PDF herunterladen - Unfallkasse Hessen
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Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />
Im Ernstfall immer sofort zur Stelle!<br />
Der Schulsanitätsdienst der Johannisberg-Schule in Witzenhausen<br />
In inform Ausgabe 4/2012 starteten wir mit der Vorstellung der Schulsanitätsdienste<br />
(SSD), die uns bei unserem DVD-Projekt „Hilfen zum Helfen“ unterstützt<br />
haben. Heute präsentieren sich die Sanis der Johannisberg-Schule in<br />
Witzenhausen, einer kooperativen Gesamtschule mit rund 700 Schülern.<br />
Den Sanitätsdienst gibt es seit dem Schuljahr<br />
2005/2006. Die Idee, einen SSD zu<br />
gründen, hatte ich in der Anfangsphase<br />
meines Referendariats. Hintergrund war<br />
eine pädagogische Arbeit fürs zweite<br />
Staatsexamen. Ich bin seit 1997 als Erste-<br />
Hilfe-Ausbilder bei der Johanniter-Unfall-<br />
Hilfe tätig, leistete den Zivildienst als<br />
Rettungssanitäter und bin Gruppenführer<br />
im Rettungsdienst. Auch habe ich die<br />
Qualifikation zum Fachausbilder für den<br />
Sanidienst. Es lag daher nahe, eine Schüler-AG<br />
ins Leben zu rufen und ein Ausbildungskonzept,<br />
abgestimmt auf Bedürfnisse<br />
und Möglichkeiten der Schule, zu<br />
entwickeln. Die AG startete mit 13 Schülern,<br />
die einen Erste-Hilfe-Lehrgang absolvierten,<br />
zzgl. Lerneinheiten mit schulspezifischen<br />
Inhalten. Von ihnen konnten<br />
nach einem Schuljahr acht Schülerinnen<br />
die Ausbildung mit schriftlicher und praktischer<br />
Prüfung erfolgreich beenden.<br />
Witzenhäuser Ausbildungskonzept<br />
Mittlerweile besteht die Ausbildung aus<br />
rund 60 bis 90 Stunden praktischer und<br />
theoretischer Ausbildung in „Basis-Erste-<br />
Hilfe“, darauf aufbauend in erweiterter<br />
Erste Hilfe. Ohne diese kann man bei uns<br />
nicht selbstständig im SSD tätig werden.<br />
Dies ist allerdings spezifisch für die<br />
Johannisberg-Schule, weshalb wir uns<br />
von den meisten Schulsanitätsdiensten<br />
deutlich unterscheiden. In den meisten<br />
Schulen ist ein Erste-Hilfe-Ausbilder<br />
dafür nicht kontinuierlich vorhanden.<br />
Deshalb habe ich schon vor der Gründung<br />
konzeptionell auf ein hohes Niveau der<br />
Ausbildung gesetzt.<br />
Dies lässt auch jedem Lehrer deutlich<br />
werden, dass die Schulsanitäter ihm<br />
rein fachlich (zumindest hier) überlegen<br />
und sie nicht beliebige Ersthelfer sind!<br />
Auf ihren Rat sollte man eingehen und<br />
ihre Taten lernt man schnell zu schätzen.<br />
Mittlerweile sind wir so weit, dass der<br />
SSD eine feste Einrichtung ist, auf die<br />
keiner mehr verzichten möchte. Die<br />
ständige Verfügbarkeit von motivierten<br />
Ersthelfern ist für jeden Lehrer angenehm,<br />
der Hilfe bei der Betreuung und<br />
Versorgung eines verletzten oder erkrankten<br />
Schülers benötigt.<br />
Entwicklung bis heute<br />
Der Schulsanitätsdienst ist schulformübergreifend<br />
(Gymnasial,- Realschul- und<br />
Hauptschulklassen) und jahrgangsübergreifend<br />
(sieben bis zehn) angelegt. Das<br />
Mindestalter ergibt sich aus der Notwendigkeit,<br />
dass die Schüler erst ab 14 Jahren<br />
bzw. in der Klasse 8 ihre Rufbereitschaft<br />
(aktiven Schulsanitätsdienst) antreten<br />
können.<br />
Aktuell befinden sich sieben Ersthelferinnen<br />
in Ausbildung, fünf ältere Schulsanitäter<br />
sind in den Abschlussklassen<br />
und neun Schulsanitäter seit einem<br />
halben Jahr im aktiven Dienst und gut<br />
eingearbeitet.<br />
Rettungs-Crew bei den Bundesjugendspielen<br />
am 20. September 2012 (v. l.): SSD-Leiter<br />
Richard Maydorn mit Schulsanitätern Dominik<br />
Krug, Julian Weiland, Sebastian Werner, Tim<br />
Stakelies, Jonas Neumann und Lena Gundlach.<br />
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