Strategie Österreich & CEE - RCB
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<strong>Österreich</strong><br />
<strong>Österreich</strong>: Eurozone als Belastungsfaktor<br />
• Konjunkturaussichten haben sich merklich eingetrübt<br />
• Auch private Verbraucher nun pessimistischer<br />
• Reallohnanstiege sollten Konsum jedoch unterstützen<br />
• Exporte verlieren an Dynamik, aber kein Einbruch<br />
Frühindikatoren zeigen nach unten<br />
65<br />
60<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
60<br />
Okt.98 Feb.02 Jun.05 Okt.08 Feb.12<br />
* EU-Kommission<br />
Quelle: Thomson Reuters, Markit, Raiffeisen RESEARCH<br />
Gefühlte Inflation steigt wieder<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
Einkaufsmanagerindex Verarb. Gewerbe<br />
Wirtschaftsvertrauen* (rechte Skala)<br />
-10<br />
Jän.09 Nov.09 Sep.10 Jul.11 Mai.12<br />
Inflation (HVPI % p.a.)<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
Quelle: Thomson Reuters, Statistik Austria, Raiffeisen<br />
RESEARCH<br />
Wirtschaftsindikatoren und Prognosen<br />
2011 2012e 2013f 2014f<br />
Reales BIP (% p.a.) 2,7 1,0 0,9 1,5<br />
Privater Konsum (% p.a.) 0,7 0,4 1,2 1,2<br />
Bruttoanlageinvestitionen (% p.a.) 7,3 1,9 1,0 3,3<br />
Nominelle Exporte (% p.a.) 11,0 4,0 4,7 7,2<br />
Nominelle Importe (% p.a.) 11,0 3,4 5,3 7,7<br />
Handelsbilanz (EUR Mrd.) 10,0 11,2 10,8 10,7<br />
Leistungsbilanz (EUR Mrd.) 5,9 6,5 6,3 5,5<br />
Konsol. Budgetsaldo (EUR Mrd.)* -7,8 -9,0 -7,6 -5,5<br />
Konsol. Budgetsaldo (% des BIP)* -2,6 -2,9 -2,4 -1,7<br />
Arbeitslosenquote (EU Def.) 4,1 4,4 4,3 4,1<br />
Verbraucherpreise (% p.a.) 3,6 2,5 2,3 2,1<br />
Reallöhne (% p.a.) -1,0 0,7 0,4 1,2<br />
Lohnstückkosten (% p.a.) 0,8 3,5 2,3 3,5<br />
* Gesamtstaat: Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungsträger<br />
Quelle: Statistik Austria, Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH<br />
90<br />
80<br />
70<br />
Gefühlte Inflation (Miniwarenkorb % p.a.)<br />
Auch die österreichische Volkswirtschaft muss der düsteren Konjunkturentwicklung<br />
in der Währungsunion Tribut zollen. Denn das reale BIP-Wachstum schwächte<br />
sich im zweiten Quartal spürbar von 0,5 % p.q. auf nur mehr 0,1 % p.q. ab.<br />
Obgleich <strong>Österreich</strong> damit nach wie vor deutlich besser dasteht als die gesamte<br />
Eurozone, fiel die Wachstumsverlangsamung markanter aus als beispielsweise<br />
in Deutschland (Q1: 0,5 % p.q.; Q2: 0,3 % p.q.). Verantwortlich für die merkliche<br />
Abkühlung der Konjunkturentwicklung ist vor allem der Außenhandel. Zwar<br />
legten die Ausfuhren trotz der ungünstigen Rahmenbedingungen wie auch im<br />
Vorquartal um 0,4 % p.q zu. Jedoch sorge der spürbare Anstieg der Importe<br />
insgesamt für einen deutlich geringeren Wachstumsbeitrag des Außenhandels<br />
als noch im Vorquartal. Abgeschwächt haben sich die Zuwachsraten der Bruttoanlageinvestitionen,<br />
während der private Konsum auch in Q2 stagnierte.<br />
Für das dritte Quartal ist mit einer abermaligen Konjunktureintrübung zu rechnen.<br />
Denn die Vorlaufindikatoren, wie der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende<br />
Gewerbe oder der Wirtschaftsklimaindex der EU-Kommission, haben ihren<br />
Abwärtstrend auch im August fortgesetzt. Sah es noch im Frühjahr danach aus,<br />
als ob der in den anderen EUR-Ländern vollzogene Abwärtstrend der Frühindikatoren<br />
in <strong>Österreich</strong> wenn schon nicht ausbleiben so doch zumindest schwächer<br />
ausfallen würde, haben diese beiden Indikatoren in den letzten Monaten deutlich<br />
nachgegeben. Vor diesem Hintergrund erwarten wir in Q3 eine Stagnation des<br />
realen BIP gegenüber dem Vorquartal, was aber bereits den zyklischen Tiefpunkt<br />
darstellen sollte. Ausgehend von danach wieder positiven, wenn auch nicht übermäßigen<br />
Wachstumsraten bedingt dies eine BIP-Prognose für das Gesamtjahr<br />
2012 von knapp 1,0 % und im Folgejahr aufgrund des Basiseffektes von 0,9 %.<br />
Die Aussichten für den privaten Konsum haben sich zuletzt etwas eingetrübt.<br />
So ist das Konsumentenvertrauen seit Mai deutlich zurückgegangen. Auch<br />
die persönliche finanzielle Situation in den nächsten Monaten wird, obgleich<br />
in geringerem Maße als die allgemeine Konjunkturentwicklung, wieder etwas<br />
kritischer gesehen. Auf nach wie vor<br />
hohem Niveau bewegt sich demgegenüber<br />
die Anschaffungsneigung<br />
für langlebige Güter. Dieser verhaltene<br />
Ausblick spiegelt sich auch in<br />
den Einzelhandelsumsätzen wider,<br />
die im Juni und Juli auf Monatsbasis<br />
rückläufig waren. Naturgemäß geht<br />
die konjunkturelle Eintrübung auch am<br />
Arbeitsmarkt nicht spurlos vorbei. So<br />
ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten<br />
Personen in den letzten Monaten<br />
spürbar angestiegen, begleitet von<br />
einem Rückgang der offenen Stellen.<br />
Im EU-Vergleich hat <strong>Österreich</strong> aber<br />
nach wie vor die niedrigste Arbeitslo-<br />
12 4. Quartal 2012