Strategie Österreich & CEE - RCB
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Slowakei<br />
Autos reichen nicht aus, um Wachstum aufrecht zu erhalten<br />
• Außenhandelsentwicklung bleibt sehr gut – trotz temporärer statistischer Überzeichnung in H1 2012<br />
• Automotive-Sektor treibt das Wirtschaftswachstum bei einer 2012 um 50 % steigenden PKW-Produktion<br />
• Leichte Abschwächung BIP-Wachstum wegen fiskalischer Konsolidierung und schwacher Binnennachfrage<br />
• Wieder Anstieg der nachfrageseitigen Inflation, getrieben durch Preisniveaukonvergenz<br />
Reales BIP (% p.a.)<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
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-4<br />
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-8<br />
-7<br />
-6<br />
-5<br />
-4<br />
-3<br />
-2<br />
-1<br />
0<br />
2008<br />
2008<br />
2009<br />
2009<br />
2010<br />
2010<br />
2011<br />
Reales BIP (% p.a.)<br />
2011<br />
2012e<br />
2012e<br />
2013f<br />
2013f<br />
Konsol. Budgetsaldo (% des BIP)<br />
Prognose<br />
2014f<br />
Industrieproduktion (% p.a., r. Skala)<br />
Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH<br />
Budgetsaldo & öffentl. Verschuldung<br />
Prognose<br />
2014f<br />
Öffentl. Verschuldung (% des BIP, r. S.)<br />
Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
-15<br />
Wirtschaftsindikatoren und Prognosen<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
2008 2009 2010 2011 2012e 2013f 2014f<br />
Nominelles BIP (Mrd. EUR) 67,0 63,1 65,9 69,1 71,7 74,6 78,3<br />
Reales BIP (% p.a.) 5,8 -4,9 4,2 3,3 2,4 2,0 3,0<br />
Industrieproduktion (% p.a.) 2,0 -14,5 18,9 8,0 9,0 3,0 5,0<br />
Arbeitslosenquote (Durchschn., %) 9,6 12,1 14,4 13,5 13,8 13,6 13,0<br />
Bruttoindustrielöhne (% p.a.) 7,5 2,6 5,4 3,6 4,4 3,0 4,5<br />
Produzentenpreise (Durchschn., % p.a.) 5,0 -2,5 -2,8 2,6 3,5 2,5 2,0<br />
Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) 4,6 1,6 1,0 3,9 3,6 2,5 3,0<br />
Verbraucherpreise (Dez., % p.a.) 4,4 0,5 1,3 4,4 3,3 2,6 3,0<br />
Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) -2,1 -8,0 -7,7 -4,8 -4,6 -2,8 -2,3<br />
Öffentliche Verschuldung (% des BIP) 27,8 35,4 41,0 43,3 47,4 48,0 47,4<br />
Leistungsbilanz (% des BIP) -6,0 -2,6 -2,5 0,1 2,6 3,5 3,8<br />
Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) 56,4 72,3 74,5 79,0 80,5 85,5 86,3<br />
EUR/SKK (Jahresdurchschnitt) 31,29 Euro-Einführungen bei EUR/SKK 30,126<br />
USD/SKK (Jahresdurchschnitt) 21,27 Euro-Einführungen bei EUR/SKK 30,126<br />
* Euro-Einführung am 1. Jänner 2009<br />
Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH<br />
Das ehemalige „Wirtschaftswunder” in Form eines massiven und noch zunehmenden<br />
Außenhandelsüberschusses musste nach unten revidiert werden. Aufgrund<br />
eines Fehlers einer wichtigen statistischen Einheit wurde der riesige Handelsüberschuss<br />
in Höhe von EUR 2,4 Millionen oder 7.2 % des BIP (in H1 2012)<br />
um ca. 33 % überschätzt. Dennoch kann die Entwicklung des Außenhandels als<br />
günstig betrachtet werden und der Außenhandelsüberschuss in H1 2012 liegt immer<br />
noch bei beachtlichen 5 % des BIP. Der Automobilsektor bleibt einziger Motor<br />
des BIP-Wachstums mit einer Produktionsausweitung um über 50 %. Der Rest<br />
der Wirtschaft stagniert – eine Feststellung, die von den Ergebnissen der übrigen<br />
Wirtschaftsindikatoren bestätigt wird. Die Reallöhne dürften im zweiten Jahr hintereinander<br />
sinken. Wir erwarten uns ein nominales Lohnwachstum von etwas<br />
über 2 %. Kein Wunder, dass die Beschäftigungslage ebenfalls nicht großartig<br />
ist, und die Kombination dieser zwei Faktoren führt zu einer Beschränkung des<br />
Privatkonsums. Aufgrund der misslichen Situation in der Eurozone werden sich<br />
die Exporte verlangsamen, wodurch es zu einer Verringerung des BIP-Wachstums<br />
in H2/2012 kommen wird. Wir erwarten für 2012 ein BIP-Wachstum von 2,4 %<br />
p. a. und sagen für 2013 ein Wachstum von 2 % p. a. voraus, basierend auf<br />
ähnlichen Gründen und der Haushaltskonsolidierung.<br />
Der inflationäre Druck hat in der Slowakei die Erwartungen übertroffen, die<br />
durchschnittliche VPI-Inflation dürfte 3,6 % p. a. erreichen. Die hohe Inflation<br />
ist die Kehrseite der Reallohnrückgänge, zumal die wichtigsten Komponenten<br />
einer derart hohen Preissteigerungsdynamik die Wohn-, Lebensmittel- und Kraftstoffpreise<br />
sind. Zudem zieht auch die nachfragegetriebene Inflation an, trotz<br />
des inaktiven einheimischen Arbeitsmarktes. Der Hauptfaktor hinter dem Anstieg<br />
der nachfragegetriebenen Inflation ist die Konvergenz der Dienstleistungspreise.<br />
Aufgrund eines hohen Basiswerts erwarten wir uns für nächstes Jahr eine Verlangsamung<br />
der Inflation und konkret eine VPI-Inflation bei 2,5 % p. a. 2013.<br />
Juraj Valachy, Boris Fojtik<br />
22 4. Quartal 2012