Zeitschrift für Gletscherkunde und Glazialgeologie, Bd - entsteht die ...
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268 K. Ammann<br />
Seite 212: „Das letzte Jahr (1828) war der Oberaargletscher ausserordentlich zerrissen von wohl tausend parallelen Querschründen.<br />
Dagegen aber zeigten <strong>die</strong> oberen Firne keine Schründe. Dieses Jahr (1829) verhielt sich <strong>die</strong> Sache umgekehrt; <strong>die</strong> alten<br />
Gletscherschründe waren meist geschlossen, dagegen aber <strong>die</strong> Hochfirne scheusslich zerrissen. Nur stellenweise sah man auf dem<br />
Gletscher <strong>die</strong> alten Schründe noch. Zugleich aber hatten sich dort viele neue geworfen, welche immer <strong>die</strong> alten unter einem Winkel<br />
von 20 - 30 Graden durchschnitten.“<br />
Den Beschreibungen F. J. Hugis entnehmen wir , daß sich damals der Oberaargletscher in einer sehr unruhigen<br />
Vorstoßphase befand. Jahrtausendealte Böden wurden durch ihn offenbar zusammengeschoben; es muß sich um einen<br />
Maximalvorstoß gehandelt haben, umsomehr, als der Gletscher nach Hugi damals zwei ältere Moränen (Wa <strong>und</strong> Wb)<br />
überfahren hatte. Diese Moränen stammten wohl aus der Zeit des Vorstoßes <strong>und</strong> nachfolgenden Rückzuges vor 1720.<br />
2c: Von J. R. Bühlmann (1802-1890) existiert in der grafischen Sammlung der ETH Zürich eine Zeichnung des<br />
Oberaar- <strong>und</strong> Unteraargletschers, wiederum vom kleinen Sidelhorn aus, datiert mit 1. Juli 1835 (Abb. 9). Am linken<br />
Eisrand zeichnet sich der „große Nollen“ als Rippe Nr. 4 durch deutliches Vorspringen ab, es muß sich deshalb (vgl.<br />
Begründung unter Quelle 2a) um einen relativ hohen Gletscherstand gehandelt haben.<br />
Abb. 9: Bühlmann, Johann Rudolf: Auf der Spitze des Sidelhornes, gegen den ober u. unter Aargletscher <strong>und</strong> das Ober-<br />
Finster- u. Unter Aarhorn, den 1. Juli (18)35.<br />
Die vorspringenden Felsrippen 1-5 (Lage: Karte Abb. 1) dokumentieren wieder einen relativ hohen Stand.