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Methoden der Haltbarmachung von Lebensmitteln durch Einwirkung ...

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<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Haltbarmachung</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Lebensmitteln</strong> <strong>durch</strong><br />

<strong>Einwirkung</strong> <strong>von</strong> Hitze<br />

1


• Otto <strong>von</strong> Guericke<br />

Historie<br />

– Entdeckte die Stofflichkeit <strong>von</strong> Luft<br />

– Versuche mit Vakuum und Wirkung des<br />

Aussendruckes auf den luftleeren bzw.<br />

luftverdünnten Raum<br />

– Magdeburger Halbkugel 1654<br />

2


• Denis Papin<br />

Historie<br />

– 1690 Papinsche Topf<br />

– druckstarker Topf aus Kupfer mit Sicherheitsventil<br />

– Flüssigkeit kann über ihren Siedepunkt erhitzt<br />

werden im verschlossenen Druckgefäß<br />

– Der entstehende Dampf drückt auf die Flüssigkeit<br />

und verschiebt den Siedepunkt<br />

3


Historie<br />

• Francois Nicolas Appert 1790<br />

– Prinzip <strong>der</strong> Hitzekonservierung<br />

– Die Entwicklung <strong>von</strong> Mikroorganismen kann<br />

verhin<strong>der</strong>t werden unter Luftabschluß und<br />

ausreichen<strong>der</strong> Erhitzungszeit<br />

– Ziel zur Konservierungsverfahrens war die<br />

<strong>Haltbarmachung</strong> <strong>von</strong> <strong>Lebensmitteln</strong> z. B. zur<br />

Sicherstellung <strong>der</strong> Armeen in allen Jahreszeiten<br />

an allen Orten<br />

4


Historie<br />

• Francois Nicolas Appert 1790<br />

– Prinzip <strong>der</strong> Hitzekonservierung<br />

– Die Entwicklung <strong>von</strong> Mikroorganismen kann<br />

verhin<strong>der</strong>t werden unter luftabschluß und<br />

ausreichen<strong>der</strong> Erhitzungszeit<br />

– Ziel zur Konservierungsverfahrens war die<br />

<strong>Haltbarmachung</strong> <strong>von</strong> <strong>Lebensmitteln</strong> z. B. zur<br />

Sicherstellung <strong>der</strong> Armeen in allen Jahreszeiten<br />

an allen Orten<br />

5


Historie<br />

• Appert‘sche Verfahren<br />

– <strong>Haltbarmachung</strong> bei Kerntemperatur <strong>von</strong><br />

100°C<br />

• Louis Pasteur<br />

– Kurzzeiterhitzung auf 70°C, wobei die<br />

Indikationskeime Hefen waren<br />

6


Historie<br />

• Hahn & Co. Lübeck<br />

– 1848 als 1. eingetragene Dosenfabrik<br />

• Rudolf Rempel<br />

– 1892 Verfahren zur Sterilisierung <strong>von</strong><br />

Nahrungsmitteln in geschliffenen Gläsern<br />

mit Gummiringdichtung<br />

•Fa. Weck<br />

– 1897 Weck Einkochgläser<br />

7


Praktische Verfahren <strong>der</strong><br />

Hitzekonservierung <strong>von</strong><br />

<strong>Lebensmitteln</strong><br />

8


• Pasteurisation<br />

Pasteurisation und<br />

Sterilisation<br />

– Abtötung <strong>der</strong> vegetativen Keime<br />

– Auch <strong>der</strong> pathogenen Keime, die nicht in<br />

Sporenform vorliegen<br />

• Sterilisation<br />

– Völlige Abtötung aller Mikroorganismen<br />

einschließlich <strong>der</strong> Bakteriensporen<br />

9


Zielsetzung<br />

• Haltbarkeit o<strong>der</strong> biologische Stabilität<br />

– die aber ist allein nicht für die Haltbarkeit<br />

eines Lebensmittels zuständig<br />

• Weitere Faktoren<br />

– Enzymtätigkeit<br />

– Chemische Prozesse<br />

• Z. B. Oxidation<br />

10


Pasteurisation<br />

• Wirksamkeit <strong>der</strong> Hitzeeinwirkung<br />


Wärmeanwendung<br />

• Abtötung <strong>der</strong> Mikroorganismen einschl.<br />

<strong>der</strong> Bakteriensporen<br />

• Inaktivierung <strong>der</strong> Enzymtätigkeit<br />

• Wärmeanwendung steht bei ihrer<br />

Anwendung im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

Sensibilität des LM<br />

12


Ursache des MO-todes unter<br />

Hitzeeinwirkung<br />

• Proteindenaturierung <strong>durch</strong><br />

Hitzeeinwirkung bewirkt den Tod <strong>der</strong><br />

Mikroorganismen<br />

• Enzyme werden letal geschädigt<br />

13


Logarithmische<br />

Absterbeordnung und<br />

D-Wert<br />

• Historisch: bei Erreichen einer<br />

bestimmten Temperatur sterben alle<br />

Mikroorganismen ab<br />

• Fakt ist: das Absterben <strong>der</strong> MO geschieht<br />

unter letaler Hitzeeinwirkung in einem<br />

zeitabhängigem Prozeß<br />

14


• Bei <strong>Einwirkung</strong> gleicher letaler<br />

Temperatur und gleicher Hitzeresistenz<br />

<strong>der</strong> Microorganismen erfolgt die<br />

Absterbung nach den<br />

Gesetzmäßigkeiten einer Reaktion 1.<br />

Ordnung.<br />

• In je<strong>der</strong> Zeiteinheit <strong>von</strong> gleicher Dauer<br />

stirbt <strong>der</strong>selbe Bruchteil an Keimen<br />

• MO unterliegen einer logarithmischen<br />

Absterbeordnung<br />

15


Abtötungskurven zweier MO<br />

1,00E+04<br />

1,00E+03<br />

1,00E+02<br />

1,00E+01<br />

1,00E+00<br />

0,00<br />

5,00<br />

10,00<br />

15,00<br />

20,00<br />

25,00<br />

30,00<br />

A<br />

B<br />

16


D- Wert<br />

• Ist die Zeitspanne, die bei einer<br />

gegebenen Temperatur zur Reduktion<br />

einer MO Population auf 10%<br />

erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

• wird in Minuten gemessen<br />

• unter Angabe <strong>der</strong> Temperatur<br />

• z. B. D120= 4 min. heißt eine<br />

Dezimalreduktionszeit <strong>von</strong> 4 min. bei<br />

120 °C<br />

17


D-wert=<br />

0<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

Erhitzung/min<br />

0<br />

4<br />

8<br />

12<br />

16<br />

20<br />

24<br />

28<br />

32<br />

36<br />

Überlebende MO<br />

10 000 000<br />

1 000 000<br />

100 000<br />

10 000<br />

1 000<br />

100<br />

10<br />

1<br />

0,1<br />

0,01<br />

18


• Das heißt:<br />

• Im Produkt liegen 10E+7 KBE/g vor<br />

• Bei 10000 Dosen sind das statistisch<br />

1000 Sporen pro Dose<br />

• Bei 5D = 20 min. sind noch 0,1 Spore je<br />

Dose enthalten o<strong>der</strong><br />

• 100 Dosen mit je 1 Spore<br />

• 99 % <strong>der</strong> Dosen sind steril<br />

19


Schlussfolgerung<br />

• Die zur Sterilisation notwendigen<br />

Erhitzungszeiten sind <strong>von</strong> <strong>der</strong> absoluten<br />

Zahl <strong>der</strong> im Produkt befindlichen Keime<br />

abhängig<br />

• Eine absolute Sterilität ist nicht<br />

erreichbar !<br />

20


Beeinflussung des D Wertes<br />

• Alter <strong>der</strong> Zelle<br />

• Nährboden<br />

• aw-Wert<br />

• pH- Wert<br />

• Salze<br />

• Zucker<br />

• Proteine<br />

• Proteine<br />

• Fette<br />

• Antibiotika<br />

• Konservierungs-<br />

Stoffe<br />

• Ätherische Öle<br />

21


• Beispiel:<br />

Hefen im Traubensaft:<br />

D75°C = 25 Sekunden<br />

Bei einer Ausgangszahl <strong>von</strong><br />

10.000 KBE/ml<br />

(Koloniebildenden Einheiten) ist<br />

nach einem D-Wert, also nach<br />

25 Sekunden bei 75°C, die<br />

Keimzahl auf 1.000 KBE/ml<br />

reduziert worden.<br />

22


Z-Wert<br />

• Die erfor<strong>der</strong>liche Temperaturerhöhung,<br />

die nötig ist, um den D-Wert um eine<br />

Zehnerpotenz zu reduzieren. Dieser<br />

Wert ist in erster Linie <strong>von</strong> dem<br />

betrachteten Leitkeim abhängig<br />

– Leitkeim: beschreibt den Keim, <strong>der</strong> für das<br />

jeweilige Produkt die höchste microbiologische<br />

Gefahr o<strong>der</strong> Resistenz bedeutet<br />

23


Z-Wert<br />

• Neben <strong>der</strong> Erhitzungszeit ist das<br />

Absterbeverhalten <strong>von</strong><br />

Microorganismen <strong>von</strong> <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong><br />

einwirkenden Temperatur abhängig<br />

• Je höher die Temperatur desto kürzer<br />

die Erhitzungszeit<br />

• Je höher <strong>der</strong> Z-Wert desto<br />

hitzeresistenter ist die MO-Spezie<br />

24


• Hefen im Traubensaft:<br />

–D75°C = 25 Sekunden, z = 10<br />

Bei einer Temperaturerhöhung<br />

<strong>von</strong> 75°C auf 85°C werden zur<br />

Erreichung eines D-Wertes (also<br />

um die Keimzahl auf ein Zehntel<br />

zu reduzieren) nur noch 2,5<br />

Sekunden benötigt.<br />

25


Z-Wertbetrachtung bei<br />

Bakteriensporen<br />

• Bei je<strong>der</strong> Temperaturerhöhung um 10<br />

K wird <strong>der</strong> Sterilisationseffekt<br />

verzehnfacht<br />

• Mit dem z-Wert lassen sich die<br />

Sterilisationszeiten bei verschiedenen<br />

Temperaturen ineinan<strong>der</strong> umrechnen<br />

• Der Z Wert drückt die Hitzeresistenz <strong>der</strong><br />

MO aus<br />

26


Z-Werte für LM-inhaltsstoffe<br />

• Vitamine Z= 25...31<br />

• Enzyme Z= 7...55<br />

27


F(Fahrenheit)-<br />

Wert=Sterilisationseffekt<br />

• Der F-Wert entspricht <strong>der</strong><br />

Abtötung einer bestimmten MO-<br />

Art mit einem gegebenen z-Wert<br />

• Er gibt an mit <strong>der</strong> Zahl in Min., die<br />

bei 121,1°C(250°F) denselben<br />

letalen Hitzeeffekt herbeiführen<br />

würde. Er gilt für z = 10 K<br />

28


F(Fahrenheit)-<br />

Wert=Sterilisationseffekt<br />

• Der F-Wert als Sterilisationswert<br />

gibt an, welche Zeit in Min., die<br />

man erhält, wenn man die bei<br />

einem Sterilisationprozeß<br />

<strong>durch</strong>laufenen R-zeiten und R-<br />

Temperaturen auf eine aquivalente<br />

Erhitzung bei 121,1°C umrechnet.<br />

29


F(Fahrenheit)-<br />

Wert=Sterilisationseffekt<br />

• Je größer <strong>der</strong> F-Wert für ein und<br />

dasselbe Produkt ist, um so größer<br />

die microbiologische Stabilität und<br />

je länger die Haltbarkeit<br />

30


F-Wert<br />

• Die F-Werte werden <strong>durch</strong> die<br />

Integration <strong>der</strong><br />

Kerntemperaturkurve gegen die<br />

Zeit ermittelt. Dabei ist <strong>der</strong> z-Wert<br />

für den Leitkeim maßgebend.<br />

31


F-Wert<br />

• Dabei geht man <strong>von</strong> folgendem<br />

Grundwert aus:<br />

– Für Clostridium botulimum<br />

• Reaktionstemperatur = 121,1 °C<br />

•D0 = 0,21 min.<br />

• Z = 10 k<br />

• 1 F-Wert = 1 Minute bei 121,1°C<br />

32


F-Wert<br />

• Dabei geht man <strong>von</strong> folgendem<br />

Grundwert aus:<br />

– Für Clostridium botulinum<br />

• Reaktionstemperatur = 121,1 °C<br />

•D0 = 0,21 min.<br />

• Z = 10 k<br />

• 1 F-Wert = 1 Minute bei 121,1°C<br />

33


Fäulnis<br />

verursachende<br />

Clostridien<br />

Toxin bildende<br />

Clostridien<br />

12 D Konzept<br />

Temperatur<br />

°C<br />

121<br />

121<br />

D-Wert<br />

0,1 – 1,5 min.<br />

0,1 – 0,2 min<br />

34


12 D Konzept<br />

• Leitkeim ist Clostridium botulinum<br />

• Clostridium b. hat bei einem pH- Wert<br />

<strong>von</strong> 4,5 ein D 121= 0,21 min.<br />

• D.h. für eine ausreichende Sicherheit<br />

wird eine Keimreduktion um 12<br />

Zehnerpotenzen angestrebt.<br />

• daraus ergibt sich ein 12 D Wert für<br />

Cl.b. <strong>von</strong> 12 x 0,21 = 2,52 min.<br />

35


12 D Konzept<br />

• Bei pH- Werten


Abhängigkeit des<br />

Sterilisationseffektes<br />

• Mikrobiologische Belastung des<br />

Verarbeitungsgutes<br />

• Wärmetransporteigenschaften des<br />

Füllgutes<br />

• Größe, Format, Material <strong>der</strong> Dosen<br />

• Stand o<strong>der</strong> Bewegung <strong>der</strong> Dosen<br />

(Zwangskonvektion)<br />

37


Technologische Zielsetzung<br />

• Sterilzustand erreichen<br />

• Minimale thermische Schädigung des<br />

Produktes<br />

• Daher: Hohe Temperaturen mit kurzen<br />

<strong>Einwirkung</strong>szeiten<br />

– HTST = High temperature short time<br />

38


Pasteurisation o. Sterilisation?<br />

• Nach dem pH- Wert erfolgt die<br />

Einteilung <strong>der</strong> Konserven in drei<br />

Gruppen<br />

– Stark saure Füllgüter pH 4,5<br />

39


Pasteurisation<br />

• Temperaturen zwischen 62…85°C<br />

• Temperaturbereiche


Thermische Konservierung <strong>von</strong> LM<br />

In hermetisch<br />

verschlossenen<br />

Behältern<br />

Diskontinuierlicher<br />

Prozeß<br />

Kontinuierlicher<br />

Prozeß<br />

Im unverpacktem<br />

Zustand<br />

Kontinuierlicher<br />

Prozeß<br />

42


Thermische Konservierung <strong>von</strong> LM<br />

In hermetisch<br />

verschlossenen<br />

Behältern<br />

Diskontinuierlicher<br />

Prozeß<br />

Kontinuierlicher<br />

Prozeß<br />

Im unverpacktem<br />

Zustand<br />

Kontinuierlicher<br />

Prozeß<br />

43


•Offene<br />

Kochanlagen<br />

•Standautoklaven<br />

•Rotationsautoklaven<br />

•Durchlaufpasteurisator<br />

•Spiraldruckkocher<br />

•Hydrostatische<br />

Sterilisation<br />

•Oberflächenwärmeübertrager<br />

•Mischen mit<br />

Dampf<br />

•Mikrowellenerwärmer<br />

44


Haltezeit<br />

10 3<br />

10 2<br />

10 1<br />

Vitaminschädigung<br />

Abtötung pathogener Keime<br />

Pasteurisation<br />

Sporenabtötung<br />

Sterilisation<br />

Farbverän<strong>der</strong>ung<br />

50 160<br />

Temperatur °C<br />

47


Temperatur<br />

Temperaturphasen des<br />

Autoklavierens im Autoklaven<br />

Erhitzungsphase<br />

Haltephase<br />

Zeit<br />

Abkühlphase<br />

48


Cook & Chill Verfahren<br />

• Kombiniertes Verfahren zur kurzzeitigen<br />

schonenden Pasteurisierung <strong>von</strong><br />

Fertigprodukten<br />

• Garen <strong>der</strong> Produkte bei Temperaturen<br />

<strong>von</strong> > 65°C<br />

• Lagern bei Kühltemperatur


Cook & Chill Parameter<br />

• Erhitzte abgefüllte Fertigprodukte<br />

müssen in 3 h <strong>von</strong> 56°C auf 10°C<br />

abgekühlt sein<br />

• Lagerung bei max. 7°C<br />

• Max. Lagerdauer 72 h<br />

50

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