Enzymklassen
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<strong>Enzymklassen</strong><br />
Enzyme werden nach den Reaktionen, die sie katalysieren, in sechs Klassen eingeteilt.<br />
Enzymklasse Funktion Vertreter<br />
1.Oxidoreduktasen Übertragen Elektronen Lactatdehydrogenase<br />
2. Transferasen Übertragen funktionelle Gruppen wie<br />
Phosphatgruppen, Aminogruppen oder Zucker<br />
3. Hydrolasen Spalten hydrolytisch, d.h. unter<br />
Wasseraufnahme, z.B Ester- oder<br />
Peptidbindungen<br />
4. Lyasen entfernen von Gruppen zur Bildung von<br />
Doppelbindungen bzw. die Eliminierung unter<br />
Ausbildung einer Doppelbindung<br />
Hexokinase<br />
Acetylcholinesterase<br />
Aldolase<br />
5. Isomerasen Isomerisieren Glucosephospat-Isomerase<br />
(isomerisiert Glucose-6-<br />
phosphat zu Fruktose-6-<br />
phosphat)<br />
6. Ligasen Knüpfen Verbindungen zwischen zwei<br />
Substraten unter ATP-Spaltung<br />
DNA-Ligasen<br />
Beispiele:<br />
1. Das Enzym Lactatdehydrogenase nimmt eine zentrale Funktion beim anaeroben Stoffwechsel ein.<br />
Es katalysiert die Reduktion von Pyruvat zu Lactat; der Zweck dieser Umwandlung ist die<br />
Regenerierung des Elektronencarriers NAD + . Die Reaktion ist reversibel. Das bei der der anaeroben<br />
Verbrennung, z.B. bei der Muskelkontraktion, gebildete Lactat kann durch LDH wieder zu Pyruvat<br />
oxidiert werden.<br />
2. Hexokinase<br />
3. Acetylcholinesterase (AChE): AChE hydrolisiert Acetylcholin zu Acetat und Cholin.
4. Adolase<br />
5. Glucosephospat-Isomerase<br />
6. Allgemeine Reaktion der DNA-Ligase
Enzymhemmung (Inhibition)<br />
Enzyme können durch andere Stoffe ( = Inhibitoren = Hemmstoffe) in ihrer Aktivität gehemmt<br />
werden. Man unterscheidet reversible ( rückgängigmachbare) und irreversible (nicht<br />
rückgängigmachbare) Hemmung. Man kennt jeweils 2 Formen: kompetitiv und nicht kompetitiv<br />
(z.B. allosterisch):<br />
Reversibel sind Inhibitionen, bei denen sich der Inhibitor wieder vom Enzym ablösen kann. Man<br />
unterscheidet Kompetitive Inhibitoren, die an der aktiven Stelle binden und nichtkompetitive<br />
Hemmstoffe, die an einer anderen Stelle des Enzyms binden und die Enzymaktivität hemmen.<br />
Irreversibel sind solche, bei denn der Inhibitor an der aktiven Stelle kovalent oder fest gebunden<br />
bleibt. Das Enzym ist sozusagen "vergiftet" und kann nicht mehr an der Katalyse teilnehmen. Es muß<br />
neu hergestellt werden.<br />
Kompetitive Hemmung:<br />
Bei der kompetitiven Hemmung ähnelt der Hemmstoff (kompetitiver Inhibitor) dem Substrat in seiner<br />
chemischen Struktur. Kommt der kompetitive Inhibitor an die aktive Stelle, wird er dort festgehalten<br />
(Enzym-Inhibitor-Komplex), es kommt jedoch zu keinem für die Zelle sinnvollen Produkt. Somit ist<br />
das Enzym mit dem "falschen Substrat" beschäftigt und für die Katalyse des richtigen Substrats<br />
blockiert.
Der Inhibitor kann aber wieder von der aktiven Stelle wegdiffundieren. Gibt man wieder mehr Substrat<br />
dazu, nimmt die Zahl der Enzyme zu, die sich mit dem richtigen Substrat beschäftigen und die<br />
Hemmung wird reversibel.<br />
Bei einer kompetitiven Hemmung wird also mehr Substrat benötigt, um die maximale Enzymaktivität zu<br />
gewährleisten.<br />
Im Lineweaver-Burk-Auftrag: Kompetitive Hemmer lassen den Schnittpunkt mit der 1/V-Achse unverändert.<br />
Dagegenwandert der Schnittpunkt mit der 1/[S]-Achse gegen 0 mit zunehmender Konzentration an Inhibitoren.<br />
(Diagramm siehe Chemieskript Enzyme Seite.4)<br />
Nichtkompetitive Hemmung<br />
Bei der nichtkompetitiven Hemmung lagert sich der Inhibitor nicht an die aktive Stelle sondern an eine<br />
andere Position (allosterisch) am Molekül an. Dadurch ändert sich die Konformation so, daß das<br />
Enzym inaktiviert wird.<br />
Inhibitor setzt V herab. Nach Zugabe des Inhibitors kann das alte V auch durch noch so hohe<br />
Konzentration von S nicht erreicht werden. Km bleibt unveränderlich.<br />
(Diagramm siehe Chemieskript Enzyme Seite.5)<br />
Unkompentitive Hemmung<br />
Inhibitor greift nur den Enzym-Substrat-Komplex an; dies an einer anderen Bindungsstelle als dem aktiven<br />
Zentrum .<br />
Max. Geschwindigkeit und Michaeli-Konstante werden im gleichen Maße herabgesetzt. Das Verhältnis Km/V<br />
bleibt gleich. (Diagramm siehe Chemieskript Enzyme Seite.6)<br />
Endprodukthemmung<br />
Unter Endprodukthemmung versteht man eine Form der allosterischen Hemmung, bei der ein<br />
Produkt einer Enzymkette ein früheres Enzym der Kette allosterisch hemmt. Im Stoffwechsel gibt es<br />
viele solche Enzymketten. Auf diese Weise regelt sich der Stoffwechsel selbst.
Endprodukthemmung der Threonindesaminase im Aminosäurestoffwechsel. Das Enzym wird<br />
allosterisch durch das Endprodukt Isoleucin gehemmt.<br />
Ist wenig Produkt da, wird es nachgebildet, ist viel Produkt da, hemmt es seine Entstehung.<br />
Viele Stoffwechselwege werden so geregelt, z.B. die Zellatmung, der Vorgang der aus der<br />
aufgenommenen Glucose in den Mitochondrien ATP herstellt. Dabei wird ein Enzym in der Mitte der<br />
Kette: Citratsynthetase allosterisch durch das Endprodukt ATP gehemmt.