Strategie Österreich & CEE - RCB

Ukraine
Vor schweren Zeiten
• Merkbare Verlangsamung des Wachstums bei schwachem externen Umfeld und restriktiver Geldpolitik
• Parlamentswahlen im Oktober werden kaum signifikante Änderungen der politischen Landschaft bringen
• Wachsende externe Ungleichgewichte deuten auf hohe Wahrscheinlichkeit einer Wechselkursanpassung hin
• Anhaltender Druck auf die Währung sorgt für erhöhte Zinsen und Renditen, trotz Nullinflation
Reales BIP (% p.a.)
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2008
2008
2009
2009
2010
2011
Reales BIP (% p.a.)
2012e
2013f
Industrieproduktion (% p.a.)
2010
2011
2012e
2013f
Leistungsbilanz (% des BIP)
2014f
2014f
Quelle: State Statistics Committee of Ukraine, Raiffeisen
RESEARCH
Leistungsbilanz und FDI
Prognose
Prognose
Ausl. Netto Direktinv. (% des BIP, r. S.)
14
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10
Quelle: National Bank of Ukraine, Raiffeisen RESEARCH
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6
4
2
0
Wirtschaftsausblick
Das Wachstum bleibt gedämpft, trotz einer in Q2 beobachteten robusten Inlandsnachfrage,
die von der zu Vorwahlzeiten üblichen Spendierfreudigkeit, den Vorbereitungen
auf die EURO 2012 und einer frühen Erntesaison gespeist wurde.
Das schwache externe Umfeld und der Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion
(minus 20 % Erntevolumen in diesem Jahr) werden die Wachstumsdynamik
in der zweiten Jahreshälfte beeinträchtigen. Wir erwarten für 2012 ein
BIP-Wachstum von 1,5 % und im nächsten Jahr eine nur geringe Verbesserung
(2,5 % p.a.), da die Ukraine weiterhin unter der globalen Wachstumsschwäche
zu leiden haben wird. Die Inflationszahlen geben noch immer ein sehr erfreuliches
Bild ab. Allerdings wird es in den kommenden Monaten infolge steigender
Nahrungsmittelpreise, der Lockerung amtlicher Preiskontrollen und Gebührenanhebungen
nach den Wahlen zu einem steigenden Inflationsdruck kommen.
Die robuste Einnahmensituation und ein verbesserter Zugang zu Finanzierungen
haben zu einer Abfederung der Budgetprobleme in diesem Jahr beigetragen. In
fiskalischen Belangen bleibt das verlustreiche, in Staatsbesitz stehende Gasmonopol
die Hauptsorge. Wir erwarten uns in diesem Jahr einen leichten Rückgang
des allgemeinen Staatsdefizits auf 4 % des BIP, woraus sich eine einigermaßen
stabile BIP-Staatsschuldenquote im Bereich von 36-37 % ergibt.
Allmählich nehmen die Kampagnen für die am 28. Oktober angesetzten Parlamentswahlen
Fahrt auf. Trotz der weit verbreiteten Enttäuschung über den Präsidenten
und seine Partei glauben wir, dass die Partei der Regionen aufgrund
der Streitigkeiten unter den oppositionellen Kräften, den Eigenheiten des Wahlsystems
und der (unvermeidlichen) Wahlmanipulationen die Kontrolle über das
Parlament behalten wird. Die bevorstehenden Wahlen werden demnach aller
Wahrscheinlichkeit nach keine Veränderungen der politischen Landschaft und
der internationalen Beziehungen bringen. Die Inhaftierung von Oppositionsfüh-
Wirtschaftsindikatoren und Prognosen
2008 2009 2010 2011 2012e 2013f 2014f
Nominelles BIP (Mrd. EUR) 122,6 81,7 103,0 118,4 136,6 140,6 152,4
Reales BIP (% p.a.) 2,3 -14,8 4,2 5,2 1,5 2,5 4,5
Industrieproduktion (% p.a.) -5,2 -21,9 11,2 7,6 0,5 3,0 5,0
Arbeitslosenquote (Durchschn., %) 6,4 8,8 8,1 7,9 7,5 7,5 7,0
Bruttoindustrielöhne (% p.a.) 29,8 5,0 15,0 17,5 12,0 15,0 12,5
Produzentenpreise (Durchschn., % p.a.) 35,5 6,6 20,9 19,0 4,8 10,0 9,0
Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) 25,2 15,9 9,4 8,0 1,7 6,5 8,0
Verbraucherpreise (Dez., % p.a.) 22,3 12,3 9,1 4,6 5,0 9,0 8,0
Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) -1,5 -8,7 -7,5 -4,3 -4,0 -2,5 -2,0
Öffentliche Verschuldung (% des BIP) 20,0 34,6 40,0 36,0 37,5 37,0 37,0
Leistungsbilanz (% des BIP) -7,2 -1,6 -2,2 -6,2 -6,0 -5,8 -5,2
Offizielle Devisenreserven (Mrd. EUR) 22,2 17,8 24,8 23,4 19,9 20,6 21,8
Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) 56,4 90,7 85,9 76,6 74,6 76,7 74,0
EUR/UAH (Jahresdurchschnitt) 7,73 11,17 10,54 11,09 10,72 11,77 12,46
USD/UAH (Jahresdurchschnitt) 5,26 8,01 7,95 7,97 8,20 8,90 9,40
Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH
34 4. Quartal 2012