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Typ: Re 425. Leistung: 4980 kW<br />

Typ: Re 465. Leistung: 7000 kW<br />

Typ: Re 485. Leistung: 5600 kW<br />

Typ: Re 486. Leistung: 5600 kW<br />

Zwei Lokomotiven des Typs Re 485 im Einsatz bei Kandersteg.<br />

Lokomotive Re 425, nämlich 650 Tonnen respektive<br />

1300 Tonnen mit Doppeltraktion.<br />

Überfordert das Gewicht des Güterzugs die Zugkraft von<br />

zwei Lokomotiven, kann nicht einfach eine dritte Lok<br />

vorgespannt werden. Der Grund: Die Belastung der Kupplung<br />

zwischen den Güterwagen und drei ziehenden Lokomotiven<br />

wäre zu gross, die Kupplungen würden beschädigt.<br />

Deshalb wird die dritte Lokomotive als Schiebelok<br />

eingesetzt. Mit dieser Methode liegen auf der Bergstrecke<br />

Güterzüge von bis zu 1800 Tonnen drin. Dass solch schwere<br />

Lasten über die Bergstrecke befördert werden, ist nur<br />

noch die Ausnahme: Rund zwei Drittel des Gütertransports<br />

von <strong>BLS</strong> Cargo auf der Lötschberg- Simplon-Strecke<br />

passieren heute den Basistunnel, darunter auch der<br />

3200-Tonnen-Gigant mit der Tonerde aus Deutschland,<br />

der von drei Lokomotiven gezogen respektive geschoben<br />

wird. Doch warum werden nicht sämtliche Güter durch<br />

den nahezu steigungslosen Basistunnel befördert? «Weil<br />

dessen Kapazitäten mit nur einer durchgehenden Röhre<br />

beschränkt sind», erläutert Stephan Moll.<br />

Talwärts mit dem «Sägezahn»<br />

Nicht nur das Hochfahren auf den Berg ist für schwere<br />

Güterzüge ein Kraftakt, sondern auch die Talfahrt nach<br />

dem Passieren des Scheitelpunkts. Um eine Überhitzung<br />

der Bremsen und gefährlichen Funkenwurf zu verhindern,<br />

kommt die sogenannte «Sägezahnmethode» zur<br />

Anwendung. Dabei werden die Bremsen erst aktiviert,<br />

wenn der Zug 75 km/h erreicht hat, und sie werden bei<br />

einem durchschnittlich schweren Zug bei etwa 50 km/h<br />

wieder gelöst. Beim besonders schweren Zug mit Tonerde<br />

funktioniert das aber nicht, denn bis alle Bremsen<br />

gelöst sind, ist der Zug bereits wieder viel zu schnell. In<br />

diesem Fall wird die Schiebelok am Ende des Zuges auf<br />

der Talfahrt zur Bremslok, deren Motorbremse zusätzlich<br />

abbremsen hilft.<br />

Die Topografie und die Transportlasten definieren also,<br />

mit wie viel Zug-, Schiebe- und Bremskraft ein Güterzug<br />

ausgerüstet werden muss. Doch damit ist die Arbeit für<br />

die <strong>BLS</strong> Cargo noch nicht getan. Damit jeder Zug die benötigten<br />

Lokomotiven erhält, ist eine aufwendige Planung<br />

erforderlich. Das Ziel ist stets, die verfügbaren Lokomotiven<br />

optimal auszulasten und teure Leerfahrten zu vermeiden.<br />

Diese Traktionsplanung führt auch dazu, dass Güterzüge<br />

manchmal bereits ab Basel mit zwei Loks bespannt<br />

werden, obschon die zweite erst ab Thun benötigt würde.<br />

Und aus dem gleichen Grund werden Lokomotiven auf<br />

dem höchsten Punkt der Bergstrecke in der Regel nicht<br />

abgekoppelt, obschon ihre Zugkraft auf dem Weg ins Tal<br />

hinunter eigentlich nicht mehr gebraucht wird.<br />

Haben Sie Fragen zur <strong>BLS</strong>?<br />

Ist Ihnen etwas aufgefallen, das Sie nicht<br />

verstehen? Über das Sie gerne mehr wissen<br />

möchten? In jedem «Streifzug» beantworten<br />

wir die jeweils spannendste Frage.<br />

Richten Sie Ihre Frage an:<br />

<strong>BLS</strong> AG, Streifzug, Genfergasse 11,<br />

CH-3001 Bern<br />

» streifzug@bls.ch<br />

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