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Enzymkinetik nach Michaelis- Menten Enzymatisch katalysierte ...

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<strong>Enzymkinetik</strong> <strong>nach</strong> <strong>Michaelis</strong>- <strong>Menten</strong><br />

• Findet Anwendung in Biologie, Medizin und Chemie<br />

• Ziel ist es zu beschreiben, wie schnell enzymatisch <strong>katalysierte</strong> Reaktionen ablaufen<br />

‣ Der Einfluss der Substratkonzentration auf die Reaktionsgeschwindigkeit bei Ein-<br />

Substrat- Reaktionen wurde in einem Geschwindigkeitsgesetz von <strong>Michaelis</strong> und<br />

<strong>Menten</strong> formuliert<br />

<strong>Enzymatisch</strong> <strong>katalysierte</strong> Reaktionen<br />

Wie bei einem Katalysator beruht das Prinzip der Enzymkatalyse darauf, dass die<br />

Aktivierungsenergie der betreffenden Reaktion herabgesetzt wird. Dabei bilden Enzyme mit<br />

ihrem Substrat einen Enzym- Substrat- Komplex, wobei das Substrat am aktiven Zentrum<br />

gebunden wird<br />

Geschwindigkeitsgesetz <strong>nach</strong> <strong>Michaelis</strong>- <strong>Menten</strong><br />

Die Umsetzung des Substrats S zum Produkt P läuft bei einer einfachen Enzymreaktion in<br />

drei Schritten ab:<br />

1. Zunächst reagiert das Enzym E mit dem Substrat S unter Bildung eines Enzym-<br />

Substrat- Komplexes ES (Gleichgewichtsreaktion: ES kann wieder in E und S<br />

zerfallen!)<br />

2. Aus dem Enzym- Substrat- Komplex entsteht das Produkt P<br />

3. Das Produkt wird unter Rückbildung des Enzyms freigesetzt<br />

Steady State (= Fließgleichgewicht)<br />

- Vorraussetzung, dass <strong>Michaelis</strong>- <strong>Menten</strong> gilt, denn hier wird üblicherweise die<br />

Enzymaktivität gemessen<br />

- Bildung und Zerfall von Enzym- Substrat- Komplex verlaufen gleich schnell<br />

- Im Steady State muss die Substratkonzentration sehr viel größer sein, als die<br />

Enzymkonzentration<br />

- Substrat nimmt mit konstanter Geschwindigkeit ab, Produkt nimmt entsprechend zu ,<br />

während die Konzentration des ESK und des freien Enzyms praktisch unverändert<br />

bleibt<br />

‣ E und ES verändern sich nicht in ihrer Konzentration<br />

Ableitung der <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong> Konstante


Unter der Annahme, dass die Rückreaktion von P zu ES verschwindend klein ist, lässt sich<br />

folgende Gleichung schreiben:<br />

Dabei sind k1, k2, und k-1 die Geschwindigkeitskonstanten der jeweiligen Reaktion<br />

Im Stady State sind Bildungs- und Zerfallsgeschwindigkeit von ES gleich groß<br />

‣ Unter dieser Bedingung können die Gleichgewichtskonstanten durch Umformung der<br />

Gleichung zu einer einzigen Konstanten zusammengefasst werden, die der<br />

<strong>Michaelis</strong>konstante Km entspricht Km= (K-1 + K2) / K1<br />

‣ Durch weitere Umformung ergibt sich sie von <strong>Michaelis</strong>- <strong>Menten</strong> abgeleitete<br />

Gleichung, die die Reaktionsgeschwindigkeit V eines Enzyms mit der<br />

<strong>Michaelis</strong>konstante und der Substratkonzentration in Beziehung setzt<br />

Die <strong>Michaelis</strong>konstanten liefern folgende Erkenntnisse über ein System:<br />

• Hat die Dimension mol/l, im Allgemeinen liegt sie in der Größenordnung von 10^-3<br />

bis 10^-5 mol/l<br />

• Beschreibt die Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von der<br />

Substratkonzentration. Sie gibt die Konzentration an, bei der ein Enzym mit<br />

halbmaximaler Geschwindigkeit arbeitet<br />

• Ist ein Maß für die Reaktionsfähigkeit eines Enzyms: je kleiner Km, desto größer ist<br />

die Affinität zum Substrat und damit die Reaktionsgeschwindigkeit<br />

• Hilft bei der Klassifizierung eventueller Hemmstoffe des Enzyms durch Bestimmung<br />

der <strong>Michaelis</strong>konstanten in Anwesenheit des Hemmstoffs<br />

Erläuterung der <strong>Michaelis</strong>- <strong>Menten</strong>- Konstante an drei Grenzfällen:<br />

a) Die Reaktionsgeschwindigkeit ist nur von S abhängig, unter diesen Bedingungen ist<br />

die Reaktionsgeschwindigkeit V proportional zur Substratkonzentration<br />

b) Die Reaktionsgeschwindigkeit entspricht der Maximalgeschwindigkeit<br />

c) KM: Substratkonzentration, bei der die halbmaximale Geschwindigkeit vorliegt


Darstellung <strong>nach</strong> Lieveaver- Burk:<br />

Da sich Vmax und damit Km häufig graphisch nicht mit ausreichender Genauigkeit ermitteln<br />

lässt, muss die <strong>Michaelis</strong>- <strong>Menten</strong>- Gleichung zur Bestimmung von Km umgeformt werden.<br />

Die gebräuchlichste Methode ist die Umformung <strong>nach</strong> Lineweaver- Burk. Hierzu wird die<br />

<strong>Michaelis</strong>- <strong>Menten</strong>- Gleichung in die doppelt reziproke Form gebracht und anschließend in<br />

eine Geradengleichung der Form y= mx+b umgewandelt.<br />

Trägt man nun statt y 1/V und statt x 1/S auf, so wird die Abhängigkeit der<br />

Reaktionsgeschwindigkeit enzym<strong>katalysierte</strong>r Reaktionen zu einer Geraden, deren<br />

Schnittpunkt mit der x-Achse den negativen reziproken Wert der <strong>Michaelis</strong>konstante Km<br />

angibt.


Zusammenfassung<br />

- Enzyme setzen die Aktivierungsenergie der von ihnen <strong>katalysierte</strong>n Reaktion herab.<br />

Dabei bilden sie mit ihrem Substrat einen Enzym-Substrat-Komplex.<br />

- Die Geschwindigkeit der Enzymkatalyse hängt von der Substratkonzentration ab<br />

- Die <strong>Michaelis</strong>- <strong>Menten</strong> Gleichung beschreibt die Abhängigkeit der<br />

Reaktionsgeschwindigkeit von der Substratkonzentration. Die <strong>Michaelis</strong>- <strong>Menten</strong><br />

Konstante Km gibt die Substratkonzentration an, bei der ein Enzym mit<br />

halbmaximaler Geschwindigkeit arbeitet<br />

- Die <strong>Michaelis</strong>- <strong>Menten</strong> Konstante wird meist graphisch im Lineweaver- Burk-<br />

Diagramm ermittelt

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