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THEMA<br />

Das ursprüngliche Trassee war abgesehen vom Scheiteltunnel<br />

und von den Kreuzungsstationen einspurig. Von<br />

Anfang an dachten die Ingenieure aber an die Zukunft.<br />

Entsprechend planten sie die Gleisanlagen zweispurig<br />

und bauten die Tunnelgewölbe und Brücken entsprechend.<br />

Erst am 8. Mai 1992 wurde die Bergstrecke nach<br />

16 Jahren intensiver Bauzeit komplett zweispurig eingeweiht.<br />

Die Erweiterung steigerte die Kapazität markant.<br />

Bis zur Eröffnung des Lötschberg-Basistunnels im Jahr<br />

2007 wurden die Gleise zudem teilweise tiefer gelegt. Somit<br />

können seit Juni 2001 auf dem Lötschberg-Simplon-<br />

Korridor auch bis zu vier Meter hohe Lastwagen und<br />

Container im Huckepackverkehr befördert werden, was<br />

auf der Gotthardlinie nicht möglich ist.<br />

Brücken, Tunnel, Galerien<br />

36 Tunnel und Galerien und 22 Brücken bilden das Rückgrat<br />

der Lötschberg-Bergstrecke. Zu den eindrücklichsten<br />

Kunstbauten zählen die markanten Kanderviadukte bei<br />

Frutigen. Es sind heute zwei Bauwerke, welche in 28 Metern<br />

Jubiläums-Buch<br />

Zum Jubiläum erschien im Mai das Buch<br />

«Pionierbahn am Lötschberg». Sieben Autoren<br />

beschreiben darin in vier Kapiteln die Geschichte<br />

der Lötschbergbahn von den Anfängen<br />

bis heute. Sie beleuchten den Bau der<br />

Strecke, die Fahrzeuge und die Werbung für<br />

das Jahrhundertbauwerk.<br />

«Pionierbahn am Lötschberg – 100 Jahre Lötschbergbahn».<br />

Herausgegeben von Kilian T. Elsasser<br />

und Stephan Appenzeller. 224 Seiten, 300 farbige<br />

Abbildungen, AS-Verlag /<strong>BLS</strong>, CHF 88.–. Erhältlich<br />

auch im <strong>BLS</strong>-Shop, siehe Seite 49.<br />

Höhe den Talboden und die Kander überspannen. Das erste,<br />

265 Meter lange Natursteinviadukt zählt elf Bogen. Für<br />

das zweite Gleis entstand in den Jahren 1980 und 1981 in 15<br />

Metern Abstand ein 20 Meter längeres Betonbalkenviadukt<br />

mit den gleichen Stützpfeilerabständen. An der Südrampe<br />

oberhalb von Raron ist die Bietschtalbrücke eine der eindrücklichen<br />

Konstruktionen. Die Fachwerkbrücke aus<br />

Stahl und 125 000 Nieten überspannt den Bietschbach in 95<br />

Metern Höhe und weist gleichzeitig einen engen Kurvenradius<br />

auf. Auch das fotogene Luogelkin-Viadukt imponiert,<br />

erst recht nach dem Ausbau auf Doppelspur. Viele kleinere<br />

aber genauso wichtige Tunnel und Brücken prägen die Strecke.<br />

Einige davon sind auch weltmännisch angehaucht: Der<br />

Viktoriatunnel zwischen Ausserberg und Eggerberg etwa<br />

bekam seinen Namen wegen des Felsens, der dem Profil<br />

von Königin Viktoria von England gleichen soll.<br />

Immer wieder die stärksten Lokomotiven<br />

Am 15. Juli 1913 nahm die <strong>BLS</strong> als erste elektrifizierte<br />

Hauptbahn der Alpen den fahrplanmässigen Betrieb auf<br />

(vgl. S. 21). Während am Gotthard noch Dampflokomotiven<br />

Güterzüge mit 26 km/h über die Rampen zogen,<br />

beförderten die damals stärksten elektrischen Lokomotiven<br />

der Welt die gleichen Züge am Lötschberg fast doppelt<br />

so schnell – mit 50 km/h – über die Bergstrecke.<br />

Leistungsfähige, zuverlässige und schnelle Lokomotiven<br />

waren für einen effizienten Betrieb der weitgehend einspurigen<br />

Strecke unabdingbar. Die Linie Spiez–Frutigen, welche<br />

die <strong>BLS</strong> 1910 übernahm, diente als Versuchsstrecke.<br />

Hier trug die enge Zusammenarbeit mit der Industrie sehr<br />

bald erste Früchte. 1913 nahm die <strong>BLS</strong> 13 Wechselstromlokomotiven<br />

in Betrieb. Die legendären «Be 5/7» mit ihren<br />

2500 PS waren in der Lage, am Lötschberg eine Anhängelast<br />

von 310 Tonnen zu ziehen. Die Lokomotiv- und<br />

Maschinenfabrik in Winterthur (SLM) und die Maschinenfabrik<br />

Oerlikon (MFO) konstruierten die damals<br />

stärksten in Serie gebauten Loks der Welt mit Stangenan-<br />

Das alte und das neue Kanderviadukt aus Naturstein und Beton prägen mit exakt gleichen Stützpfeiler-Abständen die Landschaft bei Frutigen.<br />

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