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Milch- und Milchprodukte

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<strong>Milch</strong>- <strong>und</strong> <strong>Milch</strong>produkte<br />

"<strong>Milch</strong> ist das durch regelmäßiges,<br />

vollständiges Ausmelken des Euters<br />

gewonnene <strong>und</strong> gründlich<br />

durchmischte Gemelk von einer oder<br />

mehreren Kühen, aus einer oder<br />

mehreren Melkzeiten. Der <strong>Milch</strong><br />

darf weder etwas entzogen noch<br />

zugeführt werden."


<strong>Milch</strong><br />

• <strong>Milch</strong> ist ein dreiphasiges System<br />

– Wässrige Lösung<br />

– Trockenmasse<br />

–Fett<br />

• Laktose<br />

• Molkenprotein<br />

• Eiweißabbauprodukte<br />

• Mineralstoffen<br />

• Vitaminen<br />

• Fettkügelchen umgeben von einer Protein/<br />

Phospholipidmembran


<strong>Milch</strong><br />

• ist eine O/W Emulsion<br />

• die Trennung erfolgt schon im<br />

Gravitationsfeld durch Aufrahmung<br />

• Trennung der Emulsion technologisch<br />

durch Separatoren im Zentrifugalfeld<br />

–Rahm<br />

– Magermilch (0,05% Fett)


Zusammensetzung der <strong>Milch</strong>


<strong>Milch</strong>- <strong>und</strong> <strong>Milch</strong>produkte


Kühlung – Tiefkühlung<br />

• Traditionelle Kühlung<br />

– 14°C<br />

– Verzögerung des Wachstums mesophiler<br />

<strong>Milch</strong>säurebildner – aber keine ausreichende<br />

Einschränkung<br />

• Tiefkühlung<br />

– Staplung(mehrtägige Lagerung bei 2-8°C<br />

– Dominanz psychrotropher Keime


Reinigung<br />

• <strong>Milch</strong>reinigung in der Melkmaschine durch<br />

Vliesfilter<br />

• In Molkereien durch<br />

Reinigungszentrifugen


Phasentrennung (Separation)<br />

• Festgelegte Fettgehälter aller Produkte<br />

durch Verordnungen<br />

• Standardisierung der Produkte über den<br />

Fettgehalt<br />

• Kontinuierliche Entrahmung mit einer<br />

Tellerzentrifuge<br />

• Trend: Eiweißstandardisierung, weil<br />

<strong>Milch</strong>eiweiß ökonomisch wertvoller als das<br />

<strong>Milch</strong>fett ist


• Ziel:<br />

Wärmebehandlung<br />

– <strong>Milch</strong> frei von pathogenen Keime<br />

– Erhalt der Gr<strong>und</strong>struktur<br />

– Erhalt der Vitamine<br />

– Reduzierung der Enzymaktivität<br />

• Pasteurisation: 60 – 80°C<br />

• Sterilisation, UHT Erhitzung


Verfahren<br />

Aufkochen<br />

Dauererhitzen<br />

Pasteurisation<br />

UHT<br />

Sterilisation<br />

<strong>Milch</strong>erhitzungsverfahren<br />

°C<br />

~ 100<br />

62...65<br />

72...75<br />

135...150<br />

110...115<br />

Zeit<br />

-<br />

30...32‘<br />

15...30‘‘<br />

2...8‘‘<br />

20...50‘<br />

%Keimabtötung<br />

-<br />

95<br />

99,5<br />

99,9<br />

100<br />

Bemerkung<br />

Haushalt<br />

unwirtschaftlich<br />

kaum<br />

Vitaminverlust<br />

Nur bei<br />

aseptischer<br />

Abfüllung<br />

Ca. 30 %<br />

Vit.-Verlust


Technologie der<br />

Erhitzungsverfahren<br />

• Indirekte Erhitzung<br />

– Röhren- bzw. Plattenwärmetauscher<br />

– Denaturierung der globulären Proteine<br />

– Dann UHT<br />

– Gleiches Verfahren für die<br />

Frischkäseproduktion<br />

– Vollständiges Überführen aller Inhaltsstoffe<br />

• Direkte Erhitzung<br />

– Direktdampf (schonend)


Technologie der<br />

Erhitzungsverfahren<br />

• Nachteile der Erhitzung<br />

• Maillardreaktion<br />

• Vitaminverlust


Homogenisierung<br />

• Normale <strong>Milch</strong>fetttröpfchengröße:


Hochdruckhomogenisation<br />

• Bis 350 bar<br />

• 50 – 75 °C<br />

• Eine Hochdruckpumpe presst dabei die<br />

<strong>Milch</strong> durch einen schmalen Spalt<br />

• Dabei werden die Fetttröpfchen durch<br />

Turbulenz, Scherkraft <strong>und</strong> Kavitation<br />

zerkleinert


Maillardreaktion<br />

• Bei einwirkung höherer Temperaturen<br />

verbinden sich reduzierende Zucker wie<br />

Laktose mit Aminen(insbesondere Lysin)<br />

zu Lactolysin<br />

• Weitere Reaktion zu Hydroximethylfurfurol<br />

(HMF)<br />

– Zwischenprodukt des frühen Stadiums der<br />

Maillardreaktion


Maillardreaktion<br />

• Am Schluß der Maillardreaktion stehen<br />

gelb-braune z. T. aromawirkende<br />

Substanzen<br />

• Reaktionsgeschwindingkeit<br />

– Zucker <strong>und</strong> Amintyp<br />

– Temperatur, pH-Wert, Wassergehalt


Maillard Reaktion


Verpackung<br />

• Aseptische Abfüllung in kaschierte<br />

Kartonverpackung mit Kunststoff/ Al<br />

Kombination<br />

• Kunststoffbecher, kaschierte<br />

Aluminumfolie


Lagerung<br />

• sterilisierte Produkte sind bei<br />

Raumtemperatur lagerfähig<br />

• Hoher Wertverlust gegenüber<br />

Kühlschranktemperaturen<br />

• Nicht sterile Produkte sind bei 6- 8°C zu<br />

lagern – Haltbarkeit ca. 20 Tage


<strong>Milch</strong>erzeugnisse<br />

• Konsummilch<br />

• Kondensmilch<br />

• <strong>Milch</strong>pulver<br />

• Sahne<br />

• Sauermilcherzeugnisse


Konsummilch<br />

• 3,5 % Fettgehalt für Vollmilch<br />

• Pasteurisierte Frischmilch<br />

•H-<strong>Milch</strong><br />

• Sterilmilch<br />

• In Deutschland > 50 % Anteil für H <strong>Milch</strong>


Sauermilcherzeugnisse<br />

• Sauermilchprodukte werden alle durch<br />

Gärung aus pasteurisierter <strong>Milch</strong> oder<br />

Sahne durch Zugabe von speziellen<br />

Mikroorganismen hergestellt.<br />

• Die Mikroorganismen, bei denen es sich in<br />

der Regel um <strong>Milch</strong>säurebakterien (z. B.<br />

Lactobacillus- <strong>und</strong> Streptokokken-Arten)<br />

handelt, wandeln einen Teil des in der<br />

<strong>Milch</strong> enthaltenen <strong>Milch</strong>zuckers in<br />

<strong>Milch</strong>säure um.


Sauermilcherzeugnisse<br />

• Durch die sich bildende Säure fällt<br />

der pH-Wert auf 4-5 ab <strong>und</strong> es<br />

kommt zur Gerinnung<br />

(Denaturierung) des <strong>Milch</strong>eiweißes.<br />

Man bezeichnet dieses Verfahren<br />

auch als "Dicklegen" der <strong>Milch</strong>.<br />

• Sauermilch enthält 0,5 – 0,9 %<br />

<strong>Milch</strong>säure


Joghurt<br />

• Für die Herstellung werden der<br />

pasteurisierten <strong>Milch</strong> die beiden<br />

Joghurtkulturen Lactobacillus bulgaricus<br />

<strong>und</strong> Streptococcus thermophilus<br />

zugesetzt.<br />

• Durch das anschließende Erhitzen auf eine<br />

Temperatur von 42-45 °C kommt es zur<br />

Vermehrung der Bakterien <strong>und</strong> damit auch<br />

zur Säuerung <strong>und</strong> Dicklegen der <strong>Milch</strong>.<br />

• Nach 2-3 St<strong>und</strong>en wird die Gärung durch<br />

Abkühlung unterbrochen.


Joghurt<br />

• Der Joghurt erhält so seine gewünschte<br />

Konsistenz, die je nach Verfahren von<br />

flüssig bis stichfest reicht. Stichfester<br />

Joghurt wird im Becher gereift, während<br />

Trinkjoghurt in großen Tanks angesäuert<br />

<strong>und</strong> danach abgefüllt wird.<br />

• Der pH-Wert von genussfertigem Joghurt<br />

liegt bei etwa 4-4,2. Der <strong>Milch</strong>säuregehalt<br />

beträgt 0,7-1,1 %.


Joghurt<br />

• Ein Spezialjoghurt wird mit Lactobacillus<br />

acidophilus <strong>und</strong> Lactobacillus bifidus<br />

hergestellt. Er wird im Handel als "Joghurt<br />

mild" angeboten. Ein Zusatz von Früchten<br />

bzw. Fruchtzubereitungen führt zu<br />

"Fruchtjoghurt". Je nach Fettgehaltstufe<br />

(siehe oben) unterscheidet man<br />

Magermilchjoghurt, Fettarmen Joghurt,<br />

Joghurt <strong>und</strong> Sahnejoghurt


Kefir<br />

• Alkohol- <strong>und</strong> kohlensäurehaltiges Getränk<br />

• Kefirknolle<br />

– Noch unbekannte komplexe<br />

Lebensgemeinschaft von Hefen <strong>und</strong><br />

<strong>Milch</strong>säurebildnern


Butter<br />

• Eine Fett in Wasser Emulsion wird durch<br />

Phasenänderung in eine Wasser in Fett<br />

Emulsion gewandelt<br />

• Mind. 82% Fett<br />

• Max. 16 % Wasser<br />

• Max. 2 % Trockenmasse


Rohmilch<br />

Butterungsverfahren<br />

Separator Rahm<br />

Magermilch Pasteurisierung<br />

Kühlen auf 10-14 °C Erwärmen 18 – 21°C/5h Kühlung 4 – 6 °C/ 3h<br />

Ph 4,8 pH 5,2<br />

Säurewecker


Butterungsverfahren<br />

Verbutterung<br />

Sauerahmbutter<br />

Süßrahmbutter<br />

Säurewecker<br />

Buttermilch Gesäuerte Butter


Kneten der Butter


Herstellung von Butter<br />

• Dabei setzt sich der Rahm von der<br />

Molke ab.


Herstellung von Butter<br />

• Kurzzeitiges schonendes Erhitzen<br />

(pasteurisieren) vernichtet<br />

unerwünschte Mikroorganismen.<br />

• Im Anschluss daran wird der Rahm<br />

vorgereift.<br />

– Dabei unterscheidet man zwei<br />

Reifungsverfahren, die physikalische<br />

<strong>und</strong> die biochemische Reifung.


Rahmgewinnung <strong>und</strong> -Reifung<br />

• physikalischen Reifung, die immer zur<br />

Butterherstellung dazu gehört, wird das nach<br />

der Pasteurisation noch flüssig vorliegende Fett<br />

in den mehr oder weniger kristallinen Zustand<br />

überführt.<br />

• Eine optimale Fettkristallisation bei der<br />

Rahmbehandlung ist ganz wichtig für die<br />

Butterbildung <strong>und</strong> damit für das spätere<br />

Produkt.


Rahmgewinnung <strong>und</strong> -Reifung<br />

• Die biochemische Reifung wird nur<br />

für bestimmte Buttersorten<br />

angewandt.<br />

• der Rahm wird mit entsprechenden<br />

<strong>Milch</strong>säurebakterien versetzt<br />

• Stoffwechselprodukte für eine pH-Wert-<br />

Absenkung <strong>und</strong> für eine Aromatisierung<br />

sorgen. Der typische Buttergeschmack<br />

entsteht durch die beiden Verbindungen<br />

Acetoin <strong>und</strong> Diacetyl, die von Bakterien<br />

aus Citrat <strong>und</strong> Lactose gebildet werden.


Butterungsverfahren<br />

• Der vorgereifte Rahm wird in einem<br />

rotierenden Zylinder geschlagen <strong>und</strong><br />

gestoßen.<br />

• Dabei kommt es auf mechanischem<br />

Wege zu einer Zerstörung der<br />

Fettkügelchenhülle <strong>und</strong> so zu einer<br />

Zerstörung der bestehenden Fett-in-<br />

Wasser-Emulsion.


Butterungsverfahren<br />

• Fettkristalle durchstoßen die<br />

Membran <strong>und</strong> tragen ebenfalls zu<br />

einem Zerfallen der Membran bei.<br />

• Das flüssige Fett tritt aus <strong>und</strong> die<br />

flüssigen Anteile mehrerer zerstörten<br />

Fettkügelchen vereinigen sich.


Butterungsverfahren<br />

• Es bilden sich Fettagglomerate, die<br />

Butterkörner, die auf der wäßrigen<br />

Phase, der Buttermilch, schwimmen<br />

<strong>und</strong> sich somit leicht von dieser<br />

trennen lassen.<br />

• Die Buttermilch fließt ab oder wird<br />

abgelassen.


Butterungsverfahren<br />

• Beim anschließenden Kneten der<br />

Butter wird der Wassergehalt auf<br />

maximal 16 % eingestellt <strong>und</strong> das<br />

Wasser so fein verteilt, dass die<br />

Wassertropfen oft kleiner sind als die<br />

Mikroorganismen <strong>und</strong> somit keinen<br />

Lebensraum mehr für diese bieten<br />

können.


Butterungsverfahren<br />

• Butter ist also eine Wasser-in-Fett-<br />

Emulsion. Beträgt der Fettgehalt<br />

mindestens 82 %, kann die Butter<br />

gewogen, geformt <strong>und</strong> verpackt<br />

werden.


Käse<br />

• Käse ist ebenso wie Sauermilch ein<br />

Produkt dickgelegter <strong>Milch</strong>.<br />

• Im Gegensatz dazu wird aber bei der<br />

Käseherstellung die flüssige Molke von<br />

der zurückbleibenden Trockenmasse<br />

abgetrennt. Somit liegen viele in der <strong>Milch</strong><br />

enthaltenen wertgebenden Inhaltsstoffe im<br />

Käse in konzentrierterer Form vor als im<br />

Ausgangsprodukt.


Molke <strong>und</strong> Derivate<br />

• Casein<br />

• Molkenprotein <strong>und</strong><br />

Molkenproteinkonzentrate<br />

• Lactose


Neue Produkte-Trends<br />

• LC1 Joghurt mit einem patentiertem<br />

Microorganismus<br />

• Molkengetränke

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