<br />
zwei Lokomotiven, kann nicht einfach eine dritte Lok<br />
vorgespannt werden. Der Grund: Die Belastung der Kupplung<br />
zwischen den Güterwagen und drei ziehenden Lokomotiven<br />
wäre zu gross, die Kupplungen würden beschädigt.<br />
Deshalb wird die dritte Lokomotive als Schiebelok<br />
eingesetzt. Mit dieser Methode liegen auf der Bergstrecke<br />
Güterzüge von bis zu 1800 Tonnen drin. Dass solch schwere<br />
Lasten über die Bergstrecke befördert werden, ist nur<br />
noch die Ausnahme: Rund zwei Drittel des Gütertransports<br />
von <strong>BLS</strong> Cargo auf der Lötschberg- Simplon-Strecke<br />
passieren heute den Basistunnel, darunter auch der<br />
3200-Tonnen-Gigant mit der Tonerde aus Deutschland,<br />
der von drei Lokomotiven gezogen respektive geschoben<br />
wird. Doch warum werden nicht sämtliche Güter durch<br />
den nahezu steigungslosen Basistunnel befördert? «Weil<br />
dessen Kapazitäten mit nur einer durchgehenden Röhre<br />
beschränkt sind», erläutert Stephan Moll.<br />
Talwärts mit dem «Sägezahn»<br />
Nicht nur das Hochfahren auf den Berg ist für schwere<br />
Güterzüge ein Kraftakt, sondern auch die Talfahrt nach<br />
dem Passieren des Scheitelpunkts. Um eine Überhitzung<br />
der Bremsen und gefährlichen Funkenwurf zu verhindern,<br />
kommt die sogenannte «Sägezahnmethode» zur<br />
Anwendung. Dabei werden die Bremsen erst aktiviert,<br />
wenn der Zug 75 km/h erreicht hat, und sie werden bei<br />
einem durchschnittlich schweren Zug bei etwa 50 km/h<br />
wieder gelöst. Beim besonders schweren Zug mit Tonerde<br />
funktioniert das aber nicht, denn bis alle Bremsen<br />
gelöst sind, ist der Zug bereits wieder viel zu schnell. In<br />
diesem Fall wird die Schiebelok am Ende des Zuges auf<br />
der Talfahrt zur Bremslok, deren Motorbremse zusätzlich<br />
abbremsen hilft.<br />
Die Topografie und die Transportlasten definieren also,<br />
mit wie viel Zug-, Schiebe- und Bremskraft ein Güterzug<br />
ausgerüstet werden muss. Doch damit ist die Arbeit für<br />
die <strong>BLS</strong> Cargo noch nicht getan. Damit jeder Zug die benötigten<br />
Lokomotiven erhält, ist eine aufwendige Planung<br />
erforderlich. Das Ziel ist stets, die verfügbaren Lokomotiven<br />
optimal auszulasten und teure Leerfahrten zu vermeiden.<br />
Diese Traktionsplanung führt auch dazu, dass Güterzüge<br />
manchmal bereits ab Basel mit zwei Loks bespannt<br />
werden, obschon die zweite erst ab Thun benötigt würde.<br />
Und aus dem gleichen Grund werden Lokomotiven auf<br />
dem höchsten Punkt der Bergstrecke in der Regel nicht<br />
abgekoppelt, obschon ihre Zugkraft auf dem Weg ins Tal<br />
hinunter eigentlich nicht mehr gebraucht wird.<br />
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Thorsten Kaletsch, Peter Bader, Erich Goetschi,<br />
Mia Hofmann, This Rutishauser, Mike Sommer.<br />
Mitarbeiter/-innen dieser Ausgabe:<br />
Bea Artico, Manu Friederich, Bänz Friedli, Rob Lewis,<br />
Anita Vozza.<br />
Grafik/Layout: Republica AG, 360° Kommunikation,<br />
Fabienne Lötscher, CH–3000 Bern 13.<br />
Koordination, Anzeigenakquisition und Druck:<br />
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Daniel Linder, Alfred Zitzenbacher (Anzeigen),<br />
Lea Hari (Typo). Printed in Switzerland, 40 000 Ex.<br />
Der «Streifzug» erscheint jeweils Ende der Monate<br />
März, Juni, August und November und ist kostenlos.
der Erinnerung, doch ein Phantom. Ich sehe ihn als<br />
gütigen Gnom vor mir, ein gedrungenes Männchen mit<br />
Spitzbart, verschmitzt, mit wachem Blick hinter runden<br />
Gläsern. Jeden Herbst erlebte ich ihn, wenn wir nach<br />
Sottopassaggio in die Ferien fuhren. (Das, wie ich später<br />
lernte, in Wirklichkeit Monterosso al mare hiess; aber<br />
das Schild auf dem Perron besagte: «Sottopassaggio»,<br />
und es war mein erstes italienisches Wort.) Zugleich<br />
todernst und doch clownesk erschien Schädelin, ein<br />
Grock; einer, der einem Fellini-Film hätte entsprungen<br />
sein können. Zeit meiner Kinderjahre war ich überzeugt,<br />
dass er der Mann auf der Zehnernote sei, und als ich –<br />
das rosa Nötli war schon nicht mehr in Umlauf – erfuhr,<br />
es habe sich um Gottfried Keller gehandelt, mochte ich<br />
es nicht glauben.<br />
Als der Zehnernötlimann<br />
baden ging<br />
Erstaunlich, wie ungeniert der untersetzte Herr Mitte<br />
fünfzig sich an «Shades of Grey 3 – Befreite Lust» verlustiert.<br />
Was er dabei für ein Gesicht macht, sehe ich nicht,<br />
denn er hält sich das Buch steif vors Gesicht. Nun zückt<br />
dort drüben eine junge Frau ihr E-Book, weiter vorn ist<br />
einer mit Adidasjäckchen in «Home Run» von John<br />
Grisham vertieft. Soll gut sein, aber, ach: Ich Büchermuffel<br />
werde es ja doch wieder nicht schaffen, es zu lesen.<br />
Stattdessen trage ich herausgerissene Zeitungsseiten mit<br />
mir herum, oft wochenlang: eine Palästina-Reportage<br />
aus der «NZZ», Peter Bichsels Kolumne aus der «Schweizer<br />
Illustrierten», eine Analyse aus der «Aargauer Zeitung»,<br />
weshalb die Young Boys nicht vom Fleck kommen,<br />
die sich als schlau erweist, als ich irgendwo<br />
zwischen Gümmenen und Domdidier endlich dazukomme,<br />
sie zu lesen. Beneidenswert, wer sich im Feierabendverkehr<br />
die Musse für ein Buch nimmt!<br />
Und es gibt ja Leute, die ein Buch mehr als einmal lesen.<br />
Ich habe einzig «Mein Name ist Eugen» mehrmals<br />
gelesen, zweimal in meiner Jugend, ein drittes Mal, als<br />
meine Frau und ich es den Kindern vorlasen. Der Autor,<br />
Klaus Schädelin, Berner Pfarrer und Gemeinderat,<br />
grandioser «Zytlupe»-Satiriker am Radio – er war eine<br />
prägende Figur meiner Kindheit, vertraut und, zumal in<br />
Schädelin, der alte Schalk, eine Erscheinung ausserhalb<br />
von Raum und Zeit. Ich sehe ihn den Strand entlangspazieren<br />
in Anzugshosen, Hemd und Gilet; und mich<br />
dünkt, daran habe das Kettchen einer Taschenuhr gebaumelt.<br />
Wenn die Eltern uns ermahnten, nach dem<br />
Mittagessen zwei Stunden nicht zu baden, rief er aus:<br />
«Chabis, Chinder!» Und rannte – voll bekleidet samt<br />
Hemd und Taschenuhr, das Kalb – in die Brandung. Wir<br />
Kinder, ein Dutzend an der Zahl, johlend hintendrein.<br />
Fuhren wir zum Wochenmarkt nach La Spezia, und der<br />
Zug wollte und wollte nicht kommen, stieg er zum Schotter<br />
hinab und legte sein Ohr auf die Schiene, sagte dann:<br />
«S geit no sächs Minute», und meistens stimmte das sogar.<br />
Wer wohl die Unart, an den Geleisen zu lauschen,<br />
von wem hatte? Der Eugen vom Schädelin oder umgekehrt?<br />
In «Mein Name ist Eugen» behauptet nämlich der<br />
Wrigley, der Gotthardtunnel sei so schnurgerade, dass<br />
man hindurchsehen könne, und als seine Kumpane nur<br />
Schwarz sehen, meint er, ein Zug versperre dänk die<br />
Sicht, worauf Eugen sein Ohr aufs Geleise drückt, um zu<br />
hören, ob das stimme. Aber wenn Sie das nächste Mal in,<br />
sagen wir mal: Allmendingen vergeblich auf den Zug<br />
warten … Tun Sie es nicht! Es gab nur einen Klaus Schädelin.<br />
Der durfte das.<br />
Und wissen Sie, was? Ich steck jetzt einfach den «Eugen»<br />
in meine Umhängetasche. Und auf der nächsten längeren<br />
Bahnfahrt fange ich an, ihn ein viertes Mal zu lesen.<br />
Bänz Friedli<br />
Der Berner Bänz Friedli (48) ist Hausmann und<br />
freier Autor in Zürich. Er ist mit dem GA unterwegs<br />
und kommt mit seinem kabarettistischen<br />
Programm im Land herum. www.baenzfriedli.ch<br />
55
epublica<br />
55 GESCHÄFTE<br />
10 RESTAURANTS<br />
11 CINEMAS<br />
144 HOTELZIMMER<br />
1 ERLEBNISBAD & SPA<br />
Tram 8 «Brünnen» bis Haltestelle «Brünnen<br />
Westside Bahnhof» oder S-Bahn von Bern Bahnhof<br />
bis Haltestelle «Bern Brünnen Westside».