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zuckte die Achseln [...]<br />
Erzählerrolle 964 Aber auch dies wurde nur erreicht gegen die Zusicherung, daß keine<br />
Versöhnungsversuche gemacht werden sollten. Übrigens hatte man<br />
keine Pistolen.<br />
Erlebte Rede<br />
Semantik<br />
(umständlich)<br />
Widerspruch<br />
Euphemismus<br />
(für Duell)<br />
Semantik<br />
(umständlich)<br />
Vorausblick<br />
Tragische Ironie<br />
Erzählerrolle<br />
Vermischung der<br />
Perspektiven<br />
Tragische Ironie<br />
Erzählerrolle<br />
umständliche Syntax<br />
Leitmotiv<br />
(Physiognomie)<br />
Leitmotiv (Zeit)<br />
Erzählerrolle<br />
Leitmotiv<br />
(Ungepflegtheit)<br />
Perspektivwechsel<br />
(nicht Erzähler<br />
kontrolliert die<br />
Erzählung sondern<br />
Geschichte<br />
kontrolliert<br />
Erzähler)<br />
Erzählerrolle<br />
Unangemessenheit<br />
Pseudo-Oralität<br />
964/<br />
5<br />
Herr Albin hatte welche. [...] Hans Castorp hatte sie irgendwann<br />
einmal bei dem Windbeutel gesehen und erbot sich gegen seine<br />
Überzeugung, aus reiner Unbefangenheit, sie von ihm<br />
auszuleihen. So tat er, indem er aus dem Zwecke sachlich keinen<br />
Hehl machte, ihn aber in persönliches Ehrengeheimnis hüllte<br />
und mit leichtem Erfolge sich an den Kavalierssinn des<br />
Windbeutels wandte.<br />
965 Hier sollte am dritten Morgen nach dem Streit, sobald es nur hell<br />
genug war, der Handel seine Erledigung finden.<br />
965/ Man hatte zweimal geschlafen seit jenem Wortwechsel und würde es<br />
6<br />
ein drittes Mal tun. Das kühlt, das klärt, dem Zuge der Stunden<br />
hält eine bestimmte Gemütsverfassung nicht ungewandelt stand.<br />
966 Hans Castorp hatte nicht unrecht mit seiner Überlegung – nicht<br />
unrecht nur leider auf eine Art, von der er sich nichts träumen lassen<br />
konnte.<br />
966 Unmöglich, sich davon auszuschließen und das Ergebnis im Bette zu<br />
erwarten, erstens, weil – aber das Erstens führte er nicht aus,<br />
sondern fügte gleich das Zweitens hinzu, daß man die Dinge<br />
überhaupt nicht sich selbst überlassen dürfe.<br />
967 Aber dann würde, unter der Einwirkung von seiner, Hans Castorps<br />
Gegenwart, sich zweifellos irgendwie alles zum Guten wenden, –<br />
auf eine Weise, die nicht vorauszusehen war, und die erraten zu<br />
wollen man besser unterließ, da die Erfahrung lehrte, daß selbst der<br />
bescheidenste Vorgang anders verlief, als man vorwegnehmend<br />
ihn sich auszumalen versucht hatte.<br />
968 Die anderen schwiegen. Ferge ließ seinen gutmütigen Schnurrbart<br />
auf und nieder wandern.<br />
971 Sieben Jahre blieb Hans Castorp bei Denen hier oben, – keine runde<br />
Zahl für <strong>Anhänge</strong>r des Dezimalsystems, und doch eine gute,<br />
handliche Zahl in ihrer Art, ein mythisch-malerischer<br />
Zeitkörper, kann man wohl sagen, befriedigender für das Gemüt<br />
als etwa ein trockenes halbes Dutzend.<br />
971 Er saß dort mit einem kleinen Bärtchen, das er sich mittlerweile hatte<br />
stehen lassen, einem strohblonden Kinnbärtchen ziemlich<br />
unbestimmbarer Gestalt, das wir als Zeugnis einer gewissen<br />
philosophischen Gleichgültigkeit gegen sein Äußeres aufzufassen<br />
gezwungen sind. Ja, wir müssen weitergehen und diese Idee einer<br />
persönlichen Neigung zur Vernachlässigung seiner selbst [...].<br />
972 [...] richtete der Hofrat nicht mehr besonders oft das Wort an ihn,<br />
und auch Adriatica von Mylendonk (sie trug ein hochreifes<br />
Gerstenkorn um die Zeit, von der wir reden) tat es nicht alle paar<br />
Tage. Sehen wir die Dinge genauer an, so geschah es selten oder<br />
nie.<br />
Erzählerrolle 972 Man ließ ihn in Ruhe [...], – eine orgiastische Form der Freiheit, wie<br />
wir hinzufügen, indem wir uns selber fragen, ob Freiheit je von<br />
anderer Form und Art sein könne als ebendieser.<br />
Rhetorische Frage<br />
Leitmotiv<br />
972 Drückte sich nicht eine gewisse Sorglosigkeit in betreff seiner<br />
Person allein in der Tatsache aus, daß er an den Schlechten<br />
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