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de<br />

Streifzug.<br />

Kundenmagazin, Sommer 2013.<br />

Doris Leuthard<br />

«Die <strong>BLS</strong> steht<br />

für hohe Qualität.»<br />

ab Seite 6<br />

Kandersteg: zwei<br />

Täler, zwei Welten<br />

ab Seite 10<br />

Pionierleistungen<br />

am Lötschberg<br />

ab Seite 16


EDITORIAL<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

100 Jahre Lötschbergbahn<br />

– am 15. Juli 1913 nahm die<br />

<strong>BLS</strong> als erste mit Einphasenwechselstrom<br />

elektrifizierte<br />

Hauptbahn der Alpen den<br />

fahrplanmässigen Betrieb auf.<br />

Die stärksten elektrischen<br />

Lokomotiven der Welt<br />

beförderten die Güterzüge<br />

am Lötschberg mit 50 km/h<br />

über die Bergstrecke. Diese 100-jährige, erfolgreiche<br />

Geschichte macht uns stolz. Mit Respekt anerkennen wir<br />

die Leistung der Pioniere, die vor 100 Jahren eine internationale<br />

Bahnlinie in kühner Trassenführung durch die<br />

Alpen gelegt und mit Weitblick das richtige Rollmaterial<br />

entwickelt haben. Die Geschichte prägt die Gegenwart.<br />

100 Jahre Lötschbergbahn – keine Gegenwart ohne Sie,<br />

liebe Fahrgäste. Wir freuen uns, für Sie unterwegs zu<br />

sein, Sie im Pendler- und Freizeitverkehr sicher und<br />

pünktlich ans Ziel zu bringen. Mit der Gegenwart wollen<br />

wir die Zukunft prägen.<br />

100 Jahre Lötschbergbahn – für die Zukunft ist das<br />

zugleich ein Versprechen und eine Verpflichtung.<br />

Mit ungebrochenem Elan möchten wir die <strong>BLS</strong> in eine<br />

sichere Zukunft führen. Das Bahnsystem Schweiz ist<br />

komplex, doch bei uns stehen die Kunden und ihre<br />

Bedürfnisse im Mittelpunkt.<br />

100 Jahre Lötschbergbahn – dieses Jubiläum nehmen<br />

wir zum Anlass, Ihnen für Ihre Treue zu danken und<br />

Ihnen die <strong>BLS</strong> am 29./30. Juni in Frutigen, am 15. Juli<br />

auf einer Sonderfahrt zum 100-Jahre-Jubiläum der<br />

Betriebsaufnahme und am 7./8. September an der<br />

Südrampe vorzustellen (mehr dazu ab Seite 16).<br />

Ich freue mich, wenn wir Sie auch in Zukunft zu<br />

unseren Fahrgästen zählen können. Wir wollen auch<br />

die nächsten 100 Jahre Ihre erste Wahl sein.<br />

3 Editorial / Inhaltsverzeichnis<br />

4 News<br />

6 Interview: Doris Leuthard, Bundesrätin<br />

10 Reportage: Zweitageswanderung ab Kandersteg<br />

16 Thema: Pionierleistungen am Lötschberg<br />

23 Fahrgastporträt: Sol Gabetta<br />

24 Blickpunkt: Reisezentrum Frutigen<br />

27 Poster zum Herausnehmen<br />

28 <strong>BLS</strong>-Streckennnetz<br />

31 Gastrotipp: Feierabendfahrt Thunersee<br />

34 Unterhaltung / Leserbriefe<br />

37 Wettbewerb: Wo ist das <strong>BLS</strong>-Logo versteckt?<br />

38 Wandertipp: Von Iseltwald zu den Giessbachfällen<br />

41 Familientipp: Rasante Fahrt auf der Marbachegg<br />

43 Ausflugstipp: Neue Aussichtsplattform<br />

auf dem Stockhorn<br />

44 Freizeit<br />

46 Mitarbeiterporträt: Ralph Bühler, Streckenwärter<br />

49 <strong>BLS</strong>-Shop<br />

50 Event- und Kulturagenda<br />

52 Inside <strong>BLS</strong>: Doppeltraktion<br />

54 Broschürenbestellung / Impressum<br />

55 Endstation: Bänz Friedli<br />

Zwei Welten erwandern in Kandersteg<br />

ab Seite 10<br />

Wie teuer darf die Bahn sein,<br />

Frau Bundesrätin Leuthard?<br />

ab Seite 6<br />

Herzliche Grüsse<br />

Andreas Willich<br />

Leiter Personenverkehr<br />

Mitglied der Geschäftsleitung der <strong>BLS</strong> AG<br />

Pionierleistungen<br />

am Lötschberg<br />

ab Seite 16<br />

Warum sich <strong>BLS</strong>-Streckenwärter<br />

Ralph Bühler wie<br />

in den Ferien fühlt<br />

ab Seite 46<br />

Bundesrätin Doris Leuthard,<br />

fotografiert von Anita Vozza<br />

3


NEWS<br />

<strong>BLS</strong> und Gurtenbahn: «Zusammen für Bern.»<br />

Die <strong>BLS</strong> und die Gurtenbahn haben am 4. April ihre neue Partnerschaft mit der Taufe des Niederflur-Triebzugs<br />

NINA 015 «GurtenBahn» besiegelt (im Bild, v. l.: Andreas Willich, Leiter Personenverkehr <strong>BLS</strong>,<br />

Bernhard Schmocker, Leiter Betrieb und Marketing Gurtenbahn, Alexander Tschäppät, Stadtpräsident<br />

Bern). Die beiden Bahnunternehmen sind in Bern und dessen Bevölkerung gut verankert und möchten<br />

gemeinsam den Standort Bern für Familien und Besucher aus aller Welt attraktiv gestalten. So macht die<br />

neue «GurtenBahn» den Gurten auch zum Hausberg der Lysser, Langnauer, Burgdorfer und Münsinger.<br />

Die Partnerschaft soll bestehende Synergien nutzen und auch neue schaffen: Seit vielen Jahren zieht<br />

etwa eine Lok des Typs Re 465 der <strong>BLS</strong> die Kinderbahn auf dem Gurten, neu im original <strong>BLS</strong>-Look. Zu<br />

dieser gesellt sich ab 2015 ein <strong>BLS</strong>-Doppelstock-Triebzug MUTZ. www.bls.ch/fahrzeuge<br />

Mehr öV zwischen Lyss und Aarberg<br />

S31 hält weiterhin in Schüpfen<br />

4<br />

Das wachsende Wohn- und Gewerbegebiet<br />

zwischen Aarberg und Lyss wird ab 15. Dezember<br />

besser an den öffentlichen Verkehr angebunden.<br />

Dazu wird im Rahmen der Unterhaltsarbeiten<br />

auf der Linie Kerzers–Lyss eine neue<br />

Haltestelle «Lyss Grien» gebaut. Dies hat zur<br />

Folge, dass die Züge von Montag, 24. Juni, bis<br />

zum Morgen des 15. Juli total ausfallen. Es<br />

verkehren Bahnersatzbusse. www.sbb.ch/<br />

lyss-grien und www.sbb.ch/lyss-kerzers<br />

Alle acht von und nach Biel/Bienne verlängerten<br />

Züge der S31 halten ab Fahrplanwechsel am<br />

15. Dezember 2013 neu in beiden Richtungen in<br />

Schüpfen. Diese Angebotsverbesserung ist dank<br />

dem Einsatz der neuen <strong>BLS</strong>-Doppelstockzüge<br />

MUTZ möglich. Damit werden auch die aktuell<br />

nur bis zum 7. Juni eingeplanten Halte der S31<br />

(Biel/Bienne ab 6.44 und 7.14 Uhr, Schüpfen ab<br />

6.58 und 7.28 Uhr) bis zum Fahrplanwechsel<br />

beibehalten.


Umbau des Reisezentrums Interlaken West<br />

RE Lötschberger bald bis Domodossola<br />

Das <strong>BLS</strong>-Reisezentrum Interlaken West, grösste<br />

und umsatzstärkste Verkaufsstelle der <strong>BLS</strong> und<br />

wichtige Tourismuszentrale, erstrahlt seit Mai in<br />

neuem Kleid. Schnellverkauf und Beratung sind<br />

nun an fünf offenen Schaltern möglich. Der<br />

Kundenkontakt wird dadurch persönlicher und<br />

direkter, die Kundenlenkung einfacher und die<br />

Abläufe im Hintergrund werden effizienter. Zudem<br />

soll in der Halle ein zusätzlicher Billettautomat<br />

installiert werden. www.bls.ch/reisezentren<br />

Sanierung des Champréveyres-Tunnels<br />

Der rund 110-jährige Champréveyres-Tunnel<br />

zwischen St-Blaise-Lac und Neuchâtel an der<br />

Linie Bern–Neuchâtel muss saniert werden. Bis<br />

zum 12. Juli und vom 12. August bis 7. Dezember<br />

werden die Bauarbeiten weitgehend nachts<br />

während eines Betriebsunterbruchs durchgeführt.<br />

Während der Hauptbauphase vom 13. Juli<br />

bis 11. August ist der Bahnbetrieb total eingestellt.<br />

Die Bahnersatzbusse Marin-Epagnier–St-<br />

Blaise-Lac–Neuchâtel verkehren während den<br />

Nachtunterbrüchen ab 22.10 Uhr und während<br />

des Totalunterbruchs ganztags. www.bls.ch/<br />

neuchatel<br />

Der Regionalverkehr zwischen Brig und Domodossola<br />

ist seit Jahren auf ein Minimum reduziert. Er<br />

beschränkt sich oft auf einen gemischten Zug mit<br />

dem Autoverlad, was für die Fahrgäste zu unzumutbaren<br />

Ein- und Ausstiegsverhältnissen führt.<br />

Zwischen Iselle und Domodossola müssen sie<br />

zudem auf Busse umsteigen. Das soll sich nun<br />

ändern: Die <strong>BLS</strong> hat einen entsprechenden<br />

Vorschlag vorgelegt. So soll der RegioExpress<br />

Lötschberger ab Dezember 2015 im Stundentakt<br />

zwischen Bern und Domodossola verkehren. In<br />

Brig sollen zudem die Anschlüsse an die Züge der<br />

Matterhorn Gotthard Bahn und die verschiedenen<br />

Postauto-Linien gewährleistet sein. Damit kann<br />

das touristische Potenzial dies- und jenseits des<br />

Simplons genutzt und für den Autoverlad ein<br />

attraktiver Fahrplan angeboten werden.<br />

Schweizer Marketingpreis<br />

Mehr Züge – und erst noch pünktlicher<br />

Die SBB erneuern seit 4. März die Bahntechnik<br />

zwischen Bern Bümpliz Süd und Flamatt und<br />

stellen bis Schmitten (Linie Bern–Fribourg/Freiburg)<br />

zusätzliche Signale auf. Kostenpunkt: 36,6 Millionen<br />

Franken. Die Arbeiten werden wegen des dichten<br />

Bahnverkehrs hauptsächlich nachts ausgeführt. Die<br />

moderne Bahntechnik und die zusätzlichen Signale<br />

erlauben ab Frühjahr 2015 einen pünktlicheren<br />

Zugsverkehr mit weniger Störungen und sorgen<br />

gleichzeitig für höhere Kapazitäten. Auch auf der<br />

Strecke Gümligen–Thun sollen inskünftig mehr<br />

Züge verkehren. Zu diesem Zweck führen die SBB<br />

auf diesem Abschnitt für 18,6 Millionen Franken bis<br />

Anfang 2015 ähnliche Arbeiten durch. Damit sollen<br />

sich die Züge in Abständen von zwei Minuten<br />

folgen können. www.sbb.ch/bahnausbauten ><br />

Ausbauprojekte schweizweit<br />

Anlässlich des Schweizerischen Marketing-Tags<br />

wurde die <strong>BLS</strong> für ihre Plattform «Lötschberger<br />

– Einfach tolle Ausflüge» ausgezeichnet. Mit der<br />

«Marketing-Trophy» werden jährlich die innovativsten<br />

und erfolgreichsten Marketingideen der<br />

Schweiz prämiert. Die <strong>BLS</strong> siegte in der Kategorie<br />

Grossunternehmen. Die Jury überzeugte vor allem<br />

die Tatsache, dass es der <strong>BLS</strong> gelungen sei,<br />

zahlreiche touristische Partner aus zwei Kantonen<br />

für einen einzigartigen gemeinsamen Marketing-<br />

Auftritt zu mobilisieren. www.loetschberger.ch<br />

5


INTERVIEW<br />

Interview<br />

Doris Leuthard<br />

Bundesrätin<br />

Text: Stephan Appenzeller<br />

und Peter Bader<br />

Fotos: Anita Vozza<br />

«Wer eine erstklassige Bahn will,<br />

muss dafür bezahlen.»<br />

Bundesrätin Doris Leuthard attestiert der <strong>BLS</strong> eine «hohe Qualität» und wünscht sich,<br />

dass sie «massvoll» bleibt. Ein Gespräch mit der Schweizer Verkehrsministerin über<br />

verwöhnte Kunden, Konkurrenz auf der Schiene, die Grenzen des Bahnnetzes und<br />

Ferienreisen ins Tessin.<br />

6<br />

Frau Bundesrätin, mit welchen drei Stichworten<br />

würden Sie die <strong>BLS</strong> beschreiben?<br />

Doris Leuthard (überlegt): Leistungsfähig, zufriedene<br />

Mitarbeitende, hohe Qualität.<br />

Haben Sie persönliche Erfahrungen mit der <strong>BLS</strong>?<br />

Ja, natürlich. Als Bundesrätin treffe ich mich regelmässig<br />

mit CEO Bernard Guillelmon und Verwaltungsratspräsident<br />

Rudolf Stämpfli, um mich mit ihnen über die<br />

relevanten politischen Bahn-Geschäfte zu unterhalten.<br />

Und als Passagierin hatte ich auch schon das Vergnügen<br />

(lacht).<br />

Auf welchen Strecken denn?<br />

Natürlich von Bern ins Wallis. Auf dieser Strecke bietet<br />

der Zug grosse Vorteile gegenüber dem Auto.<br />

Sind Sie oft mit dem Zug unterwegs?<br />

Ich wohne an einem Ort ohne Bahnhof, viele Dienstfahrten<br />

lege ich mit dem Auto zurück. Aber von Bern


INTERVIEW<br />

nach Luzern, Genf, Zürich oder ins Wallis nehme ich so<br />

oft wie möglich den Zug.<br />

Sind Sie gerne unterwegs? Oder ist Reisen nur<br />

Mittel zum Zweck?<br />

Meine Agenda ist sehr gedrängt. Deshalb muss ich die<br />

meiste Reisezeit für das Erledigen von Arbeit nutzen und<br />

kann eher selten die Landschaft geniessen oder ausführliche<br />

Gespräche führen. Anders ist das in den Ferien:<br />

Dort kann ich auf Reisen auch entspannen.<br />

Erinnern Sie sich an Ihre erste Reise, die Sie<br />

geprägt hat?<br />

Als ich noch ein Kind war, fuhren wir ab und zu ins Tessin<br />

in die Ferien. Das waren echte Highlights. Damals gab es<br />

noch keine langen Tunnels, man fuhr über die normale<br />

Bergstrecke oder die alte Passstrasse, die Tremola. Einmal<br />

im Jahr gingen wir zudem auf die Rigi wandern, wir hatten<br />

dort Verwandte. Die Fahrt mit der Rigi-Bahn gehört<br />

auch zu meinen eindrücklichsten Erlebnissen. Ebenso faszinierend<br />

waren für uns Kinder natürlich die Dampf-<br />

Lokomotiven der Brienz Rothorn Bahn.<br />

Welche Reise würden Sie gerne unternehmen,<br />

wenn Sie dereinst mal mehr Zeit haben?<br />

Ich würde gerne einmal mit der Transsibirischen Eisenbahn<br />

fahren. Mal schauen, ob es klappt! (lacht)<br />

Welche Bedeutung haben die Bahnen für die<br />

Schweiz?<br />

Eine sehr grosse. Die Schweiz ist ein Bahnland mit langer<br />

Tradition. Wir haben früh erkannt, dass der Zug in<br />

vielen Bereichen das effizientere Transportmittel als das<br />

Auto ist. Andererseits nutzt die Schweiz schon lange das<br />

touristische und industrielle Potenzial der Bahn, die<br />

100-Jahr-Jubiläen der Lötschbergbahn und jenes der<br />

Jungfraubahn im letzten Jahr zeugen davon. Die Bahn<br />

befördert Pendler, Güter und Touristen, und das in einer<br />

sehr hohen Dichte und Qualität.<br />

In der EU gibt es Liberalisierungstendenzen im<br />

Personenverkehr, was den Markt für neue<br />

An bieter öffnet. Wäre das auch ein Modell für<br />

die Schweiz?<br />

Ich persönlich bin da eher skeptisch. Für ein kleines<br />

Land wie die Schweiz macht das aus meiner Sicht keinen<br />

Sinn. Auch weil das nicht einem funktionierenden Service<br />

public entspricht: Eine rentable Linie betreibt jeder<br />

gerne, bei den unrentablen sieht das anders aus.<br />

Gibt es im Moment also genügend Bahnen in<br />

der Schweiz?<br />

Mehr Wettbewerb ist immer wünschenswert. Beim<br />

Gü ter verkehr haben wir ziemlich gut funktionierende<br />

Wettbewerbsstrukturen, was die <strong>BLS</strong> ja jüngst am<br />

eigenen Leib erfuhr, als auf der Gotthardstrecke ein<br />

Grosskunde zu den SBB wechselte. Aber die Schweiz<br />

bleibt ein kleiner Markt, wir wollen ja auch keine privaten<br />

Anbieter, die sich mit Dumping-Preisen auf die<br />

rentablen Linien konzentrieren.<br />

Und auch die <strong>BLS</strong> wird es in 50 Jahren noch<br />

geben?<br />

(lacht) Das kann ich nicht garantieren, aber es ist<br />

selbst verständlich wünschenswert. Wichtig sind in<br />

die sem Zusammenhang Kooperationen, welche die <strong>BLS</strong><br />

ja auch schon eingeht, sei es im Güterverkehr oder bei<br />

einer gemeinsamen Tarif-Politik. In diesem Punkt gibt<br />

es sicher noch Verbesserungsmöglichkeiten, zum Beispiel<br />

ein gemeinsames Vertriebssystem aller Bahnen.<br />

Dort liesse sich ziemlich viel Geld einsparen.<br />

Welches sind die grössten Herausforderungen<br />

der Schweizer Bahnen?<br />

Anwältin und Politikerin<br />

Doris Leuthard, 50, studierte Rechtswissenschaften<br />

an der Universität Zürich mit Aufenthalten<br />

in Paris und im kanadischen Calgary.<br />

Nach ihrem Studium war sie Partnerin in<br />

einem Anwaltsbüro. Von 1999 bis 2006 sass<br />

sie für die CVP im Nationalrat, war von 2004<br />

bis 2006 zudem Parteipräsidentin. 2006 wurde<br />

sie in den Bundesrat gewählt und stand<br />

während vier Jahren dem Eidgenössischen<br />

Volkswirtschaftsdepartement vor. 2010 war<br />

sie Bundespräsidentin. Auf den 1. November<br />

2010 trat Bundesrätin Leuthard die Nachfolge<br />

von Moritz Leuenberger als Energie-, Umweltund<br />

Verkehrsministerin an. Sie ist verheiratet<br />

und zählt Lesen, Gartenarbeiten oder Kochen<br />

zu ihren Hobbys.<br />

«Die Strasse ist und bleibt wesentlich teurer als die Bahn.»<br />

7


Doris Leuthard gefällt die Sonderbriefmarke zum 100-Jahr-Jubiläum der Lötschbergbahn.<br />

8<br />

Der Kostendeckungsgrad der Bahnen im regionalen Personenverkehr<br />

ist – im Unterschied zum Fernverkehr –<br />

schlecht. Er wird zwar laufend gesteigert, trotzdem fliessen<br />

nach wie vor viele Steuergelder in den regionalen<br />

öffentlichen Verkehr. Das zu verbessern ist eine der grössten<br />

Herausforderungen der Zukunft, auch für die <strong>BLS</strong>.<br />

Aber die Aufgabe ist sehr schwierig, denn die Bahnen haben<br />

sehr anspruchsvolle Kundinnen und Kunden, sowohl<br />

im Güter- wie im Personenverkehr. Diese wollen immer<br />

mehr Leistung, dafür aber möglichst nicht mehr bezahlen.<br />

In diesem Spannungsfeld müssen die Bahnen die Kosten<br />

einigermassen stabil halten, vernünftige Margen erzielen,<br />

anständige Löhne bezahlen und Investitionen tätigen.<br />

Haben Sie Verständnis für Fahrgäste, die sich<br />

über Preiserhöhungen im öffentlichen Verkehr<br />

beklagen?<br />

Das ist doch nur menschlich. Niemand will mehr bezahlen,<br />

weder für den Kaffee noch für das Bahnbillett. Alle<br />

wollen mehr Leistung für denselben Preis. Nur: In den<br />

vergangenen Jahren haben sich die Leistungen der Bahn<br />

massiv erhöht, das Netz ist enorm dicht, fast überall gibt<br />

es den Halbstunden-Takt, manchenorts sogar den Viertelstunden-Takt.<br />

Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt<br />

im Moment. Im Rahmen des Projekts FABI (Finanzierung<br />

und Ausbau der Bahninfrastruktur, die Red.)<br />

will das Parlament in den nächsten Jahren weitere 6,4<br />

Milliarden Franken investieren. Wir möchten mehr Sitzplätze<br />

schaffen, um damit Engpässe zu vermeiden. Auch<br />

das wird sich auf die Preise niederschlagen, weil die<br />

Bahnunternehmen selber in Rollmaterial und anderes<br />

investieren und Leute anstellen müssen. Im Vergleich<br />

zur Strasse wird die Bahn stark subventioniert.<br />

Heute kostet ein 2.-Klasse-Generalabonnement<br />

rund 3500 Franken. Wo liegt die Schmerzgrenze?<br />

Es ist nicht an mir, das zu beantworten. Die Bahnunternehmen<br />

sind selber für ihre Preispolitik verantwortlich.<br />

Es gäbe ja auch die Möglichkeit, Monats-GAs zu verkaufen<br />

oder solche, die nur für einen Teil der Schweiz gelten.<br />

Aber da mischt sich der Bundesrat nicht ein.<br />

Glauben Sie, dass zu hohe Preise zu einem<br />

massiven Rückgang der Fahrgastzahlen führen<br />

können oder die Verlagerungspolitik im Güterverkehr<br />

gefährden?<br />

Alle Studien gehen von einer erhöhten Mobilität aus,<br />

auch bei steigenden Preisen. Gleichzeitig ist und bleibt die<br />

Strasse wesentlich teurer. Wer wirklich rechnet, weiss das<br />

schon lange. Im ländlichen Raum mag es Umsteiger geben,<br />

aber dort übernehmen ohnehin in erster Linie Busse<br />

die Aufgaben des öffentlichen Verkehrs. Und im Güterverkehr<br />

wird die Bahn immer kompetitiver. Wir müssen<br />

das noch besser organisieren, insbesondere dafür sorgen,


dass die Nachbarländer die Güter auch verladen. Am<br />

Lötschberg ist die Auslastung heute schon sehr hoch, dort<br />

wird irgendwann mal die Frage nach einem Vollausbau<br />

kommen. Das kostet natürlich wieder Geld. Wichtig ist<br />

deshalb, dass auch die Gotthard-Achse noch besser ausgelastet<br />

wird. Zudem gilt: Wer auf der Strasse im Stau steht,<br />

verliert Geld. Deshalb setzen die Transportunternehmen<br />

immer mehr auf kombinierte Lösungen und spielen nicht<br />

die Strasse gegen die Schiene aus.<br />

Wo liegen denn die Grenzen eines immer dichter<br />

werdenden Bahnnetzes in der Schweiz?<br />

Wir sind eine verwöhnte Gesellschaft. Genauso wie bei der<br />

Bahn wollen wir auch in der Siedlungspolitik immer mehr.<br />

Das Problem: Es ist nicht finanzierbar. Und unser Land<br />

ist ziemlich klein. Es gibt Fahrgäste, die sich schon beklagen,<br />

wenn sie 10 Minuten auf dem Perron warten müssen.<br />

Irgendwann werden wir mit diesem System an Grenzen<br />

stossen. Die Bahnkunden haben hohe Ansprüche, das hat<br />

seinen Preis: Wer eine erstklassige Bahn will, muss bereit<br />

sein, dafür zu bezahlen. Zudem dürfen wir durchaus auch<br />

mal unser Mobilitätsverhalten überprüfen. Mobilität ist<br />

wichtig in einer modernen Gesellschaft. Aber sie spielt auch<br />

eine immer grössere Rolle in der Freizeit. Zudem stellt sich<br />

die Frage, wie lange wir grosse Pendlerströme zwischen<br />

ländlichen Wohnorten und zentral gelegenen Arbeitsorten<br />

durch zusätzliche Infrastrukturbauten und damit mit<br />

mehr Landverbrauch noch bewältigen können. Wir brauchen<br />

eine Balance zwischen Wachstum der Mobilität, nötigen<br />

und lediglich wünschenswerten Ausbauten und möglichst<br />

kleinen Eingriffen in Natur und Landschaft.<br />

Die <strong>BLS</strong> feiert in diesem Jahr das 100-Jahr-<br />

Jubiläum der Lötschbergbahn. Waren Sie<br />

schon mal wandern an der Südrampe?<br />

(lacht) Nein, leider nicht. Ich habe schlicht und einfach<br />

sehr wenig Zeit für private Ausflüge.<br />

Welche Bedeutung hat die Lötschbergstrecke<br />

in Zukunft?<br />

Der Lötschberg ist ein strategisch enorm wichtiger<br />

Korridor, er ist Teil der Nord–Süd-Achse zwischen<br />

Rotterdam und Genua. Diese Achse wird in Zukunft<br />

noch wichtiger und damit ein Wachstumsmarkt für die<br />

<strong>BLS</strong>, soweit sie ihre Güterverkehrskapazitäten noch<br />

steigern kann. In jedem Fall ist sie gut positioniert.<br />

Welche Bedeutung wird die <strong>BLS</strong> in Zukunft<br />

haben?<br />

Sie erbringt wertvolle Leistungen für den Regionalverkehr,<br />

vorab im Kanton Bern. Auch in diesem Bereich<br />

kann sie inskünftig noch wachsen. Das wünschen wir<br />

uns auch, weil es gut ist, wenn die SBB konkurrenzfähige<br />

Mitbewerber haben. Das spornt sie strategisch an, ist gut<br />

für die Preise und gibt uns die Möglichkeit, immer mal<br />

wieder Leistungen neu auszuschreiben.<br />

Was wünschen Sie sich denn von der <strong>BLS</strong>?<br />

Sinnvolle Kooperationen in Teilbereichen sind mir wie<br />

gesagt wichtig, weil man damit die Effizienz steigern und<br />

Doris Leuthards Ausflugstipp<br />

Die Agenda von Bundesrätin Doris Leuthard<br />

ist «dicht gedrängt». Insbesondere im<br />

Sommer ergeben sich trotzdem ein paar<br />

Gelegenheiten für einen Ausflug. Das gemütliche<br />

Dahingleiten mit einem der beiden<br />

ehrwürdigen Dampfschiffe aus der «Belle<br />

Epoque» auf dem Thuner- oder dem Brienzersee<br />

sei «Entschleunigung pur», wie sie<br />

sagt. Das mache sie im Sommer ab und zu,<br />

weil man «in gepflegter Atmosphäre die herrliche<br />

Natur und die einmalige Berner Oberländer<br />

Berg-Kulisse geniessen kann».<br />

Hin- und Rückreise<br />

Mit der Bahn nach bzw. ab Thun, Interlaken<br />

oder Brienz. Bevor man das Dampfschiff<br />

besteigt, kann man einen Rundgang durch<br />

den Ort machen. Mehr Infos zu den Angeboten<br />

auf dem Thuner- und Brienzersee unter<br />

www.bls.ch/schiff<br />

INTERVIEW<br />

Kosten einsparen kann. Die <strong>BLS</strong> erbringt Leistungen im<br />

Regional-, Güter- und Tourismusverkehr. Das kann<br />

manchmal ein schwieriger Balanceakt sein, weil die<br />

Anforderungen in allen drei Bereichen unterschiedlich<br />

sind. Bisher hat die <strong>BLS</strong> das gut gemeistert. Ich wünsche<br />

mir, dass das so bleibt. Und ich hoffe, dass sie nicht abhebt,<br />

stattdessen auf dem Boden bleibt.<br />

Was meinen Sie konkret damit?<br />

Jede Bahn möchte investieren, kräftig investieren. Da<br />

gilt es massvoll zu bleiben, immer im Auge zu behalten,<br />

dass es am Ende irgendwie finanziert werden muss –<br />

vom Staat oder von den Passagieren. Gleichzeitig müssen<br />

die Bahnen aufmerksam bleiben, die Wünsche insbesondere<br />

junger Fahrgäste nach Internet-Zugang in den<br />

Zügen oder nach Reservations-Möglichkeiten per Internet<br />

im Auge behalten. Solche Trends darf auch die <strong>BLS</strong><br />

nicht verschlafen. Und das wird sie auch nicht.<br />

Das kostet alles aber auch wieder Geld!<br />

(lacht) Ja, das ist wahr. Darum habe ich ja schon darauf<br />

hingewiesen, dass auch die Fahrgäste massvoll bleiben<br />

sollen!<br />

9


REPORTAGE<br />

Reportage<br />

Zweitageswanderung<br />

ab<br />

Kandersteg<br />

Text: Mia Hofmann<br />

Fotos: zvg<br />

Zwei Tage, zwei Täler, zwei Welten.<br />

Hier die naturbelassene Landschaft im schroffen Gasterntal, dort das landwirtschaftliche<br />

Ueschinental mit seinen saftigen Wiesen: Die Zweitageswanderung ab Kandersteg führt<br />

einen in zwei völlig unterschiedliche Welten.<br />

10<br />

«Das Gasterntal ist wie Kanada – nur ein wenig kleiner»,<br />

sagt Franziska Künzi lächelnd. Die Familie ihres Mannes<br />

führt schon seit Generationen das Restaurant Steinbock<br />

hinten im Tal bei Selden, momentan sein Onkel Christian<br />

Künzi. «Wenn die Kander viel Wasser führt und einem auf<br />

der Brücke nach der Chluse die Gischt ins Gesicht spritzt,<br />

kommt man sich vor wie mitten in der Wildnis.» Und das<br />

ist man auch: Das Gasterntal wird im Bundesinventar der<br />

Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung<br />

(BLN) aufgeführt und ist weitgehend unberührt.<br />

So wird fast keine Forstarbeit betrieben, es gibt keine Teerstrasse<br />

und die Kander geht ihren gewöhnlichen Flusslauf<br />

und ist nicht begradigt – eine Ausnahme in der Schweiz.<br />

Durch die «Chluse» zum Waldhaus<br />

Unsere Wanderschuhe haben wir in Kandersteg<br />

geschnürt. Von hier aus wollen wir in zwei Tagen das<br />

Gasterntal und das Ueschinental erkunden. Die farbigen<br />

Schilderungen des wohl berühmtesten Kanderstegers<br />

Adolf Ogi haben wir noch in den Ohren: «Das<br />

Gasterntal ist mein Krafttal. Wenn man mit der Luftseilbahn<br />

nach Sunnbüel fährt, wirkt es wie der Grand<br />

Canyon der Schweiz.» Und im Juni, so Ogi, der schon<br />

Kofi Annan und viele andere Gäste hierher geführt hat,<br />

sei es mit seiner Blumenpracht etwas absolut Einmaliges.


REPORTAGE<br />

Beim «Waldhaus», einem von vier Gasthäusern im Tal,<br />

machen wir erstmals Halt. Das Berghotel kommt bis<br />

heute praktisch ohne Strom aus. Seine Spezialität:<br />

Raclette vom Kaminfeuer bei Kerzenschein. Das Hotel<br />

Waldhaus und das Nebenhaus, das mit zahlreichen<br />

Kuhglocken behängt ist, gehört der Familie Aellig-<br />

Ryter. «Mindestens die vier Wirte-Familien wohnen im<br />

Sommer noch im Tal: Aellig-Ryters vom Waldhaus,<br />

Künzis vom Steinbock, Holzers vom Selden und<br />

Raubers vom Heimritz», klärt uns Jerun Vils auf.<br />

Friedlich schlendern wir weiter, es wird langsam wärmer,<br />

und die Blumenwiesen beginnen zu trocknen, als<br />

mein Begleiter versonnen verlauten lässt: «Also so<br />

einen Sommer lang im Gasterntal zu wohnen, könnt’<br />

ich mir jetzt auch noch vorstellen.»<br />

Wandern im Ueschinental vor prächtiger Kulisse: Alpschelehubel<br />

und Chlyne Loner (rechts).<br />

Kurz bevor er in den Lötschberg-Scheiteltunnel ein taucht,<br />

sind wir aus dem RegioExpress Lötschberger gestiegen<br />

und haben uns in besagtes Gasterntal aufgemacht, das<br />

im oberen Teil fast parallel zum Lötschental liegt. Nach<br />

einer kurzen Aufwärmstrecke durch die Ebene und<br />

vorbei an der Talstation der Luftseilbahn Sunnbüel,<br />

sind wir in die «Chluse» eingestiegen. Diese Klus der<br />

Kander ist die Eintrittspforte zum Gasterntal. Eine<br />

schmale, in den Fels gehauene Strasse führt uns auf<br />

rund einem Kilometer 150 Höhenmeter hinauf. «Diesen<br />

Teil der Wanderung darf man sich auf keinen Fall<br />

ent gehen lassen», sagt Jerun Vils, ehemaliger Geschäftsführer<br />

Kandertal Tourismus und heutiger Geschäftsführer<br />

des Schweizer Alpen Clubs, der uns begleitet.<br />

Dass man sich inmitten von Gletschern und hochalpinem<br />

Gebiet befindet, wird einem hier schnell klar: Steil<br />

ragen die Felswände auf beiden Seiten in die Höhe. Wer<br />

ins Gasterntal fahren will, nimmt gemäss Vils am<br />

besten den «Gasterebus»: Denn das Strässchen im Tal<br />

ist nur im Wechselverkehr befahrbar und es gibt fast<br />

keine Parkplätze.<br />

Ein Bach wie ein Wasserhahn<br />

Folgt man nach dem Waldhaus etwa zehn Minuten dem<br />

Wanderweg, sieht man auf der rechten Seite den Geltebach<br />

mitten aus einer 300 Meter hohen Felswand stürzen<br />

– wenn man denn Glück hat. «Der Bach ist wie ein<br />

Wasserhahn, den jemand auf- oder zudreht», sagt Franziska<br />

Künzi, der wir auf dem Weg begegnen. Vor allem<br />

im Frühling und Frühsommer bei Schmelzwasser sei die<br />

Wahrscheinlichkeit gross, ihn zu sehen. Aufwendige<br />

Nachforschungen haben ergeben, dass die Geltebachhöhle<br />

mindestens 1350 Meter lang ist und das Wasser<br />

vom Gletscher beim «Obere Tatelishore» stammt. Sowieso<br />

sei das Wasser sehr bestimmend für das Gasterntal,<br />

findet Franziska Künzi: «Es ist sehr eindrücklich, wenn<br />

am Tag nach einem Gewitter überall kleine und grosse<br />

Bäche über die Felswände hinab stürzen.» Dass das auch<br />

Gefahren mit sich bringt, hat sich vor zwei Jahren gezeigt,<br />

als die Kander über die Ufer trat und einen grossen Teil<br />

des Tales – vor allem auch im oberen Teil gegen den<br />

Kanderfirn – überflutet hat.<br />

Die Natur wird im Gasterntal sich selbst überlassen,<br />

links und rechts der Kander befinden sich ausgedehnte<br />

Kiesbänke. Ein ganz kleines Bisschen greifen wir dennoch<br />

ein: In unserer kurzen Pause legen wir selber Hand<br />

an und bauen eine kleine Staumauer. Stauen können wir<br />

aber nur einen kleinen Ableger der viel zu starken Kander.<br />

Franziska Künzi hat uns ans Herz gelegt, nicht allzu<br />

schnell vorwärts zu schreiten: «Links und rechts der<br />

Strasse findet man hier wunderbare, naturbelassene<br />

Plätzchen. Am besten ruht man sich auf einer Wolldecke<br />

vom Wandern oder Biken aus.» Aussergewöhnlich sei im<br />

Gasterntal auch die Flora: Im Frühsommer finde man<br />

vielerorts blühenden Frauenschuh, etwas später die<br />

Waldrebe. Wenn es aber um den genauen Ort geht, wo<br />

man den Frauenschuh sehen kann, gibt sich Franziska<br />

Künzi etwas geheimnisvoll: «Am besten fragt man im<br />

Bus oder in einem Restaurant, wo sich gerade die besten<br />

Orte befinden.»<br />

Kanderfirn oder Heimfahrt<br />

In Selden angekommen, bietet sich uns die nächste Gelegenheit<br />

fürs Nachfragen: Hier liegen das Restaurant<br />

11


ab<br />

55 Jahren<br />

SENIOREN-TAG<br />

JEDEN MONTAG UND DIENSTAG …<br />

… bietet der Betelberg einen Senioren-Tag<br />

für CHF 40.– inkl. Tageskarte Betelberg<br />

und 3-Gang-Menu im Berghaus Leiterli für<br />

Senioren ab dem 55. Lebensjahr an.<br />

Angebot gültig vom 1. Juni bis 20. Oktober 2013.<br />

www.lenkbergbahnen.ch Tel. 033 736 30 30<br />

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Reduktion für Streifzug-Leser/innen<br />

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(CHF 35.– statt CHF 40.–<br />

einlösbar nur Mo./Di.,<br />

gültig nur für 1 Person)<br />

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Ihr Bergbahn- und Zug-Ticket<br />

Freie Fahrt auf allen Bergbahnen Riederalp,<br />

Bettmeralp und Fiesch-Eggishorn und<br />

MGB Strecke Mörel-Betten Talstation-Fiesch.<br />

Erhältlich bei den Bergbahnen.<br />

Tagespass<br />

Erwachsene CHF 40.–, 1⁄2-Tax Abo Swisspass<br />

Kinder CHF 25.–, Familie CHF 80.–,<br />

GA nur CHF 18.–<br />

Preise 2-4 Wahltage finden Sie unter<br />

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Bergfrühling 8.–21. Juni 2013<br />

Tages-Bahn-Ticket mit GA ab nur CHF 10.–<br />

Fest der Traditionen 6. Juli 2013<br />

Nostalgische Gastro-Tour<br />

12


REPORTAGE<br />

Der Reiz der Gegensätze: am ersten Tag durch die enge Klus ins wilde Gasterntal mit Wasserfällen und Frauenschuh,<br />

am zweiten Tag ins landwirtschaftliche Ueschinental (unten rechts).<br />

Steinbock und weiter hinten das Hotel Gasterntal-<br />

Selden, von denen aus idealerweise der Übergang über<br />

den Lötschenpass zur Lauchernalp in Angriff genommen<br />

wird. Jerun Vils drängt uns, den zusätzlichen rund<br />

eineinhalbstündigen Marsch hinauf Richtung Kanderfirn<br />

anzupacken: «Das Gletschervorfeld gehört zu den<br />

spannendsten Abschnitten des Tals!» Die Zusatzschlaufe<br />

lohnt sich in der Tat: Hier sehen wir, wo das ganze Kies<br />

herkommt, mit dem das typische Gletschertal aufgefüllt<br />

ist. Die Geologie des Gasterntals ist interessant: Im<br />

Sommer entspringen im vorderen Teil des Tals beim<br />

Waldhaus unzählige Quellen. Das Wasser sickert durch<br />

das Kies durchs ganze Tal und wird dort, wo der Untergrund<br />

wieder fester wird, an die Oberfläche gedrängt.<br />

Dieses feine Bewässerungssystem ist denn auch der<br />

Grund für die vielfältige Flora und den auffällig fruchtbaren<br />

Talboden mit seinen Bergwäldern, Auen und<br />

Wiesen.<br />

Wer aber lieber in einem der Restaurants einkehrt, wird<br />

ebenfalls belohnt: Hier kann man leckere Zvieriplättli<br />

mit einheimischem Käse und schmackhafter Wurst<br />

essen. Wir aber wollen uns heute Abend noch von der<br />

viel gelobten Gastronomie in Kandersteg überraschen<br />

lassen und halten uns etwas zurück – auch weil wir gesehen<br />

haben, wie zügig der kleine «Gasterebus» durch die<br />

Chluse kurvt ... Schliesslich gestaltet sich die Fahrt aber<br />

sehr angenehm, und es ist herrlich, die zu Fuss zurückgelegte<br />

Strecke und die steilen Felswände auf beiden Seiten<br />

des Tals noch einmal aus dem Fenster zu betrachten.<br />

100 Prozent Landwirtschaft<br />

Nach einer geruhsamen Nacht – und einem tatsächlich<br />

hervorragenden Abendessen im Waldhotel Doldenhorn<br />

– schnüren wir die Wanderschuhe zum zweiten Mal: Das<br />

Kontrastprogramm heisst Ueschinental. Zu zweit gehen<br />

wir wieder Richtung Sunnbüel-Bahn los, biegen dann<br />

13


| www.panoramacenter.ch<br />

Publireportage<br />

Aareschlucht –<br />

ein Naturwunder feiert Geburtstag<br />

oereit ist Ausugseit rauchen ie noch einen guten ipp fr einen<br />

Ausug an heissen agen eine wettersichere dee fr die chul oder er<br />

einsreise? Wollen Sie ihren Kindern oder Enkelkindern die Natur näher<br />

bringen?<br />

Die Aareschlucht feiert im 2013 die 125 jährige Erschliessung für die breite Öffentlichkeit<br />

– und damit ein Stück Tourismusgeschichte des Berner Oberlandes.<br />

Zum Jubiläumsjahr gibt es für die Gäste zahlreiche Neuheiten: So zum Beispiel die Rundreise,<br />

die Wandern kombiniert mit einer Fahrt mit der Meiringen-Innertkirchen-Bahn, zum<br />

Eintrittspreis von CHF 7.50. Dank der neuen Beschilderung in der Aareschlucht erfahren<br />

die Besucher häppchenweise was die Natur geschaffen hat. Mit der Erweiterung des<br />

Spielplatzes haben auch die Kleinsten einen Grund zum Mitfeiern.<br />

Die Wasserkraft hautnah erleben<br />

Die Schweiz ist bekannt als das Wasserschloss Europas – eindrücklich lässt sich hautnah,<br />

auf sicheren und bequemen Pfaden, die noch heute nach alter Tradition unterhalten<br />

werden, die Kraft und die Ursprünglichkeit der Aare in der Aareschlucht erleben. Die Aare<br />

entspringt im Grimselgebiet und schlängelt sich von der wilden Berglandschaft durchs<br />

Haslital, den Brienzer- und Thunersee und prägt das Stadtbild der Bundeshauptstadt<br />

Bern, bevor sie schliesslich in Koblenz in den Rhein mündet. Durch den Felsriegel, der die<br />

ache Talsohle zwischen den Ortschaften Meiringen und Innertkirchen teilt, hat die Aare<br />

in Tausenden von Jahren einen Lauf erodiert und dabei eine 1,4 Kilometer lange, bis zu<br />

200 Meter tiefe Schlucht geschaffen. Dieses Naturschauspiel lässt sich auf sicherem Steg<br />

und durch Tunnels bequem erkunden. Der Ausug bietet die unterschiedlichsten Eindrücke<br />

je nach Witterung und eignet sich sehr gut an sonnigen oder gar heissen Tagen als<br />

angenehme Abkühlung, ebenso wie bei zweifelhaftem oder regnerischem Wetter.<br />

Ein mystisches Abenteuer und spannende Events zum Jubiläum<br />

Ein spezielles Highlight ist der Aareschlucht-Besuch jeweils Mittwoch bis Sonntag ab<br />

14dem 12. Juni – 15. September 2013 abends zwischen 17:30 und 22:00 Uhr, die Abendbeleuchtung<br />

lässt eine unvergesslich mystische Stimmung aufkommen. Besonders<br />

schwärmen die Besucher von der Kombination des Ausuges mit einem vorangehenden<br />

Nachtessen im Restaurant Aareschlucht.<br />

Am 28. Juni 2013 steigt in der Aareschlucht ein grosses Sommerfest mit einem erst- und<br />

einmaligen Feuerzauber innerhalb der Aareschlucht, dieses Spektakel lässt sich kombinieren<br />

mit Gaumenfreuden entlang der Aare und wird mit einer Party abgerundet.<br />

Den Gaumen verwöhnen<br />

Das Restaurant Aareschlucht besticht mit seiner Gartenterrasse und dem grossen Spielplatz.<br />

Von der lauschigen Gartenterrasse haben die Eltern die Kinder im Blickfeld, Mütter<br />

und Väter schwärmen von dieser praktischen Kombination.<br />

Gemütliche Räume und eine abwechslungsreiche Küche laden nicht nur Gäste sondern<br />

auch Einheimische zum Geniessen und Verweilen ein. Das Angebot hält für Individualgäste<br />

ebenso wie kleine und grosse Gruppen kulinarische Überraschungen bereit.<br />

deale Anreisemöglichkeiten mit dem öffentlichen erkehr<br />

Mit dem öffentlichen Verkehr gelangen die Besucher via Interlaken oder Luzern einfach<br />

und bequem nach Meiringen. In rund 30 Minuten zu Fuss oder mit der Meiringen-Innertkirchen-Bahn<br />

erreichen die Gäste die Aareschlucht.<br />

Öffnungszeiten Aareschlucht:<br />

29. März – 3. November 2013 (Westeingang) 08:30 –17:30 Uhr<br />

12. Juni –15. September (exklusive Montag und Dienstag) 08:30 – 22.00 Uhr<br />

Preise:<br />

Erwachsene: CHF 7.50 / Kinder von 7 – 16 Jahre: CHF 4.00<br />

nformationen zur Aareschlucht:<br />

www.aareschlucht.ch<br />

nformationen zu Events und Gastronomie: www.restaurant-aareschlucht.ch


aber kurz vor Eggenschwand ab und folgen dem Wegweiser<br />

nach Ueschinen. Nach ungefähr einer Stunde<br />

Aufstieg erreichen wir das Beizli «Lohner» und tauchen<br />

in die Ruhe des sanften Hochtals ein. Im Ueschinental<br />

wird zünftig Landwirtschaft betrieben. «Es ist die Alp<br />

der Kandergrunder und Kandersteger», hat uns Jerun<br />

Vils am Vortag erklärt. Der Austausch zwischen Berg<br />

und Tal dauere den ganzen Sommer über an: «Täglich<br />

sieht man die Älpler in ihren 4x4-Subarus auf die Alp<br />

und zurück fahren. Zuerst besorgen sie das Vieh auf der<br />

Alp, und anschliessend bringen sie im Tal Heu ein.» Ein<br />

eindrückliches und farbenprächtiges Ereignis ist jeweils<br />

der im Spätsommer stattfindende Alpabzug. Die Landwirtschaft<br />

ist hier zum Greifen nah: Mehrere Höfe bieten<br />

ihren eigenen Käse zum Verkauf an, und die Kühe, die<br />

schon wieder neue Milch produzieren, grasen friedlich<br />

nebenan. Man braucht hier etwas mehr Zeit, um den<br />

Charme des Tals zu erfassen, denn er drängt sich weniger<br />

auf als im Gasterntal. Aber das Brauchtum und Kulturgut<br />

der Bauern lassen sich hier ausgiebig erkunden.<br />

Automatisch verlangsamen wir den Schritt, als wir zwischen<br />

Ueschinen und Balme dem Bergwanderweg auf<br />

den Hohwang folgen: Wir möchten den Kessel, in dem<br />

das Ueschinental liegt, noch gar nicht verlassen und nehmen<br />

uns vor wiederzukommen.<br />

Atemberaubende Aussicht vom Ogi-Bänkli<br />

Als wir langsam aus dem eher versteckten Tal biegen,<br />

hält mein Begleiter plötzlich abrupt inne: «Wow, schau<br />

mal, diese Aussicht!» Tatsächlich öffnet sich das Blickfeld<br />

von Schritt zu Schritt mehr, wir sehen nun hinein ins<br />

gestern durchstreifte Gasterntal und auf die Fisistöcke<br />

links und den Altels rechts. Beim «Bärgli» hören wir<br />

REPORTAGE<br />

Wo auch Adolf Ogi Pause macht: Bänkli mit Blick auf Kandersteg.<br />

plötzlich Stimmen: Kletterer im Fels rufen sich Anweisungen<br />

zu. Die Sommersonne wärmt die Steine auf, doch<br />

hier in den Bergen ist es dennoch nicht so richtig heiss.<br />

Etwas weiter vorne kommen wir zum «Ogi-Bänkli», das<br />

uns Jerun Vils am Vortag empfohlen hat. Von hier oben<br />

aus soll Alt-Bundesrat Adolf Ogi immer wieder Kandersteg<br />

bewundern. Also setzen wir uns, geniessen die Aussicht<br />

bei einem Schluck Wasser aus unseren Feldflaschen<br />

und setzen dann unseren Weg Richtung Allmenalp fort.<br />

Hier treffen wir auf ein Paar mit einem riesigen Rucksack:<br />

Die Allmenalp ist ein Eldorado für Gleitschirmflieger.<br />

Wir ziehen heute die Talfahrt mit der Seilbahn vor,<br />

machen es uns aber vorher noch auf der Sonnenterrasse<br />

des Restaurants Allmenalp gemütlich und verdrücken<br />

einen hausgemachten Früchtekuchen.<br />

Gut zu wissen<br />

Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach bzw.<br />

ab Kandersteg. Für Wanderung Gasterntal: Ab<br />

«Selden, Hotel Gasterntal» zurück mit dem Bus<br />

(8. Juni bis 6. Oktober, telefonische Platzreservierung<br />

obligatorisch: Tel. +41 (0)33 671 11 72,<br />

Fahrplan unter www.loetschberger.ch/gasterntal).<br />

Für Wanderung Ueschinental: Ab Allmenalp<br />

zurück mit der Luftseilbahn (25. Mai bis 20.<br />

Oktober, Tel. +41 (0)33 675 16 90,<br />

www.allmenalp.ch).<br />

Wanderung: 1. Tag: Von Kandersteg nach<br />

Selden (ca. 3 Std.), zurück mit dem «Gasterebus»<br />

nach Kandersteg. Der Abstecher von<br />

Selden Richtung Kanderfirn kann beliebig<br />

ausgedehnt werden; Vorsicht: Bergwege!<br />

2. Tag: Von Kandersteg nach Ueschinen, dann<br />

über Hohwang, Tüschete und Bärgli auf die<br />

Allmenalp (ca. 3 Std. 45 Min.).<br />

Saison: ca. Mai bis Oktober, nachfragen bei Kandersteg<br />

Tourismus, da (vor allem im Gasterntal)<br />

ziemlich lange Lawinengefahr herrscht.<br />

Tipp: Beide Täler sind auch mit dem Bike gut<br />

befahrbar.<br />

Einkehr/Übernachten: Diverse Unterkünfte in<br />

Kandersteg. Restaurants im Gasterntal:<br />

Restaurant Waldhaus, Tel. +41 (0)33 675 12 73,<br />

Restaurant Steinbock, Tel. +41 (0)33 675 11 62,<br />

Hotel Gasterntal-Selden, Tel. +41 (0)33 675 11 63,<br />

Berggasthaus Heimritz, Tel. +41 (0)33 675 14 34.<br />

Restaurants im Ueschinental:<br />

Restaurant Allmenalp, Tel. +41 (0)33 675 16 86,<br />

Restaurant Lohner, Tel. +41 (0)33 675 22 92.<br />

Mehr Infos: Kandersteg Tourismus,<br />

Tel. +41 (0)33 675 80 80, www.kandersteg.ch<br />

Wanderkarten und<br />

Höhenprofile unter<br />

» www.bls.ch/streifzug<br />

15


THEMA<br />

Thema<br />

Pionierleistungen<br />

am<br />

Lötschberg<br />

Text: This Rutishauser<br />

Fotos: Christof Sonderegger /<br />

Archiv <strong>BLS</strong><br />

Eine «Be 5/7» mit elektrischem Antrieb zieht am 22. Mai 1913<br />

einen Testzug über die Sarengrabenbrücke zwischen Frutigen und Kandersteg.<br />

Starke Loks und imposante<br />

Konstruktionen.<br />

Meisterbauten und eisenbahntechnische Errungenschaften prägten die Anfänge der Lötschbergbahn.<br />

Mut und Ausdauer führten in 100 Jahren Eisenbahngeschichte zu vielen Pionierleistungen<br />

auf der ersten elektrischen, normalspurigen Alpenstrecke der Schweiz.<br />

16<br />

Der Lötschberg zwischen Balmhorn und Hockenhorn ist<br />

kein Berggipfel, sondern «nur» ein breiter Bergrücken.<br />

Und doch macht er die Region mit seinem Namen in der<br />

weiten Welt bekannt: Nicht für alpinistische Taten in luftiger<br />

Höhe, sondern für die technischen Leistungen der<br />

Ingenieure und Mineure tief drin im Fels und an den Zufahrtsstrecken<br />

des 14,6 Kilometer langen Tunnels. Die 60<br />

Kilometer lange Bergstrecke zwischen Frutigen und Brig<br />

mit Höhendifferenzen von über 500 Metern forderte den<br />

Konstrukteuren und Erbauern vom Spatenstich 1906 bis<br />

zur Eröffnung 1913 alles ab: Zwischen Frutigen und dem<br />

Nordportal des Scheiteltunnels in Kandersteg brauchte es<br />

eine Doppelschleife, um auf 10 Streckenkilometern mit<br />

einer maximalen Neigung von 27 Promille 270 Höhenmeter<br />

zu überwinden. Zwei Kehrschleifen – eine davon in<br />

einem Tunnel – mit einem minimalen Kurvenradius von<br />

300 Metern sind ein deutliches Kennzeichen der aussergewöhnlichen<br />

Ingenieurleistung. Noch heute ist die Lötschbergbahn<br />

die höchst gelegene normalspurige Adhäsionsbahn<br />

der Schweiz.


THEMA<br />

Das ursprüngliche Trassee war abgesehen vom Scheiteltunnel<br />

und von den Kreuzungsstationen einspurig. Von<br />

Anfang an dachten die Ingenieure aber an die Zukunft.<br />

Entsprechend planten sie die Gleisanlagen zweispurig<br />

und bauten die Tunnelgewölbe und Brücken entsprechend.<br />

Erst am 8. Mai 1992 wurde die Bergstrecke nach<br />

16 Jahren intensiver Bauzeit komplett zweispurig eingeweiht.<br />

Die Erweiterung steigerte die Kapazität markant.<br />

Bis zur Eröffnung des Lötschberg-Basistunnels im Jahr<br />

2007 wurden die Gleise zudem teilweise tiefer gelegt. Somit<br />

können seit Juni 2001 auf dem Lötschberg-Simplon-<br />

Korridor auch bis zu vier Meter hohe Lastwagen und<br />

Container im Huckepackverkehr befördert werden, was<br />

auf der Gotthardlinie nicht möglich ist.<br />

Brücken, Tunnel, Galerien<br />

36 Tunnel und Galerien und 22 Brücken bilden das Rückgrat<br />

der Lötschberg-Bergstrecke. Zu den eindrücklichsten<br />

Kunstbauten zählen die markanten Kanderviadukte bei<br />

Frutigen. Es sind heute zwei Bauwerke, welche in 28 Metern<br />

Jubiläums-Buch<br />

Zum Jubiläum erschien im Mai das Buch<br />

«Pionierbahn am Lötschberg». Sieben Autoren<br />

beschreiben darin in vier Kapiteln die Geschichte<br />

der Lötschbergbahn von den Anfängen<br />

bis heute. Sie beleuchten den Bau der<br />

Strecke, die Fahrzeuge und die Werbung für<br />

das Jahrhundertbauwerk.<br />

«Pionierbahn am Lötschberg – 100 Jahre Lötschbergbahn».<br />

Herausgegeben von Kilian T. Elsasser<br />

und Stephan Appenzeller. 224 Seiten, 300 farbige<br />

Abbildungen, AS-Verlag /<strong>BLS</strong>, CHF 88.–. Erhältlich<br />

auch im <strong>BLS</strong>-Shop, siehe Seite 49.<br />

Höhe den Talboden und die Kander überspannen. Das erste,<br />

265 Meter lange Natursteinviadukt zählt elf Bogen. Für<br />

das zweite Gleis entstand in den Jahren 1980 und 1981 in 15<br />

Metern Abstand ein 20 Meter längeres Betonbalkenviadukt<br />

mit den gleichen Stützpfeilerabständen. An der Südrampe<br />

oberhalb von Raron ist die Bietschtalbrücke eine der eindrücklichen<br />

Konstruktionen. Die Fachwerkbrücke aus<br />

Stahl und 125 000 Nieten überspannt den Bietschbach in 95<br />

Metern Höhe und weist gleichzeitig einen engen Kurvenradius<br />

auf. Auch das fotogene Luogelkin-Viadukt imponiert,<br />

erst recht nach dem Ausbau auf Doppelspur. Viele kleinere<br />

aber genauso wichtige Tunnel und Brücken prägen die Strecke.<br />

Einige davon sind auch weltmännisch angehaucht: Der<br />

Viktoriatunnel zwischen Ausserberg und Eggerberg etwa<br />

bekam seinen Namen wegen des Felsens, der dem Profil<br />

von Königin Viktoria von England gleichen soll.<br />

Immer wieder die stärksten Lokomotiven<br />

Am 15. Juli 1913 nahm die <strong>BLS</strong> als erste elektrifizierte<br />

Hauptbahn der Alpen den fahrplanmässigen Betrieb auf<br />

(vgl. S. 21). Während am Gotthard noch Dampflokomotiven<br />

Güterzüge mit 26 km/h über die Rampen zogen,<br />

beförderten die damals stärksten elektrischen Lokomotiven<br />

der Welt die gleichen Züge am Lötschberg fast doppelt<br />

so schnell – mit 50 km/h – über die Bergstrecke.<br />

Leistungsfähige, zuverlässige und schnelle Lokomotiven<br />

waren für einen effizienten Betrieb der weitgehend einspurigen<br />

Strecke unabdingbar. Die Linie Spiez–Frutigen, welche<br />

die <strong>BLS</strong> 1910 übernahm, diente als Versuchsstrecke.<br />

Hier trug die enge Zusammenarbeit mit der Industrie sehr<br />

bald erste Früchte. 1913 nahm die <strong>BLS</strong> 13 Wechselstromlokomotiven<br />

in Betrieb. Die legendären «Be 5/7» mit ihren<br />

2500 PS waren in der Lage, am Lötschberg eine Anhängelast<br />

von 310 Tonnen zu ziehen. Die Lokomotiv- und<br />

Maschinenfabrik in Winterthur (SLM) und die Maschinenfabrik<br />

Oerlikon (MFO) konstruierten die damals<br />

stärksten in Serie gebauten Loks der Welt mit Stangenan-<br />

Das alte und das neue Kanderviadukt aus Naturstein und Beton prägen mit exakt gleichen Stützpfeiler-Abständen die Landschaft bei Frutigen.<br />

17


Badespass<br />

im grössten Freiluft-Thermalbad<br />

der Schweiz<br />

3 Übernachtungen in einem ***Hotel in Brig und<br />

Umgebung<br />

· Doppelzimmer inklusive Frühstück<br />

· Fahrt mit dem Kleinen Simplon Express<br />

· Führung im Stockalperschloss<br />

· 2 Tageseintritte in das Thermalbad Brigerbad<br />

Pro Erwachsener CHF 250.00<br />

Pro Kind im Zimmer der Eltern CHF 222.00<br />

Kinder unter 6 Jahren<br />

gratis<br />

Dieses Angebot ist von 05. Juni bis 15. September 2013 unter<br />

info@brig-belalp.ch oder +41 (0)27 921 60 30 buchbar.<br />

www.brig-belalp.ch · info@brig-belalp.ch<br />

Publireportage<br />

Aletsch Arena – Sommer am Eismeer<br />

Würzige Alpenluft, Logenplatz am Aletschgletscher und<br />

freie Sicht auf die schönsten Viertausender des Wallis – Willkommen<br />

im Bergsommer auf Riederalp, Bettmeralp, Fiesch-<br />

Eggishorn. Willkommen in der Aletsch Arena.<br />

Zwischen sieben und zehn Minuten dauert die Fahrt mit der Seilbahn<br />

von den gut erreichbaren Talgemeinden Mörel, Betten Talstation<br />

oder Fiesch auf die auf 1925 bis 2222 Metern liegende, autofreie<br />

Hochebene am Aletschgletscher.<br />

Eine erfrischende Brise würziger Alpenluft empfängt hier oben jeden<br />

Besucher. Als Zugabe gibts die atemberaubende Sicht auf die<br />

schönsten Viertausender der Schweiz. Gegen Süden steht majestätisch<br />

das Matterhorn, eingebettet zwischen Weisshorn und der<br />

Mischabelgruppe mit dem Dom. Von den Aussichtspunkten Moos-<br />

uh und dem Bettmerhorn bietet sich ein einmaliger Blick auf die<br />

Walliser Alpen und vom Eggishorn erweitert sich gegen Norden<br />

der einzigartige Blick auf Eiger, Mönch, Jungfrau, Wannenhorn<br />

und Finsteraarhorn. Von allen 3 Aussichtspunkten bietet sich ein<br />

fantastischer Blick auf den 23 Kilometer langen Aletschgletscher,<br />

den längsten Eisstrom der Alpen und Herz des UNESCO-Welterbe<br />

Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch.<br />

Für Alpinisten, und Wanderer ist die Aletsch Arena das Paradies auf<br />

18<br />

Erden. Auf unzähligen Gebirgstouren, auf über 100 Kilometer<br />

Wanderwegen und auf 100 Kilometer Mountainbike-Trails können<br />

sie die einmalige Bergwelt erleben und im geschützten Aletschwald<br />

Ruhe und Kraft tanken. Blausee, Bettmersee und Spielplätze laden<br />

zum Verweilen ein. Und wenns exklusiver sein soll – auf dem Golfplatz<br />

Riederalp, im Seilpark Baschweri auf der Bettmeralp, im Swiss<br />

Seilpark in Fiesch oder beim Gleitschirmiegen auf der Fiescheralp<br />

gibts garantiert keine Langeweile.<br />

Übrigens, nicht verpassen: Fest der Traditionen am 6.7. 2013<br />

Gäste können diesen Sommer an den Bräuchen in der Aletsch<br />

Arena teilnehmen und sie erst noch mit allen Sinnen erleben. Zum<br />

Beispiel am 6. Juli 2013, am Fest der Traditionen. Auf einer nostalgischen<br />

Gastro-Tour von der Riederalp, über die Bettmeralp hinüber<br />

auf die Fiescheralp tauchen die Wanderer in die Vergangenheit<br />

ein. Sie sehen wie würzige Alpenmilch zu Butter verarbeitet wird,<br />

lernen über den Gaumen urtümliche Gerichte wie Brochota, Rastsherrensuppa<br />

oder Egger-Choch kennen, amüsieren sich beim «Gilihüsine»,<br />

dem alpinen Vorläufer des Hornussens, machen Bekanntschaft<br />

mit dem Rollibock und seinen Sagen rund um den<br />

Aletschgletscher und holen sich zum Abschluss den Alpsegen.<br />

Auf in die Aletsch Arena – hier werden Traditionen noch<br />

gelebt!<br />

www.aletscharena.ch und für unterwegs die neue Web-APP<br />

m.aletscharena.ch


trieb. Die Drehbewegung gelangte von den beiden Motoren<br />

zuerst auf einen Kuppelrahmen und danach mit Stangen<br />

auf die fünf Triebachsen. Um das grosse Gewicht der Lokomotive<br />

tragen zu können, wurden zusätzlich zwei Laufachsen<br />

eingebaut. Starke Schwingungen trübten jedoch den<br />

Anfangserfolg. Umfangreiche Tests in Zusammenarbeit<br />

mit mehreren ETH-Professoren brachten schliesslich mit<br />

gefederten Zahnrädern die erhoffte Lösung. Erst 1964<br />

wurde die letzte «Be 5/7» ausgemustert. Heute steht ein<br />

Exemplar der Pionierlokomotive im Verkehrshaus der<br />

Schweiz in Luzern.<br />

THEMA<br />

Komfortgewinn im «Blauen Pfeil»<br />

Die schweren Lokomotiven und die veralteten Wagen<br />

verloren vor dem Zweiten Weltkrieg gegenüber dem aufkommenden<br />

Auto an Attraktivität. Der damalige <strong>BLS</strong>-<br />

Direktor Friederich Volmar erkannte die Zeichen der Zeit:<br />

1935 entstanden auf seine Initiative die ersten «Leichttriebwagen».<br />

Pro Sitzplatz wog der «Blaue Pfeil» nur noch<br />

Feiern am Lötschberg<br />

<strong>BLS</strong>-Eisenbahnfest in Frutigen, «<strong>BLS</strong><br />

erfahren und erleben», 29. und 30. Juni<br />

Historische Raritäten wie die besonders<br />

starke Lokomotive «Ae 6/8» und die neusten<br />

Fahrzeuge wie der Doppelstocktriebzug<br />

MUTZ sowie der Lösch- und Rettungszug<br />

können besichtigt werden.<br />

Sonderfahrt, 15. Juli<br />

Fahrt über die Lötschbergstrecke mit einer<br />

historischen Zugskomposition und der Ae 6/8 .<br />

Die praktisch fabrikneue Ae 8/8 Nr. 271 im Jahr 1959 in der Nähe des<br />

Bahnhofs Spiez (oben) und die Ae 6/8 zwischen Ausserberg und<br />

Eggerberg beim Viktoriatunnel.<br />

Südrampenfest von Goppenstein bis Brig,<br />

7. und 8. September<br />

Auf der Walliser Seite der Lötschberg-Bergstrecke<br />

können die Gäste zwischen Goppenstein<br />

und Brig in historischen und modernen Zügen<br />

fahren. An sechs Stationen werden technische<br />

und kulturelle Sehenswürdigkeiten vorgestellt;<br />

Fahrzeugparade am Samstag.<br />

Tageskarte zum Jubiläum<br />

Vom 1. April bis 31. Dezember 2013 verkauft<br />

die <strong>BLS</strong> für jeden Tag spezielle Jubiläumstageskarten:<br />

limitierte <strong>BLS</strong>-Jubiläumstages karten ab<br />

CHF 25.–, unlimitierte <strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarten<br />

ab CHF 39.–. Diese sind erhältlich an den<br />

öV-Verkaufsstellen im <strong>BLS</strong>-Gebiet. Die unlimitierte<br />

Tageskarte kann zudem an sämtlichen<br />

Billettautomaten im <strong>BLS</strong>-Gebiet gekauft werden.<br />

Sonderausstellungen<br />

Im Tropenhaus Frutigen und im Lötschentaler<br />

Museum Kippel finden ab 1. Juni Sonderausstellungen<br />

zum Jubiläum statt.<br />

Weitere Infos unter www.bls.ch/100<br />

Diplomatische Meisterleistung<br />

Die Entstehung der Lötschbergbahn ist nicht nur<br />

geprägt von technischen Meisterleitungen. Auch<br />

die politischen und diplomatischen Rahmenbedingungen<br />

der damaligen Zeit und geschicktes<br />

Taktieren des Kantons Bern spielten bei der<br />

Entstehung eine wichtige Rolle. Nach der<br />

Einweihung der Gotthardbahn 1882 fühlte sich<br />

der Kanton von der Hauptverkehrsachse im<br />

Nord–Süd-Verkehr abgeschnitten. Das Nachbarland<br />

Frankreich musste 1871 das Elsass samt<br />

dem Grenzübergang in Basel und den direkten<br />

Anschluss an die Gotthardstrecke an das<br />

Deutsche Reich abtreten. Die «Grande Nation»<br />

war aber an einer weiter westlich gelegenen<br />

Alpenstrecke vom damaligen Grenzbahnhof<br />

Delle aus interessiert. 1906 sprach sich der<br />

Bernische Grosse Rat mit grosser Mehrheit für<br />

eine Linienführung durch das Kandertal und<br />

den Lötschberg aus. Es waren vor allem Geldgeber<br />

aus Frankreich und dem Kanton Bern, die<br />

den Bau mit 74 Millionen Franken finanzierten.<br />

19


Publireportage<br />

Schloss Landshut – das «hübsch adelig Kleinod»<br />

in der bernischen Kornkammer<br />

Wie, Sie kennen das Schloss Landshut noch nicht? Und auch vom dort beheimateten, einzigen Jagdmuseum der Schweiz<br />

haben Sie noch nie gehört? Dann möchten wir Sie mit den nachfolgenden Informationen zu einem Besuch ermuntern.<br />

Schloss Landshut liegt am Nordrand des mittelländischen Dorfes<br />

Utzenstorf in mitten eines ganzjährig zugänglichen, prächtigen<br />

Parks im englischen Stil, der durchzogen wird von malerischen<br />

Wasserläufen.<br />

Die frühesten Nachweise des einzigen noch erhaltenen Wasserschlosses<br />

im Kanton Bern reichen ins 11. Jahrhundert zurück. Das<br />

Schloss erlebte unter vielen Besitzern eine äusserst wechselvolle<br />

Geschichte und war von 1513 bis zum Einmarsch der Franzosen<br />

1798 Sitz bernischer Landvögte. Seit 1988 ist es im Besitz der<br />

Stiftung Schloss Landshut und beherbergt das einzige Jagdmuseum<br />

der Schweiz, das vom Naturhistorischen Museum der<br />

Burgergemeinde Bern betreut wird.<br />

Abwechslungsreicher Rundgang zur Geschichte des<br />

Schlosses...<br />

Über eine Steinbrücke gelangt der Besucher durch das imposante<br />

Eingangstor in den durch 200 Jahre alte Platanen beschatteten,<br />

verträumten Innenhof, der umgeben wird vom Hauptgebäude,<br />

den beiden Kornhäusern und Resten der ehemaligen Ringmauer.<br />

Der Haupteingang im Treppenturm führt nun vorerst in die historischen<br />

Schlosszimmer mit Mobiliar und Bildern aus dem 17. Jh.<br />

aus denen die bemerkenswerten Stillleben von Albrecht Kauw<br />

1616–1681 hervorstechen. In einem dieser Räume bendet sich<br />

ein kostbares Renaissance-Täfer, das die Kulisse bildet für ein<br />

prächtiges Prunkbuffet. Im grosszügigen Festsaal, dessen Fenster<br />

den Blick auf Park und Schlosshof freigeben, entdeckt man die<br />

Wappen der 56 einstigen Landvögte. Einritzungen Gefangener in<br />

der Wand des ehemaligen Gefängnisturms lassen die Zeiten früherer<br />

Rechtsprechung erahnen.<br />

...und zur Jagd<br />

Auf dem weiteren Rundgang erfährt der Besucher auf einer Ausstellungsäche<br />

von über 500 m 2 viel Interessantes über die Geschichte<br />

der Jagd und das Wild in der Schweiz. Einzigartige Spezialsammlungen<br />

zur Geschichte der Jagdwaffen und des Jagdhorns<br />

lassen die vielfältigen Aspekte des Kunsthandwerks und<br />

der Kultur rund um die Jagd aueben.<br />

In der aktuellen Sonderausstellung Mauswiesel & Hermelin.<br />

Kleine Tiere – grosse Jäger wird im Dachstock Spannendes aus<br />

dem Leben der kleinsten Raubtiere der Welt gezeigt.<br />

Ein attraktives Rahmenprogramm mit Abendführungen, Vorträgen,<br />

Exkursionen und Film-Soiréen ergänzt das Ausstellungsangebot.<br />

Gut zu wissen:<br />

Auf dem Schlossareal ist im Gebäude der Wildstation Landshut<br />

die Schweizerische Jagdbibliothek untergebracht. Sie besitzt mit<br />

einem Bestand von über 6‘000 Büchern einen eindrücklichen<br />

Fundus zu den Themen Jagd, Wild und Biologie. Sie ist jedermann<br />

zugänglich und jeweils am Mittwochnachmittag geöffnet.<br />

Die gemütliche Cafeteria im Schlosshof hält nicht nur für die<br />

Schlossbesucher Erfrischungen bereit, auch Parkbesucher geniessen<br />

die wohltuende Atmosphäre.<br />

Schloss Landshut eignet sich aber nicht nur für einen Museumsbesuch.<br />

Es bietet auch eine hervorragende Kulisse für Ihr ganz<br />

persönliches Fest – sei es eine Hochzeit, ein Geburtstag oder ein<br />

Jubiläum. In historisch einmaligen Räumlichkeiten oder auf der<br />

Schlossterrasse mit traumhaftem Ausblick geniessen Sie unvergessliche<br />

Stunden beim Apéro und Bankett.<br />

Rosemarie Althaus, Stiftung Schloss Landshut<br />

Saison 2013: 12. Mai bis 13. Oktober<br />

Di.–Sa. 14 –17 Uhr, So. 10–17 Uhr geöffnet / Mo. geschlossen<br />

Eintritt<br />

Erwachsene Fr. 7.– / Fr. 6.– AHV/IV, Kollektiv (ab 20 Personen)<br />

Kinder bis 6 Jahre gratis, Jugendliche bis 16 Jahre Fr. 1.–<br />

Führungen auf Anfrage. Dauer ca. 1 Stunde (Fr.100.–)<br />

Vermietung von historischen Zimmern und Räumen für Anlässe<br />

auf Anfrage.<br />

Information und Auskunft<br />

info@schlosslandshut.ch oder Tel. 032 665 40 27<br />

www.schlosslandshut.ch<br />

Erreichbar per Bahn<br />

Station Utzenstorf: S44/RE ab Bern (via Burgdorf) und ab Solothurn,<br />

<strong>BLS</strong> ab Thun und ab Solothurn: 10 Gehminuten (Strasse),<br />

via Wanderweg ca. 20 Min. zum Schloss.<br />

Station Bätterkinden: S8/RE ab Bern und ab Solothurn: 20 Gehminuten,<br />

z.T. Wanderweg, zum Schloss.<br />

Per Auto<br />

A1 von Bern: Kirchberg (Nr. 39), von Basel/Zürich: Kriegstetten<br />

(Nr. 40). Grosser Parkplatz beim südlichen Parkeingang<br />

Schlosswarte<br />

Beat und Ursula Hänggärtner, Schlossstrasse 17, 3427 Utzenstorf<br />

20


THEMA<br />

400 Kilogramm anstelle von 1,2 Tonnen bei Personenzügen<br />

mit Lokomotive. Die Konstrukteure der Schweizerischen<br />

Industrie-Gesellschaft (SIG) in Neuhausen liessen<br />

sich einige bahnbrechende Dinge einfallen: helle, geräumige<br />

Passagierabteile mit gepolsterten Sitzbänken und<br />

praktischen Gepäckablagen, grosse Fenster, ein niedriger<br />

Wagenboden und elektropneumatische Türen mit Klapptritt<br />

zum bequemen Ein- und Aussteigen. Platz für den<br />

neuartigen Komfort schafften die Konstrukteure, indem<br />

sie den Transformator und die Schaltapparate auf dem<br />

Dach montierten. Die unkonventionelle Lösung bewährte<br />

sich entgegen allen Unkenrufen.<br />

Werbeplakate machten die Lötschbergbahn im In- und Ausland<br />

bekannt.<br />

Von Anfang an voll unter Strom<br />

Um 1900 wurden die meisten Züge in der<br />

Schweiz noch von Dampflokomotiven angetrieben.<br />

Besonders auf den Bergstrecken steckte der<br />

elektrische Antrieb in einer Pionierphase. Berechnungen<br />

zeigten, dass die elektrische Bahn im<br />

Vergleich zur Dampfbahn wirtschaftlicher<br />

betrieben werden konnte. «Mit ihrem Entschluss,<br />

die Lötschbergstrecke von Beginn an elektrisch<br />

zu betreiben, antizipierte die <strong>BLS</strong> die Elektrifizierung<br />

der schweizerischen Bahnen», schreibt<br />

Historikerin Anna Amacher Hoppler im Buch<br />

«Pionierbahn am Lötschberg». 1906 beschloss<br />

der Grosse Rat des Kantons Bern, dass die<br />

gesamte Lötschbergstrecke elektrifiziert werden<br />

sollte. Denn in Europa und in Nordamerika<br />

stellte sich nicht mehr die Frage, ob Dampf oder<br />

Strom, sondern ob Gleichstrom oder Wechselstrom.<br />

Angesichts der technischen Entwicklung<br />

entschlossen sich die Verantwortlichen für den<br />

Wechselstrom. Das Resultat war so überzeugend,<br />

dass die SBB wenige Jahre später beschlossen,<br />

den Gotthard mit dem gleichen Stromsystem<br />

nachzurüsten. Dies zahlte sich nicht zuletzt in den<br />

Jahren des Zweiten Weltkrieges aus: Zahlreiche<br />

Schweizer Bahnen wurden mit Strom aus den<br />

helvetischen Kraftwerken angetrieben und waren<br />

nicht auf importierte Kohle angewiesen.<br />

Die <strong>BLS</strong> lieferte den Anstoss zu weiteren Pioniertaten im<br />

Lokomotivbau. 1926 beschaffte sie die ersten zwei «Be 6/8»-<br />

Loks. Die schweren Kraftpakete waren mit dem neuartigen<br />

Einzelachsantrieb ausgestattet. Er übertrug die Kraft besser<br />

auf die Schienen als der klassische Stangenantrieb. Zur «Ae<br />

6/8» weiterentwickelt, prägte die Lok das Bild der <strong>BLS</strong> und<br />

der Schweizer Maschinenindustrie an der Schweizerischen<br />

Landesausstellung 1939 in Zürich. Für Aufsehen sorgten<br />

die ab 1944 ausgelieferten relativ leichten Schnellzugslokomotiven<br />

des Typs «Ae 4/4». Die erste Drehgestelllokomotive<br />

mit hoher Leistung galt international als Meilenstein bei der<br />

Entwicklung von Schnellzugsloks. Die schweren, aber für<br />

den Antrieb nutzlosen Laufachsen fielen weg. 1964 setzte<br />

die <strong>BLS</strong> mit der «Re 4/4» ein stärkeres und schnelleres Modell<br />

ein. Noch heute ziehen diese Loks auf der Lötschberg-<br />

Bergstrecke mit 80 km/h Lasten von bis zu 630 Tonnen.<br />

Die neuste und letzte komplett in der Schweiz gebaute<br />

Lokomotivengeneration für die <strong>BLS</strong> ist die «Re 465».<br />

Unter anderem können die 18 Exemplare in den engen<br />

Kurven die Radsätze einzeln einstellen. Auch heute sind<br />

die blauen Lokomotiven noch immer im Einsatz. Die<br />

erste erhielt 1994 vom damaligen Verkehrsminister<br />

Adolf Ogi den Namen «Simplon».<br />

Der Service macht den Unterschied<br />

Die <strong>BLS</strong> machte aber auch auf andere, unkonventionellere<br />

Art von sich reden. Mit innovativer Werbung rückte sie die<br />

Vorzüge der Lötschbergstrecke als Tourismusdestination<br />

ins Licht. Plakate, Broschüren, Diavorträge und sogar der<br />

Spielfilm «Charly X» zeigten die Schönheit der Landschaft<br />

und priesen die schnellen und komfortablen Verbindungen.<br />

Die Bergstrecke am Lötschberg ist nicht nur der zentrale<br />

Teil im Namen der Bahn und der Dreh- und Angelpunkt<br />

in der Geschichte. Heute und auch in Zukunft ist sie<br />

eine wichtige Lebensader für den regionalen Tourismus.<br />

Das gilt auch für den Autoverlad zwischen Kandersteg<br />

und Goppenstein. In der Hochkonjunktur nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg wurde das Auto für die Bahn zu einer<br />

starken Konkurrenz. Die <strong>BLS</strong> nutzte diesen Trend mit<br />

dem in den 1960er-Jahren eingerichteten Autoverlad<br />

zwischen Kandersteg und Goppenstein. Der Autotransport<br />

durch den Lötschbergtunnel schafft eine wichtige<br />

Verbindung zwischen dem Wallis und der übrigen<br />

Schweiz. Seit 1994 kommt er ohne Subventionen aus.<br />

21


6. und 7. Juli 2013<br />

mit mittelalterlichem Spektakel<br />

Areal Spycher-Handwerk<br />

Schwarzenbach bei Huttwil<br />

Öffnungszeiten:<br />

Samstag, 10 – 20 Uhr (Schenke bis 22 Uhr)<br />

Sonntag, 10 – 17 Uhr<br />

- Konzert am Samstagabend<br />

mit KelAmrun<br />

- Feuerschau am<br />

Samstagabend<br />

- Handwerk an der<br />

Arbeit<br />

- Wegzoll obligatorisch<br />

- Speis und Trank<br />

- Belebtes Lager mit<br />

Kampf<br />

Infos: www.regio-huttwil.ch<br />

Partner:<br />

- Gaukler und<br />

Spielleute<br />

- Kleinstes Riesenrad<br />

der Welt<br />

- Attraktionen für Kinder<br />

und Erwachsene<br />

- Bogenschiessen<br />

- Speerschleudern<br />

- Zeltplatz<br />

- Parkplätze<br />

Glücksmomente<br />

Willkommen im Entlebuch<br />

Brienzer Rothorn Auf zum höchsten Luzerner<br />

Mooraculum Entdecke das Moor auf der Rossweid<br />

Marbachegg Geniesse Ruhe und ein Traumpanorama<br />

Biosphärenakademie Auf Tour mit einem Experten<br />

www.biosphaere.ch<br />

Salwideli - Hochmoor bei Sörenberg<br />

.......................................................................................................................................<br />

Pure Lebensfreude<br />

im Süden der Schweiz<br />

Erleben Sie Natur, Kultur & Genuss<br />

bei uns in Visperterminen, am höchsten<br />

Weinberg Europas.<br />

In nur einer Stunde ab Bahnhof Thun.<br />

Wohnungen bereits ab CHF 40.- pro Nacht.<br />

Lassen Sie sich inspirieren unter<br />

www.heidadorf.ch<br />

Heidadorf Tourismus, DLZ, CH-3932 Visperterminen<br />

Tel.: +41 27 948 00 48, info@heidadorf.ch, www.heidadorf.ch


FAHRGASTPORTRÄT<br />

Fahrgastporträt<br />

Sol Gabetta<br />

Aufgezeichnet von:<br />

Peter Bader<br />

Foto: zVg<br />

«Im Zug fühle ich mich frei.»<br />

«Im Zug zu reisen ist für mich Entspannung und Inspiration.<br />

Die Landschaft, die an einem vorbei zieht, erfreut das<br />

Auge – und damit auch die Seele. Im Zug schalte ich ab,<br />

fühle mich frei, kann kreativ denken. Das sind rare Momente.<br />

Diese geniesse ich ab und zu auch in der <strong>BLS</strong>. Wir<br />

haben ein Haus in einem kleinen Ort im Wallis, dorthin<br />

fahren wir bisweilen mit dem Zug. Für die <strong>BLS</strong> gilt, was<br />

für den ganzen öffentlichen Verkehr in der Schweiz gilt: Er<br />

ist wirklich aussergewöhnlich gut! In Frankreich können<br />

Züge schon mal ausfallen, in Deutschland sind sie oft unpünktlich.<br />

In der Schweiz ist alles perfekt. Und die Züge<br />

für mich als Argentinierin manchmal fast zu pünktlich!<br />

Reisen mit dem Flugzeug ist für mich dagegen mehr mit<br />

Hektik als mit Entspannung verbunden. Und ich fliege<br />

viel. Im Jahr gebe ich rund 130 Konzerte auf der ganzen<br />

Welt. Bis 2015 bin ich heute schon ausgebucht. Da bleibt<br />

nicht viel Freizeit. Im April hatte ich seit fünf Jahren zum<br />

ersten Mal wieder ein paar Tage am Stück frei. Den Verlust<br />

an persönlicher Freiheit nehme ich in Kauf. Die richtige<br />

Freiheit empfinde ich, wenn ich Musik mache. Wenn<br />

ich als Cellistin den Noten auf dem Papier Form und<br />

Leben gebe. Ein Musikstück lebt erst durch meine kreative<br />

Interpretation. Und ich spiele dafür das perfekte Instrument:<br />

Das Cello schafft genau die richtige Balance<br />

zwischen den hohen und tiefen Tönen, trifft eine sehr<br />

angenehme Tonlage, wie der Mezzo-Sopran beim<br />

Gesang. Dass ich heute Cello spiele, ist allerdings Zufall.<br />

Als Kind hatte ich keine Ahnung, was ein Cello ist.<br />

Trotzdem wollte ich das Instrument, weil es grösser war<br />

als die Geige meines Bruders. Das war für mich als kleine<br />

Schwester natürlich interessant. Später hat mich mein<br />

Vater während ein paar Monaten einmal wöchentlich<br />

von meiner Heimatstadt Cordoba nach Buenos Aires<br />

zum Cello-Unterricht gefahren. Das sind immerhin 800<br />

Kilometer. Tagsüber hat er gearbeitet, nachts fuhren wir<br />

fast acht Stunden, damit ich am Morgen eine Stunde<br />

Unterricht besuchen konnte. Und das alles nur, weil ich<br />

die Lehrerin so toll fand. Das ist Liebe, oder?<br />

Meine Eltern haben mich ohnehin immer unterstützt.<br />

Aber es gab keinen Druck, dass ich Musik machen<br />

musste, es hat sich so ergeben. Sie kamen mit mir nach<br />

Europa, damit ich mich musikalisch weiter entwickeln<br />

konnte. Zuerst nach Spanien, dann ins Elsass. Heute lebe<br />

ich im aargauischen Fricktal. Die Schweiz ist meine neue<br />

Heimat geworden. Ich fühle mich dort wohl, wo meine<br />

Familie und Freunde sind. Ich kann mir im Moment<br />

nicht vorstellen, jemals wieder in Argentinien zu leben.»<br />

Noch bis zum 29. Juni findet zum 8. Mal das von Sol Gabetta<br />

initiierte «Solsberg-Festival» statt.<br />

www.solsberg.ch<br />

Der Fahrgast<br />

Name: Sol Gabetta<br />

Alter: 32<br />

Beruf: International<br />

erfolgreichste Cellistin<br />

Strecke: Gstaad–Montreux<br />

auf der Golden-<br />

Pass-Linie<br />

Abonnement: Halbtax<br />

in der Schweiz<br />

Vorlieben: Vorwärts<br />

am Fenster, allerdings<br />

nur wenn Einzelplatz,<br />

sonst lieber Gang, weil<br />

«ich die Freiheit spüren<br />

muss».<br />

23


BLICKPUNKT<br />

Blickpunkt<br />

Reisezentrum<br />

Frutigen<br />

Text: Mike Sommer<br />

Fotos: Manuel Friedrich/ zvg<br />

Heute im Einsatz (von links): René Steinhauer, Sarah Hauswirth und Sandra Hari.<br />

Dreh- und Angelpunkt im Frutigland.<br />

Frutigen ist selten das Ziel, häufig aber der Ausgangspunkt für einen Ausflug in die Berge<br />

oder eine Reise in die weite Welt. Mittendrin: das Reisezentrum der <strong>BLS</strong>.<br />

24<br />

Nichts gegen Adelboden oder Gstaad, sagt René Steinhauer,<br />

aber er wohne lieber in Frutigen, wo alles ein bisschen<br />

«normaler» sei, meint der Leiter des örtlichen <strong>BLS</strong>-<br />

Reisezentrums: «Hier passts mir und hier werde ich<br />

einmal pensioniert.» Schon seit fast 30 Jahren arbeitet<br />

René Steinhauer bei der <strong>BLS</strong> in Frutigen, ursprünglich<br />

als Betriebsdisponent, heute als Chef eines kleinen<br />

Teams. «Drei von uns wohnen in Frutigen, das ist ganz<br />

wichtig. Es gab Zeiten, da war ich der einzige Frutiger im<br />

Reisezentrum. Mancher Einheimische schaute damals<br />

zuerst diskret herein und machte wieder kehrt, wenn ich<br />

nicht da war.» Reiseberatung sei halt auch eine Vertrauenssache,<br />

und da halte sich die lokale Bevölkerung am<br />

liebsten an Personen, die sie kenne. Ihn kennt natürlich<br />

jeder hier.<br />

Hektik und Beschaulichkeit<br />

Traditionelle Streusiedlungen prägen das Bild ausserhalb<br />

des Zentrums, Hotels und Ferienwohnungen mit<br />

geschlossenen Fensterläden sieht man kaum. Die Ge-<br />

gend bei Frutigen hat etwas Unaufgeregtes und Beschauliches,<br />

wenn nicht gerade ein Zug das Tal hinauf rauscht<br />

und unvermittelt im Lötschberg-Basistunnel verschwindet.<br />

Auch der Bahnhof wirkt zeitweise wie verlassen – bis<br />

kurz vor der halben Stunde, wenn die Züge aus Bern und<br />

aus Brig eintreffen, Menschen ein-, aus- und umsteigen.<br />

Vor allem im Winter strömen dann Heerscharen von<br />

Skisportlern aus dem Bahnhof und eilen zum Bus nach<br />

Adelboden. In den Sommerferien sind es die Touristen<br />

aus Adelboden, die mit dem Bus nach Frutigen fahren,<br />

um von hier aus die anderen Sehenswürdigkeiten der<br />

Region zu erkunden. Dann herrscht plötzlich auch im<br />

Reisezentrum hektische Betriebsamkeit – bevor die Touristenkarawane<br />

weiterzieht. Regelmässige Kunden sind<br />

die Niederländer, die den Sommer auf dem Camping von<br />

Frutigen verbringen.<br />

Von hier geht die Post ab<br />

Ob Juniorkarte, GA, Städtereise oder Badeferien – René<br />

Steinhauers Team hat das ganze Angebot im Sortiment:


«Ein Stammkunde hat kürzlich gerade eine Kreuzfahrt<br />

rund um die Welt gebucht.» Das <strong>BLS</strong>-Reisezentrum<br />

Frutigen erledigt aber – ganz nebenbei – noch ein paar<br />

andere Jobs. Als Kooperationspartner der BEKB bietet<br />

es die üblichen Schalterdienstleistungen der Kantonalbank.<br />

Und es hat die Funktion des «Mailinghouses» der<br />

<strong>BLS</strong>. Das heisst: Alle Kundenbestellungen (Broschüren,<br />

Malbogen, Streifzug-Abonnemente usw.) per Postkarte<br />

oder E-Mail werden hier elektronisch erfasst, verwaltet<br />

und bearbeitet. René Steinhauer: «Wir packen das<br />

Material in Kuverts und unterschreiben den Begleitbrief.»<br />

Auch der Versand von Prospekten der <strong>BLS</strong> oder<br />

von Reiseveranstaltern an die anderen <strong>BLS</strong>-Reisezentren<br />

erfolgt von hier. Über mangelnde Arbeit kann<br />

sich das Team deshalb auch in der Nebensaison nicht<br />

beklagen.<br />

Das Reisezentrum<br />

Frutigen in Kürze<br />

Leiter seit Januar 2003: René Steinhauer<br />

Team: Sarah Hauswirth, Sandra Hari, Claudia<br />

Rüegsegger, Beat Brand, Deborah Stoll<br />

(Lernende).<br />

Kontakt: <strong>BLS</strong> AG, Reisezentrum Frutigen,<br />

Untere Bahnhofstrasse 16, CH-3714 Frutigen<br />

Tel. +41 (0)58 327 39 39, frutigen@bls.ch<br />

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 6.50 bis<br />

18.15 Uhr, Samstag und Sonntag, 7.15 bis<br />

11.40 Uhr und 13.20 bis 16.40 Uhr.<br />

» www.bls.ch/reisezentren<br />

Ausflugstipp von René Steinhauer<br />

Grandiose Aussichten inklusive<br />

Die Elsigenalp hoch über dem Engstligental ist ein<br />

kleines aber feines Wintersportgebiet, das besonders<br />

bei Familien sehr beliebt ist. Doch auch im<br />

Sommer hat die Hochebene auf gut 1800 m ü. M.<br />

einiges zu bieten. So laden Feuerstellen am Brandsee<br />

(Bild) und am Elsigsee zum Picknick ein. Erreichbar<br />

ist der kleine Elsigsee, der im Spätsommer<br />

oft trocken liegt, in 30 Minuten von der<br />

Bergstation der Luftseilbahn aus.<br />

Bei der Bergstation respektive dem benachbarten<br />

Berghaus beginnt auch die Wanderung über<br />

den Panoramaweg hinunter nach Frutigen, die<br />

René Steinhauer für die ganze Familie empfiehlt.<br />

Bis zum Ziel sind zwar rund tausend Höhenmeter<br />

zu bewältigen, aber der Weg führt stets bergab<br />

und ist in 3 Stunden und 15 Minuten ohne Hast zu<br />

bewältigen. Nach der Durchquerung eines Waldstücks<br />

bietet sich auf der Alp Achsetberg zum<br />

ersten Mal die prächtige Aussicht auf das Engstligental<br />

und vor allem auf die gegenüberliegenden<br />

Frutig-Spissen. Dies sind bewohnte und durch<br />

felsige Bachtobel getrennte Bergrücken am Osthang<br />

der Niesenkette – eine überaus spektakuläre<br />

und urtümliche Landschaft.<br />

Vor dem etwas steileren Abstieg nach Frutigen<br />

lädt die Grillstelle «Trute» zu einer Rast ein. Von<br />

hier schweift der Blick über den Talboden und<br />

die angrenzende Bergwelt. Wer sich satt gesehen<br />

und noch etwas Zeit hat, dem legt René<br />

Steinhauer noch einen Besuch im Tropenhaus<br />

von Frutigen ans Herz. In wenigen Stunden vom<br />

Hochgebirge in die Tropen – das gibt es nur im<br />

Frutigland.<br />

Gut zu wissen<br />

Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach Frutigen<br />

und weiter mit dem Bus nach Adelboden bis<br />

«Achseten, Kirche». Von hier mit dem Rufbus<br />

der Elsigenalp-Bahn (kann beim Chauffeur im<br />

Bus bestellt werden) nach Elsigbach und mit der<br />

Luftseilbahn auf die Elsigenalp. Zurück ab Frutigen<br />

mit der Bahn.<br />

Unterwegs: Ab Bergstation Elsigenalp den Wegweisern<br />

folgen (Panoramaweg). Eine praktische<br />

Wanderkarte ist im <strong>BLS</strong>-Reisezentrum Frutigen<br />

erhältlich. Unterwegs gibt es keine Gasthäuser,<br />

deshalb nimmt man am besten ein Picknick mit.<br />

Mehr Infos:<br />

www.elsigen-metsch.ch<br />

www.tropenhaus-frutigen.ch<br />

Wanderkarte und<br />

Höhenprofil unter<br />

» www.bls.ch/streifzug<br />

25


Wir feiern – Sie profitieren.<br />

Entdecken Sie die halbe Schweiz zu einem<br />

unschlagbaren Preis.<br />

Im Jubiläumsjahr verkauft die <strong>BLS</strong> für jeden<br />

Tag vom 1. April bis 31. Dezember 2013<br />

100 <strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarten zum Jubiläumspreis<br />

ab CHF 25.–. Mit der <strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarte<br />

geniessen Sie einen Tag<br />

lang freie Fahrt mit Bahn, Bus und Schiff im<br />

gesamten <strong>BLS</strong>-Gebiet.<br />

Limitierte <strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarte ab<br />

CHF 25.–<br />

– Jeden Tag 100 Stück<br />

– Kauf max. 2 Monate vor Reisetag möglich<br />

– Kauf bis 5 Tage vor Reisetag möglich<br />

– Erhältlich an den bedienten Bahnhöfen<br />

im <strong>BLS</strong>-Gebiet<br />

Unlimitierte <strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarte ab<br />

CHF 39.–<br />

– Erhältlich an den bedienten Bahnhöfen<br />

im <strong>BLS</strong>-Gebiet<br />

– Erhältlich an Billettautomaten im<br />

<strong>BLS</strong>-Gebiet<br />

Geltungsbereich<br />

Gültig mit Bahn, Bus und Schiff im gesamten<br />

<strong>BLS</strong>-Gebiet. Nicht gültig im Lötschberg-<br />

Basistunnel.<br />

Kinder<br />

Kinder mit der Junior-/Enkel-Karte reisen in<br />

Begleitung der Eltern/Grosseltern gratis.<br />

Preise in CHF<br />

Limitierte <strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarte<br />

Ermässigt*<br />

Erwachsene<br />

2. Klasse 1. Klasse 2. Klasse 1. Klasse<br />

25.– 40.– 50.– 80.–<br />

Unlimitierte <strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarte<br />

Ermässigt*<br />

Erwachsene<br />

2. Klasse 1. Klasse 2. Klasse 1. Klasse<br />

39.– 63.– 78.– 126.–<br />

*Inhaber Halbtax-Abo und Kinder 6–15.99 Jahre<br />

Bonusangebote<br />

Inhaber einer <strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarte profitieren<br />

im Vorverkauf oder beim Vorweisen<br />

der Tageskarte von attraktiven Bonusangeboten.<br />

Weitere Infos zum Gültigkeitsbereich der<br />

<strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarte sowie Infos zu den<br />

Bonusangeboten finden Sie unter<br />

www.bls.ch/100


LE LOCLE<br />

LES PONTS-<br />

DE-MARTEL<br />

BOUDRY<br />

Le Noirmont<br />

La Chauxde-Fonds<br />

Sonceboz-<br />

Tavannes<br />

Sombeval<br />

Neuchâtel<br />

St-Blaise-Lac<br />

Moutier<br />

Marin-Epagnier<br />

Biel/<br />

Zihlbrücke<br />

Bienne<br />

Gampelen<br />

Ins<br />

Brügg BE<br />

Grenchen Nord<br />

Studen BE<br />

Müntschemier<br />

Busswil<br />

Lyss<br />

Kerzers<br />

Solothurn<br />

Ferenbalm-<br />

Suberg-<br />

Oensingen<br />

Gurbrü<br />

Grossaffoltern<br />

Biberist Ost Niederbipp<br />

Gümmenen<br />

Gerlafingen<br />

Schüpfen<br />

Wiler<br />

Laupen BE<br />

Romont<br />

Utzenstorf<br />

Rosshäusern<br />

Riedbach<br />

Münchenbuchsee<br />

Aefligen<br />

Bern Brünnen Westside Zollikofen<br />

Bern Bümpliz Nord<br />

Kirchberg-Alchenflüh<br />

Langen<br />

Bern Stöckacker<br />

Langent<br />

Burgdorf Buchmatt<br />

Palézieux<br />

Lotzwi<br />

Bern<br />

Burgdorf<br />

Gute<br />

Wankdorf<br />

Burgdorf Steinhof<br />

Ma<br />

Ostermundigen<br />

Oberburg<br />

Lin<br />

K<br />

Vevey<br />

Bulle<br />

Gümligen<br />

Hasle-Rüegsau<br />

Belp<br />

Worb Dorf<br />

Schafhausen i.E.<br />

Broc-Fabrique<br />

Walkringen<br />

Rubigen<br />

Lützelflüh-Goldbach<br />

Worb SBB Bigenthal<br />

Sumiswald-Grüne<br />

Toffen<br />

Ramsei<br />

Montreux<br />

Grünenmatt<br />

Biglen<br />

Kaufdorf Münsingen Tägertschi<br />

Grosshöchstetten<br />

Konolfingen<br />

Montbovon<br />

Thurnen<br />

Zollbrück<br />

Wichtrach<br />

Zäziwil<br />

Stalden i.E.<br />

Neumühle<br />

Burgistein Kiesen<br />

Oberdiessbach<br />

Brenzikofen<br />

Seftigen<br />

Uttigen<br />

Uetendorf Heimberg<br />

Uetendorf Lädeli<br />

Aigle<br />

Allmend Steffisburg<br />

Schwäbis<br />

Leysin<br />

Thun<br />

Hünibach<br />

Hilterfingen<br />

Villars Col-de-<br />

Oberhofen<br />

Bretaye<br />

Les Diablerets<br />

Gunten<br />

Spiez<br />

Merligen<br />

Faulensee<br />

Beatenbucht<br />

Reichenbach i.K.<br />

Mülenen<br />

Beatush<br />

Lenk i.S.<br />

Frutigen<br />

Sundl<br />

N<br />

Kandersteg<br />

Sierre<br />

Goppenstein<br />

Hohtenn<br />

YVERDON-<br />

LES-BAINS<br />

YVERDON-<br />

LES-BAINS<br />

LAUSANNE<br />

ST-GINGOLPH<br />

Lac Léman<br />

28<br />

Chaumont<br />

1087<br />

Lac de<br />

Neuchâtel<br />

SION<br />

BRIG<br />

8<br />

Payerne<br />

Les Pléiades<br />

1361<br />

La Broye<br />

Dompierre<br />

Corcelles-Nord<br />

Rochers de Naye<br />

2042<br />

Zihlkanal<br />

Moléson<br />

2002<br />

Chasseral<br />

1607<br />

Broye-<br />

Kanal<br />

La Suze<br />

Murtensee<br />

Lac de Morat<br />

Avenches<br />

Domdidier<br />

Faoug<br />

BEX<br />

GLOVELIER<br />

Fräschels<br />

Kerzers<br />

Papiliorama<br />

Muntelier-<br />

Löwenberg<br />

Murten/Morat<br />

Schiffenensee<br />

Lac de Schiffenen<br />

Vanil Noir<br />

2389<br />

La Berra<br />

1719<br />

P A Y S D ' E N<br />

Bielersee<br />

Lac de Bienne<br />

Galmiz<br />

Fribourg/<br />

Freiburg<br />

Kallnach<br />

La Sarine<br />

H A U<br />

Saane<br />

Düdingen<br />

T<br />

Aarberg<br />

Bargen<br />

Aare<br />

Wünnewil<br />

Schmitten<br />

Gastlosen<br />

1935<br />

Nidau-Büren-Kanal<br />

Wohlensee<br />

Sense<br />

Sense<br />

Kaiseregg<br />

2185<br />

DELÉMONT<br />

Flamatt<br />

Dotzigen<br />

Neuenegg<br />

Flamatt Dorf<br />

Hundsrügg<br />

2047<br />

12<br />

B U C H<br />

I<br />

S<br />

Giferspitz<br />

2542<br />

Wildhorn<br />

3248<br />

Büren an<br />

der Aare<br />

O B E R S I<br />

M M<br />

E<br />

Boltigen<br />

Aare<br />

Niederscherli<br />

Mittelhäusern<br />

Schwarzwasserbrücke<br />

Lanzenhäusern<br />

Schwarzenburg<br />

Zweisimmen<br />

E G G<br />

Gantrisch<br />

2175<br />

N<br />

M M E N T<br />

10<br />

T<br />

A L<br />

A<br />

Niderhorn<br />

2078<br />

B E R<br />

L<br />

D I<br />

G<br />

Limpach<br />

Bern<br />

Spillgerten<br />

2476<br />

Simme<br />

Gürbe<br />

E M<br />

T I G<br />

Wiriehore<br />

2304<br />

Albristhorn<br />

2762<br />

Aare<br />

4<br />

2<br />

Emme<br />

Hindelbank<br />

Schönbühl SBB<br />

Stockhorn<br />

2190<br />

T A<br />

L<br />

Männliflue<br />

2652<br />

Wildstrubel<br />

3248<br />

Lattigen b. Spiez<br />

Eifeld<br />

Wimmis<br />

Burgholz<br />

Erlenbach i.S.<br />

Lyssach<br />

Oey-<br />

Diemtigen<br />

Entschlige<br />

E N T S C H L<br />

A L<br />

I G E T<br />

Gr. Loner<br />

3094<br />

Rhône<br />

Niesen<br />

2362<br />

E R<br />

Elsighore<br />

2341<br />

Thunersee<br />

N D<br />

T<br />

K A<br />

L<br />

A<br />

G<br />

A<br />

S<br />

Lueg<br />

888<br />

E M M<br />

Kander<br />

T<br />

K<br />

E N T<br />

I E<br />

E<br />

Balmhorn<br />

3698<br />

Torrenthorn<br />

2998<br />

Emme<br />

N T<br />

R<br />

A L<br />

Zulg<br />

A L<br />

Dündehore<br />

2862 Gs<br />

Blüemlisalp<br />

3657<br />

Doldenhorn<br />

3643<br />

1<br />

E<br />

9<br />

T<br />

5<br />

13<br />

A<br />

Langete<br />

Langnau<br />

Emmenmatt<br />

L<br />

Grüen<br />

Lüd<br />

1<br />

Weissenbach<br />

Grubenwald<br />

Oberwil i.S.<br />

Enge i.S.<br />

SION<br />

LAUSANNE<br />

Ringoldingen<br />

Därstetten<br />

Weissenburg<br />

BALSTHAL<br />

Bowil<br />

Signau<br />

OLTEN<br />

Niederhor<br />

1950<br />

3<br />

Leissige<br />

Schwa<br />

27<br />

Sch<br />

2<br />

Lonza<br />

L Ö T<br />

1


OLTEN OLTEN<br />

AARAU LENZBURG<br />

DATEN UND FAKTEN<br />

thal<br />

hal Süd<br />

U<br />

G A<br />

Menziken<br />

Bahnnetz <strong>BLS</strong>-Personenverkehr<br />

n<br />

e<br />

erenalp<br />

144<br />

n<br />

Rot<br />

l<br />

nburg<br />

diswil<br />

denholz<br />

leindietwil<br />

A A R<br />

Rohrbach<br />

öhlenaunen<br />

euhaus<br />

Huttwil<br />

O B E R<br />

Trubschachen<br />

Emme<br />

Hohgant<br />

2197<br />

Ringgenberg<br />

Änziwigger<br />

Niederried<br />

Hüswil<br />

Zell<br />

Bönigen<br />

Napf<br />

1408<br />

Escholzmatt<br />

E N T L<br />

Schrattenflue<br />

2092<br />

Oberried<br />

Wigger<br />

Gettnau<br />

E B U<br />

C H<br />

Kleine Emme<br />

Waldemme<br />

Schimbrig<br />

1815<br />

Brienzer Rothorn<br />

2350<br />

Brienzersee<br />

Iseltwald<br />

Willisau<br />

14<br />

Menznau<br />

Hasle LU<br />

Schüpfheim<br />

Brienz<br />

Giessbach See<br />

Wolhusen Weid<br />

Wolhusen<br />

Entlebuch<br />

Fürstein<br />

2040<br />

Werthenstein<br />

Aare<br />

Kleine Emme<br />

Schachen LU<br />

Malters<br />

Mittaggüpfi<br />

1917<br />

Meiringen<br />

Innertkirchen<br />

Littau<br />

Rümlig<br />

Pilatus<br />

2119<br />

Alpnachstad<br />

Reuss<br />

7<br />

Luzern<br />

ZUG<br />

Vierwaldstättersee<br />

ENGELBERG<br />

Spurweite: 1435 mm<br />

Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h (Aaretal)<br />

Streckenlänge: 630,3 km<br />

Anzahl Haltepunkte: 183<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

Höchster Punkt: 1239,5 m ü.M. (im Lötschberg-Scheiteltunnel)<br />

Tiefster Punkt: 431,7 m ü.M. (Bahnhof Solothurn)<br />

Höchster Haltepunkt: Goppenstein (1216,3 m ü.M.,<br />

höchster Bahnhof einer Adhäsions-Normalspurbahn der Schweiz)<br />

Tiefster Haltepunkt: Solothurn (431,7 m ü.M.)<br />

Nördlichster Haltepunkt: Langenthal<br />

Südlichster Haltepunkt: Lalden<br />

Östlichster Haltepunkt: Luzern<br />

Westlichster Haltepunkt: Payerne<br />

Längster durchfahrener Tunnel: Lötschberg-Scheiteltunnel<br />

(14,61 km)<br />

Längste überquerte Brücke: Lorraine (1080 m, zwischen<br />

Bern und Bern Wankdorf)<br />

Höchste überquerte Brücke: Bietschtal (78 m, zwischen<br />

Hohtenn und Ausserberg)<br />

Maximale Neigung: 37‰ (auf der Linie Bern–Schwarzenburg)<br />

<strong>BLS</strong>-Schifffahrt Berner Oberland<br />

Thunersee<br />

Fläche: 47,8 km 2<br />

Seespiegel: 558 m ü.M.<br />

Tiefster Punkt: 344 m ü.M.<br />

Länge fahrplanmässige Fahrt Thun – Interlaken West: 29,48 km<br />

Anzahl Schiffe: 8 (davon 1 Dampfschiff «Blümlisalp»)<br />

Brienzersee (nur Sommerbetrieb)<br />

Fläche: 29,8 km 2<br />

Seespiegel: 564 m ü.M.<br />

Tiefster Punkt: 304 m ü.M.<br />

Länge fahrplanmässige Fahrt Interlaken Ost – Brienz: 18,65 km<br />

Anzahl Schiffe: 5 (davon 1 Dampfschiff «Lötschberg»)<br />

<strong>BLS</strong>-Autoverlad Lötschberg<br />

Distanz Kandersteg–Goppenstein: 16,875 km<br />

Distanz Kandersteg–Iselle (I): 64,188 km<br />

Fahrzeit Kandersteg–Goppenstein: 15 Min.<br />

Fahrzeit Kandersteg–Iselle (I): 60 Min.<br />

Interlaken West<br />

Därligen<br />

lmere<br />

77<br />

ilthorn<br />

970<br />

Lütschine<br />

paltenhorn<br />

3436<br />

Grütschalp<br />

Lauterbrunnen<br />

Mürren<br />

Breithorn<br />

3780<br />

S C H E N T A L<br />

Bietschhorn<br />

3934<br />

Interlaken Ost<br />

Ausserberg<br />

Visp<br />

ZERMATT<br />

Weisse Lütschine<br />

Schynige Platte<br />

1967<br />

Nesthorn<br />

3822<br />

Schwarze Lütschine<br />

Jungfraujoch<br />

Eggerberg<br />

Lalden<br />

6<br />

Kl. Scheidegg<br />

Eiger<br />

3970<br />

Grindelwald<br />

Mönch<br />

4107 Finsteraarhorn<br />

Jungfrau 4274<br />

4158<br />

Aletschhorn<br />

4195<br />

Brig<br />

Rotten<br />

Iselle (I)<br />

DOMODOSSOLA<br />

Wetterhorn<br />

3701<br />

Reliefkarte:© 2011 swisstopo<br />

ANDERMATT<br />

LEGENDEN<br />

<strong>BLS</strong>-Bahnlinie<br />

<strong>BLS</strong>-Schifffahrtslinie<br />

Übrige Bahnlinien<br />

Tunnel<br />

Bahnhof/Haltestelle<br />

Alle Haltestellen:<br />

Bern–Flamatt<br />

Bern–Niederscherli<br />

Bern–Belp<br />

Flamatt<br />

Laupen BE<br />

Fribourg/Freiburg<br />

Ausschnitt Bern Süd<br />

Thörishaus Dorf<br />

Bern Ausserholligen SBB<br />

Bern Bümpliz Süd<br />

Thörishaus Station<br />

Niederwangen<br />

Oberwangen<br />

Schwarzenburg<br />

Liebefeld<br />

Köniz<br />

Moos<br />

Gasel<br />

Niederscherli<br />

Schiffstation<br />

Halt auf Verlangen<br />

Autoverlad Lötschberg<br />

Kandersteg–Goppenstein<br />

Kandersteg–Iselle (I)<br />

Schifffahrt Berner Oberland<br />

Bern<br />

Bern Ausserholligen GBS<br />

Bern Weissenbühl<br />

Wabern bei Bern<br />

Kehrsatz Nord<br />

Kehrsatz<br />

Belp Steinbach<br />

Die Netzpläne finden Sie auch unter www.bls.ch/netzplan<br />

Belp<br />

Thun<br />

29


Die Ae 4/4 mit Personenwagen bei Blausee-Mitholz.<br />

30


GASTROTIPP<br />

Gastrotipp<br />

Feierabendfahrt<br />

Thunersee<br />

Text: Mia Hofmann<br />

Fotos: Rob Lewis<br />

Panorama-Dinner im Abendrot.<br />

Eine kulinarische Feierabendfahrt auf dem Thunersee lässt den Alltag in die Ferne rücken.<br />

Die Aussicht auf die Berge bei Sonnenuntergang ist atemberaubend, und auch das dreigängige<br />

Dampfermenü sorgt für Genussmomente.<br />

Wenn man die hölzerne, geschwungene Treppe ins erste<br />

Geschoss hinauf steigt, die goldenen Plaketten mit<br />

«Rauchsalon» liest und das Getriebe leise unter einem<br />

stampfen hört, wähnt man sich auf der Titanic. Nur die<br />

legendäre Live-Kapelle fehlt. Die Hängeregale im Restaurant<br />

wackeln leicht, die Weingläser klirren, doch vor dem<br />

Untergehen muss man auf diesem Schiff keine Angst<br />

haben. Das Dampfschiff «Blümlisalp» ist seit 1906 auf<br />

dem Thunersee unterwegs und damit sogar älter als die<br />

Titanic, deren Jungfernfahrt im April 1912 stattfand. Der<br />

geschichtsträchtige und 300 Tonnen schwere Schaufelraddampfer<br />

ist denn auch besonders beliebt bei den Gästen.<br />

Die Feierabendfahrt wird von der «Blümlisalp» absolviert,<br />

nur wenn diese für einen Spezialanlass entlehnt wird,<br />

kommt ein anderes Schiff der <strong>BLS</strong>-Flotte zum Zug.<br />

Zu Beginn geniessen wir ein Glas Weisswein draussen auf<br />

dem Deck. Wir sind direkt beim Bahnhof Thun eingestiegen<br />

und langsam über das letzte Kanalstück auf den See<br />

hinaus gefahren. Segelschiffe ziehen über den See, und die<br />

kleinen Optimisten sehen aus wie ein Schwarm junger<br />

Schwäne. Am Ufer sitzen die Leute auf den Terrassen oder<br />

Stegen, einige nehmen ein Abendbad. Rechter Hand liegt<br />

das Schloss Schadau, wenn wir zurück auf die Stadt schauen,<br />

sehen wir das Schloss Thun und daneben die Schlosskirche.<br />

Und es geht gleich weiter mit Schlössern: Nach<br />

dem Schloss Hünegg in Hilterfingen kommt Oberhofen<br />

mit dem Schlösschen der Gemeindeverwaltung und dem<br />

Schloss Oberhofen in Sicht. Mein Begleiter summt leise<br />

das Lied von Tinu Heiniger: «Mitem Dampfschiff übere<br />

See, lue Tinu, hesch das Schloss dert xe, d Mueter fragt, i<br />

bi drü jährig xi, lue Mueter, z Schloss isch gäng no hie.<br />

Oberhofe – mir legen a u i der Täsche vo der Mueter hets<br />

Schoggolaa.» Wir bekommen langsam Hunger und begeben<br />

uns ins Innere des Schiffs.<br />

Panorama-Sitzplätze en masse<br />

Rund 150 Plätze stehen auf der «Blüemlere» pro Abend<br />

zum Essen zur Verfügung – und was für welche. Da es<br />

auf beiden Seiten Fensterfronten gibt, ist die Aussicht<br />

von jedem Sitzplatz aus grandios. Dominiert wird die<br />

Alpenkette vom mächtigen Niesen, aber auch die<br />

Blüemlisalp ist vom gleichnamigen Schiff aus zu sehen.<br />

Und da sich der Standort während der Fahrt gemächlich<br />

31


32<br />

Mit der ganzen Familie die <strong>BLS</strong> erfahren und erleben! www.bls.ch/100


GASTROTIPP<br />

Feierabend mit Stil: auf der «Blüemlere» beim Dampfermenü an der Bergkulisse vorbei gleiten.<br />

verändert, ergeben sich immer wieder neue Ansichten<br />

und Aussichten. Die Berggalerie wirkt wie ein riesiges,<br />

bewegtes Wandbild. Die speziellen Lichtverhältnisse<br />

und die Spiegelungen im See setzen dem Panorama-<br />

Spektakel noch das i-Pünktchen auf.<br />

Da die Fahrzeit begrenzt ist und alle Menüs gleichzeitig<br />

aufgetragen werden müssen, herrscht in der Küche und im<br />

Service geschäftiges Treiben. «Das beschränkte Platzangebot<br />

in der Küche oder im Lager ist eine grosse Herausforderung»,<br />

sagt Josef H. Pircher, Leiter Gastronomie Schiffcatering<br />

Thunersee. Die SV Schweiz ist schon im neunten<br />

Jahr für das Schiffcatering auf dem Thunersee zuständig.<br />

«Da 80 bis 90 Prozent der Gäste gleichzeitig eintreffen, wollen<br />

alle zur selben Zeit bedient werden.» Mit diesem Wissen<br />

verzeiht man den Service-Mitarbeitenden auch sofort,<br />

wenn es zwischenzeitlich leicht hektisch wirkt.<br />

Wir haben das Dampfermenü bestellt, das dreimal der<br />

Saison angepasst wird. Nach und nach werden die drei<br />

Gänge serviert: Als leichte Vorspeise ein Carpaccio von<br />

der Kalbsnuss mit gekochtem Karottensalat an Zitronen-<br />

Vinaigrette, zu der wir unseren Weisswein austrinken. Bei<br />

den Weinen liegt der Schwerpunkt auf der Schweiz, Gewächse<br />

aus Übersee gibt es auf der Karte nicht. Pircher:<br />

«Wir bieten eine ausgewogene Preisspanne an, um der<br />

heterogenen Kundschaft auf den Thunersee gerecht zu<br />

werden.» Als Hauptgang folgt Lamm mit Ratatouille und<br />

Dauphinkartoffeln. Das Fleisch ist rosa und so zart, dass<br />

es fast auf der Zunge vergeht. Hochwertige und lokale<br />

Produkte sind der SV Schweiz wichtig: Das Fleisch stammt<br />

teilweise aus der Metzgerei Nussbaum in Reutigen. Auch<br />

Fisch wird angeboten: Fritierte Eglifilets im Bierteig stehen<br />

permanent auf der Karte, je nach Saison gibts Forelle<br />

oder Saibling von der Grabenmühle Sigriswil.<br />

Süsse Krönung<br />

Auch beim Dessert stammt eine Komponente aus der<br />

Region: Die Vanilleglace zur lauwarmen Tarte Tatin ist<br />

hausgemacht und stammt aus dem Rohrmoos. Und der<br />

Nachtisch stellt sich nach dem Lamm als zweiter Höhepunkt<br />

heraus: Die Kombination von Birne, Mürbeteig<br />

und Glace, deren Vanillegeschmack perfekt zur Geltung<br />

kommt, ist hervorragend. Während sich draussen am<br />

Abendhimmel rötliche Wölkchen türmen, geniessen wir<br />

drinnen jeden Löffel des Desserts.<br />

Die Zeit vergeht auf der Fahrt wie im Flug. Von Thun<br />

gehts über Hünibach, Hilterfingen, Oberhofen, Gunten,<br />

Spiez, Faulensee und Merligen zur Beatenbucht und wieder<br />

zurück. An jeder dieser Stationen kann man wie auf<br />

einem Kursschiff ganz normal zu- oder aussteigen. Wir<br />

geniessen die ganze Rundfahrt und begleichen kurz vor<br />

dem Anlegen in Thun die Rechnung – der Preis für das<br />

Dampfermenü (abgekoppelt vom Ticket) beträgt faire 58<br />

Franken. Wers lieber individuell hat, für den gibt es auch<br />

ein reichhaltiges A-la-carte-Angebot. Da die Rundfahrt<br />

sehr beliebt ist, empfiehlt es sich, ein bis zwei Wochen im<br />

Voraus zu reservieren.<br />

Gut zu wissen<br />

Lokal: Feierabendfahrt Thunersee auf dem<br />

Dampfschiff «Blümlisalp» (Thun–Beatenbucht–Thun).<br />

Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach bzw.<br />

ab Thun; die Schiffländte befindet sich<br />

gegenüber dem Bahnhof.<br />

Gastgeber: SV Schweiz AG, Schiffcatering<br />

Thunersee.<br />

Öffnungszeiten: Die Feierabendfahrt findet<br />

von Dienstag bis Samstag, 9. Mai bis 21.<br />

September 2013, statt. Thun ab 18.40, Thun<br />

an 21.15 Uhr (ausgenommen 1. August).<br />

Reservationen: Tel. +41 (0)33 334 52 34,<br />

schiffcatering.thunersee@sv-group.ch<br />

Preise: Fahrpreise mit Halbtax-Abo: 1. Klasse<br />

CHF 35.–, 2. Klasse CHF 21.50, GA, Halbtax<br />

sowie Junior- und Enkel-Karte gültig.<br />

Streifzug-Angebot: Bei Abgabe<br />

dieses Bons erhalten Sie ein<br />

Kaffee- oder Teegetränk<br />

gratis bei Bestellung eines<br />

Menüs/Hauptgangs.<br />

33


UNTERHALTUNG<br />

SUDOKUS<br />

7<br />

6<br />

4<br />

1<br />

9<br />

9<br />

1<br />

6<br />

2<br />

3<br />

5<br />

2<br />

6<br />

9<br />

3<br />

5<br />

8<br />

1<br />

9<br />

7<br />

4<br />

5<br />

8<br />

8<br />

1<br />

7<br />

2<br />

3<br />

1<br />

8<br />

LEICHT MITTEL SCHWER<br />

3<br />

9<br />

2<br />

2<br />

6<br />

4<br />

1<br />

9<br />

8<br />

9<br />

7<br />

3<br />

5<br />

1<br />

4<br />

7<br />

5<br />

7<br />

1<br />

8<br />

2<br />

9<br />

4<br />

3<br />

3<br />

4<br />

1<br />

9<br />

2<br />

8<br />

1<br />

7<br />

2<br />

4<br />

6<br />

5<br />

7<br />

3<br />

1<br />

8<br />

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SUCHBILD MIT 10 FEHLERN<br />

BUCH-TIPPS<br />

Erfrischender<br />

Lebensraum<br />

Die Aare hat eine Jahrmillionen<br />

alte Geschichte:<br />

Als «Ur-Aare» hat sie<br />

die Landschaft um Bern<br />

massgeblich geprägt.<br />

Den Bernerinnen und<br />

Bernern ist sie heute<br />

ein vielschichtiger Erholungsraum,<br />

den Touristen<br />

eine Attraktion,<br />

Pflanzen und Tieren ein wichtiger Lebensraum. Texte und<br />

Bilder des Buchs bezeugen dies eindrücklich. «Berns<br />

Aare», Hansueli Trachsel (Hrsg.), 2013, 160 Seiten, 140<br />

Abbildungen, gebunden, CHF 48.–, Haupt Verlag, erhältlich<br />

im Buchhandel.<br />

Wandern im Takt<br />

der Bahn<br />

Auf 15 Touren werden bekannte<br />

und weniger bekannte Abschnitte<br />

des 5000 Kilometer<br />

langen Schweizer Bahnnetzes<br />

erwandert. Dazu gehören unter<br />

anderem auch der Wanderklassiker<br />

«Lötschberger-Südrampe»<br />

und die Strecke entlang<br />

der S1 von Düdingen nach<br />

Freiburg. Jede Route wird mit<br />

Bild, Text und Karte vorgestellt und in einem kurzen, geschichtlichen<br />

Abriss eingeordnet. «Neben den Gleisen»,<br />

Reto Westermann, 2013, 169 Seiten, zahlreiche Karten<br />

und farbige Abbildungen, broschiert, CHF 34.90, Werd<br />

Weber Verlag, erhältlich im Buchhandel.<br />

34 34


RÄTSEL<br />

AUFLÖSUNGEN AUF SEITE 49<br />

LESERBRIEFE<br />

Ein Vorbild für die Jugend?<br />

Im Streifzug lese ich immer interessante Artikel und Vorschläge.<br />

Schade nur, dass Sie in der letzten Ausgabe<br />

keine schönere, natürliche Frau für das Titelbild gefunden<br />

haben. Oder soll Stefanie Heinzmann ein Vorbild sein für<br />

die Jugend? Anton Wiss, Däniken<br />

Sehr geehrter Herr Wiss, herzlichen Dank für Ihren Brief.<br />

Ob Stefanie Heinzmann eine schöne Frau ist, kann nur<br />

jeder für sich selber beurteilen. Sie ist in jedem Fall eine<br />

ausgezeichnete, erfolgreiche Sängerin und eine spannende<br />

Persönlichkeit – und damit aus unserer Sicht in jedem<br />

Fall ein Vorbild für die Jugend. Die Redaktion<br />

Tolle Ausflugsideen<br />

Ich danke Ihnen herzlich für die mir regelmässig zugestellte<br />

Kundenzeitschrift Streifzug. Ich lese sehr gerne darin<br />

und finde viele Tipps und Ausflugsideen, die mir beim Erkunden<br />

der Schweiz eine grosse Hilfe sind. Wenn ich zu<br />

meinen Kindern in der Nähe von Solothurn fahre, kann ich<br />

sie mit der einen oder anderen Ausflugsidee sogar überraschen.<br />

Bernd Falland, Bad Pyrmont, Deutschland<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Ihre Meinung zum Streifzug, seinen Beiträgen<br />

und seiner Aufmachung interessiert uns immer.<br />

Wir sind gespannt auf Ihre Reaktionen.<br />

Kontaktadresse:<br />

<strong>BLS</strong> AG, Streifzug,<br />

Genfergasse 11, CH-3001 Bern<br />

streifzug@bls.ch<br />

35


Sonderausstellung<br />

100 Jahre Lötschbergbahn -<br />

Geschichten von Gestern bis Heute<br />

1. Juni 2013 bis 31. Januar 2014<br />

Begeben Sie sich auf eine Zeitreise und erfahren Sie<br />

mehr über das Leben am, mit und im Berg, die<br />

Pioniertaten der <strong>BLS</strong> sowie die Menschen hinter den<br />

beeindruckenden Eisenbahnbauten der Lötschbergbahn.<br />

Dienstag bis Sonntag, 9.00 bis 18.00 Uhr<br />

(letzter Einlass 17.00 Uhr).<br />

Öffentliche Führungen durch die Sonderausstellung am<br />

8. August, 5. September, 17. Oktober, 7. November und<br />

12. Dezember. Weitere Informationen unter<br />

www.tropenhaus-frutigen.ch (Anmeldung erforderlich).<br />

Tropenhaus Frutigen, Tropenhausweg 1, 3714 Frutigen. Tel 033 672 11 44,<br />

info@tropenhaus-frutigen.ch, www.tropenhaus-frutigen.ch


A B C D E F G H I J<br />

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Wettbewerb: Wo ist das <strong>BLS</strong>-Logo versteckt?<br />

Das Thema von Illustratorin Bea Artico ist diesmal eine Alphütte. Das <strong>BLS</strong>-Logo ist wie immer irgendwo im Bild versteckt. Schicken Sie ein<br />

SMS mit dem Keyword <strong>BLS</strong> und dem Lösungsquadrat (z. Bsp. <strong>BLS</strong> D1) an die Nummer 9889 (70 Rp./SMS). Oder eine Postkarte mit<br />

Absender und Lösungsquadrat an: <strong>BLS</strong> AG, Streifzug, Postfach, CH-3001 Bern.<br />

Einsendeschluss ist der 31. Juli 2013.<br />

Zu gewinnen<br />

sind zehn attraktive Preise:<br />

3 x 1 Tageskarte<br />

1. Klasse für das<br />

<strong>BLS</strong>-Streckennetz<br />

(Bahn, Bus und Schiff)<br />

im Wert von CHF 100.–.<br />

3 x 1 präziser Linealkompass<br />

von Transa im<br />

Wert von CHF 73.–.<br />

1 x Feierabendfahrt auf dem Dampfschiff<br />

«Blümlisalp» in der 1. Klasse für zwei Personen, inkl.<br />

Dampfermenu (Getränke exklusive) im Wert<br />

von CHF 256.–<br />

3 x 1 energiesparende<br />

und leichte LED-<br />

Taschenlampe im Wert<br />

von CHF 24.50 von Transa.<br />

Teilnahmeberechtigt sind Leserinnen und Leser des «Streifzug». Mitarbeitende der <strong>BLS</strong> AG, deren Tochtergesellschaften, der Agenturen oder deren Angehörige sind von der Teilnahme<br />

ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Keine Barauszahlung der Preise. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Im Suchbild der letzten Ausgabe war das <strong>BLS</strong>-Logo im Feld B3 versteckt.<br />

37


An mystischen Wasserfällen.<br />

Mit sattem Strahl schiesst der Mülibach über die Felskante, im Wald stürzt der Giessbach<br />

kaskadenartig in die Tiefe und ganz unten ruht der türkisblaue Brienzersee: Das Wasser ist<br />

omnipräsent auf der Tour von Iseltwald zu den Giessbachfällen.<br />

38<br />

«Ich komme mir vor wie in einer Tropfsteinhöhle», flüstert<br />

Simon. Unter dem Wasserfall Mülibach befindet sich eine<br />

halbkugelförmige Einbuchtung, die uns total von der<br />

Umwelt abschirmt. Es ist schattig und kühl, der Fels ist<br />

feucht vom durchsickernden Wasser. Ausser dem<br />

Rauschen des aufprallenden Wasserstrahls ist nichts zu<br />

hören, und wer will, kann sich direkt auf dem Wanderweg<br />

ein paar kühlende Tropfen auf die Haut spritzen lassen.<br />

Die «Bahia von Iseltwald»<br />

Angereist sind wir mit dem Schiff ab Interlaken Ost in<br />

rund 40 Minuten nach Iseltwald. Auch baden kann man<br />

im immer kühlen Brienzersee: In Iseltwald gibts ein<br />

kleines Strandbad, gleich beim Campingplatz am Dorfausgang<br />

Richtung Brienz. Simon, der mich heute auf der<br />

Tour begleitet, hat aber den gelben Wanderwegweiser mit<br />

der Aufschrift «Mühlibach 15 Min.» erblickt, und so wandern<br />

wir im 90-Grad-Winkel zum See den Hang hinauf.<br />

Nach einer kurzen Pause in der mystischen Höhle unter<br />

dem Mülibachfall ziehen wir weiter Richtung Isch/Giessbach.<br />

Simon stockt der Atem: «Jetzt verstehe ich, weshalb<br />

der Uferweg und unser Weg auf der Karte so nahe beieinander<br />

liegen!» Nur knapp neben dem Weg geht es fast<br />

senkrecht hinunter in den See, und so liegen die beiden<br />

Wege horizontal nur wenig auseinander, sind vertikal<br />

aber durch einen rund hundert Meter hohen Steilhang<br />

getrennt. Da auf der rechten Seite immer genug Wiese<br />

oder Wald liegt, ist die Exponiertheit jedoch nie ein Problem,<br />

und man kann den Abstand zum Abgrund selbst<br />

bestimmen. «Schau, wie das Schlösslein von Iseltwald<br />

schön vorne auf der Spitze der Landzunge klebt und der<br />

Hafen rund geschwungen ist – das ist die ‹Bahia von Iseltwald›!»,<br />

schwärmt mein Begleiter. Dort, wo die Bäume<br />

genug Lücken lassen, eröffnet sich die atemberaubende<br />

Sicht auf den See: Das kräftige Türkis zieht das Auge<br />

magisch an, und wir können uns fast nicht mehr davon<br />

lösen. Wir einigen uns darauf, auf einem grossen Steinblock<br />

das Zmittag einzunehmen und starren noch eine<br />

ganze Weile stumm aufs Wasser.<br />

Ab und zu ertönt das Horn eines Schiffs, und von der<br />

Autobahn, die am Südufer des Sees entlang führt, ist nur<br />

ein leises Rauschen zu vernehmen. Das wird ein bisschen<br />

lauter, als sich der Wanderweg ihr nähert, doch dann<br />

mündet er in den etwas grösseren Weg Richtung Giessbach.<br />

Hier kreuzen uns auch ab und zu Biker, und über unseren<br />

Köpfen schwirren bunte Gleitschirme vorbei: Die Akrobatikflieger<br />

starten auf der Axalp und landen in Brienz – so<br />

können sie ihre Tricks im Sicheren üben und allenfalls den<br />

Notfallschirm über dem See ziehen. Etwas weiter vorne<br />

tummeln sich kleine Kinder auf dem Strässchen. Sie sind<br />

komplett vertieft in ihr Rollenspiel und scheinen in einer<br />

Welt ganz ohne Hektik zu leben. Der Vater schaut gerade in


den Bienenkisten zum Rechten, und die Mutter wird an den<br />

Brunnen gerufen, als der kleine Bub mit seinem Velo ein<br />

neues Kunststück vorführen kann. Wir saugen die wohlige<br />

Wärme in uns auf und machen uns auf zum Grandhotel<br />

Giessbach, das wir zwischen den Bäumen in seinem<br />

geschützten Winkel der Felsen erspäht haben.<br />

Älteste Standseilbahn Europas<br />

Viel lauter als noch vor rund eineinhalb Stunden der<br />

Mülibach rauscht der Giessbach. Kein Wunder, denn er<br />

stürzt in 14 Stufen über 500 Höhenmeter hinab in den<br />

Brienzersee. Wenn man ein Stück dem Wasser nach oben<br />

folgt, führt ein Fussweg hinter dem Wasserfall durch, den<br />

man so begehen kann, ohne nass zu werden.<br />

Zwischen Wasserfall und Hotel stossen wir auf eine<br />

Gedenkstätte: Sie erinnert an den französischen Architekten<br />

Horace Edouard Davinet, der das Grandhotel Giessbach<br />

in den Jahren 1873/74 im Auftrag der Zürcher Hotelier-Dynastie<br />

Hauser erbaut hat. Simon ist Historiker und<br />

kennt die bewegte Geschichte des Hotels: Bis zum Kriegsausbruch<br />

1914 war es Treffpunkt von Künstlern, Diplomaten<br />

und Staatsmännern aus der ganzen Welt. Doch die<br />

zwei Weltkriege hatten verheerende Folgen, und so schloss<br />

es 1979 seine Pforten. Nur durch eine von Umweltschützer<br />

Franz Weber initiierte Stiftung konnte das Hotel vor dem<br />

Abbruch bewahrt werden und ist heute wieder zu einem<br />

der renommiertesten Häuser im Schweizer Gastgewerbe<br />

geworden. Wir machen eine Pause auf der Terrasse und<br />

bewundern die Aussicht: War vorher vor allem die Brienzer-Rothorn-Kette<br />

in Sicht, so sieht man von hier aus wegen<br />

dem veränderten Winkel bis zurück nach Interlaken.<br />

Gleich unterhalb des Grandhotels befindet sich die Station<br />

der Giessbachbahn. Mit dem Lusso-Glace-Symbol zieht<br />

sie alle Kinder magnetisch an: Auch wir bekommen Lust<br />

auf eine Abkühlung. Die Giessbachbahn ist seit 1879 in<br />

Betrieb und somit die älteste Standseilbahn Europas. Sie<br />

prägte die Entwicklung der Bergbahnen nachhaltig: Sie<br />

war die erste Bahn, die mit Wasserübergewicht-Antriebsystem<br />

betrieben wurde (ab 1948 durch Elektroantrieb)<br />

und mit einer Abt’sche Weiche ausgestattet war. Das vom<br />

Bergbahn-Pionier Roman Abt entworfene System ermöglichte<br />

den Betrieb einspuriger Strecken mit zwei in Gegenrichtung<br />

fahrenden Wagen dank einer Stelle zum Kreuzen<br />

in der Streckenmitte. Dabei haben nur die Aussenräder<br />

Spurkränze, während die Innenräder recht breit sind,<br />

damit sie die durch das Kreuzen der Schienen zwangsläufig<br />

entstehende Lücke ohne Komforteinbusse überfahren<br />

können. Allein bis zur Jahrhundertwende wurden<br />

bereits 15 andere Standseilbahnen nach dem Vorbild der<br />

Giessbachbahn gebaut.<br />

Die Fahrt mit maximal 320 Promille Neigung dauert<br />

gemütliche fünf Minuten. Wir geniessen die Aussicht aus<br />

dem feuerroten Wagen und sinken langsam dem See<br />

entgegen. So erreichen wir bequem die Schiffländte Giessbach<br />

See und runden den Ausflug mit einer Schifffahrt auf<br />

dem türkisblauen Brienzersee ab.<br />

Text: Mia Hofmann, Foto: Interlaken Tourismus<br />

Gut zu wissen<br />

Hinreise: Mit der Bahn nach Interlaken Ost,<br />

weiter mit Schiff oder Bus nach Iseltwald.<br />

Rückreise: Ab Giessbach Hotel mit der<br />

Giessbachbahn nach Giessbach See, weiter<br />

mit dem Schiff nach Brienz oder Interlaken<br />

Ost. Betriebszeiten Giessbachbahn: April bis<br />

Oktober, Anschluss zu allen fahrplanmässigen<br />

Schiffen auf dem Brienzersee.<br />

Wanderzeit: Ca. 2 Std. 15 Min.<br />

Variante: Per Uferweg zurück nach Iseltwald<br />

(ca. 1 Std. 30 Min.).<br />

Einkehr: Grandhotel Giessbach,<br />

Tel. +41 (0)33 952 25 25, www.giessbach.ch<br />

Mehr Infos: Interlaken Tourismus,<br />

Tel. +41 (0)33 826 53 00, www.interlaken.ch,<br />

<strong>BLS</strong>-Schifffahrt Berner Oberland,<br />

Tel. +41 (0)58 327 48 11, www.bls.ch/schiff<br />

Wanderkarte und<br />

Höhenprofil unter<br />

» www.bls.ch/streifzug<br />

39


Gleis Durchatmen – loswandern – einkehren –<br />

3 Wanderbus Emmental.<br />

Der <strong>BLS</strong>-Bus bringt Sie rasch und bequem zum Ausgangspunkt Ihrer nächsten Wanderung:<br />

Lueg und Affoltern i.E. täglich, Lüderenalp, Mettlenalp (Napf) und Chuderhüsi jeweils sonntags<br />

von Mai bis Oktober. Weitere Infos finden Sie in unserer Broschüre «Wandertipps Emmental».<br />

Erhältlich in allen <strong>BLS</strong>-Reisezentren, unter Telefon 058 327 60 30 oder www.bls.ch/bus<br />

Wir danken unseren Jubiläumssponsoren.<br />

Hauptsponsoren:<br />

Netzwerkpartner:<br />

Gönner:<br />

Bergauer AG, Brügger HTB GmbH, Elektro-Material AG, Emch+Berger AG Bern, ENOTRAC AG, Frutiger AG, Gebrüder Meier AG,<br />

Hydrel GmbH, Lista Office Vertriebs AG, Müller Gleisbau AG, Rufener Kanalreinigung AG, Schneider Electric (Schweiz) AG,<br />

Schweizer Electronic AG, Securitrans Public Transport Security AG, Sersa Group AG (Schweiz), Siemens Schweiz AG, Trelco AG,<br />

C. Vanoli AG, Vigier Holding AG, Witschi+Partner AG, Zeltner Ingenieure AG


Holzpiste mit<br />

tollem Ausblick.<br />

Spass auf Rädern garantieren die Marbachegg-Carts auf der autofreien Sonnenterrasse.<br />

Ein idealer Ausflug für Familien mit Kindern, auch weil eine unberührte Landschaft zu<br />

Entdeckungen einlädt.<br />

Es ist eine Naturlandschaft erster Güte, abseits von<br />

Ballungszentren und Hektik. Doch Marbach mit seiner<br />

autofreien Sonnenterrasse Marbachegg ist nicht nur für<br />

Wintersportler ein wahres Eldorado, sondern bietet auch<br />

im Sommer eine reichhaltige Palette an Freizeitmöglichkeiten.<br />

Die Marbachegg-Carts auf 1500 Metern über<br />

Meer beispielsweise. Dabei fährt man mit den sportlichen<br />

Flitzern auf drei oder vier Rädern praktisch lautlos<br />

auf einer kurvenreichen Holzpiste talwärts, was sich anfühlt<br />

wie Skifahren auf Rädern. Autoliebhabern mag dabei<br />

vielleicht das Motorengeheul fehlen. Entschädigt<br />

werden sie aber mit einer tollen Aussicht über das Mittelland<br />

bis an den Jura. Doch dafür bleibt eigentlich gar<br />

keine Zeit. Die Fahrt über die Alpweiden auf den mit<br />

Niederdruckreifen ausgerüsteten Carts erfordert volle<br />

Konzentration, damit man im Geschwindigkeitsrausch<br />

nicht zu euphorisch wird. Zwar dämpfen die speziellen<br />

Reifen die Unebenheiten des Geländes und geben einem<br />

das Gefühl, man schwebe förmlich durch die Landschaft.<br />

Doch steuern und bremsen muss man immer<br />

noch selber. Kinder unter 12 Jahren fahren deshalb nur<br />

in Begleitung von Erwachsenen. Und damit jedes Risiko<br />

minimiert werden kann, ist die Bahn jeweils nur dann<br />

benutzbar, wenn sie trocken ist.<br />

Achtung: macht süchtig<br />

Der sportliche Spass kann aber süchtig machen. Möglich,<br />

dass nach 650 Metern Fahrt Lust auf mehr besteht. Ein<br />

Schlepplift steht bereit, damit der abwechslungsreiche Parcours<br />

auch mehrmals bewältigt werden kann. Beim Hochziehen<br />

geniesst man die Aussicht auf Eiger und Hohgant,<br />

bevor die nächste Abfahrt ansteht. Aber auch sonst ist die<br />

Marbachegg ein guter Ort zum Verweilen. An heissen<br />

Sommertagen ist es dort angenehm kühl. Wer Hunger<br />

oder Durst hat, muss ebenfalls nicht darben. Beim nahen<br />

Bergrestaurant Eigerblick lockt die Terrasse. Wer es lieber<br />

rustikal mag, findet zahlreiche Grillstellen und Picknickplätze<br />

in der Umgebung. Überhaupt gibt diese ziemlich<br />

viel her. Auch für Wanderer und Biker: In der unberührten<br />

Landschaft locken zahlreiche Routen und Wege.<br />

Text: Erich Goetschi, Foto: zvg / Tourismus Marbach<br />

Gut zu wissen<br />

Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach Escholzmatt,<br />

weiter mit dem Bus bis «Marbachegg,<br />

Talstation». Die Talstation der Gondelbahn<br />

Marbachegg befindet sich direkt gegenüber der<br />

Bushaltestelle.<br />

Angebot: Marbachegg-Carts auf Holzpiste,<br />

für Kinder unter 12 Jahren nur in Begleitung<br />

Erwachsener.<br />

Öffnungszeiten: Noch bis am 31. Oktober jeweils<br />

Mittwoch, 13 bis 16.30 Uhr, Samstag, 12 bis<br />

16.30 Uhr und Sonntag, 10 bis 16.30 Uhr.<br />

Während den Sommerferien (6.7. bis 18.8.) und<br />

den Herbstferien (28.9. bis 13.10.) täglich von<br />

12 bis 16.30 Uhr.<br />

Preise: Einzelfahrt: CHF 5.–; Fünfer-Abo CHF<br />

22.50; Zehner-Abo CHF 43.–; Kombi-Billette<br />

(Gondelbahnfahrt retour und 2 Cart-Fahrten):<br />

Erwachsene CHF 30.–, Jugendliche (16–18.99<br />

Jahre) CHF 24.–, Kinder (11–15.99 Jahre)<br />

CHF 17.–.<br />

Einkehren: Bergrestaurant Eigerblick,<br />

Tel. +41 (0)34 493 32 66<br />

Mehr Infos: Marbach Tourismus,<br />

Tel. +41 (0)34 493 38 04, www.marbach-lu.ch<br />

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Publireportage<br />

Ambrüf an d’Sunna! [Hinauf an die Walliser Sonne]<br />

An über 300 Tagen im Jahr scheint bei uns im Heidadorf Visperterminen die Sonne. Vom strahlblauen Himmel, selbstverständlich.<br />

Das wärmt das Gemüt und macht gute Laune. Kein Wunder sind wir «Tärbiner» ein besonders geselliges<br />

Völklein. Mit einer Gastlichkeit, die von Herzen kommt.<br />

Natur – Wanderwege «en masse»<br />

Das Heidadorf liegt im Herzen des Oberwallis, hoch über Visp.<br />

In diesem kleinen Bergdorf, ideal erschlossen durch den öffentlichen<br />

Verkehr, erleben Besucher im Sommer wie im Winter das<br />

perfekte Zusammenspiel zwischen Natur, Genuss und Kultur.<br />

Natür [Natur]<br />

Heute gehen wir raus! In die grossartige Naturlandschaft rund um<br />

das Heidadorf: Streifen durch blühende Alpwiesen, herrlich duftende<br />

Wälder, gelangen zu blauen Bergseen und quirligen Suonen<br />

– immer mit der atemberaubenden Aussicht auf die Walliser Viertausender.<br />

Ässu und triichu [Essen und Trinken]<br />

Ein altes Sprichwort lautet: Sag mir, was du isst, und ich sage dir,<br />

wer du bist. Beim Entdecken unserer kulinarischen Spezialitäten<br />

lernt man gleichzeitig auch uns «Tärbiner» besser kennen; unsere<br />

kulturellen Eigenheiten, unser Wesen.<br />

Brüüchtum [Brauchtum]<br />

In kaum einem anderen Dorf im Wallis ist das kulturelle Erbe noch<br />

so stark in der heutigen Bevölkerung verankert wie bei uns in<br />

Visperterminen. Unsere Traditionen und Bräuche sind intensiv gelebte<br />

und geliebte Gegenwart.<br />

Im höchsten Weinberg Europas<br />

Hoch oben, bis auf 1‘150 m ü.M, wächst er, unser Heida. Eine uralte<br />

Rebsorte, die im Wallis zuerst an den steilen Hängen von<br />

Visperterminen angebaut wurde und unserem Dorf seinen Namen<br />

schenkt. Gekellert ergibt die Traube einen herrlich mundenden<br />

Weisswein.<br />

Der Weinbau kann in Visperterminen auf eine lange Tradition zurückblicken.<br />

Bereits die Kelten haben hier Wein angebaut. Heute<br />

bringen wir «Tärbiner» dank unserer sonnenverwöhnten Lage, unserem<br />

grossen Erfahrungsschatz und jeder Menge Herzblut ausgezeichnete<br />

Spitzenweine hervor. Am besten überzeugen Sie sich<br />

selbst. Unsere Weinkellereien freuen sich, Sie zu einer Degustation<br />

oder Kellerführung zu empfangen.<br />

Kultur – «Wohn-Kultur» im Oberwallis<br />

Unbedingt machu! [Eine kleine «Heidadorf<br />

To-Do Liste»]<br />

Eine Weinverkostigung in der St.Jodernkellerei<br />

genossen<br />

Mit der Sesselbahn der Giw AG auf 2000 m ü. M.<br />

gefahren<br />

Einen Teil der insgesamt 120 km Wanderwege<br />

abgelaufen<br />

Mit den Kids die Chinderwält-Spillhiischer besucht<br />

Käse aus der lokalen Sennerei probiert<br />

Vom Gebidem die Aussicht auf die umliegenden<br />

4000er bestaunt<br />

Alte Traditionen im Heidadorf Kulturpark hautnah<br />

miterlebt<br />

Wein & lokale Spezialitäten auf «Wallisertiitsch»bestellt<br />

An schweri Sprach [Eine schwierige i Sprache]<br />

Um dem Abhilfe zu schaffen, haben wir einen kleinen Sprachkurs<br />

als App kreiert.<br />

Lernen Sie «Wallisertiitsch» mit der neuen Heidadorf-App und<br />

starten Sie eine Charmoffensive, indem Sie bei Ihrem nächsten Besuch<br />

ein Glas Heida in Wallisertiitsch bestellen. Neben dem kleinen<br />

Sprachkurs nden Sie auf dieser App alle wichtigen Informationen,<br />

Tipps und Neuigkeiten rund ums Heidadorf. Das App ist zur Zeit<br />

für iPhone auf dem AppStore erhältlich.<br />

Hier oben bei uns empfängt man Sie noch persönlich. Wohlfühlen<br />

garantiert.<br />

Willkommen im Heidadorf Visperterminen – wir freuen uns auf<br />

Sie!<br />

PS: Sie planen ein Klassenlager, einen Vereins- oder Firmenausug,<br />

ein Jahrgängertreffen oder eine Familienzusammenkunft?<br />

Unser Team gestaltet für Sie perfekt organisierte Gruppenreisen.


«Balkon» mit Blick aufs Mittelland.<br />

Das Stockhorn eingangs Simmental lockt mit einer neuen Panorama-Plattform, auf der<br />

man eine formidable Aussicht geniessen kann.<br />

Und dann tritt man vom Stollen zur Tür hinaus ins Freie<br />

und ist erstmal überwältigt vom Panorama. Dem Blick in<br />

die Ferne. Der atemberaubenden Höhe. Denn in der<br />

Nordwand des Stockhorns gibt es seit Ende April auf rund<br />

2140 Metern eine neue Aussichtsplattform, die aus dem<br />

Fels hinausragt. «No meh gseh» lautet der Slogan, mit dem<br />

für das neue Gipfelerlebnis geworben wird. Und übertrieben<br />

ist das nicht. Wer auf der trapezförmigen Plattform<br />

steht, hat eine 240-Grad-Aussicht und geniesst einen<br />

Weitblick auf die Stadt Thun, den Thunersee, das Aareund<br />

Gürbetal, das Mittelland bis hin zum Jura – und an<br />

klaren Tagen sieht man bis ins Elsass und in den südlichen<br />

Schwarzwald. Zudem ermöglicht ein gläserner Ausschnitt<br />

auf dem Boden des «Balkons» einen einzigartigen Blick<br />

ins rund 400 Meter tiefer gelegene Tal.<br />

Mitten in der Wand<br />

War bislang die Südseite des Stockhorns mit Blick auf die<br />

Alpen für Ausflüge und Wanderungen beliebt, ist nun<br />

auch die Nordseite erschlossen und ermöglicht neue Perspektiven.<br />

Etwa, wenn man sich auf der rund 18 Quadratmeter<br />

grossen Plattform umdreht und in die Bergwand<br />

Richtung Gipfel blickt, was sich so anfühlt, als sei<br />

man als Bergsteiger mitten in der Wand. Überhaupt kämen<br />

Besucher dem Berg mit der neuen Plattform nochmals<br />

näher, sagt Alfred Schwarz, Geschäftsführer der<br />

Stockhornbahn AG.<br />

Text: Erich Goetschi, Foto: zvg/Stockhornbahn AG<br />

Gut zu wissen<br />

Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach<br />

Erlenbach i.S., anschliessend zu Fuss (ca. 15<br />

Minuten) oder mit dem neuen Shuttlebus zur<br />

Talstation der Stockhornbahn.<br />

Öffnungszeiten: Luftseilbahn Erlenbach i.S.–<br />

Chrindi–Stockhorn bis 3. November täglich,<br />

erste Bergfahrt 7.50 Uhr, letzte Talfahrt 17.35<br />

Uhr, alle 30 Minuten.<br />

RailAway-Kombi «Stockhorn – Berge Seen»:<br />

10% Rabatt auf die Hin- und Rückreise mit<br />

dem öffentlichen Verkehr sowie die Retourfahrt<br />

mit der Stockhornbahn. Infos und Kauf<br />

am Bahnschalter oder Online. Angebot gültig<br />

bis 3. November. www.bls.ch/stockhorn<br />

Einkehren: Panoramarestaurant Stockhorn<br />

Mehr Infos: Stockhornbahn AG,<br />

Tel. +41 (0)33 681 21 81, www.stockhorn.ch<br />

Infos zum RailAway-Kombi:<br />

» www.bls.ch/stockhorn<br />

43


FREIZEIT<br />

Landschaft voller Wunder.<br />

Seltene, streng geschützte Pflanzen und Tiere: Die Gegend um Sörenberg ist Heimat von faszinierenden<br />

Naturschätzen und unter dem Label «Unesco Biosphäre Entlebuch» auch international bekannt. Mit<br />

«Mooraculum – wundervolle Moorlandschaften» läuft derzeit ein Grossprojekt zum Schutz dieser Landschaft.<br />

2012 wurde als erstes von vier Vorhaben der Sonnentauweg realisiert. Auf dem 1,4 Kilometer<br />

langen Moorrundweg kann man den Klängen des Moores lauschen, nach Fährten von Wolf und Fuchs<br />

spähen und sich in Hängesesseln mitten in der Natur eine Auszeit nehmen. Diesen Sommer wird im<br />

Rahmen dieses Projekts der Moorwasserpark eröffnet. Es wird der bisher grösste Erlebnispark der Alpen<br />

zum Thema Moorlandschaften sein. www.soerenberg.ch<br />

Alpkultur wird hörbar<br />

Auf den Spuren von Thomas Cook<br />

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Der für Familien erlebnisreiche Betelberg an der<br />

Lenk im Simmental wird um eine Attraktion reicher.<br />

Eine neue Klangkapelle lädt zum Musizieren ein.<br />

Sie besteht aus verschiedenen Utensilien, die das<br />

Älplerleben prägen. Alle Elemente der Klangkapelle<br />

sind so aufeinander abgestimmt, dass eine<br />

klangvolle Melodie entsteht. Zudem sorgen acht<br />

thematisch dekorierte Gondeln für Unterhaltung.<br />

Dank Audioinstallationen – und Kuh Mona und Ziege<br />

Flöckli. www.lenk-bergbahnen.ch<br />

Als der englische Tourismuspionier Thomas Cook<br />

1863 erstmals mit einer Reisegruppe die Schweiz<br />

besucht, ist dies ein echtes Abenteuer. Holprige<br />

Kutschenfahrten und anstrengende Fussmärsche<br />

muss man auf sich nehmen, um die Sehenswürdigkeiten<br />

der Schweiz zu besuchen. Heute ist eine<br />

Reise auf der Via Cook komfortabler, aber ein<br />

Erlebnis ist sie noch immer. Sie führt neben<br />

anderen Etappen nach Leuk, Leukerbad und – als<br />

Königsetappe – über die Gemmi nach Kandersteg.<br />

www.loetschberger.ch/gemmi


Maler Macke und der Thunersee<br />

Familien-Erlebnis in Frutigen<br />

Als der deutsche Maler August Macke (1887–<br />

1914) im Jahr 1913 durch die Schweiz reist,<br />

schreibt er an seinen Mäzen Bernhard Koehler<br />

nach Berlin: «Es ist fast zu schön hier.» Mackes<br />

Bewunderung für das Alpenland veranschaulicht<br />

die Ausstellung im Kunstmuseum Thun, die noch<br />

bis am 1. September zu sehen ist. Im Zentrum<br />

der Ausstellung: Mackes Aufenthalt am Thunersee<br />

vom Oktober 1913 bis Juni 1914, der zum<br />

Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens<br />

zählt. www.bls.ch/kunstmuseum<br />

Hörenswürdigkeiten im Lötschental<br />

Jeden Freitag vom 5. Juli bis 16. August und 27.<br />

September bis 18. Oktober können Familien die<br />

Elsigenalp entdecken, leicht zu einer Alphütte mit<br />

Tierbesichtigung wandern und das Elsigseeli<br />

besuchen. An einem gemütlichen Platz am See<br />

wird ein Feuer entfacht und werden Cervelas<br />

grilliert, Überraschung für Kinder inklusive. Das<br />

Angebot umfasst ein Lunchpaket und kann mit<br />

oder ohne Bahnfahrt gebucht werden. Anmeldung:<br />

jeweils bis am Vortag.<br />

info@frutigen-tourismus.ch<br />

Gratis Rückfahrt vom Shoppen in Emmen<br />

Im Lötschental gibt es nicht nur viel zu sehen,<br />

sondern auch viel zu hören. Auf vier Audio-Rundgängen<br />

wird jeweils eines der vier Lötschentaler<br />

Dörfer vorgestellt. So wird jeder sein eigener<br />

Dorfführer und erhält auf den beschilderten<br />

Audiorundgängen interessante Einblicke in die<br />

Geschichte des Tals. Die Lötschental-App wird<br />

aufs iPhone oder Android-Phone geladen und die<br />

gewünschte Audiotour offline gespeichert.<br />

www.loetschental.ch/audio<br />

Sorgenfreies Shopping beginnt schon bei der<br />

Hinfahrt. Mit Bahn und Bus und dank dem<br />

Passepartout bietet der Einkauf im Emmen<br />

Center Erlebnis und Entspannung pur. Noch bis<br />

zum 30. September offeriert das Emmen Center<br />

bei der Anreise mit dem öffentlichen Verkehr den<br />

Besucherinnen und Besuchern das Billett für die<br />

Retourfahrt ins Passepartout-Gebiet.<br />

www.passe-partout.info<br />

www.emmencenter.ch<br />

SCHIFF-TIPPS<br />

Stundentakt auf dem Brienzersee<br />

Vom 30. Juni bis 1. September verkehren die<br />

Schiffe auf dem Brienzersee im Stundentakt. Und<br />

zwar von 11.07 bis 16.07 Uhr ab Interlaken Ost<br />

und von 12.40 Uhr bis 17.40 Uhr ab Brienz. Am<br />

Vormittag gibt es jeweils einen frühen Kurs.<br />

Blümlisalp wird zum Niederhorn-Express<br />

Das Schiff als rasche Verbindung auf das Niederhorn?<br />

Kein Problem, denn der Salondampfer<br />

«Blümlisalp» verkehrt bis 27. Oktober am<br />

Sonntagmorgen und an Feiertagen als Niederhorn-Express.<br />

An Bord kann man ein Frühstück<br />

geniessen. Thun ab 10.10 Uhr, Beatenbucht an<br />

10.57 Uhr / ab 10.58 Uhr, Thun an 12.20 Uhr.<br />

Ab in den Sonnenuntergang<br />

Gemütlich in den Sonnenuntergang fahren und zur<br />

speziellen Stimmung ein feines Abendessen<br />

geniessen: Das ist bis 27. Oktober auf dem<br />

Thunersee möglich. Und zwar täglich: Interlaken<br />

West ab18.10 Uhr, Thun an 20.20 Uhr.<br />

Wilde Romantik und Fische geniessen<br />

Der Brienzersee hat eine wildromantische Seite.<br />

Besonders eindrücklich ist das zu beobachten,<br />

wenn man abends in Interlaken in See sticht und<br />

Farben sowie Licht ein besonderes Schauspiel<br />

bieten. Dabei kommt auch die Kulinarik nicht zu<br />

kurz. Die Schiffsgastronomie serviert an Bord<br />

köstliche Fischspezialitäten aus einheimischen<br />

Gewässern. Das Angebot gibt es jeden Samstag<br />

vom 6. Juli bis 14. September. Interlaken Ost ab<br />

19.07 Uhr, Rückkehr 21.53 Uhr.<br />

Weitere Infos: Tel. +41 (0)58 327 48 11;<br />

www.bls.ch/schiff<br />

Tischreservationen: Thunersee Tel. +41 (0)33<br />

334 52 34, schiffcatering.thunersee@sv-group.ch;<br />

Brienzersee Tel. +41 (0)79 422 90 79,<br />

www.gastro-lac.ch<br />

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MITARBEITERPORTRÄT<br />

Mitarbeiterporträt<br />

Ralph Bühler<br />

Streckenwärter<br />

46<br />

Aufgezeichnet von: Peter Bader<br />

Foto: Anita Vozza


MITARBEITERPORTRÄT<br />

«Arbeiten, wo andere<br />

die Ferien verbringen.»<br />

Ralph Bühler trägt als Streckenwärter eine grosse Verantwortung für die Sicherheit der<br />

Züge. Für ihn ist sein Job einfach nur ein grosses Privileg, weil «ich dort arbeiten kann,<br />

wo andere ihre Ferien verbringen».<br />

«Manchmal denke ich: Ich bin schon privilegiert. Meine<br />

Strecke zwischen Frutigen und Kandersteg führt an<br />

verschiedenen Stellen am Lötschberger-Bahnwanderweg<br />

vorbei. Dort habe ich schon oft amerikanische, asiatische<br />

und viele andere internationale Touristen gesehen. Sie<br />

alle kommen in die Schweiz, um einmal an der Lötschberg-Nordrampe<br />

zu wandern. Ich darf das zwei Mal in<br />

der Woche machen. Und werde dafür erst noch bezahlt.<br />

Locker nehme ich deshalb meinen Job sicher nicht. Ganz<br />

im Gegenteil, denn ich trage eine grosse Verantwortung:<br />

Seit knapp fünf Jahren bin ich bei der <strong>BLS</strong> Streckenwärter.<br />

Zwei Mal in der Woche überprüfe ich den Abschnitt<br />

zwischen Frutigen und Kandersteg auf mögliche Sicherheitsrisiken.<br />

Gibt es Risse oder kleinste Stahl-Verformungen<br />

in den Geleisen? Schäden an den Verankerungen?<br />

Tropft in einem Tunnel Wasser auf die Geleise, was<br />

zu schnellem Rosten führen kann? Gibt es Vereisungen,<br />

welche die Fahrt der Züge beeinträchtigt? Oder lockere<br />

Gesteinspartien? Ich protokolliere mögliche Schäden<br />

und melde sie meinem Chef Urs Schmid. In seinem<br />

Team arbeite ich an den anderen Tagen der Woche als<br />

Geleisemonteur und repariere dabei manchmal auch<br />

Schäden, die ich selber bemerkt habe. Geleisemonteur<br />

hiess der Beruf, als ich ihn gelernt habe, heute spricht<br />

man ja von Verkehrswegbauer. Wie auch immer: Spass<br />

macht er mir immer noch. Vor allem, weil er so vielseitig<br />

ist. Dazu trägt auch meine Arbeit als Streckenwärter bei.<br />

Natürlich: Die Geleise werden jährlich zwei Mal mit<br />

Ultraschall auf Schäden untersucht, Bewegungen in<br />

Gesteinsformationen entlang der Strecke elektronisch<br />

Der Mitarbeiter<br />

Name: Ralph Bühler<br />

Alter: 36<br />

Beruf: Verkehrswegbauer und Streckenwärter<br />

Familie: Vater eines 6-jährigen Sohnes<br />

Hobby: Mit dem Zug die ganze Schweiz<br />

bereisen<br />

«Seit 2008 arbeite ich gerne bei der <strong>BLS</strong>, weil<br />

ich einen vielseitigen Beruf habe, der mir<br />

Spass macht und gut bezahlt ist.»<br />

überwacht. Trotzdem trage ich einen wichtigen Teil zur<br />

Sicherheit auf dieser Strecke bei. Das macht mich auch<br />

ein bisschen stolz.<br />

Die rund 18 Kilometer lange Bahnstrecke verläuft zu<br />

einem Drittel in Tunnels. Dort kann es im Winter recht<br />

kalt werden. Und der Weg von Frutigen rauf nach Kandersteg<br />

ist manchmal ziemlich anstrengend. Ich brauche<br />

dafür rund acht Stunden. Ich gehe immer auf der rechten<br />

Seite. In der Schweiz fahren die Züge ja links, und ich<br />

sollte den Zugverkehr nicht zu sehr beeinträchtigen.<br />

Während meiner Kontrollwanderung telefoniere ich<br />

regelmässig mit der Fahrdienstleitung und melde, auf<br />

welchem Anschnitt ich mich gerade befinde. Idealerweise<br />

ist dieser dann während meines Marschs komplett<br />

für Züge gesperrt. Das klappt allerdings nicht immer.<br />

Sichergestellt ist in jedem Fall, dass Züge nicht in meinem<br />

Rücken auf mich zufahren. So oder so: Ich bin immer<br />

sehr aufmerksam, marschiere mit offenen Augen und<br />

Ohren. So geriet ich bisher auch noch nie in Gefahr.<br />

Passiert ein Zug, gebe ich dem Lokomotivführer mit<br />

einem Zeichen so früh wie möglich zu verstehen, dass<br />

ich ihn gesehen habe. Das schafft sofort klare Verhältnisse.<br />

Und ich beobachte jeweils das Fahrverhalten des Zugs.<br />

Auch daraus kann man Rückschlüsse auf mögliche<br />

Schäden an den Geleisen ziehen.<br />

Ich bin in einer Bahnfamilie aufgewachsen. Mein Onkel<br />

arbeitet als Lokomotivführer, meine Eltern und mein<br />

Bruder fahren Tram in Basel, wo ich aufgewachsen bin.<br />

Mein Weg in den öffentlichen Verkehr war also vorgezeichnet,<br />

ich lernte wie gesagt Geleisemonteur. Dann<br />

verwirklichte ich mir aber erst einen Kindheitstraum:<br />

Während sechs Jahren war ich als Fernfahrer in ganz<br />

Mitteleuropa unterwegs. Aber das ist ein ausgesprochen<br />

anstrengender Job. Und man ist kaum zuhause. Als ich<br />

Vater wurde, wollte ich das nicht mehr länger machen.<br />

Durch die Arbeit bei einer Oberländer Transportfirma<br />

kam ich nach Frutigen. Und dann sah ich das Stelleninserat<br />

der <strong>BLS</strong>, seit 2008 arbeite ich nun also wieder im<br />

öffentlichen Verkehr. Hier in Frutigen will ich bleiben.<br />

Ich kann mir nicht vorstellen, jemals wieder in Basel zu<br />

leben. Manche halten mich sogar für einen waschechten<br />

Oberländer, mein Basler Dialekt schimmert kaum mehr<br />

durch.»<br />

47


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Diese Artikel sind in allen <strong>BLS</strong>-Reisezentren und -Verkaufsstellen erhältlich. Standorte unter www.bls.ch/reisezentren<br />

* Diese Artikel sind nur in den Reisezentren erhältlich. Angebots- und Preisänderungen vorbehalten.<br />

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29. Juni bis 21. Juli<br />

Thunerseespiele<br />

16. Juli bis 5. September<br />

1<br />

Die Kunstausstellung Trubschachen öffnet vom<br />

29. Juni bis 21. Juli 2013 zum 19. Mal ihre Türen.<br />

Zu sehen ist eine Ausstellung von hoher Qualität,<br />

welche die lebendige Vielfalt der Schweizer Kunst<br />

der letzten 120 Jahre eindrücklich und erlebnisreich<br />

widerspiegelt. Die Bilder zeigen verschiedene<br />

Aspekte künstlerischen Schaffens unter dem<br />

Motto «Einblicke – Ausblicke». Die Künstlerinnen<br />

und Künstler vermitteln Ausblicke in die Natur,<br />

Einblicke in versteckte Winkel und lassen den<br />

Betrachter die Schönheit im Alltäglichen sehen. Im<br />

Mittelpunkt der Ausstellung steht Cuno Amiet. Ein<br />

Rundgang führt weiter über Giovanni Segantini<br />

und Augusto Giacometti bis in die Gegenwart.<br />

www.ausstellung-trubschachen.ch<br />

Event- und Kulturagenda.<br />

Vor atemberaubender Naturkulisse präsentieren die<br />

Thunerseespiele seit 10 Jahren Musicals aus aller<br />

Welt. Vom 16. Juli bis 5. September 2013 zeigen sie<br />

zum dritten Mal ein eigens für Thun geschriebenes<br />

Werk: «Der Besuch der alten Dame – das Musical».<br />

Die Geschichte handelt von Claire Zachanassian, die<br />

nach 45 Jahren in ihre verarmte Heimatstadt Güllen<br />

zurückkehrt. Sie bietet der Bevölkerung eine<br />

Milliarde Franken an, wenn im Gegenzug ihr früherer<br />

Geliebter Alfred Ill getötet wird. Gemeinsam mit<br />

den Erfolgsautoren von «Dällebach Kari – das<br />

Musical» entwickelten die Thunerseespiele aus<br />

Friedrich Dürrenmatts erfolgreichstem Stück eine<br />

einmalige, moderne Produktion.<br />

www.thunerseespiele.ch<br />

9. Juni Bern 27. Schweizer Frauenlauf www.frauenlauf.ch<br />

13.–15. Juni Interlaken Greenfieldfestival www.greenfieldfestival.ch<br />

13.–23. Juni Biel Eidg. Turnfest www.etf-ffg2013.ch<br />

14./15. Juni Murten Stars of Sounds www.starsofsounds.ch<br />

15. Juni Bern Konzert MUSE, Stade de Suisse www.stadedesuisse.ch<br />

20.–23. Juni Bern/Gurten Mountainbike & Trial Europameisterschaft www.mtb2013.ch<br />

28.–30. Juni Interlaken Trucker & Country Festival www.trucker-festival.ch<br />

28.–30. Juni Biel Braderie www.bielerbraderie.ch<br />

29./30 Juni Frutigen Grosses <strong>BLS</strong>-Eisenbahnfest www.bls.ch/100<br />

29. Juni–21. Juli Trubschachen 19. Kunstausstellung www.ausstellung-trubschachen.ch<br />

29. Juni Luzern Luzerner Fest www.luzernerfest.ch<br />

30. Juni Bern Konzert Bon Jovi, Stade de Suisse www.stadedesuisse.ch<br />

5./6. Juli Zell OpenQuer Zell www.openquer.ch<br />

5.–7. Julir Murten Wake & Jam www.wakeandjam.ch<br />

5.–18. Juli Avenches Opernfestival Avenches "Nabucco" www.avenchesopera.ch<br />

7.–13. Juli Quer durch CH Swiss Olympic Gigathlon www.gigathlon.ch<br />

9.–14. Juli Gstaad Beach Volleyball World Tour www.beachworldtour.ch<br />

12./13. Juli Aarberg Stars of Sounds www.starsofsounds.ch<br />

Eine Auswahl ab Ende Juni 2013. Mehr Infos unter www.bls.ch/events. Änderungen vorbehalten.<br />

50<br />

Tickets für Musicals, Theater, Konzerte oder Sportveranstaltungen gibt’s in Ihrem <strong>BLS</strong>-Reisezentrum. Standorte<br />

und Öffnungszeiten unter www.bls.ch/reisezentren


3 Grosses Kino auf der Grossen Schanze 4<br />

25. Juli bis 25. August<br />

Arena Fest<br />

6. bis 7. September<br />

Jeden Sommer geniesst «OrangeCinema» Gastrecht<br />

auf der Grossen Schanze und sorgt an<br />

idyllischer Lage für manch filmreife Momente<br />

unter freiem Himmel. Die spannende Mischung<br />

aus exklusiven Vorpremieren, bekannten Blockbustern<br />

und kultigen Arthouse Reprisen zieht Filmfans<br />

magisch an. Die besten Restaurants der Stadt<br />

sorgen für das leibliche Wohl und laden schon<br />

Stunden vor Filmbeginn zum geselligen Zusammensein<br />

unter der Abendsonne ein. Wenn dann<br />

auch noch das Wetter mitspielt und den Blick auf<br />

Universität, Altstadt und Alpen nicht trübt, steht<br />

einem unvergesslichen Kinoabend unter dem<br />

Sternenhimmel nichts mehr im Weg. Film ab!<br />

www.orangecinema.ch/bern<br />

An zwei Tagen spielen verschiedene Bands aus den<br />

Sparten Schlager, Pop und Rock im Thuner Fussballstadion.<br />

So steht der Freitagabend ganz im Zeichen<br />

des Schlagers, mit Heino als Headliner. Nebst ihm<br />

stehen noch DJ Ötzi, Sarah-Jane und Andy Borg auf<br />

der Bühne. Am Samstag sorgen unter anderen die<br />

Deutschen The BossHoss und die Schweizer<br />

Künstler Müslüm und Steff la Cheffe für die Party in<br />

der Arena. Nach den Konzerten findet im KKThun<br />

jeweils noch eine Aftershow statt, welche für<br />

Konzertbesucher gratis ist. Während beiden Tagen<br />

gibt es rund ums Stadion zusätzlich eine frei zugängliche<br />

Begegnungszone. Das Arena Fest findet statt<br />

am Freitag und Samstag, 6. und 7. September 2013.<br />

www.arenathun.ch<br />

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4<br />

16. Juli–5. Sept. Thun Thunerseespiele, Der Besuch der alten Dame www.thunerseespiele.ch<br />

18.–21. Juli Bern Gurtenfestival www.gurtenfestival.ch<br />

23.–27. Juli Langnau Langnau Jazz Nights www.jazz-nights.ch<br />

25. Juli-25. August Bern OrangeCinema www.orangecinema.ch/bern<br />

27. Juli Oberwil i.S. Stockhorn-Halbmarathon www.stockhorn-halbmarathon.ch<br />

31. Juli Biel Bielerseefest Big Bang www.bielerseefest.ch<br />

9./10. August Thun Thunfest www.thunfest.ch<br />

10. August Münsingen Münsiger-Louf www.muensiger-louf.ch<br />

11. Aug.–1. Sept. Murten Murten Classics www.murtenclassics.ch<br />

15.–18. August Gampel Openair Gampel www.openairgampel.ch<br />

23. Aug.–15. Sept. Diverse Regionen Genuss‘13 www.regionalprodukte.ch<br />

24. August Langnau –<br />

Schwarzenburg<br />

s2-challenge.ch<br />

www.s2-challenge.ch<br />

30. Aug./1. Sept. Burgdorf Eidg. Schwing- und Aelplerfest www.burgdorf2013.ch<br />

30. Aug.–8. Sept. Thun Oberländische Herbstausstellung www.oha.ch<br />

1. September Solothurn – Büren a.A. Dampfzug-Aareschiff www.dbb.ch<br />

6./7. September Thun Arena Fest www.arenafest.ch<br />

6.–10. September Bern BAM Berner Ausbildungsmesse www.bam.ch<br />

7./8. September Südrampe Grosses <strong>BLS</strong>-Südrampenfest www.bls.ch/100<br />

7./8. September Lenk im Simmental Dampfbahntag www.lenk-simmental.ch<br />

8. September Huttwil / Sumiswald slowUp Emmental-Oberaargau www.slowup.ch<br />

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INSIDE <strong>BLS</strong><br />

INSIDE <strong>BLS</strong><br />

Doppeltraktion<br />

Text: Mike Sommer<br />

Fotos: zvg<br />

Wann muss die zweite Lokomotive ran?<br />

Güterzüge am Lötschberg sind oftmals mit zwei Lokomotiven bespannt.<br />

Doch wann genau braucht es diese sogenannte Doppeltraktion? Und wann sind sogar<br />

drei Lokomotiven nötig?<br />

52<br />

Karl Schleef aus dem deutschen Haste ist ein aufmerksamer<br />

Beobachter des Schienenverkehrs auf dem <strong>BLS</strong>-<br />

Netz. Er habe schon verschiedentlich Güterzüge mit zwei<br />

vorgespannten Lokomotiven auf der Lötschberg-Bergstrecke<br />

gesehen, schreibt er an die «Streifzug»-Redaktion.<br />

Nun möchte er es genau wissen: «Nach welchen<br />

Regeln bespannt man Güterzüge mit zwei Loks (Doppeltraktion)?<br />

Und wird eine Lok dann oben abgekoppelt<br />

oder fährt der Güterzug auf der ganzen Route mit beiden<br />

Loks?»<br />

Diese Fragen führen uns in die Welt der Physik und der<br />

Eisenbahntechnik. In dieser kriegt man es mit Zahlen zu<br />

tun, die beeindrucken. Die stärkste Lokomotive der <strong>BLS</strong><br />

etwa (und die stärkste vierachsige Lokomotive überhaupt),<br />

die Re 465, bringt eine maximale Leistung von<br />

7000 kW (Kilowatt) auf die Schienen. Das entspricht<br />

rund 9500 PS oder der Kraft von etwa 100 Mittelklassewagen<br />

– eine ganz schön lange Autokolonne. Noch viel<br />

länger sind die längsten Güterzüge, die über die Bergstrecke<br />

rollen, nämlich bis zu 700 Meter. Die Länge eines<br />

Güterzugs sagt aber noch nicht viel über dessen Gewicht<br />

aus. Um bei den Maximalwerten zu bleiben: Der schwerste<br />

Güterzug von <strong>BLS</strong> Cargo bringt es auf sagenhafte 3200<br />

Tonnen. Er bringt mehrmals pro Woche Tonerde für die<br />

Keramikproduktion von Deutschland nach Italien.<br />

Ziehen und schieben<br />

Eine weitere Grösse fehlt noch: die Steigung. Um von<br />

Frutigen bzw. Brig zum höchsten Punkt der Bergstrecke<br />

(auf 1239,5 m ü. M., im Lötschberg-Scheiteltunnel gelegen)<br />

zu gelangen, müssen die Züge Steigungen von bis zu<br />

27 Promille bewältigen. «Die maximale Steigung sowie<br />

das Gesamtgewicht der Güterzugkomposition sind die<br />

entscheidenden Werte bei der Frage, wie viele Loks zum<br />

Einsatz kommen», erklärt Stephan Moll, Leiter Produktionsplanung<br />

von <strong>BLS</strong> Cargo. Und um die Frage gleich<br />

zu beantworten: «Bis zu einem Gewicht von 700 Tonnen<br />

genügt auf der Bergstrecke eine Lok des Typs Re 465,<br />

zwei dieser Loks ziehen Güterzüge bis zu 1400 Tonnen.»<br />

Etwas weniger schafft die ältere und nicht ganz so starke


Typ: Re 425. Leistung: 4980 kW<br />

Typ: Re 465. Leistung: 7000 kW<br />

Typ: Re 485. Leistung: 5600 kW<br />

Typ: Re 486. Leistung: 5600 kW<br />

Zwei Lokomotiven des Typs Re 485 im Einsatz bei Kandersteg.<br />

Lokomotive Re 425, nämlich 650 Tonnen respektive<br />

1300 Tonnen mit Doppeltraktion.<br />

Überfordert das Gewicht des Güterzugs die Zugkraft von<br />

zwei Lokomotiven, kann nicht einfach eine dritte Lok<br />

vorgespannt werden. Der Grund: Die Belastung der Kupplung<br />

zwischen den Güterwagen und drei ziehenden Lokomotiven<br />

wäre zu gross, die Kupplungen würden beschädigt.<br />

Deshalb wird die dritte Lokomotive als Schiebelok<br />

eingesetzt. Mit dieser Methode liegen auf der Bergstrecke<br />

Güterzüge von bis zu 1800 Tonnen drin. Dass solch schwere<br />

Lasten über die Bergstrecke befördert werden, ist nur<br />

noch die Ausnahme: Rund zwei Drittel des Gütertransports<br />

von <strong>BLS</strong> Cargo auf der Lötschberg- Simplon-Strecke<br />

passieren heute den Basistunnel, darunter auch der<br />

3200-Tonnen-Gigant mit der Tonerde aus Deutschland,<br />

der von drei Lokomotiven gezogen respektive geschoben<br />

wird. Doch warum werden nicht sämtliche Güter durch<br />

den nahezu steigungslosen Basistunnel befördert? «Weil<br />

dessen Kapazitäten mit nur einer durchgehenden Röhre<br />

beschränkt sind», erläutert Stephan Moll.<br />

Talwärts mit dem «Sägezahn»<br />

Nicht nur das Hochfahren auf den Berg ist für schwere<br />

Güterzüge ein Kraftakt, sondern auch die Talfahrt nach<br />

dem Passieren des Scheitelpunkts. Um eine Überhitzung<br />

der Bremsen und gefährlichen Funkenwurf zu verhindern,<br />

kommt die sogenannte «Sägezahnmethode» zur<br />

Anwendung. Dabei werden die Bremsen erst aktiviert,<br />

wenn der Zug 75 km/h erreicht hat, und sie werden bei<br />

einem durchschnittlich schweren Zug bei etwa 50 km/h<br />

wieder gelöst. Beim besonders schweren Zug mit Tonerde<br />

funktioniert das aber nicht, denn bis alle Bremsen<br />

gelöst sind, ist der Zug bereits wieder viel zu schnell. In<br />

diesem Fall wird die Schiebelok am Ende des Zuges auf<br />

der Talfahrt zur Bremslok, deren Motorbremse zusätzlich<br />

abbremsen hilft.<br />

Die Topografie und die Transportlasten definieren also,<br />

mit wie viel Zug-, Schiebe- und Bremskraft ein Güterzug<br />

ausgerüstet werden muss. Doch damit ist die Arbeit für<br />

die <strong>BLS</strong> Cargo noch nicht getan. Damit jeder Zug die benötigten<br />

Lokomotiven erhält, ist eine aufwendige Planung<br />

erforderlich. Das Ziel ist stets, die verfügbaren Lokomotiven<br />

optimal auszulasten und teure Leerfahrten zu vermeiden.<br />

Diese Traktionsplanung führt auch dazu, dass Güterzüge<br />

manchmal bereits ab Basel mit zwei Loks bespannt<br />

werden, obschon die zweite erst ab Thun benötigt würde.<br />

Und aus dem gleichen Grund werden Lokomotiven auf<br />

dem höchsten Punkt der Bergstrecke in der Regel nicht<br />

abgekoppelt, obschon ihre Zugkraft auf dem Weg ins Tal<br />

hinunter eigentlich nicht mehr gebraucht wird.<br />

Haben Sie Fragen zur <strong>BLS</strong>?<br />

Ist Ihnen etwas aufgefallen, das Sie nicht<br />

verstehen? Über das Sie gerne mehr wissen<br />

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» streifzug@bls.ch<br />

53


Kundenmagazin, Sommer 2013.<br />

«Die <strong>BLS</strong> steht<br />

für hohe Qualität.»<br />

ab Seite 6<br />

de<br />

Kandersteg: zwei<br />

Täler, zwei Welten<br />

ab Seite 10<br />

Pionierleistungen<br />

am Lötschberg<br />

ab Seite 16<br />

Winter 2012/2013.<br />

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IMPRESSUM<br />

<strong>BLS</strong> AG, Personenverkehr Marketing,<br />

Markus Hügli, Genfergasse 11, CH–3001 Bern,<br />

www.bls.ch/streifzug, streifzug@bls.ch<br />

Redaktion: textatelier.ch, Biel:<br />

Thorsten Kaletsch, Peter Bader, Erich Goetschi,<br />

Mia Hofmann, This Rutishauser, Mike Sommer.<br />

Mitarbeiter/-innen dieser Ausgabe:<br />

Bea Artico, Manu Friederich, Bänz Friedli, Rob Lewis,<br />

Anita Vozza.<br />

Grafik/Layout: Republica AG, 360° Kommunikation,<br />

Fabienne Lötscher, CH–3000 Bern 13.<br />

Koordination, Anzeigenakquisition und Druck:<br />

AST & FISCHER AG, CH–3084 Wabern,<br />

Daniel Linder, Alfred Zitzenbacher (Anzeigen),<br />

Lea Hari (Typo). Printed in Switzerland, 40 000 Ex.<br />

Der «Streifzug» erscheint jeweils Ende der Monate<br />

März, Juni, August und November und ist kostenlos.


der Erinnerung, doch ein Phantom. Ich sehe ihn als<br />

gütigen Gnom vor mir, ein gedrungenes Männchen mit<br />

Spitzbart, verschmitzt, mit wachem Blick hinter runden<br />

Gläsern. Jeden Herbst erlebte ich ihn, wenn wir nach<br />

Sottopassaggio in die Ferien fuhren. (Das, wie ich später<br />

lernte, in Wirklichkeit Monterosso al mare hiess; aber<br />

das Schild auf dem Perron besagte: «Sottopassaggio»,<br />

und es war mein erstes italienisches Wort.) Zugleich<br />

todernst und doch clownesk erschien Schädelin, ein<br />

Grock; einer, der einem Fellini-Film hätte entsprungen<br />

sein können. Zeit meiner Kinderjahre war ich überzeugt,<br />

dass er der Mann auf der Zehnernote sei, und als ich –<br />

das rosa Nötli war schon nicht mehr in Umlauf – erfuhr,<br />

es habe sich um Gottfried Keller gehandelt, mochte ich<br />

es nicht glauben.<br />

Als der Zehnernötlimann<br />

baden ging<br />

Erstaunlich, wie ungeniert der untersetzte Herr Mitte<br />

fünfzig sich an «Shades of Grey 3 – Befreite Lust» verlustiert.<br />

Was er dabei für ein Gesicht macht, sehe ich nicht,<br />

denn er hält sich das Buch steif vors Gesicht. Nun zückt<br />

dort drüben eine junge Frau ihr E-Book, weiter vorn ist<br />

einer mit Adidasjäckchen in «Home Run» von John<br />

Grisham vertieft. Soll gut sein, aber, ach: Ich Büchermuffel<br />

werde es ja doch wieder nicht schaffen, es zu lesen.<br />

Stattdessen trage ich herausgerissene Zeitungsseiten mit<br />

mir herum, oft wochenlang: eine Palästina-Reportage<br />

aus der «NZZ», Peter Bichsels Kolumne aus der «Schweizer<br />

Illustrierten», eine Analyse aus der «Aargauer Zeitung»,<br />

weshalb die Young Boys nicht vom Fleck kommen,<br />

die sich als schlau erweist, als ich irgendwo<br />

zwischen Gümmenen und Domdidier endlich dazukomme,<br />

sie zu lesen. Beneidenswert, wer sich im Feierabendverkehr<br />

die Musse für ein Buch nimmt!<br />

Und es gibt ja Leute, die ein Buch mehr als einmal lesen.<br />

Ich habe einzig «Mein Name ist Eugen» mehrmals<br />

gelesen, zweimal in meiner Jugend, ein drittes Mal, als<br />

meine Frau und ich es den Kindern vorlasen. Der Autor,<br />

Klaus Schädelin, Berner Pfarrer und Gemeinderat,<br />

grandioser «Zytlupe»-Satiriker am Radio – er war eine<br />

prägende Figur meiner Kindheit, vertraut und, zumal in<br />

Schädelin, der alte Schalk, eine Erscheinung ausserhalb<br />

von Raum und Zeit. Ich sehe ihn den Strand entlangspazieren<br />

in Anzugshosen, Hemd und Gilet; und mich<br />

dünkt, daran habe das Kettchen einer Taschenuhr gebaumelt.<br />

Wenn die Eltern uns ermahnten, nach dem<br />

Mittagessen zwei Stunden nicht zu baden, rief er aus:<br />

«Chabis, Chinder!» Und rannte – voll bekleidet samt<br />

Hemd und Taschenuhr, das Kalb – in die Brandung. Wir<br />

Kinder, ein Dutzend an der Zahl, johlend hintendrein.<br />

Fuhren wir zum Wochenmarkt nach La Spezia, und der<br />

Zug wollte und wollte nicht kommen, stieg er zum Schotter<br />

hinab und legte sein Ohr auf die Schiene, sagte dann:<br />

«S geit no sächs Minute», und meistens stimmte das sogar.<br />

Wer wohl die Unart, an den Geleisen zu lauschen,<br />

von wem hatte? Der Eugen vom Schädelin oder umgekehrt?<br />

In «Mein Name ist Eugen» behauptet nämlich der<br />

Wrigley, der Gotthardtunnel sei so schnurgerade, dass<br />

man hindurchsehen könne, und als seine Kumpane nur<br />

Schwarz sehen, meint er, ein Zug versperre dänk die<br />

Sicht, worauf Eugen sein Ohr aufs Geleise drückt, um zu<br />

hören, ob das stimme. Aber wenn Sie das nächste Mal in,<br />

sagen wir mal: Allmendingen vergeblich auf den Zug<br />

warten … Tun Sie es nicht! Es gab nur einen Klaus Schädelin.<br />

Der durfte das.<br />

Und wissen Sie, was? Ich steck jetzt einfach den «Eugen»<br />

in meine Umhängetasche. Und auf der nächsten längeren<br />

Bahnfahrt fange ich an, ihn ein viertes Mal zu lesen.<br />

Bänz Friedli<br />

Der Berner Bänz Friedli (48) ist Hausmann und<br />

freier Autor in Zürich. Er ist mit dem GA unterwegs<br />

und kommt mit seinem kabarettistischen<br />

Programm im Land herum. www.baenzfriedli.ch<br />

55


epublica<br />

55 GESCHÄFTE<br />

10 RESTAURANTS<br />

11 CINEMAS<br />

144 HOTELZIMMER<br />

1 ERLEBNISBAD & SPA<br />

Tram 8 «Brünnen» bis Haltestelle «Brünnen<br />

Westside Bahnhof» oder S-Bahn von Bern Bahnhof<br />

bis Haltestelle «Bern Brünnen Westside».

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