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INSIDE <strong>BLS</strong><br />

INSIDE <strong>BLS</strong><br />

Doppeltraktion<br />

Text: Mike Sommer<br />

Fotos: zvg<br />

Wann muss die zweite Lokomotive ran?<br />

Güterzüge am Lötschberg sind oftmals mit zwei Lokomotiven bespannt.<br />

Doch wann genau braucht es diese sogenannte Doppeltraktion? Und wann sind sogar<br />

drei Lokomotiven nötig?<br />

52<br />

Karl Schleef aus dem deutschen Haste ist ein aufmerksamer<br />

Beobachter des Schienenverkehrs auf dem <strong>BLS</strong>-<br />

Netz. Er habe schon verschiedentlich Güterzüge mit zwei<br />

vorgespannten Lokomotiven auf der Lötschberg-Bergstrecke<br />

gesehen, schreibt er an die «Streifzug»-Redaktion.<br />

Nun möchte er es genau wissen: «Nach welchen<br />

Regeln bespannt man Güterzüge mit zwei Loks (Doppeltraktion)?<br />

Und wird eine Lok dann oben abgekoppelt<br />

oder fährt der Güterzug auf der ganzen Route mit beiden<br />

Loks?»<br />

Diese Fragen führen uns in die Welt der Physik und der<br />

Eisenbahntechnik. In dieser kriegt man es mit Zahlen zu<br />

tun, die beeindrucken. Die stärkste Lokomotive der <strong>BLS</strong><br />

etwa (und die stärkste vierachsige Lokomotive überhaupt),<br />

die Re 465, bringt eine maximale Leistung von<br />

7000 kW (Kilowatt) auf die Schienen. Das entspricht<br />

rund 9500 PS oder der Kraft von etwa 100 Mittelklassewagen<br />

– eine ganz schön lange Autokolonne. Noch viel<br />

länger sind die längsten Güterzüge, die über die Bergstrecke<br />

rollen, nämlich bis zu 700 Meter. Die Länge eines<br />

Güterzugs sagt aber noch nicht viel über dessen Gewicht<br />

aus. Um bei den Maximalwerten zu bleiben: Der schwerste<br />

Güterzug von <strong>BLS</strong> Cargo bringt es auf sagenhafte 3200<br />

Tonnen. Er bringt mehrmals pro Woche Tonerde für die<br />

Keramikproduktion von Deutschland nach Italien.<br />

Ziehen und schieben<br />

Eine weitere Grösse fehlt noch: die Steigung. Um von<br />

Frutigen bzw. Brig zum höchsten Punkt der Bergstrecke<br />

(auf 1239,5 m ü. M., im Lötschberg-Scheiteltunnel gelegen)<br />

zu gelangen, müssen die Züge Steigungen von bis zu<br />

27 Promille bewältigen. «Die maximale Steigung sowie<br />

das Gesamtgewicht der Güterzugkomposition sind die<br />

entscheidenden Werte bei der Frage, wie viele Loks zum<br />

Einsatz kommen», erklärt Stephan Moll, Leiter Produktionsplanung<br />

von <strong>BLS</strong> Cargo. Und um die Frage gleich<br />

zu beantworten: «Bis zu einem Gewicht von 700 Tonnen<br />

genügt auf der Bergstrecke eine Lok des Typs Re 465,<br />

zwei dieser Loks ziehen Güterzüge bis zu 1400 Tonnen.»<br />

Etwas weniger schafft die ältere und nicht ganz so starke

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