Strategie Österreich & CEE - RCB
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Slowenien<br />
Am Scheideweg<br />
• Enttäuschendes BIP in Q2 mit Erwartung einer schwachen Erholung<br />
• USD-Emission für Q4 2012 geplant<br />
• Steigende Wahrscheinlichkeit für Nutzung des ESM-Rettungsschirmes<br />
• Staatlicher Bankensektor als Risiko für Staatsfinanzen<br />
Reales BIP (% p.a.)<br />
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Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH<br />
Leistungsbilanz und FDI<br />
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Prognose<br />
2008<br />
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2010<br />
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2012e<br />
2013f<br />
2014f<br />
Reales BIP (% p.a.)<br />
Industrieproduktion (% p.a., r. Skala)<br />
Prognose<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012e<br />
2013f<br />
2014f<br />
Leistungsbilanz (% des BIP)<br />
Ausl. Netto Direktinv. (% des BIP, r. S.)<br />
Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH<br />
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Wirtschaftsausblick<br />
Nach einer positiven Überraschung im Q1 BIP ist in Q2 die harte Realität mit einem<br />
BIP-Rückgang von 3,2 % p.a. zurückgekehrt. Die Bruttokapitalbildung ist im<br />
2. Quartal um 22 % p. a. gefallen, und der Inlandskonsum ist im selben Zeitraum<br />
um 6,8 % p. a. eingebrochen. Was die Wachstumsaussichten betrifft, erwarten<br />
wir für H2 2012 wiederum schwache BIP-Daten und für 2013 eine nur langsame<br />
Erholung. Unsere Annahme bezüglich der Unfähigkeit der Fünfparteien-Regierungskoalition,<br />
weitreichende Reformmaßnahmen umzusetzen, hat sich leider<br />
bewahrheitet. Zwar wurden Ausgabenkürzungen in Höhe von etwa EUR 1 Mrd.<br />
gegenüber dem früheren Budgetplan für 2012 vorgenommen, doch keine weiteren<br />
Fortschritte (zum Beispiel im Pensionssystem) erzielt. Trotz der beschlossenen<br />
Sparmaßnahmen zur Verringerung des Budgetdefizits von 6,4 % des BIP in 2011<br />
gehen wir davon aus, dass das Budgetdefizit in 2012 erneut 4,0 % erreichen<br />
wird. Die Staatsverschuldung hat sich von nur 22 % des BIP in 2008 deutlich<br />
auf beinahe 47,6 % in 2011 ausgeweitet. Dieser Trend wird sich auch 2012<br />
fortsetzen, wahrscheinlich mit einer Überschreitung der 50-%-Marke, und wenn<br />
die geplante Sondereinrichtung zur Übernahme fauler Kredite von den Banken<br />
geschaffen wird, könnte sich die Staatsverschuldung noch einmal zusätzlich um<br />
bis zu 4 % des BIP erhöhen.<br />
Slowenien ist in hohem Maße vom Exportsektor abhängig, und hier wiederum<br />
ganz entscheidend von den Exporten in die Eurozone (ca. 72 % der Exporte).<br />
Gleichzeitig verfügt Slowenien über einen sehr geringen Bestand ausländischer<br />
Direktinvestitionen (nur 33 % des BIP), worin sich die Tatsache widerspiegelt,<br />
dass sich das Land vor der Krise ausländischen Investitionen nur wenig geöffnet<br />
hat. Dies hat sich in der Krise deutlich geändert, doch nun ist es schwierig geworden,<br />
Investitionen an Land zu ziehen.<br />
Wirtschaftsindikatoren und Prognosen<br />
2008 2009 2010 2011 2012e 2013f 2014f<br />
Nominelles BIP (Mrd. EUR) 37,1 35,3 35,4 35,6 35,9 37,0 38,4<br />
Reales BIP (% p.a.) 3,5 -7,7 1,4 -0,2 -1,3 1,0 1,5<br />
Industrieproduktion (% p.a.) -1,6 -16,5 6,9 3,7 1,0 2,0 3,0<br />
Arbeitslosenquote (Durchschn., %) 6,7 9,2 10,7 11,8 11,8 11,5 11,2<br />
Bruttoindustrielöhne (% p.a.) 9,9 4,6 3,6 2,7 1,5 3,0 4,0<br />
Produzentenpreise (Durchschn., % p.a.) 3,9 -1,3 2,1 4,4 1,0 2,5 2,5<br />
Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) 5,7 0,9 1,8 1,8 2,5 2,2 2,0<br />
Verbraucherpreise (Dez., % p.a.) 2,1 1,8 1,9 2,0 2,3 2,1 2,0<br />
Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) -1,9 -6,1 -5,8 -6,4 -4,0 -3,5 -3,2<br />
Öffentliche Verschuldung (% des BIP) 21,9 35,3 38,8 47,6 53,0 54,0 54,0<br />
Leistungsbilanz (% des BIP) -6,9 -1,3 -0,8 -1,1 -0,6 -1,1 -1,0<br />
Offizielle Devisenreserven (Mrd. EUR) 0,7 0,7 0,8 0,8 0,8 0,8 0,8<br />
Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) 105,7 114,1 114,9 116,7 125,3 124,3 119,8<br />
EUR/USD (Jahresdurchschnitt)* 1,47 1,39 1,33 1,39 1,31 1,32 1,33<br />
* Euro-Einführung am 1. Jänner 2007<br />
Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH<br />
20 4. Quartal 2012