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Flora des Sihltals - Amt für Landschaft und Natur - Kanton Zürich

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1.1 Methodik<br />

Zur Erfassung der <strong>Flora</strong> <strong>des</strong> Gebiets wurde jeder Quadratkilometer möglichst vollständig nach Pflanzenarten<br />

durchsucht <strong>und</strong> eine Liste der gef<strong>und</strong>enen Arten erstellt. Die einzelnen Flächen beging ich mehrfach<br />

<strong>und</strong> zu verschiedenen Jahreszeiten.<br />

Da eine vollständige Absuche jeder Fläche aus Gründen der Zeit <strong>und</strong> der Zugänglichkeit nicht möglich<br />

war, ist damit zu rechnen, dass Vorkommen von Arten in einzelnen Flächen nicht entdeckt wurden. Auch<br />

ein Übersehen von Arten, die nur während einer kurzen Zeitdauer zu erkennen sind, ist nicht auszuschliessen.<br />

Das Fehlen einer Art in der Verbreitungskarte bedeutet also nicht immer, dass die Art nicht<br />

mehr vorhanden ist, sondern nur, dass sie nicht gef<strong>und</strong>en oder nicht erkannt wurde.<br />

Ein gewisser Vorbehalt muss auch bei der Feststellung der Identität von Arten gemacht werden. Es zeigte<br />

sich, dass verschiedene Artengruppen in Kleinarten unterteilt werden können, die bisher bei uns nicht unterschieden<br />

wurden, z.B. Polygala (Kreuzblume), Centaurea jacea aggr. (Wiesen-Flockenblume) <strong>und</strong> von<br />

denen Experten zur genauen Unterteilung bei uns fehlen. Besonders kritisch sind dabei Artengruppen, die<br />

sich obligat oder fakultativ apomiktisch (also asexuell) fortpflanzen <strong>und</strong> die <strong>des</strong>halb in zahlreiche Kleinarten<br />

unterteilt werden können. Da wegen gelegentlicher Bastardierung viele Übergangsformen auftreten,<br />

braucht es meist Experten, welche die Gliederung zuverlässig durchführen. Ich hatte das Glück, verschiedene<br />

Experten beiziehen zu können. Heinrich E. Weber, Osnabrück, prüfte die Brombeeren (Rubus). Bei<br />

verschiedenen Gattungen der Farne (besonders Dryopteris, Wurmfarn) erhielt ich Hilfe durch Jakob<br />

Schneller, <strong>Zürich</strong>, bei Orchideen, besonders der Gattung Dactylorhiza (Orchis) durch Walter Schmid-Fisler,<br />

Uster. Klaus Ammann überprüfte die Gattung Bromus (Trespe), Christopher D. J. Cook die Gattung Sparganium<br />

(Igelkolben) <strong>und</strong> Rolf Rutishauser die Gattung Utricularia (Wasserschlauch). Ich bin diesen <strong>und</strong><br />

weiteren Mitarbeitern, die ich um Rat fragen durfte, sehr dankbar. Leider fehlten mir Experten <strong>für</strong> einige<br />

schwierige Gattungen, die <strong>des</strong>halb von mir nicht oder nur unvollständig bearbeitet sind. Dazu gehören die<br />

Gattungen Festuca (Schwingel), Alchemilla (Frauenmantel), Hieracium (Habichtskraut), Rosa (Rose), Taraxacum<br />

(Pfaffenröhrchen). Von diesen Gattungen wurden von mir zahlreiche Belege gesammelt, deren<br />

Identität nachgeprüft werden kann.<br />

Auch zu anderen seltenen <strong>und</strong> kritischen Arten herbarisierte ich Belege <strong>und</strong> deponierte sie im Herbarium<br />

Z/ZT (im botanischen Garten an der Zollikerstrasse). Insgesamt sind 7‘000 Exemplare aus dem Gebiet der<br />

Stadt <strong>Zürich</strong> <strong>und</strong> 5‘000 Exemplare aus dem Gebiet zwischen <strong>Zürich</strong> <strong>und</strong> dem Höhronen im Herbarium<br />

abgelegt. Sie können dort jederzeit eingesehen <strong>und</strong> ihre Identität überprüft werden.<br />

Bei etwa der Hälfte der Arten (vor allem bei seltenen <strong>und</strong> kritischen) sind Einzelf<strong>und</strong>orte mit Koordinaten<br />

angegeben. Für jede Art, die einheimisch oder eingebürgert ist oder während min<strong>des</strong>tens 30 Jahren war,<br />

liegt eine Verbreitungskarte vor.<br />

Die Daten werden bei Info <strong>Flora</strong> (www.infoflora.ch) <strong>und</strong> der Fachstelle <strong>Natur</strong>schutz <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />

(www.naturschutz.zh.ch, Rubrik Veröffentlichungen) gespeichert.<br />

Neu aufgenommen wurden Arten aus <strong>Natur</strong>schutzgebieten (etwa 140 Reservate, darunter besonders<br />

Moore <strong>und</strong> Riedwiesen). Sie sind ebenfalls im Archiv der Fachstelle <strong>Natur</strong>schutz <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> deponiert<br />

<strong>und</strong> können dort nach Übereinkunft eingesehen werden.<br />

Die Artbeschreibungen <strong>und</strong> die Darstellung sind die gleichen wie in der „<strong>Flora</strong> der Stadt <strong>Zürich</strong>” (Birkhäuser<br />

Verlag Basel, heute www.springer.com, LANDOLT 2001). In dieser „<strong>Flora</strong>“ fehlen hingegen die Abbildungen<br />

von R. Hirzel, die Zeigerwerte <strong>und</strong> die einleitenden Kapitel über die <strong>Flora</strong> der Stadt <strong>Zürich</strong>. Die<br />

neuen Zeigerwerte können direkt aus der „<strong>Flora</strong> indicativa” (LANDOLT et al. 2010) herausgelesen werden.<br />

Die entsprechenden Nummern <strong>für</strong> die Arten in dieser „<strong>Flora</strong>” stehen im „Verzeichnis der lateinischen<br />

Pflanzennamen mit Synonymen” am Schluss dieses Werks. Neu sind die geographischen Angaben über<br />

die Gebiete zwischen der Stadt <strong>Zürich</strong> <strong>und</strong> dem Höhronen, etwas über 100 neue Arten <strong>und</strong> entsprechende<br />

Ergänzungen der Verbreitungskarten.<br />

<strong>Flora</strong> <strong>des</strong> <strong>Sihltals</strong> 8

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