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REPORTAGE<br />
Der Reiz der Gegensätze: am ersten Tag durch die enge Klus ins wilde Gasterntal mit Wasserfällen und Frauenschuh,<br />
am zweiten Tag ins landwirtschaftliche Ueschinental (unten rechts).<br />
Steinbock und weiter hinten das Hotel Gasterntal-<br />
Selden, von denen aus idealerweise der Übergang über<br />
den Lötschenpass zur Lauchernalp in Angriff genommen<br />
wird. Jerun Vils drängt uns, den zusätzlichen rund<br />
eineinhalbstündigen Marsch hinauf Richtung Kanderfirn<br />
anzupacken: «Das Gletschervorfeld gehört zu den<br />
spannendsten Abschnitten des Tals!» Die Zusatzschlaufe<br />
lohnt sich in der Tat: Hier sehen wir, wo das ganze Kies<br />
herkommt, mit dem das typische Gletschertal aufgefüllt<br />
ist. Die Geologie des Gasterntals ist interessant: Im<br />
Sommer entspringen im vorderen Teil des Tals beim<br />
Waldhaus unzählige Quellen. Das Wasser sickert durch<br />
das Kies durchs ganze Tal und wird dort, wo der Untergrund<br />
wieder fester wird, an die Oberfläche gedrängt.<br />
Dieses feine Bewässerungssystem ist denn auch der<br />
Grund für die vielfältige Flora und den auffällig fruchtbaren<br />
Talboden mit seinen Bergwäldern, Auen und<br />
Wiesen.<br />
Wer aber lieber in einem der Restaurants einkehrt, wird<br />
ebenfalls belohnt: Hier kann man leckere Zvieriplättli<br />
mit einheimischem Käse und schmackhafter Wurst<br />
essen. Wir aber wollen uns heute Abend noch von der<br />
viel gelobten Gastronomie in Kandersteg überraschen<br />
lassen und halten uns etwas zurück – auch weil wir gesehen<br />
haben, wie zügig der kleine «Gasterebus» durch die<br />
Chluse kurvt ... Schliesslich gestaltet sich die Fahrt aber<br />
sehr angenehm, und es ist herrlich, die zu Fuss zurückgelegte<br />
Strecke und die steilen Felswände auf beiden Seiten<br />
des Tals noch einmal aus dem Fenster zu betrachten.<br />
100 Prozent Landwirtschaft<br />
Nach einer geruhsamen Nacht – und einem tatsächlich<br />
hervorragenden Abendessen im Waldhotel Doldenhorn<br />
– schnüren wir die Wanderschuhe zum zweiten Mal: Das<br />
Kontrastprogramm heisst Ueschinental. Zu zweit gehen<br />
wir wieder Richtung Sunnbüel-Bahn los, biegen dann<br />
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